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mardi, 29 avril 2014

Sangria

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Charles Péguy: Alle unsere Häuser sind Festungen im Meer

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Charles Péguy: Alle unsere Häuser sind Festungen im Meer

Martin Lichtmesz

Ex: http://www.sezession.de

Charles Péguy (1873-1914) war Sozialist, „Dreyfusard“, Humanist, Publizist, Polemiker, Dichter, Patriot, Katholik. Er fiel als Freiwilliger am 5. September 1914, zu Beginn des 1. Weltkrieges, am Vorabend der Marne-Schlacht.  Sein Werk hat heute in Frankreich den Status eines „kleineren“, inzwischen etwas verblassten Klassikers.

In Deutschland ist Péguy so gut wie völlig vergessen (allenfalls Robert Spaemann [2] erinnert gelegentlich an ihn), zumal sein Prosawerk im Gegensatz zu seinen recht voluminösen Versdichtungen nur bruchstückhaft übersetzt wurde. Das hat verschiedene Gründe.

Hans Urs von Balthasar schrieb, das „ungeheure“ Prosawerk Péguys sei „selbst für Franzosen ein Urwald“: „Vieles daraus, und einiges vom Schönsten, wird immer unübersetzbar bleiben. Manches ist Gestrüpp und würde eine Übertragung nicht rechtfertigen. Sehr vieles ist leidenschaftliche, zeitgebundene politische Diskussion und Polemik und setzt, um verstanden zu werden, bereits ein historisches Studium voraus.“ Hinzu kommt noch der eigentümliche, in endlose Arabesken und „Litaneien“ ausufernde Stil des Autors, der dem Leser oft viel abverlangt. Wenn sie aber ihre Wirkung entfaltet, hat Péguys Prosa eine bewegende suggestive Kraft.

Balthasar gab 1953 eine von ihm selbst übersetzte Auswahl unter dem Titel „Wir stehen alle an der Front“ heraus. Um über all dem tagespolitischen Theater die übergeordnete Perspektive nicht zu vergessen, möchte ich als Ostergabe ein herrliches Stück aus Péguys Schrift “ Un nouveau théologien“, aus dem Jahr 1911  bringen. Auch unsere un- und nichtchristlichen Leser werden es ohne Zweifel mit Gewinn lesen, sofern ihr Herz in einem ähnlichen Rhythmus schlägt.

Charles Péguy: Alle unsere Häuser sind Festungen im Meer

Man redet von einem Zeitalter des Glaubens. Will man damit sagen, daß jahrhundertlang, Jahrhunderte der Christenheit, des Liebesgesetzes, der Gnadenherrschaft, anno Domini, anno gratiae Domini, der Glaube, die angenommene Wahrheit etwas Gemeinsames war, sozusagen und buchstäblich etwas Öffentliches, das im Blut und in den gemeinsamen Adern floß, im Volke lebte, sich von selber verstand, einen Teil des anerkannten Rechtes bildete, etwas, das nicht nur Zustimmung fand, sondern eine öffentliche, feierliche, amtliche Begehung, und daß es sich heute nicht mehr gleicherweise verhält: so hat man recht. Man hat historisch recht. Man hat bloß ein geschichtliches Faktum festgestellt und zur Kenntnis genommen.

Aber diese Kenntnisnahme muß mit der äußersten Vorsicht geschehen. Denn es ist die große Frage, ob unsere heutige Treue, unser heutiger Christenglaube, wie er so badet in der modernen Welt und unangetastet hindurchgeht durch die moderne Welt, das moderne Zeitalter, die modernen Jahrhunderte, die zwei oder mehreren intellektuellen Jahrhunderte, dadurch nicht eine seltsame Schönheit erhalten hat, eine bisher unerreichte Schönheit, eine einzigartige Größe in den Augen Gottes. Es ist eine ewige Frage, ob unsere moderne Heiligkeit, das heißt unsere christliche Heiligkeit, eingetaucht in die moderne Welt, in diese vastatio [3], diesen Abgrund von Unglauben und Untreue in der heutigen Welt, vereinsamt wie ein Leuchtturm, der seit bald drei Jahrhunderten vergeblich von einem ganzen Meer berannt wird, nicht doch – vielleicht – angenehmer ist in den Augen Gottes.

