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dimanche, 25 mai 2014

Die Tradition ist eine Wahlentscheidung, ein Flüstern von alten und zukünftigen Zeiten

 

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Die Tradition ist eine Wahlentscheidung, ein Flüstern von alten und zukünftigen Zeiten.

Sie enthüllt mir, wer ich bin. Sie erzählt mir, woher ich stamme. Ich stamme aus dem Land des Baums und des Waldes, der Eiche und des Wildschweins, der Rebe und der Schrägdächer, der Epen und der Märchen, der Winter- und der Sommer­sonnenwende, der blonden Kinder und der hellen Augen, der beharrlichen Taten und der abenteuerlichen Träume, der Eroberungen und der Weisheit. Ich komme aus dem Land, wo man das tut, was man tun muß, aus Achtung vor sich selbst. Deshalb bin ich ein rebellisches Herz, ein Rebell aus Treue.

Wir haben den Komfort, das Wissen und den Überfluß. Doch unsere Städte verdienen diesen Namen nicht mehr, und unsere althergebrachten Vaterländer sind nicht mehr, was sie einmal waren. Das Ausleben, ja: Die Verkultung jeder nur denkbaren Perversität verbietet uns Höflichkeit und Geduld. Das Geld ist zur alleinigen Meßlatte aller Werte geworden. Unter dem Schein der ›Demokratie‹ sind wir nicht frei.

Die Ursachen reichen weit zurück. Doch die Geschichte steht niemals still. Für die Franzosen und Europäer ist die Zeit gekommen, zu erwachen und sich zu befreien. Aber wie? Gewiß nicht durch bloße Flickschusterei an dem, was uns in diese Situation geführt hat. Wenn wir auch keine Religion haben, die uns Halt gibt, so besitzen wir doch seit Homer ein reiches, aber verborgenes Gedächtnis, einen Hort aller Werte, auf die wir unsere künftige Renaissance gründen können.

Vor dem Abgrund, der sich vor unseren Füßen auftut, vor der irren Gefräßigkeit des Finanzsystems sowie der drohenden Gefahr eines Kampfes der Kulturen auf unserem eigenen Boden hat sich das vorliegende ›Brevier‹ zur Aufgabe gemacht, unser Gedächtnis wachzurütteln und uns neue Wege zu eröffnen, anders zu denken, zu leben und zu handeln. Nur so wird ein jeder in der Lage sein, sich in der Treue zu höheren Vorbildern wieder aufzubauen.“

Dominique Venner,
am 12. Mai 2013, neun Tage vor seinem Freitod geschrieben

 

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Dominique VENNER, Historiker, Schriftsteller, geboren am 16. April 1935 in Paris, Vater von fünf Kindern. Er veröffentlichte nahezu fünfzig Werke und war Herausgeber der in Frankreich hoch angesehenen Zeitschrift La Nouvelle Revue d’Histoire, die er 2002 gegründet hatte. Die einmal erkannte Berufung diente ihm als Richtschnur seines Lebens. Wie Benoist-Méchin vor ihm führte ihn die kritische Beobachtung der Gegenwart zum Studium der Geschichte. An seinem 18. Geburtstag meldete er sich in der berühmten Militärschule von Rouffach und anschließend als Freiwilliger für den Algerienkrieg, der für seinen Werdegang höchst bedeutsam wurde. 1966 gründete er die Zeitschrift Europe Action, die maßgeblich für die identitäre Revolution in ganz Europa werden sollte. 1970 stellt er seine politischen Aktivitäten ein, wendet sich der meditativen historischen Betrachtung zu und verfaßt bahnbrechende Werke wie Baltikum (1974), den deutschen Freikorps der Jahre 1919‒1923 gewidmet, Histoire et tradition des Européens. 30 000 ans d’identité (2004), Le Siècle de 1914 (2006), Ernst Jünger. Un autre destin européen (2009) und Le Choc de l’Histoire (2011), das als sein geistiges Vermächtnis gilt, ebenso wie das hier vorliegende Brevier, das die Nacht über Europa erleuchten wird von Reykjavik bis Wladiwostok.

www.dominique-venner.net

Dominique Venner erschießt sich am 21. Mai 2013 um 14:42 im Dom von Paris.

