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mercredi, 04 février 2009

Erdogans Doppelspiel

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Erdogans Doppelspiel

Der türkische Premier will der EU die Bedingungen diktieren

Von Andreas Mölzer

Beim letzten Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan in Brüssel bekam die Europäische Union erneut einen Vorgeschmack auf das, was ihr im Falle einer Mitgliedschaft der Türkei blüht. Vor dem Hintergrund des Gasstreits mit Rußland meinte der islamistische Politiker, wenn bei den Beitrittsverhandlungen das Energiekapitel weiterhin blockiert bleibt, dann hätte dies Folgen für die türkische Unterstützung der geplanten Nabucco-Pipeline. Durch die Nabucco-Leitung soll künftig iranisches Erdgas nach Europa gepumpt werden. Obwohl der türkische Regierungschef wenig später vor den Brüsseler Osmanenfreunden, angefangen von EU-Kommissionspräsident Barroso, einen Rückzieher machte, bleibt ein mehr als schaler Nachgeschmack. Die Europäische Union soll, wenn es nach Ankara geht, in Energiefragen von der Türkei abhängig werden, damit diese die Bedingungen diktieren kann.

Überhaupt hat es den Anschein, daß der EU-Polit-Nomenklatura das Erreichen ihres großes Ziels, die außereuropäische Türkei um jeden Preis aufnehmen zu wollen, wichtiger ist als die Zukunft der historisch gewachsenen Völker Europas. Während sonst, wenn es zu Verstößen gegen die Dogmen und Denkverbote der politischen Korrektheit kommt, der pflichtgemäße Aufschrei nicht lange auf sich warten ließ, blieb es vor einem Jahr, nach der berühmt-berüchtigten Kölner Rede Erdogans auffallend still. Nicht nur, daß der Vorsitzende der islamistischen Regierungspartei den EU-Beitritt seines Landes ohne Wenn und Aber verlangte, vielmehr behauptete er auch, daß Assimilierung ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ sei. Mit anderen Worten: Die türkischen Parallelgesellschaften, wie sich in vielen Städten der Bundesrepublik gebildet haben, gelten als schützenswerte Biotope und als Anlaufhäfen für die anatolischen Massen, die nach dem EU-Beitritt Ankaras nach Mitteleuropa strömen werden.

Um welche Größenordnung es sich dabei handelt, beschreibt Peter Scholl-Latour in seinem neuen Buch. Nicht weniger als zehn Millionen sollen es sein, die sich in einer ersten (!) Phase auf den Weg ins Herzen Europas machen werden. In diesem Fall verlören Deutschland und Österreich ihr ethnisches Antlitz, und mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen wäre zu rechnen. Angesichts des Ernstes der Lage, damit auch unsere Kinder und Kindeskinder eine Zukunft haben, ist also ein sofortiger Abbruch der Beitrittsverhandlungen mit Ankara dringender denn je.

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