vendredi, 19 février 2010
A l'assaut de l'Eurasia
A l'assaut de l'Eurasie
Du prométhéisme au Heartland
00:25 Publié dans Géopolitique | Lien permanent | Commentaires (2) | Tags : géopolitique, eurasie, eurasisme, politique internationale, asie, affaires asiatiques, europe, affaires européennes, impérialismes, lobbies, etats-unis | | del.icio.us | | Digg | Facebook
Der Engel der Vernichtung
Der Engel der Vernichtung
Angriff gegen den aufklärerischen Optimismus, verdunkelt von Kraftworten: Zum 250. Geburtstag von Joseph de Maistre
Günter Maschke - Ex: http://www.jungefreiheit.de/
La neve sulla tosta, ma il fuoco nella bocca!", rief ein begeisterter Italiener aus, der das einzige überlieferte Portrait Joseph de Maistres betrachtete, das kurz vor dessen Tode entstand. Das Haupt weiß, wie von Schnee bedeckt und aus dem Munde strömt Feuer: De Maistre gehört zu den wenigen Autoren, die mit zunehmenden Jahren stets nur radikaler und schroffer wurden und sich der sanft korrumpierenden Weisheit des Alters entschlungen, gemäß der man versöhnlicher zu werden habe und endlich um die Reputation bemüht sein müsse. Fors do l'honneur nul souci, außer der Ehre keine Sorge, war der Wahlspruch des Savoyarden, und zu seiner Ehre gehörte es, immer unvermittelter, schonungsloser und verblüffender das Seine zu sagen.
Der Ruhm de Maistres verdankt sich seinen Kraftworten, mit denen er den ewigen Gutmenschen aufschreckt, der sich's inmitten von Kannibalenhumanität und Zigeunerliberalismus bequem macht. "Der Mensch ist nicht gut genug, um frei zu sein", ist wohl noch das harmloseste seiner Aperçus, das freilich, wie alles Offenkundige, aufs Äußerste beleidigt. Beharrliche Agnostiker und schlaue Indifferenzler entdecken plötzlich ihre Liebe zur Wahrheit und erregen sich über den kaltblütigen Funktionalismus de Maistres, schreibt dieser: "Für die Praxis ist es gleichgültig, ob man dem Irrtum nicht unterworfen ist oder ob man seiner nicht angeklagt werden darf. Auch wenn man damit einverstanden ist, daß dem Papste keine göttliche Verheißung gegeben wurde, so wird er dennoch, als letztes Tribunal, nicht minder unfehlbar sein oder als unfehlbar angesehen werden: Jedes Urteil, an das man nicht appellieren kann, muß, unter allen nur denkbaren Regierungsformen, in der menschlichen Gesellschaft als gerecht angesehen werden. Jeder wirkliche Staatsmann wird mich wohl verstehen, wenn ich sage, daß es sich nicht bloß darum handelt, zu wissen, ob der Papst unfehlbar ist, sondern ob er es sein müßte. Wer das Recht hätte, dem Papste zu sagen, daß er sich geirrt habe, hätte aus dem gleichen Grunde auch das Recht, ihm den Gehorsam zu verweigern."
Der Feind jeder klaren und moralisch verpflichtenden Entscheidung erschauert vor solchen ganz unromantischen Forderungen nach einer letzten, alle Diskussionen beendenden Instanz und angesichts der Subsumierung des Lehramtes unter die Jurisdiktionsgewalt erklärt er die Liebe und das Zeugnisablegen zur eigentlichen Substanz des christlichen Glaubens, den er doch sonst verfolgt und haßt, weiß er doch, daß diesem die Liebe zu Gott wichtiger ist als die Liebe zum Menschen, dessen Seele "eine Kloake" (de Maistre) ist.
