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dimanche, 26 mai 2019

Interview mit Prof. Dr. David Engels zum Verfall der EU

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Interview mit Prof. Dr. David Engels zum Verfall der EU

Die westliche Welt steckt in einer Krise

Ex: https://www.freiewelt.net

Die EU ist in der Krise. Das ist ein Symptom einer viel tieferen Krise, in der allgemein die westliche Welt steckt. Dies zeigt sich am Verfall der Werte, an der außenpolitischen Überforderung, an der Deindustrialiserung und den restriktiven Maßnahmen zur Zensur.

Foto: Freie Welt

Freie Welt: Sehr geehrter Herr Prof. Engels: Befindet sich die EU in einer Krise?

Prof. Engels: Leider ja, sogar mehr denn je. Selbst die politischen Eliten, welche lange ausschließlich von einer „institutionellen“ Krise der EU gesprochen haben, sind zunehmend gezwungen anzuerkennen, daß es sich um nichts weniger als um eine echte Zivilisationskrise handelt, wie kürzlich noch Emmanuel Macron in seinem feierlichen Aufruf schrieb. Diese Krise ist freilich nicht durch die EU hervorgerufen worden (wenn diese auch das ihre dazu getan hat, sie zu verstärken); vielmehr könnte man sagen, daß die EU selber mitsamt ihren zahlreichen inneren Problemen nur ein Symptom der sich immer stärker verschärfenden Krise der westlichen Welt ist.

Freie Welt: Was sind für Sie die Hauptprobleme des heutigen Europa?

Prof. Engels: Die Liste ist lang: Gesellschaftliche Polarisierung, Masseneinwanderung, Bildungsnotstand, Fundamentalismus, verfallende Infrastrukturen, Terrorismus, demographischer Niedergang, Desindustrialisierung, Zerfall der klassischen Familie, Hedonismus, Überalterung, Rechtsrelativismus, explodierende Staatsschulden, Islamisierung, Elitendemokratie, Kasinokapitalismus, asymmetrische Kriege, absehbarer Bankrott der Rentenkassen, Zunahme krimineller Gewalt, bürokratische Überregulierung, Bedrohung der Sicherheit der Frau, ausufernde Sozialbudgets, Parallelgesellschaften, Instrumentalisierung der historischen Schuld der abendländischen Völker, Bargeldabschaffung mitsamt den sich potentiell daraus ergebenden Negativzinsen, immer größerer wissenschaftlich-technologischer Rückstand, zunehmender Aufbau eines flächendeckenden digitalen Überwachungssystems – und die Liste ließe sich noch lange fortsetzen und natürlich um die zahlreichen inneren Probleme des EU-Apparats wie auch die äußeren Bedrohungen des Kontinents durch ein expandierendes China, eine instabile USA, einen immer fundamentalistischeren Nahen Osten und ein demographisch gärendes Afrika ergänzen.

Freie Welt: Was macht für Sie die Eckpfeiler der europäischen Identität aus?

Prof. Engels: Die europäische – ich bevorzuge eigentlich das schöne Wort „abendländische“ – Identität besteht in der seit Jahrhunderten geteilten gemeinsamen Geschichte mit ihrer inneren Dynamik und Zusammengehörigkeit. Ein noch so oberflächlicher Blick in ein beliebiges Museum europäischer Kunst oder Geschichte, sei es nun in Portugal, Deutschland oder Polen, sollte eigentlich genügen, selbst dem historisch Unbedarftesten zu zeigen, daß das Abendland eine kulturelle Schicksalsgemeinschaft sondergleichen ist: Von der Romanik über Gotik, Renaissance, Barock, Rokoko, Klassizismus, Romantik und Historismus bis zum Modernismus; vom mittelalterlichen Katholizismus über die Reformation, die Wiederentdeckung der Antike, die Aufklärung und den Liberalismus bis zur gegenwärtigen „politischen Korrektheit“; von der Monarchie über den Feudalismus, die frühneuzeitlichen Territorialstaaten, den Absolutismus, die bürgerliche Demokratie und den Totalitarismus bis hin zur gegenwärtigen internationalen und globalistischen Ordnung – all dies betrifft nicht nur einen einzigen europäischen Nationalstaat, sondern verbindet uns alle von Lissabon bis Vladivostok und von Palermo bis nach Tromsø, und trennt uns gleichzeitig auch in schärfster Weise von den anderen großen Kulturräumen der Weltgeschichte. Die Wurzel jener geteilten Identität aber liegt in der gemeinsamen Auseinandersetzung mit dem Christentum, wobei zu betonen ist, daß in Europa selbst noch die Ablehnung des Christentums sich in geistig typisch christlich geprägter Weise vollzieht. Wir können unserem christlichen Erbe nicht entkommen, denn wir tragen es in uns.

Freie Welt: Warum verkörpert die heutige EU diese nicht? Warum fällt es vielen Bürgern heutzutage schwer, sich mit der EU zu identifizieren?

de-l2-1.jpgProf. Engels: Sehr einfach: Die EU glaubt, sich von der historischen Identität des Abendlands abwenden zu können und den (wiederum letztlich typisch christlich verankerten) Wunsch nach Selbstüberwindung und Selbstkritik so pervertiert überziehen zu können, daß sie ganz auf eine historische Fundamentierung ihrer Identität verzichtet und gewissermaßen in Erwartung künftiger Weltverbrüderung schon jetzt auf dem europäischen Kontinent einen universalistischen, multikulturellen, rein humanistisch und somit relativistisch fundierten Weltstaat aufbaut. Das ist in etwa so klug, als schneide man einer Pflanze die Wurzeln ab, damit ihre Bodenhaftung sie nicht am Wachstum hindere – und ebenso selbstzerstörerisch, denn das europäische Projekt kann sich über kurz oder lang nur in einen materialistischen, zynischen und hedonistischen Alptraum wandeln, wenn die „Werte“, auf denen es basiert, rein positivistisch gesetzt und somit beliebig interpretier- und manipulierbar sind, da ihnen jeglicher absoluter, sei es transzendentaler, sei es traditionaler Bezugspunkt fehlt.

Freie Welt: Ist es überhaupt möglich, alle Vorgänge und Lebensbereiche der europäischen Länder in Brüssel zu zentralisieren?

Prof. Engels: Möglich ist dies sicher – Stichwort Sowjetunion –; die Frage ist natürlich nur, wie lange, und um welchen Preis.

Freie Welt: Droht ein Verlust unserer europäischen Identität?

Prof. Engels: Dieser Verlust „droht“ ja leider nicht nur, er ist bereits zu einem großen Teil eingetreten. Freilich ist dies nicht unmittelbar die alleinige Schuld der europäischen Institutionen; vielmehr handelt es sich nur um die letzte Konsequenz eines typisch spätzeitlichen Selbsthasses, der sich schon in der Fin-de-siècle-Stimmung ankündigte und sich in den 1968ern erstmals voll entlud. Die Entwicklung ist heute schon so weit geraten, daß seit wenigstens einer, wenn nicht zwei Generationen eine weitgehende Loslösung von der eigenen Geschichte und somit den eigenen Werten stattgefunden hat: Die heutigen Europäer wandeln durch ihre Lebenswelt wie Fremde durch das Museum einer lange untergegangenen Kultur, und es steht zu fürchten, daß zusammen mit der geteilten Vergangenheit nicht nur die innere Verpflichtung zum Schutz dieses Erbes verlorengeht, sondern auch jegliche Solidarität zwischen den Menschen abendländischer Kultur.

Freie Welt: Was ist für Sie die Aufgabe einer Europäischen Union? Brauchen wir überhaupt eine europäische Gemeinschaft?

Prof. Engels: Ja, wir brauchen sie sogar unbedingt. Aber freilich nicht in der gegenwärtigen Form, welche den eigentlichen Interessen des Abendlands geradezu entgegengesetzt ist: Wir brauchen eine institutionalisierte Zusammenarbeit der abendländischen Staaten, welche deren Lebensart bewahrt und sie nach außen hin schützt. Heute haben wir das Gegenteil: Eine EU, welche wesentlich daran beteiligt ist, Welt- und Menschenbild der europäischen Völker durch Universalismus, Multikulturalismus und politische Korrektheit aufzulösen und den Kontinent gleichzeitig den Interessen einer kleinen globalistischen Wirtschafts- und Politikelite auszuliefern.

Freie Welt: Welche Rolle kommt in einer Europäischen Gemeinschaft in Ihren Augen den einzelnen Nationen zu?

