Bulletin célinien n°405
Sommaire :
- Lucette, entre toutes les femmes
– Céline et le Comité de Prévoyance et d’Action sociale
– Misère de la condition humaine chez Céline
– Galtier-Boissière
– Céline à Leningrad
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Ex: http://literaturkritik.de
Vor den Beiträgen in der Februar-Ausgabe 2018 zum 20. Todestag Ernst Jüngers (geb. am 29.3.1895, gest. 17.2.1998) sind in literaturkritik.de zahlreiche Rezensionen und Essays erschienen, die sich mit dem umstrittenen Autor, seinem Werk und seiner Rezeption auseinandergesetzt haben. Hier eine Zusammenstellung aus unserem Archiv in chronologischer Anordnung:
Ernst Jüngers Gestaltdenken aus narratologischer Sicht.
Eine neue Studie untersucht „Heliopolis“ und „Eumeswil“
Von Christophe Fricker
Ausgabe 08-2017
Der Chronist des Getöses.
Zur kritischen Edition von Ernst Jüngers „Krieg als inneres Erlebnis. Schriften zum Ersten Weltkrieg“
Von Walter Delabar
Ausgabe 09-2016
Im Gespräch mit einem Titanen.
Christophe Fricker gibt die Gespräche zwischen Ernst Jünger und André Müller heraus
Von Stefan Tuczek
Ausgabe 08-2015
Aporien des Krieges, des Erzählens und der Theorie.
Die lesenswerte Studie „Writing War“ von Daniela Kirschstein widmet sich der Kriegsliteratur von Ernst Jünger, Louis-Ferdinand Céline und Curzio Malaparte
Von Wolfgang M. Schmitt
Ausgabe 07-2015
Günter Grass und Ernst Jünger.
Trotz aller Unterscheide zeigen sich erstaunliche Parallelen im Werk der beiden Schriftsteller
Von Gabriela Ociepa
Ausgabe 05-2015
Biographisches Rohmaterial.
Über Ernst Jüngers „Feldpostbriefe an die Familie 1915–1918“
Von Niels Penke
Ausgabe 12-2014
Die Hoffnung führt weiter als die Furcht.
Tom Schilling liest Ernst Jüngers „In Stahlgewittern“
Von Martin Ingenfeld
Ausgabe 07-2014
Warum eigentlich Ernst Jünger?.
Ein neues Handbuch bereichert die Forschung zu einem umstrittenen Autor
Von Daniel Borgeldt
Ausgabe 07-2014
In allen Lagern Gegner.
Tonaufnahmen von Lesungen und Vorträgen Ernst Jüngers
Von Andreas R. Klose
Ausgabe 03-2014
Stahlgewitter.
Ernst Jünger und der Erste Weltkrieg
Von Helmuth Kiesel
Ausgabe 02-2014
Werkpolitik im Spiegel nordischer Motive.
Niels Penke stellt Ernst Jüngers Schriften in den Kontext der skandinavischen Literatur
Von Maik M. Müller
Ausgabe 01-2014
Tore der Wahrnehmung.
Über eine erstmals veröffentlichte Auswahl des Briefwechsels zwischen Albert Hofmann und Ernst Jünger
Von Volker Strebel
Ausgabe 11-2013
Noch einmal: Der neue revolutionäre Mensch.
Mario Bosincu über „Die Wende Ernst Jüngers“
Von Jerker Spits
Ausgabe 08-2013
Planetarisches aus der Provinz.
Ein Konstanzer Tagungsband nimmt den mittleren und späten Ernst Jünger in den Blick
Von Niels Penke
Ausgabe 04-2013
En vogue in einem kleinen Kreis.
Ernst Jünger aus der Sicht seines französischen Übersetzers Julien Hervier
Von Jerker Spits
Ausgabe 10-2012
Ein zuweilen starrsinniges Beharren auf Unabhängigkeit.
In bislang ausführlichster Weise berichtet der 2011 verstorbene Literaturwissenschaftler Heinz Ludwig Arnold über seine Zeit mit Ernst Jünger
Von Volker Strebel
Ausgabe 06-2012
Zwischen Bewegung und Verharren.
Jan Robert Weber untersucht den ästhetischen Wert von Ernst Jüngers Reisetagebüchern
Von Heide Kunzelmann
Ausgabe 01-2012
Zum Oberlehrer ungeeignet.
Thomas Amos legt in der bewährten Reihe der Rowohlt-Monografien eine Biografie Ernst Jüngers mit Ecken und Kanten vor
Von Volker Strebel
Ausgabe 01-2012
Instrumentalisierter Tötungstrieb.
Michael Gratzke untersucht die Grundfiguren des Heldentums bei Gotthold Ephraim Lessing, Heinrich von Kleist, Theodor Fontane, Ernst Jünger und Heiner Müller
Von Erhard Jöst
Ausgabe 06-2011
Der kanonische Rang eines Klassikers.
Ernst Jünger – mehr als eine Bilanz in einem neuen Sammelband
Von Gabriele Guerra
Ausgabe 05-2011
Ernst Jüngers Rhodos-Reisen von 1938, 1964 und 1981
Ausgabe 01-2011
Totale Tinte.