Nolite judicare. Wir werden darüber nicht richten. Nicht wir (man vergißt es zu oft) sind mit dem Gericht beauftragt. Aber ohne bis zu den Heiligen zu gehen, zu unseren modernen Heiligen (der Zeit nach modern): auch wir Sünder sollten uns hüten, in Hochmut zu verfallen. Zu sehen, was ist, ist aber vielleicht kein Hochmut. Festzustellen, daß unsere moderne Beständigkeit, unser moderner Glaube, von allen Seiten angegriffen, bedrängt, aber in keiner Weise erschüttert, vereinsamt in dieser modernen Welt, im Wellenschlag einer ganzen Welt, unerschöpflich von Wogen und Sturm gepeitscht, immer aufrecht, allein in einer ganzen Welt, aufrecht in einem unerschöpflich entfesselten Meer, einsam im Ozean, unangetastet, vollständig, nie und in keiner Weise erschüttert, nie und in keiner Weise schartig und angenagt, zuletzt doch ein schönes Denkmal errichtet vor dem Angesicht Gottes. Zur Verherrlichung Gottes.

Vor allem ein bisher nie gesehenes Denkmal. Daß unsere Lage neu ist, daß unser Kampf neu ist, das zu betonen, ist vielleicht nicht unsere Sache, aber schließlich: wer sieht nicht, daß unsere Lage neu, daß unser Kampf neu ist? Daß diese moderne Kirche und Christenheit, christlich tauchend in der modernen Welt, christlich schreitend durch die moderne Zeit, die moderne Periode, eine Art von großer eigentümlicher tragischer Schönheit besitzt, beinahe die große Schönheit nicht zwar einer Witwe, aber einer Frau, die allein eine Festung bewacht. Eine dieser tragischen Schloßherrinnen, die Jahre und Jahre das Schloß unversehrt bewahrten für den Herrn und Meister, für den Gemahl.

Wer sieht nicht, daß unsere Glaubenstreue mehr denn je eine Lehenstreue ist. Daß unsere Standhaftigkeit, unser Glaube, unsere Treue, ein eigenes, bisher unbekanntes Gewicht besitzen, weil sie durch bisher unbekannte Prüfungen hindurchgegangen sind. Es ist eine ewige Frage, ob die Unwissenheit näher bei Gott ist oder die Erfahrung, ob die Unwissenheit schöner ist in den Augen Gottes oder die Erfahrung, ob die Unwissenheit Gott angenehmer ist oder die Erfahrung. Aber eines können wir sagen, weil wir es sehen: unsere Glaubenstreue hat eine gewisse besondere Schönheit, die wir gleichsam erfunden haben. Die wie geschaffen wurde für die heutige Welt. Unsere Treue ist  gleichsam treuer als die einstige Treue. Wie gesteigert. Wie ins Licht gehoben. Mehr als je ein Glaube, der durchhält.

Miles Christi. Jeder Christ ist heute Soldat. Kämpfer Christi. Es gibt keine ruhigen Christen mehr. Diese Kreuzzüge, die unsere Väter in den Ländern der Ungläubigen suchten, sie kommen heute von selbst auf uns zu, wir haben sie bei uns zu Hause. Unsere Glaubenstreue ist ein Kastell. Jene Kreuzzüge, die ganze Völker versetzten, die einen Erdteil auf den anderen warfen, sind zurückgeflutet auf uns, bis in unsere Häuser. Die Ungläubigen, einzeln oder gebündelt, umrißlos oder bestimmt, unförmig oder geformt, allenthalben verbreitet, verankert im öffentlichen Recht – und mehr noch die Ungläubigkeiten, die Treulosigkeiten haben den Kampf bis zu uns zurückgeschlagen.

