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lundi, 24 avril 2017

Théopolitique et Katechon

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Théopolitique et Katechon

Nous nous entretenons ici avec Maître Viguier des notions de théologie politique et de celle du "Katechon". Notion théopolitique complexe liée avec l'idée de fin des temps.

Le Katehon – Katechon – est un concept que le juriste et philosophe Carl Schmitt utilise dans sa théologie politique afin de désigner une figure théopolitique qui aurait pour effet de « freiner » (ce que désigne le terme grec « katechon ») l’universelle dissolution propre à la modernité et aux anti-valeurs héritées des lumières. Carl Schmitt reprend ce terme de la deuxième lettre aux Thessaloniciens de Saint Paul, où l’apôtre explique que le retour du Christ n’adviendra qu’une fois l’Antéchrist régnant sur la terre. Mais pour qu’il advienne, il faut d’abord que ce mystérieux Katechon – celui qui freine ou retient la venue de l’Antéchrist – soit vaincu. Classiquement les pères de l’Eglise successifs ont identifié cette figure avec l’Empire romain. On peut considérer comme Katechon, l’Etat qui assume la charge de défendre la Chrétienté – et plus généralement le monde – de l’anomie et de la soumission aux forces de subversion.

Voir ici : http://www.les-non-alignes.fr/le-kate...

Maître Viguier est spécialisé en droit pénal international. Diplômé de criminologie et sciences criminelles en 1987, il fréquente depuis 1989 l'œuvre du grand juriste allemand Carl SCHMITT (1888-1985) et suit en 1990 un DEA de droit pénal, puis l'année suivante un DEA Droits de l'homme. Il conseille et assiste depuis 2010 de nombreux opposants politiques persécutés en France pour leurs idées. Il intervient depuis 2013 pour la défense de civils syriens victimes de la politique étrangère de la France, et depuis 2015 au sujet de la crise du Donbass.

Nous vous conseillons aussi en introduction de revoir notre première interview de Damien Viguier, qui faisait suite à sa conférence organisée par l'association Culture Populaire (cultpop.fr).

https://www.youtube.com/watch?v=5bnEn...

C'est en partant de cette vidéo que nous avons eu l'idée de produire nos deux autres discussions sur les mêmes thématiques.

Entretiens menés et réalisés par Pierre-Antoine Plaquevent, journaliste indépendant, fondateur et animateur du site les-non-alignes.fr

http://www.les-non-alignes.fr/

Carl Schmitt, le meilleur ennemi du libéralisme

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Carl Schmitt, le meilleur ennemi du libéralisme

Dans cette conférence de novembre 2009, Jean Leca s'intéresse à la pensée de Carl Schmitt et au rapport de celui-ci à la philosophie politique.

Il note que Carl Schmitt est une référence importante pour les philosophes continentaux, notamment Hayek, et pour les philosophes politiques alors même que selon Carl Schmitt il ne peut y avoir de philosophie politique.

De même, il n'y a pas de normativité morale : au fondement de la normativité, il y a la juridicité et non la moralité. Si l'on se met à agir pour des raisons morales, en politique, c'est le meilleur moyen de susciter une violence incontrôlable.

La guerre, inscrite dans la politique comme le mal dans la création, ne saurait avoir de justification morale ou rationnelle. Elle n'a qu'une valeur existentielle, particulière. Parce que l'identité personnelle est d'abord polémique (l'être humain se définit par opposition, par inimitié), un monde sans guerre serait un monde sans être humain.

Jean Leca analyse ensuite la critique schmittienne de la non-théorie politique du libéralisme : il n' y a pas de politique libérale sui generis, il n'y a qu'une critique libérale de la politique.

mardi, 18 avril 2017

Presseschau - April 2017

 

dimanche, 26 mars 2017

Carl Schmitt (de.wikimannia.org)

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Carl Schmitt (de.wikimannia.org)


Carl Schmitt (1888-1985) gilt als einflussreichster und dennoch umstrittenster Verfassungsrechtler seiner Zeit.

Bei staatsrechtlichen Themen taucht immer wieder die Formel vom "fürchterlichen NS-Kronjuristen" Carl Schmitt auf, des führenden Staatsrechtlers der späten Weimarer Republik. Die damit eröffneten Neben­kriegs­schau­plätze verstellen die großartige, wissenschaftliche Leistung Schmitts. Sein Werk "Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus", welches 1923 veröffentlicht wurde, ist bis heute die beste Analyse des parlamentarischen Systems.

Darin geht Schmitt der Frage auf den Grund, warum es im 19. Jahrhundert zu der nicht zwangsläufigen Verquickung von Demokratie und Parlamentarismus als vermeintliche "ultimum sapientiae" (lat. absolute Weisheit) gekommen ist.

Unter den Liberalen des 19. Jahrhunderts herrschte die Vorstellung, dass die unterschiedlich im Volk verteilten Vernunftpartikel im Parlament zusammen­treffen würden und sich dabei so in freier Konkurrenz zusammen­setzen würden, dass am Ende das beste Ergebnis herauskäme. Das ist für Schmitt ein Ausdruck von liberal-ökonomischen Prinzipien (Glaube an die Kraft des freien Marktes), welcher durch die Realität ad absurdum geführt werde.

Das Parlament sei nicht das Forum, in dem die absolute Wahrheit oder Vernunft gesucht wird, sondern vielmehr würden in ihm bereits festgelegte Positionen und kaum veränderbare Partikular­interessen auf­einander­prallen. Es käme nicht darauf an, in gemeinsamen Beratungen die beste Lösung für das Allgemeinwohl zu finden, sondern nur darauf, die eigenen Interessen und die seiner Klientel durchzusetzen, indem man die nötigen Mehrheiten organisiert und über die Minderheit herrscht.[1]


Carl Schmitt (zeitweise auch Carl Schmitt-Dorotic)[2] (1888-1985) war ein deutscher Staatsrechtler[wp], der auch als politischer Philosoph rezipiert wird. Er ist einer der bekanntesten, wenn auch umstrittensten deutschen Staats- und Völkerrechtler des 20. Jahrhunderts. Als "Kronjurist des Dritten Reiches" (Waldemar Gurian[wp]) galt Schmitt nach 1945 als kompromittiert.

CSB-1.jpgSein im Katholizismus[wp] verwurzeltes Denken kreiste um Fragen der Macht[wp], der Gewalt und der Rechts­verwirklichung. Neben dem Staats- und Verfassungsrecht streifen seine Veröffentlichungen zahlreiche weitere Disziplinen wie Politikwissenschaft[wp], Soziologie, Theologie[wp], Germanistik[wp] und Philosophie[wp]. Sein breit­gespanntes Œuvre umfasst außer juristischen und politischen Arbeiten verschiedene weitere Textgattungen, etwa Satiren, Reisenotizen, ideen­geschichtliche Untersuchungen oder germanistische Text­exegesen. Als Jurist prägte er eine Reihe von Begriffen und Konzepten, die in den wissenschaftlichen, politischen und sogar allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen sind, etwa "Verfassungswirklichkeit"[wp], "Politische Theologie"[wp], "Freund-/Feind-Unterscheidung" oder "dilatorischer[wp] Formelkompromiss".

Schmitt wird heute zwar - vor allem wegen seines staatsrechtlichen Einsatzes für den Nationalsozialismus[wp] - als "furchtbarer Jurist"[wp], umstrittener Theoretiker und Gegner der liberalenDemokratie gescholten, zugleich aber auch als "Klassiker des politischen Denkens" (Herfried Münkler[wp][3]) gewürdigt - nicht zuletzt aufgrund seiner Wirkung auf das Staatsrecht und die Rechtswissenschaft[wp]der frühen Bundesrepublik[wp].[4]

Die prägenden Einflüsse für sein Denken bezog Schmitt von politischen Philosophen und Staatsdenkern wie Thomas Hobbes[wp][5], Niccoló Machiavelli[wp], Aristoteles[wp][6], Jean-Jacques Rousseau[wp], Juan Donoso Cortés[wp] oder Zeitgenossen wie Georges Sorel[wp][7] und Vilfredo Pareto[wp].[8]

Veröffentlichungen und Überzeugungen

Schmitt wurde durch seine sprachmächtigen und schillernden Formulierungen auch unter Nichtjuristen schnell bekannt. Sein Stil war neu und galt in weit über das wissenschaftliche Milieu hinausgehenden Kreisen als spektakulär. Er schrieb nicht wie ein Jurist, sondern inszenierte seine Texte poetisch-dramatisch und versah sie mit mythischen Bildern und Anspielungen.[9]

Seine Schriften waren überwiegend kleine Broschüren, die aber in ihrer thesenhaften Zuspitzung zur Aus­einander­setzung zwangen. Schmitt war überzeugt, dass "oft schon der erste Satz über das Schicksal einer Veröffentlichung entscheidet".[10] Viele Eröffnungs­sätze seiner Veröffentlichungen - etwa: "Es gibt einen antirömischen Affekt", "Der Begriff des Staates setzt den Begriff des Politischen voraus" oder "Souverän[wp] ist, wer über den Ausnahmezustand[wp] entscheidet" - wurden schnell berühmt.[11]


1924 erschien Schmitts erste explizit politische Schrift mit dem Titel Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus. Im Jahre 1928 legte er sein bedeutendstes wissenschaftliches Werk vor, die Verfassungslehre, in der er die Weimarer Verfassung einer systematischen juristischen Analyse unterzog und eine neue wissenschaftliche Literaturgattung begründete: neben der klassischen Staatslehre etablierte sich seitdem die Verfassungslehre[wp] als eigenständige Disziplin des Öffentlichen Rechts.

Ordnungspolitisch trat der ökonomisch informierte Jurist für einen starken Staat[wp] ein, der auf einer "freien Wirtschaft" basieren sollte. Hier traf sich Schmitts Vorstellung in vielen Punkten mit dem Ordoliberalismus[wp] oder späteren Neoliberalismus, zu deren Ideengebern er in dieser Zeit enge Kontakte unterhielt, insbesondere mit Alexander Rüstow[wp]. In einem Vortrag vor Industriellen im November 1932 mit dem Titel Starker Staat und gesunde Wirtschaft forderte er eine aktive "Entpolitisierung" des Staates und einen Rückzug aus "nichtstaatlichen Sphären":

"Immer wieder zeigt sich dasselbe: nur ein starker Staat kann entpolitisieren, nur ein starker Staat kann offen und wirksam anordnen, daß gewisse Angelegenheiten, wie Verkehr oder Rundfunk, sein Regal sind und von ihm als solche verwaltet werden, daß andere Angelegenheiten der [...] wirtschaftlichen Selbstverwaltung zugehören, und alles übrige der freien Wirtschaft überlassen wird."[12]

Bei diesen Ausführungen spielte Schmitt auf einen Vortrag Rüstows an, den dieser zwei Monate zuvor unter dem Titel Freie Wirtschaft, starker Staat gehalten hatte.[13] Rüstow hatte sich darin seinerseits auf Carl Schmitt bezogen: "Die Erscheinung, die Carl Schmitt im Anschluß an Ernst Jünger den totalen Staat genannt hat [...], ist in Wahrheit das genaue Gegenteil davon: nicht Staatsallmacht, sondern Staatsohnmacht. Es ist ein Zeichen jämmerlichster Schwäche des Staates, einer Schwäche, die sich des vereinten Ansturms der Interessentenhaufen nicht mehr erwehren kann. Der Staat wird von den gierigen Interessenten aus­einander­gerissen. [...] Was sich hier abspielt, staatspolitisch noch unerträglicher als wirtschaftspolitisch, steht unter dem Motto: 'Der Staat als Beute'."[14]

Den so aufgefassten Egoismus gesellschaftlicher Interessens­gruppen bezeichnete Schmitt (in negativer Auslegung des gleichnamigen Konzeptes von Harold Laski[wp]) als Pluralismus[wp]. Dem Pluralismus partikularer Interessen setzte er die Einheit des Staates entgegen, die für ihn durch den vom Volk gewählten Reichspräsidenten repräsentiert[wp] wurde.

In Berlin erschienen Der Begriff des Politischen (1928), Der Hüter der Verfassung (1931) und Legalität und Legitimität (1932). Mit Hans Kelsen[wp] lieferte sich Schmitt eine vielbeachtete Kontroverse über die Frage, ob der "Hüter der Verfassung" der Verfassungsgerichtshof oder der Reichspräsident sei.[15]Zugleich näherte er sich reaktionären[wp] Strömungen an, indem er Stellung gegen den Parlamentarismus[wp] bezog.

CSB-2.jpgAls Hochschullehrer war Schmitt wegen seiner Kritik an der Weimarer Verfassung zunehmend umstritten. So wurde er etwa von den der Sozialdemokratie[wp] nahestehenden Staatsrechtlern Hans Kelsen[wp] und Hermann Heller[wp] scharf kritisiert. Die Weimarer Verfassung, so meinte Schmitt, schwäche den Staat durch einen "neutralisierenden" Liberalismus und sei somit nicht fähig, die Probleme der aufkeimenden "Massendemokratie"[wp] zu lösen.

Liberalismus war für Schmitt im Anschluss an Cortés[wp] nichts anderes als organisierte Unentschiedenheit: "Sein Wesen ist Verhandeln, abwartende Halbheit, mit der Hoffnung, die definitive Auseinandersetzung, die blutige Entscheidungsschlacht könnte in eine parlamentarische Debatte verwandelt werden und ließe sich durch ewige Diskussion ewig suspendieren".[16] Das Parlament ist in dieser Perspektive der Hort der romantischen Idee eines "ewigen Gesprächs". Daraus folge: "Jener Liberalismus mit seinen Inkonsequenzen und Kompromissen lebt [...] nur in dem kurzen Interim, in dem es möglich ist, auf die Frage: Christus oder Barrabas, mit einem Vertagungsantrag oder der Einsetzung einer Untersuchungskommission zu antworten".[17]

Die Parlamentarische Demokratie[wp] hielt Schmitt für eine veraltete "bürgerliche" Regierungsmethode, die gegenüber den aufkommenden "vitalen Bewegungen" ihre Evidenz verloren habe. Der "relativen" Rationalität des Parlamentarismus trete der Irrationalismus[wp] mit einer neuartigen Mobilisierung der Massen gegenüber. Der Irrationalismus versuche gegenüber der ideologischen Abstraktheit und den "Scheinformen der liberal-bürgerlichen Regierungsmethoden" zum "konkret Existenziellen" zu gelangen. Dabei stütze er sich auf einen "Mythus vom vitalen Leben". Daher proklamierte Schmitt: "Diktatur ist der Gegensatz zu Diskussion".[18]

Als Vertreter des Irrationalismus identifizierte Schmitt zwei miteinander verfeindete Bewegungen: den revolutionären Syndikalismus[wp] der Arbeiterbewegung[wp] und den Nationalismus des italienischen Faschismus. Den italienischen Faschismus verwendete Schmitt als eine Folie, vor deren Hintergrund er die Herrschaftsformen des "alten Liberalismus" kritisierte. Dabei hatte er sich nie mit den realen Erscheinungsformen des Faschismus auseinandergesetzt. Sein Biograph Noack urteilt: "[Der] Faschismus wird von [Schmitt] als Beispiel eines autoritären Staates (im Gegensatz zu einem totalitären) interpretiert. Dabei macht er sich kaum die Mühe, die Realität dieses Staates hinter dessen Rhetorik aufzuspüren."[19]

Laut Schmitt bringt der Faschismus einen totalen Staat aus Stärke hervor, keinen totalen Staat aus Schwäche. Er ist kein "neutraler" Mittler zwischen den Interessens­gruppen, kein "kapitalistischer Diener des Privateigentums", sondern ein "höherer Dritter zwischen den wirtschaftlichen Gegensätzen und Interessen". Dabei verzichte der Faschismus auf die "überlieferten Verfassungs­klischees des 19. Jahrhunderts" und versuche eine Antwort auf die Anforderungen der modernen Massen­demokratie zu geben.

"Daß der Faschismus auf Wahlen verzichtet und den ganzen 'elezionismo haßt und verachtet, ist nicht etwa undemokratisch, sondern antiliberal und entspringt der richtigen Erkenntnis, daß die heutigen Methoden geheimer Einzelwahl alles Staatliche und Politische durch eine völlige Privatisierung gefährden, das Volk als Einheit ganz aus der Öffentlichkeit verdrängen (der Souverän verschwindet in der Wahlzelle) und die staatliche Willensbildung zu einer Summierung geheimer und privater Einzelwillen, das heißt in Wahrheit unkontrollierbarer Massen­wünsche und -ressentiments herabwürdigen."

Gegen ihre desintegrierende Wirkung kann man sich Schmitt zufolge nur schützen, wenn man im Sinne von Rudolf Smends[wp] Integrationslehre eine Rechtspflicht des einzelnen Staatsbürgers konstruiert, bei der geheimen Stimmabgabe nicht sein privates Interesse, sondern das Wohl des Ganzen im Auge zu haben - angesichts der Wirklichkeit des sozialen und politischen Lebens sei dies aber ein schwacher und sehr problematischer Schutz. Schmitts Folgerung lautet:

"Jene Gleichsetzung von Demokratie und geheimer Einzelwahl ist Liberalismus des 19. Jahrhunderts und nicht Demokratie." [20]

Nur zwei Staaten, das bolschewistische Russland und das faschistische Italien, hätten den Versuch gemacht, mit den überkommenen Verfassungs­prinzipien des 19. Jahrhunderts zu brechen, um die großen Veränderungen in der wirtschaftlichen und sozialen Struktur auch in der staatlichen Organisation und in einer geschriebenen Verfassung zum Ausdruck zu bringen. Gerade nicht intensiv industrialisierte Länder wie Russland und Italien könnten sich eine moderne Wirtschaftsverfassung geben.

In hochentwickelten Industriestaaten ist die innenpolitische Lage nach Schmitts Auffassung von dem "Phänomen der 'sozialen Gleich­gewichts­struktur' zwischen Kapital und Arbeit" beherrscht: Arbeitgeber und Arbeitnehmer stehen sich mit gleicher sozialer Macht gegenüber und keine Seite kann der anderen eine radikale Entscheidung aufdrängen, ohne eine furchtbaren Bürgerkrieg auszulösen. Dieses Phänomen sei vor allem von Otto Kirchheimer[wp] staats- und verfassungstheoretisch behandelt worden. Aufgrund der Machtgleichheit seien in den industrialisierten Staaten "auf legalem Wege soziale Entscheidungen und fundamentale Verfassungsänderungen nicht mehr möglich, und alles, was es an Staat und Regierung gibt, ist dann mehr oder weniger eben nur der neutrale (und nicht der höhere, aus eigener Kraft und Autorität entscheidende) Dritte" (Positionen und Begriffe, S. 127). Der italienische Faschismus versuche demnach, mit Hilfe einer geschlossenen Organisation diese Suprematie[wp] des Staates gegenüber der Wirtschaft herzustellen. Daher komme das faschistische Regime auf Dauer den Arbeitnehmern zugute, weil diese heute das Volk seien und der Staat nun einmal die politische Einheit des Volkes.

Die Kritik bürgerlicher Institutionen war es, die Schmitt in dieser Phase für junge sozialistische Juristen wie Ernst Fraenkel[wp], Otto Kirchheimer und Franz Neumann[wp] interessant machte.[21] Umgekehrt profitierte Schmitt von den unorthodoxen Denkansätzen dieser linken Systemkritiker. So hatte Schmitt den Titel einer seiner bekanntesten Abhandlungen (Legalität und Legitimität) von Otto Kirchheimer entliehen.[22] Ernst Fraenkel besuchte Schmitts staatsrechtliche Arbeitsgemeinschaften[23] und bezog sich positiv auf dessen Kritik des destruktiven Misstrauensvotums (Fraenkel, Verfassungsreform und Sozialdemokratie, Die Gesellschaft, 1932). Franz Neumann wiederum verfasste am 7. September 1932 einen euphorisch zustimmenden Brief anlässlich der Veröffentlichung des Buches Legalität und Legitimität (abgedruckt in: Rainer Erd, Reform und Resignation, 1985, S. 79f.). Kirchheimer urteilte über die Schrift im Jahre 1932: "Wenn eine spätere Zeit den geistigen Bestand dieser Epoche sichtet, so wird sich ihr das Buch von Carl Schmitt über Legalität und Legitimität als eine Schrift darbieten, die sich aus diesem Kreis sowohl durch ihr Zurückgehen auf die Grundlagen der Staatstheorie als auch durch ihre Zurückhaltung in den Schlussfolgerungen auszeichnet." (Verfassungsreaktion 1932, Die Gesellschaft, IX, 1932, S. 415ff.) In einem Aufsatz von Anfang 1933 mit dem Titel Verfassungsreform und Sozialdemokratie (Die Gesellschaft, X, 1933, S. 230ff.), in dem Kirchheimer verschiedene Vorschläge zur Reform der Weimarer Verfassung im Sinne einer Stärkung des Reichspräsidenten zu Lasten des Reichstags diskutierte, wies der SPD-Jurist auch auf Anfeindungen hin, der die Zeitschrift Die Gesellschaft[wp] aufgrund der positiven Anknüpfung an Carl Schmitt von kommunistischer Seite ausgesetzt war: "In Nr. 24 des Roten Aufbaus[wp] wird von 'theoretischen Querverbindungen' zwischen dem 'faschistischen Staatstheoretiker' Carl Schmitt und dem offiziellen theoretischen Organ der SPD, der Gesellschaft gesprochen, die besonders anschaulich im Fraenkelschen Aufsatz zutage treten sollen." Aus den fraenkelschen Ausführungen, in denen dieser sich mehrfach auf Schmitt bezogen hatte, ergebe sich in der logischen Konsequenz die Aufforderung zum Staatsstreich, die Fraenkel nur nicht offen auszusprechen wage. In der Tat hatte Fraenkel in der vorherigen Ausgabe der "Gesellschaft" unter ausdrücklicher Anknüpfung an Carl Schmitt geschrieben: "Es hieße, der Sache der Verfassung den schlechtesten Dienst zu erweisen, wenn man die Erweiterung der Macht des Reichspräsidenten bis hin zum Zustande der faktischen Diktatur auf den Machtwillen des Präsidenten und der hinter ihm stehenden Kräfte zurückführen will. Wenn der Reichstag zur Bewältigung der ihm gesetzten Aufgaben unfähig wird, so muß vielmehr ein anderes Staatsorgan die Funktion übernehmen, die erforderlich ist, um in gefährdeten Zeiten den Staatsapparat weiterzuführen. Solange eine Mehrheit grundsätzlich staatsfeindlicher, in sich uneiniger Parteien im Parlament, kann ein Präsident, wie immer er auch heißen mag, gar nichts anderes tun, als den destruktiven Beschlüssen dieses Parlaments auszuweichen. Carl Schmitt hat unzweifelhaft recht, wenn er bereits vor zwei Jahren ausgeführt hat, daß die geltende Reichsverfassung einem mehrheits- und handlungsfähigen Reichstag alle Rechte und Möglichkeiten gibt, um sich als den maßgebenden Faktor staatlicher Willensbildung durchzusetzen. Ist das Parlament dazu nicht im Stande, so hat es auch nicht das Recht, zu verlangen, daß alle anderen verantwortlichen Stellen handlungsunfähig werden." [24]

CSB-3.jpgTrotz seiner Kritik an Pluralismus[wp] und Parlamentarischer Demokratie stand Schmitt vor der Machtergreifung[wp] 1933 den Umsturz­bestrebungen von KPD[wp] und NSDAP[wp] gleichermaßen ablehnend gegenüber.[25] Er unterstützte die Politik Schleichers, die darauf abzielte, das "Abenteuer Nationalsozialismus" zu verhindern.[26]

In seiner im Juli 1932 abgeschlossenen Abhandlung Legalität und Legitimität forderte der Staatsrechtler eine Entscheidung für die Substanz der Verfassung und gegen ihre Feinde.[27] Er fasste dies in eine Kritik am neu­kantianischen[wp] Rechtspositivismus, wie ihn der führende Verfassungs­kommentator Gerhard Anschütz[wp] vertrat. Gegen diesen Positivismus, der nicht nach den Zielen politischer Gruppierungen fragte, sondern nur nach formaler Legalität[wp], brachte Schmitt - hierin mit seinem Antipoden Heller einig - eine Legitimität[wp] in Stellung, die gegenüber dem Relativismus[wp] auf die Unverfügbarkeit politischer Grund­entscheidungen verwies.

Die politischen Feinde der bestehenden Ordnung sollten klar als solche benannt werden, andernfalls führe die Indifferenz gegenüber verfassungsfeindlichen Bestrebungen in den politischen Selbstmord.[28] Zwar hatte Schmitt sich hier klar für eine Bekämpfung verfassungs­feindlicher Parteien ausgesprochen, was er jedoch mit einer "folgerichtigen Weiter­entwicklung der Verfassung" meinte, die an gleicher Stelle gefordert wurde, blieb unklar. Hier wurde vielfach vermutet, es handele sich um einen konservativ-revolutionären[wp]"Neuen Staat" Papen'scher[wp] Prägung, wie ihn etwa Heinz Otto Ziegler beschrieben hatte (Autoritärer oder totaler Staat, 1932).[29] Verschiedene neuere Untersuchungen argumentieren dagegen, Schmitt habe im Sinne Schleichers eine Stabilisierung der politischen Situation erstrebt und Verfassungs­änderungen als etwas Sekundäres betrachtet.[30] In dieser Perspektive war die geforderte Weiterentwicklung eine faktische Veränderung der Mächteverhältnisse, keine Etablierung neuer Verfassungsprinzipien.

1932 war Schmitt auf einem vorläufigen Höhepunkt seiner politischen Ambitionen angelangt: Er vertrat die Reichsregierung unter Franz von Papen[wp] zusammen mit Carl Bilfinger[wp] und Erwin Jacobi[wp] im Prozess um den so genannten Preußenschlag[wp] gegen die staats­streich­artig abgesetzte preußische Regierung Otto Braun[wp] vor dem Staatsgerichtshof[wp].[31] Als enger Berater im Hintergrund wurde Schmitt in geheime Planungen eingeweiht, die auf die Ausrufung eines Staats­notstands hinausliefen. Schmitt und Personen aus Schleichers Umfeld wollten durch einen intra­konstitutionellen "Verfassungs­wandel" die Gewichte in Richtung einer konstitutionellen Demokratie mit präsidialer Ausprägung verschieben. Dabei sollten verfassungs­politisch diejenigen Spielräume genutzt werden, die in der Verfassung angelegt waren oder zumindest von ihr nicht ausgeschlossen wurden. Konkret schlug Schmitt vor, der Präsident solle gestützt auf Artikel 48[wp] regieren, destruktive Misstrauens­voten[wp] oder Aufhebungsbeschlüsse des Parlaments sollten mit Verweis auf ihre fehlende konstruktive Basis ignoriert werden. In einem Positionspapier für Schleicher mit dem Titel: "Wie bewahrt man eine arbeits­fähige Präsidial­regierung vor der Obstruktion eines arbeits­unwilligen Reichstages mit dem Ziel, 'die Verfassung zu wahren'" wurde der "mildere Weg, der ein Minimum an Verfassungs­verletzung darstellt", empfohlen, nämlich: "die authentische Auslegung des Art. 54 [der das Misstrauens­votum regelt] in der Richtung der natur­gegebenen Entwicklung (Mißtrauens­votum gilt nur seitens einer Mehrheit, die in der Lage ist, eine positive Vertrauens­grundlage herzustellen)". Das Papier betonte: "Will man von der Verfassung abweichen, so kann es nur in der Richtung geschehen, auf die sich die Verfassung unter dem Zwang der Umstände und in Übereinstimmung mit der öffentlichen Meinung hin entwickelt. Man muß das Ziel der Verfassungs­wandlung im Auge behalten und darf nicht davon abweichen. Dieses Ziel ist aber nicht die Auslieferung der Volks­vertretung an die Exekutive (der Reichs­präsident beruft und vertagt den Reichstag), sondern es ist Stärkung der Exekutive durch Abschaffung oder Entkräftung von Art. 54 bezw. durch Begrenzung des Reichstages auf Gesetzgebung und Kontrolle. Dieses Ziel ist aber durch die authentische Interpretation der Zuständigkeit eines Mißtrauens­votums geradezu erreicht. Man würde durch einen erfolgreichen Präzedenzfall die Verfassung gewandelt haben." [32]

Wie stark Schmitt bis Ende Januar 1933 seine politischen Aktivitäten mit Kurt v. Schleicher verbunden hatte, illustriert sein Tagebucheintrag vom 27. Januar 1933: "Es ist etwas unglaubliches Geschehen. Der Hindenburg-Mythos ist zu Ende. Der Alte war schließlich auch nur ein Mac Mahon[wp]. Scheußlicher Zustand. Schleicher tritt zurück; Papen oder Hitler kommen. Der alte Herr ist verrückt geworden." [33]Auch war Schmitt, wie Schleicher, zunächst ein Gegner der Kanzlerschafts Hitlers. Am 30. Januar verzeichnet sein Tagebuch den Eintrag: "Dann zum Cafe Kutscher, wo ich hörte, daß Hitler Reichskanzler und Papen Vizekanzler geworden ist. Zu Hause gleich zu Bett. Schrecklicher Zustand." Einen Tag später hieß es: "War noch erkältet. Telefonierte Handelshochschule und sagte meine Vorlesung ab. Wurde allmählich munterer, konnte nichts arbeiten, lächerlicher Zustand, las Zeitungen, aufgeregt. Wut über den dummen, lächerlichen Hitler." [34]

Deutungsproblem 1933: Zäsur oder Kontinuität?

Nach dem Ermächtigungsgesetz[wp] vom 24. März 1933 präsentierte sich Schmitt als überzeugter Anhänger der neuen Machthaber. Ob er dies aus Opportunismus oder aus innerer Überzeugung tat, ist umstritten.

Ein wesentlicher Erfolg im neuen Regime war Schmitts Ernennung zum Preußischen Staatsrat[wp] - ein Titel, auf den er zeitlebens besonders stolz war. Indem Schmitt die Rechtmäßigkeit der "nationalsozialistischen Revolution" betonte, verschaffte er der Führung der NSDAP eine juristische Legitimation. Aufgrund seines juristischen und verbalen Einsatzes für den Staat der NSDAP wurde er von Zeitgenossen, insbesondere von politischen Emigranten (darunter Schüler und Bekannte), als "Kronjurist des Dritten Reiches" bezeichnet. Den Begriff prägte der frühere Schmitt-Epigone Waldemar Gurian[wp].[35]Ob dies nicht eine Überschätzung seiner Rolle ist, wird in der Literatur allerdings kontrovers diskutiert.

CSB-5.jpgSchmitts Einsatz für das neue Regime war bedingungslos. Als Beispiel kann seine Instrumentalisierung der Verfassungsgeschichte zur Legitimation des NS-Regimes dienen.[36] Viele seiner Stellungnahmen gingen weit über das hinaus, was von einem linientreuen Juristen erwartet wurde. Schmitt wollte sich offensichtlich durch besonders schneidige Formulierungen profilieren. In Reaktion auf die Morde des NS-Regimes vom 30. Juni 1934 während der Röhm-Affäre[wp] - unter den Getöteten war auch der ihm politisch nahestehende ehemalige Reichskanzler Kurt von Schleicher[wp] - rechtfertigte er die Selbstermächtigung Hitlers mit den Worten:

"Der Führer schützt das Recht vor dem schlimmsten Missbrauch, wenn er im Augenblick der Gefahr kraft seines Führertums als oberster Gerichtsherr unmittelbar Recht schafft."

Der wahre Führer sei immer auch Richter, aus dem Führertum fließe das Richtertum.[37] Diese behauptete Übereinstimmung von "Führertum" und "Richtertum" gilt als Zeugnis einer besonderen Perversion des Rechtsdenkens. Schmitt schloss den Artikel mit dem politischen Aufruf:

"Wer den gewaltigen Hintergrund unserer politischen Gesamtlage sieht, wird die Mahnungen und Warnungen des Führers verstehen und sich zu dem großen geistigen Kampfe rüsten, in dem wir unser gutes Recht zu wahren haben."

Öffentlich trat Schmitt wiederum als Rassist und Antisemit[38] hervor, als er die Nürnberger Rassengesetze[wp] von 1935 in selbst für national­sozialistische Verhältnisse grotesker Stilisierung als Verfassung der Freiheit bezeichnete (so der Titel eines Aufsatzes in der Deutschen Juristenzeitung).[39]Mit dem so genannten Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre[wp], das Beziehungen zwischen Juden (in der Definition der Nationalsozialisten) und "Deutschblütigen" unter Strafe stellte, trat für Schmitt "ein neues weltanschauliches Prinzip in der Gesetzgebung" auf. Diese "von dem Gedanken der Rasse getragene Gesetzgebung" stößt, so Schmitt, auf die Gesetze anderer Länder, die ebenso grundsätzlich rassische Unterscheidungen nicht kennen oder sogar ablehnen.[40] Dieses Aufeinander­treffen unterschiedlicher weltanschaulicher Prinzipien war für Schmitt Regelungs­gegenstand des Völkerrechts[wp]. Höhepunkt der Schmittschen Parteipropaganda[wp] war die im Oktober 1936 unter seiner Leitung durchgeführte Tagung Das Judentum in der Rechtswissenschaft. Hier bekannte er sich ausdrücklich zum nationalsozialistischen Antisemitismus und forderte, jüdische Autoren in der juristischen Literatur nicht mehr zu zitieren oder jedenfalls als Juden zu kennzeichnen.

"Was der Führer über die jüdische Dialektik gesagt hat, müssen wir uns selbst und unseren Studenten immer wieder einprägen, um der großen Gefahr immer neuer Tarnungen und Zerredungen zu entgehen. Mit einem nur gefühlsmäßigen Antisemitismus ist es nicht getan; es bedarf einer erkenntnismäßig begründeten Sicherheit. [...] Wir müssen den deutschen Geist von allen Fälschungen befreien, Fälschungen des Begriffes Geist, die es ermöglicht haben, dass jüdische Emigranten den großartigen Kampf des Gauleiters Julius Streicher[wp] als etwas 'Ungeistiges' bezeichnen konnten." [41]

Etwa zur selben Zeit gab es eine nationalsozialistische Kampagne gegen Schmitt, die zu seiner weitgehenden Entmachtung führte. Reinhard Mehring schreibt dazu: "Da diese Tagung aber Ende 1936 zeitlich eng mit einer nationalsozialistischen Kampagne gegen Schmitt und seiner weitgehenden Entmachtung als Funktionsträger zusammenfiel, wurde sie - schon in nationalsozialistischen Kreisen - oft als opportunistisches Lippenbekenntnis abgetan und nicht hinreichend beachtet, bis Schmitt 1991 durch die Veröffentlichung des "Glossariums", tagebuchartiger Aufzeichnungen aus den Jahren 1947 bis 1951, auch nach 1945 noch als glühender Antisemit dastand, der kein Wort des Bedauerns über Entrechtung, Verfolgung und Vernichtung fand. Seitdem ist sein Antisemitismus ein zentrales Thema. War er katholisch-christlich oder rassistisch-biologistisch begründet? ... Die Diskussion ist noch lange nicht abgeschlossen." [42]

In dem der SS[wp] nahestehenden Parteiblatt Schwarzes Korps[wp] wurde Schmitt "Opportunismus" und eine fehlende "nationalsozialistische Gesinnung" vorgeworfen. Hinzu kamen Vorhaltungen wegen seiner früheren Unterstützung der Regierung Schleichers sowie Bekanntschaften zu Juden: "An der Seite des Juden Jacobi[wp] focht Carl Schmitt im Prozess Preußen-Reich[wp] für die reaktionäre Zwischenregierung Schleicher [sic! recte: Papen]." In den Mitteilungen zur weltanschaulichen Lage[wp] des Amtes Rosenberg[wp] hieß es, Schmitt habe "mit dem Halbjuden[wp] Jacobi gegen die herrschende Lehre die Behauptung aufgestellt, es sei nicht möglich, dass etwa eine nationalsozialistische Mehrheit im Reichstag auf Grund eines Beschlusses mit Zweidrittelmehrheit nach dem Art. 76 durch verfassungsänderndes Gesetz grundlegende politische Entscheidungen der Verfassung, etwa das Prinzip der parlamentarischen Demokratie, ändern könne, denn eine solche Verfassungsänderung sei dann Verfassungswechsel, nicht Verfassungsrevision." Ab 1936 bemühten sich demnach nationalsozialistische Organe Schmitt seiner Machtposition zu berauben, ihm eine nationalsozialistische Gesinnung abzusprechen und ihm Opportunismus nachzuweisen.[43]

Durch die Publikationen im Schwarzen Korps entstand ein Skandal, in dessen Folge Schmitt alle Ämter in den Parteiorganisationen verlor. Er blieb jedoch bis zum Ende des Krieges Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin und behielt den Titel Preußischer Staatsrat.