Ohne Anlass wird Ernst Jünger vom Deutschen Literaturarchiv Marbach als einer der „wichtigsten Schriftsteller der Moderne“ vorgestellt – und Helmuth Kiesel beglückt uns mit seiner Erst-Edition der „Tagebücher 1914-1918“
Von Jan Süselbeck
Ausgabe 01-2011
Der verborgene Prophet.
Ernst Jüngers politische Theologie zwischen Autorität und Repräsentation
Von Gabriele Guerra
Ausgabe 01-2010
Eine gute Zeit für Drogen.
Wiederbegegnung mit Ernst Jüngers „Annäherungen“
Von Christophe Fricker
Ausgabe 01-2009
Kriegsträumer.
Lars Koch zu Walter Flex und Ernst Jünger als Repräsentanten der Gegenmoderne
Von Walter Delabar
Ausgabe 12-2008
Fotoalbum für Wehrsport-Fans.
Nils Fabiansson hat Schauplätze von Ernst Jüngers Kriegstagebuch „In Stahlgewittern“ aufgesucht
Von Jan Süselbeck
Ausgabe 03-2008
Nach dem Fazit.
Hans Blumenberg über Ernst Jünger
Von Kai Köhler
Ausgabe 03-2008
Hochmut und Leutseligkeit auf dem Dorf.
Ernst Jünger in neueren Biografien und Monografien
Von Lutz Hagestedt
Ausgabe 03-2008
Springtime for Ernst Jünger.
Über Heimo Schwilks Jünger-Biografie
Von Philipp Steglich
Ausgabe 03-2008
Freunde unter sich.
Günther Nicolin editiert den Briefwechsel von Ernst Jünger und Stefan Andres
Von Torsten Mergen
Ausgabe 06-2007
Unterhaltung über Mescalin.
Die späte Begegnung der beiden Einzelgänger Gottfried Benn und Ernst Jünger: Jetzt wurde der schmale Briefwechsel vorgelegt
Von Volker Strebel
Ausgabe 07-2006
Deutschsein als Amt.
Zum Briefwechsel Ernst Jüngers und Friedrich Hielschers
Von Volker Strebel
Ausgabe 12-2005
Ernst Jünger: Politik – Mythos – Kunst
Ausgabe 12-2004
„Wie kein anderer erfährt er den Weltkrieg sogleich metaphysisch.“.
Martin Heideggers Bemerkungen zu Ernst Jünger
Von Stephan Günzel
Ausgabe 08-2004
Teilnehmen, Anteil nehmen.
Michael E. Sallinger begeistert sich für Ernst Jünger und seinesgleichen
Von Viktor Schlawenz
Ausgabe 08-2004
Zwischen Traum und Trauma.
Michael Gnädingers Studie zum Frühwerk Ernst Jüngers
Von Helmut Kaffenberger
Ausgabe 04-2004
„Wann hat dieser Scheißkrieg ein Ende“?.
Der britische Germanist John King gewährt Einblicke in die originalen Kriegstagebücher Ernst Jüngers
Von Jerker Spits
Ausgabe 12-2003
Vor und nach dem Rochenstich.
Mit Band 22 ist die Ausgabe der „Gesammelten Werke“ Ernst Jüngers abgeschlossen
Von Lutz Hagestedt
Ausgabe 12-2003
Stratege im Hintergrund.
Ernst Jüngers Briefwechsel mit Gerhard Nebel
Von Gunther Nickel
Ausgabe 11-2003
Ernst Jünger – verzettelt und verzeichnet.
Nicolai Riedels Ernst Jünger-Bibliographie und Tobias Wimbauers „Personenregister“
Von Gunther Nickel
Ausgabe 07-2003
Die Psychoanalyse des körperlichen und gestischen Agierens.
Über ein neues Paradigma für Psychotherapie und Kulturwissenschaften mit einem Ausblick auf Ernst Jüngers „In Stahlgewittern“
Von Harald Weilnböck
Ausgabe 03-2003
Literarische Adaption des Griechentums.
Annette Rinks Studie über Ernst Jüngers Antike-Rezeption
Von Reinhard Wilczek
Ausgabe 11-2002
Schönheit des Untergangs.
Roswitha Schieb untersucht Körper- und Kollektivbilder bei Ernst Jünger, Hans Henny Jahnn und Peter Weiss
Von Lutz Hagestedt
Ausgabe 11-2002
Eine Welt sinnloser Bezüge.
Ulrich Prill entdeckt Ernst Jünger als homo ludens
Von Helge Schmid
Ausgabe 11-2002
Ich befand mich einfach in einer anderen Dimension.
Ernst Jünger im Gespräch mit Antonio Gnoli und Franco Volpi
Von Lutz Hagestedt
Ausgabe 11-2002
Ich fühle, dass meine Wurzeln hier sind.
Ein Bildband über Ernst Jünger in Oberschwaben
Von Helge Schmid
Ausgabe 11-2002
Der Einzelne nach der Kehre.
Jörg Sader untersucht Ernst Jüngers „Strahlungen“
Von Lutz Hagestedt
Ausgabe 11-2002
Starke Frauen, intrigante Männer.