Der Geringste von uns ist ein Soldat. Der Geringste von uns ist buchstäblich ein Kreuzfahrer. Alle unsere Häuser befinden sich heute in periculo maris, sind vom Meer bedroht. Der Heilige Krieg ist überall. Er währt ununterbrochen. Das ist längst kein hundertjähriger Krieg mehr. In diesem Moment (1911) befindet er sich in seinem zweihundertsten oder hundertfünfzigsten Jahr. Er ist überall, darum braucht er auch nirgends mehr gepredigt zu werden. An keinem bestimmten Ort.

Dieser Krieg, der sich einst wie ein großer Fluß bewegte, dessen Namen man kannte, dieser Krieg umspannt nun den Kontinent, geht über den Kontinent hinaus, bewegt sich wie ganze Völker, wie ganze kontinentale Armeen von einem Kontinent zum anderen, ist heute in tausend Flüsse aufgespalten, er steht heute vor unserer Schwelle, er schlägt an unsere Tore. Wir alle sind Inseln, gepeitscht von einem unaufhörlichen Sturm, und alle unsere Häuser sind Festungen im Meer.

Und das heißt, daß die Tugenden, die einst von einer bestimmten Fraktion der Christen verlangt waren, heute von der gesamten Christenheit eingefordert werden. Ein Kampf, eine Tugend, die einst freiwillig waren, da sie den Gegenstand eines Gelübdes bildeten, sind heute benötigt, gefordert, gebieterisch auferlegt, ohne daß und bevor wir noch dazu Stellung nehmen könnten. Ohne daß wir befragt würden. Ohne daß wir unsere Ansicht dazu äußern müßten. Hier gilt die Redensart: Jeder ist Soldat trotz seiner Einwilligung. Welcher Vertrauensbeweis an die Truppe! Es gilt buchstäblich der obligatorische Militärdienst; und es ist äußerst beachtlich, daß die weltlichen Staaten genau das gleiche Gesetz erlassen haben, das für die Christenheit gilt. Es ist Massenaushebung (levée en masse).

Was Sache des Gelübdes war und infolgedessen der Freiheit des Einzelnen überlassen blieb, ist Gesetz für alle geworden. Man hat so sehr auf uns gezählt, daß, wo die andern frei waren, wir gezwungen sind. Was den andern angeboten war, ist uns auferlegt. Was für die anderen außergewöhnlich war, ist für uns gewöhnlich, macht uns selbst aus. Aus diesem Stoff ist unser ganzes Leben gemacht, aus diesem Stoff ist unser Mut gemacht.

Unsere Väter mußten selber „das Kreuz nehmen“ und mit ihm fortziehen, in den Kreuzzug. Uns gibt Gott das Kreuz (welcher Vertrauensbeweis!) für einen unaufhörlichen Kreuzzug am Ort. Die schwächsten Frauen, die Kinder in der Wiege sind schon belagert. Der Krieg steht auf der Schwelle und klopft an unsere Pforten. Wir müssen ihn nicht suchen, wir müssen ihn nicht hinaustragen. Er ist es, der uns sucht. Er ist es, der uns findet. Die Tugenden, die einst den Soldaten, den bewaffneten Männern, den Edelleuten in ihren Rüstungen vorbehalten waren, sie werden heute von dieser Frau und von diesem Kind abverlangt.

Von dort erwachsen uns unsere Standhaftigkeit, unsere Treue, unsere Pflicht, von dort empfangen wir diese einzigartige Größe, diese tragische, auf der Welt einzigartige Schönheit der Belagerten, diese Schönheit der Treue in der Einkesselung, der die Größe entspringt, die tragische Schönheit der großen militärischen Belagerungen, der Belagerung von Orléans, der Belagerung von Paris. Wir werfen uns heute alle in die Bresche. Wir stehen heute alle an der Front. Ihre Grenze ist überall. Der Krieg ist überall, in tausend Stücke aufgespalten, zerteilt, zerbröselt. Wir stehen heute alle auf den Stufen des Königreiches.