Bis zum Ende des Nationalsozialismus arbeitete Schmitt hauptsächlich auf dem Gebiet des Völkerrechts, versuchte aber auch hier zum Stichwortgeber des Regimes zu avancieren. Das zeigt etwa sein 1939 zu Beginn des Zweiten Weltkriegs[wp] entwickelter Begriff der "völkerrechtlichen Großraum­ordnung", den er als deutsche Monroe-Doktrin[wp] verstand. Dies wurde später zumeist als Versuch gewertet, die Expansionspolitik Hitlers völkerrechtlich zu fundieren. So war Schmitt etwa an der sog. Aktion Ritterbusch[wp] beteiligt, mit der zahlreiche Wissenschaftler die nationalsozialistische Raum[wp]- und Bevölkerungspolitik beratend begleiteten.[44]

Nach 1945

Das Kriegsende erlebte Schmitt in Berlin. Am 30. April 1945 wurde er von sowjetischen Truppen[wp]verhaftet, nach kurzem Verhör aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Am 26. September 1945 verhafteten ihn die Amerikaner und internierten ihn bis zum 10. Oktober 1946 in verschiedenen Berliner Lagern[wp]. Ein halbes Jahr später wurde er erneut verhaftet, nach Nürnberg[wp] verbracht und dort anlässlich der Nürnberger Prozesse[wp] vom 29. März bis zum 13. Mai 1947 in Einzelhaft[wp] arretiert. Während dieser Zeit wurde er von Chef-Ankläger Robert M. W. Kempner[wp] als possible defendant (potentieller Angeklagter) bezüglich seiner "Mitwirkung direkt und indirekt an der Planung von Angriffskriegen, von Kriegsverbrechen[wp] und Verbrechen gegen die Menschlichkeit[wp]" verhört. Zu einer Anklage kam es jedoch nicht, weil eine Straftat im juristischen Sinne nicht festgestellt werden konnte: "Wegen was hätte ich den Mann anklagen können?", begründete Kempner diesen Schritt später. "Er hat keine Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, keine Kriegs­gefangenen getötet und keine Angriffskriege vorbereitet." [45] Schmitt selbst hatte sich in einer schriftlichen Stellungnahme als reinen Wissenschaftler beschrieben, der allerdings ein "intellektueller Abenteurer" gewesen sei und für seine Erkenntnisse einige Risiken auf sich genommen habe. Kempner entgegnete: "Wenn aber das, was Sie Erkenntnissuchen nennen, in der Ermordung von Millionen von Menschen endet?" Darauf antwortete Schmitt: "Das Christentum hat auch in der Ermordung von Millionen von Menschen geendet. Das weiß man nicht, wenn man es nicht selbst erfahren hat".[46]

CSB-6.jpgWährend seiner circa siebenwöchigen Einzelhaft[wp] im Nürnberger Kriegsverbrechergefängnis schrieb Schmitt verschiedene kürzere Texte, u. a. das Kapitel Weisheit der Zelle seines 1950 erschienenen Bandes Ex Captivitate Salus. Darin erinnerte er sich der geistigen Zuflucht, die ihm während seines Berliner Semesters Max Stirner[wp] geboten hatte. So auch jetzt wieder: "Max ist der Einzige, der mich in meiner Zelle besucht." Ihm verdanke er, "dass ich auf manches vorbereitet war, was mir bis heute begegnete, und was mich sonst vielleicht überrascht hätte."[47] Nachdem der Staatsrechtler nicht mehr selbst Angeklagter war, erstellte er auf Wunsch von Kempner als Experte verschiedene Gutachten, etwa über die Stellung der Reichsminister und des Chefs der Reichskanzlei[wp] oder über die Frage, warum das Beamtentum Adolf Hitler gefolgt ist.

Ende 1945 war Schmitt ohne jegliche Versorgungsbezüge aus dem Staatsdienst entlassen worden. Um eine Professur bewarb er sich nicht mehr, dies wäre wohl auch aussichtslos gewesen. Stattdessen zog er sich in seine Heimatstadt Plettenberg zurück, wo er weitere Veröffentlichungen - zunächst unter einem Pseudonym - vorbereitete, etwa eine Rezension des Bonner Grundgesetzes als "Walter Haustein", die in der Eisenbahnerzeitung erschien.[48] Nach dem Kriege veröffentlichte Schmitt eine Reihe von Werken, u. a. Der Nomos der Erde,[49] Theorie des Partisanen[wp][50] und Politische Theologie II, die aber nicht an seine Erfolge in der Weimarer Zeit anknüpfen konnten. 1952 konnte er sich eine Rente erstreiten, aus dem akademischen Leben blieb er aber ausgeschlossen. Eine Mitgliedschaft in der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer[wp] wurde ihm verwehrt.

Da Schmitt sich nie von seinem Wirken im Dritten Reich[wp] distanzierte, blieb ihm eine moralische Rehabilitation, wie sie vielen anderen NS-Rechtstheoretikern zuteilwurde (zum Beispiel Theodor Maunz[wp] oder Otto Koellreutter[wp]), versagt. Zwar litt er unter der Isolation, bemühte sich allerdings auch nie um eine Entnazifizierung[wp]. In seinem Tagebuch notierte er am 1. Oktober 1949: "Warum lassen Sie sich nicht entnazifizieren? Erstens: weil ich mich nicht gern vereinnahmen lasse und zweitens, weil Widerstand durch Mitarbeit eine Nazi-Methode aber nicht nach meinem Geschmack ist." [51]

Das einzige überlieferte öffentliche Bekenntnis seiner Scham stammt aus den Verhör­protokollen von Kempner, die später veröffentlicht wurden. Kempner: "Schämen Sie sich, daß Sie damals [1933/34] derartige Dinge [wie "Der Führer schützt das Recht"] geschrieben haben?" Schmitt: "Heute selbstverständlich. Ich finde es nicht richtig, in dieser Blamage, die wir da erlitten haben, noch herumzuwühlen." Kempner: "Ich will nicht herumwühlen." Schmitt: "Es ist schauerlich, sicherlich. Es gibt kein Wort darüber zu reden." [52]

Zentraler Gegenstand der öffentlichen Vorwürfe gegen Schmitt in der Nachkriegszeit war seine Verteidigung der Röhm-Morde[wp] ("Der Führer schützt das Recht...") zusammen mit den antisemitischen Texten der von ihm geleiteten "Judentagung" 1936 in Berlin. Beispielsweise griff der Tübinger Jurist Adolf Schüle[wp] Schmitt 1959 deswegen heftig an.[53]

Zum Holocaust hat Schmitt auch nach dem Ende des nationalsozialistischen Regimes nie ein bedauerndes Wort gefunden, wie die posthum publizierten Tagebuchaufzeichnungen (Glossarium) zeigen. Stattdessen relativierte er das Verbrechen. So notierte er: "Genozide, Völkermorde, rührender Begriff."[54]Der einzige Eintrag, der sich explizit mit der Shoa befasst, lautet:

"Wer ist der wahre Verbrecher, der wahre Urheber des Hitlerismus? Wer hat diese Figur erfunden? Wer hat die Greuelepisode in die Welt gesetzt? Wem verdanken wir die 12 Mio. [sic!] toten Juden? Ich kann es euch sehr genau sagen: Hitler hat sich nicht selbst erfunden. Wir verdanken ihn dem echt demokratischen Gehirn, das die mythische Figur des unbekannten Soldaten des Ersten Weltkriegs[wp]ausgeheckt hat." [55]

Auch von seinem Antisemitismus war Schmitt nach 1945 nicht abgewichen. Als Beweis[56] hierfür gilt ein Eintrag in sein Glossarium vom 25. September 1947, in dem er den "assimilierten Juden" als den "wahren Feind" bezeichnete. Die Beweiskraft dieser Passage wurde allerdings auch mit dem Hinweis angezweifelt, es handele sich dabei lediglich um ein nicht kenntlich gemachtes Exzerpt.[57] Der Eintrag lautet:

"Denn Juden bleiben immer Juden. Während der Kommunist[wp] sich bessern und ändern kann. Das hat nichts mit nordischer Rasse usw. zu tun. Gerade der assimilierte[wp] Jude ist der wahre Feind. Es hat keinen Zweck, die Parole der Weisen von Zion[wp] als falsch zu beweisen." [58]

Schmitt flüchtete sich in Selbstrechtfertigungen und stilisierte sich abwechselnd als "christlicher Epimetheus[wp]" oder als "Aufhalter des Antichristen[wp]" (Katechon[wp][59]). Die Selbststilisierung wurde zu seinem Lebenselixier. Er erfand verschiedene, immer anspielungs- und kenntnisreiche Vergleiche, die seine Unschuld illustrieren sollten. So behauptete er etwa, er habe in Bezug auf den Nationalsozialismus wie der Chemiker und Hygieniker Max von Pettenkofer[wp] gehandelt, der vor Studenten eine Kultur von Cholera-Bakterien zu sich nahm, um seine Resistenz zu beweisen. So habe auch er, Schmitt, den Virus des Nationalsozialismus freiwillig geschluckt und sei nicht infiziert worden. An anderer Stelle verglich Schmitt sich mit Benito Cereno, einer Figur Herman Melvilles[wp] aus der gleichnamigen Erzählung von 1856, in der ein Kapitän auf dem eigenen Schiff von Meuterern gefangengehalten wird. Bei Begegnung mit anderen Schiffen wird der Kapitän von den aufständischen Sklaven gezwungen, nach außen hin Normalität vorzuspielen - eine absurde Tragikomödie, die den Kapitän als gefährlich, halb verrückt und völlig undurchsichtig erscheinen lässt. Auf dem Schiff steht der Spruch: "Folgt eurem Führer" ("Seguid vuestro jefe"). Sein Haus in Plettenberg titulierte Schmitt als San Casciano, in Anlehnung an den berühmten Rückzugsort Machiavellis[wp]. Machiavelli war der Verschwörung gegen die Regierung bezichtigt und daraufhin gefoltert worden. Er hatte die Folter mit einer selbst die Staatsbediensteten erstaunenden Festigkeit ertragen. Später war die Unschuld des Theoretikers festgestellt und dieser auf freien Fuß gesetzt worden. Er blieb dem Staat aber weiterhin suspekt, war geächtet und durfte nur auf seinem ärmlichen Landgut namens La Strada bei San Casciano zu Sant' Andrea in Percussina leben.

CSB-4pt.jpegSchmitt starb im April 1985 fast 97jährig. Seine Krankheit, Zerebralsklerose[wp], brachte in Schüben immer länger andauernde Wahnvorstellungen mit sich. Schmitt, der auch schon früher durchaus paranoide[wp] Anwandlungen gezeigt hatte, fühlte sich nun von Schallwellen und Stimmen regelrecht verfolgt. Wellen wurden seine letzte Obsession. Einem Bekannten soll er gesagt haben: "Nach dem Ersten Weltkrieg habe ich gesagt: Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet. Nach dem Zweiten Weltkrieg, angesichts meines Todes, sage ich jetzt: Souverän ist, wer über die Wellen des Raumes verfügt." [60] Seine geistige Umnachtung ließ ihn überall elektronische Wanzen und unsichtbare Verfolger erblicken. Am Ostersonntag 1985 starb Schmitt alleine im Evangelischen Krankenhaus in Plettenberg. Sein Grab befindet sich auf dem dortigen katholischen Friedhof.[61]

Denken

Die Etikettierungen Schmitts sind vielfältig. So gilt er als Nationalist, Gegner des Pluralismus[wp] und Liberalismus, Verächter des Parlamentarismus[wp], Kontrahent des Rechtsstaats, des Naturrechts[wp] und Neo-Absolutist[wp] im Gefolge eines Machiavelli[wp] und Thomas Hobbes[wp]. Zweifellos hatte sein Denken reaktionäre Züge: Er bewunderte den italienischen Faschismus, war in der Zeit des Nationalsozialismus[wp] als Antisemit[wp] hervorgetreten und hatte Rechtfertigungen für nationalsozialistische Verbrechen geliefert. Schmitts Publikationen enthielten zu jeder Zeit aktuell-politische Exkurse und Bezüge, zwischen 1933 und 1945 waren diese aber eindeutig nationalsozialistisch geprägt. Für die Übernahme von Rassismus und nationalsozialistischer Blut-und-Boden-Mythologie[wp]musste er ab 1933 seine in der Weimarer-Republik entwickelte Politische Theorie[wp] nur graduell modifizieren.

Trotz dieser reaktionären Aspekte und eines offenbar zeitlebens vorhandenen, wenn auch unterschiedlich ausgeprägten Antisemitismus wird Schmitt auch heutzutage ein originelles staatsphilosophisches[wp]Denken attestiert. Im Folgenden sollen seine grundlegenden Konzepte zumindest überblicksartig skizziert werden, wobei die zeitbezogenen Aspekte in den Hintergrund treten.

Schmitt als Katholik und Kulturkritiker

Als Katholik war Schmitt von einem tiefen Pessimismus gegenüber Fortschrittsvorstellungen, Fortschrittsoptimismus und Technisierung[wp] geprägt. Vor dem Hintergrund der Ablehnung wertneutraler Denkweisen und relativistischer Konzepte[wp] entwickelte er eine spezifische Kulturkritik[wp], die sich in verschiedenen Passagen durch seine Arbeiten zieht. Insbesondere das Frühwerk enthält zum Teil kulturpessimistische Ausbrüche. Das zeigt sich vor allem in einer seiner ersten Publikationen, in der er sich mit dem Dichter Theodor Däubler[wp] und seinem Epos[wp] Nordlicht (1916) auseinandersetzte. Hier trat der Jurist vollständig hinter den kunstinteressierten Kulturkommentator zurück. Auch sind gnostische[wp] Anspielungen erkennbar, die Schmitt - er war ein großer Bewunderer Marcions[wp][62] - wiederholt einfließen ließ. Ebenso deutlich wurden Hang und Talent zur Typisierung.

Theodor Däubler war Inspirator für Schmitts Kulturkritik der Moderne

Der junge Schmitt zeigte sich als Polemiker gegen bürgerliche "Sekurität" und saturierte Passivität mit antikapitalistischen Anklängen. Diese Haltung wird vor allem in seinem Buch über Theodor Däublers[wp]Nordlicht deutlich:

"Dies Zeitalter hat sich selbst als das kapitalistische, mechanistische[wp], relativistische bezeichnet, als das Zeitalter des Verkehrs, der Technik, der Organisation. In der Tat scheint der Betrieb ihm die Signatur zu geben. Der Betrieb als das großartig funktionierende Mittel zu irgendeinem kläglichen oder sinnlosen Zweck[wp], die universelle Vordringlichkeit des Mittels vor dem Zweck, der Betrieb, der den Einzelnen so vernichtet, daß er seine Aufhebung nicht einmal fühlt und der sich dabei nicht auf eine Idee, sondern höchstens ein paar Banalitäten beruft und immer nur geltend macht, daß alles sich glatt und ohne unnütze Reibung abwickeln müsse."

Für den Däubler referierenden Schmitt sind die Menschen durch ihren "ungeheuren materiellen Reichtum" nichts als "arme Teufel" geworden, ein "Schatten der zur Arbeit hinkt":

" Sie wissen alles und glauben nichts. Sie interessieren sich für alles und begeistern sich für nichts. Sie verstehen alles, ihre Gelehrten registrieren in der Geschichte, in der Natur, in der eigenen Seele. Sie sind Menschenkenner, Psychologen[wp] und Soziologen[wp] und schreiben schließlich eine Soziologie der Soziologie."

Die Betrieb und Organisation gewordene Gesellschaft, dem bedingungslosen Diktat der Zweckmäßigkeit gehorchend, lässt demzufolge "keine Geheimnisse und keinen Überschwang der Seele gelten". Die Menschen sind matt und verweltlicht und können sich zu keiner transzendenten[wp] Position mehr aufraffen:

"Sie wollen den Himmel auf der Erde, den Himmel als Ergebnis von Handel und Industrie, der tatsächlich hier auf der Erde liegen soll, in Berlin, Paris oder New York, einen Himmel mit Badeeinrichtungen, Automobilen und Klubsesseln, dessen heiliges Buch der Fahrplan wäre." [63]

CSB-7.jpgBei Däubler erschien der Fortschritt als Werk des Antichristen, des großen Zauberers. In seine Rezeption nahm Schmitt antikapitalistische Elemente auf: Der Antichrist[wp], der "unheimliche Zauberer", macht die Welt Gottes nach. Er verändert das Antlitz der Erde und macht die Natur sich untertan[wp]: "Sie dient ihm; wofür ist gleichgültig, für irgendeine Befriedigung künstlicher Bedürfnisse, für Behagen und Komfort." Die getäuschten Menschen sehen nach dieser Auffassung nur den fabelhaften Effekt. Die Natur scheint ihnen überwunden, das "Zeitalter der Sekurität" angebrochen. Für alles sei gesorgt, eine "kluge Voraussicht und Planmäßigkeit" ersetze die Vorsehung. Die Vorsehung macht der "große Zauberer" wie "irgendeine Institution":

"Er weiß im unheimlichen Kreisen der Geldwirtschaft unerklärliche Werte zu schaffen, er trägt aber auch höheren kulturellen Bedürfnissen Rechnung, ohne sein Ziel dadurch zu vergessen. [...] Gold wird zum Geld, das Geld zum Kapital[wp] - und nun beginnt der verheerende Lauf des Verstandes, der alles in seinen Relativismus hereinreißt, den Aufruhr der armen Bauern mit Witzen und Kanonen höhnisch niederschlägt und endlich über die Erde reitet als einer der apokalyptischen Reiter[wp], die der Auferstehung des Fleisches vorauseilen." [64]

Sehr viel später, nach dem Zweiten Weltkrieg, notierte Schmitt, diese apokalyptische[wp] Sehnsucht nach Verschärfung aufgreifend, in sein Tagebuch:

"Das ist das geheime Schlüsselwort meiner gesamten geistigen und publizistischen Existenz: das Ringen um die eigentlich katholische Verschärfung (gegen die Neutralisierer, die ästhetischen Schlaraffen, gegen Fruchtabtreiber, Leichenverbrenner und Pazifisten)." [65]

Ebenso wie Däublers Kampf gegen Technik, Fortschritt und Machbarkeit faszinierte Schmitt das negative Menschenbild der Gegenrevolution[wp]. Das Menschenbild Donoso Cortés[wp]' charakterisierte er etwa 1922 mit anklingender Bewunderung in seiner Politischen Theologie als universale Verachtung des Menschengeschlechts:

"Seine [Cortés'] Verachtung des Menschen kennt keine Grenzen mehr; ihr blinder Verstand, ihr schwächlicher Wille, der lächerliche Elan ihrer fleischlichen Begierden scheinen ihm so erbärmlich, daß alle Worte aller menschlichen Sprachen nicht ausreichen, um die ganze Niedrigkeit dieser Kreatur auszudrücken. Wäre Gott nicht Mensch geworden - das Reptil, das mein Fuß zertritt, wäre weniger verächtlich als ein Mensch. Die Stupidität der Massen ist ihm ebenso erstaunlich wie die dumme Eitelkeit ihrer Führer. Sein Sündenbewußtsein ist universal, furchtbarer als das eines Puritaners[wp]. [...] Die Menschheit taumelt blind durch ein Labyrinth, dessen Eingang, Ausgang und Struktur keiner kennt, und das nennen wir Geschichte; die Menschheit ist ein Schiff, das ziellos auf dem Meer umhergeworfen wird, bepackt mit einer aufrührerischen, ordinären, zwangsweise rekrutierten Mannschaft, die gröhlt und tanzt, bis Gottes Zorn das rebellische Gesindel ins Meer stößt, damit wieder Schweigen herrsche."[66]

In der Politischen Romantik weitete Schmitt 1919 die Polemik gegen den zeitgenössischen Literaturbetrieb aus den bereits 1913 erschienenen Schattenrissen zu einer grundsätzlichen Kritik des bürgerlichen[wp] Menschentyps aus. Die Romantik[wp] ist für ihn "psychologisch und historisch ein Produkt bürgerlicher Sekurität". Der Romantiker, so Schmitts Kritik, will sich für nichts mehr entscheiden, sondern nur erleben und sein Erleben stimmungsvoll umschreiben:

"Weder logische Distinktionen, noch moralische Werturteile, noch politische Entscheidungen sind ihm möglich. Die wichtigste Quelle politischer Vitalität, der Glaube an das Recht und die Empörung über das Unrecht, existiert nicht für ihn".

Hier zieht sich eine Linie durch das schmittsche Frühwerk. Das "Zeitalter der Sekurität" führt für ihn zu Neutralisierung und Entpolitisierung und damit zu einer Vernichtung der staatlichen Lebensgrundlage. Denn dem Romantiker ist "jede Beziehung zu einem rechtlichen oder moralischen Urteil disparat". Jede Norm[wp] erscheint ihm als "antiromantische Tyrannei". Eine rechtliche oder moralische Entscheidung ist dem Romantiker also sinnlos:

"Der Romantiker ist deshalb nicht in der Lage, aus bewußtem Entschluß Partei zu ergreifen und sich zu entscheiden. Nicht einmal die Staatstheorie, die von dem 'von Natur bösen' Menschen ausgeht, kann er mit romantischen Mitteln entschieden ablehnen, denn wenn sie auch noch so vielen Romantikern unsympathisch ist, so besteht doch die Möglichkeit, auch diesen bösen Menschen, die 'Bestie', zu romantisieren, sofern sie nur weit genug entfernt ist. Romantisch handelt es sich eben um Höheres als um eine Entscheidung. Die selbstbewußte Frühromantik[wp], die sich vom Schwung der andern irrationalen[wp] Bewegungen ihrer Zeit tragen ließ und zudem das absolute, weltschöpferische Ich spielte, empfand das als Überlegenheit."

Daher gibt es nach Schmitt keine politische Produktivität im Romantischen. Es wird vielmehr völlige Passivität gepredigt und auf "mystische, theologische und traditionalistische Vorstellungen, wie Gelassenheit, Demut und Dauer" verwiesen.

"Das ist also der Kern aller politischer Romantik: der Staat ist ein Kunstwerk, der Staat der historisch-politischen Wirklichkeit ist occasio zu der das Kunstwerk produzierenden schöpferischen Leistung des romantischen Subjekts, Anlaß zur Poesie und zum Roman, oder auch zu einer bloßen romantischen Stimmung." [67]

In seiner Schrift Römischer Katholizismus und politische Form (1923) analysierte Schmitt die Kirche[wp]als eine Complexio Oppositorum, also eine alles umspannende Einheit der Widersprüche. Schmitt diagnostiziert einen "anti-römischen Affekt". Dieser Affekt, der sich Schmitt zufolge durch die Jahrhunderte zieht, resultiert aus der Angst vor der unfassbaren politischen Macht des römischen Katholizismus, der "päpstlichen Maschine", also eines ungeheuren hierarchischen Verwaltungsapparats, der das religiöse Leben kontrollieren und die Menschen dirigieren will. Bei Dostojewski[wp] und seinem "Großinquisitor"[wp] erhebt sich demnach das anti-römische Entsetzen noch einmal zu voller säkularer[wp]Größe.

CSB-8.jpgZu jedem Weltreich, also auch dem römischen, gehöre ein gewisser Relativismus gegenüber der "bunten Menge möglicher Anschauungen, rücksichtslose Überlegenheit über lokale Eigenarten und zugleich opportunistische Toleranz in Dingen, die keine zentrale Bedeutung haben". In diesem Sinne sei die Kirche Complexio Oppositorum: "Es scheint keinen Gegensatz zu geben, den sie nicht umfasst". Dabei wird das Christentum nicht als Privatsache und reine Innerlichkeit[wp] aufgefasst, sondern zu einer "sichtbaren Institution" gestaltet. Ihr Formprinzip sei das der Repräsentation.[68] Dieses Prinzip der Institution sei der Wille zur Gestalt, zur politischen Form.

Die hier anklingenden strukturellen Analogien zwischen theologischen[wp] und staatsrechtlichen[wp]Begriffen verallgemeinerte Schmitt 1922 in der Politischen Theologie zu der These:

"Alle prägnanten Begriffe der modernen Staatslehre[wp] sind säkularisierte theologische Begriffe. Nicht nur ihrer historischen Entwicklung nach, weil sie aus der Theologie auf die Staatslehre übertragen wurden, sondern auch in ihrer systematischen Struktur, deren Erkenntnis notwendig ist für eine soziologische Betrachtung dieser Begriffe." [69]

Schon im Frühwerk wird erkennbar, dass Schmitt bürgerliche und liberale Vorstellungen von Staat und Politik zurückwies. Für ihn war der Staat nicht statisch und normativ, sondern vital, dynamisch und faktisch. Daher betonte er das Element der Dezision[wp] gegenüber der Deliberation[wp] und die Ausnahme gegenüber der Norm. Schmitts Staatsvorstellung war organisch, nicht technizistisch. Der politische Denker Schmitt konzentrierte sich vor allem auf soziale Prozesse, die Staat und Verfassung seiner Meinung nach vorausgingen und beide jederzeit gefährden oder aufheben konnten. Als Rechtsphilosoph behandelte er von verschiedenen Perspektiven aus das Problem der Rechtsbegründung und die Frage nach der Geltung von Normen[wp].

Schmitt als politischer Denker

Schmitts Auffassung des Staates setzt den Begriff des Politischen voraus. Anstelle eines Primats des Rechts, postuliert er einen Primat der Politik[wp]. In diesem Sinne war er, wie hier nur angemerkt sei, ein Nestor der jungen akademischen Disziplin der "Politikwissenschaft"[wp]. Der Rechtsordnung, d. h. der durch das Recht gestalteten und definierten Ordnung, geht für Schmitt immer eine andere, nämlich eine staatliche Ordnung voraus. Es ist diese vor-rechtliche Ordnung, die es dem Recht erst ermöglicht, konkrete Wirklichkeit zu werden. Mit anderen Worten: Das Politische folgt einer konstitutiven[wp] Logik, das Rechtswesen einer regulativen. Die Ordnung wird bei Schmitt durch den Souverän[wp] hergestellt, der unter Umständen zu ihrer Sicherung einen Gegner zum existentiellen Feind erklären kann, den es zu bekämpfen, womöglich zu vernichten gelte. Um dies zu tun, dürfe der Souverän die Schranken beseitigen, die mit der Idee des Rechts gegeben sind.

Der Mensch ist für den Katholiken Schmitt nicht von Natur aus gut, allerdings auch nicht von Natur aus böse, sondern unbestimmt - also fähig zum Guten wie zum Bösen. Damit wird er aber (zumindest potentiell) gefährlich und riskant. Weil der Mensch nicht vollkommen gut ist, bilden sich Feindschaften. Derjenige Bereich, in dem zwischen Freund und Feind unterschieden wird, ist für Schmitt die Politik. Der Feind ist in dieser auf die griechische Antike zurückgehenden Sicht immer der öffentliche Feind (hostis bzw. "πολέμιος"), nie der private Feind (inimicus bzw. ""εχθρός"). Die Aufforderung "Liebet eure Feinde" aus der Bergpredigt[wp] (nach der Vulgata[wp]: diligite inimicos vestros, Matthäus 5,44 und Lukas 6,27) beziehe sich dagegen auf den privaten Feind. In einem geordneten Staatswesen gibt es somit für Schmitt eigentlich keine Politik, jedenfalls nicht im existentiellen Sinne einer radikalen Infragestellung, sondern nur sekundäre Formen des Politischen (z. B. Polizei).

Unter Politik versteht Schmitt einen Intensitätsgrad der Assoziation und Dissoziation von Menschen ("Die Unterscheidung von Freund und Feind hat den Sinn, den äußersten Intensitätsgrad einer Verbindung oder Trennung, einer Assoziation oder Dissoziation zu bezeichnen"). Diese dynamische, nicht auf ein Sachgebiet begrenzte Definition eröffnete eine neue theoretische Fundierung politischer Phänomene. Für Schmitt war diese Auffassung der Politik eine Art Grundlage seiner Rechtsphilosophie. Ernst-Wolfgang Böckenförde[wp] führt in seiner Abhandlung Der Begriff des Politischen als Schlüssel zum staatsrechtlichen Werk Carl Schmitts (Abdruck in: Recht, Staat, Freiheit, 1991) dazu aus: Nur wenn die Intensität unterhalb der Schwelle der offenen Freund-Feind-Unterscheidung gehalten werde, besteht Schmitt zufolge eine Ordnung. Im anderen Falle drohen Krieg oder Bürgerkrieg. Im Kriegsfall hat man es in diesem Sinne mit zwei souveränen Akteuren zu tun; der Bürgerkrieg[wp] stellt dagegen die innere Ordnung als solche in Frage. Eine Ordnung existiert nach Schmitt immer nur vor dem Horizont ihrer radikalen Infragestellung. Die Feind-Erklärung ist dabei ausdrücklich immer an den extremen Ausnahmefall gebunden (extremis neccessitatis causa).

CSB-9.jpgSchmitt selbst gibt keine Kriterien dafür an die Hand, unter welchen Umständen ein Gegenüber als Feind zu beurteilen ist. Im Sinne seines Denkens ist das folgerichtig, da sich das Existenzielle einer vorgängigen Normierung entzieht. Als (öffentlichen) Feind fasst er denjenigen auf, der per autoritativer Setzung durch den Souverän zum Feind erklärt wird. Diese Aussage ist zwar anthropologisch realistisch, gleichwohl ist sie theoretisch problematisch. In eine ähnliche Richtung argumentiert Günther Jakobs[wp] mit seinem Konzept des Feindstrafrechts[wp] zum Umgang mit Staatsfeinden. In diesem Zusammenhang wird häufig auf Carl Schmitt verwiesen, auch wenn Jakobs Schmitt bewusst nicht zitiert hat. So heißt es bei dem Publizisten Thomas Uwer 2006: "An keiner Stelle zitiert Jakobs Carl Schmitt, aber an jeder Stelle scheint er hervor".[70] Auch die vom damaligen Innenminister Wolfgang Schäuble[wp] ausgehende öffentliche Debatte um den Kölner Rechtsprofessor Otto Depenheuer[wp] und dessen These zur Selbstbehauptung des Staates bei terroristischer Bedrohung gehören in diesen Zusammenhang, da Depenheuer sich ausdrücklich auf Schmitt beruft.[71]

Dabei bewegt sich eine politische Daseinsform bei Schmitt ganz im Bereich des Existenziellen[wp]. Normative Urteile kann man über sie nicht fällen ("Was als politische Größe existiert, ist, juristisch betrachtet, wert, dass es existiert"). Ein solcher Relativismus[wp] und Dezisionismus[wp][72] bindet eine politische Ordnung nicht an Werte wie Freiheit oder Gerechtigkeit, im Unterschied z. B. zu Montesquieu[wp], sondern sieht den höchsten Wert axiomatisch[wp] im bloßen Vorhandensein dieser Ordnung selbst. Diese und weitere irrationalistische[wp] Ontologismen[wp], etwa sein Glaube an einen "Überlebenskampf zwischen den Völkern", machten Schmitt aufnahmefähig für die Begriffe und die Rhetorik der Nationalsozialisten. Das illustriert die Grenze und zentrale Schwäche von Schmitts Begriffsbildung.

Schmitts Rechtsphilosophie

Schmitt betonte, er habe als Jurist eigentlich nur "zu Juristen und für Juristen" geschrieben. Neben einer großen Zahl konkreter verfassungs- und völkerrechtlicher Gutachten legte er auch eine Reihe systematischer Schriften vor, die stark auf konkrete Situationen hin angelegt waren. Trotz der starken fachjuristischen Ausrichtung ist es möglich, aus der Vielzahl der Bücher und Aufsätze eine mehr oder weniger geschlossene Rechtsphilosophie[wp] zu rekonstruieren. Eine solche geschlossene Lesart veröffentlichte zuletzt 2004 der Luxemburger Rechtsphilosoph und Machiavelli-Kenner Norbert Campagna.[73]

Schmitts rechtsphilosophisches Grundanliegen ist das Denken des Rechts vor dem Hintergrund der Bedingungen seiner Möglichkeit. Das abstrakte Sollen[wp] setzt demnach immer ein bestimmtes geordnetes Sein[wp] voraus, das ihm erst die Möglichkeit gibt, sich zu verwirklichen. Schmitt denkt also in genuin rechtssoziologischen[wp] Kategorien. Ihn interessiert vor allem die immer gegebene Möglichkeit, dass Rechtsnormen[wp] und Rechtsverwirklichung auseinander fallen. Zunächst müssen nach diesem Konzept die Voraussetzungen geschaffen werden, die es den Rechtsgenossen ermöglichen, sich an die Rechtsnormen zu halten. Da die "normale" Situation aber für Schmitt immer fragil und gefährdet ist, kann seiner Ansicht nach die paradoxe Notwendigkeit eintreten, dass gegen Rechtsnormen verstoßen werden muss, um die Möglichkeit einer Geltung des Rechts[wp] herzustellen. Damit erhebt sich für Schmitt die Frage, wie das Sollen sich im Sein ausdrücken kann, wie also aus dem gesollten Sein ein existierendes Sein werden kann.

Verfassung, Souveränität und Ausnahmezustand

Der herrschenden Meinung der Rechtsphilosophie, vor allem aber dem Liberalismus, warf Schmitt vor, das selbständige Problem der Rechtsverwirklichung zu ignorieren.[74] Dieses Grundproblem ist für ihn unlösbar mit der Frage nach Souveränität, Ausnahmezustand[wp] und einem Hüter der Verfassung verknüpft. Anders als liberale Denker, denen er vorwarf, diese Fragen auszublenden, definierte Schmitt den Souverän als diejenige staatliche Gewalt, die in letzter Instanz, also ohne die Möglichkeit Rechtsmittel einzulegen, entscheidet.[75] Den Souverän betrachtet er als handelndes Subjekt und nicht als Rechtsfigur. Laut Schmitt ist er nicht juristisch geformt, aber durch ihn entsteht die juristische Form, indem der Souverän die Rahmenbedingungen des Rechts herstellt. "Die Ordnung muss hergestellt sein, damit die Rechtsordnung einen Sinn hat"[76] Wie Campagna betont hängt damit allerdings auch das Schicksal der Rechtsordnung von der sie begründenden Ordnung ab.[77]

Als erster entwickelte Schmitt keine Staatslehre[wp], sondern eine Verfassungslehre[wp]. Die Verfassung bezeichnete er in ihrer positiven Substanz als "eine konkrete politische Entscheidung über Art und Form der politischen Existenz". Diesen Ansatz grenzt er mit der Formel "Entscheidung aus dem normativen Nichts" positivistisch[wp] gegen naturrechtliche[wp] Vorstellungen ab. Erst wenn der souveräne Verfassungsgeber bestimmte Inhalte als Kern der Verfassung hervorhebt, besitzt die Verfassung demnach einen substanziellen Kern.