Ernst Jüngers Dramenfragment „Prinzessin Tarakanowa“
Von Christina Ujma
Ausgabe 11-2002
Ernst Jünger in Berlin 1927-1933
Ausgabe 01-2002
Ernst Jünger in Wilflingen
Ausgabe 01-2002
Zwischen Subjektivität und Authentizität.
Volker Mergenthaler zum poetologischen Problem narrativer Kriegsbegegnung im Frühwerk Ernst Jüngers
Von Reinhard Wilczek
Ausgabe 01-2002
Ambiguität des Figürlichen.
Julia Draganovic untersucht das metaphysische Grundkonzept in Ernst Jüngers Prosa
Von Lutz Hagestedt
Ausgabe 01-2002
Exotische Lesefrüchte eines Jahrhundert-Autors.
Thomas Pekars Studie über Ernst Jüngers Orient-Rezeption
Von Reinhard Wilczek
Ausgabe 01-2002
Führung durch Stahlgewitter und Waldgänge.
Steffen Martus gibt einen exzellenten Überblick über das Werk Ernst Jüngers
Von Stephan Landshuter
Ausgabe 01-2002
Autor und Sekretär, Verehrer und Gegner.
Ernst Jünger in einer Festschrift und in einer Streitschrift
Von Lutz Hagestedt
Ausgabe 01-2002
Garantiert politisch unkorrekt.
Ernst Jüngers politische Publizistik aus den Jahren 1919 bis 1933
Von Gunther Nickel
Ausgabe 01-2002
Großer Übergang und päpstlicher Segen.
Ernst Jüngers Werkausgabe in den Supplementbänden 19 und 20
Von Lutz Hagestedt
Ausgabe 01-2002
Ernst Jünger als Nietzsche-Rezipient.
Die Nihilismusthese ist die Leitlinie seines Schaffens
Von Ursula Homann
Ausgabe 02-2001
Momente der Selbstbegegnung.
Ernst Jüngers Tagebuch und Briefwechsel
Von Lutz Hagestedt
Ausgabe 10-2000
Unsere Total-Kalamität.
Ernst Jüngers Briefwechsel mit Carl Schmitt
Von Lutz Hagestedt
Ausgabe 10-2000
Saulus und Paulus.
Elliot Y. Neamans Studie über Ernst Jünger und die post-faschistische Literaturpolitik
Von Lutz Hagestedt
Ausgabe 10-2000
Elementar nützlich.
Tobias Wimbauers Personenregister der Tagebücher Ernst Jüngers
Von Helge Schmid
Ausgabe 10-2000
Trauma, Drogenrausch, Gewaltrausch.
Klaus Gauger über drei liminale Zustände in Ernst Jüngers Werk
Von Helge Schmid
Ausgabe 10-2000
Das Ende der Heldenzeit.
Dirk Blotzheim untersucht Ernst Jüngers Frühwerk
Von Lutz Hagestedt
Ausgabe 10-2000
Ich werde plötzlich dumpf, erbreche draußen.
Armin Mohler berichtet über seine Jahre mit Ernst Jünger
Von Kai Köhler
Ausgabe 10-2000
Die durchgedrückte Brust des Melancholikers.
Die Ernst Jünger-Biografie von Paul Noack
Von Oliver Jahn
Ausgabe 10-2000
Bildhauer, bleib bei deinen Skulpturen.
Serge D. Mangin und seine „Annäherungen an Ernst Jünger 1990 – 1998“
Von Oliver Jahn
Ausgabe 10-2000
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Ex: https://www.der-dritte-weg.info
Auch heute noch, zwanzig Jahre nach seinem Tod, ist es kein leichtes Unterfangen über Leben, Werk und Wirken des Jahrhundertschriftstellers zu schreiben. Zu widersprüchlich scheinen seine Worte und seine Taten zu sein, zu wechselhaft seine Gedanken und Sätze. Ernst Jünger, das ist der hochdekorierte Stoßtruppführer des ersten Weltkriegs, der radikale Nationalist der Zwischenkriegszeit, der innere Emigrant während des dritten Reiches und schließlich der kategoriensprengende Denker der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Es kann bereits am Anfang dieses Artikels gesagt werden, dass man keinesfalls eine befriedigende oder abschließende Betrachtung Jüngers – auch aus nationalrevolutionärer Perspektive – in diesem begrenzten Platz liefern kann, sondern allenfalls eine Annäherung. Wie soll man auch einen Soldaten, Schriftsteller und Denker, dessen Leben 103 Jahre währte, dessen Gesamtausgabe (wo nicht einmal alle Werke und Aufsätze drin enthalten sind!) nicht weniger als 23 dicke Bände füllt und der nicht nur zwei Weltkriege, sondern, die BRÖ mit eingerechnet, sechs deutsche Staaten gesehen hat, in einem einzigen Artikel gerecht werden? Als ältestes von fünf Kindern 1895 geboren, erlebte Jünger noch die letzten Jahre des deutschen Kaiserreiches, welches ihn durchaus noch für den Rest seines Lebens prägen sollte. Der Weg des schlechten Schülers, aber begeisterten Lesers, sollte ihn zunächst in den Wandervogel und später durch die halbe Welt führen.