Aus: Charles Péguy, Wir stehen alle an der Front. Eine Prosa-Auswahl von Hans Urs von Balthasar (1953). Bearbeitung und zusätzliche Übertragungen von Martin Lichtmesz.


Article printed from Sezession im Netz: http://www.sezession.de

URL to article: http://www.sezession.de/44818/charles-peguy-alle-unsere-haeuser-sind-festungen-im-meer.html

URLs in this post:

[1] Image: http://www.sezession.de/44818/charles-peguy-alle-unsere-haeuser-sind-festungen-im-meer.html/peguy

[2] Robert Spaemann: http://www.kath-info.de/frustration.html

[3] vastatio: http://dela.dict.cc/?s=vastatio

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Haut diplomate américain : la Russie a trahi le "Nouvel Ordre Mondial "

Haut diplomate américain: la Russie a trahi le "Nouvel Ordre Mondial"

Auteur : www.infowars.com (traduit par Christ Roi) 
Ex: http://www.zejournal.mobi

Le refus de Moscou d'acquiescer à l'OTAN sur l'Ukraine signale nouvelle guerre froide

Le haut diplomate Christopher R. Hill déclare que la réponse de la Russie sur la crise ukrainienne signifie que Moscou a trahi le "nouvel ordre mondial" dont il a fait partie ces 25 dernières années.

Dans un papier pour l'influente publication Project Syndicate, Hill, un ancien ambassadeur américain en Irak et en Corée, écrit que l'annexion par la Russie de la Crimée est une "campagne d'intimidation" contre Kiev qui a mis fin à une période historique de 25 ans, accusant Moscou de s'engager dans la "régression, la récidive, et le revanchisme".

La définition par Hill du "nouvel ordre mondial" est la participation post-glasnost de la Russie dans "les institutions occidentales, une économie de marché, et une démocratie parlementaire multipartite."

"Ce nouvel ordre mondial qui s'est tenu près de 25 ans. Sauf pour une brève guerre de la Russie contre la Géorgie en août 2008 (un conflit généralement considéré comme créé à l'instigation de dirigeants géorgiens téméraires), l'acquiescement et l'engagement de la Russie pour le "nouvel ordre mondial", quoique problématique, fut l'une des grandes réalisations de l'après-guerre froide", écrit Hill.

Hill, qui est un conseiller à la Albright Stonebridge Group, une "société de la stratégie globale" avec des tentacules profonde au sein de la Maison Blanche et le Département d'Etat, continue d'accuser Moscou de faire revivre les jours de l'empire soviétique, ajoutant que "la Russie ... . ne semble plus intéressée par ce que l'Occident a offert ces 25 dernières années: un statut spécial avec l'OTAN, une relation privilégiée avec l'Union européenne, et le partenariat dans les efforts diplomatiques internationaux".

Arguant que les sanctions occidentales sont peu susceptibles d'avoir un impact, Hill affirme que l'OTAN doit se préparer sur le long-terme, avertissant que la Russie "cherchera à faire des ennuis similaires chez les anciens alliés soviétiques", invoquant l'invasion allemande de la Pologne en 1939 pour proposer que Moscou puisse lancer une agression contre d'autres nations de l'Europe de l'Est .

L'affirmation de Hill selon laquelle la Russie a tourné le dos au "nouvel ordre mondial" illustre comment Moscou cherche à mener une autre alliance de pays pouvant constituer une menace majeure pour l'avenir unipolaire envisagé par les Etats-Unis et l'OTAN.

En d'autres termes, que la Russie le veuille ou non, l'élite de l'Ouest est en train de fabriquer une nouvelle guerre froide et le monde peut pénétrer dans la période la plus dangereuse de son histoire depuis la crise des missiles de Cuba

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Paul Joseph Watson est éditeur et écrivain pour Infowars.com et Prison Planet.com. Il est l'auteur de l'ordre du chaos. Watson est aussi un membre contributeur des Nouvelles d'Infowars Nightly.