Zum politischen Teil der modernen Verfassung gehören für Schmitt etwa die Entscheidung für die Republik[wp], die Demokratie und den Parlamentarismus[wp], wohingegen das Votum für die Grundrechte und die Gewaltenteilung den rechtsstaatlichen Teil der Verfassung ausmacht. Während der politische Teil das Funktionieren des Staates konstituiert, zieht der rechtsstaatliche Teil, so Schmitt, diesem Funktionieren Grenzen. Eine Verfassung nach Schmitts Definition hat immer einen politischen Teil, nicht unbedingt aber einen rechtsstaatlichen. Damit Grundrechte überhaupt wirksam sein können, muss es für Schmitt zunächst einen Staat geben, dessen Macht sie begrenzen. Mit diesem Konzept verwirft er implizit den naturrechtlichen Gedanken universeller Menschenrechte, die für jede Staatsform[wp] unabhängig von durch den Staat gesetztem Recht[wp] gelten, und setzt sich auch hier in Widerspruch zum Liberalismus.

Jede Verfassung steht in ihrem Kern, argumentiert Schmitt, nicht zur Disposition wechselnder politischer Mehrheiten, das Verfassungssystem ist vielmehr unveränderlich. Es sei nicht der Sinn der Verfassungs­bestimmungen über die Verfassungs­revision, ein Verfahren zur Beseitigung des Ordnungssystems zu eröffnen, das durch die Verfassung konstituiert werden soll. Wenn in einer Verfassung die Möglichkeit einer Verfassungsrevision vorgesehen ist, so solle das keine legale[wp] Methode zu ihrer eigenen Abschaffung etablieren.[78]

CSB-10.jpgDurch die politische Verfassung, also die Entscheidung über Art und Form der Existenz, entsteht demzufolge eine Ordnung, in der Normen wirksam werden können ("Es gibt keine Norm, die auf ein Chaos anwendbar wäre"). Im eigentlichen Sinne politisch ist eine Existenzform nur dann, wenn sie kollektiv ist, wenn also ein vom individuellen Gut eines jeden Mitglieds verschiedenes kollektives Gut im Vordergrund steht. In der Verfassung, so Schmitt, drücken sich immer bestimmte Werte aus, vor deren Hintergrund unbestimmte Rechtsbegriffe wie die "öffentliche Sicherheit"[wp] erst ihren konkreten Inhalt erhalten. Die Normalität[wp] könne nur vor dem Hintergrund dieser Werte überhaupt definiert werden. Das wesentliche Element der Ordnung ist dabei für Schmitt die Homogenität[wp] als Übereinstimmung aller bezüglich der fundamentalen Entscheidung hinsichtlich des politischen Seins der Gemeinschaft.[79] Dabei ist Schmitt bewusst, dass es illusorisch wäre, eine weitreichende gesellschaftliche Homogenität erreichen zu wollen. Er bezeichnet die absolute Homogenität daher als "idyllischen Fall".

Seit dem 19. Jahrhundert besteht laut Schmitt die Substanz der Gleichheit vor allem in der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Nation[wp]. Homogenität in der modernen Demokratie ist aber nie völlig zu verwirklichen, sondern es liegt stets ein "Pluralismus"[wp] partikularer[wp] Interessen vor, daher ist nach Schmitts Auffassung die "Ordnung" immer gefährdet. Die Kluft von Sein und Sollen könne jederzeit aufbrechen. Der für Schmitt zentrale Begriff der Homogenität ist zunächst nicht ethnisch[wp] oder gar rassistisch gedacht, sondern vielmehr positivistisch: Die Nation verwirklicht sich in der Absicht, gemeinsam eine Ordnung zu bilden. Nach 1933 stellte Schmitt sein Konzept allerdings ausdrücklich auf den Begriff der "Rasse" ab.

Der Souverän schafft und garantiert in Schmitts Denken die Ordnung. Hierfür hat er das Monopol der letzten Entscheidung. Souveränität ist für Schmitt also juristisch von diesem Entscheidungsmonopol her zu definieren ("Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet"), nicht von einem Gewalt- oder Herrschaftsmonopol[wp] aus. Die im Ausnahmezustand getroffenen Entscheidungen (Verurteilungen, Notverordnungen[wp] etc.) lassen sich aus Schmitts Sicht hinsichtlich ihrer Richtigkeit nicht anfechten ("Dass es die zuständige Stelle war, die eine Entscheidung fällt, macht die Entscheidung [...] unabhängig von der Richtigkeit ihres Inhaltes"). Souverän ist für Schmitt dabei immer derjenige, der den Bürgerkrieg[wp] vermeiden oder wirkungsvoll beenden kann.

Die Ausnahmesituation hat daher den Charakter eines heuristischen[wp] Prinzips:

"Die Ausnahme ist interessanter als der Normalfall. Das Normale beweist nichts, die Ausnahme beweist alles; sie bestätigt nicht nur die Regel, die Regel lebt überhaupt nur von der Ausnahme. In der Ausnahme durchbricht die Kraft des wirklichen Lebens die Kruste einer in der Wiederholung erstarrten Mechanik." [80]

Repräsentation, Demokratie und Homogenität

Der moderne Staat ist für Schmitt demokratisch legitimiert. Demokratie in diesem Sinne bedeutet die "Identität von Herrscher und Beherrschten, Regierenden und Regierten, Befehlenden und Gehorchenden". Zum Wesen der Demokratie gehört die "Gleichheit", die sich allerdings nur nach innen richtet und daher nicht die Bürger anderer Staaten umfasst. Innerhalb eines demokratischen Staatswesens sind alle Staats­angehörigen gleich. Demokratie als Staatsform setzt laut Schmitt immer ein "politisch geeintes Volk" voraus. Die demokratische Gleichheit verweist damit auf eine Gleichartigkeit bzw. Homogenität. In der Zeit des Nationalsozialismus[wp] bezeichnete Schmitt dieses Postulat nicht mehr als "Gleichartigkeit", sondern als "Artgleichheit".

CSB-11.jpgDie Betonung der Notwendigkeit einer relativen Homogenität teilt Schmitt mit seinem Antipoden Hermann Heller[wp], der die Homogenität jedoch sozial und nicht politisch verstand.[81] Heller hatte sich im Jahre 1928 brieflich an Schmitt gewandt, da er eine Reihe von Gemeinsamkeiten im verfassungs­politischen Urteil bemerkt hatte. Neben der Frage der politischen Homogenität betraf das vor allem die Nutzung des Notverordnungs­paragraphen Art. 48 in der Weimarer Verfassung[wp], zu der Schmitt 1924 ein Referat auf der Versammlung der Staatsrechtslehrer gehalten hatte, mit dem Heller übereinstimmte. Der Austausch brach jedoch abrupt wieder ab, nachdem Heller Schmitts Begriff des Politischen Bellizismus[wp]vorgeworfen hatte. Schmitt hatte diesem Urteil vehement widersprochen.

In der Frage der politischen Homogenität hat sich auch das Bundesverfassungsgericht in dem berühmten Maastricht-Urteil[wp] 1993 auf eine relative politische Homogenität berufen: "Die Staaten bedürfen hinreichend bedeutsamer eigener Aufgabenfelder, auf denen sich das jeweilige Staatsvolk in einem von ihm legitimierten und gesteuerten Prozeß politischer Willensbildung entfalten und artikulieren kann, um so dem, was es - relativ homogen - geistig, sozial und politisch verbindet, rechtlichen Ausdruck zu geben." Dabei bezog es sich ausdrücklich auf Hermann Heller, obwohl der Sachverhalt inhaltlich eher Schmitt hätte zugeordnet werden müssen. Dazu schreibt der Experte für Öffentliches Recht[wp] Alexander Proelß[wp] 2003: "Die Benennung Hellers zur Stützung der Homogenitäts­voraussetzung des {Staatsvolkes geht jedenfalls fehl [...]. Das Gericht dürfte primär das Ziel verfolgt haben, der offenbar als wenig wünschenswert erschienenen Zitierung des historisch belasteten Schmitt auszuweichen."[82]

Hinter den bloß partikularen Interessen muss es, davon geht Schmitt im Sinne Rousseaus[wp] aus, eine volonté générale[wp] geben, also ein gemeinsames, von allen geteiltes Interesse. Diese "Substanz der Einheit" ist eher dem Gefühl als der Rationalität zugeordnet. Wenn eine starke und bewusste Gleichartigkeit und damit die politische Aktions­fähigkeit fehlt, bedarf es nach Schmitt der Repräsentation[wp]. Wo das Element der Repräsentation in einem Staat überwiege, nähere sich der Staat der Monarchie[wp], wo indes das Element der Identität stärker sei, nähere sich der Staat der Demokratie. In dem Moment, in dem in der Weimarer Republik[wp] der Bürgerkrieg als reale Gefahr am Horizont erschien, optierte Schmitt daher für einen souveränen Reichs­präsidenten[wp] als Element der "echten Repräsentation". Den Parlamentarismus[wp] bezeichnete er dagegen als "unechte Fassade", die sich geistes­geschichtlich[wp] überholt habe. Das Parlament lehnte er als "Hort der Parteien[wp]" und "Partikular­interessen" ab. In Abgrenzung dazu unterstrich er, dass der demokratisch legitimierte Präsident die Einheit repräsentiere. Als Repräsentant der Einheit ist aus dieser Sicht der Souverän der "Hüter der Verfassung", der politischen Substanz der Einheit.

Diktatur, Legalität und Legitimität

Der "Leviathan" - Hobbes'sches Sinnbild des modernen Staates - wird in den Augen Schmitts vom Pluralismus der indirekten Gewalten vernichtet.

Das Instrument, mit dem der Souverän die gestörte Ordnung wiederherstellt, ist Schmitt zufolge die "Diktatur"[wp], die nach seiner Auffassung das Rechtsinstitut der Gefahrenabwehr[wp] darstellt (vgl. Artikel Ausnahmezustand[wp]). Eine solche Diktatur, verstanden in der altrömischen Grundbedeutung[wp] als Notstandsherrschaft[wp] zur "Wiederherstellung der bedrohten Ordnung", ist nach Schmitts Beurteilung zwar durch keine Rechtsnorm gebunden, trotzdem bildet das Recht immer ihren Horizont. Zwischen dieser Diktatur und der "Rechtsidee" besteht dementsprechend nur ein relativer, kein absoluter Gegensatz.

Die Diktatur, so Schmitt, sei ein bloßes Mittel, um einer gefährdeten "Normalität" wieder diejenige Stabilität zu verleihen, die für die Anwendung und die Wirksamkeit des Rechts erforderlich ist. Indem der Gegner sich nicht mehr an die Rechtsnorm hält, wird die Diktatur als davon abhängige Antwort erforderlich. Die Diktatur stellt somit die Verbindung zwischen Sein und Sollen (wieder) her, indem sie die Rechtsnorm vorübergehend suspendiert, um die "Rechtsverwirklichung" zu ermöglichen. Schmitt:

"Dass jede Diktatur die Ausnahme von einer Norm enthält, besagt nicht zufällige Negation einer beliebigen Norm. Die innere Dialektik[wp] des Begriffs liegt darin, dass gerade die Norm negiert wird, deren Herrschaft durch die Diktatur in der geschichtlich-politischen Wirklichkeit gesichert werden soll."[83]

Das "Wesen der Diktatur" sieht er im Auseinanderfallen von Recht und Rechtsverwirklichung:

"Zwischen der Herrschaft der zu verwirklichenden Norm und der Methode ihrer Verwirklichung kann also ein Gegensatz bestehen. Rechtsphilosophisch[wp] liegt hier das Wesen der Diktatur, nämlich der allgemeinen Möglichkeit einer Trennung von Normen des Rechts und Normen der Rechtsverwirklichung." [83][84]

Schmitt moniert, dass die "liberale Rechtsphilosophie" diesem selbständigen bedeutenden "Problem der Rechtsverwirklichung"[85] mit Ignoranz begegne, da ihre Vertreter auf den "Normalfall" fixiert seien und den Ausnahmefall ausblendeten. Campagna fasst diese Schmittsche Position wie folgt zusammen:

"Im Normalfall braucht man die Rechtsnormen nicht zu verletzen, um die Verwirklichung dieser Normen zu sichern, aber weil dieser Normalfall, bei einer realistischen Betrachtung der menschlichen Angelegenheiten, nicht auf alle Ewigkeiten abgesichert ist, muß man immer mit der Möglichkeit rechnen, daß die Rechts- und die Rechtsverwirklichungsnormen sich trennen werden, daß man also gegen die Rechtsnormen verstoßen muß, um die Möglichkeit eines rechtlichen Zusammenlebens zu garantieren." [74]

CSB-12.jpgAnalog können nach Schmitt auch Legalität[wp] und Legitimität[wp] auseinanderfallen. Dies diagnostizierte er etwa in der Endphase der Weimarer Republik. Ein nur noch funktionalistisches Legalitätsystem, so Schmitt 1932, drohe, sich gegen sich selbst zu wenden und damit die eigene Legalität und Legitimität letztlich selbst aufzuheben: Bei Richard Thoma[wp] "ist wenigstens noch das bürgerlich-rechtliche System selbst mit seinem Gesetzes- und Freiheitsbegriff heilig, die liberale Wertneutralität[wp] wird als ein Wert angesehen und der politische Feind - Faschismus und Bolschewismus[wp] - offen genannt. Anschütz[wp]dagegen geht die Wertneutralität eines nur noch funktionalistischen Legalitätssystems bis zur absoluten Neutralität gegen sich selbst und bietet den legalen Weg zur Beseitigung der Legalität selbst, sie geht also in ihrer Neutralität bis zum Selbstmord." [86] Diese Kritik an dem Wertrelativismus der herrschenden Lehre verdichtete Schmitt in einer berühmten Formulierung:

"Eine Verfassung, die es nicht wagen würde, sich hier [also bei drohender Beseitigung des Legalitätssystems selbst] zu entscheiden, sondern statt einer substanzhaften Ordnung den kämpfenden Klassen, Richtungen und Zielsetzungen die Illusion geben wollte, daß sie legal auf ihre Rechnung kommen, alle ihre Parteiziele legal erreichen und alle ihren Gegner legal vernichten können, ist heute nicht einmal mehr als dilatorischer Formelkompromiß möglich und würde im praktischen Ergebnis auch ihre Legalität und Legitimität zerstören. Sie müßte in dem kritischen Augenblick, in dem eine Verfassung sich zu bewähren hat, notwendigerweise versagen."

Legal ist eine Handlung, wenn sie sich restlos einer allgemeinen Norm des positiven Rechts[wp]subsumieren lässt. Die Legitimität hingegen ist für Schmitt nicht unbedingt an diese Normen gebunden. Sie kann sich auch auf Prinzipien beziehen, die dem positiven Recht übergeordnet sind, etwa das "Lebensrecht des Staates" oder die Staatsräson. Die Diktatur beruft sich dementsprechend auf die Legitimität. Sie ist nicht an positive Normierungen gebunden, sondern nur an die Substanz der Verfassung, also ihre Grundentscheidung über Art und Form der politischen Existenz. Gemäß Schmitt muss sich die Diktatur selbst überflüssig machen, d. h. sie muss die Wirklichkeit so gestalten, dass der Rückgriff auf eine außerordentliche Gewalt überflüssig wird. Die Diktatur ist bei Vorliegen einer Verfassung notwendig kommissarisch, da sie keinen anderen Zweck verfolgen kann, als die Verfassung wieder in Gültigkeit zu bringen. Der Diktator ist somit eine konstituierte Gewalt (pouvoir constitué), die sich nicht über den Willen der konstituierenden Gewalt (pouvoir constituant) hinwegsetzen kann. In Abgrenzung davon gibt es laut Schmitt eine "souveräne Diktatur", bei der der Diktator erst eine Situation herstellt, die sich aus seiner Sicht zu bewahren lohnt. Hier hatte Schmitt vor allem den souveränen Fürsten[wp] vor Augen. Dies bedeutet in der Konsequenz, was Schmitt auch formulierte: Souveräne Diktatur und Verfassung schließen einander aus.

Krieg, Feindschaft, Völkerrecht

Homogenität, die nach Schmitt zum Wesenskern der Demokratie gehört, setzt auf einer höheren Ebene immer Heterogenität[wp] voraus. Einheit gibt es nur in Abgrenzung zu einer Vielheit. Jedes sich demokratisch organisierende Volk kann dies folglich nur im Gegensatz zu einem anderen Volk vollziehen. Es existiert für dieses Denken also immer ein "Pluriversum" verschiedener Völker und Staaten. Wie das staatliche Recht, so setzt für Schmitt auch das internationale Recht ("Völkerrecht"[wp]) eine konkrete Ordnung voraus.

Diese konkrete Ordnung war seit dem Westfälischen Frieden[wp] von 1648 die internationale Staatenordnung als Garant einer internationalen Rechtsordnung. Da Schmitt den Untergang dieser Staatenordnung konstatiert, stellt sich für ihn jedoch die Frage nach einem neuen konkreten Sein internationaler Rechtssubjekte, das eine "seinswirkliche" Grundlage für eine internationale Rechtsordnung garantieren könne.

Historisch wurde laut Schmitt eine solche Ordnung immer durch Kriege souveräner Staaten hergestellt, die ihre politische Idee als Ordnungsfaktor im Kampf gegen andere durchsetzen wollten. Erst wenn die Ordnungsansprüche an eine Grenze gestoßen sind, etabliere sich in einem Friedensschluss ein stabiles Pluriversum, also eine internationale Ordnung ("Sinn jedes nicht sinnlosen Krieges besteht darin, zu einem Friedensschluss zu führen"). Es muss erst eine als "normal" angesehene Teilung des Raumes gegeben sein, damit es zu einer wirksamen internationalen Rechtsordnung kommen kann.

Durch ihre politische Andersartigkeit sind die pluralen Gemeinwesen füreinander immer potentielle Feinde, solange keine globale Ordnung hergestellt ist. Schmitt hält jedoch entschieden an einem eingeschränkten Feindbegriff fest und lässt damit Platz für die Idee des Rechts. Denn nur mit einem Gegenüber, der als (potentieller) Gegner und nicht als absoluter Feind betrachtet wird, ist ein Friedensschluss möglich. Hier stellt Schmitt die Frage nach der "Hegung des Krieges". Das ethische Minimum der Rechtsidee ist für ihn dabei das Prinzip der Gegenseitigkeit. Dieses Element dürfe in einem Krieg niemals wegfallen, das heißt, es müssten auch dem Feind im Krieg immer dieselben Rechte zuerkannt werden, die man für sich selbst in Anspruch nimmt.

Schmitt unterscheidet dabei folgende Formen der Feindschaft[wp]: konventionelle Feindschaft, wirkliche Feindschaft und absolute Feindschaft. Zur absoluten Feindschaft komme es paradoxerweise etwa dann, wenn sich eine Partei den Kampf für den Humanismus auf ihre Fahne geschrieben habe. Denn wer zum Wohle oder gar zur Rettung der gesamten Menschheit kämpfe, müsse seinen Gegner als "Feind der gesamten Menschheit" betrachten und damit zum "Unmenschen" deklarieren. In Abwandlung Pierre-Joseph Proudhons[wp] Wort "Wer Gott sagt, will betrügen", heißt es bei Schmitt: "Wer Menschheit sagt, will betrügen".[87]

"Die Führung des Namens 'Menschheit', die Berufung auf die Menschheit, die Beschlagnahme dieses Wortes, alles das könnte, weil man nun einmal solche erhabenen Namen nicht ohne gewisse Konsequenzen führen kann, nur den schrecklichen Anspruch manifestieren, daß dem Feind die Qualität des Menschen abgesprochen, daß er hors-la-loi [Außerhalb des Rechts] und hors L'humanité erklärt und dadurch der Krieg zur äußersten Unmenschlichkeit getrieben werden soll."[87]

Die Verallgemeinerung dieser These vollzog Schmitt 1960 in einem Privatdruck mit dem Titel Die Tyrannei der Werte. Hier lehnte er den gesamten Wertediskurs ab:

"Wer Wert sagt, will geltend machen und durchsetzen. Tugenden[wp] übt man aus; Normen wendet man an; Befehle werden vollzogen; aber Werte werden gesetzt und durchgesetzt. Wer ihre Geltung behauptet, muss sie geltend machen. Wer sagt, dass sie gelten, ohne dass ein Mensch sie geltend macht, will betrügen."

Den konventionellen Krieg bezeichnete Schmitts als gehegten Krieg (ius in bello[wp]), an dem Staaten und ihre regulären Armeen beteiligt, sonst niemand. Auf diesem Prinzip basieren, so Schmitt, auch die nach dem Zweiten Weltkrieg abgeschlossenen vier Genfer Konventionen[wp], da sie eine souveräne Staatlichkeit zugrunde legen. Schmitt würdigte diese Konventionen als "Werk der Humanität", stellt aber zugleich fest, dass sie von einer Wirklichkeit ausgingen, die als solche nicht mehr existiere. Daher könnten sie ihre eigentliche Funktion, eine wirksame Hegung des Krieges zu ermöglichen, nicht mehr erfüllen. Denn mit dem Verschwinden des zugrundeliegenden Seins habe auch das Sollen keine Grundlage mehr.

Den Gedanken, dass Frieden nur durch Krieg möglich ist, da nur der echte Friedens­schluss nach einem Krieg eine konkrete Ordnung herbeiführen kann, formulierte Schmitt zuerst im Zusammenhang der Auseinandersetzung mit dem Ausgang des Ersten Weltkrieges[wp]. Auf der Grundlage dieser Vorstellung proklamierte er die provozierende Alternative: "Frieden oder Pazifismus". Als Beispiel für einen Friedens­schluss, der keine neue Ordnung im Sinne eines Friedens­schlusses brachte, betrachtete Schmitt den Versailler Vertrag[wp] und die Gründung des Genfer Völkerbunds[wp] 1920. Der Völkerbund führte, aus Schmitts Perspektive, nur die Situation des Krieges fort. Er erschien ihm daher wie eine Fortsetzung dieses Krieges mit anderen Mitteln.[88] Dazu schrieb er während des Zweiten Weltkriegs 1940:

"In Wahrheit hat die Genfer Kombination den Namen eines Bundes, einer Sozietät oder Liga im Sinne einer politischen Vereinigung nur insofern verdient, als sie den Versuch machte, die Weltkriegskoalition fortzusetzen und darin auch die im Weltkrieg neutralen Staaten einzubeziehen." [89]

CSB-13.gifKonkret bezog sich Schmitt auf die Ruhrbesetzung[wp] durch französische und belgische Truppen im Januar 1923, mit der beide Länder auf einen Streit um die Höhe der deutschen Reparationen[wp]reagierten, um sich eine Schlüsselstellung in Bezug auf die noch unbesetzten Teile des Ruhrgebiets sowie die wichtigsten Handelszentren zu verschaffen. Begründet wurde diese Aktion mit der Sicherung der "Heiligkeit der Verträge". Dies geißelte Schmitt als ideologische Verschleierung handfester Interessenpolitik. Eine solche Juridifizierung der Politik, die nur die Machtansprüche der starken Staaten bemäntele, bezeichnete er als Hauptgefahr für den Frieden. Sie sei eine Art verdeckter Fortsetzung des Krieges, die durch den gewollten Mangel an Sichtbarkeit des Feindes zu einer Steigerung der Feindschaft im Sinne des absoluten Feindbegriffs und letztlich zu einem diskriminierenden Kriegsbegriff führe. Eine konkrete Ordnung werde durch einen solchen "unechten" Frieden nicht geschaffen. Statt einer Ordnung entstehe die Fassade einer Ordnung, hinter der die politischen Ziele changieren:

"Im übrigen fehlt [dem Völkerbund] jeder konstruktive Gedanke, jede Gemeinschaftssubstanz, daher auch jede politische Folgerichtigkeit und jede Identität und Kontinuität im rechtlichen Sinne. Der politische Inhalt des Genfer Völkerbundes hat oft gewechselt, und die unter Beibehaltung derselben Etikette weitergeführte Genfer Veranstaltung hat sich [bis 1936] mindestens sechsmal in ein politisches und daher auch völkerrechtliches aliud[wp] verwandelt." [89]

Auflösung der internationalen Ordnung: Großraum, Pirat und Partisan

Schmitt diagnostiziert ein Ende der Staatlichkeit ("Die Epoche der Staatlichkeit geht zu Ende. Darüber ist kein Wort mehr zu verlieren"). Das Verschwinden der Ordnung souveräner Staatlichkeit sieht er in folgenden Faktoren: Erstens lösen sich die Staaten auf, es entstehen neuartige Subjekte internationalen Rechts; zweitens ist der Krieg ubiquitär - also allgegenwärtig und allverfügbar - geworden und hat damit seinen konventionellen und gehegten Charakter verloren.

Der Freibeuter - heute in seiner zeitgenössischen Variante als somalischer Pirat[wp] - ist in Schmitts Kategorien der Vorläufer des modernen Terroristen.

An die Stelle des Staates treten Schmitt zufolge mit der Monroe-Doktrin[wp] 1823 neuartige "Großräume" mit einem Interventionsverbot für raumfremde Mächte. Hier habe man es mit neuen Rechtssubjekten zu tun: Die USA[wp] zum Beispiel sind laut Schmitt seit der Monroe-Doktrin kein gewöhnlicher Staat mehr, sondern eine führende und tragende Macht, deren politische Idee in ihren Großraum, nämlich die westliche Hemisphäre ausstrahlt. Damit ergibt sich eine Einteilung der Erde in mehrere durch ihre geschichtliche, wirtschaftliche und kulturelle Substanz erfüllte Großräume. Den seit 1938 entwickelten Begriff des Großraums füllte Schmitt 1941 nationalsozialistisch; die politische Idee des deutschen Reiches sei die Idee der "Achtung jedes Volkes als einer durch Art und Ursprung, Blut und Boden[wp]bestimmte Lebenswirklichkeit". An die Stelle eines Pluriversums von Staaten tritt für Schmitt also ein Pluriversum von Großräumen.

Gleichzeitig geht den Staaten, so Schmitts Analyse, das Monopol der Kriegsführung (ius ad bellum[wp]) verloren. Es träten neue, nichtstaatliche Kombattanten hervor, die als kriegsführende Parteien aufträten. Im Zentrum dieser neuen Art von Kriegsführung sieht Schmitt Menschen, die sich total mit dem Ziel ihrer Gruppe identifizieren und daher keine einhegenden Grenzen für die Verwirklichung dieser Ziele kennen. Sie sind bereit Unbeteiligte, Unschuldige, ja sogar sich selbst zu opfern. Damit werde die Sphäre der Totalität[wp] betreten und damit auch der Boden der absoluten Feindschaft.

Nach Schmitt hat man es nunmehr mit dem Partisanen[wp] zu tun, der sich durch vier Merkmale auszeichnet: Irregularität, starkes politisches Engagement, Mobilität und "tellurischen Charakter" (Ortsgebundenheit). Der Partisan ist nicht mehr als regulärer Kombattant erkennbar, er trägt keine Uniform, er verwischt bewusst den Unterschied zwischen Kämpfern und Zivilisten, der für das Kriegsrecht konstitutiv ist. Durch sein starkes politisches Engagement unterscheidet sich der Partisan vom Piraten[wp].[90] Dem Partisan geht es in erster Linie darum, für politische Ziele zu kämpfen, mit denen er sich restlos identifiziert. Der lateinische Ursprung des Wortes Partisan sei, was oft vergessen werde, "Anhänger einer Partei".

Der Partisan ist durch seine Irregularität hochgradig mobil. Anders als stehende Heere kann er rasch und unerwartet zuschlagen und sich ebenso schnell zurückziehen. Er agiert nicht hierarchisch und zentral, sondern dezentral und in Netzwerken. Sein tellurischer Charakter zeigt sich nach Schmitt darin, dass der Partisan sich an einen konkreten Ort gebunden fühle, den er verteidige. Der verortete oder ortsgebundene Partisan führt primär einen Verteidigungskrieg[wp]. Dieses letzte Merkmal beginnt der Partisan, so Schmitt, aber zu verlieren. Der Partisan (oder, wie man heute sagen würde: der Terrorist) wird zu einem "Werkzeug einer mächtigen Weltpolitik treibenden Zentrale, die ihn im offenen oder im unsichtbaren Krieg einsetzt und nach Lage der Dinge wieder abschaltet".

Während der konventionelle Feind im Sinne des gehegten Krieges einen bestimmten Aspekt innerhalb eines von allen Seiten akzeptierten Rahmens in Frage stellt, stelle der wirkliche Feind den Rahmen als solchen in Frage. Der nicht mehr ortsgebundene Partisan verkörpert die Form der absoluten Feindschaft und markiert somit den Übergang zu einem totalen Krieg. Für Schmitt erfolgte der Übergang vom "autochthonen[wikt] zum weltaggressiven Partisan" historisch mit Lenin[wp]. Es geht, betont Schmitt, in den neuen Kriegen, die von der absoluten Feindschaft der Partisanen geprägt sind, nicht mehr darum, neue Gebiete zu erobern, sondern eine Existenzform wegen ihrer angeblichen Unwertigkeit zu vernichten. Aus einer kontingent definierten Feindschaft wird eine ontologisch[wp] oder intrinsisch[wp] bestimmte. Mit einem solchen Feind ist kein gehegter Krieg und auch kein Friedensschluss mehr möglich. Schmitt nennt das im Unterschied zum "paritätisch geführten Krieg" den "diskriminierend geführten Krieg". Sein diskriminierender Kriegsbegriff bricht mit der Reziprozität und beurteilt den Feind in Kategorien des Gerechten und Ungerechten. Wird der Feindbegriff in einem solchen Sinne total, wird die Sphäre des Politischen verlassen und die des Theologischen betreten, also die Sphäre der letzten, nicht mehr verhandelbaren Unterscheidung. Der Feindbegriff des Politischen ist nach Schmitt ein durch die Idee des Rechts begrenzter Begriff. Es ist demzufolge gerade die Abwesenheit einer ethischen[wp] Bestimmung des Kriegsziels, welche eine "Hegung des Krieges" erst ermöglicht, weil ethische Postulate, da sie grundsätzlich nicht verhandelbar sind, zur "theologischen Sphäre" gehören.

Der Nomos der Erde

Nach dem Wegfall der Ordnung des Westfälischen Friedens stellt sich für Schmitt die Frage nach einer neuen seinsmäßigen Ordnung, die das Fundament eines abstrakten Sollens werden kann. Für ihn ist dabei klar, dass es keine "One World Order" geben kann. Die Entstaatlichung der internationalen Ordnung dürfe nicht in einen Universalismus münden. Laut Schmitt ist allein eine Welt der Großräume mit Interventionsverbot für andere Großmächte in der Lage, die durch die Westfälische Ordnung garantierte Hegung des Krieges zu ersetzen.

Er konstruiert 1950 einen "Nomos[wp] der Erde", der - analog zur souveränen Entscheidung - erst die Bedingungen der Normalität schafft, die für die Verwirklichung des Rechts notwendig sind. Somit ist dieser räumlich verstandene Nomos der Erde für Schmitt die Grundlage für jede völkerrechtliche Legalität. Ein wirksames Völkerrecht wird nach seiner Auffassung immer durch eine solche konkrete Ordnung begründet, niemals durch bloße Verträge. Sobald auch nur ein Element der Gesamtordnung diese Ordnung in Frage stelle, sei die Ordnung als solche in Gefahr.

Der erste Nomos war für Schmitt lokal, er betraf nur den europäischen Kontinent. Nach der Entdeckung Amerikas sei der Nomos global geworden, da er sich nun auf die ganze Welt ausgedehnt habe. Für den neuen Nomos der Erde, der sich für Schmitt noch nicht herausgebildet hat, sieht die Schmittsche Theorie drei prinzipielle Möglichkeiten: a) eine alles beherrschende Macht unterwirft sich alle Mächte, b) der Nomos, in dem sich souveräne Staaten gegenseitig akzeptieren, wird wiederbelebt, c) der Raum wird zu einem neuartigen Pluriversum von Großmächten.

CSB-14.jpegDie Verwirklichung der zweiten Variante hält Schmitt für unwahrscheinlich. Die erste Variante lehnt er entschieden ab ("Recht durch Frieden ist sinnvoll und anständig; Friede durch Recht ist imperialistischer[wp] Herrschaftsanspruch"). Es dürfe nicht sein, dass "egoistische Mächte", womit er vor allem die Vereinigten Staaten im Blick hat, die Welt unter ihre Machtinteressen stellen. Das Ius belli dürfe nicht zum Vorrecht einer einzigen Macht werden, sonst höre das Völkerrecht auf, paritätisch und universell zu sein. Somit bleibt gemäß Schmitt nur das Pluriversum einiger weniger Großräume. Voraussetzung dafür wäre in der Konsequenz des Schmittschen Denkens allerdings ein globaler Krieg, da nur eine kriegerische Auseinandersetzung geeignet ist, einen neuen Nomos der Erde zu begründen.

Rezeption

Nach 1945 war Schmitt wegen seines Engagements für den Nationalsozialismus[wp] akademisch und publizistisch isoliert. Er wurde neben Ernst Jünger[wp], Arnold Gehlen[wp], Hans Freyer[wp] und Martin Heidegger[wp] als intellektueller Wegbereiter und Stütze des NS-Regimes angesehen.

