Ok

En poursuivant votre navigation sur ce site, vous acceptez l'utilisation de cookies. Ces derniers assurent le bon fonctionnement de nos services. En savoir plus.

mercredi, 04 mars 2015

Rassistische Vogelnamen

Chardonneret-6.jpg

Rassistische Vogelnamen

Ex: http://www.blauenarzisse.de

Die Schwedische Ornithologische Gesellschaft (SOF) hat zehn Vogelarten wegen Diskriminierung umbenannt. Auch deutsche Vogelkundler diskutieren jetzt über „rassistische, sexistische oder anderweitig negativ empfundene deutsche Namen“.

Zu den im Schwedischen umbenannten Vögeln zählen unter anderem der ehemalige Kaffernsegler, der jetzt übersetzt laut Süddeutscher Zeitung (SZ) „Weißbeckensegler“ heißt und der Negerfink, nun in „Negrita“ umgetauft. „Kaffer“ sei in Südafrika eine unter Strafe stehende Beleidigung für Schwarze, begründete der SOF erstere Entscheidung. Laut dem Onlinemagazin Telepolis sind auch die Hottentottenente und der südamerikanische Zigeunervogel betroffen. Letzterer trage nun den indianischen Namen „Hoatzin“.

Ist „Lappeneule“ kolonialistisch?

rg1368973365-v4g.jpgErling Jirle, der Vorsitzende der Taxonomie-​Kommission der SOF, erklärte laut SZ: „Viele haben uns als politisch korrekte Feiglinge bezeichnet, die schöne alte Namen wegwerfen wollen. (…) Aber ich glaube nicht, dass diese Namen schön sind. Sie sind einfach rassistisch.“ Die SOF habe jahrelang systematisch alle 10.709 bekannten Vogelarten auf deren Namen hinsichtlich einer möglichen Übersetzung oder Neubenennung geprüft. Bei 4.000 Arten soll der Name angepasst worden sein. Zumeist geschah das aus trivialen Motiven, etwa weil bisher ein schwedischer Name fehlte.

Nach wie vor diskriminiert fühlt sich offenbar der „Reichsverbund der schwedischen Samen“, so Telepolis. Denn die schwedischen Vogelnamen „Lappeneule“ und „Lappenmeise“ würden nach wie vor verwendet werden. Die ethnische Minderheit der Samen empfinde die Bezeichnung „Lappen“ jedoch als kolonialistisch.

Auch bei deutschen Ornithologen wachsen offenbar die Sorgenfalten. „Das Problem ist uns natürlich bewusst“, erklärte Ommo Hüppop, Generalsekretär der Deutschen Ornithologen-​Gesellschaft (DOG), laut SZ. Denn auch im Deutschen existiert der Kaffernsegler. Doch Hüppop entwarnt: Zwar sei der Begriff „Kaffer“ in Südafrika verboten, in Sri Lanka jedoch gelte er nicht als diskriminierend. Zumindest dänische Vogelkundler sollen jedoch inzwischen über „politisch korrekten“ Namen brüten.