Keine Grenzen mehr aber kennt die Empörung, wenn de Maistre, mit der für ihn kennzeichnenden Wollust an der Provokation, den Henker verherrlicht, der, zusammen mit dem (damals) besser beleumundeten Soldaten, das große Gesetz des monde spirituel vollzieht und der Erde, die ausschließlich von Schuldigen bevölkert ist, den erforderlichen Blutzoll entrichtet. Zum Lobpreis des Scharfrichters, der für de Maistre ein unentbehrliches Werkzeug jedweder stabilen gesellschaftlichen Ordnung ist, gesellt sich der Hymnus auf den Krieg und auf die universale, ununterbrochene tobende Gewalt und Vernichtung: "Auf dem weiten Felde der Natur herrscht eine manifeste Gewalt, eine Art von verordneter Wut, die alle Wesen zu ihrem gemeinsamen Untergang rüstet: Wenn man das Reich der unbelebten Natur verläßt, stößt man bereits an den Grenzen zum Leben auf das Dekret des gewaltsamen Todes. Schon im Pflanzenbereich beginnt man das Gesetz zu spüren: Von dem riesigen Trompetenbaum bis zum bescheidensten Gras - wie viele Pflanzen sterben, wie viele werden getötet!"
Weiter heißt es in seiner Schrift "Les Soirées de Saint Pétersbourg" (1821): "Doch sobald man das Tierreich betritt, gewinnt das Gesetz plötzlich eine furchterregende Evidenz. Eine verborgene und zugleich handgreifliche Kraft hat in jeder Klasse eine bestimmte Anzahl von Tieren dazu bestimmt, die anderen zu verschlingen: Es gibt räuberische Insekten und räuberische Reptilien, Raumvögel, Raubfische und vierbeinige Raubtiere. Kein Augenblick vergeht, in dem nicht ein Lebewesen von einem anderen verschlungen würde.
Über alle diese zahllosen Tierrassen ist der Mensch gesetzt, dessen zerstörerische Hand verschont nichts von dem was lebt. Er tötet, um sich zu nähren, er tötet, um sich zu belehren, er tötet, um sich zu unterhalten, er tötet, um zu töten: Dieser stolze, grausame König hat Verlangen nach allem und nichts widersteht ihm. Dem Lamme reißt er die Gedärme heraus, um seine Harfe zum Klingen zu bringen, dem Wolf entreißt er seinen tödlichsten Zahn, um seine gefälligen Kunstwerke zu polieren, dem Elefanten die Stoßzähne, um ein Kinderspielzeug daraus zu schnitzen, seine Tafel ist mit Leichen bedeckt. Und welches Wesen löscht in diesem allgemeinen Schlachten ihn aus, der alle anderen auslöscht? Es ist er selbst. Dem Menschen selbst obliegt es, den Menschen zu erwürgen. Hört ihr nicht, wie die Erde schreit nach Blut? Das Blut der Tiere genügt ihr nicht, auch nicht das der Schuldigen, die durch das Schwert des Gesetzes fallen. So wird das große Gesetz der gewaltsamen Vernichtung aller Lebewesen erfüllt. Die gesamte Erde, die fortwährend mit Blut getränkt wird, ist nichts als ein riesiger Altar, auf dem alles, was lebt, ohne Ziel, ohne Haß, ohne Unterlaß geopfert werden muß, bis zum Ende aller Dinge, bis zur Ausrottung des Bösen, bis zum Tod des Todes."
Im Grunde ist dies nichts als eine, wenn auch mit rhetorischem Aplomb vorgetragene banalité supérieure, eine Zustandsbeschreibung, die keiner Aufregung wert ist. So wie es ist, ist es. Doch die Kindlein, sich auch noch die Reste der Skepsis entschlagend, die der frühen Aufklärung immerhin noch anhafteten, die dem Flittergold der humanitären Deklaration zugetan sind (auch, weil dieses sogar echtes Gold zu hecken vermag), die Kindlein, sie hörten es nicht gerne.
Der gläubige de Maistre, der trotz all seines oft zynisch wirkenden Dezisionismus unentwegt darauf beharrte, daß jede grenzenlose irdische Macht illegitim, ja widergöttlich sei und der zwar die Funktionalisierung des Glaubens betrieb, aber auch erklärte, daß deren Gelingen von der Triftigkeit des Glaubens abhing - er wurde flugs von einem bekannten Essayisten (Isaiah Berlin) zum natürlich 'paranoiden' Urahnen des Faschismus ernannt, während der ridiküle Sohn eines großen Ökonomen in ihm den verrucht-verrückten Organisator eines anti-weiblichen Blut- und Abwehrzaubers sah, einen grotesken Medizinmann der Gegenaufklärung. Zwischen sich und der Evidenz hat der Mensch eine unübersteigbare Mauer errichtet; da ist des Scharfsinns kein Ende.
