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mardi, 18 août 2015

Geopolitik ist überlebenswichtig

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Geopolitik ist überlebenswichtig

von Gereon Breuer

Ex: http://www.blauenarzisse.de

Eng verknüpft mit Geopolitik ist auch immer der Aspekt der Sicherheit. Die eigene Sicherheit ist ein wichtiges Ziel erfolgreicher Geopolitik.

Der Ursprung des Wortes „Sicherheit“ liegt im lateinischen „securitas“. Es handelt sich dabei um die Zusammensetzung der beiden Worte „sine“ und „cura“ (ohne Sorge). Securitas ist also ein Kunstwort. Es geht zurück auf Cicero, der es in die lateinische Sprache einführte. Cicero war auf der Suche nach einem Wort für die aus Griechenland übernommene Technik der inneren, der Seelenbefriedung.

Tolerant sein kann nur derjenige, der sich sicher fühlt

Diese innere Befriedung war für Cicero auch eine Befriedung im Sinne der Sicherung des inneren Friedens im Römischen Reich. Augustus schuf dann die Verknüpfung von „pax et securitas“ und erhob Securitas zur Gottheit. Der innere Friede ist seitdem untrennbar mit der äußeren Sicherheit verknüpft. Ihn zu erhalten ruht auf dem erfolgreichen Einsatz der Techniken zur inneren Befriedung, also zur Lösung innergesellschaftlicher Konflikte, die sich nicht nur zu Zeiten des Römischen Reiches aus äußeren Bedrohungslagen ergeben können. Carl Carstens prägte die Formel, dass nur derjenige tolerant sein könne, der sich sicher fühle. Sie ist heute aktueller denn je.

Mit erfolgreicher Geopolitik lässt sich also nicht nur eine Sicherheit gegenüber äußeren Bedrohungen schaffen. Sie dient auch, um innere Konflikte zu vermeiden, die sich aus einer geopolitischen Bedrohungslage ergeben könnten. Viel bemüht ist in diesem Zusammenhang das Beispiel, dass die USA beziehungsweise ihr Präsident immer dann besonders starke außenpolitische Aktivitäten entfalten, wenn es innenpolitisch nicht besonders gut läuft.

Das aber ist hier nicht gemeint. Gemeint ist, dass Geopolitik auch der inneren Sicherheit dient. Sie kann genutzt werden, um Bedrohungen von außen abzuwehren. Das kann der Terrorismus mohammedanischer oder anderer Couleur sein. Das können Angriffe anderer Staaten mit konventionellen Waffen sein. Das können Flüchtlinge sein. Das Spektrum äußerer Bedrohungen, das für den Geopolitiker eine Rolle spielt, ist relativ breit.

Die Erhaltung der Freiheit des Staates

haushofer.jpgGeopolitik dient damit der Erhaltung der Freiheit eines Staates. Denn Wachsamkeit ist der Preis, der für Freiheit zu zahlen ist. Das ist in geopolitischem Sinne besonders bedeutsam. Weil es in der Geopolitik keine Freunde gibt, müssen die Feinde klar erkannt werden. Der Schmittsche Freund-​Feind-​Gegensatz macht hier den überlebenswichtigen Unterschied. Clausewitz Diktum „Die Gefahr ist überall“ bedeutet eben auch, dass der Feind überall sein kann. Dieses „Überall“ muss die Geopolitik präzisieren, Feinde und Gefahren erkennen und benennen und Bekämpfungsstrategien entwickeln.

Modernen Debatten ist dieses Vokabular fremd. Da wird von „Partnerschaft“ geredet. Sie kann im günstigsten Fall sogar „vertieft“ sein. Die Europäische Union ist Weltmeister der „Partnerschaft“, die durch das Attribut „strategisch“ einen wie auch immer zu verstehenden Adel erfahren soll. Die Pinguine der Antarktis sind wahrscheinlich die einzigen, mit denen die EU noch keine strategische Partnerschaft unterhält.

Der Partnerschaftssprech

Diese begriffliche Aufweichung ist gefährlich. Das haben die wichtigen geopolitischen Akteure – China, USA, Russland – verstanden. Ihre Repräsentanten sind kaum glaubwürdig im Partnerschaftssprech. Wer Freund ist und wer Feind, benennen sie teilweise unter Missachtung diplomatischer Höflichkeitsfloskeln sehr deutlich. Wenn US-​Präsident Obama von amerikanisch-​deutscher Freundschaft spricht, weiß jeder, wer in diesem Tandem der Stärkere ist.

