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lundi, 11 juin 2012

Mut zur Identität: Das Eigene erkennen und verteidigen!

Mut zur Identität: Das Eigene erkennen und verteidigen!

Seminar „Identität“ des Bildungswerks fand am 2./3. Juni 2012 im Erzgebirge statt

Das Bildungswerk für Heimat und nationale Identität e. V. führte am 2./3. Juni 2012 sein erstes Seminar in diesem Jahr durch, das sich mit dem Thema „Identität“ be-schäftigte. Über 40 Teilnehmer, darunter zahlreiche Schüler, Studenten und junge Nachwuchskräfte, trafen sich im Erzgebirge, um zwei Tage lang sachkundigen Vor-trägen zu lauschen und offen und ohne Scheuklappen über Identitätsfragen zu de-battieren. Wie bei allen vorherigen Seminarveranstaltungen des Bildungswerks spiegelte die Teilnehmerschaft auch diesmal die gesamte Bandbreite der politischen Rechten wider: von Nationalkonservativen, Burschenschaftern und Freiheitlichen bis zu Nationalrevolutionären und nationalen Solidaristen; von Anhängern des katholischen Traditionalismus und nationalen Protestanten bis zu Unitariern und bekennenden Neuheiden; von eher bürgerlichen Rechten bis zu aktivistisch orientierten Jugendlichen – über alle weltanschaulichen, politischen und strategischen Differenzen in Einzelfragen hinweg wurde der Diskurs in geistiger Offenheit, oftmals kontrovers, aber stets sachlich und in kameradschaftlichem Geist geführt.

Thorsten Thomsen, Vorsitzender des Bildungswerks

Thorsten Thomsen, Vorsitzender des Bildungswerks

In seinen einleitenden Worten stellte der Vorsitzende des Bildungswerks, Thorsten Thomsen, die Arbeit der unabhängigen Bildungsvereinigung kurz vor, zumal der eine oder andere der Teilnehmer zum ersten Mal dabei war. Zweck des Vereins sei es, so Thomsen, staatsbürgerliche Bildung zu ermöglichen und zu fördern. Die Bildungsarbeit stehe dabei auf dem Boden nationaler und demokratischer Grundanschauungen und orientiere sich an den Werten der deutschen und abendländischen Kultur. Eine organisatorische oder finanzielle Abhängigkeit von einer Partei bestehe nicht, zudem erhalte das Bildungswerk keine staatlichen Fördermittel, sondern finanziere sich ausschließlich durch Spenden, Mitgliedsbeiträge, Fördermitgliedsbeiträge und über den Verkauf der Zeitschrift „hier & jetzt“. Thomsen stellte daraufhin das Theorieorgan des Bildungswerkes in Grundzügen vor und betonte, daß sowohl die Zeitschrift als auch die Seminare die offene Diskussion fördern und Impulse für das national-identitäre Lager in Deutschland aussenden wollen.

Im ersten Sachvortrag mit dem Titel „Die Identität von Grundgesetz und Bundesre-publik Deutschland“ erläuterte der Düsseldorfer Rechtsanwalt Dr. Björn Clemens, der auch als Publizist mit spitzer Feder bekannt ist, inwieweit schon in der Verfaßtheit des Staates eine spezielle Identität angelegt ist.

