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dimanche, 09 mars 2014

Interview mit John Morgan

Alternativen zur Moderne

Interview mit John Morgan, Verlag Arktos

von Johannes Schüller

Ex: http://www.blauenarzisse.de

JM_NPI.jpgBN-​Gespräch. John Morgan leitet „Arktos”. Johannes Schüller sprach mit ihm über rechte Alternativen in den USA, Identitäre weltweit und das Arktos-​Programm.

Blaue Narzisse: Arktos ist der erste englischsprachige Verlag der Neuen Rechten. Das Spektrum der veröffentlichten Bücher reicht weit. Es lassen sich sowohl Bücher des Yoga-​Gurus Sri Sri Ravi Shankar finden als auch Ernst von Salomons Freikorps-​Roman Die Geächteten. Was ist eigentlich das ideologische Fundament Ihres Verlags?

John Morgan: Arktos hat keine spezifische Ideologie. Als wir mit unserer Arbeit begannen und ich den „Über Uns”-Text für unsere Webseite schrieb, dachte ich auch über den roten Faden nach, der all unsere Tätigkeiten verbindet. Ich entschied mich für „Alternativen zur Moderne”. Denn im Kern wollen wir Texte veröffentlichen, die die Grundlagen unserer gegenwärtigen Zivilisation hinterfragen, sei es politisch, spirituell, kulturell oder auf andere Weise. Darüber hinaus wäre es schwierig, ein durchgängiges Thema zu all unseren Publikationen zu finden.

Dennoch gibt es gewisse Dinge, die für Arktos von besonderem Interesse sind. Denn wir sind zum Beispiel der erste englischsprachige Verlag, der Vertreter der europäischen Neuen Rechten sowie ihrer Vordenker aus der Konservativen Revolution veröffentlicht. Die traditionalistische Schule von René Guénon und Julius Evola liegt außerdem in unserem Fokus. Und da wir in den ersten fünf Jahren unseren Sitz in Indien hatten, konnten wir auch dort viele Kontakte knüpfen. Deshalb veröffentlichen wir auch weiterhin auf den Hinduismus und Indiens politische Situation bezogene Bücher. Wir sind stets daran orientiert, unseren Horizont zu erweitern und neue, ebenso wichtige Aspekte einzubeziehen. Denn wir fühlen uns nicht auf die bisherigen Themen beschränkt.

Sie kommen aus dem US-​Bundesstaat Michigan und gehörten 2009 zu den Gründern von Arktos. Gibt es eine Neue Rechte oder identitäre Gegenkultur in den Vereinigten Staaten? Zu den bekanntesten zählt sicher der sogenannte Paläokonservatismus?

Ich komme aus Michigan, zuvor war ich jedoch in New York. Nun lebe ich in Budapest, nachdem ich einige Jahre in Indien verbracht habe. Trotzdem bin ich nach wie vor in der amerikanischen „Szene” aktiv. Ich denke, es gibt tatsächlich eine Kultur der Neuen Rechten in Amerika, wenngleich sie sich sehr von der europäischen Variante unterscheidet. Denn sie ist mehr oder weniger auf einzelne Internetseiten, Veröffentlichungen und einen kleinen Personenkreis beschränkt. Ich bin sicher, Sie kennen sie: Dazu gehören unter anderem das Projekt Counter-​Currents, das Radix Journal, das National Policy Institute und die Vierteljahresschrift Occidental Observer.

Die identitäre Idee dagegen hat in Amerika bis jetzt nicht Fuß gefasst, obwohl die amerikanischen Zirkel der Neuen Rechten an den europäischen Entwicklungen interessiert sind. Das Problem ist, dass die Amerikaner keinen richtigen Sinn für Identität außerhalb des Konsums haben. Dadurch bleibt es schwierig, eine Bewegung auf Grundlage einer „amerikanischen Identität” zu begründen, ohne sich etwas ausdenken zu müssen.

Die Paläokonservativen dagegen stellen eine interessante Bewegung in den USA dar. Sie unterscheiden sich stark von der Neuen Rechten, aber es gibt auch Überschneidungen. Sie repräsentieren quasi das, was vor einem Jahrhundert als Mainstream-​Konservatismus galt und jetzt durch den Neokonservatismus ersetzt wurde. Letzterer wurde vor allem von der Regierung George W. Bushs vertreten.

Trotzdem bleiben die Paläokonservativen heute ebenso unbeachtet wie die Neue Rechte. Mit Ausnahme des bekannten Autors Pat Buchanan sind sie in Amerika außerhalb akademischer Kreise gänzlich unbekannt. Es gibt also durchaus vielversprechende Entwicklungen in den USA, doch im Moment sind die Gruppen klein und nicht sehr einflussreich.