Prof. Engels: Als Kulturmorphologe erwarte ich, auch auf Basis des Vergleichs mit der Entwicklung anderer Zivilisationen, daß der „Nationalstaat“ im Sinne des 19. Jhs. nur noch eine sehr begrenzte Zukunft hat: Die äußere wie innere Bedrohung Europas ist solchermaßen geartet, daß das Abendland gegen die Gefahr der demographischen Überflutung, der Islamisierung und der Unterwerfung unter die chinesische Hegemonie nur dann noch eine Zukunft hat, wenn die Nationalstaaten zumindest Teile ihrer Hoheitsrechte an eine höhere Instanz delegieren: Auf sich alleine gestellt, dürften die meisten europäischen Nationalstaaten, Deutschland inklusive, rasch in der einen oder anderen Weise als politische und kulturelle Akteure der Weltgeschichte ausscheiden. Freilich muß es im Gegenzug gesichert werden, daß jene gemeinsamen Institutionen nicht nur einer echten demokratischen Kontrolle unterliegen, sondern auch im Geiste der positiven inneren Verbundenheit mit der abendländischen Geschichte und den europäischen Interessen agieren – was zur Zeit ja leider reine Zukunftsmusik und letztlich der Grund für die Krise der EU ist. Mit den „Nationen“ steht es freilich anders: Sie gab es bereits vor dem Nationalstaat, und sie werden diesen wohl auch überleben, wenn auch zum einen die Grenzen zwischen den einzelnen Völkern aufgrund der hohen Binnenmobilität zunehmend (wieder) verschwimmen werden, und zum anderen aufgrund der allgegenwärtigen Amerikanisierung eine gewisse Verflachung stattfindet, die ihrerseits natürlich auch den Weg zu einer zunehmenden, auch politischen Vereinheitlichung des Kontinents ebnet. Das darf und soll man bedauern – aber man kann es nicht rückgängig machen. Wem tatsächlich am Alten gelegen ist, der darf nicht versuchen, den status quo ante zu restituieren (etwa die angeblich „gute alte Bundesrepublik“), sondern der muß revolutionär in die Zukunft hinein wirken. Di Lampedusa schrieb einmal: „Damit alles gleichbleibt, muß sich alles verändern“ – diesen Satz sollte man sich gerade auf Seiten der Konservativen zu Herzen nehmen.

Freie Welt: Ihr nun herausgegebenes Buch Renovatio Europae trägt den Untertitel Plädoyer für einen hesperialistischen Neubau Europas. Halten Sie die EU nicht für reformierbar? Warum braucht es einen Neubau?

Prof. Engels: In der Tat: Die EU ist aus eigenen Kräften gegenwärtig nicht reformierbar – und dieser Zustand wird sicherlich auch einige Jahre, wenn nicht Jahrzehnte andauern, bis die EU, zusammen mit unserer gegenwärtigen Gesellschaft, an ihren inneren Widersprüchen zerbricht und den Weg freimacht für eine Neuordnung. Das wird ein sehr schmerzhafter und gewaltsamer Prozeß werden, und auch der daraus hervorgehende Zustand wird wohl in Anbetracht der Sachlage kaum ein Idealstaat werden. Immerhin aber soll unser Buch helfen, schon jetzt, wo es gewissermaßen zunehmend im Gebälk kracht, einige Wege aufzuzeigen, wie man aus den kommenden Zeiten das Beste machen könnte, und wie wir zumindest das Wichtigste, nämlich unser abendländisches Welt- und Menschenbild, in die Zukunft hinüberretten können. Es geht also weniger um ein unmittelbar zu realisierendes Idealbild – dafür ist es ohnehin schon viel zu spät – als vielmehr um eine Art regulative Idee, die aber heute schon ihre Wirkmächtigkeit entfalten kann – vielleicht gerade weil sie den gegenwärtigen Zuständen so radikal entgegengesetzt ist.

Freie Welt: Der Titel ist, schreiben Sie, auch eine Provokation. Warum wollen Sie provozieren?

Prof. Engels: Eine der größten Probleme der Gegenwart ist die feige und opportunistische Suche nach Kompromiß, Konsens und kleinsten gemeinsamen Nennern. Dies hat nicht nur zur gegenwärtigen Dominanz der „politischen Korrektheit“ geführt, die ja paradoxerweise eben jenen Anti-Elitismus zum Motor einer einzigartigen politischen und gesellschaftlichen Polarisierung des Westens in „Völker“ und „Eliten“, in „reich“ und „arm“ umgestaltet hat; es hat auch zu einer fast völligen Gleichschaltung „konservativer“ Denker und Meinungen mit dem gegenwärtigen Zeitgeist geführt. Anstatt sich mutig zu Tradition und Geschichte zu bekennen, bemühen sich die meisten Konservativen, ihre Positionen durch das allgegenwärtige Vokabular des Linksliberalismus zu begründen: Dies bringt sie aber nicht nur in eine unüberwindliche Schieflage, sondern gestaltet ihren Kampf um die Gestaltung unserer Lebensumstände in ein bloßes Betteln um ihre Anerkennung als „eine Meinung unter mehreren“. In dieser Situation einmal den Spieß herumzudrehen und sich nicht anzubiedern, sondern im Gegenteil die in sich selbst ruhende Begründung der eigenen Überzeugung zu unterstreichen, schien mir ein dringend notwendiger Schritt, gerade in einer Zeit der zunehmenden Verengung und Verschiebung des Meinungskorridors.

Freie Welt: Wer sollte das Buch lesen?

Prof. Engels: Jeder!

Freie Welt: Der Begriff Hesperialismus ist uns noch nie begegnet: Was ist der Hesperialismus?

Prof. Engels: Mit „Hesperialismus“ ist die Überzeugung gemeint, daß das Abendland nur dann eine Zukunft hat, wenn es zum einen treu zu seinem historischen Erbe steht und seine Wurzeln pflegt, anstatt sie abzuschneiden, zum anderen aber politisch eng zusammenarbeitet, um sich gegen die zahlreichen Gefahren von innen wie von außen zu wehren. Diese Überzeugung ist insoweit „neu“ bzw. unüblich, als lange Jahre hinweg der kulturkonservative Standpunkt meist mit den sogenannten Nationalisten oder Euroskeptikern assoziiert wurde, während das Bekenntnis zu einem vereinigten Europa meist eher auf Seiten der Linken gepflegt wurde.

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Freie Welt: Warum haben Sie ein neues Wort geschaffen? Hätte man nicht ein gängiges Wort neu definieren können?

Prof. Engels: Als Historiker bin ich natürlich sehr sensibel, wenn es um Begrifflichkeiten geht, und habe lange über die Frage nachgedacht. Leider ist es so, daß alle anderen Termini, welche ein ähnliches, patriotisches und gleichzeitig konservatives Bekenntnis zum Abendland hätten ausdrücken können, bereits ganz anders konnotiert waren. „Europäismus“ zum Beispiel ist heute ein Standardbegriff, um nicht etwa die eigentlichen „pro-Europäer“ zu bezeichnen, sondern vielmehr die Anhänger der EU mitsamt ihrer gegenwärtigen politisch korrekten Ideologie. Oder nehmen Sie „Okzidentalismus“ – hier denkt natürlich jeder an den Gegenbegriff „Orientalismus“ und die Debatte um Edward Said. Und ich will erst recht schweigen vom „Westlertum“, was ja auch nur als Antonym zu den „Slawophilen“ verständlich ist. Da war es angebracht, einen neuen Begriff zu prägen, und was lag näher, als die griechische Bezeichnung für den äußersten Westen der damals bekannten Welt, die Inseln der Hesperiden, zum Ausgangspunkt zu nehmen; umso mehr, als sie ja auch auf jene typisch abendländische, „faustische“ Sehnsucht nach dem verweisen, was immer „hinter dem Horizont“ ist, dem klassischen „plus ultra“…

Freie Welt: Wer sind für Sie die Feinde eines >>hesperialistischen Europas<<? Wo sehen Sie die größten Gefahren für Europa?

Prof. Engels: Das „hesperialistische“ Abendland ist von zahlreichen Seiten bedroht. Einige dieser Konflikte sind konkreter Art: In der multipolaren Welt des 21. Jh.s kann nur harter realpolitischer Pragmatismus, verbunden mit der Bereitschaft, schmerzliche Entscheidungen zu treffen, um noch Schlimmerem vorzubeugen, es verhindern, daß wir den Gefahren von Osten, Westen oder Süden erliegen oder an der inneren Spaltung in Klassen und Parallelgesellschaften zugrundegehen. Ein anderes Schlachtfeld – m.E. das eigentlich entscheidende – ist der Kampf um die innere, seelische Ausrichtung der letzten Abendländer: Denn der eigentliche „Feind“ Europas sitzt nicht, wie von vielen „Populisten“ behauptet, in den islamischen Vororten von Paris, London, Brüssel, Berlin oder Stockholm, auch wenn die Aufgabe, jene Bürger in das zu integrieren, was von der „Mehrheitsgesellschaft“ übrigbleibt, eine enorme Herausforderung ist. Der eigentliche Feind sitzt in uns selbst: Die Tendenz, uns von der Verpflichtung unserer Vergangenheit abzukoppeln und nur an uns und nicht unsere Vorfahren oder Nachkommen zu denken; die Versuchung, den letzten Fragen auszuweichen und ein tierhaftes, nur auf Bedürfnisbefriedigung ausgerichtetes Leben zu verbringen; die Feigheit, lieber mit der Masse zu gehen, um ungestört zu bleiben, als anzuecken; der Wunsch, keine Unterscheidungen mehr treffen zu müssen, aus jeder Ausnahme gleich eine Regel zu machen und Fragen von Gut und Böse elegant positivistisch zu relativieren; der einfache Opportunismus, in jedem Augenblick moralische Maximalpositionen zu vertreten, aus deren Unmöglichkeit sowohl ein gutes Gewissen als auch die praktische Unmöglichkeit ihrer Verwirklichung folgen, etc. Das ist der eigentliche Feind, den es zu bekämpfen gilt – und er ist heute mächtiger denn je.

Freie Welt: Glauben Sie, dass derzeit eine Bewegung entsteht, welche die linke Meinungsdominanz durchbricht? Welche Rolle sehen Sie darin für Ihr Buch?