Dr. Björn Clemens, Rechtsanwalt

Dr. Björn Clemens, Rechtsanwalt

Hierbei wies Clemens auf den anti-preußischen Charakter des Grundgesetzes und somit auch der Bundesrepublik hin, der schon dadurch zum Ausdruck komme, daß der Aufbau des Staates erst in Art. 20 GG geklärt werde, während in Art. 1 GG von individueller Würde und allgemeinen Menschenrechten die Rede sei. Dieser Aufbau folge einer gezielten politischen Zwecksetzung. „Die Rechte des Einzelnen sollen im Vordergrund stehen. Erst kommt der ‚Gott’ Ich, dann der Staat“, so Clemens. Das Grundgesetz sei jedoch nicht nur vornehmlich individualistisch, sondern auch universalistisch ausgelegt, was insbesondere in den Art. 23, 24 und 25 GG zum Ausdruck komme. Hierbei sei die Einbindung in die „goldene Internationale“, das internationale Finanzkapital, erkennbar. Des weiteren manifestiere sich z. B. in den Art. 21 GG (Parteienverbot) oder Art. 9 GG (Vereinsverbot) der Kampf gegen eine „falsche Gedankenwelt“, was auf einen „staatlichen Antifaschismus“ hinauslaufe. Demnach könne man davon sprechen, daß der Staat und seine Verfassung spiegelbildlich identitär zum historischen Nationalsozialismus ausgerichtet seien, was letztlich auch den heilsgeschichtlichen und metaphysischen Charakter des Grundgesetzes begründe. Damit fuße die Bundesrepublik Deutschland auf einer negativen Identität und sei ein radikaler Gegenentwurf zum klassisch-preußischen Staat.

Dr. Tomislav Sunic, Politikwissenschaftler

Dr. Tomislav Sunic, Politikwissenschaftler

Unter anderem über negative Identitäten, so deutsche Selbstbeschreibungen vor dem Hintergrund von Auschwitz oder die Definition des Kroatentums primär als Anti-Serbentum, sprach auch der Politikwissenschaftler und ehemalige Professor an der California State University Dr. Tomislav Sunic aus Zagreb (Kroatien) in seinem Vortrag „Die ethnische Frage als Frage der Identität – Unterschiede zwischen den USA und Europa“. Mit Alain de Benoist und Oswald Spengler bezeichnete er dabei den Begriff der Identität als ambivalent und unscharf. Auch „ethnisch“ sei eher ein „amerikanisches Modewort“, um Begriffen wie „völkisch“ oder „rassisch“ auszuweichen. Rasse und Volk seien früher selbstverständliche Kategorien gewesen, über die jetzt nur noch polemische oder gar juristische Auseinandersetzungen möglich seien. „Nach liberaler Auffassung gibt es keine rassische Identität mehr, sondern nur noch kulturelle Identitäten“, so Sunic, der auch Vorstandsmitglied der „American Third Position“ ist. In den USA gebe es unterschiedliche Identitäten, aber keine speziell amerikanische; aufgrund der unterschiedlichen völkischen Herkunft diene weißen Ethnozentristen daher die rassische Identität als gemeinsame Klammer, während bei europäischen Nationalisten die Volkszugehörigkeit im Vordergrund stehe. Spezielle Bür-gerkriegsidentitäten und auch Zufallsidentitäten spielten hingegen in Mittel- und Osteuropa, vor allem auf dem Balkan, eine herausragende Rolle. Abschließend plädierte Sunic auch im Hinblick auf Europa für eine Überwindung der „Klein-Nationalismen“ und eine stärkere Betonung der gemeinsamen rassischen Identität und des genetischen Erbes. Hierbei stellte er klar, daß der Rassebegriff nicht im Sinne eines biologischen Determinismus zu verstehen ist, sondern gemäß Julius Evola als Einheit des physisch-biologischen und geistigen Elements.