Der hier und in ungezählten anderen Schriften sich äußernde Haß auf den am 1. April 1753 in Chanbéry/Savoyen geborenen Joseph de Maistre ist die Antwort auf dessen erst in seinem Spätwerk fulminant werdenden Haß auf die Aufklärung und die Revolution. Savoyen gehörte damals dem Königreich Sardinien an und der Sohn eines im Dienste der sardischen Krone stehenden Juristen wäre wohl das ehrbare Mitglied des Beamtenadels in einer schläfrigen Kleinstadt geblieben, ohne intellektuellen Ehrgeiz und allenfalls begabt mit einer außergewöhnlichen Liebenswürdigkeit und Höflichkeit in persönlich-privaten Dingen, die die "eigentliche Heimat aller liberalen Qualitäten" (Carl Schmitt) sind.
Der junge Jurist gehörte gar einer Freimaurer-Loge an, die sich aber immerhin kirchlichen Reunionsbestrebungen widmet; der spätere, unnachgiebige Kritiker des Gallikanismus akzeptiert diesen als selbstverständlich; gelegentlich entwickelte de Maistre sogar ein wenn auch temperiertes Verständnis für die Republik und die Revolution. Der Schritt vom aufklärerischen Scheinwesen zur Wirklichkeit gelang de Maistre erst als Vierzigjährigem: Als diese in Gestalt der französischen Revolutionstruppen einbrach, die 1792 Savoyen annektierten. De Maistre mußte in die Schweiz fliehen und verlor sein gesamtes Vermögen.
Erst dort gelang ihm seine erste, ernsthafte Schrift, die "Considérations sur la France" (Betrachtungen über Frankreich), die 1796 erschien und sofort in ganz Europa Furore machte: Die Restauration hatte ihr Brevier gefunden und hörte bis 1811 nicht auf, darin mehr zu blättern als zu lesen. Das Erstaunliche und viele Irritierende des Buches ist, daß de Maistre hier keinen Groll gegen die Revolution hegt, ja, ihr beinahe dankbar ist, weil sie seinen Glauben wieder erweckte. Zwar lag in ihr, wie er feststellte, "etwas Teuflisches", später hieß es sogar, sie sei satanique dans sons essence. Doch weil dies so war, hielt sich de Maistres Erschrecken in Grenzen. Denn wie das Böse, so existiert auch der Teufel nicht auf substantielle Weise, ist, wie seine Werke, bloße Negation, Mangel an Gutem, privatio boni. Deshalb wurde die Revolution auch nicht von großen Tätern vorangetrieben, sondern von Somnambulen und Automaten: "Je näher man sich ihre scheinbar führenden Männer ansieht, desto mehr findet man an ihnen etwas Passives oder Mechanisches. Nicht die Menschen machen die Revolution, sondern die Revolution benutzt die Menschen."
Das bedeutete aber auch, daß Gott sich in ihr offenbarte. Die Vorsehung, die providence, leitete die Geschehnisse und die Revolution war nur die Züchtigung des von kollektiver Schuld befleckten Frankreich. Die Furchtbarkeit der Strafe aber bewies Frankreichs Auserwähltheit. Die "Vernunft" hatte das Christentum in dessen Hochburg angegriffen, und solchem Sturz konnte nur die Erhöhung folgen. Die Restauration der christlichen Monarchie würde kampflos vonstatten gehen; die durch ihre Gewaltsamkeit verdeckte Passivität der Gegenrevolution, bei der die Menschen nicht minder bloßes Werkzeug sein würden. Ohne Rache, ohne Vergeltung, ohne neuen Terror würde sich die Gegenrevolution, genauer, "das Gegenteil einer Revolution", etablieren; sie käme wie ein sich sanftmütig Schenkender.
Die konkrete politische Analyse aussparen und direkt an den Himmel appellieren, wirkte das Buch als tröstende Stärkung. De Maistre mußte freilich erfahren, daß die Revolution sich festigte, daß sie sich ihre Institution schuf, daß sie schließlich, im Thermidor und durch Bonaparte, ihr kleinbürgerlich-granitenes Fundament fand.
