lundi, 28 décembre 2009
Banken in der Finanzkrise mit Drogengeldern gerettet
Banken in der Finanzkrise mit Drogengeldern gerettet
Ein für die Drogenbekämpfung zuständiger hoher Vertreter der Vereinten Nationen hat öffentlich erklärt, ihm lägen Hinweise dafür vor, dass bei der jüngsten Finanzkrise mehrere große Banken mit Milliardenbeträgen aus illegalen Drogengeschäften »gerettet« worden seien. Dies ist nur die Spitze des Eisbergs der Geldwäsche durch Banken, in die einige der größten Banken der Welt – darunter öffentlichen Untersuchungen zufolge nicht zuletzt die »Citigroup« in New York verwickelt – sind.
Antonio Maria Costa, dem Chef des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung, liegen nach eigenem Bekunden Hinweise darauf vor, dass die Einnahmen des organisierten Verbrechens das »einzig flüssige Kapital« war, das einigen Banken, die in der Krise nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers im September 2008 ebenfalls auf der Kippe standen, noch zur Verfügung gestanden hätte. Laut Costa ist der größte Teil der Profite aus dem Drogengeschäft in das Wirtschaftssystem eingeschleust worden – er wurde also von den größten Banken praktisch gewaschen.
Dieses ungewöhnliche öffentliche Eingeständnis wirft ein Schlaglicht auf den Kern des weltweiten Drogengeschäfts. Ohne das passive oder aktive Einverständnis der großen internationalen Banken wie der Citigroup, der einstmals größten Bank der Welt, wären die auf eine Billion Dollar geschätzten Gewinne aus dem weltweiten Drogengeschäft so gut wie wertlos.
In seinem Büro in Wien berichtete Costa der britischen Zeitung Observer, vor etwa 18 Monaten hätten ihn Geheimdienste und Staatsanwälte darauf aufmerksam gemacht, dass illegale Gelder in das Finanzsystem eingeschleust würden. »In vielen Fällen war das Drogengeld das einzig verfügbare liquide Investitionskapital. In der zweiten Jahreshälfte 2008 war die mangelnde Liquidität das Hauptproblem des Bankensystems, deshalb wurde flüssiges Kapital zu einem wichtigen Faktor«, so Costa.
Einige Hinweise, die seinem Büro vorlägen, deuteten darauf hin, dass Bandengelder eingesetzt wurden, um einige Banken vor dem Zusammenbruch zu bewahren, als der Kreditfluss plötzlich versiegte.
»Interbankkredite wurden mit Geldern aus dem Drogenhandel und anderen illegalen Geschäften finanziert … Es gibt Hinweise dafür, dass einige Banken auf diese Weise gerettet wurden.« Costa wollte keine Länder oder Namen benennen, die möglicherweise Drogengeld erhalten hatten, dies sei »unangemessen«, denn die Aufgabe seines Büros bestehe in der Bekämpfung des Problems und nicht in Schuldzuweisungen. Allerdings sei das Geld, wie er sagte, jetzt Bestandteil des offiziellen Systems und sei praktisch gewaschen worden.
Das Nervenzentrum des weltweiten Drogenhandels ist ein Bankensystem, das die Gelder wäscht.
»Es war in dem Moment [im vergangenen Jahr], als das System praktisch zum Erliegen gekommen war, weil die Banken nicht mehr bereit waren, sich untereinander noch Geld zu leihen. Da das System wieder zunehmend liquide geworden ist und dementsprechend die Aktienpreise wieder gestiegen sind, wiegt das Problem illegalen Geldes heute nicht mehr so schwer wie zuvor«, sagte Costa.
Nach Schätzungen des IWF haben Großbanken in den USA und Europa zwischen Januar 2007 und September 2009 durch toxische Wertpapiere und faule Kredite über eine Billion Dollar verloren, über 200 Hypothekenbanken sind mittlerweile bankrott. Viele große Institute sind untergegangen, wurden zwangsweise aufgekauft oder von der Regierung übernommen.
Weltweit agierende Verbrecherbanden machen den Großteil ihres Gewinns mit dem Drogenhandel, dessen Umfang die UN auf 352 Milliarden britische Pfund pro Jahr schätzt. Andere Schätzungen gehen eher in die Richtung von einer Billion Dollar. Der Guardian berichtet, die Erkenntnisse, wonach »Drogengelder in die Banken geflossen sind, stammten aus Großbritannien, der Schweiz, Italien und den USA«.
Ein Sprecher des Britischen Bankenvereins dementierte die Verbindung zu Drogen mit den Worten: »Wir waren an keinen Regulierungsgesprächen beteiligt, die eine solche Theorie bestätigen würden. Im System mangelte es an Liquidität, was durch das Eingreifen der Zentralbanken weitgehend behoben worden ist.«
Ben Bernanke, der Chef der amerikanischen Federal Reserve, hat sich trotz entsprechender Forderungen aus dem US-Kongress und der Öffentlichkeit wiederholt geweigert, Einzelheiten über das Rettungspaket der Fed seit Ausbruch der Krise im August 2007 bekannt zu geben.
Mittwoch, 23.12.2009
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00:25 Publié dans Economie | Lien permanent | Commentaires (0) | Tags : économie, banques, drogues, argent sale, blanchiment, crise, crise financière | | del.icio.us | | Digg | Facebook
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