Prof. Engels: Ich denke in der Tat, daß die Gegenbewegung zum politisch korrekten Linksliberalismus immer stärker wird, auch wenn es wohl viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern wird, bis auf einen (ebenfalls noch in einiger Zukunft stehenden) politischen Wandel auch ein wirklich kultureller und gesellschaftlicher folgen wird – Stichwort „Marsch durch die Institutionen“. Doch reicht es nicht, jene Dominanz nur zu brechen – was soll an ihre Stelle treten? Die sogenannten „konservativen“ oder „populistischen“ Bewegungen sind tief gespalten, nicht nur, was etwa die Ausrichtung gegenüber Rußland betrifft, sondern auch und gerade die Werte: Laizismus oder Christentum; liberale oder soziale Marktwirtschaft; nationalistischer oder abendländischer Patriotismus; Positivismus oder Naturrecht; Modernismus oder Klassizismus; Individualismus oder Traditionalismus; Hedonismus oder Transzendenz… Sollte mein Buch mithelfen, die Waage zugunsten der jeweils zweiten Richtung ausschlagen zu lassen, wäre ich bereits überglücklich.

Freie Welt: Warum wir ein konservatives Weltbild heutzutage oft als rechtspopulistisch gebrandmarkt? Woher kommt all der Haß auf die konservativen Kräfte?

Prof. Engels: Vordergründig ließe sich natürlich einmal mehr das Trauma des Zweiten Weltkriegs und des Totalitarismus bemühen, aber das greift natürlich viel zu kurz, denn dann müßte eine ähnliche Abneigung auch gegen linke Kräfte bestehen, was generell nicht oder doch nicht im selben Maße der Fall ist. Auch kennen wir eine analoge Entwicklung ja gerade in jenen Staaten wie dem Vereinigten Königreich oder den USA, welche selber nie durch totalitäre Regime geprägt waren. Nein, die zunehmende Polarisierung in ein „universalistisches“ und ein „traditionalistisches“ Lager – denn das sind die einzigen Bezeichnungen, die gegenwärtig politisch überhaupt noch Sinn machen – geht mindestens bis auf den Ersten Weltkrieg zurück, wo wir sie im Kampf der „Zivilisation“ gegen die „Kultur“ finden, wie Thomas Mann sie in den „Betrachtungen eines Unpolitischen“ wortreich beschwor, und hatte bereits da eine Dimension erreicht, welche es eigentlich nötig machen würde, die Ursachen jener Spaltungen bis hin zur Französischen Revolution, ja vielleicht sogar bis zur Reformation zurückzuverfolgen (aber ich schweife ab) und gewissermaßen als allgegenwärtige anthropologische Konstante anzunehmen, die sich im Laufe der Kulturgeschichte mal zugunsten der einen, mal der anderen Richtung mit einer gewissen Regelhaftigkeit entwickelt. In dieser Hinsicht bin ich sehr von Oswald Spengler geprägt…

Freie Welt: Wird sich die Spaltung der Gesellschaft noch vertiefen?

Prof. Engels: Ganz sicherlich. In einigen Monaten oder Jahren werden massive Verteilungskämpfe einsetzen, wenn die Sozial- und Rentenfürsorge zerbricht, die Enteignung des Bürgers durch die Eurorettung (in Deutschland) bzw. die aufoktroyierte Austeritätskur (in Südeuropa) manifest wird und die Alimentierung immer größerer Migrantenmengen ins Visier der ausgebeuteten Bürger tritt. Kleinste Auslöser können hier rasch einen Flächenbrand entzünden, den zu löschen wohl viele Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird.

Freie Welt: Glauben Sie, dass die Kräfte des Establishments Ihre Anstrengungen noch intensivieren werden, um Ihre Macht zu erhalten? Was bedeutet dies für die freie Meinungsäußerung?

Prof. Engels: Es wird ihnen keine andere Möglichkeit bleiben: Zum einen macht die Stärke der „Populisten“ überall in Westeuropa „große Koalitionen“ zu einer institutionellen Notwendigkeit, so daß bis auf ein störrisches „Weiter so“ bzw. „Wir schaffen das“ machttechnisch nur noch eine punktuelle Alimentierung einzelner Wählerkreise möglich sein wird, nicht aber eine grundlegende Reform des gesamten Systems – ganz zu schweigen davon, daß letzteres ja auch ein Eingeständnis der eigenen Fehler wäre. Selbst einzelne Wahlsiege der „Populisten“ egal welcher Obedienz werden in Anbetracht der Interdependenz der europäischen Staaten untereinander nur wenig Einfluß auf die generelle geschichtliche Dynamik Europas in den kommenden Jahren ausüben können. Die öffentliche Debatte wird sich angesichts dieser politischen Polarisierung sicherlich weiter verschärfen: Das „politisch korrekte“ Spektrum wird in Anbetracht der nötigen, nahezu manichäischen Abgrenzung nach „rechts“ zunehmend enger werden und Abweichungen vom Erlaubten immer stärkere berufliche und gesellschaftliche Konsequenzen haben; das „konservative“ Spektrum aber wird wohl zunehmend stärker hervortreten und sich trotz der Gängelung der alternativen und sozialen Medien seine Kanäle zu schaffen wissen.

Freie Welt: Warum haben Sie sich für eine Aufsatzsammlung entschieden?

Prof. Engels: Das ganze Projekt entstammt ja einem Forschungsprojekt, welches ich seit 2018 am polnischen „Instytut Zachodni“ in Posen betreuen durfte. Erstes Ziel war es, Intellektuelle aus ganz Europa zu vernetzen, welche sich sowohl durch einen gewissen Kulturkonservatismus als auch durch eine positive Haltung der europäischen Vereinigung gegenüber kennzeichnen, um in dieser Hinsicht so etwas wie eine neue Öffentlichkeit zu schaffen. Polen war hierfür der ideale Ort, da gerade die polnische Öffentlichkeit (wie ohnehin alle Visegrad-Staaten) durch eine grundsätzlich positive Haltung gegenüber der europäischen Idee geprägt ist, ohne dafür doch ihre Liebe zur eigenen Kultur und zur historischen abendländischen Tradition opfern zu wollen – kein Wunder also, daß bei unserer Tagung zahlreiche interessierte Vertreter der polnischen Regierung und des polnischen Parlaments anwesend waren. Zweites Ziel war es, nicht auf der üblichen Ebene der Klagen über die (schlechte) Gegenwart und der kritiklosen Idealisierung der „guten alten Zeit“ zu verharren, sondern konkrete Reformvorschläge für Nationalstaat wie Europäische Union zu durchdenken. Das Resultat kann sich sehen lassen: Wir haben renommierte Denker aus Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Belgien, Deutschland, Italien, Ungarn und Polen verpflichten können und dadurch gezeigt, daß „Konservatismus“ eben nicht mit Nationalismus gleichbedeutend sein muß, sondern ganz im Gegenteil Geister aus ganz Europa im konstruktiven Bemühen um eine innere Erneuerung vereinen kann.

de-l1.jpgFreie Welt: Was kennzeichnet die einzelnen Aufsätze? Wer sind die Autoren?

Prof. Engels: Wir haben uns bemüht, das weite Feld abendländischer Identität in verschiedene Schwerpunktbereiche aufzuteilen und von jeweils einem unserer Mitarbeiter analysieren zu lassen (mit einem Geleitwort von Justyna Schulz, der Direktorin des „Instytut Zachodni“). Chantal Delsol etwa, Philosophin, Gründerin des Hannah-Arendt-Instituts und Professorin an der Universität Marne-La-Vallée, untersucht die gegenwärtige Migrationskrise und plädiert nicht nur für einen größeren Realismus und Pragmatismus bei der Aufnahme neuer Einwanderer, sondern auch die Stärkung der europäischen Leitkultur. Alvino­Mario Fantini, ehemaliger Vorsitzender des Hayek-Instituts und Herausgeber der Zeitschrift „The European Conservative“, spürt den historischen Wurzeln des abendländischen Weltbilds nach und unterstreicht die Notwendigkeit einer inneren Rückkehr der Europäer zu ihrer christlichen Identität. Birgit Kelle, Publizistin und Journalistin, analysiert den gegenwärtigen Zerfall der Gesellschaft durch die „Gender“-Ideologie und engagiert sich für selbstbestimmte, aber den traditionellen Geschlechterrollen gegenüber durchaus positive Neubestimmung der europäischen Familienstrukturen. Zdzisław Krasnodębski, Professor für Soziologie an der Universität Bremen und Vize-Präsident des Europäischen Parlaments, zerlegt in seinem Beitrag auf sehr nuancierte Weise die Eckpunkte politisch korrekten Denkens und Handelns auch im Kontext der Spaltung zwischen West- und Osteuropa und setzt sich für eine selbstbewußtere Mitgestaltung der europäischen Einigung durch konservative Politiker an. András Lánczi, Professor für Politologie und Rektor der Corvinus-Universität in Budapest, zeigt den Widerspruch zwischen Naturrecht und positivistischem Rechtsrelativismus auf und unterstreicht die Bedeutung einer Einbindung historischer Werte in moderne Verfassungen. Max Otte, bekannter Wirtschaftswissenschaftler und Finanzexperte und Initiator des „Neuen Hambacher Festes“, bespricht die Probleme des gegenwärtig dominierenden angelsächsischen Wirtschaftsliberalismus und fordert eine Rückkehr zum kontinentalen Modell sozialer Marktwirtschaft, wie sie auch in der christlichen Soziallehre verteidigt wurde. Jonathan Price, Dozent für Philosophie an den Universitäten von Oxford und Warschau sowie Sekretär der „Vanenburg Society“, liefert eine transzendentale Einordung der gegenwärtigen modernistischen Ästhetik, zeigt, wie untrennbar diese vom Zerfall unserer gesellschaftlichen und politischen Ordnung ist, und wirbt für eine Rückbesinnung auf eine „klassische“ Ästhetik, welche auch zu einer Stärkung der politischen und kulturellen Solidarität der Europäer beitragen könnte. Ich selbst schließlich habe in meinem Beitrag versucht, die gegenwärtige (Fehl-)Entwicklung der EU in einen breiteren geschichtsphilosophischen Kontext einzuordnen und die Umrisse einer möglichen künftigen europäischen Verfassung zu skizzieren, welche sich durch radikale Subsidiarität wie eine konsequente Rückbesinnung auf unsere historischen Werte auszeichnet.