Dr. Baal Müller, Philosoph und Publizist

Dr. Baal Müller, Philosoph und Publizist

Als dritter Referent am ersten Seminartag trat schließlich der Philosoph, Germanist, Publizist und Verleger Dr. Baal Müller auf, der zum Thema „Wider die Konstruktionen – das gefühlte Ich“ sprach und dabei „Grundzüge einer Theorie von Identität und Selbstbewußtsein“ aufzeigte. Hierbei definierte Müller Identität zunächst als vollständige Übereinstimmung von etwas mit sich selbst, grenzte dies vom Begriff der Gleichheit ab und erläuterte anhand der Entwicklung der neuzeitlichen Philosophie, beginnend mit Descartes und seiner Definition des Menschen als „res cogitans“, den Übergang von der „Identität des Ich“ zur „Identität des Wir“. Einen Schwerpunkt legte Müller dabei auf Kant und die Frage der Subjektivität sowie auf den deutschen Idealismus und die Frühromantik, insbesondere Fichtes „Wissenschaftlehre“ und Novalis, der Selbstbewußtsein nicht als rationale Selbstreflexion, sondern als Selbst-Gefühl verstand. Mit Bezug auf Wittgenstein, Nietzsche und Heidegger erläuterte der Referent daraufhin den Übergang von einer Philosophie der Ich-Identität zu einer Identität des Wir, also einer kollektiven Identität, wobei er sich auch intensiv den Grundzügen der Lebensphilosophie nach Ludwig Klages und Alfred Schuler widmete. Nicht zuletzt die geographische Identität, die Frage der Landschaft, in der Gruppen beheimatet sind, sei dabei ein bestimmendes Element, so Müller. So neigten Seevölker eher zum Handel und zur Multikulturalität, während bei Bergvölkern die Sprachvielfalt stärker ausgeprägt seien. Völker, die in geographisch weiten Räumen leben, wiesen hingegen oft eine Tendenz zur Begründung von Imperien auf.

Am zweiten Seminartag standen schließlich noch zwei Kurzvorträge mit anschlie-ßendem Streitgespräch und Diskussion zum Thema „Streitpunkt Zionismus: Legitime jüdische Nationalbewegung und Ausdruck jüdischer Identität oder völkerrechtswidriges Kolonialprojekt“ auf dem Programm. Der Schriftsteller, Freidenker und Anhänger des Guilllaume-Faye-Flügels der „Eurosibirier“ Constantin von Hoffmeister aus Moskau (Rußland) trat dabei in der Position des Fürsprechers des Zionismus auf und bezeichnete Israel als ein „europäisches Kolonialprojekt“ und als „Teil Europas, nicht in geographischer, aber in kultureller Hinsicht“. Ebenso wie der bekannte Vordenker der französischen „Neuen Rechten“ Guillaume Faye oder der nationale Publizist Herbert Schweiger in seinem Buch „Evolution und Wissen“ brachte von Hoffmeister dabei eine europäisch-israelische Bündnisoption zur Abwehr des expansiven Islam ins Gespräch, den er – wie Faye – als „Hauptfeind“ bezeichnete. Demgegenüber vertrat der nationalrevolutionäre Publizist und Initiator der Gruppe „Sache des Volkes“ Jürgen Schwab eine strikt antizionistische Position. Wie von Hoffmeister billigte er dabei dem jüdischen Volk, „auch vor dem Hintergrund seiner Leidensgeschichte“, einen eigenen Na-tionalstaat zu, prangerte jedoch die Gründung des Staates Israel 1948 als völkerrechtswidrig an. Die Vertreibung der Palästinenser bezeichnete er dabei als „ethnische Säuberung“, die von deutschen Nationalisten verurteilt werden müsse. Scharf kritisierte er dabei auch die Position der Bundesregierung, die das Be-kenntnis zum Existenzrecht Israels zur Staatsräson erklärt hatte. Der Islam sei in Deutschland innenpolitisch als Gegner zu betrachten, außenpolitisch jedoch nicht als Feind.