Dass Jünger vor allem ein „abenteuerliches Herz“, wie eines seiner Werke heißt, war, zeigte sich bereits 1913, als der grade 18 Jährige nach Frankreich entfloh und sich zur Fremdenlegion meldete. Einzig dem diplomatischen Geschick seines Vaters ist es geschuldet, dass sich Jünger als Kriegsfreiwilliger nach Ablegung seines Notabiturs 1914 in den ersten Weltkrieg auf deutscher Seite melden konnte und er nicht als Fremdenlegionär gegen das eigene Vaterland zu Felde ziehen musste. Mehr als 20 Jahre später beschrieb Jünger in seinen „Afrikanischen Spiele“ seine Zeit bei der Fremdenlegion. Bereits am ersten Kriegstag begann er mit dem Schreiben seines später weltberühmt werdenden Tagebuchs. Schonungslos und objektiv, und doch mit einer lebendigen Sprache und einer, wie er schrieb, „trunkenen Stimmung aus Rosen und Blut“ beschrieb er in seinem als „In Stahlgewittern“ veröffentlichtem Tagebuch seine Kriegserlebnisse. Der „ruhige Leutnant“ machte sich in vierjährigem Einsatz an der Westfront einen Namen, durchquerte alle bekannten westlichen Schlachtfelder des ersten Weltkriegs und ging mit fast stoischer Haltung durch „Feuer und Blut“, wie eines seiner weiteren Werke über den ersten Weltkrieg heißt.
„Es entstand ein neuer Mensch, ein neuer Lebenswille. Ihn kennzeichnete die nervige Härte des Kämpfers, der Ausdruck der einsameren Verantwortung, der seelischen Verlassenheit. In diesem Ringen … bewährte sich sein Rang. Der Weg, den er ging, war schmal und gefährlich, aber es war ein Weg, der in die Zukunft führte … Der Anblick des Gegners bringt neben letztem Grauen auch Erlösung von schwerem, unerträglichem Druck. Das ist die Wollust des Blutes, die über dem Kriege hängt wie ein rotes Sturmsegel über schwarzer Galeere, an grenzenlosem Schwunge, nur dem Eros verwandt“, schrieb Jünger in seinem ersten literarischen Gehversuch. Den Krieg hatte, laut ihm, der deutsche Frontsoldat wie einen Wein genossen und war auch nach seinem Ende immer noch davon berauscht, ein Ausdruck, der sicherlich auf viele der entlassenen Soldaten und kommenden Freikorpskämpfer zutrifft. Für ihn gewann der Kampf neben der Zerstörung und des Todes auch eine metaphysische Bedeutung, wie er in „Der Kampf als inneres Erlebnis“ darzustellen versuchte. Für ihn war derjenige, der beim Krieg nur die Verneinung, nur das eigene Leiden und nicht die Bejahung empfunden habe, ein Sklave, der lediglich ein äußeres, aber kein inneres Erlebnis hatte.
Doch in den Stahlgewittern der Materialschlachten gewann er nicht nur seine Ansichten über Krieg und Frieden, sondern auch den Beginn seiner technikkritischen Anschauungen, die ihn sein Leben lang als einer der wenigen Kontinuitäten begleiten sollte. Die Materialschlachten, Artilleriegeschosse und Panzer reduzierten den Krieg zum Handwerk und den Krieger zu einem namen- und gesichtslosen Objekt. Die Ansichten, ob der Soldat doch über die Materie siegen kann oder ob diese ihn dominiert, schwankt immer wieder in seinen Werken und in denen seiner Zeitgenossen. Die vier Hauptwerke Jüngers über sein „Bruderschaftstrinken mit dem Tod“, „In Stahlgewittern“, „Feuer und Blut“, „Der Kampf als inneres Erlebnis“ und „Wäldchen 125“ zeugen nicht nur von diesen Gedanken, sondern gehören wohl auch zu den literarisch besten Beschreibungen der Erlebnisse des feldgrauen Soldaten des ersten Weltkriegs. Es ist eine Mischung aus Heldenmut, Eros, Sprachkraft, Tod und Leben, die ihm bei vielen Pazifisten bis heute in den Ruf eines Kriegstreibers bringt.