Freie Welt: Ein zentrales Thema, das in „Renovatio Europae“ immer wieder umkreist wird, ist die Begründung einer europäischen Verfassung. Warum braucht Europa eine Verfassung und wie sollte diese gestaltet sein?

Prof. Engels: Daß der Bürger weder genau weiß, was die EU letztlich institutionell sein will, noch, wohin sie sich entwickelt, trägt sicherlich zu der großen Verunsicherung unserer heutigen Zeit bei: Niemand besteigt gerne ein Schiff, dessen Ziel er nicht kennt, und dessen Kapitän er nicht vertraut. Bedenkt man, daß durch den Europäischen Gerichtshof und die gezielten Unklarheiten der gegenwärtigen Verträge einem ungesteuerten Wildwuchs der Institutionen ebenso wie einer beliebigen Interpretation der europäischen „Werte“ Tür und Tor geöffnet sind, kann man dem Bürger kaum Unrecht geben. Allein schon aus diesen Gründen scheint es mir wie vielen anderen Projektmitarbeitern unerläßlich, dem Schiff Europa durch eine mehr oder weniger definitive und klare Verfassung gewissermaßen eine effiziente Kommandostruktur zu geben, welche nationale Eigenarten ebenso wie eine hinreichende Steuerbarkeit des gesamten Unternehmens sichert und zudem die Rückbindung der europäischen Werte an jene transzendentale Dimension gewährleistet, welche alleine das Schiff auf Kurs zu halten vermag. Ganz konkret gesprochen bedeutet dies, Parlament und europäischen Rat zu den zwei Kammern einer wahrhaft demokratischen Volksvertretung umzugestalten, bei der die alleinige Gesetzbefugnis liegt, und welche zudem eine kleine Zahl von Staatssekretären bestellt, die an die Stelle der Kommission zu treten haben und sich mit einer Handvoll von Schlüsselbefugnissen beschäftigen (Schutz der Außengrenzen, Zusammenarbeit bei der Verbrechensbekämpfung, Infrastruktur, strategische Ressourcen, Forschungskooperation, legale Abstimmungsverfahren, Finanzen). Nur Außenpolitik und innere Streitschlichtung sollten einem von der Gesamtbevölkerung gewählten Magistraten übertragen werden, der gleichzeitig als äußerer Repräsentant der Union dienen kann. Die Verfassung sollte darüber hinaus aber auch das klare Bekenntnis zu den historischen Leitwerten der abendländischen Kultur enthalten (antikes und jüdisch-christliches Erbe, abendländisches Familienbild, sozialverträgliche Wirtschaft, naturrechtliche Prinzipien, etc.), welche der gegenwärtigen Beliebigkeit bei der Interpretation rein rechtspositivistisch begründeter „Werte“ entgegentreten und darüber hinaus eine verfassungsrechtliche Bestätigung des jahrhundertealten abendländischen Menschenbilds liefern sollen, welche erst eine langfristig glückliche Integration fremder Einwanderer möglich macht…

Freie Welt: Wie müssten sich europäische Konservative in Ihren Augen heutzutage vernetzen und wo finden Sie die stärksten Bündnispartner?

Prof. Engels: Ich denke, die vorrangige Frage seitens der gegenwärtigen „Konservativen“ ist die ideologische Entscheidung zwischen Liberalismus und Traditionalismus; alles andere folgt daraus. Diese Wahl konnte sowohl aus innerer Unsicherheit wie auch aus wahltaktischen Gründen lange aufgeschoben werden; die Unklarheit über den einzuschlagenden Kurs ist aber mittlerweile ein Hemmnis geworden, und selbst, wenn eine solche Trennung zeitweise einen wahltaktischen Rückschlag bringen könnte, würde sie doch zu einer deutlichen Schärfung des Profils und einem langfristigen Glaubwürdigkeitsgewinn führen. Was die Bündnispartner betrifft, so ist es zum einen unerläßlich, eine möglichst europaweite Front aufzubauen und die entsprechenden Wahlprogramme möglichst kompatibel (ich sage bewußt nicht: identisch) zu gestalten. Darüber hinaus gilt es aber auch, den Anschluß an unpolitische Organisationen zu finden und in die Zivilgesellschaft hineinzuwirken. Ich denke hier nicht nur an die Kirchen, Gewerkschaften, Schulen und Universitäten, sondern auch an das in Zukunft sicher steigende Bedürfnis nach sozialer Absicherung und nach Schutz vor steigenden Verbrechensraten und zunehmender Rechtsunsicherheit – hier einzuhaken, würde einen definitiven Vorteil bringen.

Freie Welt: Was erhoffen Sie sich in diesem Zusammenhang von der Übersetzung von Renovatio Europae in andere Sprachen?

Prof. Engels: Es war unsere feste Überzeugung, daß alle europäischen Staaten mit analogen Problemen konfrontiert sind, und auch eine langfristige Lösung nur auf europäischer Ebene stattfinden kann. Dementsprechend darf auch die Diskussion dieser Fragen nicht auf einzelne Nationalstaaten begrenzt bleiben, sondern muß auf dem ganzen Kontinent geführt werden. Wir sind daher sehr glücklich, daß neben der deutschen auch eine französische, englische, polnische und spanische Version unseres Buchs erscheinen wird. Gerade in Anbetracht der Tatsache, daß aufgrund der gegenwärtigen Medienlandschaft viele Europäer nur ein sehr ungenügendes Bild von den Verhältnissen im jeweiligen Nachbarland haben, das ihnen in der Regel nur dem Grade der dort herrschenden politischen Korrektheit entsprechend verzerrt präsentiert wird, ist übernationale Aufklärungsarbeit ein echtes Desiderat.

de-lnl.jpgFreie Welt: Was kann in Ihren Augen der einzelne Bürger heutzutage noch bewirken?

Prof. Engels: Der Gestaltungsspielraum des Einzelnen ist in einem Staatengebilde von einer halben Milliarde Menschen natürlich höchst beschränkt, zumal der gegenwärtig herrschende Geist im besten Fall eine apolitische innere Immigration, im schlechtesten die opportunistische Unterwerfung unter den ideologischen Mainstream fördert. Trotzdem mag gerade dies eine echte Chance sein: Wo keiner seine Stimme erhebt, da schallt der Ruf des Querdenkers umso lauter, wenn er nur die Wände des Schweigens durchbricht, welche leider von vielen Medien aufgerichtet werden. Und natürlich gilt heute wie immer in der Geschichte: Das echte Heil kommt niemals von der Gesellschaft, sondern immer aus dem Inneren. Für unsere Belange bedeutet dies, daß eine äußere Erneuerung oder doch wenigstens hinreichende Stabilisierung des alternden und verfallenden Europas nur dann Früchte tragen kann, wenn sie auch von einer inneren Rückbesinnung begleitet wird. Wie dies selbst unter widrigsten Umständen erreicht werden kann, zeigt Ernst Jüngers „Waldgänger“ – und in diesem Sinne wird in den nächsten Wochen ein weiteres Büchlein von mir erscheinen (zunächst nur in der französischen Version mit dem an Tschernyschewski angelehnten Titel „Que faire?“ – „Was tun?“), in dem es darum geht, wie man als unpolitischer Einzelner mit dem Niedergang Europas leben kann, ohne an seinem kulturellen Erbe zu verzweifeln. Hoffentlich wird auch eine deutsche Fassung erscheinen. Michel Houellebecq hat sich jedenfalls bereits sehr positiv über das Buch geäußert…

Freie Welt: Welche Rolle werden die Christen bei dem Neuaufbau Europas spielen? Glauben Sie an ein Wiedererstarken des christlichen Glaubens in Europa?

Prof. Engels: Das Christentum wird, wie ich gleichzeitig erwarte und erhoffe, eine wesentliche Rolle bei diesem Neuaufbau oder doch wenigstens bei der Festigung Europas spielen, aber als kulturmorphologischer Denker erwarte ich nicht, daß es hierbei zu einer echten spirituellen Neugeburt kommen wird – dafür sind wir zu weit gegangen, und dafür sind unsere zivilisatorischen Kräfte auch zu erschöpft. Immerhin aber steht zu hoffen, daß – wie im augusteischen Principat – ein „hesperialistisches“ Europa wesentlich auf einer kollektiven Rückbesinnung auf die christliche Tradition als ultimativer „Leitkultur“ des Kontinents beruhen wird; eine Art bewußte, gewissermaßen posthume Verklärung eines Erbes, das zumindest in einzelnen Menschen immer noch lebt und wirkt, und das auch in jenen, die zum Glauben selbst nicht mehr finden können, doch zumindest Liebe und Ehrfurcht hervorrufen kann. Denkt man an den gegenwärtigen Grad der Entchristlichung des laut Benedikt XVI. längst „heidnisch“ gewordenen Europas, wäre dies mehr, als die meisten von uns überhaupt erhoffen können – und vielleicht auch mehr als das, was wir nach der leichtfertigen Verschwendung unseres Erbes verdient haben.