Streitgespräch zwischen Constantin v. Hoffmeister und Jürgen Schwab

Streitgespräch zwischen Constantin v. Hoffmeister und Jürgen Schwab

Für Constantin von Hoffmeister hingegen ist Israel „Teil der westlichen Zivilisation“ und potentieller Bündnispartner des „europäischen Abwehrkampfes gegen den Islam“. Der Zionismus sei als nationalistische und sozialistische Bewegung den nationalen Bewegungen in Europa wesensverwandt. Hierbei verwies von Hoffmeister, der in Moskau als Deutsch- und Englischlehrer an einer Privatschule arbeitet, unter anderem auf das Ha’avara-Abkommen von 1933 zwischen der Jewish Agency, der Zionistischen Vereinigung für Deutschland und dem nationalsozialistischen deutschen Reichsministerium für Wirtschaft, das die Auswanderung deutscher Juden nach Palästina erleichtern sollte. Zudem habe sich eine Persönlichkeit wie der mit Mussolini und dem italienischen Faschismus sympathisierende Avraham Stern von der zionistischen Untergrundorganisation „Irgun“ im Zweiten Weltkrieg für eine Zusammenarbeit mit Deutschland und Italien gegen die Briten eingesetzt. An diese Traditionen könnten deutsche und europäische Nationalisten im Hinblick auf die israelische Rechte wieder anknüpfen. Schwab verwarf diesen Gedanken und wies auf die Feindstellung der israelischen Zionisten und ihrer Verbündeten gegenüber deutschen Nationalisten und Geschichtsrevisionisten hin. „Die Zionisten instrumentalisieren den Holocaust permanent gegen Deutschland und den deutschen Nationalismus“, so Schwab, der auf die nicht nur in der Bundesrepublik existierenden Sondergesetze hinwies, die auch auf Druck der Israel-Lobby zustande gekommen seien. Gleichwohl erteilte er dem Antisemitismus im Sinne eines reinen Ressentiments klare Absage. Dieser sei zwar „emotional verständlich“, aber politisch abzulehnen, „zumal er uns als nationale Deutsche schwächt“. Ebenso abzulehnen sei allerdings auch die „Anbiederung des Rechtspopulismus“ an den Zionismus, wie sie in der „Jerusalemer Erklärung“ zum Ausdruck komme. Für den Nahen Osten schlug Schwab schließlich eine „Drei-Staaten-Lösung“ vor. Neben den eigenständigen Nationalstaaten Israel und Palästina sei ein „Gesamtjerusalem unter deutscher oder europäischer Verwaltung“ in der Tradition des Staufer-Kaisers Friedrich II. zu schaffen, der nach dem Kreuzzug 1229 die Krone des Königreichs Jerusalem erlangte. Von Hoffmeister lehnte eine solche Lösung ab und plädierte stattdessen für ein Groß-Israel und eine geopolitische Achse Jerusalem-Berlin-Moskau. „Palästinenser sind in Wirklichkeit Jordanier und sollten von Jordanien aufgenommen werden“, so der bekennende Eurosibirier und Pro-Zionist. Eine solche Allianz sieht von Hoffmeister als wirksamen Gegenpol zur liberal-kapitalistischen Welt unter der Führung der USA einerseits und zum Vordringen des Islam und der farbigen Völker andererseits.

Insbesondere an diesem letzten Seminarthema und den vorgetragenen Standpunkten entbrannte eine heftige Debatte, die jedoch stets auf hohem akademischem Niveau und in kameradschaftlicher Atmosphäre ausgetragen wurde. Hier prallen zwei Positionen aufeinander, wie sie gegensätzlicher kaum sein können. Aus dem Auditorium wurde mehrfach darauf hingewiesen, daß die eigene deutsche Identität auf keinen Fall vor dem Hintergrund dieser Auseinandersetzung definiert werden dürfe. Stattdessen müsse Identität selbstbewußt vor allem auf Grundlage der eigenen ethnischen, kulturellen und historischen Wurzeln beschrieben werden. Fremdzuschreibungen und sogenannte „negative Identität“ seien abzulehnen. Zusammenfassend war man sich also einig, daß Deutsche und Europäer wieder mehr Mut zur eigenen Identität aufbringen müssen – und vor allem auch den Mut, diese Identität gegen fremdkulturelle Einflüsse wie die Islamisierung oder Amerikanisierung zu verteidigen. Ziel müsse es sein, dem Diktat einer nebulösen „westlichen Wertegemeinschaft“ ebenso eine Absage zu erteilen wie der zersetzenden Ideologie des Multikulturalismus. Die Schwäche des Eigenen bedingt zu einem nicht geringen Teil die Stärke des Fremden. Nur durch eine Wiederentdeckung und wehrhafte Verteidigung der eige-nen Identität ist das weitere Vordringen fremder Identitäten, die als unvereinbar mit deutschen wie europäisch-abendländischen Traditionen bezeichnet werden müssen, wirksam zu verhindern.

Dresden, 05.06.2012

Bildungswerk für Heimat und nationale Identität e.V.
Postfach 32 01 33
01013 Dresden
www.heimat-bildungswerk.de

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