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vendredi, 26 janvier 2007

Im Gespräch mit Götz Kubitschek / Institut für Staatspolitik

Gefunden auf : http://www.deutsche-stimme.de/index.html

»Respektlosigkeit als politische Waffe verwenden«
Im Gespräch mit Götz Kubitschek vom »Institut für Staatspolitik«


DS: Herr Kubitschek, das Institut für Staatspolitik ist eine gemeinnützige wissenschaftliche Stätte für die Ausbildung junger Wissenschaftler in Deutschland. Nun gibt es ja eigentlich keinen Bereich der Gesellschaft, der nicht parteiendominiert wäre, wenn wir etwa einmal an die Parteienstiftungen denken oder Institute, die direkt oder indirekt von staatlichen Stellen abhängig sind und damit wieder am Tropf der Parteien hängen. Von wem ist das IfS abhängig?

Kubitschek:
Von denen, die es führen. Konkret: von dem Historiker Karlheinz Weißmann, von mir und von einer Reihe junger Männer, die unsere Arbeit organisieren und die Inhalte bestimmen. Finanziell lebt unser Institut von Förderern. Von denen weiß jeder, daß wir uns inhaltlich nicht beeinflussen lassen, sondern Vertrauen in unsere Arbeit wünschen.
Nun muß ich Ihnen aber nicht erklären, daß Unabhängigkeit bei aller Loslösung von Parteibindung oder Staatsfinanzierung immer noch etwas Relatives ist. Wir sind, wie wir sind, und das verschließt uns und unserer Arbeit Türen, die Sie vielleicht öffnen, und öffnet uns Zugänge, die Ihnen versperrt sind. Außerdem wägen wir natürlich ab, bevor wir die soziale oder berufliche Angriffsfläche unserer Mitarbeiter vergrößern.

DS: Das haben Sie schön gesagt mit der »sozialen oder beruflichen Angriffsfläche«. Darf ich das frei übersetzen mit: Wir stellen das System nicht in Frage, um der sozialen Ächtung nicht anheim zu fallen? Verstehen Sie mich recht. In der Frage liegt durchaus keine Häme.

Kubitschek:
Häme wäre an dieser Stelle auch bloß das billige Argument derer, die ihren Kopf durch jede Wand rammen, weil ihnen die Differenzierung zu anstrengend ist. Es ist dies ja eine ganz entscheidende Frage: Wofür kann man ein System überhaupt verantwortlich machen? Ich kann die Parteiendemokratie mit ihrem Parteienproporz für die Zerstörung des Gemeinsinns, die Verschwendung horrender Summen, letztlich für die Herrschaft der Schmarotzer verantwortlich machen. Ich kann aber alle drei Übel auch als zwangsläufige und unabänderliche Folge des Zeitalters der Massen ansehen. Masse zerstört jeden Gemeinsinn, verschwendet jede Ressource, läßt stets genügend Raum für Schmarotzer, weil sie anonym ist und verwaltet werden muß, und weil sie dadurch abstrakte Räume schafft, in denen das Prinzip der persönlichen Verantwortung nicht mehr greifen kann.
Welches System könnte das ändern? Und hindert mich unser System oder auch die schiere Masse daran, selbst und mit meiner Familie und mit denen, die ich zu meinen Freunden und Kameraden zähle, ein durch und durch vorbildliches und deutsches Leben zu führen? Kämpfe ich abstrakt gegen ein System und bleibe in meiner Lebensführung doch ganz und gar ein Kind meiner Zeit, ein anonymer Konsument? Oder streiche ich dieses »gegen« und werde der strahlende Mittelpunkt eines konkreten Ortes, an dem die Dinge anders gewichtet werden?

DS: Das klingt dennoch nach Ausweichbewegung: Sie stellen das System nicht in Frage, weil Sie sich diese Fragestellung verbieten…

Kubitschek:
Ich muß jetzt eines sagen: Mich erstaunt die oft sehr lockere, durch keine Selbstzweifel angekränkelte Art und Weise, mit der gerade auch in der NPD das System in Frage gestellt und so etwas wie ein revolutionärer Zustand als notwendiger Hebel zu einer nationalen Erneuerung herbeigesehnt wird. Wissen diese selbsternannten Trotzkisten eigentlich, wie wertvoll und wie erhaltens- und schützenswert funktionierende staatliche Institutionen sind? Wissen sie, wie leicht es ist, etwas zu zerschlagen und wie schwer, etwas Ordentliches aufzubauen? Man sagt den Deutschen nach, daß sie der revolutionären Zerstörung aller Dinge stets mit großer Skepsis gegenüberstanden, weil sie instinktiv wußten und noch immer wissen, daß eine Revolution wenig heilt und fast alles zerschlägt. In diesem Sinne bin ich ganz und gar ein Deutscher, der an der Ordnung festhält, bis es nicht mehr anders geht.

DS: Wohin zielt dann Ihre Arbeit? Wodurch unterscheiden Sie sich von den gängigen Instituten?

Kubitschek:
Die drei wesentlichen Unterschiede dürften – neben der eben beschriebenen, relativen Unabhängigkeit – die Größe, die Absicht und die Atmosphäre unserer Arbeit sein. Wir sind kein großes Institut: Wir können Jahr für Jahr ein paar Veranstaltungen anbieten und alle zwei Monate eine anspruchsvolle Zeitschrift – Sezession – herausgeben. Wir haben die ein oder andere Kampagne initiiert, zuletzt eine »Gegen das Vergessen« zum 8. Mai 2005. Absicht dieser Arbeit ist, junge Rechtsintellektuelle zu sammeln, sie in ihrer Ausbildung zu unterstützen und zur Mitarbeit und zum Mut vor Fürstenthronen zu ermuntern. Die Atmosphäre, die wir für diese Arbeit in unserem Institut herausgebildet haben, dürfte unverwechselbar sein. Das beginnt beim Anspruch, geht weiter bei der besonderen Atmosphäre unseres Institutssitzes »Rittergut Schnellroda« und endet bei der konsequenten Auswahl der gewünschten Teilnehmer.

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Biographien
Götz Kubitschek
36 Jahre, hat den Verlag Edition Antaios aufgebaut, gibt die neurechte Zeitschrift Sezession heraus und arbeitet al Vorstandsmitglied im »Institut für Staatspolitik« mit. Er stammt aus Oberschwaben und lebt seit fünf Jahren mit seiner Frau und seinen sechs Kindern auf dem Rittergut Schnellroda im Süden Sachsen-Anhalts. Im Internet ist er zu erreichen unter www.antaios.de und www.sezession.de. Unter www.staatspolitik.org führt er ein gut besuchtes Internet-Tagebuch, in dem nun sicherlich auch sein Gespräch mit der DS zu Kontroversen führen wird.
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