Freie Welt: Sehr geehrter Prof. Engels, wir danken Ihnen sehr für das Gespräch.

[Siehe auch Buchrezension zum neuesten Werk von Professor Engels HIER]

Ernst Jünger et le syndrome du Titanic

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Ernst Jünger et le syndrome du Titanic

Les Carnets de Nicolas Bonnal

Le système US use de la peur pour se maintenir. Terrorisme, chiites, climat, racisme, fascisme, Chine, sexisme, Poutine, ce qu’on voudra, tout justifie son agenda.

Nous autres antisystèmes sommes aussi soumis à un feu croisé d’affolements divers : troisième GM, faillite du système, acheter de l’or, fin des religions, culture Illuminati, disparition des libertés, de l’eau, de l’air, du reste… On en deviendrait drôle ! Cela n’empêche pas de continuer de cliquer et de laisser Assange à ses bourreaux.

Un qui en a bien parlé de cette conjonction du monde automatique moderne et de la croissance corrélée de la peur c’est Ernst Jünger. Traité du rebelle, XIII…

« La peur est l’un des symptômes de notre temps. Elle nous désarme d’autant plus qu’elle succède à une époque de grande liberté individuelle, où la misère même, telle que la décrit Dickens, par exemple, était presque oubliée. »

Jünger évoque justement le Titanic ; on se souvient du succès effarant de ce film répugnant. Il écrit donc :

« Comment ce passage s’est-il produit ? Si l’on voulait nommer l’instant fatal, aucun, sans doute, ne conviendrait mieux que celui où sombra le Titanic. La lumière et l’ombre s’y heurtent brutalement : l’hybris du progrès y rencontre la panique, le suprême confort se brise contre le néant, l’automatisme contre la catastrophe, qui prend l’aspect d’un accident de circulation. »

Jules Verne a bien montré que l’automatisme (la civilisation mécanique) croissait avec la peur. Voyez les 500 millions de la Bégum qui montre la montée du péril parano allemand sur fond de grosse industrialisation. Il y a une grosse promesse, raconte Jünger, mais elle croît avec un grand risque et une grosse trouille :

ej.jpg« Il est de fait que les progrès de l’automatisme et ceux de la peur sont très étroitement liés, en ce que l’homme, pour prix d’allégements techniques, limite sa capacité de décision. Il y gagne toute sorte de commodités. Mais, en contrepartie, la perte de sa liberté ne peut que s’aggraver. La personne n’est plus dans la société comme un arbre dans la forêt ; elle ressemble au passager d’un navire rapide, qui porte le nom de Titanic, ou encore de Léviathan. Tant que le ciel demeure serein et le coup d’œil agréable, il ne remarque guère l’état de moindre liberté dans lequel il est tombé. Au contraire : l’optimisme éclate, la conscience d’une toute-puissance que procure la vitesse. Tout change lorsqu’on signale des îles qui crachent des flammes, ou des icebergs. Alors, ce n’est pas seulement la technique qui passe du confort à d’autres domaines : le manque de liberté se fait sentir, soit que triomphent les pouvoirs élémentaires, soit que des solitaires, ayant gardé leur force, exercent une autorité absolue. »

Jünger a vu le lien entre les mythes grecs et le progrès technique, comme Anouilh, Giraudoux, Domenach, Cocteau et les autres. Le Titanic n’est pas seul en cause. C’est aussi le syndrome du radeau de la méduse, épisode affreux de notre histoire et qui rappelle que la méduse nous transforme en pierres (en cœurs de pierre). 

Et nous finissons comme des bougies dans un tableau de Bosch :

« On pourrait élever une objection : d’autres ères de crainte, de panique, d’Apocalypse ont suivi leur cours, sans que ce caractère d’automatisme vînt les renforcer, leur servir d’accompagnement.

Laissons ce point : car l’automatisme ne prend ce caractère terrifiant que s’il s’avère être l’une des formes, le style même de la fatalité, dont Jérôme Bosch donnait déjà une représentation incomparable. »

Mais Jünger souligne l’essentiel. Nous crevons de trouille et c’est la marque du monde moderne (la via aurait dû rester un « risque à courir, pas un problème à résoudre », comme dit un Bernanos écœuré) :

« On constatera que presque tous, hommes ou femmes, sont en proie à une panique telle qu’on n’en avait plus vu dans nos contrées depuis le début du Moyen Age. On les verra se jeter avec une sorte de rage dans leur terreur, en exhiber sans pudeur ni retenue les symptômes. »

On veut se cacher (collapsologues, catastrophistes, apocalyptiques, à vos bateaux, à votre or, à vos cavernes !) :

 « On assiste à des enchères où l’on dispute s’il vaut mieux fuir, se cacher ou recourir au suicide, et l’on voit des esprits qui, gardant encore toute leur liberté, cherchent déjà par quelles méthodes et quelles ruses ils achèteront la faveur de la crapule, quand elle aura pris le pouvoir. »

L’automatisme progresse évidemment avec la panique, et dans le pays qui reste le plus avancé, l’Amérique :

« La panique va s’appesantir, là où l’automatisme gagne sans cesse du terrain et touche à ses formes parfaites, comme en Amérique. Elle y trouve son terrain d’élection ; elle se répand à travers des réseaux dont la promptitude rivalise avec celle de l’éclair. Le seul besoin de prendre les nouvelles plusieurs fois par jour est un signe d’angoisse ; l’imagination s’échauffe, et se paralyse de son accélération même. « 

Jünger va même plus loin ici :

« Toutes ces antennes des villes géantes ressemblent à des cheveux qui se dressent sur une tête. Elles appellent des contacts démoniaques. »

Nous avons parlé du rôle narcotique de l’info dans un texte ici-même, en citant Platon, Théophraste, Fichte et Thoreau. Reprenons Thoreau :

« À peine un homme fait-il un somme d’une demi-heure après dîner, qu’en s’éveillant il dresse la tête et demande : « Quelles nouvelles ? » comme si le reste de l’humanité s’était tenu en faction près de lui. Il en est qui donnent l’ordre de les réveiller toutes les demi-heures, certes sans autre but ; sur quoi en guise de paiement ils racontent ce qu’ils ont rêvé. Après une nuit de sommeil les nouvelles sont aussi indispensables que le premier déjeuner. »

« Dites-moi, je vous prie, n’importe ce qui a pu arriver de nouveau à quelqu’un, n’importe où sur ce globe ? »

Nous risquons toujours la guerre avec la Chine et la Russie, comme durant la Guerre Froide. Jünger remarque :

« Il est certain que l’Est n’échappe pas à la règle. L’Occident vit dans la peur de l’Est, et l’Est dans la peur de l’Occident. En tous les points du globe, on passe son existence dans l’attente d’horribles agressions. Nombreux sont ceux où la crainte de la guerre civile l’aggrave encore.

La machine politique, dans ses rouages élémentaires, n’est pas le seul objet de cette crainte. Il s’y joint d’innombrables angoisses. Elles provoquent cette incertitude qui met toute son espérance en la personne des médecins, des sauveurs, thaumaturges. Signe avant-coureur du naufrage, plus lisible que tout danger matériel. »

Ce naufrage n’est pas très prometteur d’autant que la solution semble impossible. Jünger envoie promener le yoga, pourtant recommandé avec la Kabbale dans Sex in the City :

« Reste à signaler une source d’erreurs – nous songeons à la confiance en l’imagination pure. Nous admettrons qu’elle mène aux victoires spirituelles.

Mais notre temps exige autre chose que la fondation d’écoles de yoga. Tel est pourtant le but, non seulement de nombreuses sectes, mais d’un certain style de nihilisme chrétien, qui se rend la tâche trop facile. On ne peut se contenter de connaître à l’étage supérieur le vrai et le bon, tandis que dans les caves on écorche vifs vos frères humains. »

Reconnaissons que nous avons progressé. On les écorche moins vifs, on les bourre vifs et on les surinforme vifs. Mais passons. Jünger encore pour conclure (si c’est encore possible) :

« Car nous ne sommes pas impliqués dans notre seule débâcle nationale ; nous sommes entraînés dans une catastrophe universelle, où l’on ne peut guère dire, et moins encore prophétiser, quels sont les vrais vainqueurs, et quels sont les vaincus. »

Comme on sait Jünger défend le recours aux forêts. Comme on sait aussi les montagnes sont bourrées de parkings payants et nous venons d’apprendre que dans les Pyrénées la ballade sera payante. On paiera un automate. Mais ne paniquons pas !

Bonne continuation…

Sources

Jünger – Traité du rebelle, le recours aux forêts –archive.org

EL TIEMPO QUE URGE, PABLO DE TARSO Y CARL SCHMITT

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EL TIEMPO QUE URGE, PABLO DE TARSO Y CARL SCHMITT

Por Antonio Sánchez García
Ex: http://elblogdemontaner.com

“La contracción del tiempo, el re-manente (1 Cor 7,29: «el tiempo es breve [lit., ‘contraído/abreviado’], el resto,..*) es la situación mesiánica por excelencia, el único tiempo real.” Giorgio Agamben, El tiempo que resta.