Wenn die deutsche Bundeskanzlerin die deutsch-​amerikanische Freundschaft beschwört, dann klingt das immer bemüht um Augenhöhe. Die chinesische Administration verzichtet in der Regel gleich ganz auf Partnerschaftssprech. Sie konzentriert sich lieber auf das Aushandeln und den Abschluss von Handelsabkommen oder ähnlichem, woran dann ziemlich deutlich abzulesen ist, wer aus chinesischer Sicht gerade das Siegel strategischer Wichtigkeit trägt.

Multipolare Weltordnung

Aufschlussreich ist an der Verwendung des Partnerschaftssprechs auch, wann es zur Anwendung kommt. Wenn von „Partnerschaft“ die Rede ist, dann ist die „multipolare Weltordnung“ in der Regel auch nicht weit. Multipolarität ist für die einen Staaten im internationalen System ein Instrument zur Verdeckung der eigenen Stärke und für die anderen ein Instrument zur Verdeckung der eigenen Stärke. Wenn die EU-​Außenbeauftragte von einer multipolaren Weltordnung schwärmt, dann lässt sich ahnen, dass die EU und mit ihr die Staaten Europas kaum in der Lage wären, sich in einer uni– oder einer bipolaren Weltordnung zu behaupten.

Wenn der chinesische Staatspräsident von einer multipolaren Weltordnung spricht, dann lässt sich ahnen, dass China diese aus einer Position der Stärke heraus anstrebt. Ob uni-​, bi– oder multipolar, China wird auf jeden Fall ein wichtiger Pol sein. Es ist neben Russland aktuell der erfolgreichste geopolitische Spieler. Das Überleben in dieser Position wird wie bei Russland davon abhängen, inwiefern es auch zukünftig in der Lage sein wird, die eigene Sicherheit zu behaupten.

Dies ist der abschließende Teil der Artikelreihe Vier Thesen zur Geopolitik. Hier geht es zu Teil 1, Teil 2 und Teil 3. Gereon Breuer hat für unsere Reihe BN-​Anstoß in diesem Jahr ein Buch über Geopolitik geschrieben.

Guy Mettan: Russie-Occident, une guerre de mille ans

Interview à Guy Mettan

Russie-Occident, une guerre de mille ans

Visitez le site du Cercle de l’Aréopage :
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Interview du Cercle de l'Aréopage:
Interview à Guy Mettan, Russie-Occident, une guerre de mille ans

Retrouvez les évènements du Cercle :
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Roger Koeppel: «Hitler, Staline, la crise ukrainienne et la Suisse…»

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Roger Koeppel: «Hitler, Staline, la crise ukrainienne et la Suisse…»

La crise ukrainienne envenimée par des perceptions historiques erronées.
Une opportunité pour la Suisse.

De Roger Köppel

Ex: http://www.lesobservateurs.ch

Le président russe Poutine reste le méchant en Occident. Bien qu'actuellement la chancelière allemande, Angela Merkel, et le président français, François Hollande, tentent une initiative de paix, il reste toutefois clair, selon la vision occidentale, que l'homme de Moscou porte la responsabilité principale du désastre dans une Ukraine déchirée.

J'ai eu l'occasion, voilà quelques mois, de parler de Poutine avec de hauts représentants du gouvernement allemand lors d'un dîner à Berlin. J'ai été effaré par le ton guerrier intransigeant et l'aversion extrêmement dure vis-à-vis du Kremlin. Bien entendu, ces attaques verbales étaient quelque peu en décalage avec la réalité parce que les Allemands n'auraient ni les moyens militaires ni la volonté militaire de mettre leur hostilité à l'épreuve. Tout cela n’est donc pas allé au-delà d’une exaspération sonnant étrangement exagérée, à la limite de l'hystérie.

J'ai essayé de détendre l'atmosphère par une objection apparemment raisonnable, déclarant que les Allemands n'ont, à vrai dire, aucun intérêt à s'aliéner les Russes. Les Russes, quant à eux, sont tributaires du savoir-faire industriel allemand et, qui plus est, les Allemands ont également très bien collaboré pendant des siècles avec les Russes, des personnalités allemandes de premier plan ayant même régulièrement aidé les Russes au cours de leur histoire à civiliser leur pays.