Von 1803 bis 1817 amtierte de Maistre als ärmlicher, stets auf sein Gehalt wartender Gesandter des Königs von Sardinien, der von den spärlichen Subsidien des Zaren in Petersburg lebt - bis er aufgrund seiner lebhaften katholischen Propaganda im russischen Hochadel ausgewiesen wird. Hier entstehen, nach langen Vorstudien etwa ab 1809, seine Hauptwerke: "Du Pape" (Vom Papste), publiziert 1819 in Lyon, und "Les Soirées de Saint Pétersbourg" (Abendgespräche zu Saint Petersburg), postum 1821.
Die Unanfechtbarkeit des Papstes, von der damaligen Theologie kaum noch verfochten, liegt für de Maistre in der Natur der Dinge selbst und bedarf nur am Rande der Theologie. Denn die Notwendigkeit der Unfehlbarkeit erklärt sich, wie die anderer Dogmen auch, aus allgemeinen soziologischen Gesetzen: Nur von ihrem Haupte aus empfangen gesellschaftliche Vereinigungen dauerhafte Existenz, erst vom erhabenen Throne ihre Festigkeit und Würde, während die gelegentlich notwendigen politischen Interventionen des Papstes nur den einzelnen Souverän treffen, die Souveränität aber stärken. Ein unter dem Zepter des Papstes lebender europäischer Staatenbund - das ist de Maistres Utopie angesichts eines auch religiös zerspaltenen Europa. Da die Päpste die weltliche Souveränität geheiligt haben, weil sie sie als Ausströmungen der göttlichen Macht ansahen, hat die Abkehr der Fürsten vom Papst diese zu verletzlichen Menschen degradiert.
Diese für viele Betrachter phantastisch anmutende Apologie des Papsttums, dessen Stellung durch die Revolution stark erschüttert war, führte, gegen immense Widerstände des sich formierenden liberalen Katholizismus, immerhin zur Proklamation der päpstlichen Unfehlbarkeit durch Pius IX. auf dem 1869 einberufenen Vaticanum, mit dem der Ultramontanismus der modernen, säkularisierten Welt einen heftigen, bald aber vergeblichen Kampf ansagte.
Die "Soirées", das Wesen der providence, die Folgen der Erbsünde und die Ursachen des menschlichen Leidens erörternd, sind der vielleicht schärfste, bis ins Satirische umschlagende Angriff gegen den aufklärerischen Optimismus. Hier finden sich in tropischer Fülle jene Kraftworte de Maistres, die, gerade weil sie übergrelle Blitze sind, die Komplexität seines Werkes verdunkeln und es als bloßes reaktionäres Florilegium erscheinen lassen.
De Maistre, der die Leiden der "Unschuldigen" ebenso pries wie die der Schuldigen, weil sie nach einem geheimnisvollen Gesetz der Reversibilität den Pardon für die Schuldigen herbeiführen, der die Ausgeliefertheit des Menschen an die Erbsünde in wohl noch schwärzeren Farben malte als Augustinus oder der Augustinermönch Luther und damit sich beträchtlich vom katholischen Dogma entfernte, der nicht müde wurde, die Vergeblichkeit und Eitelkeit alles menschlichen Planens und Machens zu verspottern, - er mutete und mutet vielen als ein Monstrum an, als ein Prediger eines terroristischen und molochitischen Christentum.
Doch dieser Don Quijote der Laientheologie - doch nur die Laien erneuerten im 19. Jahrhundert die Kirche, deren Klerus schon damals antiklerikal war! -, der sich tatsächlich vor nichts fürchtete, außer vor Gott, stimmt manchen Betrachter eher traurig. Weil er, wie Don Quijote, zumindest meistens recht hatte. Sein bis ins Fanatische und Extatische gehender Kampf gegen den Lauf der Zeit ist ja nur Gradmesser für den tiefen Sturz, den Europa seit dem 13. Jahrhundert erlitt, als der katholische Geist seine großen Monumente erschuf: Die "Göttliche Komödie" Dantes, die "Siete Partidas" Alfons' des Weisen, die "Summa" des heiligen Thomas von Aquin und den Kölner Dom.