De Big Brother au maternage...

De Big Brother au maternage...

Nous reproduisons ci-dessous un point de vue de François-Bernard Huyghe, cueilli sur son site Huyghe.fr et consacré à l'idéologie de la surveillance maternante et de la précaution absolue... François-Bernard Huyghe a récemment publié Think tanks - Quand les idées changent vraiment le monde (Vuibert, 2013).

 

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De Big Brother au maternage

L’idée devenue banale que chaque citoyen est surveillé à tout moment réactive des peurs qui ne sont pas nouvelles. Dans 1984 (écrit en 1948) d'Orwell, Big Brother sait tout, il voit tout par des écrans qui fonctionnent dans les deux sens – émettre et voir - ; chacun est conscient qu’il ne pourra lui dissimuler ni ses actes ni ses pensées. Michel Foucault a popularisé la notion de Panoptique (inspiré du Panopticon de Jeremy Bentham 1787) : un modèle d’architecture qui permet à l’autorité centrale de contrôler une population – de fous, de prisonniers ou autres – , placée constamment sous l’œil d’un gardien : ils ne le voient pas et ne savent donc jamais quand ils sont regardés. Dans ces deux cas, un dispositif permet à une autorité de punir des sujets qui n’ignorent pas que leur vie est transparente et qui intériorisent ainsi l’idée d’interdit et de châtiment. Système totalitaire et régime pénitentiaire affichent leur volonté de briser jusqu'à la moindre velléité de résistance.

Depuis, les critiques dénoncent une société de surveillance (la société de contrôle des flux décrite par Deleuze s'opposant à l’ancienne société disciplinaire basée sur la domestication des comportements) ; elle se caractérise par des atteintes à la vie privée, l’extension du « monitoring » sur la plupart de nos activités et transactions et, bien sûr, les grands dispositifs d’espionnage comme ceux de la NSA. Il semblerait qu’il y ait eu plus qu’un glissement dans la logique de la surveillance. Elle ne sert plus seulement à terrifier par la certitude de la punition, mais fonde un dispositif de prévention des risques. Elle sert au final d'outil de protection des citoyens sensé déceler soit des dangers pour les prévenir au plus vite, soit des « tendances » susceptibles de se transformer en périls.

Dans le discours qui justifie ces dispositifs la fonction punitive (voire dissuasive : décourager les projets des méchants ou des dissidents) passe au second plan par rapport à la fonction préventive, pédagogique, maternante : tout cela est fait pour notre bien. Qu'il s'agisse de nous empêcher d'attraper un cancer en fumant ou d'aller faire le jihad, nous ne pouvons être protégés contre nous-mêmes que par l'État enregistreur et admonestateur. Qui sait une signalisation précoce et un tour par une cellule de soutien pourraient éviter le pire.

La reconstitution du passé (traces), la réactivité « en temps réel » aux dysfonctions naissante et l’anticipation des futures atteintes à la sécurité forment une trilogie qui s’appuie à la fois sur une vision idéologique et sur des possibilités technologiques.

Le discours idéologique fonctionne bien évidemment sur la peur, à commencer par la peur du terrorisme. Du caractère apparemment aléatoire de l’attentat (qui peut nous toucher tous à tout moment) on déduit la nécessité d’un état d’urgence permanent qui permet aux services de sécurité de faire des choses interdites en temps « de paix » ; ainsi se justifient la recherche d’indices dans les énormes flux de données.