In seinem Blog und in einem Brief legte er die Begründung für seinen Freitod dar:

„Ich übergebe mich dem Tod, um die trägen Geister aus ihrem Dämmerschlaf zu wecken.“

Ich bin körperlich und geistig gesund und erfüllt von der Liebe meiner Frau und meiner Kinder. Ich liebe das Leben und habe keinerlei Hoffnungen auf ein Jenseits, allenfalls auf die Fortdauer meiner Rasse und meines Geistes. Da jedoch am Abend meines Lebens mein französisches und europäisches Vaterland in höchster Gefahr schwebt, habe ich mich entschlossen, zu handeln, solange es meine Kräfte zulassen. Ich halte es für notwendig, mich zu opfern, um uns aus der Lethargie zu reißen, die uns gefangenhält. Ich verzichte auf den Rest Leben, der mir noch bleibt, für einen grundlegenden Akt des Protestes. Ich wähle einen hochsymbolischen Ort, die Kathedrale von Notre Dame de Paris, die ich respektiere und bewundere: Das Genie meiner Vorfahren hat sie auf einer Kultstätte errichtet, die viel älter ist und an unsere weit in die Geschichte zurückreichenden Wurzeln erinnert.

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Dominique Venner war Schriftsteller und Historiker. Er veröffentlichte an die fünfzig Werke und gab mehrere historische Buchreihen heraus. Er war Herausgeber der Zeitschrift La Nouvelle Revue d’Histoire, die er 2002 gegründet hatte. Seine einmal erkannte Berufung diente ihm als Richtschnur seines Lebens. Er wurde am 16. April 1935 in Paris geboren und war Vater von fünf Kindern. Wie Benoist-Méchin vor ihm führte ihn die kritische Beobachtung der Gegenwart zum Studium der Geschichte. Nach seiner Gymnasialzeit, und vor dem Studium der Kunst- und Waffengeschichte, ging er an seinem 18. Geburtstag zur Militärschule Rouffach im Elsaß. Daraufhin meldete er sich als Freiwilliger für den Algerienkrieg und nahm bis Oktober 1956 an diesem ›mittelalterlichen Kleinkrieg‹ teil, der für seinen Werdegang und sein Heranreifen viel bedeuten sollte, hat er ihn doch ein ganzes Jahrzehnt lang in ein vielfältiges politisches Engagement verwickelt, das in der Gründung der Zeit schrift Europe Action kulminierte. Über diese Zeitspanne in seinem Leben sollte er später sagen:

„Ohne den radikalen Aktivismus meiner Jugend mit seinen Hoffnungen, Enttäuschungen, mißglückten Verschwörungen, ohne das Gefängnis, die Fehlschläge, ohne diese aufregenden und grausamen Erfahrungen wäre ich nie zum meditativen Historiker geworden, der ich heute bin. Erst das völlige Eintauchen in die Welt der Tat mit ihren schmutzigsten und edelsten Seiten hat mich geschmiedet und mich dazu geführt, die Geschichte von innen zu verstehen und zu durchdenken, als Eingeweihter, nicht als Gelehrter, der von belanglosen Dingen besessen ist, oder gar als Zuschauer, der sich vom Schein täuschen läßt.“