„Oft hielt ein Fähnlein eherner Gesellen sich endlose Tage im Gewölk der Schlacht, verbissen in ein unbekanntes Stückchen Graben oder eine Reihe von Trichtern, wie sich Schiffbrüchige im Orkan an zertrümmerte Masten klammern. In ihrer Mitte hatte der Tod seine Feldherrnstandarte in den Boden gestoßen. Leichenfelder vor ihnen, von ihren Geschossen gemäht, neben und zwischen ihnen die Leichen der Kameraden, Tod selbst in ihren Augen, die seltsam starr in eingefallenen Gesichtern lagen, diesen Gesichtern, die an die grausige Realistik alter Kreuzigungsbilder erinnerten. Fast verschmachtet hockten sie in der Verwesung, die unerträglich wurde, wenn wieder einer der Eisenstürme den erstarrten Totentanz aufrührte und die mürben Körper hoch in die Lüfte schleuderte … Man zog ja über das Grausige hinweg mit genagelten Stiefeln, ehern und blutgewohnt. Und doch fühlte man, wie etwas um die verwaisten Kamine strich und einem den Hals zuschnürte, so eisig, daß man schlucken mußte. Man war ja ein Träger des Krieges, rücksichtslos und verwegen, hatte manchen umgelegt, über den man weitergeschritten war mit starken Gefühlen in der Brust. Doch dies war wie ein Kinderwimmern aus wilden Mooren, eine gespenstische Klage wie das Glockengeläut des versunkenen Vineta über Meer und Mittag. Gleich dem Untergang jener übermütigen Stadt spürte man das hoffnungslose Versinken einer Kultur, erschauernd vor der Erkenntnis, im Strudel mit hinabgerissen zu werden“, heißt es etwa im „Kampf als inneres Erlebnis“.
Selbst am Ende seines Lebens sollte er sich nie von diesen Darstellungen distanzieren, noch als Greis antwortete er französischen Journalisten, dass sein schrecklichstes Erlebnis im ersten Weltkrieg gewesen sei, dass Deutschland ihn verloren habe. Eine Aussage, die umso höher zu bewerten ist, wenn man bedenkt, dass der junge Stoßtruppführer vierzehn Verwundungen erlitt. Mit Ende des Krieges begann auch der wohl bis heute umstrittenste Abschnitt seines Lebens. Während sich zahlreiche andere Soldaten zu den Freikorps meldete , diente der Kriegsheld zunächst in der Reichswehr. Zwar soll er, laut eigener Aussage, einmal eine kurze Zeit bei dem berühmten Freikorpsführer Roßbach gewesen sein, allerdings habe ihn die Landknechtartigkeit vieler Freikorpskämpfer abgeschreckt. In die folgenden Jahren folgen nicht nur seine zahlreichen Artikel in radikalnationalistischen Zeitschriften – zusammengefasst gibt es sie heutzutage als „Politische Publizistik“ zu erwerben – sondern auch seine Zeit als Bohemien. Neben literarische Studien, nationalistischen Büchern und Artikeln gab es auch Jüngers erste Drogenerfahrungen, die er in seiner Erzählung „Polnischer Karpfen“ behandelt. (Später sollten weitere Experimente, speziell zusammen mit dem Erfinder von LSD, folgen.) Jünger, so viel sei an dieser Stelle gesagt, ergab sich aber nicht dem in der Weimarer Schandrepublik propagierten Drogenkonsum zur Erhöhung der Lust und des Rausches wegen, sondern eher aus transzendenten Abenteuerlust.
Während der Kampfzeit der Nationalisten gegen die Novemberverbrecher wurde Jünger einer der Wortführer des „Neuen Nationalismus“. Sätze wie „Der Tag, an dem der parlamentarische Staat unter unserem Zugriff zusammenstürzt, und an dem wir die nationale Diktatur ausrufen, wird unser höchster Festtag sein.“ begeisterten zahllose nationale Aktivisten. Doch grade auch seine nationalistische Zeit wirft neue Fragen in Mysterium Jüngers auf. War er auf der einen Seite radikaler Nationalist – die NSDAP lehnte er später u. A. deswegen ab, weil diese einen legalen Weg beschritt, er wollte die bewaffnete Revolution – und erklärter Todfeind der bürgerlichen Gesellschaft, so führte er, während Hunderte Nationalisten im Straßenkampf ihr Leben ließen, selbst ein bürgerliches Leben. Noch 1926 sandte er Adolf Hitler sein Buch „Feuer und Blut“ mit der Widmung „Dem nationalen Führer Adolf Hitler“ und sprach sich in verschiedenen Beiträgen positiv über die NSDAP und den Nationalsozialismus aus. Erst die Entwicklung zur Massenpartei sowie eine wirtschaftspolitische Orientierung von Jünger an den Bolschewismus entfremdeten ihn der NSDAP, der er schließlich sogar vorwarf, verbürgerlicht zu sein.
Als vermeintlich sein höchster Feiertag gekommen war und der parlamentarische Staat am 30. Januar 1933 zerbrach, stellte sich Jünger nicht der neuen nationalen Regierung zur Verfügung, sondern begab sich in die „innere Emigration“. Vom Nationalsozialismus trennte ihn zwar der Rassegedanke (den Jünger als materialistisch ablehnte) , auch war die NSDAP eine Massenpartei, während sich Jünger in einem, wie man es wohl heute aus unserer Sicht beurteilen kann, „Elitenwahn“ befand, dennoch waren die Übereinstimmungen zwischen dem dritten Reich und Jüngers nationaler Visionen weit größer als die Differenzen. Es wird wohl für immer ein Rätsel bleiben, wieso Jünger nicht wie andere seiner Zeit und einiger seiner engen Freunde – etwa Heidegger, Benn oder Schmitt – zumindest versuchte, die neue Zeit mitzugestalten, sondern sich von Beginn an abseits hielt. Unzweifelhaft war ihm der Totalitarismus des dritten Reiches nicht genehm, dennoch muss man wohl als Nationalist das Urteil ziehen, dass für Jünger mehr der Weg als das Erreichen des Ziels entscheidend gewesen war. Dazu kommt seine Ende der 20er-Jahre einsetzende Entwicklung weg von der politischen Publizistik hin zur reinen literarischen Betätigung. Allerdings sollte er eine gewisse nationale Einstellung sein Leben lang beibehalten, zwar nicht mehr in ihrer ursprünglichen Radikalität, aber dennoch vorhanden.