Diesem höchsten Punkt der geistigen Einheit und Ordnung Europas folgte die sich stetig intensivierende Entropie, die, nach einer Prognose eines sanft gestimmten Geistesverwandten, des Nordamerikaners Henry Adams (1838-1918), im zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhundert zur völligen spirituellen, aber auch politischen und sittlichen Anomie führen würde.
Der exaltierte Privatgelehrte, der in St. Petersburg aufgrund seiner unbedeutenden Tätigkeit genug Muße fand, sagte als erster eine radikale, blutige Revolution in Rußland voraus, geleitet von einem "Pugatschev der Universität", was wohl eine glückliche Definition Lenins ist. Die Prophezeiung wurde verlacht, war Rußland doch für alle ein Bollwerk gegen die Revolution. Er entdeckte, neben Louis Vicomte de Bonald (1754-1840), die Gesetze politisch-sozialer Stabilität, die Notwendigkeit eines bloc des idées incontestables, Gesetze, deren Wahrheit sich gerade angesichts der Krise und des sozialen Atomismus erwies: Ohne Bonald und de Maistre kein August Comte und damit auch keine Soziologie, deren Geschichte hier ein zu weites Feld wäre. De Maistre, Clausewitz vorwegnehmend und Tolstois und Stendhals Schilderung befruchtend, erkannte als erster die Struktur der kriegerischen Schlacht und begriff, daß an dem großen Phänomen des Krieges jedweder Rationalismus scheitert; der Krieg war ihm freilich göttlich, nicht wie den meist atheistischen Pazifisten ein Teufelswerk; auch ihn durchwaltete die providence.
Endlich fand de Maistre den Mut zu einer realistischen Anthropologie, die Motive Nietzsches vorwegnahm und die der dem Humanitarismus sich ausliefernden Kirche nicht geheuer war: Der Mensch ist beherrscht vom Willen zur Macht. Vom Willen zur Erhaltung der Macht, vom Willen zur Vergrößerung der Macht, von Gier nach dem Prestige der Macht. Diese Folge der Erbsünde bringt es mit sich, daß, so wie die Sonne die Erde umläuft, der "Engel der Vernichtung" über der Menschheit kreist - bis zum Tod des Todes.
Am 25. Februar 1821 starb Joseph de Maistre in Turin. "Meine Herren, die Erde bebt, und Sie wollen bauen!" - so lauteten seine letzten Worte zu den Illusionen seiner konservativen Freunde. Das war doch etwas anderes als - Don Quijote.
Joseph de Maistre (1753-1821): Außer der Ehre keine Sorge, lautete der Wahlspruch des Savoyarden, und zu seiner Ehre gehörte es, immer unvermittelter und schonungsloser das Seine zu sagen
Günter Maschke lebt als Privatgelehrter und Publizist in Frankfurt am Main. Zusammen mit Jean-Jacques Langendorf ist er Hausgeber der "Bibliothek der Reaktion" im Karolinger Verlag, Wien. Von Joseph de Maistre sind dort die Bücher "Betrachtungen über Frankreich", "Die Spanische Inquisition" und "Über das Opfer" erschienen.
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USA: l'intégration forcée a-t-elle fait faillite?
Archives de SYNERGIES EUROPEENNES - 1995
USA: l'intégration forcée a-t-elle fait faillite?
Louis Farrakhan n'est pas le seul Américain qui exprime aujourd'hui du scepticisme à l'égard de l'idéal d'intégration raciale. Tony Brown, Républicain noir et hôte de la chaîne de télévision PBS, condamne, lui aussi, cette tendance contemporaine à l'“assimilation raciale”. Voici son argument majeur: «Nous pouvons rester séparés racialement tout en maintenant une nation saine et productive». Clarence Thomas, de la Cour Suprême de Justice, a condamné les projets d'intégration scolaire fondés sur le principe que les non-Blancs doivent s'asseoir à côté des Blancs dans les école pour acquérir de l'éducation (!). Tant parmi les Noirs que parmi les Blancs, le projet d'intégration est respecté par conformisme et non plus par conviction réelle, comme l'indique du reste le fait patent que dans tous les domaines sociaux où l'intégration n'est pas imposée par coercition, les races choisissent toutes de vivre séparément. Dans les églises, les prisons, à l'armée, dans les équipes professionnelles d'athlétisme, sur les campus universitaires, les races suivent toutes leur propre voie. Nous avons donc affaire à une ségrégation que les gens, toutes races confondues, s'imposent spontanément à eux-mêmes: reste à savoir si cet état de choses est aussi choquant et aussi indésirable que les commentateurs médiatiques veulent nous le faire croire...