Um 1970 herum bricht er mit einem politischen Engagement, das nicht seiner Berufung entsprach. Er verläßt Paris, um in nächster Nähe der Wälder neue Energie aufzunehmen, und gibt im Laufe der Jahre eine große Anzahl Bücher heraus, indem er in jenem Zeitraum die bis dahin wenig erforschte Geschichte der Waffen und der Jagd untersucht (u.v.a. Dictionnaire amoureux de la chasse (Jagdlexikon für Liebhaber, 2000). 1970 leitet er eine historische Buchreihe und unternimmt gleichzeitig Recherchen über die Zeitgeschichte, um seine eigenen Fragen zu beantworten. Diese Arbeiten münden in die Veröffentlichung von Baltikum (1974), den deutschen Freikorps der Jahre 1919–1923 gewidmet (Ein deutscher Heldenkampf, Lübbe, 1978, Arndt, 1984). Später wird er diese Arbeit wieder aufnehmen und erweitern. Das Ergebnis wird Histoire d’un fascisme allemand, 1919–1934 (1996), das insbesondere durch die aufschlußreichen Informationen Ernst Jüngers wesentlich bereichert worden ist. Es werden zahlreiche historische Werke folgen, darunter Le Blanc Soleil des vaincus (Die weiße Sonne der Besiegten, 1975) über den amerikanischen Sezessionskrieg; Histoire de l’Armée rouge (Geschichte der Roten Armee, 1981), preisgekrönt von der Académie française; Gettysburg (1995); Histoire critique de la Résistance (Kritische Geschichte der Resistance, 1995); Les Blancs et les Rouges, Histoire de la guerre civile russe (Die Weißen und die Roten – Geschichte des russischen Bürgerkriegs, 1997, zweite, erw. Auflage 2007); Histoire de la Collaboration (Geschichte der Kollaboration, 2000); Histoire du terrorisme (Geschichte des Terrorismus, 2002); De Gaulle, la grandeur et le néant (De Gaulle, die Größe und das Nichts, 2004); Le Siècle de 1914 (Das Jahrhundert von 1914, 2006). Letzteres Werk stellt den dritten großen Meilenstein auf seinem Weg dar, dem man noch den Essay Ernst Jünger. Un autre destin européen (Ernst Jünger, ein außergewöhnliches europäisches Schicksal, 2009) sowie auch L’Imprévu dans l’Histoire. Treize meurtres exemplaires (Unvorhergesehenes in der Geschichte – Dreizehn beispielhafte Morde, 2012) zurechnen muß.
Parallel zu seinen zeitgeschichtlichen Forschungen veröffentlicht Venner 2002 das Werk Histoire et tradition des Européens. 30.000 ans d’identité (Geschichte und Tradition der Europäer. 30.000 Jahre Identität, 2004), ein fundiertes Buch, das den Ursprung und das Werden der europäischen Kultur – ausgehend von Homer – untersucht.
Nachdem er die Zeitschrift Enquête sur l’histoire (Ermittlungen über die Geschichte, 1991–1999) geleitet hatte, gründete Venner 2002 La Nouvelle Revue d’Histoire (Neue Zeitschrift für Geschichte), die in der Tat dem Inhalt und der Form nach eine Novität war.

„Wir wollten“, so schrieb er, „eine Zeitschrift ins Leben rufen, die Schluß machen würde mit parteiischen oder partiellen Interpretationen der Geschichte, eine Zeitschrift, die eine andere Vision der Vergangenheit und der Zukunft zeichnen und eine europäische Renaissance anstreben würde.“

Einem Leser, der ihn über seine ›optimistische‹ Zukunftsvision befragte, gab Venner folgende Antwort:

„Mein ›Optimismus‹, wie Sie sagen, ist nicht ›blauäugig‹. Ich gehöre nicht einer Gemeinde an, die glaubt, alles werde sich schon geben. Ich bin mir der dunklen Seiten unserer Zeit durchaus bewußt. Ich ahne aber auch, daß die Mächte, die auf das Schicksal der Europäer heute negativ einwirken, in Zukunft von Erschütterungen historischen Ausmaßes untergraben werden. Um zu einem echten Erwachen zu gelangen, werden die Europäer ihr angestammtes Bewußtsein und das lange Gedächtnis, um das sie gebracht worden sind, zurückerobern müssen. Die heraufziehenden Bewährungsproben werden uns dabei helfen, indem sie uns von all dem, was uns von Grund auf infiziert hat, befreien. Zu dieser vermessenen Aufgabe habe ich mich verpflichtet. Sie hat wenig Präzedenzfälle und ist mitnichten politischer Natur. Über meine sterbliche Person hinaus werden die einmal entfachten Flammen nie verlöschen, dessen bin ich sicher.“

In einem Kommentar zu Venners Buch Le Choc de l’Histoire (2011), das als eine Art intellektuellen Vermächtnisses und eine Zusammenfassung seiner Arbeit interpretiert wurde, hat die Zeitschrift Le Spectacle du monde geschrieben:

„Dominique Venner baut geduldig, Stein um Stein, ein überaus originelles Werk auf, dessen Großteil Europa im 20. Jahrhundert gewidmet ist, das in seinem Verlauf mit der entferntesten Vergangenheit des ›alten Kontinents‹, seinem weit zurückreichenden Gedächtnis, seiner tief verwurzelten Tradition in Zusammenhang gebracht wird. So tritt Titel um Titel ein Nachsinnen über das Schicksal Europas und der Europäer zutage.“

 

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