J'avais visiblement commis un impair. Tout à coup, les visages de mes amis allemands se sont assombris, les fentes des yeux se sont transformées en meurtrières. Un ministre m'a lancé que les Allemands ne pourraient jamais parvenir actuellement à un accord avec Poutine. C'était exclu, impossible, absolument impensable. Ce serait une répétition du pacte diabolique qui avait été conclu avant le début de la Seconde Guerre mondiale par Hitler et Staline, l'infâme pacte de non-agression, qui a eu pour conséquence la destruction de la Pologne. Rien que ce poids de l'histoire empêcherait la chancelière de faire un pas vers les Russes. Poutine souhaite revenir à l'Union soviétique, l'Allemagne doit s'y opposer.

Brusquement, j'ai réalisé que la Seconde Guerre mondiale n'était toujours pas terminée dans l'esprit de ces hommes politiques. Le traumatisme persiste. L'Allemagne reste prise au piège de ses expériences historiques qu'elle revit sans cesse mentalement pour absolument éviter de les répéter.

Tout cela est noble, compréhensible. Reste que les analogies historiques peuvent induire en erreur. Le «pacte de non-agression germano-soviétique» du 24 août 1939 entre Hitler et Staline a signifié une trêve temporaire conclue entre deux grands criminels, qui se sont mis d'accord pour reporter de quelques années leur massacre réciproque afin de leur permettre auparavant d'amasser encore un lourd butin. Ce n'était pas une entente pacifique entre des hommes d'État rationnels, mais une sorte d'opération à terme de destruction entre des ennemis mortels qui permettait à chacun de parier secrètement sur le fait qu'il serait bientôt assez fort pour rayer l'autre de la carte. Rien à voir avec ce qui se passe aujourd'hui en Ukraine.

Poutine n'est pas Staline et encore moins Hitler, bien que certains analystes imprudents aient déjà mis cette absurdité sur le tapis. Poutine dirige une ancienne superpuissance qui a dû supporter, durant les vingt dernières années, de voir ses frontières repoussées d'ouest en est d'environ deux mille kilomètres. Les Russes ont laissé l'Allemagne se réunifier pacifiquement et leurs anciennes républiques soviétiques passer aujourd'hui en grande partie dans l'alliance de défense occidentale, l'OTAN.

Mais, comme si cela ne suffisait pas, l'Occident, enivré par l'élargissement à l'Est de l'UE et de l'OTAN, a commencé imprudemment à attirer l'Ukraine dans ses filets, en lui faisant miroiter des alliances et de l'aide économique. Lorsque l'ancien président élu, Victor Ianoukovitch, a été inconstitutionnellement chassé de ses fonctions en février 2014, sans la majorité requise, les politiciens occidentaux formaient une haie sur la place Maïdan. Imaginons ce qui se passerait à Washington si les Russes venaient présenter leurs hommages à un soulèvement populaire au Mexique. Le conflit ukrainien s'est au moins autant imposé à Poutine que l'inverse.

L'histoire peut rendre sage, mais aussi aveugle. Les schémas de la guerre froide et de la Seconde Guerre mondiale ne sont pas adaptés pour évaluer la situation en Ukraine. Ces modèles ne font qu'accentuer les divisions et menacent de détruire complètement la confiance. Malheureusement, toutes les parties sont actuellement un peu aveuglées par l'histoire et elles semblent toutes même avoir de bonnes raisons à cela.

Les Allemands restent comme pétrifiés par Hitler et estiment voir une répétition de la situation avant le déclenchement de la Seconde Guerre mondiale. Les Américains croient voir en Poutine une réincarnation de l'expansionnisme soviétique. Les Russes, pour leur part, qui ont payé par des millions de victimes les agressions de Napoléon et des nazis, se défendent contre des peurs ancestrales d'étranglement. La paranoïa des uns attise le délire de persécution des autres. L'histoire mondiale est une chronique des malentendus.

C'est peut-être en cela que réside, précisément aujourd'hui, une valeur particulière de la Suisse qui n'est pas hantée par les démons de l'histoire et très appréciée comme interlocuteur neutre et raisonnable. Notre pays peut-il contribuer à la dédiabolisation et à un rapprochement? Nous ne devrions en aucun cas nous laisser entraîner sous le feu croisé et dans une querelle sous-tendue par des analogies historiques erronées. La Suisse entretient une relation amicale, équidistante, aussi bien avec la Russie qu’avec l'Europe.

Auteur et source : Roger Koeppel, Editorial, Die Weltwoche, 13 août 2015