So wie es über seine Tätigkeiten in der Novemberrepublik zahlreiche Vorwürfe von den späteren Kriegssiegern und liberalen Nachkriegsgenerationen gab, so gibt es über seine Zeit im dritten Reich und insbesondere im zweiten Weltkrieg solche von nationalistischer Seite. Jünger hielt auch während der Zeit der nationalsozialistischen Regierung Kontakt zu Staatsfeinden wie Ernst Niekisch, was ihn ins Visier der Polizei geraten ließ. Doch handelt es sich dabei nicht um einen im eigentlichen Sinne widerständigen Kontakt, Jünger hielt vielmehr den intellektuellen Austausch mit dem ihm befreundeten Niekisch. Später sollte er einen solchen auch mit dem französischen Faschisten und Kollaborateur Pierre Drieu la Rochelle, zu dem ihm ebenfalls eine Freundschaft verband, pflegen. Überhaupt muss Jünger mehr als Denker und Schriftsteller und weniger als politischer Mensch angesehen werden. Als solcher hatte er auch Kontakt zu dem Widerstandskreis des 20. Juli 1944, allerdings ohne sich an den Planungen zum Attentat auf Adolf Hitler zu beteiligen oder genaueres zu wissen. Zwar war Jünger ohne Zweifel ein Gegner des Krieges, in dem sein einziger Sohn fiel, politische Attentate lehnte er allerdings schon aus Prinzip ab.
Er hatte sich in den Jahren seiner „inneren Emigration“ zunehmend zum Selbstbildnis seiner literarischen Gestalt des Anarchen bzw. des Waldgängers entwickelt, einer Person, die sich aus dem Laufe der Geschichte heraushält und versucht, seinen eigenen Weg abseits der großen Ereignisse zu gehen. Seine oft als Anti-NS Schrift beschriebenen Marmorklippen sind ebenfalls Teil dieser Entwicklung, die Marmorklippen sind aber eher als generell antitotalitäres Buch zu verstehen, als explizit gegen das dritte Reich gerichtet. Adolf Hitler selbst hielt die zwölf Jahre durchgehend persönlich seine schützende Hand über Jünger, mit dem er in der Kampfzeit noch signierte Bücher austauschte. Nach dem 8. Mai 1945 erhielt Jünger über einige Jahre ein Publikationsverbot, bevor er sein literarisches Schaffen weiterführen konnte. Damit gelangen ihm nicht nur Bestseller, sondern sogar die Verleihung des Goethe-Preises, wobei zahlreiche linke und linksradikale Akteure der bundesrepublikanischen Kulturlandschaft gegen Jünger zu Felde zogen.
Über Jahrzehnte zog sich die Diskussion um ihn und seine Werke, auch heute noch ist sie nicht abgeschlossen. Unabhängig von den Inhalten seiner Werke mussten aber die meisten Kulturkritiker die hohe literarische Qualität des wohl umstrittensten deutschen Autoren überhaupt würdigen. Ein abschließendes Fazit zu Jünger wird sich wohl nie finden lassen: Abenteurer und doch verharrend in einem bürgerlichen Leben, radikaler Nationalist und doch Gegner des dritten Reiches, Kriegsheld und Denker, Schriftsteller und Philosoph, zu groß sind die Widersprüche und die Richtungswechsel, die Jünger eingeschlagen hat. Am ehesten lässt er sich wohl noch als romantischer Abenteurer beurteilen, er selbst gefiel sich in der Rolle des Seismografen, der die Ereignisse seiner Zeit beobachtet und schilderte, statt sie zu gestalten. Ob man ihn ablehnt – und wenn ja aus welchen Gründen – oder ob man sich von seinen Werken begeistern lässt, vor 20 Jahren starb unzweifelhaft einer der Großen der deutschen Kulturlandschaft.
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par Nicolas Bonnal
Ex: http://www.dedefensa.org
Je ne les ouvre jamais mais depuis deux semaines les journaux en Espagne parlent très intelligemment de trois choses : la tyrannie de Poutine, qui n’en finira jamais (pauvre occident, que va-t-il faire, heureusement la bombe, heureusement l’OTAN, etc.) ; le changement climatique (il y a du vent et de la pluie, on est en mars…) et la grève féministe, qui permet de combattre enfin le nazisme masculin – on demande des budgets au gouvernement néocon local en ce sens.
Dans toutes ces histoires il ne s’agit que de racket.