A Baltasar Porras y Ovidio Pérez Morales

1

El centrismo apaciguador y dialogante de todos los tiempos ha odiado al jurista y pensador alemán Carl Schmitt, concentrando su escandaloso reclamo en contra de su radicalidad filosófico política en dos frases que condensan su amplia obra de teología política: “soberano es quien decide del estado de excepción”, frase con la que encabeza una de sus obras más importantes: Teología Política (1922); y “la diferenciación específica a la que se dejan remitir las acciones y motivaciones políticas, es la diferencia de amigo y enemigo”, la frase más sustantiva y polémica de su obra príncipe El concepto de lo político (1932).[1]

Para ello ocultan o dicen desconocer sus críticos, poco importa si de buena o mala fe, que no existe reflexión divorciada del contexto histórico político que lo sustenta, lo que Hegel sintetizara en una de sus más polémicas frases, si se piensa que su pensamiento es la culminación del idealismo alemán: Wahrheit ist konkret, la verdad es concreta. Ortega, tan mal preciado e incomprendido a pesar de su inmensa estatura intelectual, lo tradujo a su aire, con esa excelencia estilística que lo caracterizara: “Yo soy yo y mi circunstancia y si no la salvo a ella no me salvo yo.” (Meditaciones del Quijote, Madrid, 1914)

teologie.jpgCarl Schmitt, alemán, católico in partibus indifelis y profundo conocedor de la teología cristiana, que fundamenta y da sentido a su pensamiento y acción, sólo es verdaderamente compresible en función de su circunstancia y sus esfuerzos por salvarla.  Nació y vivió en medio de los tormentosos tiempos de la confrontación bélica que definió a la Europa de comienzos del Siglo XX y culminara en las dos Guerras Mundiales, las más devastadoras conflagraciones bélicas de la historia humana, culminando en los dos totalitarismos del siglo pasado: La revolución rusa de Lenin-Stalin y la revolución alemana de Adolf Hitler. Cuyas más nefastas  consecuencias sirven de telón de fondo a su pensamiento.

¿Alguien puede negar que bajo el imperio de esas circunstancias lo político no fuera la confrontación amigo-enemigo? Pues esos años y todos los que le siguieran, hasta el día de hoy, hicieron carne de las ideas expuestas por Thomas Hobbes en su Leviatán (Londres, 1651), según las cuales el estado natural que subyace a la historia de la humanidad es la barbarie: bellum omnia contra omnes, la guerra de todos contra todos. Razón que, según el mismo Hobbes, habría impuesto la necesidad de crear un monstruo que pudiera contener, delimitar, regular y si fuera posible, impedir dicha belicosidad y enemistad primigenia en que se desarrolla la existencia humana: el Estado, ese Leviatán bíblico que impera en los mares. Cuestionado, convertido en botín de las facciones en pugna y neutralizado por esa guerra de todos contra todos, caerían las sociedades en un estado de casi barbarie primigenia, como en su tiempo caerían las salvajes sociedades americanas, tal cual lo indica en su magna obra: “Los pueblos salvajes en varias comarcas de América, si se exceptúa el régimen de pequeñas familias cuya concordia depende de la concupiscencia natural, carecen de gobierno en absoluto, y viven actualmente en ese estado bestial a que me he referido. De cualquier modo que sea, puede percibirse cuál será el género de vida cuando no exista un poder común que temer, pues el régimen de vida de los hombres que antes vivían bajo un gobierno pacífico, suele degenerar en una guerra civil.”[2]

Es, precisamente, ese estado, el que ha sido caracterizado por el concepto introducido por Carl Schmitt en la polémica político ideológica de nuestro tiempo como “estado de excepción” (Ausnahme Zustand) . Su esencia: el Estado ha perdido su poder de decisión y control soberano y la guerra de todos contra todos, redefinida por Schmitt en la inseparable dualidad de amistad y enemistad (Freundachft-Feinschft) – conceptos generales que nada tienen que ver con las relaciones personales entre los sujetos, sino con la densidad del enfrentamiento por la conquista del Poder, es decir: la apropiación del Leviatán – se convierte en la lucha mortal por conquistarlo. La sociedad, sin una soberanía fundante de legitimidad aceptada por el conjunto de los ciudadanos – tal como acontece hoy en Venezuela, con dos gobiernos yuxtapuestos sin reconocimiento recíproco ni aceptados por el conjunto social – , queda a la deriva y susceptible al asalto de la más combativa, decidida y voluntariosa de las partes en combate para restablecer la soberanía, ya esté en manos de amigos o de enemigos.

ca.jpgSon esos conceptos, soberanía y legitimidad, como la valoración de las virtudes clásicas del soberano capaz de resolver el estado de excepción – la decisión y la voluntad – las que incomodan y disgustan a nuestros dialogadores, conciliadores y pacifistas de fe y profesión. Pues carecen de ellos. Es la tara que se encuentra en la raíz de esta oposición “conversadora”, para usar otro concepto caro al jurista alemán. En este caso concreto, privilegiar el diálogo y la conversación, el espurio entendimiento de partes ontológicamente enemigas y contrapuestas, antes que luchar con decisión y voluntad para restablecer la soberanía democrática, única capaz de ejercer una hegemonía legal y jurídica aceptada por el todo social. Negarse, como lo afirmara el pensador judío alemán Jacob Taubes en su ardorosa defensa de Carl Schmitt[3], a compartir el katechon, ese concepto paulista que invoca la necesidad de ponerle fin al caos y oponerse a las tendencias apocalípticas que estallan cuando las fuerzas disgregadoras provocan un estado de excepción. Y ello, como lo afirma Pablo en su Epístola a los romanos, con la urgencia debida, ho nyn kairós, en el “momento presente», vale decir: “en el tiempo que resta”. Ahora mismo, no el día de las calendas.

2

Si bien estamos en un ámbito estrictamente filosófico y desde un punto de vista fenomenológico la descripción y la caracterización conceptual propuesta por Schmitt no supone juicios psicológicos individuales ni valoraciones morales: el enemigo es enemistad política pura, a la búsqueda del control sobre el sistema establecido, que persigue con las armas en la mano  quebrantar, poseer y transformar de raíz, y el amigo es, a su vez, o debiera ser, su mortal contrincante, aquel que recurriendo al imperativo del echaton, defiende con voluntad y decisión el estado de derecho, ho nyn kairós, en el tiempo que nos resta, vale decir: ahora mismo. El amigo lo es para quienes están de este lado del asalto, de la fracción de los asaltados – los demócratas – , de ninguna manera del lado de los asaltantes – los autócratas. Estos son, en estricto sentido schmittiano, un mortal enemigo. Lo que, llegado el momento del inevitable enfrentamiento, puede incidir y de hecho incide, sobre la percepción y la voluntad de los contrincantes en su esfera personal. Dice Schmitt: “Los conceptos amigo y enemigo deben ser tomados en su sentido concreto, existencial, y no como metáforas o símbolos, ni mezclados ni debilitados a través de otras concepciones económicas, morales, y muchísimo menos en un sentido privado, individualista, en sentido psicológico como expresión de sentimientos y tendencias individuales. No son oposiciones normativas ni contradicciones ‘puramente espirituales’.  En un típico dilema entre espíritu y economía, el liberalismo pretende diluir al enemigo en competidor comercial (Konkurrent), y desde el punto de visto político espiritual en un mero antagonista de un diálogo. En el ámbito de lo económico no existen, por cierto, enemigos sino sólo competidores, y en un mundo completamente moralizado y purificado éticamente puede que existan, si acaso,  sólo dialogantes.” [4]Desde luego, no en la realidad. Ni muchísimo menos en la nuestra, como quedara demostrado en Santo Domingo, desmentido de manera cruel y sangrienta en el enfrentamiento amigo-enemigo de la masacre de El Junquito. Oscar Pérez es el símbolo, la metáfora, de una enemistad ontológica, mortal. Todo diálogo pretende enmascararla en un falso entendimiento. Como ahora mismo el de Oslo.

csjt.jpgLa diferenciación schmittiana es de trascendental importancia, precisamente porque quienes más se oponen a su cabal comprensión son aquellos sectores “liberales”, también en sentido schmittiano, – digamos: electoralistas, parlamentaristas, habladores y dialogadores, así sean socialdemócratas o socialcristianos, incluso liberales – , que, incapaces de comprender la totalidad social en disputa y asumir, consecuentemente, la naturaleza existencial, biológica de la guerra que nos ha declarado el chavomadurismo castro comunista – confunden enemistad con “competencia” y buscan en el diálogo y el contubernio resolver cualquier obstáculo a su justa ganancia. Confunde el ámbito de lo político con el mercado, y al Estado con la Asamblea Nacional. Olvidando, es decir traicionando el hecho de que el origen de la República, como Estado soberano, nació y se forjó de una Guerra a Muerte y de que, sentando un precedente hoy brutalmente irrespetado por los partidos de la que en el psado inmediato fuera la MUD y es hoy el llamado Frente Amplio, desconocen la decisión propiamente schmittiana, aunque a más de un siglo de distancia de la formulación del jurista alemán, que dictó el mandato definitorio del parto de nuestra Nación: «Españoles y Canarios, contad con la muerte, aun siendo indiferentes, si no obráis activamente en obsequio de la libertad de América. Americanos, contad con la vida, aun cuando seáis culpables.» Fue la Guerra a Muerte, en “donde todos los europeos y canarios casi sin excepción fueron fusilados” según el balance que hiciera Bolívar. Si no el texto, el sentido debiera ser emulado. Lo traicionan quienes se confabulan con los asaltantes y, con buenas o malas intenciones, se hacen cómplices de la guerra a muerte contra nuestra democracia y nuestra República. Tampoco Bolívar se opuso al diálogo y la negociación. Pero no en 1812, cuando declarara la Guerra a Muerte, sino en 1820, cuando la guerra estaba ganada. Traicionan a la República quienes lo olvidan.