Dennoch hatte er zahlreiche Schüler, die das juristische Denken der frühen Bundesrepublik mitprägten. Dazu gehören Ernst Rudolf Huber[wp], Ernst Forsthoff[wp], Werner Weber[wp], Roman Schnur[wp], Hans Barion[wp] und Ernst Friesenhahn[wp], die alle außer Friesenhahn selbst durch längeres nationalsozialistisches Engagement belastet waren.[91] Diese Schüler widmeten dem Jubilar jeweils zum 70. und 80. Geburtstag eine Festschrift, um ihm öffentlich ihre Reverenz zu erweisen (Festschrift zum 70. Geburtstag für Carl Schmitt, 1959 und Epirrhosis. Festgabe für Carl Schmitt zum 80. Geburtstag, 1968). Weitere Schüler Schmitts waren etwa der als Kanzlerberater bekannt gewordene politische Publizist Rüdiger Altmann[wp] oder der einflussreiche Publizist Johannes Gross[wp]. Jüngere Verfassungsjuristen wie Ernst-Wolfgang Böckenförde[wp][92] oder Josef Isensee[wp][93] wurden nachhaltig von Carl Schmitt beeinflusst und lassen sich der von ihm begründeten Denktradition zuordnen, die gelegentlich auch als Schmitt-Schule[wp] bezeichnet wird.[94] Bekannt ist das an Schmitt angelehnte Diktum Böckenfördes[wp], dass der Staat von Voraussetzungen lebe, die er selbst nicht garantieren kann.[95] Verschiedene öffentliche Persönlichkeiten suchten in der Frühzeit der Bundesrepublik den Rat oder die juristische Expertise Schmitts, darunter etwa der SPIEGEL[wp]-Herausgeber Rudolf Augstein[wp] 1952.[96]

Schmitt wirkte aber auch in andere Disziplinen hinein. In der Geschichtswissenschaft[wp] waren vor allem Reinhart Koselleck[wp] (Kritik und Krise) und Christian Meier[wp] (Die Entstehung des Politischen bei den Griechen) von Schmitt beeinflusst, in der Soziologie[wp] Hanno Kesting[wp] (Geschichtsphilosophie und Weltbürgerkrieg); in der Philosophie rezipierten Odo Marquard[wp] (Individuum und Gewaltenteilung), Hermann Lübbe[wp] (Der Streit um Worte: Sprache und Politik) und Alexandre Kojève[wp] (Hegel, eine Vergegenwärtigung seines Denkens) schmittsche Theoreme. Auch Hans Blumenberg[wp] (Legitimität der Neuzeit) beschäftigte sich in seinem Werk an verschiedenen Stellen teils kritisch, teils anerkennend mit Schmitt.[97] In der Religionswissenschaft[wp] war es vor allem Jacob Taubes[wp] (Abendländische Eschatologie[wp]), der an Schmitts Politischer Theologie anknüpfte.[98]

Eine besonders diffizile Frage in der Wirkungsgeschichte Carl Schmitts ist dessen Rezeption in der intellektuellen und politischen Linken[wp]. Sie war Gegenstand scharfer Kontroversen.[99] Auf der einen Seite galt Schmitt als eine Art intellektueller Hauptgegner - Ernst Bloch[wp] bezeichnete ihn etwa als eine der "Huren des völlig mortal gewordenen, des nationalsozialistischen Absolutismus"[100] -, auf der anderen Seite gab es argumentative Übereinstimmungen, inhaltliche Anklänge und versteckte Bezugnahmen.

In einem breit diskutierten[101] Aufsatz über Schmitt und die Frankfurter Schule argumentierte Ellen Kennedy 1986, dass Jürgen Habermas[wp] in seiner Parlamentarismuskritik Schmittsche Argumentationsfiguren verwendet habe.[102] In Iring Fetschers[wp] Frankfurter Seminaren um 1968 spielte Schmitt - wie Eike Hennig[wp] berichtet - eine große Rolle.[103] Reinhard Mehring schrieb dazu 2006: "Ein Einfluss von Schmitt auf Habermas wurde wiederholt diskutiert. Er lag in der Frankfurter Luft. Schmitt war so etwas wie ein Hausjurist der Kritischen Theorie und Frankfurter Schule. Otto Kirchheimer und Franz Neumann, Ernst Fraenkel und Walter Benjamin hatten alle vor 1933 ihren Schmitt gelesen. Kirchheimer hatte bei Schmitt promoviert; er und Neumann trafen Schmitt in Berlin häufiger. Dessen politische Betrachtung des Rechts und der Volkssouveränität war ihnen für die Ausarbeitung einer sozialistischen Rechtstheorie interessant. Früh kritisierte Kirchheimer allerdings Schmitts Begriffsrealismus, worunter er eine geschichtsphilosophische Überspannung juristischer Kategorien verstand. Neumann adaptierte Schmitts rechtstheoretische Diagnose einer Auflösung des rechtsstaatlichen Gesetzesbegriffs dann auch für seine Beschreibung des nationalsozialistischen Behemoth. Seitdem gab es einen juristischen Links-Schmittismus, dem Habermas in Frankfurt begegnete."[104]

Der Politikwissenschaftler Wilhelm Hennis[wp] hatte in seiner Freiburger Antrittsrede im Juli 1968 mit dem an Schmitt anknüpfenden Titel Verfassung und Verfassungswirklichkeit das Verfassungsdenken der "Linken" - genauer: die Unterscheidung zwischen den formalen Organisationsformen und den materiellen Prinzipien der Grundrechte - als "reinen Carl Schmitt frankfurterisch" bezeichnet.[105] Schmitt, dem Hennis die Schrift zugesandt hatte, antwortete im Dezember 1968 mit einer lobenden Bemerkung in Richtung der Autoren der Frankfurter Schule:

"Meine Schrift über Legalität und Legitimität sollte verhindern, dass sie [gemeint ist die Verfassung] ein Instrument des Bürgerkrieges würde; daher die wichtigste rechtswissenschaftliche Erkenntnis der ganzen Schrift: die Lehre von den 'politischen Prämien auf den legalen Machtbesitz', die in einer Zeit der großen Koalition[wp] [gemeint ist die Regierung Kurt Georg Kiesinger[wp] und Willy Brandt[wp]1966-1969[wp]] von selbst zu einer Praxis legaler Prämien auf dem politischen Machtbesitz werden. Das ist es, was die Frankfurter begreifen und was andere nicht begreifen wollen."[106]

CSB-15.jpgNeben Anknüpfungspunkten von Schmitt mit Protagonisten der Frankfurter Schule gab es Elemente einer "problematischen Solidarität" (Friedrich Balke) zwischen der politischen Philosophin Hannah Arendt[wp]und Carl Schmitt.[107] In ihrem Werk Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft[wp] von 1951[108]postulierte Arendt, es habe eine relativ kleine Zahl "wirklicher Künstler und Gelehrter" gegeben, die sich "in Nazideutschland nicht nur gleichgeschaltet[wp] hatten, sondern überzeugte Nazis waren" [...]. "Zur Illustration sei an die Karriere Carl Schmitts erinnert, der zweifellos der bedeutendste Mann in Deutschland auf dem Gebiet des Verfassungs- und Völkerrechts war und sich die allergrößte Mühe gegeben hat, es den Nazis recht zu machen. Es ist ihm nie gelungen." Vielmehr sei er von den Nationalsozialisten "schleunigst durch zweit- und drittrangige Begabungen wie Theodor Maunz[wp], Werner Best[wp], Hans Frank[wp], Gottfried Neesse[wp] und Reinhold Hoehn [sic! recte: Reinhard Höhn[wp]] ersetzt und an die Wand gespielt [worden]." [109] Arendt verwendete einige Schmittsche Begriffe wie "politische Romantik" (nach der Ausgabe von 1925)[110] und bezieht sich in diesem Zusammenhang auf dessen Thesen über die Verbindung von Philistern und politischen Romantikern. Sogar seiner 1934 erschienenen nationalsozialistisch geprägten Schrift Staat, Bewegung, Volk entnahm sie Gedankengänge.[111] In ihre umfangreiche Bibliographie am Schluss des Werkes nahm sie neben diese beiden Bücher auch Schmitts Arbeiten Totaler Feind, totaler Krieg, totaler Staat (1937) und Völkerrechtliche Großraumordnung für raumfremde Mächte (1941) auf. Mit ihrem Konzept einer auf pluraler öffentlicher politischer Kommunikation beruhenden Rätedemokratie[wp] war Arendt jedoch im Grundsätzlichen weit von Schmitts Auffassungen entfernt.[112]

Ein Bindeglied zwischen Schmitt und der Frankfurter Schule war der Politologe Franz Neumann[wp], der als junger Jurist Schmitt rezipiert hatte.[113] Die auch bei Neumann anklingende Parlamentarismuskritik lässt sich von Neumann über Arendt bis zu Habermas verfolgen. Carl J. Friedrich[wp], der mit Arendt, Fraenkel und Neumann die Totalitarismustheorie begründete, war in jungen Jahren ebenfalls ein Bewunderer von Schmitt und besonders dessen Theorie der Diktatur[wp].[114] Auch im philosophischen Umfeld bestanden Kontakte zu sozialistischen Theoretikern. Neben Walter Benjamin[wp] ist hier vor allem der marxistische Philosoph Georg Lukács[wp] zu nennen, der Schmitts Politische Romantik rühmte, wofür dieser sich durch ein Zitat "des bekannten kommunistischen Theoretikers" im Begriff des Politischen von 1932 revanchierte. Benjamin hatte Schmitt am 9. Dezember 1930 einen Brief geschrieben, in dem er diesem sein Buch Ursprung des deutschen Trauerspiels übersandte.[115]

In der Bundesrepublik wurden die Verbindungen einiger Protagonisten der Studentenbewegung[wp], etwa Hans Magnus Enzensbergers[wp] - Hans Mathias Kepplinger[wp] nennt sie "rechte Leute von links" - zu Carl Schmitt diskutiert.[116] Der Politologe Wolfgang Kraushaar[wp] - ehemals selbst Teil der Studentenbewegung - vom Hamburger Institut für Sozialforschung[wp] vertrat die Auffassung, Hans-Jürgen Krahl[wp] müsse Carl Schmitts Theorie des Partisanen rezipiert haben, wie sich aus den Kriterien und Abgrenzungen zur Definition des Guerilleros ergebe, die dieser gemeinsam mit Rudi Dutschke[wp] 1967 auf einer berühmten SDS[wp]-Delegiertentagung entwickelt hatte (sog. Organisationsreferat). Diese Orientierung linker Theoretiker an der von Schmitt 1963 publizierten Partisanentheorie ist in der Tat nicht unwahrscheinlich, hatte doch z. B. der damalige Maoist[wp] Joachim Schickel in seinem 1970 edierten Buch Guerilleros, Partisanen - Theorie und Praxis ein "Gespräch über den Partisanen" mit Carl Schmitt veröffentlicht und diesen als "einzig erreichbaren Autor" bezeichnet, "der sich kompetent zum Thema geäußert hat".[117] In einem anderen Zusammenhang stellte Kraushaar die These auf, aus der Parlamentarismuskritik Johannes Agnolis[wp], einem der wesentlichen Impulsgeber der Studentenrevolte, sprächen Gedanken rechter Denker wie Carl Schmitt, Gaetano Mosca[wp] und Vilfredo Pareto[wp].[118]

Auch der linke Studentenführer Jens Litten, Mitglied des SHB[wp], führte im Jahre 1970 - zusammen mit Rüdiger Altmann[wp] - für den Norddeutschen Rundfunk[wp] ein Gespräch mit Schmitt, über das er in der protestantischen Wochenzeitung Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt[wp] berichtete.[119] Wenn Schmitt von seinen Schülern spreche, so Litten, dann tauchten Namen auf, die "bei der Linken Autorität genießen". Für Schmitt sei dies selbstverständlich gewesen, denn: "links und rechts sind ihm Begriffe der politischen Vulgärsprache".[120]

Liegen Wurzeln der Parlamentarismuskritik einer APO-Bewegung bei Carl Schmitt?

Vor diesem Hintergrund wurde ein möglicher Einfluss Schmitts auf die 68er-Bewegung[wp] diskutiert, obwohl der Staatsrechtler bei linken Denkern gemeinhin als zentraler Antipode gesehen wird. Auch gibt es in den wenigsten Fällen direkte Bezugnahmen. Die Beeinflussung erfolgte in der Regel über linke Vordenker wie Fraenkel, Neumann oder Kirchheimer, die zeitweise stark von Schmitt beeinflusst waren. Der gemeinsame Anknüpfungspunkt war zumeist die Parlamentarismuskritik. Dieses Thema verband konservative Antiliberale mit einigen Theoretikern der sogenannten "Außerparlamentarischen Opposition"[wp] (APO). Der Politikwissenschaftler Heinrich Oberreuter[wp] betonte 2002: "Die radikale Systemkritik ging über die von Carl Schmitt und Jürgen Habermas begründeten Systemzweifel gegenüber einem Parlamentarismus, der seine geistigen Grundlagen und seine moralische Wahrheit verloren habe, hinaus."[121] Bereits 1983 hatte der Jurist Volker Neumann geschrieben: "Carl Schmitts Werk ist für die Linken attraktiv geblieben - bis heute. Das Interesse für ähnliche Problemlagen und eine vergleichbare Radikalität der Fragestellung lieferten das Material für eine liberale Kritik, die am Beispiel Schmitts und der Studentenbewegung die Übereinstimmung der Extreme konstatierte. Angesetzt hatte sie an der für das politische Selbstverständnis der Studentenbewegung wichtigen Parlamentarismuskritik Johannes Agnolis, die in die Kontinuität des von Schmitt geprägten Anti-Liberalismus und -Parlamentarismus gerückt wurde."[122] Leonard Landois behauptete in seinem 2008 erschienenen Buch Konterrevolution von links: Das Staats- und Gesellschafts­verständnis der '68er' und dessen Quellen bei Carl Schmitt, dass die Ursprünge des Staats- und Gesellschafts­verständnisses der Studentenbewegung bei Schmitt gesucht werden müssten.[123] Zwar konnte Landois tatsächlich verschiedene Parallelen zwischen Schmitt und den 68ern aufzeigen, er musste allerdings konzedieren, dass Vertreter der 68er mit Schmitt allenfalls indirekt Kontakt aufnahmen. Ebenso 2008 erschien Götz Alys[wp] sehr persönlich gefärbte Aufarbeitung der Studentenrevolte unter dem provokanten Titel Unser Kampf - 1968. Er argumentiert, die 68er hätten "im Geiste des Nazi-Juristen Carl Schmitt" den Pluralismus[wp] verachtet.[124]

CSB-16.jpgEin Beispiel für einen direkten Schnittpunkt zwischen Schmitt und der 68er-Bewegung war eine Tagung des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes[wp] (SDS) in Berlin. Der bekannte Hegel[wp]-Forscher Alexandre Kojève[wp], der sich selbst als "einzigen echten Sozialisten" bezeichnete, hatte im Rahmen der Veranstaltung mitgeteilt, sein nächstes Reiseziel sei Plettenberg: "Wohin soll man denn in Deutschland fahren? Carl Schmitt ist doch der Einzige, mit dem zu reden sich lohnt". Aus dem engsten Umfeld Schmitts wird berichtet, dieser sei der Studentenrevolte gegenüber durchaus aufgeschlossen gewesen. Schmitt habe gemerkt: da bricht etwas auf. Das habe ihm gefallen. In diesem Sinne suchte er auch die konstruktive Auseinandersetzung mit Veröffentlichungen der 68er-Bewegung. So soll er etwa Texte des linken Literaturwissenschaftler Helmut Lethen[wp] mit besonderem Interesse gelesen haben. Zudem habe er sich selbst nie als Konservativen betrachtet. Er habe eine Vorliebe für schillernde und extreme Figuren gleich welcher politischen Ausrichtung gehabt, solange sie ihm geistreich und unvoreingenommen erschienen.[125] Dazu gehörte etwa auch Günter Maschke[wp], der seine politische Sozialisierung beim SDS erlebte, dann politisches Asyl im Kuba[wp] Fidel Castros[wp] suchte und heute der Neuen Rechtenzugeordnet wird.

Der Feind wird außerhalb des Rechts gesetzt - Carl Schmitt liefert Giorgio Agamben die Kategorien für eine fundamentale Guantánamo-Kritik.

Zuletzt gab es Kontroversen über das Werk des italienischen Philosophen Giorgio Agamben[wp], der sich neben dem Poststrukturalisten[wp] Michel Foucault[wp] und dem Vordenker der Kritischen Theorie[wp], Walter Benjamin[wp], in zentralen Elementen auf Carl Schmitt und dessen Theorie des Ausnahmezustands[wp] stützt. Agambens Guantánamo[wp]-Kritik, die Gefangenen würden als "irreguläre Kombattanten" "außerhalb der internationalen Ordnung der zivilisierten Welt gestellt" (hors la loi, wie Schmitt sagen würde), bedient sich Schmittscher Argumentationsmuster.

Teilweise ähnlich wie Schmitt argumentierte der US-amerikanische Politologe und Berater des US-Außenministeriums Samuel P. Huntington[wp] u. a. in seinem bekanntesten Werk Clash of Civilizations (1996). Auch die Globalisierungskritiker Michael Hardt[wp] und Antonio Negri[wp] haben für ihre Arbeit Empire - Die neue Weltordnung (Erstveröffentlichung 2004) von Schmittschen Analysewerkzeugen profitiert.

Ein marxistischer Autor, der eine vielfach bemängelte Nähe zu Carl Schmitt aufweist, ist der französische Philosoph und langjähriges Mitglied der KPF[wp] Étienne Balibar[wp]. Balibar hatte unter anderem den französischen Neudruck des Schmitt-Buches Der Leviathan[wp] in der Staatslehre des Thomas Hobbes - einer Publikation aus der NS-Zeit - mit einem Vorwort versehen.[126] Daraufhin wurde ihm vorgeworfen, Schmitt in gefährlicher Weise zu verharmlosen.[127]

Die Verwendung von Schmittschen Kategorien durch postmarxistische[wp] Theoretiker wie Michael Hardt, Antonio Negri, Giorgio Agamben, Chantal Mouffe[wp], Gopal Balakrishnan oder auch die Rezeption durch das Theorie-Organ "Telos"[wp] (eine zur Popularisierung der Ideen der Frankfurter Schule in den USA 1968 gegründete Zeitschrift) illustrieren die Anknüpfung an die frühe linke Rezeption Schmitts durch Benjamin, Fraenkel, Kirchheimer und Neumann. Vor allem die Interventions­politik der Vereinigten Staaten (siehe etwa Irak-Krieg[wp]) oder die Rolle der Vereinten Nationen[wp] als eine Art "Weltregierung" werden häufig unter Rückgriff auf Schmittsche Theoreme abgelehnt. Teilweise wurden Schmitts Argumente gegen den Völkerbund auf US-amerikanische Politik übertragen und den Vereinigten Staaten eine ökonomische Interessenpolitik unter dem Schleier demokratischer Ziele zugeschrieben. Andererseits können sich die Befürworter von mit Natur[wp]- oder Menschenrechten begründeter Interventionen auf Schmitts Postulat der "absoluten Feindschaft" bzw. "Tyrannei der Werte" beziehen, die das Prinzip der Gegenseitigkeit im Völkerrecht aufhebe.

Auch die Theorien des Politikwissenschaftlers und Machiavelli[wp]-Experten Herfried Münkler[wp] zu "asymmetrischen Kriegen" und zum "Imperium" knüpfen an Thesen Carl Schmitts an. Der postmoderne Philosoph und Begründer des Dekonstruktivismus Jacques Derrida[wp] setzte sich in seinem Buch Politik der Freundschaft (2000) sehr ausführlich mit Schmitt auseinander und proklamierte bereits in einem Interview 1994 die Notwendigkeit einer neuen Rezeption: "Kurz gesagt, ich glaube, man muß Schmitt, wie Heidegger, neu lesen - und auch das, was sich zwischen ihnen abspielt. Wenn man die Wachsamkeit und den Wagemut dieses entschieden reaktionären Denkers ernst nimmt, gerade da, wo es auf Restauration aus ist, kann man seinen Einfluß auf die Linke ermessen, aber auch zugleich die verstörenden Affinitäten - zu Leo Strauss[wp], Benjamin und einigen anderen, die das selbst nicht ahnen."[128]

Das Projekt der Demaskierung bürgerlicher Strukturen als (ökonomische) Interessenpolitik durch Schmitt ist ein Punkt, den Linke wie Rechte aufgriffen. Auch Anti­parlamentarismus, Anti­liberalismus, Etatismus, Anti­imperialismus und Antiamerikanismus[wp] stießen auf beiden Seiten des politischen Spektrums auf Interesse.

CSB-17.jpgFür die politische Rechte sind darüber hinaus vor allem Ethnopluralismus[wp], Nationalismus, Kulturpessimismus[wp] und die Bewunderung für den italienischen Faschismus anschlussfähig. Hinzu kommt Schmitts Option für Ausnahmezustand und Diktatur zur Wahrung der politischen Ordnung, auch unter Verletzung des positiven Rechts[wp]. Daher stoßen Schmitts Werke auch heute noch auf ein reges Interesse in konservativen Kreisen (s. etwa die Rezeption durch die Frankfurter Allgemeine Zeitung[129]) und im Umfeld der sog. Neuen Rechten (s. vor allem Junge Freiheit, Etappe[wp], Staatsbriefe[wp] oder Criticón[wp], selbiges gilt für die Nouvelle Droite[wp] in Frankreich[130]). Führende Theoretiker der Neuen Rechten/Nouvelle Droite beschäftigen sich intensiv mit Carl Schmitt, allen voran Alain de Benoist[wp], Günter Maschke[wp] und Armin Mohler[wp] (der sich selbst als sein "Schüler" bezeichnete). Aufgrund der aktualisierenden Rezeption aus neurechtem und rechts­extremistischem Umfeld taucht Schmitt regelmäßig in Publikationen des Verfassungs­schutzes[wp] als Ahnherr revisionistischer[wp] Bestrebungen auf. So vermerkte etwa der Verfassungsschutz Mecklenburg-Vorpommern im Jahre 2003, die Zeitschrift Nation und Europa[wp], das "bedeutendste rechtsextremistische Strategie- und Theorieorgan", habe in antiamerikanischer Absicht auf völkerrechtliche Theoreme Schmitts Bezug genommen: "Die Forderungen nach einem Ausschluss raumfremder Mächte aus Europa knüpfen an die Auffassungen des Staatsrechtlers Carl Schmitt an, welcher zu Zeiten des Dritten Reiches für die Vorherrschaft Deutschlands in einem von den USA nicht beeinflussten Europa eintrat. Eine Trennung von Amerika soll im revisionistischen Sinn mit einer politisch motivierten Korrektur von Geschichtsauffassungen verbunden sein."[131]

Weitere Anknüpfungspunkte gab es in - auch für Zeitgenossen - überraschenden Zusammen­hängen. Beispielsweise berichtete der jüdische Religions­philosoph Jacob Taubes[wp], der mit Schmitt in Kontakt stand, dass dessen Verfassungslehre in der Diskussion um eine mögliche israelische Verfassung herangezogen worden sei. Dies habe er als Research-Fellow 1949 zufällig durch eine erfolglose Bestellung des Buches in der Bibliothek der Jerusalemer Hebräischen Universität[wp] festgestellt: "Einen Tag, nachdem ich Carl Schmitts Verfassungslehre angefordert hatte, kam ein dringender Anruf vom Justizministerium, der Justizminister Pinchas Rosen[wp] (früher Rosenblüth) brauche Carl Schmitts Verfassungslehre zur Ausarbeitung einiger schwieriger Probleme in den Entwürfen zur Verfassung des Staates Israel".[132] Taubes, damals Professor an der FU Berlin[wp], war eine wichtige Bezugsfigur für die deutsche Studenten­bewegung[wp]. Er hatte etwa ein Flugblatt der Kommunarden Rainer Langhans[wp]und Fritz Teufel[wp], das indirekt zu Brandanschlägen aufrief, in einem gerichtlichen Gutachten in die Tradition der "europäischen Avantgarde[wp]" gestellt und damit zu einem Freispruch beigetragen.[133] Die Anschluss­fähigkeit Schmitts für Taubes illustriert die Inhomogenität der Rezeption.

Im Zusammenhang mit dem europäischen Integrations­prozess wurde die Frage erörtert, ob die Großraumtheorie Carl Schmitts oder seine "Verfassungslehre des Bundes" (1928) als Grundlage für das europäische Gemeinschafts­konzept bezeichnet werden kann. So wurde darauf hingewiesen, dass die von Schmitt angeführten Gründe für die Entstehung von Großräumen - grenzüberschreitende Anforderungen an Verkehr und Kommunikations­technik, Berücksichtigung wirtschaftlicher Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Volkswirtschaften - auch bei der Schaffung der Europäischen Gemeinschaften[wp] eine wichtige Rolle gespielt hätten. Auch sei Schmitts Beschreibung des Großraums als eine faktisch und rechtlich hinter dem Staat zurückbleibende völkerrechtliche Einheit für die Europäische Union[wp]zutreffend. Die These, die EU sei ein Großraum im Sinne Carl Schmitts, wurde aber auch zurückgewiesen. Europa sei, anders als bei Carl Schmitt, kein Raum, in dem sich Wirtschaft, Technik und Verwaltung einem supra­nationalen Primat unterzuordnen hätten; auch sei der Staat im Prozess der europäischen Integration keineswegs überflüssig, sondern geradezu entscheidende Integrations­voraussetzung.[134] Dagegen äußerte der Europarechtler Hans-Peter Folz 2006 die Auffassung, dass die Europäische Gemeinschaft geradezu ein Modellfall von Schmitts "Verfassungslehre des Bundes" sei. Schmitt habe nämlich in seiner Verfassungslehre der traditionellen Unterscheidung von Bundesstaat und Staatenbund, die sich in der Analyse als unzureichend erwiesen habe, eine dritte Kategorie hinzugefügt: die nicht-konsolidierte Staatenverbindung. Mit dieser Kategorie sei es besser möglich, sich entwickelnde multistaatliche Gebilde wie die Europäische Union zu beschreiben. Als das Wesen des Bundes hatte Schmitt den unaufgelösten Konflikt zwischen dem Bund - als Zentrum einer auf Dauer angelegten Staatenverbindung - und den Gliedstaaten definiert. Der Bund lebt demnach von dem gleichberechtigten Nebeneinander zweier politischer Existenzen und der Unklarheit der Souveränitätsfrage. Die in einem Bund organisierten Einheiten können nach Schmitts Auffassung sogar auf miteinander unvereinbaren Prinzipien beruhen, solange es gelingt, existenzbedrohende Konflikte zu vermeiden. Diese Charakteristika ließen sich, so die These, auch bei der Europäischen Union beobachten. Dies zeige sich etwa an der unklaren Rechtsnatur der Europäischen Gemeinschaft und dem Fehlen einer abschließenden juristischen Definition des die Eigen­ständig­keit des Integrations­ansatzes betonenden Begriffs der "Supranationalität"[wp]. Zwar hätten sich in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs[wp] drei Wesensmerkmale der Supranationalität der Gemeinschaft herauskristallisiert - Supranationalität des Entscheidungsprozesses, Normative Supranationalität, Ausstattung der Gemeinschaft mit eigenen Rechtsetzungskompetenzen -, alle diese Merkmale seien aber umstritten geblieben. Daher seien Konflikt­vermeidungs­strategien entwickelt worden, die trotz grundsätzlich unterschiedlicher Positionen das Bestehen der Gemeinschaft sichern sollten (z. B. Streit um Beschluss­fassungs­regeln im Ministerrat gem. Art. 148 EGV[wp], Luxemburger Kompromiss vom 29. Januar 1966, Grundrechtskonflikt zwischen EuGH und BverfG, Justizkonflikt um die Bananen-Marktordnung). Folz urteilt daher: "Zusammenfassend können wir feststellen, dass die Gemeinschaft in all ihren wesentlichen supra­nationalen Merkmalen von Konflikten zwischen der Gemeinschaft und ihren Mitgliedsstaaten geprägt worden ist. Das Modell des Bundes im Schmittschen Sinne ist deshalb auf die Gemeinschaft übertragbar und hervorragend geeignet, das Verhältnis zwischen der Gemeinschaft und ihren Mitglieds­staaten zu beschreiben."[135]

Gegenwärtig erlebt Schmitts Werk in der politischen Wissenschaft und Publizistik eine Renaissance: Trotz seines Rufes als "Kronjurist des Dritten Reiches" und seines vielfach dokumentierten Antisemitismus wird es zunehmend international rezipiert, etwa wenn über seinen Einfluss auf die amerikanischen Neokonservativen diskutiert[136] oder der bewaffnete Terrorismus[wp] als "Partisanenstrategie" analysiert wird.[137] Heinrich Meier[wp] hebt den Umstand hervor, dass mit Leo Strauss[wp] - bei all dessen kritischer Auseinandersetzung mit Schmitts Begriff des Politischen[138] - eine führende Persönlichkeit der frühen Neokonservativen in den USA stark von dem umstrittenen Staatsrechtslehrer beeinflusst war.

Schriften (Auswahl)

  • Über Schuld und Schuldarten. Eine terminologische Untersuchung. 1910.
  • Gesetz und Urteil. Eine Untersuchung zum Problem der Rechtspraxis. 1912.
  • Schattenrisse. (In Zusammenarbeit mit Dr. Fritz Eisler veröffentlicht unter dem gemeinsamen Pseudonym Johannes Mox Doctor Negelinus) 1913.
  • Der Wert des Staates und die Bedeutung des Einzelnen. 1914.
  • Theodor Däublers Nordlicht: Drei Studien über die Elemente, den Geist und die Aktualität des Werkes.1916.
  • Die Buribunken. in: Summa 1/1917/18, 89 ff.
  • Politische Romantik. 1919. (Digitalisat)
  • Die Diktatur. Von den Anfängen des modernen Souveränitätsgedankens bis zum proletarischen Klassenkampf. 1921.
  • Politische Theologie. Vier Kapitel zur Lehre von der Souveränität. 1922.
  • Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus. 1923.
  • Römischer Katholizismus und politische Form. 1923.
  • Die Rheinlande als Objekt internationaler Politik. 1925.
  • Die Kernfrage des Völkerbundes. 1926.
  • Der Begriff des Politischen. In: Archiv für Sozialwissenschaften und Sozialpolitik[wp]. Bd. 58 (1927), S. 1 bis 33.
  • Volksentscheid und Volksbegehren. Ein Beitrag zur Auslegung der Weimarer Verfassung und zur Lehre von der unmittelbaren Demokratie. 1927.
  • Verfassungslehre. 1928.
  • Hugo Preuß. Sein Staatsbegriff und seine Stellung in der dt. Rechtslehre. 1930
  • Der Völkerbund und das politische Problem der Friedenssicherung. 1930, 2. erw. Aufl., 1934.
  • Der Hüter der Verfassung. 1931 (Erweiterung eines Aufsatzes von 1929).
  • Der Begriff des Politischen. 1932 (Erweiterung des Aufsatzes von 1927).
  • Legalität und Legitimität. 1932.
  • Staat, Bewegung, Volk. Die Dreigliederung der politischen Einheit. 1933.
  • Das Reichsstatthaltergesetz. 1933.
  • Staatsgefüge und Zusammenbruch des Zweiten Reiches. Der Sieg des Bürgers über den Soldaten.1934.
  • Über die drei Arten des rechtswissenschaftlichen Denkens. 1934.
  • Der Leviathan in der Staatslehre des Thomas Hobbes. 1938.
  • Die Wendung zum diskriminierenden Kriegsbegriff. 1938.
  • Völkerrechtliche Großraumordnung und Interventionsverbot für raumfremde Mächte. Ein Beitrag zum Reichsbegriff im Völkerrecht. 1939.
  • Positionen und Begriffe im Kampf mit Weimar - Genf - Versailles 1923-1939. 1940 (Aufsatzsammlung).
  • Land und Meer. Eine weltgeschichtliche Betrachtung. 1942.
  • Der Nomos der Erde im Völkerrecht des Jus Publicum Europaeum. 1950.
  • Donoso Cortes in gesamteuropäischer Interpretation. 1950.
  • Ex captivitate salus. Erinnerungen der Zeit 1945/47. 1950.
  • Die Lage der europäischen Rechtswissenschaft. 1950.
  • Gespräch über die Macht und den Zugang zum Machthaber. 1954.
  • Hamlet oder Hekuba. Der Einbruch der Zeit in das Spiel. 1956.
  • Verfassungsrechtliche Aufsätze aus den Jahren 1924-1954. 1958 (Aufsatzsammlung).
  • Theorie des Partisanen. Zwischenbemerkung zum Begriff des Politischen.[wp] 1963.
  • Politische Theologie II. Die Legende von der Erledigung jeder Politischen Theologie. 1970.
  • Glossarium. Aufzeichnungen der Jahre 1947-1951. Postum herausgegeben von Eberhard Freiherr von Medem, 1991.
  • Das internationalrechtliche Verbrechen des Angriffskrieges. Postum herausgegeben von Helmut Quaritsch[wp], 1993.
  • Staat - Großraum - Nomos. Postum herausgegeben von Günter Maschke, 1995.
  • Frieden oder Pazifismus? Postum herausgegeben von Günter Maschke, 2005.