On a évoqué le féminisme avec Nietzsche. On le relit :
« Il y a aujourd’hui, presque partout en Europe, une sensibilité et une irritabilité maladives pour la douleur et aussi une intempérance fâcheuse à se plaindre, une efféminisation qui voudrait se parer de religion et de fatras philosophique, pour se donner plus d’éclat — il y a un véritable culte de la douleur. »
Cette irritabilité se reflète-t-elle dans notre obsession pour les conditions météo ?
Sur le changement climatique je me demandais depuis combien de temps on s’abrutit ainsi ; car aucun classique ne nous emmerdait avec. Tout apparaît semble-t-il au milieu du dix-neuvième siècle : la guerre de Crimée crée la science météorologique, et Baudelaire se plaint de son ciel bas et lourd qui baisse comme un couvercle…
On connaît mon goût pour la cuisinière (une femme géniale, qui ne connaît ni Louis-Philippe, ni république, ni Badinguet) et la correspondance de Flaubert. Je recommande le début des années 1850, qui est prodigieux (voyez ses lettres à Victor Hugo). Sur une petite tempête météo voici ce qu’il écrit notre analyse littéraire de la femme moderne :
12 juillet 1853 – Tu auras appris par les journaux, sans doute, la soignée grêle qui est tombée sur Rouen et alentours samedi dernier.
Désastre général, récoltes manquées, tous les carreaux des bourgeois cassés ; il y en a ici pour une centaine de francs au moins, et les vitriers de Rouen ont de suite profité de l’occasion (on se les arrache, les vitriers) pour hausser leur marchandise de 30 p 100. Ô humanité ! C’était très drôle comme ça tombait, et ce qu’il y a eu de lamentations et de gueulades était fort aussi. Ç’a été une symphonie de jérémiades, pendant deux jours, à rendre sec comme un caillou le cœur le plus sensible ! On a cru à Rouen à la fin du monde (textuel). Il y a eu des scènes d’un grotesque démesuré, et l’autorité mêlée là-dedans !
M le préfet, etc. »
Oui, l’administration française avec ses préfets et notre inféodation a certainement joué dans cette formation du caractère geignard et assisté – plus de lois et de taxes, et d’amendes et de menaces, pour le féminisme et la lutte contre le racisme et pour le socialisme, et tout le reste…
Flaubert poursuit, coquin, comme James Kunstler ou Dimitri Orlov aujourd’hui :
« Ce n’est pas sans un certain plaisir que j’ai contemplé mes espaliers détruits, toutes mes fleurs hachées en morceaux, le potager sens dessus dessous.
En contemplant tous ces petits arrangements factices de l’homme que cinq minutes de la nature ont suffi pour bousculer, j’admirais le vrai ordre se rétablissant dans le faux ordre. Ces choses tourmentées par nous, arbres taillés, fleurs qui poussent où elles ne veulent (pas), légumes d’autres pays, ont eu dans cette rebuffade atmosphérique une sorte de revanche… »
Et il est content (Philippe Muray était euphorique au moment de la tempête du siècle en l’an 2000) :
« Ah ! ah ! cette nature sur le dos de laquelle on monte et qu’on exploite si impitoyablement, qu’on enlaidit avec tant d’aplomb, que l’on méprise par de si beaux discours, à quelles fantaisies peu utilitaires elle s’abandonne quand la tentation lui en prend ! Cela est bon. On croit un peu trop généralement que le soleil n’a d’autre but ici−bas que de faire pousser les choux.
Il faut replacer de temps à autres le bon Dieu sur son piédestal. Aussi se charge−t−il de nous le rappeler en nous envoyant par−ci par−là quelque peste, choléra, bouleversement inattendu et autres manifestations de la Règle, à savoir le Mal − contingent qui n’est peut−être pas le Bien − nécessaire, mais qui est l’être enfin : chose que les – hommes voués au néant comprennent peu. »
Et Flaubert un peu plus loin souligne ce qui accompagne cette jérémiade climatique, savoir le règne des machines et la montée de notre stupidité :
14 août 1853 – « La cloche du paquebot du Havre sonne avec tant d’acharnement que je m’interromps. Quel boucan l’industrie cause dans le monde ! Comme la machine est une chose tapageuse ! à propos de l’industrie, as-tu réfléchi quelquefois à la quantité de professions bêtes qu’elle engendre et à la masse de stupidité qui, à la longue, doit en provenir ? Ce serait une effrayante statistique à faire ! »
Flaubert est un génie et prévoit donc les effets du taylorisme soixante-dix avant Charlot (un autre génie) :
« Qu’attendre d’une population comme celle de Manchester, qui passe sa vie à faire des épingles ? Et la confection d’une épingle exige cinq à six spécialités différentes ! Le travail se subdivisant, il se fait donc, à côté des machines, quantité d’hommes−machines. Quelle fonction que celle de placeur à un chemin de fer ! de metteur en bande dans une imprimerie ! etc., etc. Oui, l’humanité tourne au bête. Leconte a raison ; il nous a formulé cela d’une façon que je n’oublierai jamais. Les rêveurs du moyen âge étaient d’autres hommes que les actifs des temps modernes. »
Ici ce serait du Guénon, du Chesterton, du Bernanos : « Les rêveurs du moyen âge étaient d’autres hommes que les actifs des temps modernes. »
On comprend que pour fuir cette connerie il se soit voué au culte de l’art, quand il était encore possible (car comment faire connaître un Flaubert aujourd’hui s’il en existait un ???) :
« L’humanité nous hait, nous ne la servons pas et nous la haïssons, car elle nous blesse. Aimons-nous donc en l’art, comme les mystiques s’aiment en Dieu, et que tout pâlisse devant cet amour ! »
Enfin Flaubert avait compris que notre fin de l’histoire, comme je le dis toujours, durerait des siècles :
Je comprends depuis un an cette vieille croyance en la fin du monde que l’on avait au moyen âge, lors des époques sombres. Où se tourner pour trouver quelque chose de propre ? De quelque côté qu’on pose les pieds on marche sur la merde. Nous allons encore descendre longtemps dans cette latrine. »
Car qui pensait qu’après Hollande détesté, la multitude élirait son ministre de l’économie ?