[1] “Die spezifisch politische Unterscheidung, auf welche sich die politischen Handlungen und Motive zuruckzufahren Lassen, ist die Unterscheigung con Freund und Feind.” Carl Schmitt, Der Begriff des Politischen, Duncker & Humblot, Berlin, 2002.

[2] Thomas Hobbes, El Leviatán, Pág.104. Fondo de Cultura Económica, México, 1994.

[3] Jacob Taubes, La Teología Política de Pablo

[4] Ibídem, Pág. 28.

L’Inde et les Nouvelles routes de la soie

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L’Inde et les Nouvelles routes de la soie

par Solweig Ogereau
Ex: http://geolinks.fr

« Le ciel et l’océan d’Asie sont assez grands pour que le dragon et l’éléphant dansent ensemble, ce qui amènera à une véritable ère asiatique », a dit un diplomate chinois à la Conférence sur les Nouvelles routes de la Soie à Bombay en 2017[1]. Démontrant ainsi l’importance pour la Chine d’une participation indienne qui légitimerait la devise de Xi Jinping : « l’Asie pour les Asiatiques ».   

    
Il y a quelques années, la « One Belt One Road », a pris le nom de « Belt Road Initiative », afin de corriger l’impression d’une route unique qui courrait à travers l’Eurasie et l’Océan Indien[2]. Cette initiative est le plus souvent dénommée « Nouvelles routes de la Soie » en français. Il s’agit en réalité d’un réseau de coopération régional, initié par les Chinois, avec des projets d’envergure mondiale, qui devrait traverser 65 pays. Ces projets de connectivité et d’infrastructure cherchent à connecter la Chine à ses voisins asiatiques, et d’accéder à l’Europe via l’Asie Centrale et l’Océan indien. Pour ce faire, voies ferroviaires, routes et ports devraient être construits ou modernisés. Il s’agit en réalité de rassembler en un grand programme différentes initiatives qui lui précèdent. Pour autant, les discussions se font principalement sur un mode bilatéral[3]


            L’Inde se trouve directement sur les Nouvelles routes de la Soie. Pour certains[4], il s’agit d’une opportunité pour l’Inde, qui serait à même de choisir les projets qui créeraient des bénéfices durables (notamment dans le Nord-Est de l’Inde), tout en rejetant ceux qui seraient entièrement à l’avantage de la Chine. « L’éléphant » serait en effet l’un des rares pays à avoir une économie et un régime politique suffisamment forts pour résister aux désirs hégémoniques du « dragon ».     


            Cette vue n’est néanmoins pas celle de la majorité des hommes politiques indiens, qui s’inquiètent aujourd’hui des conséquences de cette poussée chinoise. En effet, les Nouvelles routes de la Soie menacent directement l’Inde sur son territoire, et semblent se resserrer en étau autour du pays. L’Inde attaque la Chine sur son manque de transparence avec le soutien européen, américain, et asiatique et africain dans une certaine mesure, mais il est peu probable que cela suffise, d’où le lancement d’initiatives indiennes et de coopérations dans la région.

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I/ Un passage controversé par le Cachemire et un encerclement régional

Le projet est particulièrement controversé sur la partie nord-ouest de l’Inde avec le « China Pakistan Economic Corridor » (CPEC). Ce projet de couloir économique est constitué de prêts et d’investissements qui pourraient atteindre la somme de 60 milliards de dollars, sur une distance de 2700 km[5]. Ce réseau est un ensemble d’autoroutes, de lignes ferroviaires, d’oléoducs, de ports, et de parcs de technologie de l’information[6]. Il s’étend de la préfecture de Kashgar (dans la région chinoise du Xinjiang) jusqu’au port de Gwadar (province du Baloutchistan au Pakistan), permettant un accès à la mer d’Arabie. Or, ce couloir passe par un territoire indien et occupé illégalement par le Pakistan depuis de nombreuses années[7]. Si l’on peut considérer, comme le fait Talmiz Ahmad[8], que cela permettra de développer le Pakistan et donc de réduire les causes de l’extrémisme, il n’en demeure pas moins que la souveraineté de l’Inde est mise à mal, et cela renforce la position du Pakistan sur ce territoire. Il ne faut pas oublier que la Chine estime avoir droit au Ladakh, dans la région du Jammu et Cachemire, ce qui rend les Indiens d’autant plus soupçonneux vis-à-vis du CPEC. En outre, et nous y reviendrons, le risque persiste de voir les Chinois transformer ces installations civiles en base navale militaire.

Ce projet a rencontré de nombreuses critiques au sein même du Pakistan, notamment car il risque de réveiller des tensions entre le centre et les unités fédérées, mais aussi au sein mêmes des provinces. Cela est dû aux inégalités que le CPEC risque de causer en ce qui concerne le développement économique et la distribution des ressources[9]. Il est par ailleurs probable que le Penjab pakistanais soit le principal bénéficiaire des projets d’infrastructure et industriels, alors même qu’il s’agit déjà de la province la plus riche et la plus influente du pays sur le plan politique. Mais même là, les Penjabi résisteront sans doute à l’achat de leurs terres par l’Etat. 

            La situation au Baloutchistan semble tout aussi compliquée en raison des sentiments qui y règnent déjà d’une exploitation et d’un abandon de la part du pouvoir central. La province ne recevra en outre aucun des bénéfices directs du port de Gwadar, et la colère des habitants n’en devient que plus plausible, d’autant que la zone devient hautement militarisée et que les locaux sont déplacés et privés de leur lien vital à leurs terres. Le CPEC ne résoudrait donc en rien les problèmes considérés comme à la racine du problème extrémiste, contrairement à ce qu’espère Talmiz Ahmad, puisque cela pourrait, au contraire, accentuer les inégalités.

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            En vérité, le CPEC ne constitue que l’un des aspects de la menace chinoise pour l’Inde à travers ce projet. Six des pays voisins ont ainsi signé des accords avec la Chine : le Pakistan donc, mais aussi Sri Lanka, le Bangladesh, le Népal, la Birmanie, et l’Afghanistan. Il n’est pas surprenant, dans ce contexte, que l’Inde voie d’un très mauvais œil ce projet. Ces pays ont un réel besoin d’infrastructure, et apprécient une aide économique non-conditionnée par des engagements de gouvernance ou de transparence[10].

            L’un des aspects qui inquiètent le plus l’Inde est en vérité la présence chinoise dans l’Océan Indien. Ses agissements en Mer de Chine méridionale, notamment la construction d’îles[11], pourraient être reproduits. Dans la mesure où Beijing a officiellement établi à Djibouti sa première base militaire à l’étranger en 2017[12], ces inquiétudes ont tendance à se confirmer. Ainsi, la crainte de voir le port de Gwadar se transformer en base navale militaire grandit. Des ports sont également construits en Birmanie, à Sri Lanka. Des sous-marins chinois ont même accosté au Pakistan et à Sri Lanka[13]. Le port sri lankais de Hambantota est d’ailleurs le parfait exemple de la stratégie chinoise : son emplacement stratégique, son financement chinois dont le remboursement est insoutenable pour le pays d’emprunt, et finalement la cession du port et de plus de 6000 hectares alentours pour 99 ans en 2017[14]. L’accord avec la Chine aurait en outre inclus un échange de renseignement dès le départ[15].

II/ Le gouvernement de Modi a fait appel au besoin de transparence et d’égalité 

Pour faire face à ce défi, l’Inde a appelé à ce que les projets transnationaux suivent « des normes internationales universellement reconnues, l’Etat de droit, la transparence et les standards internationaux »[16] – une remarque qui fait clairement référence aux Nouvelles routes de la Soie. En effet, il devient évident que les projets sont unilatéraux : non seulement l’endettement envers la Chine n’est pas viable pour les pays ayant contracté des prêts, mais les transferts de compétences semblent inexistants puisque des travailleurs chinois sont envoyés sur place, n’offrant donc aucun emploi aux locaux[17]. En outre, des études de faisabilité au sujet du port sri lankais précité avait estimé que le port ne fonctionnerait pas, et se sont avérées juste puisque 34 bateaux seulement s’y sont rendus en 2012 (contre 3667 dans le port de Colombo, selon le rapport annuel du ministère des Finances cité par Maria Abi-Habib)[18]. Or, tandis que l’Inde avait refusé, la Chine a proposé des prêts, à des taux plus importants que n’importe quel autre prêteur[19]. Ces pratiques sont aussi considérées comme alimentant la corruption (notamment la campagne du président ayant accepté l’accord chinois dans le cas de Ceylan) et les comportements autocratiques dans des démocraties en difficulté[20].

            Les reproches exprimés par l’Inde sont soutenus non seulement par l’Europe, mais aussi par les Etats-Unis, le Japon, et l’Australie. S’il est vrai que l’Italie et les pays de l’Est sont particulièrement courtisés par Pékin, toute l’Union européenne est concernée, et elle essaie actuellement de faire front commun[21].

Ces critiques sont également de plus en plus virulentes au sein des organisations internationales et des pays asiatiques et africains, qui commencent à résister à la Chine. Ainsi, au Bangladesh, China Harbour devrait être interdit de contrats futurs en raison d’accusations de corruption envers cette entreprise, qui aurait tenté de soudoyer un fonctionnaire au ministère des Routes[22]. De la même façon, la société-mère, China Communications Construction Company avait été interdite de participer à des projets de la Banque mondiale pour huit ans en 2009, après des actes de corruption aux Philippines[23].