Zitate

  • "Es scheint also das Schicksal der Demokratie zu sein, sich im Problem der Willensbildung selbst aufzuheben. Für den radikalen Demokraten hat die Demokratie als solche einen eigenen Wert, ohne Rücksicht auf den Inhalt der Politik, die man mit Hilfe der Demokratie macht. Besteht aber Gefahr, daß die Demokratie benutzt wird, um die Demokratie zu beseitigen, so muß der radikale Demokrat sich entschließen, auch gegen die Mehrheit Demokrat zu bleiben oder aber sich selbst aufzugeben."[139]
  • "In manchen Staaten hat es der Parlamentarismus schon dahin gebracht, daß sich alle öffentlichen Angelegenheiten in Beute- und Kompromißobjekte von Parteien und Gefolgschaften verwandeln und die Politik, weit davon entfernt, die Angelegenheit einer Elite zu sein, zu dem ziemlich verachteten Geschäft einer ziemlich verachteten Klasse von Menschen geworden ist." [140][141]
  • "Die Parteien treten heute nicht mehr als diskutierende Meinungen, sondern als soziale oder wirtschaftliche Machtgruppen einander gegenüber, berechnen die beiderseitigen Interessen und Machtmöglichkeiten und schließen auf dieser taktischen Grundlage Kompromisse und Koalitionen. Die Massen werden durch einen Propaganda-Apparat gewonnen, dessen größte Wirkungen auf einem Appell an nächstliegende Interessen und Leidenschaften beruhen. Das Argument im eigentlichen Sinne, das für die echte Diskussion charakteristisch ist, verschwindet." [142][141]
  • "Die spezifisch politische Unterscheidung, auf welche sich die politischen Handlungen und Motive zurückführen lassen, ist die Unterscheidung von Freund und Feind." [143][141]
  • "Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder den Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk." [144][141]

Literatur

Übersicht Primär- und Sekundärliteratur:

  • Alain de Benoist[wp]: Carl Schmitt. Bibliographie seiner Schriften und Korrespondenzen. Akademie Verlag, Berlin 2003. ISBN 3-05-003839-X
  • Alain de Benoist: Carl Schmitt. Internationale Bibliographie der Primär- und Sekundärliteratur. Ares-Verlag, Graz 2010. ISBN 978-3-902475-66-4

Leben

Monographien
  • Joseph W. Bendersky: Carl Schmitt, Theorist for the Reich. Princeton University Press, Princeton 1983, ISBN 0-691-05380-4
  • Paul Noack[wp]: Carl Schmitt. Eine Biographie. Propyläen Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-549-05260-X
  • Christian Linder[wp]: Der Bahnhof von Finnentrop. Eine Reise ins Carl-Schmitt-Land. Matthes & Seitz, Berlin 2008, ISBN 978-3-88221-704-9
  • Reinhard Mehring: Carl Schmitt - Aufstieg und Fall. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59224-9
Aufsätze
  • Hans-Christof Kraus: Carl Schmitt (1988-1985). In: Michael Fröhlich (Hrsg.): Die Weimarer Republik. Porträt einer Epoche in Biographien. Darmstadt 2002, ISBN 3-89678-441-2, S. 326-337
  • Henning Ottmann[wp]: Carl Schmitt - Leben und Werke. In: Karl Graf Ballestrem, Henning Ottmann (Hrsg.): Politische Philosophie des 20. Jahrhunderts. München 1990, ISBN 3-486-55141-8, S. 61-87
Tagebücher
  • Ernst Hüsmert (Hrsg.): Carl Schmitt. Tagebücher vom Oktober 1912 bis Februar 1915. 2., korr. Aufl., Akademie Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-05-004093-9
  • Ernst Hüsmert, Gerd Giesler (Hrsg.): Carl Schmitt. Die Militärzeit 1915 bis 1919, Akademie Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-05-004079-3
  • Wolfgang Schuller[wp], Gerd Giessler (Hrsg.): Carl Schmitt. Tagebücher 1930 bis 1934. Akademie Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-05-003842-1
Briefwechsel
  • Rolf Rieß (Hrsg.): Carl Schmitt - Ludwig Feuchtwanger[wp]. Briefwechsel 1918-1935. Mit einem Vorwort von Edgar Feuchtwanger[wp]. Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 3-428-12448-0.
  • Reinhard Mußgnug[wp], Dorothee Mußgnug, Angela Reinthal (Hrsg.): Briefwechsel Ernst Forsthoff[wp]- Carl Schmitt (1926-1974). Akademie Verlag, Berlin 2007, ISBN 3-05-003535-8. (eingeschränkte Vorschau).
  • Alexander Schmitz, Marcel Lepper (Hrsg.): Hans Blumenberg, Carl Schmitt: Briefwechsel 1971-1978. Und weitere Materialien. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-518-58482-8.
  • Reinhard Mehring (Hrsg.): "Auf der gefahrenvollen Straße des öffentlichen Rechts". Briefwechsel Carl Schmitt - Rudolf Smend[wp] (1921-1961). Mit ergänzenden Materialien. Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 3-428-13394-3.
  • Helmuth Kiesel[wp] (Hrsg.): Ernst Jünger[wp] - Carl Schmitt: Briefe 1930 -1983. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-608-93940-8.
Gespräche
  • Frank Hertweck und Dimitrios Kisoudis (Hrsg.): Solange das Imperium hält. Carl Schmitt im Gespräch mit Klaus Figge und Dieter Groh[wp], Duncker & Humblot, Berlin 2010 ISBN 978-3-428-13452-6

Allgemeine Literatur zu Leben und Werk

  • Norbert Campagna: Carl Schmitt. Eine Einführung. Berlin 2004, ISBN 3-937262-00-8.
  • Gopal Balakrishnan: The Enemy. An Intellectual Portrait of Carl Schmitt. New York 2002, ISBN 1-85984-359-X.
  • Hugo Eduardo Herrera: Carl Schmitt als politischer Philosoph. Versuch einer Bestimmung seiner Stellung bezüglich der Tradition der praktischen Philosophie. Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-83399-3.
  • Hasso Hofmann[wp]: Legitimität gegen Legalität. Der Weg der politischen Philosophie Carl Schmitts. 4. Auflage. Duncker & Humblot, Berlin 2002, ISBN 3-428-10386-6.
  • Reinhard Mehring: Carl Schmitt zur Einführung. 4. vollst. überarb. Neufassung. Junius, Hamburg 2011, ISBN 978-3-88506-685-9.
  • Helmut Quaritsch[wp]: Positionen und Begriffe Carl Schmitts. Berlin 1995, ISBN 3-428-08257-5.
  • Helmut Quaritsch (Hrsg.): Complexio Oppositorum. Über Carl Schmitt. Berlin 1988, ISBN 3-428-06378-3.
  • Reinhard Mehring: Wie fängt man ein Chamäleon? Probleme und Wege einer Carl Schmitt-Biographie. In: Zeitschrift für Ideengeschichte. III/2 (2009), S. 71-86.
  • Reinhard Mehring: Carl Schmitt im Archiv. In Annette Brockmöller[wp], Eric Hilgendorf (Hrsg.): Rechtsphilosophie im 20. Jahrhundert - 100 Jahre Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie. Reihe Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie, Beiheft 116, S. 51-67.
  • Reinhard Mehring: Ausgerechnet ich! Souverän ist, wer der Nachwelt die Auswahl des Lesenswerten überläßt. Warum es keine Carl-Schmitt-Gesamtausgabe gibt. In: FAZ. 10. Juli 2006.

Einzelne Aspekte

Politische Theorie

  • Reinhard Mehring (Hrsg.): Carl Schmitt - Der Begriff des Politischen. Ein kooperativer Kommentar. Berlin 2003, ISBN 3-05-003687-7.
  • David Dyzenhaus: Law As Politics. Carl Schmitt's Critique of Liberalism. Durham & London 1998, ISBN 0-8223-2244-7.
  • Heinrich Meier[wp]: Die Lehre Carl Schmitts. Vier Kapitel zur Unterscheidung Politischer Theologie und Politischer Philosophie. Stuttgart/Weimar 2004, ISBN 3-476-02052-5.
  • Hartmuth Becker: Die Parlamentarismuskritik bei Carl Schmitt und Jürgen Habermas[wp]. Berlin 2003, ISBN 3-428-11054-4.

Weimarer Republik

  • David Dyzenhaus: Legality and Legitimacy. Carl Schmitt, Hans Kelsen and Hermann Heller in Weimar. Oxford 2000, ISBN 0-19-829846-3
  • Ellen Kennedy: Constitutional Failure. Carl Schmitt in Weimar. Durham 2004, ISBN 0-8223-3243-4
  • Lutz Berthold: Carl Schmitt und der Staatsnotstandsplan am Ende der Weimarer Republik. Berlin 1999, ISBN 3-428-09988-5
  • Gabriel Seiberth: Anwalt des Reiches. Carl Schmitt und der Prozess "Preußen contra Reich" vor dem Staatsgerichtshof. Berlin 2001, ISBN 3-428-10444-7
  • Stefan Breuer: Carl Schmitt im Kontext. Intellektuellenpolitik in der Weimarer Republik. Berlin 2012, ISBN 978-3-05-005943-3

Drittes Reich

  • Joseph W. Bendersky: Carl Schmitt. Theorist for the Reich. Princeton NJ 1983, ISBN 0-691-05380-4
  • Andreas Koenen: Der Fall Carl Schmitt. Darmstadt 1995, ISBN 3-534-12302-6
  • Dirk Blasius: Carl Schmitt. Preußischer Staatsrat in Hitlers Reich. Göttingen 2001, ISBN 3-525-36248-X
  • Bernd Rüthers[wp]: Entartetes Recht. Rechtslehren und Kronjuristen im Dritten Reich. München 1988, ISBN 3-406-32999-3
  • Bernd Rüthers: Carl Schmitt im Dritten Reich - Wissenschaft als Zeitgeist-Verstärkung?. 2. Auflage. München 1990, ISBN 3-406-34701-0
  • Felix Blindow: Carl Schmitts Reichsordnung. Berlin 1999, ISBN 3-05-003405-X
  • Helmut Quaritsch: Carl Schmitt. Antworten in Nürnberg. Berlin 2000, ISBN 3-428-10075-1
  • Raphael Gross[wp]: Carl Schmitt und die Juden. Frankfurt 2000, ISBN 3-518-29354-0
  • Karl Graf Ballestrem[wp]: Carl Schmitt und der Nationalsozialismus. Ein Problem der Theorie oder des Charakters? In: O. W. Gabriel u. a. (Hrsg.): Der demokratische Verfassungsstaat. Theorie, Geschichte, Probleme, Festschrift für Hans Buchheim zum 70. Geburtstag. Oldenbourg 1992, ISBN 3-486-55934-6, S. 115-132

Bundesrepublik

  • Jürgen Habermas[wp]: Carl Schmitt in der politischen Geistesgeschichte der Bundesrepublik. In dsb., Die Normalität einer Berliner Republik. Frankfurt 1995, ISBN 3-518-11967-2, S. 112-122
  • Dirk van Laak: Gespräche in der Sicherheit des Schweigens. Carl Schmitt in der politischen Geistesgeschichte der frühen Bundesrepublik. Berlin 1993, ISBN 3-05-003744-X
  • Jan-Werner Müller: Ein gefährlicher Geist. Carl Schmitts Wirkung in Europa. WBG, Darmstadt 2007 ISBN 3-534-19716-X. Neuaufl. um ein Register ergänzt ebd. 2011 (Aus dem Englischen v. Nikolaus de Palézieux: A Dangerous Mind. Carl Schmitt in Post-War European Thought. Yale University Press[wp], New Haven 2003, ISBN 0-300-09932-0)

Einzelnachweise

  1. Christian Barzik: Carl Schmitt über den Parlamentarismus, die Bühne im Kampf der Meinungen, Blaue Narzisse am 6. April 2009
  2. Bernd Rüthers: Besprechung von Carl Schmitt - Die Militärzeit. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte[wp]. Band 124, 2007, S. 729 (Internet). S. auch die Geburtsurkunde auf carl-schmitt.de
  3. Herfried Münkler: Erkenntnis wächst an den Rändern (Der Denker Carl Schmitt beschäftigt auch 20 Jahre nach seinem Tod Rechte wie Linke), Die Welt am 7. April 2005
  4. Zum Beispiel bezüglich des "konstruktiven Misstrauensvotums[wp]". Lutz Berthold: Das konstruktive Misstrauensvotum und seine Ursprünge in der Weimarer Staatsrechtslehre, in: Der Staat[wp], Bd. 36 (1997), S. 81-94, oder eines änderungsfesten Verfassungskerns[wp], s. Reinhard Mußgnug, Carl Schmitts verfassungsrechtliches Werk und sein Fortwirken im Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland, in: Helmut Quaritsch (Hg.), Complexio Oppositorum. Über Carl Schmitt, 1988, S. 517 ff.; Hans J. Lietzmann, Carl Schmitt und die Verfassungsgründung in der Bundesrepublik Deutschland, in: Klaus Hansen/Hans J. Lietzmann (Hg.), Carl Schmitt und die Liberalismuskritik, 1988, S. 107-118
  5. Helmut Rumpf, Carl Schmitt und Thomas Hobbes - Ideale Beziehungen und aktuelle Bedeutung, 1972
  6. Hugo Eduardo Herrera, Carl Schmitt als politischer Philosoph. Versuch einer Bestimmung seiner Stellung bezüglich der Tradition der praktischen Philosophie, 2010
  7. Armin Steil, Die imaginäre Revolte. Untersuchungen zur faschistischen Ideologie und ihrer theoretischen Vorbereitung bei Georges Sorel, Carl Schmitt und Ernst Jünger, 1984;
  8. S. Piet Tommissen[wp]: Gehlen - Pareto - Schmitt, in: Helmut Klages und Helmut Quaritsch (Hrsg.): Zur geisteswissenschaftlichen Bedeutung Arnold Gehlens, 1994, S. 171-197
  9. Christian Linder: Freund oder Feind, Lettre International, Heft 68, 2005, S. 86
  10. Carl Schmitt, Begriff des Politischen, 1987, S. 13 (Vorwort)
  11. Christian Linder: Freund oder Feind, Lettre International, Heft 68, 2005, S. 83
  12. "Starker Staat und gesunde Wirtschaft. Ein Vortrag vor Wirtschaftsführern", 1932, in: Carl Schmitt, Staat, Großraum, Nomos, 1995, S. 71 ff., hier S. 81
  13. Rüstow hatte gesagt: "Der neue Liberalismus jedenfalls, der heute vertretbar ist und den ich mit meinen Freunden vertrete, fordert einen starken Staat, einen Staat oberhalb der Wirtschaft, oberhalb der Interessenten, da, wo er hingehört." zit. nach: Alexander Rüstow, Freie Wirtschaft, Starker Staat, Vortrag auf der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik, September 1932, in: Franz Bosse (Hg.), Deutschland und die Weltkrise, Schriften des Vereins für Socialpolitik 187, München 1932, S. 62-69, s. auch Michael von Prollius, Menschenfreundlicher Neoliberalismus, FAZ, 10. November 2007, S. 13
  14. Ralf Ptak, Vom Ordoliberalismus zur sozialen Marktwirtschaft, Stationen des Neoliberalismus in Deutschland, 2004, S. 36f
  15. S. etwa Kelsen, Schmitt und "der Hüter der Verfassung": Weimar, 1931 (Tagungsbericht); Hans C. Mayer, Wer soll Hüter der europäischen Verfassung sein? In: Archiv des öffentlichen Rechts (AöR[wp]) 129 (2004), Heft 3, S. 411-435 (Internet); Dan Diner/Michael Stolleis (Hg.), Hans Kelsen and Carl Schmitt: a Juxtaposition, Gerlingen 1999; Volker Neumann, Theologie als staatsrechtswissenschaftliches Argument: Hans Kelsen und Carl Schmitt, in: Der Staat 47 (2008), S. 163-186
  16. Carl Schmitt, Politische Theologie, 6. Aufl. 1993, S. 67
  17. Schmitt, Politische Theologie, 1. Aufl., S. 54. Zur Exegese Eduard Schweizer: Das Evangelium nach Matthäus, Ausgabe 16, 1986, S. 331ff
  18. Politische Theologie, 6. Aufl., S. 67
  19. Paul Noack, Carl Schmitt, 1993, S. 81. Schmitts Auseinandersetzung mit dem italienischen Faschismus begann 1923 in seiner Schrift über "Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus". 1929 konkretisierte er seine Überlegungen in einer ausführlichen Rezension von Erwin von Beckeraths "Wesen und Werden des faschistischen Staates" (zitiert nach Positionen und Begriffe, S. 124 ff.). Noack urteilt über Schmitts Verhältnis zu Mussolini: "Schmitt hat sich zwar oft auf italienische Staatstheoretiker von Machiavelli über Mosca bis zu Pareto bezogen, die soziale und politische Wirklichkeit des faschistischen Staates aber ist ihm fremd geblieben." (Noack, S. 83). Wolfgang Schieder[wp] urteilte: "Carl Schmitt hat sich [...] mit dem italienischen Faschismus nie wirklich beschäftigt." (Wolfgang Schieder: Carl Schmitt und Italien, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Jg. 37, 1989, S. 1 ff., hier S. 14). 1936 wurde Schmitt als Teil einer Delegation für eine halbstündige Audienz bei Mussolini empfangen. Ein persönliches Gespräch kam aber nicht zustande. S. Wolfgang Schieder, Eine halbe Stunde bei dem Diktator - Zunächst bestritt Carl Schmitt, 1936 in Rom gewesen zu sein, dann erzählte er von Mussolini, FAZ, Natur und Wissenschaft, 3. Januar 2007
  20. (Wesen und Werden des faschistischen Staates, in: Positionen und Begriffe, S. 126)
  21. S. etwa Otto Kirchheimer/Nathan Leites, Bemerkungen zu Carl Schmitts 'Legalität und Legitimität', in: Arch. für Sozialwiss. und Sozialpol. 68/1933, 457 ff.; Zu Kirchheimer und Schmitt s. Volker Neumann, Verfassungstheorie politischer Antipoden: Otto Kirchheimer und Carl Schmitt. In: Kritische Justiz 14/1981, 31 ff; Riccardo Bavaj, Otto Kirchheimers Parlamentarismuskritik in der Weimarer Republik. Ein Fall von "Linksschmittianismus", Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, LV, 1, Januar 2007, Seiten 33-51; Reinhard Mehring: "ein typischer Fall jugendlicher Produktivität". Otto Kirchheimers Bonner Promotionsakte, in: Forum Historie Juris, 2010; Zu Fraenkel und Schmitt s. Michael Wildt, Ernst Fraenkel und Carl Schmitt: Eine ungleiche Beziehung, in: Daniela Münkel/Jutta Schwarzkopf (Hg.), Geschichte als Experiment. Festschrift für Adelheid von Saldern, 2004 (PDF); Zu Neumann und Schmitt s. Volker Neumann, Kompromiß oder Entscheidung? Zur Rezeption der Theorie Carl Schmitts in den Weimarer Arbeiten von Franz Neumann, in: Joachim Perels (Hrsg.), Recht, Demokratie und Kapitalismus, 1984, S. 65 ff.; Alfons Söllner, Linke Schüler der Konservativen Revolution? Zur politischen Theorie von Neumann, Kirchheimer und Marcuse am Ende der Weimarer Republik, in: Leviathan, 1983, 2. Jg., S. 214ff.; Volker Neumann, Entzauberung des Rechts? Franz Neumann und Carl Schmitt, in: Samuel Salzborn[wp] (Hrsg.), Kritische Theorie des Staates, Staat und Recht bei Franz Neumann, 2009, S. 79-107
  22. Otto Kirchheimer, Legalität und Legitimität, in: Die Gesellschaft, Band 2, Heft 7, 1932, abgedruckt in: Otto Kirchheimer, Politische Herrschaft - Fünf Beiträge zur Lehre vom Staat, 4. Aufl. 1981, S. 1 ff. Zur Bezugnahme Schmitts auf diese Arbeit Kirchheimers s. Carl Schmitt, Legalität und Legitimität, 1932, 5. Aufl. 1993, S. 14
  23. S. die Tagebucheintragungen Carl Schmitts von 7.5., 23.7. und 4. August 1931, zitiert nach Seiberth, Anwalt des Reiches, 2001, S. 86 FN 40
  24. Ernst Fraenkel, Verfassungsreform und Sozialdemokratie, Die Gesellschaft, IX, 1932, S. 297 ff
  25. Lutz Berthold, Carl Schmitt und der Staats­notstands­plan am Ende der Weimarer Republik, 1999. Siehe auch die Rezension des Buches von Michael Stolleis[wp], in: Historische Zeitschrift, Sonderheft 19, 2000, S. 70 f. Hier heißt es: "Schmitt [ging] tatsächlich bis Ende Januar 1933 davon aus, durch eine begrenzte und kontrollierte Überschreitung des Verfassungstextes die Verfassung retten zu können. Diesen Eindruck gewinnt man auch aus den Tagebuch­notizen Schmitts. Seine Entscheidung, für den Nationalsozialismus zu optieren, fiel erst mit dem Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933."
  26. Wolfram Pyta, Verfassungsumbau, Staatsnotstand und Querfront: Schleichers Versuche zur Fernhaltung Hitlers von der Reichskanzlerschaft August 1932-Januar 1933, in: Wolfram Pyta / Ludwig Richter (Hg.), Gestaltungskraft des Politischen, Festschrift für Eberhard Kolb, 1988, S. 173ff. Darin auch die Beschreibung der Rolle Schmitts als "juristischer Berater Schleichers" (S. 177). Auch Bernd Rüthers[wp] urteilt: "Nach dem gesicherten Stand der Forschung [hatte] Schmitt bis zur Machtübergabe an Hitler 1933 für diesen und die Nationalsozialisten keinerlei Sympathie gezeigt. Er war zwar in seinen Grundpositionen zutiefst antidemokratisch, antiparlamentarisch und antiliberal, aber sein Ziel war es, die gleichsam aristokratische Diktatur des Reichspräsidenten zu legitimieren und zu stärken. Es ging [...] letztlich darum, ein präsidial-autoritäres System mit plebiszitären Elementen zu errichten, zu Lasten der Rolle des Parlaments. Schmitt war [...] ganz 'der Mann Schleichers'". Bernd Rüthers: Anwalt des Reiches NJW, 2002, Heft 51, S. 3762
  27. Vittorio Hösle[wp], Carl Schmitts Kritik an der Selbstaufhebung einer wert­neutralen Verfassung in 'Legalität und Legitimität', in: Deutsche Viertel­jahres­schrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 61/1987, 1 ff
  28. Der Historiker Heinrich August Winkler[wp] schreibt: "Die Weimarer Verfassung sei, so hat einer ihrer schärfsten Kritiker, der Staatsrechtler Carl Schmitt, im Sommer 1932 formuliert, von einem inhaltlich indifferenten, selbst gegen seine Geltung neutralen, von jeder materiellen Gerechtigkeit absehenden Legalitäts­begriff geprägt und infolgedessen neutral bis zum Selbstmord gewesen. Die Kritik Schmitts, der damals noch kein Parteigänger der Nationalsozialisten, sondern ein Verteidiger des Präsidial­systems war, traf ins Schwarze: Die Reichsverfassung war relativistisch. Im Jahr 1919 war freilich an eine abwehrbereite Demokratie, die ihren Feinden vorsorglich den Kampf ansagte, gar nicht zu denken." Winkler, Auf ewig in Hitlers Schatten? Anmerkungen zur Deutschen Geschichte, 2007
  29. So etwa Heinrich Muth, Carl Schmitt in der Deutschen Innenpolitik des Sommers 1932, in: Historische Zeitung, Beiheft 1, 1971, S. 75ff. S. auch Dieter Grimm[wp], Verfassungs­erfüllung - Verfassungs­bewahrung - Verfassungs­auflösung, Positionen der Staats­rechts­lehre in der Staatskrise der Weimarer Republik, in: Heinrich August Winkler (Hg.), Die deutsche Staatskrise 1930-1933 - Handlungs­spielräume und Alternativen, 1992, S. 183ff
  30. z. B. Lutz Berthold, Carl Schmitt und der Staatsnotstandsplan, 1999; Wolfram Pyta, Schmitts Begriffsbestimmung im politischen Kontext, in: Reinhard Mehring (Hg.): Carl Schmitt. Der Begriff des Politischen. Ein kooperativer Kommentar. Berlin 2003, S. 219-236; Wolfram Pyta / Gabriel Seiberth, Die Staatskrise der Weimarer Republik im Spiegel des Tagebuchs von Carl Schmitt, in: Der Staat 38 Heft 3 und 4, 1999; siehe dazu etwa auch Paul Noack: Schleichers Außerkraftsetzer, FAZ am 20. November 2001, Nr. 270 / S. 10; Thomas Wirtz, Alle sehr deprimiert - Staatskrise der Weimarer Republik: Carl Schmitts Tagebücher, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. September 2000
  31. Andreas Kaiser, Preußen contra Reich - Hermann Heller als Prozessgegner Carl Schmitts vor dem Staats­gerichtshof 1932, in: Christoph Müller / Ilse Staff (Hg.), Der soziale Rechtsstaat - Gedächtnisschrift für Hermann Heller 1891-1933, 1984, S. 287ff.; Gabriel Seiberth, Anwalt des Reiches - Carl Schmitt und der Prozess Preußen contra Reich vor dem Staats­gerichtshof, 2001
  32. Abgedruckt u. a. bei Berthold, S. 81 f
  33. Zitiert nach Noack, S. 159
  34. Abgedruckt in "Carl Schmitt und der 30. Januar 1933" (FAZ (Geisteswissenschaften), 6. Juni 2006). S. auch Wolfgang Schuller/Gerd Giesler, Carl Schmitt - Tagebücher 1930-1934, 2010. Zu Schmitts Position in der Weimarer Endphase urteilt ein Beobachter: "Wie neuere Untersuchungen auf der Basis der Tagebücher Schmitts plausibel machen, war Schmitt zwischen August und etwa dem 9. Dezember 1932 Anhänger und zum Teil auch verfassungsrechtlicher Konstrukteur des Schleicher-Plans: die Präsidialregierung sollte durch Präsidial­proklamation autorisiert werden, sowohl Misstrauens­voten des Reichstages gegen die Regierung als auch sein Aufhebungs­recht gegenüber Not­ver­ordnungen zu ignorieren, um ein von parlamentarischer 'Obstruktion' aber auch Kontrolle unabhängiges Regieren zu ermöglichen. Nachdem sich Hindenburg gegen den Schleicher-Plan und für die von Papen propagierte scheinbar verfassungs­konformere Option zugunsten Hitlers entschieden hatte, sah sich Schmitt genötigt, den von ihm selbst mitinszenierten 'Hindenburg-Mythos' zu demontieren und sein vormaliges Engagement für den Schleicher-Plan unkenntlich zu machen, um sich kurz darauf (unmittelbar im Anschluß an die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes) als Hitler-Protagonist der ersten Stunde zu präsentieren." vgl. auch Ulrich Thiele: "Demokratische Diktatur" - Carl Schmitts Interpretation der politischen Philosophie der Aufklärung, Vortragstext (doc-Datei) (IPC-Tagung: Politische Theorien der Gegenaufklärung: Zur aktuellen Rezeption und Wirkung Carl Schmitts, 16.-18. Oktober 2003), S. 14
  35. Alfons Söllner, Kronjurist des Dritten Reiches - Das Bild Carl Schmitts in den Schriften der Emigranten, in: Jahrbuch für Antisemitismus­forschung, 1992, Band 1
  36. S. Ewald Grothe, Carl Schmitt und die "neuen Aufgaben der Verfassungsgeschichte" im Nationalsozialismus, in: Forum Historiae Iuris, 31. März 2006 (Internet)
  37. Der Führer schützt das Recht, DJZ vom 1. August 1934, Heft 15, 39. Jahrgang, Spalten 945-950. Kompletter Artikel online: PDF
  38. Zu Schmitts Antisemitismus vgl. Raphael Gross, Carl Schmitt und die Juden. Eine deutsche Rechtslehre, 2. Auflage 2005; ders. Carl Schmitts Nomos und die Juden, in: Merkur, Mai 1993, Heft 5; ders. Jesus oder Christus? Überlegungen zur Judenfrage in der politischen Theologie Carl Schmitts, in: Dirk van Laak u. a. (Hg.), Metamorphosen des Politischen, 1995, S. 75ff
  39. DJZ 40/1935
  40. Vgl. Zeitschrift der Akademie für deutsches Recht, Bd. 3, 1936, S. 205
  41. Das Judentum in der deutschen Rechtswissenschaft. Ansprachen, Vorträge und Ergebnisse der Tagung der Reichsgruppe Hochschullehrer im NRSB am 3. und 4. Oktober 1936, Heft 1, Berlin 1936, S. 29 f.
  42. Reinhard Mehring: Carl Schmitt und der Antisemitismus. Ein unbekannter Text, in: Forum Historiae Iuris, März 2006
  43. Christian Linder: Freund oder Feind, Lettre International, Heft 68, 2005
  44. Frank-Rutger Hausmann: Die Aktion Ritterbusch - Auf dem Weg zum Politischen: Carl Schmitt und der Kriegseinsatz der deutschen Geisteswissenschaft, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Samstag, 13. März 1999, Nr. 61, II (Bilder und Zeiten)
  45. Claus Dietrich Wieland, Carl Schmitt in Nürnberg (1947), in: 1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, Heft 1/1987, S. 96-122; Joseph W. Bendersky, Carl Schmitt at Nuremberg, in: Telos, Summer 1987, No. 72, S. 91 ff.; ansonsten: Robert M.W. Kempner, Das Dritte Reich im Kreuzverhör, 1969. Zitiert nach Noack, S. 242 und Linder, Freund oder Feind, Lettre, S. 83 f
  46. Carl Schmitt, Antworten in Nürnberg, hg. u. komment. von Helmut Quaritsch, 2000, S. 60
  47. Schmitt kannte Stirners Werk "seit Unterprima". 1907 empfand er ihn als wohltuendes Antidot[wp]gegen den "Ich-Wahn" des nietzscheanisch beeinflussten Berliner Establishments. - Carl Schmitt: Weisheit der Zelle. In: ders.: Ex captivitate salus. Köln: Greven-Verlag 1950, S. 79-91. Vgl. auch Carl Schmitt: Glossarium. Aufzeichnungen der Jahre 1947-1951, hg. v. Eberhard Frh. von Medem, Berlin: Duncker & Humblot 1991 (bis Juli 1948). Für eine ausführliche Behandlung des Verhältnisses Schmitt/Stirner vgl. Bernd A. Laska: 9Katechon : und 9Anarch :. Carl Schmitts und Ernst Jüngers Reaktionen auf Max Stirner. Nürnberg: LSR-Verlag 1997, S. 13-39
  48. Hans J. Lietzmann, Carl Schmitt alias Dr. Haustein - Anmerkungen zu einem Theorie- und Lebenskonzept zwischen "Occasionalität" und Opportunismus, in: Klaus Hansen/Hans J. Lietzmann (Hg.), Carl Schmitt und die Liberalismuskritik, 1988, S. 157-170
  49. Dazu etwa David Chandler, The Revival of Carl Schmitt in International Relations: The Last Refuge of Critical Theorists?, in: Millennium: Journal of International Studies Vol. 37 No. 1, pp. 27-48 (PDF)
  50. Dazu etwa Mathias Schmoeckel, Carl Schmitts Begriff des Partisanen - Fragen zur Rechtsgeschichte des Partisanen und Terroristen, in: Forum Historiae Iuris 31. März 2006; Jan-Werner Müller, 'An Irregularity that Cannot be Regulated': Carl Schmitt's Theory of the Partisan and the 'War on Terror', Notizie di Politeia: Rivista di Etica e Scelte Pubbliche, Vol. XXII (2006) (PDF)
  51. Glossarium, S. 272
  52. zitiert nach Noack, S. 209, s. auch Linder, S. 93
  53. Eine Festschrift, in: Juristenzeitung 14 (1959), 729-731
  54. Glossarium, S. 265
  55. Glossarium, S. 267
  56. so Raphael Gross, Carl Schmitt und die Juden, 2000, S. 32, S. 312, S. 366
  57. Das Zitat stellt offenbar das Kurzreferat eines Absatzes von Peter F. Drucker[wp], The end of economic man (1939) dar. So jedenfalls Andreas Raithel, Carl Schmitt exzerpierte nur, FAZ am 15. August 2000 (Leserbrief). Hier wird auch der komplette Abschnitt aus Druckers Werk zitiert: "For the individual Communist can always recant; but 'once a Jew, always a Jew'... Nazi anti-Semitism is therefore due neither to the irreconcilable conflict between the Nordic and the Semitic principle as the Nazis assert, nor to the inherent anti-Semitism of the German people, as is so often said in the outside world. It has been caused precisely by the absence of any distinction, conflict and strangeness between the German Jews and a large part of the German people - to wit, the liberal middle classes. The Nazis do not persecute the Jews because they remained a foreign body within Germany, but actually because they had become almost completely assimilated and had ceased to be Jews. It is therefore quite irrelevant what the Jews really are, or what their character, their actions, and their thoughts are. The famous Protocols of Zion can be proved a hundred times a clumsy forgery; they must be genuine, as the Jewish conspiracy against Germany must be real." (Drucker, The End of Economic Man, Seite 158 folgende, zitiert nach FAZ (PDF; 104 kB). Drucker, selbst Jude und mit Hans Kelsen verwandt (gregorbrand), war nach 1945 Unternehmensberater und Nestor der Managementlehre (Biographie). Er kannte Schmitt bereits aus der Weimarer Zeit (peterdrucker.at). Auch Wolfgang Spindler schreibt: "Das Wort vom sich gleichbleibenden, assimilierten Juden als dem 'wahren Feind' stammt nämlich gar nicht von dem Staatsrechtler. Es handelt sich um ein ungenaues Exzerpt aus dem von Schmitt erwähnten Buch 'The End of Economic Man - A Study of the New Totalitarism' von Peter F. Drucker." Wolfgang Spindler, In Schmitts Welt, Carl Schmitt in der deutschsprachigen Literatur, Die Neue Ordnung, Nr. 6/2005, Dezember, Jg. 59 (Internet)
  58. Glossarium, S. 18
  59. "Ich glaube an den Katechon: er ist für mich die einzige Möglichkeit, als Christ Geschichte[wp] zu verstehen und sinnvoll zu finden." (Glossarium, S. 63, Dez. 1947)
  60. Zitiert nach Christian Linder, Freund oder Feind, Lettre International, Heft 68, 2005, S. 95. Zeitlebens habe Schmitt Angst vor Wellen und Strahlen gehabt. Radio oder Fernsehen ließ er Berichten zufolge in seiner Wohnung nicht zu, damit nicht "Ungebetenes wie Wellen oder Strahlungen" in seinen Raum eindringen konnte. Schon in der Zeit des Nationalsozialismus[wp]habe, wenn jemand eine Rede des Führers habe hören wollen, ein Radio ausgeliehen werden müssen. S. Linder, S. 84
  61. die Inschrift kai nómon egno (etwa: "Er kannte den Nomos[wp]") war von seiner vor ihm verstorbenen Tochter Anima entworfen worden. Bild des Grabes
  62. Christian Linder, Freund oder Feind, Lettre International, Heft 68, 2005, S. 92
  63. Theodor Däublers Nordlicht, S. 59
  64. Nordlicht, S. 62f. und S. 67
  65. Glossarium, 16. Juni 1948, S. 165)
  66. Politische Theologie, S. 63
  67. Politische Romantik, S. 172 f
  68. Vertretung einer Gesamtheit von Personen durch eine einzelne Person oder Gruppe
  69. Politische Theologie, S. 43
  70. Thomas Uwer (Hg.), Bitte bewahren Sie Ruhe. Leben im Feindrechtsstaat, Schriftenreihe der Strafverteidiger­vereinigungen, Berlin 2006
  71. Die Debatte wurde dadurch ausgelöst, dass sich Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble am 19. Juli 2007 in einem Interview mit der ZEIT direkt auf Depenheuer bezog. Die Frage lautete: "Selbst ein so gefestigter Rechtsstaat wie die Vereinigten Staaten tut sich offenbar schwer damit, diese rechtsstaatlichen Grenzen einzuhalten, Stichwort Guantánamo[wp]. Der Kampf gegen den Terror scheint den Rechtsstaat bis an seine Grenzen zu fordern - und darüber hinaus?" Schäuble antwortete: "Lesen Sie einmal das Buch Selbstbehauptung des Rechtsstaats von Otto Depenheuer, und verschaffen Sie sich einen aktuellen Stand zur Diskussion." (CDU Archiv). Diese Bemerkung wurde als Zustimmung Schäubles zu Depenheuer interpretiert, und damit indirekt auf Carl Schmitt. Dazu David Salomon, Carl Schmitt Reloaded - Otto Depenheuer und der 'Rechtsstaat', PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Heft 152, 38. Jg., 2008, Nr. 3 (PDF)
  72. vgl. als frühe Arbeit Christian Graf v. Krockow[wp], Die Entscheidung. Eine Untersuchung über Ernst Jünger, Carl Schmitt, Martin Heidegger, Stuttgart 1958
  73. Carl Schmitt, 2004
  74. 74,0 74,1 Campagna, S. 22
  75. Campagna, S. 35
  76. Politische Theologie, S. 19
  77. Politische Theologie, S. 24f
  78. Legalität und Legitimität, S. 56 f
  79. Campagna, S. 54
  80. Politische Theologie, S. 21
  81. Hermann Heller, Politische Demokratie und soziale Homogenität (1928), in: M. Drath u. a. (Hrsg.), Hermann Heller: Gesammelte Schriften, 2. Band, S. 421-433 (428)
  82. S. Forum Historiae Iuris, 12. Mai 2003
  83. 83,0 83,1 Diktatur, XVII
  84. Campagna, S. 20
  85. auch Politische Theologie, S. 29
  86. Legalität und Legitimität, S. 46 f
  87. 87,0 87,1 Begriff des Politischen, 1932, S. 55
  88. Es ist die Spiegelung einer Aussage von Clausewitz[wp]: "Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln." - Vom Kriege, 1. Buch, 1. Kapitel, Unterkapitel 24 (Überschrift); "Der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel, um damit zugleich zu behaupten, daß dieser politische Verkehr durch den Krieg selbst nicht aufhört, nicht in etwas anderes verwandelt wird, sondern daß er in seinem Wesen fortbesteht, wie auch die Mittel gestaltet sein mögen, deren er sich bedient." - Vom Kriege, 1. Buch, 1. Kapitel, Unterkapitel 24 (Wortlaut)
  89. 89,0 89,1 "Positionen und Begriffe im Kampf mit Weimar - Genf - Versailles", 1940, S. 240
  90. Mathias Schmoeckel, Carl Schmitts Begriff des Partisanen - Fragen zur Rechtsgeschichte des Partisanen und Terroristen, in: Froum Historiae Iuris, 31. März 2006; Markus Vasek, Mit Carl Schmitt nach Guantánamo: der Terrorist, ein moderner Partisan?, Juridikum. Zeitschrift für Kritik, Recht, Gesellschaft, Wien 2009, 1, S. 18-20; s. auch zur Frage politischer Motivation piratischer Akte und der Übertragbarkeit auf den modernen Terrorismus: Olivier Gänsewein, Michael Kempe, Die Feinde der Welt - Sind internationale Terroristen die neuen Piraten?, in: FAZ, 25. September 2007, S. 36: "Piraterie und Terrorismus sind Phänomene der permanenten Grenzüberschreitung und Aufhebung von Unterscheidungen, etwa der Unterscheidung von Krieg und Frieden, von regulärer und irregulärer Kriegsführung, von Militär und Zivilbevölkerung, von Staatlichkeit und Privatheit oder von Freund und Feind."
  91. Thomas Marschler: Kirchenrecht im Bannkreis Carl Schmitts. Hans Barion vor und nach 1945, Bonn 2004
  92. S. auch Ernst-Wolfgang Böckenförde, Der verdrängte Ausnahmezustand (Carl Schmitt zum 90. Geburtstag) - Zum Handeln der Staatsgewalt in außergewöhnlichen Lagen, in: NJW 1978, S. 1881 bis 1890; Ernst-Wolfgang Böckenförde: Der Begriff des Politischen als Schlüssel zum staatsrechtlichen Werk Carl Schmitts; in: ders. Recht, Staat, Freiheit. Studien zur Rechtsphilosophie, Staatstheorie und Verfassungsgeschichte. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1991; S. 344-366. 4. Aufl. 2006
  93. Zur inhaltlichen Anknüpfung Isensees an Schmitt s. etwa Josef Isensee, Bundesverfassungsgericht - Quo vadis?, in: Verhandlungen des 61. Deutschen Juristentages, Band II/1, Abschnitt H
  94. s. etwa Dirk van Laak, Gespräche in der Sicherheit des Schweigens. Carl Schmitt in der politischen Geistesgeschichte der frühen Bundesrepublik, 1993 oder Frieder Günter, Denken vom Staat her. Die bundesdeutsche Staatsrechtslehre zwischen Dezision und Integration 1949-1970, 2004; Günter spricht in Anlehnung an Ludwik Fleck[wp] (ders., Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache. Einführung in die Lehre vom Denkstil und Denkkollektiv, 1935) auch von den sich formierenden "Denkkollektiven" der Smend- und Schmitt-Schule (s. dazu etwa die Rezension von Reinhard Mehring in H-Soz-u-Kult)
  95. Dirk van Laak urteilt: "Ernst-Wolfgang Böckenförde ist heute der wohl eminenteste Jurist aus dem direkten Umkreis Schmitts, der nicht nur einzelne von dessen Themen aufgriff, sondern Schmitts Fragehorizonte geradezu systematisch abgeschritten hat. [...] Dabei hat es Böckenförde verstanden, den programmatischen Blick Schmitts auf die Entstehung des Staates und des Rechts wie dessen politisch-theologische Perspektive entschieden rechtsstaatlich und freiheitsorientiert zu wenden. In dieser Hinsicht darf er als Schmitts legitimer Nachfolger bezeichnet werden." Dirk van Laak, Gespräche in der Sicherheit des Schweigens - Carl Schmitt in der politischen Geistesgeschichte der frühen Bundesrepublik, 1993, S. 213
  96. Lutz Hachmeister und Stefan Krings, Rudolf Augstein rief Carl Schmitt zu Hilfe, FAZ, 22. August 2007, FAZ, 23. August 2007, Nr. 195, S. 29. Augstein wollte gegen eine bundesweite Beschlagnahmung der Nr. 28 des SPIEGEL durch Konrad Adenauer[wp] eine Verfassungsbeschwerde einreichen. Dazu ersuchte er Schmitt um juristische Unterstützung. Er bemerkt in einem Brief, dass er sich bei Schmitt "freundschaftlicher Nachsicht einigermaßen sicher" fühle. Er besuchte Schmitt auch persönlich, den das "publizistische und strategische Gesamtproblem einer solchen Verfassungsbeschwerde" interessierte. Die Sache verlief jedoch im Sande.
  97. Wolfgang Huebener, Carl Schmitt und Hans Blumenberg oder über Kette und Schuß in der historischen Textur der Moderne, in: Jacob Taubes (Hg.), Der Fürst dieser Welt. Carl Schmitt und die Folgen, 1983, S. 57-76
  98. Reinhard Mehring, Karl Löwith, Carl Schmitt, Jacob Taubes und das "Ende der Geschichte", in: Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte[wp], 48, 1996, S. 231-248; Zur Beschäftigung Löwiths mit Schmitt s. auch: Karl Löwith[wp]: Der okkasionelle Dezisionismus von Carl Schmitt. in: Sämtliche Schriften, Band 8 (Heidegger), Stuttgart 1984, S. 32-71
  99. S. etwa Volker Neumann, Carl Schmitt und die Linke, in: Die Zeit, 8. Juli 1983, Nr. 28, S. 32
  100. Ernst Bloch, Naturrecht und menschliche Würde, 1961, S. 62
  101. Martin Jay[wp], Reconciling the Irreconcilable: A Rejoinder to Kennedy, Ulrich K. Preuß[wp], The Critique of German Liberalism: A Reply to Kennedy) und Alfons Söllner[wp], Beyond Carl Schmitt: Political Theory in the Frankfurt School; Zur Parlamentarismuskritik von Habermas vgl., Hartmuth Becker, Die Parlamentarismuskritik bei Carl Schmitt und Jürgen Habermas, Berlin 2003, 2. Aufl
  102. Ellen Kennedy, Carl Schmitt und die Frankfurter Schule in Geschichte und Gesellschaft 12/1986, 380 ff. Englische Fassung ("Carl Schmitt and the Frankfurt School") in: TELOS 71, Spring 1987
  103. Die Frankfurter Schule der Achtundsechziger[wp], Leserbrief, FAZ 14. August 2008, S. 8
  104. Reinhard Mehring: Der "Nomos" nach 1945 bei Carl Schmitt und Jürgen Habermas, Forum Historiae Iuris, 31. März 2006. Siehe auch: Reinhard Mehring: Carl Schmitt - zur Einführung. Hamburg 1992
  105. Wilhelm Hennis, Verfassung und Verfassungswirklichkeit: Ein deutsches Problem; Freiburger Antrittsvorlesung vom 5. Juli 1968, 1968, S 35
  106. Zitiert nach: Stephan Schlak, Wilhelm Hennis - Szenen einer Ideengeschichte der Bundesrepublik, 2007, S. 117
  107. Friedrich Balke: Punkte problematischer Solidarität. Hannah Arendt, Carl Schmitt und die Furcht vor den Massen. - In: Intellektuelle im Nationalsozialismus. Wolfgang Bialas, Manfred Gangl. Frankfurt/M.: Peter Lang 2000, S. 210-227; Ansonsten siehe zu Arendt und Schmitt: Philipp zum Kolk, Hannah Arendt und Carl Schmitt. Ausnahme und Normalität - Staat und Politik. Peter Lang, Frankfurt am Main [u. a.] 2009; Andreas Herberg-Rothe, "Hannah Arendt und Carl Schmitt - Vermittlung von Freund und Feind", in: Der Staat, Heft 1/ März 2004, S. 35-55; Christian J. Emden: Carl Schmitt, Hannah Arendt and the Limits of Liberalism, Telos 2008 (142), S. 110-134 (PDF), Hans Sluga, The Pluralism of the Political: From Carl Schmitt to Hannah Arendt, Telos 142 (Spring 2008), S. 91-109 (PDF)
  108. deutsche Erstveröffentlichung 1955
  109. ungekürzte Taschenbuchausgabe von 1986, S. 724. Im US-amerikanischen Original Origins of Totalitarianism von 1951 heißt es: "Most interesting is the example of the jurist Carl Schmitt, whose very ingenious theories about the end of democracy and legal government still make arresting reading; as early as the middle thirties, he was replaced by the Nazi's own brand of political and legal theorists." See Hannah Arendt, The Origins of Totalitarianism (New York: Harcourt, Brace and Company, 1951), p. 332. Zitiert nach: Christian J. Emden: Carl Schmitt, Hannah Arendt and the Limits of Liberalism, Telos 2008 (142), S. 114 (PDF). Auch an anderen Stellen zitiert Arendt Schmitt zustimmend, etwa wenn es heißt, Schmitt sei "the most able defender of the notion of sovereignty" oder "He (Schmitt) recognizes clearly that the root of sovereignty is the will: Sovereign is he who wills and commands." Zitiert nach Emden, S. 115
  110. S. 369 ff
  111. S. 531, S. 551 f.
  112. So etwa Annette Vowinckel: Arendt (Grundwissen Philosophie) Leipzig 2006, S. 45 f
  113. Am 7. September 1932 schrieb Neumann an Schmitt: "Ich stimme in den kritischen Teil des Buches [Legalität und Legitimität] restlos mit Ihnen überein. Auch ich stehe auf dem Standpunkt, dass die parlamentarische Demokratie nicht mehr so lange funktionieren kann, wie die Durchführung des Prinzips der gleichen Chance möglich ist. Stellt sich heraus, daß dieser Grundsatz zur Gewinnung innerpolitischer Macht versagt, dann muß notwendig auch der parlamentarische Gesetzgebungsstaat handlungsunfähig werden. [...] Stellt man sich nämlich auf den Standpunkt, daß der grundlegende politische Gegensatz in Deutschland der ökonomische Gegensatz ist, daß die entscheidende Freund/Feind-Gruppierung in Deutschland die Gruppierung Arbeit und Eigentum ist, so leuchtet ein, daß bei einer solchen politischen Gegensätzlichkeit parlamentarisch nicht mehr regiert werden kann." (abgedruckt in Rainer Erd: Reform und Resignation, 1985, S. 79 f.)
  114. Hans J. Lietzmann, Von der konstitutionellen zur totalitären Diktatur - Carl Joachim Friedrichs Totalitarismustheorie, in: Alfons Söllner, Ralf Walkenhaus, Karin Wieland, Totalitarismus, Eine Ideengeschichte Des 20. Jahrhunderts, 1994, S. 174 ff.: "Wer die klassische Totalitarismustheorie Carl Joachim Friedrichs verstehen will, muß Carl Schmitt lesen. [...] Aus jener Zeit datieren die ersten Stellungnahmen Friedrichs zu diesem Thema; und er formuliert sie in unmittelbarer Anlehnung an Carl Schmitts Diktaturtheorie von 1921" (S. 174)
  115. Benjamin schrieb an Schmitt: "Vielleicht darf ich auch Ihnen darüber hinausgehend sagen, daß ich auch in Ihren späteren Werken, vor allem der Diktatur eine Bestätigung meiner kunstphilosophischen Forschungsweisen durch ihre staatsphilosophischen entnommen habe." (zitiert nach Noack, S. 111); Theodor W. Adorno[wp] ließ diesen Brief in den von ihm 1955 herausgegebenen Schriften außen vor, um die Verbindung Schmitt-Benjamin zu verschweigen. Schmitt selbst zitierte das Trauerspiel-Werk Benjamins später ausführlich in seiner kleinen kunsttheoretischen Betrachtung Hamlet oder Hekuba - Der Einbruch der Zeit in das Spiel (1956)
  116. Hans Matthias Kepplinger, Rechte Leute von links. Gewaltkult und Innerlichkeit, 1970; Christian Linder, Der lange Sommer der Romantik. Über Hans-Magnus Enzensberger, in: Literaturmagazin 4, 1975 S. 85-107. Vgl. auch Christian Linder, Freund oder Feind, in: Lettre International, Heft 68, 2005, S. 84f. S. auch die Bemerkungen bei Tae-Ho Kang, Poesie als Selbstkritik - Hans Magnus Enzensbergers negative Poetik, Dissertation, 2002, S. 3f. (PDF)
  117. Schickel, Gespräche mit Carl Schmitt, 1993, S. 9
  118. Rainer Blasius, Seitenwechsel und Veränderung - 1968 bis 1973 im deutsch-italienischen Vergleich: Johannes Agnolis Parlamentarismuskritik, FAZ, 12. Dezember 2006 mit einem Bericht über die Tagung "Krisenzeiten von 1968 bis 1973" am Comer See. Dort auch die Wiedergabe des Referats von Kraushaar mit dem Titel: "Die Entstehung außerparlamentarisch agierender oppositioneller Gruppen und ihre Wirkung auf Politik, Gesellschaft und Kultur"
  119. Jens Litten / Rüdiger Altmann, Von der TV-Demokratie. Die Aggressivität des Fortschritts, Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, XXIII, 26./28. Juni 1970, S. 8 (Auszüge aus dem Gespräch mit Schmitt sowie eine Einleitung von Jens Litten mit dem Titel: "Geschmäht und auch bewundert. Über ein Gespräch mit Professor Carl Schmitt".)
  120. Vergleiche auch den persönlichen Bericht von Lutz Niethammer[wp] in einem Vortrag einer Tagung des Max-Planck-Instituts für Geschichte aus dem März 2000 über die Rolle der Kulturwissenschaften im Nationalsozialismus: "Was mir damals weniger bewußt war, erfuhr ich in der folgenden Zeit mit wachsendem Erstaunen - nämlich die Faszination Schmitts auch für die Linke. In Heidelberg war seinerzeit nur darüber getuschelt worden, daß Jürgen Habermas' Konzeption der bürgerlichen Offenheit in seiner Habilitationsschrift auffallende Ähnlichkeiten zu derjenigen Schmitts aufwies. Später konnte ich - in sehr unterschiedlichen Formen - diese Faszination bei - mir Linksliberalem nahestehenden, aber zeitweise wesentlich linkeren - Kollegen wie Dieter Groh[wp], Jacob Taubes, Dan Diner[wp], Nicolaus Sombart[wp] oder Jürgen Seifert[wp]auch persönlich entdecken, was mich besonders bei zwei so bewußten Juden wie Taubes und Diner angesichts des eliminatorischen Antisemitismus Schmitts mindestens zwischen 1933 und 1936 und der auf Juden bezogenen Grundspannung seines Lebenswerks noch einmal mehr verwunderte. Seither hat sich diese Spur ja noch sehr verbreitert: erinnert sei hier nur etwa an Ellen Kennedys Ausgrabung von Walter Benjamins Huldigung an C.S., die Bekehrung des Maoisten Günter Maschke zur Schmitt-Gelehrsamkeit, den Umstand, daß die führende New Yorker '68er-Zeitschrift 'Telos' in den 1980ern zu einer Art amerikanischer Importagentur für Schmitts Werk geworden ist, daß Heiner Müller[wp] am Ende der DDR von nichts so sehr fasziniert schien wie von Jünger und Schmitt, daß der Demokratiebegriff der westdeutschen '68er unbewußt - und derjenige der ersten DDR-Verfassung bewußt - auf einer höchst problematischen Begriffskonstruktion Schmitts beruhte. [...] Unter den jüngeren Schmittianern waren [...] auch zu radikalen Ausschlägen neigende Irrlichter wie Bernard Willms[wp], der die 70er Jahre als Ultra-Linker begann und als Ultra-Rechter beendete und damit eine auch sonst seither in z. T. weniger extremer Form (siehe z. B. Bahro[wp], Enzensberger[wp], Sloterdijk[wp], Botho Strauß[wp] oder auch noch extremer der RAF[wp]- und NPD[wp]-Anwalt Mahler[wp]) beobachtbare, aber gottlob nicht allgemeine Tendenz verkürzte." Lutz Niethammer, Die polemische Anstrengung des Begriffs - Über die exemplarische Faszination Carl Schmitts, in: Hartmut Lehmann, Otto Gerhard Oexle (Hg.), Nationalsozialismus in den Kulturwissenschaften, Band 2, 2004, S. 41-82 (S. 49)
  121. Heinrich Oberreuter, Mehr Demokratie wagen? Parlamentarismuskritik und Parlamentsformen in den 60er und 70er Jahren, in: Von Marie-Luise Recker (Hg.), Parlamentarismus in Europa, Schriften des Historischen Kollegs Kolloquien 60, 2002, S. 183
  122. Volker Neumann: Carl Schmitt und die Linke, Die Zeit Nr. 28/1983, 8. Juli 1983
  123. Leonard Landois, Konterrevolution von links: Das Staats- und Gesellschaftsverständnis der '68er' und dessen Quellen bei Carl Schmitt. (Würzburger Universitäts­schriften zu Geschichte und Politik 11), Nomos-Verlag, Baden-Baden 2008. Armin Pfahl-Traughber[wp] kommentierten: "Insbesondere bei Johannes Agnoli und Hans-Jürgen Krahl, zwei bedeutenden Theoretikern der Achtundsechziger, fielen immer wieder Anklänge an Argumentationsmuster von Carl Schmitt auf. Daher war eine detaillierte Untersuchung dieses Einflusses mehr als nur überfällig." hpd Nr. 5252, 10. September 2008
  124. Götz Aly, Unser Kampf - 1968, 2008, S. 7 (Auszug; PDF; 125 kB)
  125. Timo Frasch, Gute Feinde auf Leben und Tod - Anziehung und Abstoßung: Carl Schmitt und die Achtundsechziger, FAZ, 30. Juli 2008, S. 8
  126. Étienne Balibar: Le Hobbes de Schmitt, le Schmitt de Hobbes, préface de Carl Schmitt, Le Léviathan dans la doctrine de l'État de Thomas Hobbes, tr. Denis Trierweiler (Paris: Seuil 2002), S. 7. S. auch Anselm Haverkamp, Säkularisation als Metapher, Transversalités 87 (2003), 15-28 (deutsch als PDF)
  127. Siehe etwa Yves Charles Zarka, Cités 6 (6. April 2001), S. 3; Yves Charles Zarka, "Carl Schmitt le nazi,Ä in Cités, No. 14 (2003), S. 163
  128. Le cahier livres de Libération, 24. November 1994, S. I-III
  129. Thomas Assheuer, Zur besonderen Verfügung: Carl Schmitt, Kursbuch Heft 166, s. Zeit.de
  130. Armin Pfahl-Traughber, Die "Neue Rechte" in Frankreich und Deutschland - Zur Entwicklung einer rechts­extremistischen Intellektuellenszene, FU-Berlin
  131. Pdf-icon-extern.png Haltung der rechtsextremistischen Szene zum Irak-Konflikt - Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, März 2003 (S. 6)
  132. Taubes, Ad Carl Schmitt - Gegenstrebige Fügung, 1987, S. 19
  133. S. dazu etwa Wolfgang Kraushaar, Dies ist keine Bombe - Der Anschlag auf die Jüdische Gemeinde in Berlin vom 9. November 1969 und seine wahren Hintermänner, in: FAZ, 28. Juni 2005, Nr. 147 / Seite 41
  134. Alexander Proelß, Nationalsozialistische Baupläne für das europäische Haus? John Laughland's "The Tainted Source" vor dem Hintergrund der Großraumtheorie Carl Schmitts, in: Forum Historiae Iuris, 12. Mai, 2003
  135. Hans-Peter Folz, Verfassungslehre des Bundes von Carl Schmitt und die Europäische Union, in: Martina Wittkopp-Beine im Auftrag der Stadt Plettenberg (Hg.): Carl Schmitt in der Diskussion. Zusammengestellt von Ingeborg Villinger, Plettenberg 2006, S. 69-83, hier, S. 83
  136. Siehe z. B. 'Theologico-Political Resonance: Carl Schmitt between the Neocons and the Theonomists', in Differences. A Journal of Feminist Cultural Studies, 18, 2007, S. 43-80
  137. So William E. Scheuerman: Carl Schmitt and the Road to Abu Ghraib, in: Constellations, March 2006, S. 108
  138. Vgl. Leo Strauss, Anmerkungen zu Carl Schmitt, Der Begriff des Politischen, Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, Tübingen, 67. Band, 6. Heft, August/September 1932, S. 732-749, abgedruckt und kommentiert bei Heinrich Meier: Carl Schmitt, Leo Strauss und "Der Begriff des Politischen" - Zu einem Dialog unter Abwesenden. 1988; erweit. Neuaufl. Stuttgart 1998
  139. Carl Schmitt: Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus, 1923
  140. Carl Schmitt: Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus, 1923, S. 8
  141. 141,0 141,1 141,2 141,3 Hubert Brune: Schmitt - Aphorismen
  142. Carl Schmitt: Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus, 1923, S. 11
  143. Carl Schmitt: Der Begriff des Politischen, 1927, S. 22
  144. Carl Schmitt: Der Begriff des Politischen, 1927, S. 54