Nous ne pouvons, sur ce point, que souscrire aux procès faits à la dérive de l’après onze septembre (encore que les choses aient commencé bien avant). D’autant que l’argument de la lutte contre les minorités dangereuses – celles qui se placeraient hors du champ de la loi ordinaire par la gravité de leurs crimes- ne cesse d'étendre son champ : terroristes, complices de la prolifération des armes de destruction massive, cyber-criminels, trafiquants et corrompus travaillant à l’échelon international... Sur Internet, il y a longtemps que l’on promeut la lutte contre les cavaliers de l’infocalypse – nazis, pédophiles, dealers en ligne – qui eux aussi s’excluent sinon du genre humain, du moins de la protection de la vie privée. L’étape suivante est la surveillance préventive des « crimepenseurs » qui, par leurs appels à la haine ou le traumatisme qu’ils causent à certaines communautés, (homophobes, racistes, apologistes du jihad chez nous, islamophobes, séparatistes, sectes et blasphémateurs ailleurs) sortent du domaine de l’expression pour rentrer dans celui du crime. Cela permet déjà de ratisser large.

Outre la lutte contre ces minorités présumées agressives et hors normes, la « société du risque » semble s’être donné pour but non pas de produire demain davantage de prospérité, de connaissance, d’égalité et d’autonomie (cela, c’est le vieil idéal des idéologies du Progrès) et moins encore de réaliser la Cité idéale, mais de diminuer les dangers pour les individus présents, voire pour les générations suivantes. Diminuer les contraintes à l’épanouissement du citoyen et les atteintes à sa sûreté, éliminer l’aléa et l’accident, assurer la précaution absolue autant d’idéaux pour une époque marquée par sa forte réticence au risque. Pour se préserver de tout, il faut tout savoir ; les innombrables lois et dispositifs qui visent à la transparence et à la traçabilité sont sensées garantir notre propre bien, au prix de notre liberté de prendre un risque pour soi ou pour autrui.

S’ajoute une troisième strate, économique, publicitaire et hédoniste du discours de justification : plus nous vous connaîtrons, mieux nous saurons vos désirs, plus notre offre vous sera adaptée. C’est, en particulier, le discours que tiennent de nombreuses plates-formes en ligne qui nous proposent la gratuité de services utilitaires, ludiques ou « sociétaux » moyennant le droit de conserver, exploiter voire revendre nos données. Notre identité devient une marchandise sensée aider à faire concorder parfaitement offre personnalisée et demande unique sur fond d’idéologie individualiste (« tous uniques, tous différents, tous monnayables ».
Les trois niveaux – répressif, préventif et commercial – recouvrent d’ailleurs des pratiques mêlées, ainsi, quand on découvre, par exemple que des services de renseignement comme la NSA puisent largement dans les données sensées sécuriser les transports ou dans les Big Data des grands du Net.

Par ailleurs ces justifications théoriques reposent sur des évolutions pratiques. Il est évident que les techniques de surveillance progressent qu'il s'agisse d'enregistrement (caméras de surveillance, par exemple), de miniaturisation ou de dissimulation des dispositifs, d'enregistrement et de transmission - qu'il s'agisse d'images ou sons, de messages numériques ou autres, et surtout de métadonnées (les données qui informent sur le contenu transmis comme qui a communiqué avec qui, d'où à où, quand, sur quels outils techniques, etc.). Le tout n'a de sens que relayé par d'énormes moyens de calcul pur qui travaillent sur des corrélations entre les milliards de données recueillies par la surveillance. Ici nous nous éloignons de la figure du gardien vigilant constatant les fautes, pour nous approcher de celle de la machine à prédire : le rapprochement de quantités énormes de données permet à la fois de cibler les individus (et d'en savoir, au final, plus sur eux qu'ils n'en savent eux-mêmes) et de prévoir le comportement ou les opinions de foules.


Qu'il s'agisse de suivre une épidémie de grippe ou de savoir quand une cliente sera enceinte, de materner le consommateur ou de prévenir une émeute urbaine, les grandes bureaucraties moulinet des milliards de données pour trouver des corrélations (ce qui dispense de trouver des causes et des explications) pour savoir quand "cela" se produira. En attendant l'Internet des objets qui transformeront notre rasoir, notre poussette, voire notre kilo de pommes de terres en mini-indicateurs, toujours prêts à renseigner sur ce que nous faisons.