Tout cela donne raison à sa cuisinière décidément :
« J’ai eu aujourd’hui un grand enseignement donné par ma cuisinière. Cette fille, qui a vingt-cinq ans et est Française, ne savait pas que Louis-Philippe n’était plus roi de France, qu’il y avait eu une république, etc. Tout cela ne l’intéresse pas (textuel). Et je me regarde comme un homme intelligent ! Mais je ne suis qu’un triple imbécile. C’est comme cette femme qu’il faut être. »
Sauf qu’aujourd’hui la brave fille serait abrutie par son smartphone et sa télé…
Nicolas Bonnal – Chroniques sur la fin de l’histoire
Flaubert – Correspondance, 1850-1854 (ebookslib.com)
Nietzsche – Par-delà le bien et le mal
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Bulletin célinien n°405
Sommaire :
- Lucette, entre toutes les femmes
– Céline et le Comité de Prévoyance et d’Action sociale
– Misère de la condition humaine chez Céline
– Galtier-Boissière
– Céline à Leningrad
Faut-il que la gloire posthume de Céline insupporte certains ! Dans un roman aussi pesant que touffu, Maxime Benoît-Jeannin raconte les liens professionnels et privés qui unirent, sous l’Occupation, deux personnalités aussi affirmées que Dominique Rolin et Jeanne Loviton à Robert Denoël. Céline, son auteur fétiche, apparaît à plusieurs reprises. Paranoïaque, veule et bien entendu partisan de l’extermination de la race élue ¹, c’est ainsi que ce romancier le dépeint sans nuance. En revanche, il a pour Sartre les yeux de Chimène, se gardant bien de rappeler que celui-ci se compromit avec un autre totalitarisme ². Et de dénoncer dans l’épilogue « un Sartre bashing frénétique qui touche tous les milieux » ainsi que « cette haine pathologique pour le philosophe français le plus important depuis Descartes [sic] ». Pour en arriver à déplorer que « du coup, la commémoration du centenaire de sa naissance se fit a minima. » La phrase qui suit est édifiante à souhait : « Parallèlement, la gloire de Céline monte encore en puissance, son lectorat ne cesse de grandir. » …Voilà qui est assurément insupportable.
Quant à ce roman, gageons qu’il découragera plus d’un lecteur s’intéressant à cette période. Tant de personnages défilent qu’on ne parvient à s’attacher à aucun d’entre eux. On a en outre l’impression que l’auteur a voulu y fourguer toute sa documentation. Elle est d’autant plus vaste qu’il l’a largement puisée sur un site internet en libre accès: celui qu’Henri Thyssens consacre depuis 2005 à Robert Denoël. Mais on est loin de l’élégance d’un Pierre Assouline qui, à la fin de son roman Sigmaringen, tint à citer ses sources. Le travail de Thyssens est ici sommairement mentionné au détour d’une page alors que, sans les recherches qu’il a accumulées pendant vingt ans, ce roman n’existerait tout simplement pas. Quant au chercheur il est qualifié d’« admirateur de Louis-Ferdinand Céline », ce qui, dans l’esprit de l’auteur, doit être un tantinet suspect.
Dans la presse Benoît-Jeannin se défend d’être manichéen mais le lecteur constate qu’il n’a que profond mépris pour tous les écrivains qui se sont engagés dans la voie de la Collaboration. C’est dire si l’on s’écarte du jugement d’un Malraux qui considérait Drieu comme « l’un des êtres les plus nobles qu’[il ait] rencontrés ». Ici, tous ceux qui étaient dans le mauvais camp sont jugés à l’aune de la même toise. C’est tellement plus simple ainsi.
Reste l’énigme du meurtre de Robert Denoël. L’auteur y voit la conséquence d’une altercation qui aurait mal tourné entre un résistant revenu des camps et Denoël qui lui aurait demandé son appui pour le procès dont il était menacé. Hypothèse qui paraît un peu alambiquée. Une seule chose est sûre : on n’a pas fini de gloser sur cette affaire vieille de plus d’un demi-siècle.
• Maxime BENOÎT-JEANNIN, Brouillards de guerre (roman), Éditions Samsa, 2017, 500 p. (26 €)
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