Querverweise

  • Rechtsstaatsverständnis im Nationalsozialismus[wp]

Netzverweise

 

Dieser Artikel basiert gekürzt auf dem Artikel Carl Schmitt (22. Juli 2013) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipedia-Artikel steht unter der Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-NC-SA 3.0). In der Wikipedia ist eine Liste der Autorenverfügbar, die vor Übernahme in WikiMANNia am Text mitgearbeitet haben.
Dieser Artikel basiert zusätzlich und auszugsweise auf dem Artikel Carl Schmitt über den Parlamentarismus, die Bühne im Kampf der Meinungen von Christian Barzik, Blaue Narzisse am 6. April 2009.

lundi, 13 mars 2017

Von Mediokristan ins Land Extremistan

Von Mediokristan ins Land Extremistan

 

Hans-Peter Schwarz analysiert die dramatischen Fehler der Bundesregierung zur hausgemachten Einwanderungskrise, aus Unfähigkeit und Gefallsucht einer infantilisierten Gesellschaft. Schwarz erklärt, wie die Migrationspolitik neu justiert werden könnte.

Die Urheber der heutigen Europäischen Verträge „sitzen in einer selbst gestellten Falle und wissen nicht, wie sie sich daraus befreien sollen.“ Sagt Hans-Peter Schwarz. Mit seiner Habilitationsschrift „Vom Reich zur Bundesrepublik“, einem Standardwerk zur Nachkriegsgeschichte, seinen Biographien von Konrad Adenauer, Helmut Kohl und Axel Springer und vielen anderen Werken hat er in wahrstem Sinne Geschichte geschrieben. Seinem neuen Buch ist zu wünschen, dass es gehört wird.

Die Bundesmarine als Helfer der Schleuser

Er geht damit streng mit Politik und Medien sowie der politischen Öffentlichkeit um, „frivoler Optimismus und fürbürgerliche Gefahrenblindheit endeten wie gewöhnlich im Katzenjammer“. In Politik wie Öffentlichkeit sei ein vernünftiges Gefahrenbewusstsein verlorengegangen, auch und gerade des „zeitweilig zum Propagandaapparat verschlampten Willkommensrundfunks“. Mit dieser Sichtweise ausgestattet zerfetzt er das Taktieren und Finassieren der Regierung Merkel, aber auch der ihr ergebenen Medien. Immer wieder weist er auf absurde Fehler hin und benennt sie: Etwa Operation „Triton“, jene zwei Fregatten der Bundesmarine. „Sie brachten künftig die gewissenlosen Schleuserkapitänen ausgesetzten oder in Schlauchbooten zusammengepferchten Flüchtlinge an die Küste Italiens, von wo sie sich auf den Weg nach Deutschland machen konnten. Eine größere Absurdität lässt sich kaum vorstellen, auch kein besseres Beispiel dafür, wie sich humanitäre Erpressung bezahlt macht. Die Seestreitkräfte Europas wurden von sentimentalen Regierungen zu einem ganz unentbehrlichen Zwischenglied in der Schleuserkette umfunktioniert“.

Das Land Mediokristan

Über das Buch von 2007 Der Schwarze Schwan. Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse des aus alter libanesischer Familie stammende Nassim Nicholas Taleb sagt Schwarz in seiner Einleitung:

„In Mediokristan werkeln tüchtige, häufig aber phantasielose Politiker, Manager, Beamte, Wissenschaftler, Theologen, Lobbyisten, auch Journalisten und Professoren innerhalb überkommener Institutionen und im festen Glauben an eine überkommene politische Kultur, an die bewährte Unternehmensstrategie oder an vorherrschende philosophische Wertesysteme routiniert vor sich hin, als könne nie ein schwarzer Schwan auftauchen. Solange das tatsächlich nicht geschieht, bewirkt diese Elite manches Nützliche, treibt ihre Machtspielchen, macht die üblichen kleinen oder größeren Dummheiten, erspart aber sich und uns die ganz großen, katastrophalen Fehler. Das mag gutgehen, solange keine schwarzen Schwäne einfliegen.

In Wirklichkeit aber sind diese mediokren, gefahrenblinden Eliten unterwegs nach Extremistan. Denn wenn wider alle Erfahrung ein schwarzer Schwan auftaucht, also ein weitreichendes, unvorhergesehenes Ereignis, fällt ihnen nichts ein, als stoisch und zum Schaden aller an den Verhaltensweisen, Wertvorstellungen und Strategien festzuhalten, die sie sich in Mediokristan angeeignet haben. Doch nun drohen sich ihre kleineren und größeren Dummheiten zu Katastrophen für ihre Länder, Unternehmen oder ganze Zivilisationen auszuwachsen.“

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Schon dieser Bezug auf Taleb liest sich 1:1 wie die Einwanderungskrise, die ganz Europa, vor allem aber seine Wohlfahrtsstaaten erfasst hat, auch wenn das die politische und mediale Klasse nur in Ausnahmefällen bisher begriffen hat oder wahrhaben will.

Schwarz erinnert an Ludger Kühnhardt, der 1984 die Monographie Die Flüchtlingsfrage als Weltordnungsproblem. Massenzwangswanderungen in Geschichte und Gegenwart veröffentlichte: „Rund 250 Millionen Menschen, so Kühnhardts Befund, begaben sich in den ersten acht Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts auf die Flucht.“ Und: „Kühnhardt hat in seiner Untersuchung überdies darauf aufmerksam gemacht, daß eine akzeptable Bewältigung des Flüchtlingsproblems nicht nur von den Aufnahmestaaten abhängt, sondern auch von den Flüchtlingen selbst. Jeder von ihnen hat eine ganz individuelle Geschichte, jeder bringt seine Hoffnungen, Überzeugungen, auch seine Vorurteile, seine Enttäuschungen und seinen Haß ins Gastland. Die meisten zeigen Bereitschaft, sich einzugliedern und sich ein neues Leben aufzubauen. Aber es gibt auch jene Engagierten, die in den Gastländern ihre politischen, ethnischen oder religiösen Auseinandersetzungen untereinander fortführen und weiterhin versuchen, auf die Entwicklungen in ihren Heimatländern Einfluß zu nehmen.“

Lassen wir den Autor selbst sagen, was uns in seinem brandneuen Buch Die neue Völkerwanderung nach Europa – Über den Verlust Politischer Kontrolle und moralischer Gewissheit erwartet:

Kapitel 1 (Der Schwarze Schwan) ist eine Art Ouvertüre. Seit dem fatalen Sommer 2015 sieht sich das alte Europa in eine unbekannte, zusehends bedrohliche Geschichtslandschaft gestoßen. Auch Deutschland hat sich – unvorbereitet, doch in naivem Selbstvertrauen – auf eine Reise begeben, die, mit Nicholas Taleb zu spre- chen, aus dem Land Mediokristan ins Land Extremistan führt. Ich selbst habe mir in der folgenden essayistischen Studie vorgenommen, den Reisebegleiter zu spielen, der die auffälligsten Beobachtungen notiert und sie kritisch kommentiert.

Kapitel 2 (Eine Völkerwanderung neuen Typs) beschäftigt sich mit den Fragen: Wie hat sich die neue Völkerwanderung angekündigt? Gab es Vorzeichen und Vorahnungen? Was sind ihre Merkmale? Von wann an hat sich die Metapher Völkerwanderung zur Kennzeichnung der neuen Lage aufgedrängt? Und warum ist schon das Wort so umstritten? Flüchtlingsströme dieser Wucht und Größenordnung sind einerseits eine humanitäre Herausforderung, andererseits ein Sicherheitsproblem. Wie soll sich Europa verhalten? Das Dilemma ist schwer auflösbar.

schw1.jpgKapitel 3 (Wie kam es zum Kontrollverlust?) analysiert in historischer Perspektive die institutionellen Pull-Faktoren, die in der Europäischen Union entstanden sind: die offenen Landesgrenzen, die fehlende Sicherung der Außengrenzen und das großzügige Flüchtlingsrecht. Statt den Schutz der Außengrenzen umsichtig zu organisieren, hat die Europäische Union buchstäblich einem jeden der mehr als sechs Milliarden Menschen außerhalb Europas das gerichtlich zu überprüfende Individualrecht zugesichert, ein aufwendiges Asylverfahren zu beantragen. Daß alle Verantwortlichen, die Bescheid wissen, diesen Fehler tief unter der Decke halten, ist verständlich, wenngleich unentschuldbar. So ist eine Lage entstanden, die Henry Kissinger mit den Worten charakterisiert hat: »Wir beobachten heute ein sehr seltenes historisches Ereignis. Eine Region verteidigt ihre Außengrenzen nicht, sondern öffnet sie stattdessen. Das hat es seit einigen tausend Jahren nicht gegeben.« Beim Blick auf die Faktoren, die seitens der EU zum Kontrollverlust beigetragen haben, muß auch der nicht ganz unerhebliche deutsche Anteil skizziert und bewertet werden.

Kapitel 4 (Improvisierte Strategien) diskutiert die Krisenstrategien, mit deren Hilfe die EU mit Deutschland als Vorreiter beim Ansturm der Flüchtlingswelle das teilweise selbstverschuldete Chaos in den kritischen Monaten September 2015 bis März 2016 zu bewältigen suchten. Führt man sich die Vielzahl von Maßnahmen vor Augen, mit denen die Europäische Union und ganz besonders die Bundesregierung experimentiert haben und immer noch experimentieren, kommt das bissige Aperçu des Ökonomen Joseph A. Schumpeter in Erinnerung: »Politiker sind wie schlechte Reiter, die so stark damit beschäftigt sind, sich im Sattel zu halten, daß sie sich nicht mehr darum kümmern können, in welche Richtung sie reiten.« Der Ritt hat bekanntlich an den Hof des Sultans Erdogan geführt und ist vorerst im März 2016 mit einem ziemlich fragwürdigen Deal zu Ende gegangen. Immerhin erlaubt die in jenem Monat vorerst eingetretene Ruhepause eine erste kritische Prüfung der verfügbaren Defensivstrategien. Wie stets bei derart schwierigen Herausforderungen ist ein Maßnahmenmix erforderlich. Schon in dieser Phase hat sich gezeigt, daß es bei diesem alarmierenden Kontrollverlust letzten Endes die Staaten waren, die – vorerst provisorisch – den voreilig an die EU übertragenen Schutz ihrer Landesgrenzen wieder zu übernehmen hatten. Dabei mußten leider auch die altbekannten Zwangsmittel wie strikte Grenzkontrollen und Grenzzäune wieder zum Einsatz kommen, damit ein Kollaps verhindert wurde.

Kapitel 5 (Worauf wir uns einstellen sollten) ist ein Versuch, aus den bisherigen Beobachtungen eine Anzahl langfristiger Trends herauszulesen. Der Befund ist besorgniserregend: Die Europäische Union ist mit langfristigen Gefahren konfrontiert, deren Wucht gar nicht überschätzt werden kann. Das gilt nicht zuletzt für Deutschland, dessen Regierung sich viel zu weit herausgelehnt hat. Was Wolfgang Schäuble Mitte November 2015 mit fröhlichem Zynismus in ein Bild gefaßt hat, wird hier detaillierter erörtert: »Lawinen kann man auslösen, wenn ein etwas unvorsichtiger Skifahrer aus dem Hang geht und ein bißchen Schnee bewegt. Ob wir schon in dem Stadium sind, wo die Lawine im Tal angekommen ist, oder ob wir im Stadium am oberen Ende des Hanges sind, weiß ich nicht.« Inzwischen wissen wir Bescheid: Eine erste Lawine hat sich bereits in Bewegung gesetzt – und die Europäische Union ist in ihren Sog geraten. Weitere werden wahrscheinlich folgen.

In Kapitel 6 (Umsteuern, aber wie?) sind einige Leitlinien skizziert, wie die Europäische Union das Schengen-System und ihre Flüchtlingspolitik neu justieren könnte, wenn der gewaltige Migrationsdruck, wie zu erwarten, weiterhin anhält. Noch wagt keine Regierung, an den Kern der Schwierigkeiten zu rühren. Eine kritische Diskussion tiefgreifender Reformmaßnahmen hat noch nicht begonnen: »Überfällig, aber immer noch tabuisiert …« Der hier angedeutete Umbau der Institutionen wäre eine politisch heikle und moralisch unerfreuliche Operation. Auf Reformen wird sich die EU wohl erst einlassen, wenn ihr das Wasser bis zum Hals steht. Wahrscheinlich ist bis auf weiteres ein Kurs unentschiedenen Durchwurstelns. Sicher ist nur eines: In ihrer derzeitigen institutionellen Verfassung wird die Europäische Union auf lange Sicht mit der neuen Völkerwanderung nicht fertig werden.“

Kein Staat in der Welt hat auf die Sicherung seiner Grenzen de facto so verzichtet wie die Mitgliedsländer das der EU erlaubt haben. Niemand sonst hat sich das Recht aus der Hand nehmen lassen, selbst zu bestimmen, wer einwandern darf und wer nicht. Am Ende wird die EU zu dieser Normalität zurückkehren, nachdem es einzelne EU-Länder für sich getan haben, weil die EU nicht handelt. Bis dahin kann aber der Import von fremden Problemen weiter fortgesetzt werden. Auch wenn das völlig unverantwortlich ist.

Das Werk von Schwarz ist ungewöhnlich faktenreich und sauber recherchiert. Es ist verständlich geschrieben, mit einem umfangreichen Anhang versehen und voller Bonmots und scharfsinniger Beobachtungen. Zur Bekämpfung von Risiken und Nebenwirkungen, die nach der Lektüre entstehen und den Leser in tiefe Verzweiflung angesichts der offenbarten Unfähigkeit der Regierenden stürzen, dazu werden keine Rezepte mitgeliefert.

samedi, 11 mars 2017

Ernst Kantorowicz: man of two bodies

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Ernst Kantorowicz: man of two bodies

by Robert E. Norton

Ex: http://www.the-tls.co.uk

In the summer of 1943, at the height of the Allied invasion of Sicily, Hermann Goering made frantic efforts to have the remains of the Holy Roman Emperor Frederick II of Hohenstaufen and his family transferred from the cathedral in Palermo to Germany. The symbolic power of Frederick was obvious: at his death in 1250, his empire, the first German Reich, had achieved its greatest extent, stretching across the middle of Europe from the Baltic to the Mediterranean and as far east as Lebanon, only to fragment and shrink in subsequent centuries, finally coming to an ignominious end at the hands of Napoleon in 1806. The Nazis, always keen to seek legitimacy through forcible appropriations of the past, regarded their own Third Reich, and hence themselves, as Frederick’s rightful heirs. It is nonetheless extraordinary that in the midst of a military emergency so much thought and energy would have been expended on salvaging a pile of dust. Perhaps Reichsmarschall Goering thought the Emperor’s body might act as a potent talisman in the flagging fatherland. In any case, it is even more remarkable that Goering’s distracting enthusiasm for the medieval monarch had originally been ignited by a Jew.