Les Américains Noirs et Blancs vivent dans des univers mentaux fort différents, ce qui les conduit à percevoir hommes et choses de façons différentes. On pouvait s'en apercevoir bien avant les réactions divergentes qui ont secoué les deux communautés à la suite du verdict du procès O.J. Simpson. Les sondages ont montré qu'un grand nombre de Noirs croient aujourd'hui que les armes à feu et les drogues ont été délibérément introduites dans leur communauté par les Blancs, afin d'accélérer leur destruction. Un tiers des Afro-Américains prétendent que le SIDA a été inventé par les Blancs pour exterminer les Non-Blancs.
Que les différences raciales soient d'ordre génétique ou non, une chose est certaine, c'est qu'elles sont profondément ancrées en l'homme. Quarante ans de subventions à grande échelle et d'assistance spéciale en matières juridiques et sociales n'ont pas changé grand'chose à cette réalité. Bien au contraire, les races semblent diverger encore davantage. La sagesse politique la plus largement acceptée répète, de façon finalement fort simpliste: «Nous devons nous montrer plus compréhensifs et apprendre à vivre ensemble». Mais peut-être est-il temps que les Américains tiennent compte du nombre sans cesse croissant de citoyens, toutes races confondues, qui disent: «Notre faculté de comprendre est en ordre, et nous ne désirons plus vivre ensemble».
D'aucuns répondront qu'il s'agit là d'une réaction exagérée, négative et condamnable aux maux d'ordres économique et social qui frappent la nation toute entière. Et ces mêmes personnes vous diront qu'il ne faut pas désespérer, que les tensions interethniques vont diminuer dès que les groupes bénéficieront d'un même niveau de vie élevé, ou dès que le racisme des Blancs disparaîtra, ou dès que les problèmes liés à la pauvreté seront éliminés d'une façon ou d'une autre. Mais même si tous ces objectifs désirables seront un jour atteints, la question demeurera ouverte: les citoyens ont-ils le droit, voire l'obligation, de survivre en première instance en tant que groupe homogène, uni par une identité commune, sur base d'un héritage biologique commun?
En tant que Juif hassidique, mes sympathies vont tout naturellement vers ce désir puissant de conserver, de maintenir et d'entretenir un mode de vie distinct de tous les autres. La culture aujourd'hui dominante aux Etats-Unis tolère de tels sentiments quand ils sont exprimés par des minorités mais considère que ces mêmes sentiments sont “mauvais” quand les Blancs les expriment. Les Noirs et les Hispaniques ont pourtant clairement exprimé leur désir de suivre leurs propres voies dans le domaine de l'instruction publique, dans le maintien de l'ordre et dans les gouvernements locaux; ils veulent par ailleurs que leurs enfants continuent à parler la langue de leurs ancêtres, apprennent la geste de leurs héros nationaux, et soient éduqués selon les critères de leurs propres cultures et non pas selon les critères des Blancs. Ce sont là des sentiments humains bien naturels; sont-ils mauvais? Doivent-ils être tolérés chez les Non-Blancs et refoulés chez les Blancs?
Si l'on interroge l'histoire, on constate que des Américains célèbres comme Abraham Lincoln ou le leader noir Marcus Garvey ont pensé qu'une séparation des races, acceptées par les uns comme par les autres, dans le respect mutuel, était la meilleure solution pour tous les Américains, quelle que soit la race à laquelle ils appartiennent. Les idées de Lincoln et de Garvey pourraient-elles redevenir les nôtres? Une chose est d'ores et déjà certaine, les efforts visant à donner davantage d'espace libre et autonome aux races conduiront à éliminer tous les discours sur la supériorité de telle ou telle race et à affirmer le principe moral que tous les groupes ethniques possèdent un droit égal à l'auto-détermination. Les Non-Blancs semblent plus capables de trouver leur voie et de s'élever au rang d'une culture solide, à part entière, lorsqu'ils se débarrasseront une bonne fois pour toutes de ses béquilles incapacitantes que sont le recours constant au “racisme blanc” et les subsides des contribuables blancs. En avançant ses arguments pour défendre sa notion personnelle de la séparation future entre les races aux Etats-Unis, Tony Brown, le Républicain noir, affirme que les arrangements multiracialistes actuels ne font qu'accentuer le paternalisme blanc et que susciter le racisme violent des Blancs comme des Noirs. Chaque groupe racial, poursuit-il, doit être égal en dignité, dans le respect mutuel.
