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jeudi, 04 avril 2013

Identität der Burschenschaft

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Identität der Burschenschaft

von Armin Allmendinger

Ex: http://www.blauenarzisse.de/

Über die Inhalte, die eine Burschenschaft ausmachen und welche sie prägen, gab und gibt es vielerlei Diskussionen. Einige bleiben für die Deutsche Burschenschaft unverzichtbar.

Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, sich den Werten und Idealen bewusst zu werden. Jeder Burschenschafter sollte seine Gedanken, sein Reden und Handeln nach den Wertbegriffen der Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit ausrichten und mit seiner ganzen Person dafür eintreten, ohne dass er für sich eine besondere, ihn über andere heraushebende Ehrenhaftigkeit in Anspruch nimmt.

Freiheit in Verantwortung

Die Würde anderer ebenso zu schützen und zu verteidigen wie die eigene ist für den Burschenschafter Ehrenpflicht. Auf dieser moralischen Grundlage der Ehre ist die Freiheit das Ziel, dem das burschenschaftliche Handeln dient. Persönliche, politische und natürlich auch die akademische Freiheit können nicht ohne die Freiheit des Geistes und die Unabhängigkeit und Selbständigkeit des Denkens erreicht werden. Dazu gehören ein offenes Bekenntnis und voller persönlicher Einsatz für die Freiheit. Fehlt es daran, wird Freiheit nicht erreichbar sein, und dort, wo sie besteht, wird sie untergehen. Freiheit erschöpft sich für den Burschenschafter nicht in persönlicher Freiheit, sondern erhält ihre weitere Bedeutung durch die verantwortliche Mitarbeit am Gemeinwesen.

Bundesbrüderlichkeit

Von großer Bedeutung sollte stets die Bundesbrüderlichkeit sein. Dies soll heißen, dass sich Burschenschafter auch zu Bundesbrüdern bekennen und stehen, auch wenn diese eventuelle Schwächen haben. In einem wahren und funktionierenden Lebensbund sollte das ein elementarer Bestandteil sein. Das Gedenken und die Hochachtung für die Taten und Leistungen unserer Vorfahren während der beiden Weltkriege muss geehrt und gerade in der heutigen Zeit, in der die Zeitzeugen diese bewegten Zeit immer weniger werden, gepflegt werden. Für uns als Burschenschaften sollte daher gerade die Achtung für die noch lebenden Bundesbrüder aus dieser Zeit hoch sein.

Deutschland

Des Weiteren sollte – auch wenn es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte – das Bekenntnis und das Einstehen für unser Vaterland ein Kernpunkt sein. Das bedeutet, dass wir unsere deutsche Sprache, Kultur, unsere Traditionen und Ideale pflegen und fördern. Das Bekenntnis zum deutschen Volk und zu seinem geschichtlichen Werdegang über die letzten beiden Jahrhunderte hinaus muss wieder intensiver gelebt und erhalten werden.

Die Ideale der Urburschenschaft, die bis heute für jede wahre Burschenschaft unverbrüchlich Bestand haben sollten, sollen auch in Zukunft die Arbeit unseres Bundes prägen. Dazu gehört neben dem Erhalt der deutschen Nation, zum Beispiel politische Arbeit im Sinne nationaler Politik, auch die Förderung der Demokratie. Das schließt den respektvollen Umgang mit unterschiedlichen Meinungen im Bund ein.

Hierzu ist es notwendig, dem politischen Prinzip folgend, aktiv die politische Arbeit nach innen und außen zu fördern und bei Bedarf auch zu optimieren, um so zum Wohle unseres Landes im Burschenschaftlichen Sinne wirken zu können. Hierzu gehört neben dem Abhalten von Burschenschaftlichen Abenden auch die politische Bildung im Alltag, um so die Bundesbrüder zu politisch denkenden Bürgern im burschenschaftlich-​freiheitlichen Sinne zu erziehen.

Vaterland in einem freien und einigen Europa

Moralische Voraussetzungen und grundsätzliche politische Forderungen werden im burschenschaftlichen Wahlspruch „Ehre-​Freiheit-​Vaterland“ ergänzt durch die ausdrückliche Verpflichtung zum Einsatz für das Vaterland. Die Deutsche Burschenschaft sieht das deutsche Vaterland unabhängig von staatlichen Grenzen in einem freien und einigen Europa, welches Osteuropa einschließt. Sie setzt sich für eine enge Verbundenheit aller Teile des deutschen Volkes in Freiheit ein. Der Einsatz für das eigene Vaterland gebietet ebenso die Achtung der Freiheit und des Selbstbestimmungsrechtes anderer Völker.

Deshalb setzt sich die Deutsche Burschenschaft aktiv dafür ein, dass in einem freien Europa den Angehörigen aller Völker, insbesondere auch allen deutschen Volksgruppen in anderen Staaten, die uneingeschränkte kulturelle Entfaltung und Selbstbestimmung gewährleistet wird. Wenn der Staat jedoch in seiner Form und Beschaffenheit dem Vaterland und damit auch seinem Volk schadet oder nicht mehr nützt, dann muss gegen eine solche Entwicklung klare Position für das Volk und das Vaterland bezogen werden. Das Bekenntnis zum deutschen Volk sollte daher nach wie vor unverzichtbar und unverbrüchlich sein und als wichtige Grundlage für zukünftige Entscheidungen dienen.

Kameradschaft und Freundschaft

Es sollte neben den Aspekten des Ideellen und des Politischen auch der Aspekt der Freundschaft nicht zu kurz kommen. Gerade in Zeiten, in der der Druck auf Burschenschafter insgesamt größer geworden ist – sei es an den Universitäten als auch bei der kritisch bis feindlich eingestellten Presse – ist es nötig, dass die Bundesbrüder in fester Kameradschaft und Freundschaft zueinander stehen.

Für einen traditionsreichen und waffentragenden Bund sollten auch die waffenstudentischen Prinzipen nicht zu kurz kommen. Neben dem Erhalt des bereits angesprochenen Lebensbundprinzips sollte auch der Erhalt der Pflichtmensur und das Einstehen für den Bund bei Bedarf mit der Klinge eine Selbstverständlichkeit sein. Die Mensur als elementarer Bestandteil der Erziehung des Bundes und als für alle Burschenschafter in die Gemeinschaft integrierender Bestandteil soll auch in Zukunft in gewohnter Weise fortgeführt werden. Erst durch die Bereitschaft, für ihre Identität auf dem Mensurboden und darüber hinaus einzustehen, wird eine Burschenschaft glaubwürdig.

Anm. d. Red.: Armin Allmendinger ist selbst Burschenschafter. Für die Blaue Narzisse berichtete er unter anderem über die „Konservative Aktion Stuttgart” und das Ulrichsberg-​Gedenken für Europas Gefallene beider Weltkriege.

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