That man was Ernst Kantorowicz. In 1927, entirely unknown and at the absurdly young age of thirty-one, he had stunned the academic world when he published the first biography ever written of a man loved and feared in equal measure, to some a tyrant and to others the Messiah. Frederick II towered over his era, leaving an enormous and complex legacy, which makes both the person and his creation difficult to grasp and even harder to explain. Kantorowicz – who a few years before had completed a dissertation in economics and had never formally studied the Middle Ages – did something no professional historian had previously dared or been able to do, and he did it with sensational flair. Over 600 pages long, densely packed with recondite information drawn from scattered sources in ancient and modern languages, and written in flamboyant German prose, Kaiser Friedrich der Zweite immediately became an improbable bestseller, with a fourth edition issued in 1936. Frederick II, with its enthralling glorification of absolute power and ruthless ambition, predictably appealed to the new overlords of Germany as well. Indeed, Goering – who made sure to send a copy of the book with an inscription to Mussolini – was far from the only Nazi leader to fall under its spell: Heinrich Himmler was a fan, as was Hitler himself. When he surprised one of his generals reading the book during the war, the officer feared the Führer would object. Hitler reassured him by saying he had read it twice.

Kantorowicz’s first book on the Staufer Emperor alone may have sufficed to secure his place in the scholarly pantheon. But he managed to outdo himself with the even more influential The King’s Two Bodies, which appeared in 1957, shortly before he died in 1963, and has never been out of print. Yet most striking is that these two monumental books exist at opposite ends of the ideological and historiographic spectrums: the first, written in the overwrought, mystagogic style cultivated within the “circle” around the poet Stefan George, celebrates an almighty, autocratic ruler who held sway over a vast realm. Kantorowicz deliberately – and compellingly – cast his book as a political allegory meant to inspire his fellow Germans to seek and submit to such a leader should he appear. The latter book, written in English in American exile in Berkeley and Princeton, is a sober, meticulous, but no less scintillating study of an esoteric historical problem in what Kantorowicz called “political theology”. It is an immensely learned work bolstered by thousands of footnotes (the first book had none) and spiked with rebarbative terms only a pedant could embrace: “catoptromancy”, “geminate”, “caducity” and “equiparation”. When it was published, one reviewer hailed it as “a great book, perhaps the most important work in the history of medieval political thought, surely the most spectacular, of the past several generations”. Its appeal for subsequent readers was enhanced when Michel Foucault approvingly cited The King’s Two Bodies in Discipline and Punish, while Giorgio Agamben called it “one of the great texts of our age on the techniques of power”.

Kantorowicz’s life, then, is a study of two extremes, exemplified by these two books, and reflective of two radically different political and cultural universes. The central question of this extraordinary scholar’s life, which Robert Lerner raises but never satisfactorily answers – perhaps because it is unanswerable – is how to make sense of this apparent disparity. If Lerner does not offer a definitive solution to this puzzle, we do learn enough from his finely grained portrait to be able to imagine where one might lie.

Few academics merit a full biography, and those who do rarely lead lives that would warrant one. The contemplative life, the necessary condition for writing serious works that endure, usually precludes a vita activa, and there are surely few things less captivating than looking over the shoulder of a scholar. But the author of these two remarkable books was anything but a typical scholar, and he lived through far from typical times. In many ways, however, Ernst Hartwig Kantorowicz was representative of the assimilated Jewish haute bourgeoisie in Wilhelminian Germany. Born in 1895 into a family of considerable wealth (his father owned a thriving liqueur firm) in Posen in West Prussia (now Poznań in Poland), Kantorowicz instinctively, even proudly, saw himself as an unhyphenated German. Later in life he would say he was of “Jewish descent, not Jewish belief”. His family celebrated Christmas and Easter, and only scattered Yiddish words were ever spoken at home. As a youth he attended the exclusive Royal Auguste-Viktoria Gymnasium, where he learned Greek, Latin and French. Along with the values of the Prussian Bildungsbürgertum, he also imbibed a kind of reflexive patriotism and nationalist pride that was frequently stronger among Jews than among their gentile compatriots.

Thus it was entirely natural that, six days after the First World War broke out, the nineteen-year-old Kantorowicz should volunteer for Posen’s first field artillery regiment. He was soon dispatched to the Western Front, where his exceptional bravery and skill earned him the Iron Cross. Wounded at Verdun, he was later transferred to Constantinople in 1917, where he learned some Turkish, returned to battle and promptly won the Iron Crescent, the Ottoman equivalent to the German distinction. At the conclusion of the war, the collapse of the monarchy did not mean that his allegiances followed suit: in the ensuing chaos Kantorowicz lent his military experience and elan to various counterrevolutionary efforts: first in Posen, where he clashed with Polish separatists who wanted to break away from Germany and merge with the Polish state; then in Berlin, where in January 1919 he joined the notorious Freikorps, the loose paramilitary groups of veterans hostile to republican, let alone communist, ideas, that crushed the Spartacist uprising; and finally in Munich three months later, where he helped put down the short-lived “Soviet Republic of Bavaria”. This time he was not only wounded again, but by his own testimony he also shot and killed a number of insurgents.

kanto070758586FS.gifDespite experiencing – and somehow surviving – four and a half years of unimaginable violence and upheaval, Kantorowicz made a notably smooth transition back into civilian life. In the autumn of 1919 he enrolled at Heidelberg University to study economics in preparation for taking over the family business. A year later, however, he met the man who would change his plans and life forever. Among initiates, Heidelberg was then known as the capital of the “Secret Germany”, that select group of young (and some older) men united in their commitment to the vision and person of Stefan George, who at the time often spent long sojourns there. It is difficult now to understand the intense devotion, even veneration, George inspired in – and demanded from – his intimates. After beginning as a rarefied poet in the French symbolist mode in the 1890s, he gradually became one of the most powerful figures in German culture, attracting ever larger numbers of brilliant and energetic followers who placed themselves and their talents in the service of furthering the goals of the man they called der Meister. Elitist, anti-democratic, hostile to the Enlightenment values of rationality, equality and personal freedom, George and his circle promulgated a vision of a hierarchically ordered society in a future Germany, no longer “secret” but in every sense real, in which individuals would occupy the place assigned to them by nature and would be ruled by a supreme and omnipotent Führer – a word George and his followers did much to popularize.

One of the most effective ways George found for promoting his programme was by recruiting his disciples to write what he called Geistbücher, “Spirit Books”, in essence stylized and tendentious hagiographies in which his intellectual and political heroes were fashioned into the embodiments and mouthpieces of his ideals. Plato, Caesar, Napoleon were all submitted to this treatment, as were Goethe, Hölderlin and Nietzsche, resulting in books that often received tumultuous acclaim. George had long had a particular fascination with Frederick II, the mightiest and most mysterious emperor of the Middle Ages, and had written a poem in 1902 that extolled him as the “Greatest Frederick” by comparing him with the eighteenth-century Hohenzollern king who was merely Frederick “the Great”. George had previously urged several of his acolytes to bring the Staufer sovereign back to life in a Geistbuch, but to no avail. George, who undeniably had an eye for talent, recognized the promise in the young Kantorowicz and asked him to take on his orphan project. After completing his dissertation in economics in 1921, Kantorowicz sat down to his appointed task.

Frederick II would more than fulfil George’s most fervent hopes. But George had an eye for more than just intellectual abilities. It was an open secret that George loved boys and men – a fact necessarily cloaked in euphemism and innuendo since homosexuality remained outlawed in Germany by the in­famous paragraph 175 of the penal code enacted in 1872 – and he cultivated a male Eros that drew heavily on ancient Greece for both inspiration and cover. Kantorowicz was irresistibly dashing, favoured finely cut clothes, was fond of good food and drink – and, as Lerner documents, had numerous male and female lovers before and after his encounter with George. When they met, Kantorowicz was in fact living together with another student, Woldemar Uxkull. Soon after making his acquaintance, George revealed to a friend that he thought Kantorowicz was “what the French call a chevalier, and he was entirely a chevalier of a kind one no longer sees. Lithe, yet of masculine firmness, sophisticated, elegant in dress, gesture and speech”, with something of “a foil fencer about him”. By 1923, George preferred to stay in Kantorowicz’s apartment when he visited Heidelberg, often living with him for two or three months at a time, especially during the composition and proofreading of Frederick II. Strangely – and with no evidence to back up such a categorical claim – Lerner insists that their relationship was strictly platonic and that George harboured no “sexual designs on the awestruck twenty-five-year-old”, which may or may not have been true. But Lerner also states that, with regard to “George’s practice with his disciples . . . he adhered to the principle of high-minded relationships between educator and protégés”. This, as all of George’s recent biographers have amply demonstrated, is patently false. In a sense, of course, it is irrelevant whether George and Kantorowicz were physically intimate: what really mattered was the work. But even after he turned his back on Germany for good, Kantorowicz, whom George had affectionately rechristened as “EKa” and who thereafter insisted all his friends and closest students call him by that nickname as well, never forsook his master.

kantoroD73IL._UY250_.jpgAlthough Frederick II stirred fierce controversy within medievalist circles in Germany, owing mainly to its unapologetic mythologizing and overtly nationalist agenda, it was still recognized as a pathbreaking scholarly achievement. Such was its reputation that, astoundingly, it was on the strength of this single book alone that in the autumn of 1932 Kantorowicz was appointed as Professor Ordinarius, the highest rank in the German university system, to teach medieval history at the University of Frankfurt – despite the fact that he held a PhD in an unrelated field and, even more significantly, had not completed the otherwise requisite Habilitation (usually involving a second monograph on a different topic from the dissertation) and, perhaps most surprising of all, despite his being a Jew. In private, EKa made wry jokes about his implausibly rapid rise and almost unbelievable good luck. But he was also conspicuously quick to order new stationery displaying the coveted double prefix “Prof. Dr.” before his name.

The new semester had not even begun in early 1933 before the cataclysm struck. In short order, the Nazis took control of the universities and on April 7 issued the so-called Law for the Restoration of Professional Civil Service – then, as now, professors in Germany were Beamte, or public officials employed by the state – which stipulated that, among other things, “civil servants who are not of Aryan descent are to be placed in retirement”. At a stroke, the prospects for Prof. Dr. Ernst Kantorowicz had gone from enviable to bleak (he did, however, maintain his sense of humour and archly told a friend that he must have been the youngest “emeritus” professor in German history). But the staunch German nationalist and devoted George disciple was ambivalent about whether the new situation, however disastrous it undoubtedly was for him personally, might not be a welcome development overall. That is, like many others, Kantorowicz initially imagined that Nazi Germany might be the realization of George’s dream of the “Secret Germany”. But with resigned stoicism he appeared to accept that, no matter how things turned out, he would not be a part of it. Citing his hero Frederick in a letter to George on his birthday in July 1933, Kantorowicz humbly acknowledged that the “empire transcended the man”. His message to the Meister managed to be simultaneously a note of congratulation and a kind of farewell:

May Germany become what the Master has dreamt of!” And if current events are not merely the grimace of that desired ideal, but really are the true path to its fulfilment, then I wish that everything may turn out for the best – and then it is of no consequence whether the individual – rather: may – march along – or steps to one side instead of cheering. “Imperium transcendat hominem”, Frederick II said, and I would be the last person to contradict him. If the fates block one’s entrance to the Reich – and as a “Jew or Colored Person,” as the new coupling puts it, one is necessarily excluded from the state founded on race alone – then one will have to summon amor fati and make one’s decisions accordingly.

After a six-month interlude at Oxford in 1934, where he met and fell in love with the classicist and fellow bon vivant Maurice Bowra, he was encouraged to travel to the United States. For a variety of reasons, however, Kantorowicz did not leave Germany for another five years. Some have suggested that he hoped that he might after all be able to stay; but the main thing that held him back is that he had nowhere else to go. Finally, he received an offer from the department of history at Berkeley, where he arrived in the winter of 1939.

kantoro2K-6168.gifKantorowicz was enchanted. The climate was “like paradise”, he wrote to a Swiss friend; “I praise almost every day I am allowed to live here . . . the view of the Bay reminds me of Naples . . . the food is excellent, the wine not too bad”. Over the course of the next decade, despite his idiosyncratic spoken English, he became a popular and sought-after teacher, holding captivating seminars for the intellec­tually ambitious. One student recalled: “Entering promptly, faultlessly dressed, Kantorowicz brought into the classroom an almost tangible aura of intellectual excitement and anticipation . . . . Nothing was alien to this agile mind, roaming freely over the centuries as it unfolded the drama of man”.

Kantorowicz might have happily lived out the rest of his days in California had politics not again intervened. In 1949, at the height of the anti-communist hysteria fanned by the House Un-American Activities Committee, the President of the University of California, Robert Sproul, made what Lerner calls the “tactical decision” to demand that all employees of the university sign an oath declaring: “I am not a member of the Communist Party”. Failure to do so would lead to termination of contracts. Outraged, Kantorowicz publicly denounced the measure, pointedly drawing comparisons to similar pledges people had been compelled to take in the country he had been forced to flee. “I have killed Communists”, he told one colleague, “but I shall never take the oath.” During a special session held by the Academic Senate on June 14, 1949, attended by some 400 faculty members, Kantorowicz stood up and read from a text he had prepared for the occasion:

It is a typical expedient of demagogues to bring the most loyal citizens, and only the loyal ones, into a conflict of conscience by branding nonconformists as un-Athenian, un-English, un-German. I am not talking about political expediency or academic freedom, nor even about the fact that an oath taken under duress is invalidated the moment it is taken, but wish to emphasize the true and fundamental issue at stake: professional and human dignity.

Thus it was that Kantorowicz achieved yet another rare distinction: that of having been fired by two major academic institutions, from one because of who he was and from the other because of who he refused to be.

The Institute for Advanced Study in Princeton, which had been founded in 1930 by another admirer of Kantorowicz, Abraham Flexner, was delighted to welcome the newly unemployed medievalist. The eminent art historian Erwin Panofsky, likewise a refugee from Nazi Germany, was at first wary about the author of Kaiser Friedrich der Zweite and even asked a colleague if Kantorowicz was “dangerous”. But after learning of the stand he had taken at Berkeley, Panofsky became his champion and later one of his closest friends. Other luminaries at the Institute also soon warmed to the vivacious newcomer, including Robert Oppenheimer, then its Director, as well as George Kennan, who described Kantorowicz in his memoirs as “a man of ineffable Old World charm” and “an essential feature of the Princeton of the 1950s”.

After The King’s Two Bodies appeared, several publishers, hoping to capitalize on its success, pleaded with Kantorowicz to allow another reprinting of his earlier volume. Without explaining why, he steadfastly refused, at one point saying only: “the man who wrote that book died many years ago”. It was probably another death that stiffened his resistance to resuscitating the portentous emperor. Kantorowicz had left most of his family behind in Germany when he made his escape in 1938, including his cousin Gertrud Kantorowicz and his mother, Clara. In 1942, aged sixty-five and eighty respectively, they had managed to reach the Swiss border, where they were caught, transported back to Germany and shuttled among a succession of camps. In February 1943, Kantorowicz’s mother died in Theres­ienstadt. There is no record of his ever commenting on his mother’s death, but a friend in Princeton reported him as having once said: “As far as Germany is concerned they can put a tent over the entire country and turn on the gas”.

Yet there continued to be two Germanys for Kantorowicz, the one that had murdered his mother and would have killed him as well given the opportunity, and the other one that had fostered his intellectual development. In 1953, Robert Boehringer, Stefan George’s biographer, wrote to Kantorowicz asking him to describe the poet’s influence on him. Kantorowicz, who after the war never spoke publicly about the Meister or referred to him in any of his writings, responded by making an astonishing confession: “There is not a day in which I am not aware that everything that I manage to accomplish is fed by a single source, and that this source continues to bubble even after twenty years”.

mercredi, 08 mars 2017

Deutschlands finstere Rolle in der Weltpolitik

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Deutschlands finstere Rolle in der Weltpolitik

Sicherheitskonferenz in München

von Karl Müller

Ex: http://www.zeit-fragen.ch 

Vor 15 Jahren, am 11. Februar 2002, schrieb ich das erste Mal über die Münchner Sicherheitskonferenz («Der Weltkrieg ist geplant»). Schon damals war der US-amerikanische Senator John McCain ein Redner auf der Konferenz und dabei unzweideutig als jemand zu erkennen, der zur Kriegspartei gehört.


Für den Senator aus den USA war der ein paar Wochen zuvor begonnene Krieg gegen Afghanistan nur die erste Front in einem weltweit zu führenden Krieg. Es gehe darum, so McCain damals, «eine neue Welt zu schaffen», und für die USA und ihre militärischen Verbündeten gelte: «Wir stehen vor der Geschichte mit dieser Mission.»
John McCain ist seinen Plänen von damals treu geblieben, auch dieses Jahr wieder. Er hat noch immer nicht bemerkt, dass der damalige Plan der US-Regierung undurchführbar geworden ist, dass sich die Welt seitdem verändert hat und die Kriegspartei, Anfang 2002 noch auf dem Höhepunkt ihrer Macht, in den vergangenen 15 Jahren an so vielen Orten der Welt einen so gewaltigen Scherbenhaufen an Opfern und Zerstörung hinterlassen hat, dass das Ansehen in der Welt abgewirtschaftet ist. Trotzdem glauben Menschen wie John McCain noch immer an den «Endsieg», vielleicht auch durch den Einsatz von «Wunderwaffen».

John McCain lobt Angela Merkel

Etwas jedoch ist anders geworden bei Senator McCain. Er, die laute Stimme der Kriegspartei, hatte dieses Jahr ein besonderes «Lob» parat: für die deutsche Regierung und deren Kanzlerin Angela Merkel: «Nicht jeder in Amerika versteht die absolut lebenswichtige Rolle, die Deutschland und seine ehrenwerte Kanzlerin Merkel für die Verteidigung der Idee und des Gewissens des Westens spielt. Aber für alle von uns, die dies tun, lasst mich Danke sagen.»
In der Tat, mit dem Regierungswechsel in den USA und nach dem «Briefing» durch den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama Ende letzten Jahres steht die deutsche Kanzlerin an vorderster Front der Kriegspartei, sekundiert vor allem von ihrer Ministerin Ursula von der Leyen. Die SPD spielt dabei, das konnte man der Rede des deutschen Aussenministers Siegmar Gabriel entnehmen, eher eine Statistenrolle und hat wohl die Aufgabe, die Gemüter zu beschwichtigen. Faktisch scheint sie ohne aussenpolitische Macht zu sein.

Ursula von der Leyen gibt den Ton an

Den Ton in München hat Ursula von der Leyen angegeben. Dabei halten die Lobeshymnen der deutschen Verteidigungsministerin für deutsche Militäreinsätze in aller Welt einer kritischen Prüfung nicht stand. Geradezu peinlich war ihr Loblied auf Litauen und den dort jetzt begonnenen deutschen Militäreinsatz.
Warum verlor die Ministerin kein Wort über die Diskriminierung der russischen Minderheit im Lande? Das wäre ein ehrliches Wort gewesen und hätte mehr zum Frieden beitragen können als selbstgefällige Anmassungen. Frau von der Leyen masste sich einiges an. Sie wollte der neuen US-Regierung den Tarif durchgeben: keine aussenpolitische Entscheidung der neuen US-Regierung ohne mich (und die Kanzlerin); nicht im Kampf gegen den Terrorismus und nicht in den Beziehungen zu Russland. Frau von der Leyen tat dies nicht im Auftrag und nicht mit Rückendeckung der Deutschen, ihre Auftraggeber sitzen woanders.

Die deutsche Kanzlerin gibt sich «soft»…

Die deutsche Kanzlerin hat in München eine andere Rolle übernommen. Angela Merkel gab sich «nachdenklich» und «soft». Sie plädierte für «multilaterale internationale Strukturen» und meinte damit EU, Nato, Uno und G 20. Die Institution aber, die für den Versuch, die Ost-West-Spaltung vor 1990 zu überwinden, die Hauptarbeit leistete, die KSZE (heute OSZE), erwähnte sie interessanterweise nicht. Statt dessen schloss sie sich ihrer Ministerin an: «Wir werden auch mehr im Bereich der Verteidigungspolitik tun.» Tatsächliche europäische Eigenständigkeit soll es dabei nicht geben; denn «Europäische Verteidigungsfähigkeit» dürfe «niemals alternativ zur Nato gesehen werden», sie müsse sich immer «in die Fähigkeiten der Nato einfügen». Das wird sie Obama versprochen haben, damit sie «Eu­ropa führen» darf.
Angela Merkel ging erneut auf die Situation in der Ukraine ein und formulierte damit ihr Bekenntnis zur Kriegspartei: «Die Bedeutung der Nato hat auf eine, wie ich sagen möchte, sehr traurige Art und Weise noch einmal an Wichtigkeit gewonnen, nämlich durch die Annexion der Krim und die Auseinandersetzungen im Osten der Ukraine, wo Russland ja die Separatisten unterstützt.» Diese Entwicklung habe «so grosse Sorge» bereitet und zu «so viel Verunsicherung» geführt, «weil das Prinzip, das uns in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg Sicherheit und Frieden gebracht hat, nämlich das Prinzip der territorialen Integrität, verletzt wurde.»

… will aber die Menschen für dumm verkaufen

Da fragt man sich, mit welcher Unverfrorenheit die Menschen in Europa für dumm verkauft werden sollen; denn in diesen wenigen Sätzen stimmt alles nicht.
Pro memoria: Die Grenzen in Europa haben sich nach 1990 mehrfach verändert, auch mit intensiver deutscher (Kriegs-)Beteiligung: die gewalttätige Auflösung Jugoslawiens seit 1990 (Deutschland erkannte mit als erstes die «Unabhängigkeit» von Slowenien und Kroatien an). Auch die Sowjet­union löste sich Ende 1991/Anfang 1992 auf, und auch hier gab es neue Staaten in Europa: die baltischen Staaten, Weissrussland, die Ukraine und Moldawien, Georgien, Armenien und Aserbaidschan – auch das geschah ohne irgendwelche Volksabstimmungen – und um das Völkerrecht scherte sich damals keiner der Beteiligten, es war der politische Wille der damals Mächtigen.
Die Halbinsel Krim gehörte jahrhundertelang zu Russland, bevor sie 1954 der sowjetischen Teilrepublik Ukraine «geschenkt» wurde – ohne die Bewohner der Krim zu befragen. Die überwältigende Mehrheit der Krim-Bewohner hat sich nach dem Staatsstreich in Kiew im Frühjahr 2014 in einer Volksabstimmung für einen Austritt aus dem Staatsverband der Ukraine und eine Mitgliedschaft in der Russischen Föderation entschieden. Die völkerrechtlichen Beurteilungen der Vorgänge im Frühjahr 2014 fallen unterschiedlich aus. Staats- und Verfassungsrechtler wie Markus Merkel, Karl Albrecht Schachtschneider oder Alfred de Zayas jedenfalls sehen die Sachlage anders als Frau Merkel.
Die Situation im Osten der Ukraine ist hochgradig komplex. Experten der OSZE vor Ort sagen aus, dass jede der direkt beteiligten Konfliktparteien (Regierung in Kiew, Söldnertruppen vor Ort und sogenannte Separatisten) noch immer vor allem Propaganda betreibt und ihr «Kriegsziel» erreichen will. Die sehr konkreten Schilderungen des russischen Aussenministers auf eine entsprechende Frage in München1 sind eine Lektüre wert und zeigen ein differenziertes Bild, das nicht zur «westlichen» Sicht der Dinge passt. Die Formulierungen der Kanzlerin hingegen sind nichts als Stimmungsmache, die keineswegs dem dienen, was am wichtigsten wäre: dass endlich die Waffen ruhen und die Menschen selbst und frei entscheiden können, wie sie leben wollen.

Wann hört Frau Merkel auf, Öl ins Feuer zu giessen?

Zusammengefasst: Es wäre eine Wohltat und ein Segen für die Verständigung, wenn Frau Merkel (und ihre Regierung) differenzieren und nach der Wahrheit streben würden. Sie tut dies bewusst nicht, sondern giesst immer wieder Öl ins Feuer. Da bleibt nur eine Schlussfolgerung: Angela Merkel gehört zur Kriegspartei.
Wieviel wertvoller wäre auf der Münchner Sicherheitskonferenz ein deutscher Beitrag gewesen, in dem eine ernsthafte Suche danach zum Ausdruck kommt, wonach doch eigentlich alle Menschen in Ost und West suchen müssten: einen Weg zu einem gerechten Frieden.    •

1    www.mid.ru/en/press_service/minister_speeches/-/asset_pub...

lundi, 06 mars 2017

Presseschau März 2017

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Presseschau
März 2017
 
Wieder einige Links. Bei Interesse anklicken...
 
AUßENPOLITISCHES
 
Politik ohne Volk
Die Machtkaste hat sich in ihre eigene Realität verabschiedet. Das führt zu enormen Verwerfungen.
 
(Europäischer Gerichtshof)
Stoppt den EuGH!
 
Ex-Chef des IWF: Rodrigo Rato zu viereinhalb Jahren Gefängnis wegen Korruption verurteilt
 
Deutschland hat bald keine großen Verbündeten mehr
 
Erste Amtshandlung nach Wahlsieg
Le Pen droht mit "Frexit"
 
Libanon
Streit über Kopftuch
Le Pen bricht Treffen mit Großmufti ab
 
Europafreund Macron wird zum Hoffnungsträger gegen Le Pen
 
Frankreich
Linksextremisten randalieren bei Front-National-Kundgebung
 
Paris
Soldat schießt vor Louvre auf Angreifer
Ein Soldat hat vor dem Louvre in Paris einen Angreifer offenbar schwer verletzt. Dieser hatte Sicherheitskräfte mit einer Machete angegriffen und soll "Allahu Akbar" gerufen haben.
 
Frankreich brennt: Unruhen in 20 Städten
 
Gewalt in den Vorstädten
Frankreich vor der Staatskrise
von Jürgen Liminski
 
„Dänemark bis zur Eider“
Dänischer Politiker will Grenze zu Deutschland neu ziehen
 
Schweden
Mehr Gewalt, weniger Polizei
 
Niederlande
Sicherheitsleck: Wilders setzt Wahlkampf aus
 
Niederlande
Europa hat jetzt eine erste reine Migrantenpartei
 
(Knappe Entscheidung)
Dänischer Parlamentsbeschluss: Dänen sollen nicht zur Minderheit werden
 
Österreich: Kultusminister für Umbennenung des Heldenplatzes
 
Rockverbot für britische Luftwaffensoldatinnen
 
US-Präsident
Pathos und Propaganda
von Thorsten Brückner
 
Flüchtlingsstreit zwischen Australien und den USA
 
(Zum beginnenden Handelskrieg zwischen den USA und China)
Das Jahr des Hahns - und der Anfang vom Ende?
 
USA
In der Realität angekommen
von Thomas Fasbender
 
Streit um Danziger Museum geht in neue Runde
Der Streit um Danzigs neues Museum des Zweiten Weltkriegs hält Polen in Bann: Warschauer Kulturpolitiker wollten die Darstellung der Geschichte ändern, kritisieren die Museumsmacher und wehren sich vor Gericht.
 
Eindrücke von Rußland
 
Siedlungsbau
Knesset beschließt Enteignung von palästinensischem Privatland
 
Israel: Gesetz gegen Lärmbelästigung durch Muezzin
 
Oberhausen
10.000 Erdogan-Türken rufen “Allahu Akbar”
 
Mossul
Ex-Guantanamo-Häftling begeht Anschlag im Irak
Für seine Haftzeit in Guantanamo erhielt er von der britischen Regierung eine hohe Entschädigungssumme, weil man ihm die Opferrolle abnahm. Jetzt hat sich Jamal al-Harith für den "Islamischen Staat" im Irak in die Luft gesprengt.
 
Bevölkerungsentwicklung in Afrika
 
(Zur Kooperation von Russland und China)
Eine neue Weltordnung am Horizont
von Thomas Fasbender
 

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INNENPOLITISCHES / GESELLSCHAFT / VERGANGENHEITSPOLITIK
 
Die beste Heuchel-Republik, die es für meine Steuern gibt
 
Deutschland im Wahljahr
Dann ist es vorbei mit der «mächtigsten Frau der Welt»
Gastkommentarvon Hans-Hermann Tiedje
Angela Merkel will zum vierten Mal eine Bundestagswahl gewinnen. Was sind ihre Aussichten? Die Chronologie der vorhersagbaren Ereignisse verheisst nichts Gutes.
 
Was steckt hinter Merkels Maske? (JF-TV Im Fokus)
 
Merkel: „Das Volk ist jeder, der in diesem Land lebt“
 
(Schulz will AfD-Wähler gewinnen…)
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz
"Deutschland ist kein gerechtes Land"
 
(Zu Martin Schulz)
Große Klappe, keine Kontur
von Michael Paulwitz
 
Gauck-Nachfolge
Steinmeier zum Bundespräsidenten gewählt
 
Bundespräsidentenwahl
Mehr Demokratie wagen
von Thomas Fasbender
 
Deutschland wieder im Zweifrontenkrieg
von Thomas Fasbender
 
Rückholaktion
Deutsches Gold kehrt heim
 
Karneval unter Polizeischutz 2017
 
Warnung der Botschaft China: Nachts in Deutschland nicht allein auf die Straße
2016 waren mehrere Chinesen in Deutschland Opfer von Gewalttaten geworden. Jetzt warnt Peking seine Bürger in einem drastisch formulierten "Sicherheitshinweis".
 
Aufrüstung
Die deutsche Bombe
Trump wackelt, Putin droht. Mancher fragt bang: Wer schützt uns, wenn die Russen kommen? Die gefährliche Logik der Abschreckung ist zurück. Aber diesmal könnte es richtig irre werden: Bekommt Deutschland eine eigene Atombombe?
Eine Kolumne von Jakob Augstein
 
Nach Trumps Wahlsieg
Das ganz und gar Undenkbare
Angesichts der geostrategischen Kontinentalverschiebung, die nach Trumps Wahl droht, muss auch Deutschland seine Sicherheitspolitik einer Revision unterziehen.
von Berthold Kohler
 
(Protest gegen die Umbenennung der Greifswalder Arndt-Universität)
 
(Ebenfalls zu den Protesten gegen die Umbenennung der Greifswalder Arndt-Universität)
Fake News oder wie man 500 Demonstranten verschwinden lässt
 
Anschlag in Berlin Berichte von Angehörigen - Als erstes kam der Gebührenbescheid
 
Gedenken
Oberbürgermeister: „Dresden war keine unschuldige Stadt“
 

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LINKE / KAMPF GEGEN RECHTS / ANTIFASCHISMUS / RECHTE
 
„Invasoren“ und „Umvolkung“
Strafbefehl wegen Volksverhetzung gegen Pirinçci
 
(Stadtrat der "Linken")
Weissenburg
Zwei Hausverbote: Wieder Ärger für Stadtrat Dinar
 
(Zum "Antifa"-Angriff auf Martin Sellner von den "Identitären")
Der Sprecher der Identitären wurde von der Antifa attackiert
Nach Schüssen in Wien: Jetzt spricht Martin Sellner
 
Österreich
Antifa-Gewalt wird systematisch vertuscht
Fake News: Friedliche Proteste
In den Medien hören wir von „ruhigen Protesten“ gegen den Wiener Akademikerball und den Linzer Burschenbundball. Doch davon kann keine Rede sein.
 
Köln
AfD-Bundesparteitag
Todesdrohungen gegen Mitarbeiter des Maritim-Hotels
 
Proteste gegen “Maritim” zeigen Wirkung: Hotelkette setzt AfD bundesweit auf Blacklist
 
Nach Maritim-Kündigung
AfD geht gegen Kölner Oberbürgermeisterin vor
 
AfD-Boykott
Lästige Freiheiten
von Michael Klonovsky
 
(Politpropaganda bei "Mainz bleibt Mainz"…)
„Mainz bleibt Mainz, wie es singt und hetzt…“
 
(ebenfalls dazu…)
Mainz 2017: Rasendes Kleinbürgertum im Vollsuff der Selbstgerechtigkeit
 
Hamburg
Afrikaner-Ausschreitungen
CDU erhebt Vorwürfe gegen Linkspartei-Politiker
 
Nordrhein-Westfalen
Linkspartei verweigert Fairneßabkommen für den Wahlkampf
 
",direkt Gänsehaut bekommen ..."
Rede von Sahra Wagenknecht 02/2017
 
Schnellroda
Protest gegen Winterakademie des Götz Kubitschek
 
(Dazu ein Bericht…)
Das war’s. Diesmal mit: linkem Pöbel und dem Asylantendrama Bibi & Tina
 
Linksextremisten hetzen gegen BFF-Stadtverordnete
Rufmord-Kampagne mit unlauteren Mitteln
 
„Links-Aktivisten“ auf dem Holzweg
Ein Kommentar zum „Antifa“ Pamphlet gegen BFF-Stadtverordnete
 
Frankfurt
Antifa-Gruppen rufen zu Demonstration in Frankfurt auf
 
Demonstration in Frankfurt
Antifa-Gruppen protestieren friedlich gegen "Neue Rechte"
 
Demonstrationen
Mehr als 1000 Teilnehmer bei Antifa-Demo in Frankfurt
 
Staatsschutz ermittelt
Attacke auf Auto von AfD-Politiker
Unbekannte haben das Auto der Offenbacher AfD-Fraktionsvorsitzenden stark beschädigt.
 
Rödermark
Schaden von 8000 Euro
Farbattacke auf Haus von AfD-Chef
 
Greifswald
Farbanschlag auf Studentenverbindung
 

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EINWANDERUNG / MULTIKULTURELLE GESELLSCHAFT
 
Die Dekonstruktion der Bundesrepublik hat begonnen
 
Leitbild der Friedrich-Ebert-Stiftung - Der Umbau von Deutschland
Kolumne: Grauzone. Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat zum Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft einen Leitfaden veröffentlicht. Darin steht, wie sich die Linke offenbar die Zukunft vorstellt: Deutschland soll zu einer transformatorischen Siedlungsregion in der Mitte Europas werden
 
Jusos für weltweites Recht auf Einwanderung
 
CDU-Politiker fordert Frauenquote für Flüchtlinge
 
Nordrhein-Westfalen: Neuer Vorstoß für Ausländerwahlrecht
 
Menschenrechtsrat
UN-Arbeitsgruppe bescheinigt Deutschland institutionellen Rassismus
 
Asylkrise
Der scheiternde Staat
von Michael Paulwitz
 
Europäischer Gerichtshof
Dieses Plädoyer ist eine Katastrophe für die Flüchtlingspolitik
 
Aufgedeckt: 6 Mio. Flüchtlinge wollen nach Europa
Diese Zahlen gehen aus einem Geheim-Papier der deutschen Sicherheitsbehörden hervor.
 
Illegale Einwanderer stürmen spanische Exklave
 
Großdemo in Barcelona
Mehr Flüchtlinge, bitte!
„Schluss mit den Ausreden! Nehmen wir sie jetzt auf!“ 160.000 Menschen haben in Barcelona für die Aufnahme von Flüchtlingen aus Kriegsgebieten demonstriert.
 