Aristote croyait, pour sa part, que le ciment qui lie les citoyens d'un pays est constitué par le sens de la communauté et par l'amitié entre tous. Aristote nous a également enseigné que l'amitié ne s'épanouit que lorsque tous les citoyens jouissent plus ou moins d'une égalité de condition. En Amérique, cette égalité de condition pourra sans doute s'obtenir par un abandon de cette politique d'intégration forcée, pratiquée depuis quelques décennies.
Les esprits critiques nous rétorqueront peut-être que, même si elle n'est pas foncièrement immorale en dernière instance, la séparation ne peut être mise en pratique. Je peux très bien admettre cette argumentation, car le processus de séparation des races actuellement mêlées sur le territoire ne se fera pas sans âpres discussions. Chaque groupe doit dire à l'autre: «Oui, c'est évident, vous souhaitez avoir votre propre place pour déployer votre propre socialité, vous voulez des écoles dans votre proximité, où vos enfants pourront étudier et aimer votre culture spécifique. Cela, nous aussi, nous le voulons». Dans la simplicité de cet argument, les hommes de bonne volonté retrouveront aisément le plaidoyer de la plupart des conservateurs en faveur d'un gouvernement décentralisé et les concepts avancés par la “Nouvelle Gauche” qui veut généraliser partout sur le territoire américain le principe de l'“action locale”, seule condition pratique capable de rapprocher les gouvernants des gouvernés.
Accorder à des communautés basées sur des affinités culturelles électives une plus grande auto-détermination implique de délester de leur graisse inutile les léviathans de l'Etat fédéral (i. e. “central” aux USA, ndt). Un premier pas dans ce sens serait de supprimer les lois qui encouragent la discrimination en faveur de certains groupes dans le secteur public, de même que les lois qui interdisent toutes formes de préférence au niveau privé. A long terme, nous allons sans doute voir les comtés, les “voisinages”, les états et les régions se pencher sur les moyens d'organiser une sécession, comme le Québec est en train de le faire actuellement. Certes, les expériences en matière d'intégration mandatée pourront continuer à se faire, dans des circonscriptions ad hoc (mais nous verrons bien combien de familles libérales de gauche blanches opteront réellement pour que leurs enfants y vivent et y fréquentent l'école).
A la lecture de mes arguments, vous pourriez parfaitement me reprocher de naviguer dans l'absurbe. Avec l'oeil d'un citoyen de 1995, c'est peut absurde, en effet. Mais a-t-on envisagé dans les années 60 que l'Amérique deviendrait ce chaudron bouillonnant, prêt à exploser, où les races se regardent en chiens de faïence et sont sur le point de s'affronter? Une prophétie aussi noir aurait été jugée incongrue il y a trente ans.
La séparation dans le respect mutuel ne signifie par l'indifférence à l'égard du sort des autres groupes, car nous pouvons remplir nos devoirs moraux et religieux à l'égard des Autres sans les incorporer de force dans notre propre culture et sans leur imposer nos propres critères de comportement. Ensuite, un abandon de l'intégration forcée ne signifie pour autant que les différences raciales sont la source de tous les échecs culturels et sociaux de notre époque contemporaine. Nous sommes confrontés à des problèmes sociaux de bien plus grande envergure mais je crois que de nouvelles occasions vont s'ouvrir aux Américains, s'ils parviennent à se donner plus de marge de manœuvre en obéissant aux multiples spontanéités qui sont en eux et qu'ils ont héritées de leurs ancêtres si différents les uns des autres. Une intégration forcée dans une société multiraciale artificielle impliquerait un abandon de ce vaste éventail de différences et de potientialités enrichissantes.
Rabbi MAYER-SCHILLER.
(Rabbi M-Sch. enseigne le Talmud à la “Yeshiva University High School”, New York City).
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