Sie veröffentlichen auch Autoren wie den libanesischen Diplomaten Abir Taha, den österreichischen Identitären Markus Willinger oder den amerikanischen Schriftsteller Tito Perdue. Existiert so etwas wie eine „Identitäre Internationale”, die ähnlich organisiert ist wie die alte Kommunistische Internationale?

(Lacht) Das wäre schön, aber bestimmte Sachen funktionieren nicht so. Denn es gibt keine internationale Organisation, die all diese Dinge koordiniert. Ich halte das für eine gute Sache, denn die Kommunistische Internationale war stets sehr diktatorisch und ideologisch orientiert. Was identitäre und neurechte Bewegungen betrifft, erachte ich es sogar als besser, wenn jedes Land und jede Region seine einzigartigen Lösungen und Strategien für die eigenen Probleme entwickelt. Schließlich kämpft die Neue Rechte für Dezentralisierung, nicht für eine Rückkehr zu fehlgeschlagenen, totalitären Ideen.

Auf die von Ihnen genannten Autoren sind wir natürlich stolz, doch sie sind alle sehr verschieden. Sie verbindet nichts außer der Fakt, dass sie von Arktos veröffentlicht wurden. Denn es gibt gewiss keine Hintergrundorganisation, die die Tätigkeit des Verlags steuert oder uns befiehlt, wen wir veröffentlichen sollen.

arktos_facebook.jpgIst trotzdem nicht zum Beispiel die regelmäßige Konferenz „Identitarian Ideas” ein erster Schritt, um die internationale Neue Rechte zu vereinen?

Im Juni 2013 fand in Stockholm die fünfte Konferenz „Identitarian Ideas” statt, ich war einer der Sprecher. Die nächste Konferenz wird wieder diesen Juni stattfinden. Arktos nahm daran teil, obwohl es sich nicht um eine Arktos–Veranstaltung handelte. Organisiert hat sie wie immer die schwedische, metapolitische Organisation „Motpol”. Der Gedanke hinter den „Identitarian Ideas” war nie, die „internationale Neue Rechte zu vereinen”. Selbst wenn wir das versuchen würden, hätten wir nur beschränkte Möglichkeiten. Es handelt sich um eine schwedische Konferenz, die sich an einem schwedischen Publikum orientiert. Motpol lädt immer Referenten aus vielen verschiedenen Ländern ein, dadurch können sie ihre Ideen einer schwedischen Zielgruppe vorstellen. Internationale Gäste sind natürlich stets Willkommen. Die meisten der Gespräche finden auch auf Englisch statt.

Inwiefern war die Konferenz damit erfolgreich?

Gewiss war es erfolgreich, wenngleich die Konferenz im letzten Jahr die Kapazitäten erschöpfte. Zugleich war aber auch eine sehr große und interessante Bandbreite von Referenten vertreten.

Welche Bücher und Autoren wollen Sie in den nächsten Jahren veröffentlichen? Wie sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Natürlich wollen wir zuerst mehr Bücher veröffentlichen! Kaum eine Woche vergeht, in der wir nicht über mögliche neue und interessante Projekte nachdenken. Und wir haben ohnehin eine seitenlange Liste voller Dinge, die wir irgendwann einmal umsetzen wollen. Selbstverständlich wird es auch mehr Bücher unserer prominenten Autoren geben, also von Alain de Benoist, Guillaume Faye, Alexander Dugin und Julius Evola.

Außerdem werden wir Arbeiten zu identitären Themen publizieren. Wir sitzen zudem gerade über weiteren Romanen von Tito Perdue, der zweifelsohne zu den interessantesten englischsprachigen Romanschriftstellern gehört. In naher Zukunft wird es außerdem ein Buch des deutschen Filmemachers Hans-​Jürgen Syberberg geben. Und wir werden Texte über die Rechte in Indien veröffentlichen.

In Kürze erscheint darüber hinaus The Shock of History von Dominique Venner. Es handelt sich zugleich um das erste ins Englische übersetzte Buch Venners. Viele weitere Projekte werden noch folgen. Von Arktos können Sie neue und aufregende Bücher erwarten!

Mr. Morgan, thanks a lot!

Zur Internetseite des Verlags Arktos geht es hier.

Bild: John Morgan

00:05 Publié dans Entretiens | Lien permanent | Commentaires (0) | Tags : arktos, john morgan, entretien | |  del.icio.us | | Digg! Digg |  Facebook

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