Même en mettant de côté toute considération morale ou toute considération politique sur ce que pourraient et devraient faire des citoyens - ceci mériterait de longs développements - reste une question cruciale : quelle est l'efficacité de tels dispositifs ? Ne poussons pas à l'absurde : il est évident qu'une caméra incite les délinquants à aller travailler cent mètres plus loin, que les autorités arrêtent de temps en temps quelqu'un qu'ils ont intercepté sur Internet ou que des sociétés commerciales ne dépenseraient pas des millions dans les big data si cela ne leur rapportait rien. Mais le résultat présente-t-il la moindre proportion avec l'énormité des moyens financiers, techniques et humains engagés et les résultats, qu'on les mesure en terme de sentiment de sécurité des citoyens, de nombre d'attentats empêchés ou de prospérité économique. La surveillance est-elle un moyen au service de fins -fussent-elles douteuses - ou une technique qui se développe au point de remplacer les fins : une quête désespérée de la précaution absolue et de l'élimination de tout aléa.

François-Bernard Huyghe (Huyghe.fr, 23 avril 2014)

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Will Japan and Russia Escape the New Cold War?

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Will Japan and Russia Escape the New Cold War?

TRENIN, Dmitri

Ex: http://valdaiclub.com

 

As Russian Foreign Minister Sergey Lavrov was visiting Beijing last week, it was announced that the visit to Moscow by Japan's foreign minister Fumio Kishida was being postponed. The announcement, of course, came amid the rising tensions in Ukraine and the continuing fundamental deterioration of the West's relations with Russia. Japan, after all, is a loyal ally of the United States.

Yet, both Tokyo and Moscow have gone to some lengths to limit the damage. The joint announcement was couched in most polite phrases. The Russian foreign ministry spokesman, Alexander Lukashevich, allowed no criticism in his public comments on the postponement decision. Clearly, with the threats of economic sanctions against Russia still on the table in Washington and in EU capitals, even after the recent Geneva agreement on Ukraine, Moscow looks to Tokyo to make up for the likely losses in Europe and North America.

Japan's Prime Minister, Shinzo Abe, for his part, has not yet given up on Russia. As a geopolitical thinker, he needs Russia in an effort to balance China's rise. As a pragmatist, he thinks of going beyond simply importing energy from Russia, and seeks a stake in Russia's energy projects. As a strategist, he does not want Moscow to step up too much the technological level of its arms transfers to China's People's Liberation Army, by delivering, in particular, the S-400 air defense systems. Ideally, Shinzo Abe would also want to become the prime minister to finally resolve the almost 70-year-old territorial issue between Tokyo and Moscow.

None of this is going to be easy, but none of this is totally impossible either-provided the Japanese do their part by becoming what Germany, until recently, has been to Russia: a major technological partner, a leading investor, and a gateway to the wider region. Doing this will be exceedingly difficult, of course, in the current environment of intensifying U.S.-Russian rivalry. However, Abe may have a few useful arguments to offer to President Barack Obama when he comes to Tokyo.

Why should the US-Russian rivalry be allowed to strengthen Beijing? Who benefits when the United States is less comfortable and Japan feels less safe? In this new cold period in Russian-Western relations, there are already a few protected areas of collaboration, like non-proliferation. Why not a vibrant Japan-Russia link too? After all, wasn't it the one missing piece, even a strategic oversight in the original U.S. "pivot to Asia" concept?

Dmitri Trenin is Director of the Carnegie Moscow Center.

This article was originally published on www.carnegie.ru

Charles Péguy, un hétérodoxe entre socialisme et christianisme

Charles Péguy, un hétérodoxe entre socialisme et christianisme

Méridien Zéro a reçu Rémi Soulié, critique littéraire au Figaro Magazine pour évoquer avec lui la figure de Charles Péguy, poète, écrivain et essayiste.

A la barre, Olivier François assisté de Jean-Louis Roumégace.

A la technique JLR.

Pour écouter:

http://www.meridien-zero.com/archive/2014/02/13/emission-...

charles péguy, poète, 1914, patrie