Les accords avec la Chine commencent même à se retourner contre les gouvernements impliqués lors d’élections. En Malaisie, le nouveau Premier Ministre a été élu après avoir remis en cause les investissements chinois dans la campagne – et a annulé un projet de route ferroviaire à 20 milliards de dollars et plusieurs projets de gazoducs et d’oléoducs d’une valeur de 3 milliards de dollars[24]. Aux Maldives, le nouveau Ministre des Finances a remis en cause la préférence chinoise du Premier Ministre, et s’est tourné vers l’Inde[25]. En Afrique, enfin, certains pays annulent ou ralentissent les projets, à cause des énormes dettes qui les accompagnent[26].

L’aspect environnemental, souvent oublié, doit pourtant être pris en compte, et est source d’inquiétudes pour les ONG comme les think tanks : les projets proposés par la Chine auront en effet un impact considérable sur les zones concernées. Ceci est particulièrement vrai du fait que les principaux corridors d’infrastructure traverseront des espaces sensibles écologiquement, et les routes et voies ferroviaires vont mettre en danger les plantes et les animaux des écosystèmes aux alentours. Plus de 265 espèces en danger seraient affectées, et l’accès à des zones reculées jusqu’ici pourrait augmenter le risque de braconnage[27]. Les nouvelles routes de la Soie seront, en outre, un moyen pour la Chine d’exporter une économie qui s’appuie sur les énergies fossiles[28] – dont on connaît déjà les effets néfastes. Pour autant, le pays produit également nombre de technologies liées aux énergies renouvelables, terrain sur lequel elle est en compétition directe avec l’Inde. Le gouvernement Modi a d’ailleurs imposé des taxes à l’importation des panneaux solaires chinois, mais cela ne suffira sans doute pas, là encore, à contrer son rival.

III/ L’Inde doit, pour faire face au désir d’expansion chinoise, créer ses propres projets de coopération

            Il est évident, au regard du défi qui se pose à l’Inde, qu’elle doit réagir. S’il est vrai que ses voisins cherchent à contrebalancer les deux puissances, ils semblent aujourd’hui se détourner du projet chinois, et cela peut constituer une opportunité pour la République indienne.

            Le Japon, les Etats-Unis, l’Union européenne ou encore les Emirats arabes unis ont démontré un intérêt à travailler avec l’Inde en Afrique, afin de contrer la Chine et d’éviter l’endettement de ces pays[29]. Une coopération avec le Japon, en particulier, semble se développer, à travers le Asia Africa Growth Corridor. Ils pourraient notamment travailler ensemble sur des projets en Birmanie, à Sri Lanka et au Bangladesh[30].

L’Inde pourrait également investir davantage dans le groupe BIMSTEC (Bay of Bengal Initiative for Multi-Sectoral Technical and Economic Cooperation). Etabli en 1997 avec l’intention d’organiser des sommets tous les deux ans, il n’a pourtant vu que trois sommets en deux décennies. Le contexte géopolitique régional a néanmoins relancé une certaine dynamique au sein de ce groupe régional, qui inclue l’Inde, le Bangladesh, le Boutan, la Birmanie, le Népal, Sri Lanka et la Thaïlande. Les secteurs de coopération sont nombreux, puisqu’ils comprennent le commerce, la technologie, l’énergie, le transport, le tourisme, la pêche, l’agriculture, la santé, la lutte contre la pauvreté, le contre-terrorisme, l’environnement, la culture, les contacts entre les peuples et le changement climatique[31]. Des programmes tels la voie ferroviaire trilatérale entre l’Inde, la Birmanie et la Thaïlande et le projet Kaladan, qui permet un accès à la mer pour les États du nord-est de l’Inde via Myanmar, par exemple, doivent encore être finalisés[32]. Il faudra pour cela parvenir à convaincre le Népal et la Thaïlande, qui n’ont pas voulu envoyer plus que des observateurs au premier exercice militaire du groupe afin de ne pas contrarier la Chine[33], que cette coopération est également dans leur intérêt.

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Il est tout aussi crucial pour l’Inde de s’assurer que les régions isolées du sous-continent soient mieux connectées à l’ensemble du pays. En effet, un certain nombre de capitales des États du nord-est ne bénéficient ni de ligne ferroviaire pour accéder à leur capitale[34], ni internet : seule 35% de la population de ces États aurait accès à internet[35]. Ainsi le gouvernement a annoncé en 2017 son intention de construire l’« Himalayan rail-express », une ligne ferroviaire rapide qui devrait relier Leh (Jammu et Cachemire) à Hawai (Arunachal Pradesh)[36]. La région du Ladakh au Cachemire fait elle aussi l’objet d’influences chinoises, par la voie de la restauration de monastères bouddhistes, méthode qu’elle emploie également au Tibet[37]. Il faut noter que la visite du Dalai Lama en Arunachal Pradesh a causé des remous[38], et il n’est pas impossible que ce haut lieu du bouddhisme tibétain (où le sixième Dalai Lama est né) fasse l’objet de tentatives d’actions similaires à celles dévoilées au Cachemire.

Dans un tel contexte de tensions et de jeux d’influence, il est aisé de comprendre les réticences de l’Inde vis-à-vis du projet chinois des Nouvelles routes de la Soie. Cette initiative apparaît de plus en plus clairement comme unilatérale, au seul avantage de la Chine. Il est vrai que cette dernière essaie d’impliquer l’Inde, ce qui lui permettrait d’éviter la confrontation. Mais le rival historique ne semble pas près de se laisser convaincre, pour les multiples raisons que nous avons pu évoquer, et qui concernent sa sécurité sur les plans internes comme externes. Dans ce contexte, la coopération avec ses voisins tout comme avec d’autres puissances semble primordiale pour l’Inde.

Cela ne signifie pas une confrontation directe entre les deux puissances asiatiques – elles auraient toutes deux beaucoup à perdre. Elles travaillent d’ailleurs ensemble sur d’autres projets : c’est le cas en Afghanistan. En octobre 2018, elles ont ainsi lancé un programme de formation pour des diplomates afghans, et cela devrait être suivi d’autres projets[39].


Notes:

[1] AHMAD Talmiz, « India needs to take a fresh look at the Belt and Road Initiative Proposal », The Wire, 2 juillet 2018.

[2] Art. Cit.

[3] BARUAH Darshana M. , « India’s answer to the Belt and Road: A Roadmap for South Asia », Carnegie India, 21 août 2018.

[4] SHAHANE Girish, « India stands to gain the most and risks the least by joining China’s One Belt One Road initiative », Scroll.in, 14 juillet 2018

[5] International Crisis Group, « China-Pakistan Economic Corridor: Opportunities and Risks », Rapport n°297, 29 juin 2018.

[6] BARUAH D. M. , art cit.

[7] Ibid.

[8] AHMAD Talmiz, art. cit.

[9] International Crisis Group, doc. cit.

[10] MARLOW Iain, LI Dandan, « How Asia Fell Out of Love With China’s Belt and Road Initiative », Bloomberg, 10 décembre 2018.

[11] COURMONT Barthélémy, « Mais que se passe-t-il en mer de Chine méridionale ? », IRIS, 27 août 2018.

[12] BARUAH D. M. , Ibid.

[13] Ibid.

[14] ABI-HABIB Maria, « How China Got Sri Lanka to Cough Up a Port », New York Times, 25 juin 2018.

[15] Art. cit.

[16] SIROHI Seema, « India-US-EU Combine Halts China’s Belt and Road Initiative at the UN », The Wire, 12 décembre 2018.

[17] Art. cit.

[18] ABI-HABIB M., art. cit.

[19] Ibid.

[20] Ibid.

[21] RFI, « L’Europe s’interroge sur sa position face aux ambitions économiques de la Chine », 23 mars 2019.

[22] Art. cit.

[23] Ibid.

[24] MARLOW I., LI D., art. cit.

[25] Ibid.

[26] CHAUDHURY Dipanjan Roy, « Europe, Japan, US, UAE prefer India for joint infrastructure projects in Africa », Economic Times, 24 novembre 2018.

[27] LA SHIER Brian, « Exploring the Environmental Repercussions of China’s Belt and Road Initiative », Environmental and Energy Study Institute, 3 octobre 2018.

[28] Doc. cit.

[29] CHAUDHURY D.R., art. cit.

[30] SINGH Gurjit, « India, Japan and the Asia Africa Growth Corridor », Gateway House, 17 janvier 2019.

[31] India Today Web Desk, « What is BIMSTEC summit? Facts you need to know », India Today, 30 août 2018.

[32] HUSSAIN Nazia, « Can BIMSTEC Finally Become Relevant? », The Diplomat, 2 novembre 2018.

[33] HAIDAR Suhasini, PERI Dinakar, « BIMSTEC embarrassment for India », The Hindu, 11 septembre 2018.

[34] HAIDAR Faizan, « By 2020, capitals of all northeastern states to have rail connectivity », Hindustan Times, 10 mai 2018.

[35] KALITA Prabin, «Northeast states lag behind in internet, mobile connectivity », Times of India, 18 décembre 2018.

[36] BARUAH D. M., Ibid.

[37] PATIL Sameer, « China targets India’s Ladakh », Gateway House, 21 juin 2018.

[38] Press Trust of India, « Dalai Lama’s Arunachal Pradesh visit negatively impacts border dispute, says China », Economic Times, 12 juillet 2018.

[39] MIGLANI Sanjeev, « India, China launch joint training for Afghanistan, plan more projects », Reuters, 15 octobre 2018.

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