Gefordertes Abkommen mit Nordafrika
Oppermann wegen Flüchtlingspolitik in der Kritik
 
Volksabstimmung
Schweizer stimmen für erleichterte Einbürgerungen
 
(Kreation eines neuen Wahlvolkes)
Özoguz fordert Wahlrecht für Migranten ohne deutschen Pass
 
Ungarn will Flüchtlinge aus Europa aufnehmen
Ungarns Premier Viktor Orban will „wahre Flüchtlinge“ in seinem Land aufnehmen. Er meint damit Deutsche, Niederländer, Franzosen und Italiener, denen die Eliten im eigenen Land die Heimat weggenommen haben.
 
Berlin-Lankwitz
Park soll für Flüchtlinge weichen
 
Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf
200 Bäume werden für Flüchtlingsheim gefällt
Im Leonorenpark in Berlin-Lankwitz müssen seit dem Morgen 200 alte Bäume für den Bau einer modularen Unterkunft für Geflüchtete weichen. Bürgerinitiativen protestierten vor Ort.
 
Aus Gutleutviertel in Notunterkunft
Elends-Lager in Frankfurt abgerissen
 
Essen: Asylheimbetreiber verdient sich goldene Nase
 
Asylbewerber erschleicht sich Sozialleistungen
 
(Einwanderern gegen Geld Neubauwohnungen vermittelt)
Korruption in Köln
GAG und Behörden wollen schnelle Aufklärung – Mitarbeiter freigestellt
 
Muslimbruderschaft breitet sich in Sachsen weiter aus
 
Abschiebung von 18 Afghanen kostet 100.000 Euro
 
Die Signale der SPD
Kommentar: Keine Abschiebungen mehr nach Afghanistan?
 
Vorwürfe an Homo-Lobby
Spahn: Schwulenfeindlichkeit islamischer Einwanderer wird heruntergespielt
 
22 bewaffnete Tschetschenen am Freitag in Wien festgenommen
 
Georg-Büchner-Club: Forschungsergebnisse zur Kölner Silvesternacht vorgestellt
 
Schweden: Polizist packt Wahrheit über kriminelle Migranten aus – Bevölkerung überschüttet ihn mit Dank
 
(Die haben Probleme…)
Sexuelle Aufklärung
Das Problem mit dem Penis
Viele Geflüchtete haben in ihrer Heimat nie über Sex gesprochen. Das führt nicht nur im Bett zu Problemen. Nun lernen sie es bei dem "Fräulein, das immer über Sex redet".
Von Sophie Roznblatt
 
Fahndung nach Verdächtigem läuft 22-Jährige auf Hessenweg erstochen
Ahaus - Eine 22-jährige Frau aus Ahaus ist in der Nacht zu Samstag auf dem Hessenweg erstochen worden. Eine Mordkommission fahndet nach einem 27-jährigen Asylbewerber aus Nigeria.
 
Chemnitz
Keine Ruhe an der Zenti: Drei brutale Attacken innerhalb weniger Stunden
 

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KULTUR / UMWELT / ZEITGEIST / SONSTIGES
 
München
Architekt will Nazi-Bau in Originalzustand zurückversetzen
Rekonstruktion? Renovierung des Haus der Kunst heftig diskutiert
 
Denkmal in Berlin
Die Einheitswippe wird nun doch gebaut
 
OBM für Matthäikirchhof
Neuer Termin, neuer Ort: Plötzlich wieder Bewegung beim Leipziger Freiheitsdenkmal
 
Wir wollen ein Mahnmal für die Opfer der Kommunistischen Gewaltherrschaft in Deutschland
 
Österreich
Streit um Ho-Chi-Minh-Statue in Wien
 
Parkett in´s Schloss !!
Wir fordern den Einbau/Nachbau (zumindest einer Auswahl) der im Berliner Stadtschloss ursprünglich vorhandenen Parkettböden.
 
Schweiz
Himmel hilf!
Paul Furrer (68) baute auf seinem Grundstück eine Kapelle für die Christen im Kanton Uri. Doch nun will die Regierung, dass er alles wieder abreisst. Ihm fehlt die Bewilligung.
 
Kunstaktion in Dresden
Buswracks vor der Frauenkirche erinnern an zerstörtes Aleppo
 
Wer baute die Straßensperre von Aleppo?
Vorbild des „Monument“ vor der Frauenkirche war eine Barrikade in Syrien. Es gibt Hinweise, dass militante Salafisten sie errichteten, keine Zivilisten. Das bestätigte ein Augenzeuge gegenüber der SZ.
 
Denkmal der Schande in Dresden - Monumente und Macht
 
Die Dresdner Installation als Provokation
von Claus-M. Wolfschlag
 
„Eure Politik ist Schrott“
Identitäre hissen Banner am Dresdner „Monument“
 
Zerstörung Dresdens
Solidarität mit den Toten
von Thorsten Hinz
 
Video: Energiewende: Warum Mieter die Zeche zahlen
Deutschland steckt im Sanierungsfieber. Die Energiewende hat einen Boom ausgelöst, vor allem bei Wohnungsbaugesellschaften. Doch oft gehen die Heizkosten nach der Sanierung kaum runter, die Mieten jedoch kräftig rauf.
 
Limburger Rathaus
Nach Veganer-Protest: Bürgermeister tauscht Rathaus-Glockenspiel aus
https://www.welt.de/vermischtes/article161930333/Stadt-aendert-Glockenspiel-Melodie-Nach-Veganer-Protest.html
 
(Rüge für englischen Arzt, weil er nur von schwangeren Frauen, nicht aber schwangeren Männern sprach…)
Don't call pregnant patients 'mothers': Doctors are banned from using the word over fears it will upset those who are transgender
 
Trump kippt Obamas Transgender-Toilettenrichtlinie
 
Fake-Feminismus: Irrweg der Frauen
 
Neue Ansprechstelle für Betroffene von Diskriminierung, Mobbing sowie körperlicher und seelischer Gewalt
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat in ihrer Rede zum Workshop "Sexuelle Orientierung und Identität in der Bundeswehr" am 31. Januar darauf hingewiesen, dass die Bundeswehr mit dem "Stabselement Chancengerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion" eine zentrale Ansprechstelle für all diejenigen hat, die aufgrund ihrer Homosexualität, Bisexualität oder Transsexualität in der Bundeswehr Nachteile erfahren.
 
("Fake News" in etablierten Medien)
Falsche Berichte
Debatte um Wohnsitz: Urteil stützt AfD-Politiker Petry und Pretzell
 
Umfrage
Medien genießen bei Flüchtlingsthemen geringe Glaubwürdigkeit
 
(Politisch-korrekte Sprache…)
Vergewaltigungen ohne Opfer
 
Twitter geht gegen Haßsprache vor
 
Hetze im Netz
Facebook-Nutzer muss 2000 Euro wegen Beleidigung zahlen
Ein Facebook-User muss fast 2000 Euro zahlen, weil er Claudia Roth beleidigt hat. Den Prozess hat die Grünen-Politikerin aber nicht selbst angestrengt.
 
(Zum Streit um die Nennung der Nationalität von Tätern in der Presse)
Afghanen oder Aliens
Das Kreuz mit der Politischen Korrektheit
 
(Zur Medienkampagne gegen Trump)
Trump ist nicht ihr Daddy!
von Thorsten Hinz
 
Keine Volksverhetzung
Deutsche dürfen „Köterrasse“ genannt werden
 
Kampagne
Das ist nicht okay – Poltisch korrekt zum Karneval
von Michael Paulwitz
 
Debatte um „totalitäre Demokratie“
Tut ihr da oben, was ihr sollt?
von Karlheinz Weißmann
 
Krankheit Politik I: Pathologisierungen
 
Gewaltlose Disziplin
von Martin Sellner
 
Das Unwesen der Umverteilung
 
"Dissonantes Pathos"
Interview mit Götz Kubitschek (zur Gedenkstätten-Rede von Björn Höcke)
 
(Auch zur Rede von Björn Höcke)
Patriotismus contra völkischen Nationalismus
 
Will die AfD sich kastrieren?
Der Mehrheitsbeschluss des AfD-Bundesvorstands, gegen Björn Höcke ein Parteiausschlussverfahren einzuleiten, ist politisch ebenso schädlich wie aufschlussreich für die Zukunft der Partei, sollte das Verfahren zum Ausschluss führen.
(Von Wolfgang Hübner, Frankfurt)
 
Streit in der AfD
Quertreiber vom Hof jagen!
 
("Julia Görges kommen die Tränen. Beim Fed Cup in den USA unterläuft den Gastgebern ein schlimmer Hymnen-Fehler. „Mit Abstand das Schlimmste, was mir im Leben passiert ist“, schimpft Andrea Petkovic.")
Tennis
„Frechheit, Ignoranz“ Hymnen-Eklat bei deutschen Tennis-Frauen
 
Nachklapp zum Talk im Hangar-7
von Martin Lichtmesz
Am Donnerstag, den 9.2., lud mich der österreichische Privatsender Servus-TV zu einer Diskussionsrunde mit dem Thema "Politiker wie Trump: Ist das unsere Zukunft?".
 
Asterix
Sonntagsheld (1) – Der identitäre Gallier
 
„Angst vor Antisemitismus“ - Rapnacht mit Kollegah abgesagt
 
Erlensee verbietet Theaterstück über Putsch in Türkei
 
Hitler-„Doppelgänger“ festgenommen
Jener Mann, der in der Geburtsstadt Adolf Hitlers Braunau mehrmals als sein „Doppelgänger“ aufgetreten ist, wurde am Montagabend festgenommen. Er wurde wegen des Verdachtes der Wiederbetätigung angezeigt.
 
Nürnberg
Streit um Trikot mit der Nummer 88
 
Rassismusvorwurf in Fulda
Karnevalsverein bekommt Polizeischutz
Ein Karnevalsverein in Fulda sieht sich Rassismusvorwürfen ausgesetzt. Laut Polizei sind die Narren am Rosenmontag in Gefahr.
 
(Lega Nord kritisiert Afrikanisierung und Globalisierung des Stadtbildes…)
Mailand auf der Palme
 
Deutscher Mückenatlas
Gefährliche Exoten auf dem Vormarsch
Im Dienst der Wissenschaft werden viele Bürger zu Mückenjägern – mit einem für Forscher alarmierenden Ergebnis. Unter die heimischen Arten dieser lästigen Insekten mischen sich immer mehr gefährliche Exoten.
 
Japanischer Zoo vergiftet 57 Schneeaffen – wegen ihrer Gene
 
(Regelungswut…)
Lebensmittel für die Tonne – Streit um gesetzliche Regelung
Nordrhein-Westfalen fordert in einem Bundesratsantrag die Regierung auf, etwas gegen das Wegwerfen von Nahrungsmitteln zu unternehmen
 
(Diese Pizza dürfte nicht weggeworfen werden…)
Teure Zutaten
Warum diese Pizza 2000 Dollar kostet
 
kanal schnellroda: Kositza über Sieferle

lundi, 27 février 2017

G. Feltin-Tracol/Thierry: La Révolution conservatrice

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La Révolution conservatrice

Orages d'acier - 26/02/2017

Fréquence Orages d'acier #52 : La Revolution conservatrice
Tipez nous sur :
https://www.tipeee.com/frequence-orag...

https://soundcloud.com/orages-dacier/

Emission avec Georges Feltin-Tracol et Thierry

présentée par Monsieur K.

Présentation de l'émission,
1:00 Tentative de définition
5:00 Les 5 grands courants de la KR
Les grands noms de la KR

Hall of Shame
Pause musicale

30:00 La Kr et le nazisme, une mise au point,
33:00 La reception de la Kr en France
40:00 La postérité de la KR
50:00 usages et mususages de la JR

® Musiques : Landsknecht Sang 1500 - 1560 '' Die Drummen, die Drummen''

®Générique : Kreuzweg Ost - Für Kaiser, Gott und Vaterland

vendredi, 24 février 2017

Terre et Mer. Un point de vue sur l’histoire mondiale, de Carl Schmitt

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Terre et Mer. Un point de vue sur l’histoire mondiale, de Carl Schmitt

Ex: http://oratio-obscura.blogspot.com 
 
Le mois dernier, nous avions parlé un peu de Kant, et de ce qu’était une histoire de l’humanité conçue de manière téléologique, (une philosophie de l’histoire en somme). Par contraste, l’ouvrage de Carl Schmitt intitulé Terre et Mer offre un point de vue a-théologique sur l’histoire mondiale. L’histoire n’y est pas la conséquence d’un « plan caché de la nature », mais bien le fait des hommes, des sociétés. Elle ne signifie rien et ne mène vers rien (privée de terme, elle ne peut donc être ni perpétuellement en progrès ni perpétuellement en déclin). Il est amusant de voir que pour le catholique Schmitt, l’histoire (du moins dans ce texte), n’est absolument pas gouvernée par une Providence. Dieu a été évacué, la logique du devenir historique repose sur les rapports de force immanents à l’humanité. Il s’agit donc d’une histoire à la fois pourvue d’une certaine intelligibilité (cf p.23) , mais a-signifiante. Sur ce point, Terre et Mer nous semble surpasser même le Manifeste communiste (les deux grilles de lectures n’étant pas incompatibles, comme le souligne Laurent Henninger).
 
« L’homme est un être terrestre, un terrien. La terre ferme est le lieu où il vit, se meut, se déplace. Elle est son sol et son milieu. C’est elle qui fonde ses perspectives, détermine ses impressions, façonne le regard qu’il porte sur le monde. Né sur la terre, évoluant sur elle, l’homme en tire non seulement son horizon, mais son allure, sa démarche, ses mouvements, sa silhouette, sa stature. C’est pourquoi il appelle « terre » l’astre sur lequel il vit bien que la surface du globe soit constituée, on le sait, aux trois quarts d’eau et d’un quart seulement de terre ferme et que même les plus vastes continents ne sont que d’immenses îles flottantes. Et depuis que nous savons que notre terre a une forme sphérique, nous parlons tout naturellement de « globe terrestre ».Imaginer un « globe marin » nous paraîtrait étrange.
 
CSLM-555405.jpgToute notre existence d’ici-bas, notre bonheur, nos malheurs, nos joies et nos peines, sont pour nous la vie « terrestre », c’est-à-dire, selon les sujets, un paradis ou une vallée de larmes. On comprend donc que dans nombre de mythes et de légendes qui expriment les souvenirs et les épreuves les plus lointains et les plus intimes des peuples, la terre apparaisse comme la mère primitive des hommes. Les livres sacrés nous racontent que l’homme, issu de la terre, retournera à la terre. […] Parmi les quatre éléments (la terre, l’eau, l’air et le feu), c’est la terre qui est vouée à l’homme et qui le marque le plus fortement. L’idée qu’il pourrait être marqué aussi fortement par un autre de ces quatre éléments apparaît, de prime abord, chimérique : l’homme n’est ni un poisson ni un oiseau et encore moins un être-du-feu, à supposer que celui-ci puisse exister. » (p.17-18)
 
« Sommes-nous fils de la terre ou de la mer ? La réponse ne peut être tranchée : nous ne sommes ni l’un ni l’autre totalement. » (p.20)
 
« L’homme n’est pas un être entièrement agi par son milieu. Il a le pouvoir de conquérir, par l’histoire, son existence et sa conscience. » (p.22)
 
« L’histoire mondiale est l’histoire de la lutte des puissances maritimes contre les puissances continentales et des puissances continentales contre les puissances maritimes. » (p.23)
 
« Selon les interprétations des cabalistes médiévaux, l’histoire du monde est un combat entre la puissante baleine, le Léviathan, et le non moins puissant Béhémoth, animal terrien que l’on imaginait sous les traits d’un éléphant ou d’un taureau. » (p.23)
 
« A Salamine (480 av. J.C), c’est derrière des murailles de bois (ses vaisseaux) qu’Athènes la libre se défendit contre son ennemi, le « Perse tout puissant » et elle dut son salut à cette bataille navale. Dans la guerre du Péloponnèse, elle-même fut vaincue par Sparte, puissance terrienne, mais celle-ci, justement parce que telle, ne sut pas unifier les cités et ethnies helléniques et prendre la tête d’un empire grec. A l’opposé, Rome qui, chez elle, était une république rurale d’Italie et une puissance purement continentale, se hissa à la dimension impériale dans sa lutte contre Carthage, puissance maritime et commerciale. » (p.24-25)
 
« L’empire romain décadent se voit ravir la domination des mers par les Vandales, les Sarrasins, les Vikings et les Normands. Après une longue suite de revers, les Arabes finissent par prendre Carthage en 698 et fondent Tunis, la nouvelle capitale, instaurant ainsi pour plusieurs siècles leur domination en Méditerranée occidentale. L’empire romain d’Orient, c’est-à-dire l’empire byzantin dirigé de Constantinople, fut un empire côtier. Il disposait encore d’une flotte puissante et possédait de surcroît une arme secrète, le fameux« feu grec ». Pourtant, il fut entièrement réduit à la défensive. En tant que puissance maritime, il put néanmoins accomplir ce que l’empire de Charlemagne, purement continental, ne put réaliser : être une digue, un rempart, un katechon, comme l’on dit en grec ; malgré ses faiblesses, il« tint » plusieurs siècles contre l’Islam, empêchant les Arabes de s’emparer de toute l’Italie. Sans lui, l’Italie aurait été intégrée au monde musulman, comme l’Afrique du Nord, et toute la civilisation antique et chrétienne aurait été détruite. Les croisades favorisèrent alors l’émergence d’une puissance maritime nouvelle dans l’Europe chrétienne : Venise.
 
Un nouveau nom mythique fit son entrée dans la grande politique mondiale : pendant près d’un demi-millénaire, la République de Venise symbolisa la domination des mers, la richesse fondée sur le commerce maritime et ce tour de force qui concilia les exigences d’une haute politique avec « la création la plus étrange de l’histoire économique de tous les temps ». Tout ce que les anglophiles ont admiré dans l’Angleterre, du XVIIIème au XXème siècle, fit déjà le renom de Venise : la grande richesse, la supériorité diplomatique par laquelle la puissance maritime exploitait les rivalités entre puissances continentales et faisait mener ses guerres par d’autres, l’aristocratisme qui semblait avoir résolu le problème de l’ordre politique intérieur, la tolérance religieuse et philosophique, l’asile donné aux idées libérales et à l’émigration politique. A cela s’ajoute la séduction exercée par des fêtes somptueuses et par la beauté artistique. […]
 
Le rayonnement de cette légendaire « reine des mers » s’accrut sans cesse de l’an 1000 à 1500. Vers l’an 1000, Nicéphore Phocas, empereur byzantin, pouvait avec raison proclamer : « La domination des mers dépend de moi seul ». Cinq siècles plus tard, le sultan turc de Constantinople déclara aux Vénitiens : « Jusqu’ici, la mer était votre épouse ; désormais, elle est à moi ».Entre ces deux dates se situe l’époque de la suprématie vénitienne sur l’Adriatique, la Mer Egée et sur la Méditerranée occidentale. C’est de ces années que date la légende qui attirera à Venise, jusqu’aux XIXème et XXème siècles, d’innombrables voyageurs, des romantiques célèbres de toutes les nations européennes, des poètes et des artistes comme Byron, Musset, Wagner et Barrès. Nul n’échappera à l’envoûtement et rien ne serait plus étranger à mon propos que de vouloir ternir l’éclat d’un tel rayonnement. Toutefois, si nous posons la question de savoir si nous sommes là en présence d’un destin purement maritime, d’un choix véritable en faveur de l’élément marin, nous comprenons tout de suite l’exiguïté d’une puissance maritime limitée à l’Adriatique et au seul bassin méditerranéen au moment où s’ouvrent les étendues immenses des océans du globe. » (p.25-27)
 
« Même du point de vue de la technique de navigation, la République de Venise ne quitta pas, jusqu’à son déclin en 1797, la Méditerranée et le Moyen Age. A l’instar des autres peuples méditerranéens, Venise ne connut que le bateau à rames, la galère. C’est de l’Océan atlantique que fut introduite en Méditerranée la grande navigation à voile. » (p.29)
 
« Entre 1450 et 1600, les Hollandais inventèrent plus de nouveaux types de navires que tous les autres peuples. » (p.31)
 
« Les premiers héros d’une existence tournée vers la mer ne furent pas des doges distingués sur leurs navires d’apparat, mais des aventuriers intrépides, des écumeurs des mers, d’audacieux baleiniers, des voiliers téméraires qui sillonnaient les océans. Dans deux domaines essentiels : la chasse à la baleine et la construction navale, les Hollandais furent, au début, le modèle incontesté. » (p.32)
 
« L’Espagne elle-même, pourtant puissance mondiale, dut affréter des vaisseaux hollandais pour pouvoir maintenir ses échanges avec ses comptoirs d’outre-mer. » (p.38)
 
« Le XVIème siècle voit également apparaître le nouveau navire de guerre qui inaugure un âge nouveau de la guerre sur l’eau : un voilier armé de pièces à feu tire par salves, ou bordées, sur son adversaire. Ce type de combat transforme l’affrontement naval en duel d’artillerie à longue distance, livré avec un art extrêmement poussé de la manœuvre à la voile. On peut alors, et alors seulement, parler de batailles navales car, nous l’avons vu, le choc des équipages des galères à rames n’était en fait qu’un combat terrestre livré « à bord ». Ce fut une révolution radicale de la tactique du combat naval et de l’art de la guerre sur mer, la naissance d’un art nouveau et élaboré de la manœuvre avant, pendant et après l’engagement. » (p.38)
 
sail.jpg« Tous les peuples du centre et de l’Ouest de l’Europe participent à la grande épopée de la découverte des terres nouvelles, qui soumit le monde à la domination européenne. […] De grands astronomes et d’éminents géographes allemands contribuent à l’éclosion d’un nouveau regard sur le monde […] Sous son génial ministre de la marine, Colbert, la France du XVIIème siècle surclassa, pour plusieurs décennies, l’Angleterre dans la construction de navires de guerre. » (p.39)
 
« Les corsaires des XVIème et XVIIème siècles représentent un chapitre à part dans l’histoire de la piraterie. Il fallut la paix d’Utrecht (1713) pour les faire disparaître : à cette date, le système européen des Etats se consolida, les flottes de guerre des puissances maritimes pouvaient désormais assurer un contrôle efficace des mers et la nouvelle domination mondiale de l’Angleterre, fondée sur l’élément marin, commençait à s’affirmer. » (p.42)
 
« Tous ces Rochellois, gueux de mer et boucaniers ont un ennemi politique commun : l’Espagne, puissance catholique. Aussi longtemps qu’ils restent fidèles à eux-mêmes, ils ne capturent en principe que les navires catholiques, besogne qu’ils considèrent, en toute bonne conscience, comme bénie de Dieu. Ils participent ainsi d’un grand front de l’histoire mondiale : celui du protestantisme mondial d’alors contre le catholicisme mondial d’alors. » (p.43-44)
 
« Il est vrai que la reine Elisabeth passe pour avoir été la grande fondatrice de la suprématie maritime anglaise et qu’elle a bien mérité ce renom : c’est elle qui engagea la lutte contre la puissance mondiale catholique, l’Espagne. C’est sous son règne que fut vaincue dans les eaux de la Manche l’Armada espagnole (1588). C’est elle également qui honora et encouragea des héros de la mer comme Francis Drake ou Walter Raleigh. C’est elle enfin qui, en 1600, accorda les privilèges commerciaux à la Compagnie anglaise des Indes orientales qui devait plus tard offrir à l’Angleterre l’Inde entière. Au cours des 45 années de son règne (1558-1603), l’Angleterre devint un pays riche, ce qu’elle n’avait jamais été auparavant. Autrefois, les Anglais étaient des éleveurs de moutons qui vendaient leur laine en Flandre ; et voici que de toutes les mers du globe, confluait vers l’île d’Angleterre le butin légendaire des corsaires et des pirates anglais. La reine s’en félicitait et s’enrichissait. […] Des centaines, des milliers d’Anglais et d’Anglaises devinrent descorsairs capitalists. » (p.44-45)
 
« Ce furent les Anglais qui, finalement, surclassèrent tous leurs rivaux […] Certes, les grands empires coloniaux d’autres peuples européens continuèrent d’exister : l’Espagne et le Portugal, par exemple, conservèrent d’immenses possessions outre-mer ; mais ils perdirent le contrôle des mers et des voies de communication. » (p.49)
 
« La France, elle, n’a pas suivi le grand élan maritime lié au protestantisme des Huguenots. Par sa tradition spirituelle, elle resta en fin de compte un pays romain et en prenant parti pour la catholicité contre les Huguenots (nuit de la Saint-Barthélemy en 1572 et conversion d’Henry IV au catholicisme), elle choisit par là même la terre contre la mer. Certes, son potentiel maritime restait considérable et aurait pu, même sous Louis XV, tenir tête à celui de l’Angleterre. Mais lorsqu’en 1672, le roi français congédia Colbert, son grand ministre du commerce et de la marine, le choix en faveur de la terre devint irréversible. » (p.50)
 
« Toute transformation historique importante implique le plus souvent une nouvelle perception de l’espace. » (p.52)
 
« La Chute de l’empire romain, l’expansion de l’Islam, les invasions arabes et turques entraînent pour plusieurs siècles un rétrécissement de l’espace et une « continentalisation » de l’Europe. Le recul de la mer, l’absence de flotte, une territorialisation totale, sont caractéristiques du Haut Moyen Age et de son système féodal. Entre 500 et 1100, l’Europe était devenue une masse continentale féodale et agraire où la classe dominante, les seigneurs féodaux, laissaient les choses de l’esprit, et même la lecture et l’écriture, à l’Eglise et au clergé. Des monarques et des héros fameux de cette époque ne savaient ni lire ni écrire. Pour cela, ils avaient leur moine ou leur chapelain. On peut penser que dans un empire maritime, les gouvernants n’auraient guère pu se permettre d’ignorer longtemps l’art de lire et d’écrire, comme ce fut le cas dans un tel complexe purement territorial, terrien, continental. Or, les croisades furent l’occasion, pour les chevaliers et les marchands français, anglais et allemands, de connaître le Proche-Orient. […]
 
Mais cet élargissement de l’espace fut en même temps une mutation culturelle profonde. Partout en Europe, apparaissent de nouvelles formes de vie politique. La France, l’Angleterre, la Sicile, voient naître des administrations centralisées qui annoncent, à bien des égards, l’Etat moderne. L’Italie centrale et septentrionale voit se développer une nouvelle civilisation citadine. Des universités apparaissent, où l’on enseigne une nouvelle science théologique et juridique, jusque-là inconnue, et la redécouverte du droit romain crée une nouvelle science théologique et juridique, jusque-là inconnue, et la redécouverte du droit romain crée une nouvelle catégorie de gens éduqués : les juristes, brisant ainsi le monopole du clergé d’Eglise, propre à la féodalité du Moyen-Age. Dans l’art nouveau, dit gothique, en architecture, dans les arts plastiques et la peinture, un mouvement puissant surmonte l’espace statique de l’ancien art roman et le remplace par un champ de forces dynamiques, véritable espace en mouvement. La voûte gothique est une structure où les éléments et parties s’équilibrent et se soutiennent réciproquement par leur seule pesanteur. Comparé aux masses lourdes et statiques de l’édifice roman, c’est là un sentiment de l’espace entièrement nouveau. » (p.56-57)
 
« Dans le système philosophique de Giordano Bruno, le système solaire dans lequel la planète Terre se déplace autour du soleil n’est qu’un des nombreux systèmes solaires au sein d’un firmament infini. Les expériences scientifiques de Galilée firent de ces spéculations philosophiques une vérité mathématiquement démontrable. Kepler calcula les ellipses des planètes mais frissonna devant l’infinité de ces espaces où les galaxies évoluent sans frontières concevables ni centre. Les théories de Newton proposèrent à toute l’Europe éclairée la nouvelle conception de l’espace. » (p.59)
 
« Tout ordre fondamental est un ordre spatial. Parler de la constitution d’un pays ou d’un continent, c’est parler de son ordre fondamental, de son nomos. Or, l’ordre fondamental, le vrai, l’authentique, repose essentiellement sur certaines limites spatiales, il suppose une délimitation, une dimension, une certaine répartition de la terre. L’acte inaugural de toute grande époque est une appropriation territoriale d’envergure. Tout changement important de la face du monde est inséparable d’une transformation politique, et donc d’une nouvelle répartition de la terre, d’une appropriation territoriale nouvelle. » (p.62-64)
 
« Les luttes intestines, les affrontements fratricides et les guerres civiles sont, on le sait, les plus cruelles de toutes les guerres. » (p.65)
 
« La lutte pour la possession du Nouveau Monde devint une lutte entre la Réforme et la Contre-Réforme, entre le catholicisme mondial des Espagnols et le protestantisme mondiale des Huguenots, des Néerlandais et des Anglais. » (p.68)
 
« Depuis le XVIème siècle, les pays du continent européen avaient arrêté les formes de la guerre terrestre : l’idée fondamentale était que la guerre est une relation d’Etat à Etat. Elle met aux prises, de part et d’autre, la force militaire organisée de l’Etat et les armées s’affrontent en rase campagne. Les adversaires en présence sont les armées : la population civile, non-combattante, reste en dehors des hostilités. Elle n’est pas l’ennemi, et n’est d’ailleurs pas traitée comme tel aussi longtemps qu’elle ne participe pas aux combats. La guerre sur mer, par contre, repose sur l’idée qu’il faut atteindre le commerce et l’économie de l’adversaire. Dès lors, l’ennemi, ce n’est plus seulement l’adversaire en armes, mais tout ressortissant de la nation adverse et même, finalement, tout individu ou Etat neutre qui commerce avec l’ennemi ou entretient des relations économiques avec lui. La guerre terrestre tend à l’affrontement décisif en rase campagne. La guerre maritime n’exclut pas le combat naval, mais ses méthodes privilégiées de la guerre sur mer sont dirigés aussi bien contre les combattants que contre les non-combattants. Un blocus, par exemple, frappe sans diction toute la population du territoire visé : militaires, civils, hommes, femmes, enfants, vieillards. » (p.75)
 
« Dès que l’Angleterre se fut choisi un destin exclusivement maritime, toutes ses relations essentielles avec le reste du monde, et notamment avec les pays du continent européen, furent bouleversées. Tous les critères, toutes les mises en perspectives, toute la logique de la politique anglaise furent dès lors inconciliables avec ceux de tous les autres pays d’Europe. » (p.80)
 
« Après Waterloo qui vit la défaite de Napoléon au terme d’une aventure guerrière de vingt années, commença l’ère de la suprématie totale et incontestée de l’Angleterre. Elle devait traverser tout le XIXème siècle. » (p.81)
 
« Si la guerre de Crimée fut encore menée avec des voiliers, la guerre de Sécession vit apparaître le navire à vapeur cuirassé. Elle inaugura la guerre moderne, industrielle et économique. » (p.83)
 
« Dans un texte de juillet 1904, [l’amiral américain] Mahan évoque une réunification possible de l’Angleterre et des Etats-Unis d’Amérique. A ses yeux, la raison déterminante d’une telle réunification, ce n’est pas la communauté de race, de langue ou de civilisation. […] Ce qui importe, c’est de maintenir la suprématie anglo-saxonne sur les mers du globe et cela n’est possible que sur une base « insulaire » : par le mariage des deux puissances anglo-américaines. Le monde a changé, l’Angleterre est devenue trop exiguë, elle n’est plus « île » au sens où elle l’avait été jusque-là. Les Etats-Unis d’Amérique, en revanche, sont l’île parfaitement adapté à son époque. […] L’Amérique est la « plus grande île », celle à partir de laquelle la maîtrise britannique des mers se perpétuera, sur une échelle plus vaste, sous la forme d’un condominium maritime anglo-américain. » (p.84-85)
 
SCHMITT_Land_and_Sea_MED.jpg« L’apparition de l’avion marqua la conquête d’une troisième dimension après celle de la terre et de la mer. L’homme s’élevait au-dessus de la surface de la terre et des flots et se dotait en même temps d’un moyen de communication entièrement nouveau –et d’une arme non moins nouvelle. Ce fut un nouveau bouleversement des échelles de référence et des critères, et les possibilités de domination humaine sur la nature et les autres hommes devinrent incalculables. » (p.87)
 
« Nous ne vivons que la fin des rapports traditionnels entre la terre et la mer. Mais la peur du nouveau est souvent aussi vive que la peur du vide –même lorsque le nouveau surmonte le vide. Cela explique pourquoi beaucoup ne voient que chaos absurde là où un sens nouveau cherche à imposer son ordre des choses. Certes, l’ancien nomos disparaît, entraînant dans sa chute tout un système de valeurs, de normes et de relations traditionnelles. Mais rien ne dit que ce qui vient soit forcément démesure ou néant étranger à tout nomos : de l’affrontement acharné entre forces anciennes et nouvelles peut éclore une juste mesure, une proportion chargée de sens :
 
Là encore les Dieux sont là qui règnent
 
Grandes sont leurs limites. » (p.89-90)
 
-Carl Schmitt, Terre et Mer. Un point de vue sur l’histoire mondiale, Paris, Éditions du labyrinthe, 1985 (1944 pour la première édition allemande), 121 pages.
 
« Le géocentrisme, avec ses connotations de stabilité et de fermeté, semble comme constitutif de notre vision ordinaire du monde.
 
La mer, par contre, nous apparaît comme l’immensité de l’inconnu ; elle l’image d’une mobilité qu’on ne peut affronter qu’avec des moyens artificiels. Nous marchons en toute tranquillité sur la terre, mais la mer est dangereuse, inhabitable, inhospitalière. Aussi associons-nous volontiers l’idée de mer à tout ce qui est mouvant, flottant, fluctuant, fuyant et fragile. […]
 
En même temps, par l’impression qu’elle nous donne d’un horizon lointain qui se perd dans l’infini, la mer est également symbole de l’espérance, de l’aspiration et de l’attente, à la différence de la terre, ferme, mais lourde, commune et vulgaire. » (p.92)
 
« La conception de l’espace terrien demeure différente de la conception de l’espace maritime, tout comme de l’espace aérien ou sidéral, ces deux derniers présentant de nombreux points communs. L’homme y fait des incursions, par exemple avec les avions, mais n’y réside pas. L’espace maritime et aérien, en effet, n’offre pas les commodités de l’espace terrien, car si les hommes s’y engagent, c’est grâce à la technique, c’est-à-dire grâce à des moyens mobiles dans lesquels la vie est concentrée, inconfortable dans la durée et asservie à des conditions de sécurité précautionneuses et exceptionnelles, à la différence de la terre où l’habitat est en général sédentaire (maison ou appartement) dans le cadre de la plus grande liberté de mouvement. » (p.98)
 
« La mer est en quelque sorte le paradigme des théories de l’état de nature. Ce n’est sans doute pas un hasard si ce genre de théories a vu le jour, avec Hobbes et Locke, dans un Etat thalassocratique, la théorie du contrat social apparaissant par contrecoup comme celle d’un équilibre terrien ou continental. La liberté des mers figure, au moins en principe, l’anarchie, c’est-à-dire le droit du plus fort. » (p.108)
 
« J’ai consacré plusieurs ouvrages, articles et conférences à la décadence irréversible de l’Europe. Il y a cinquante ans, celle-ci était la maîtresse des terres et des mers du globe ; aujourd’hui, depuis qu’elle s’est retirée sur son espace géographique, elle est en peine de se défendre elle-même. L’Europe a perdu sa puissance parce qu’elle ne contrôle plus son espace propre. Je voudrais ajouter, dans cette perspective, que le déclin de l’Europe ira s’accentuant. Marx prévoyait avec raison que le centre de la politique mondiale est dépendant des mers : ce fut d’abord la Méditerranée et, après la découverte de l’Amérique, l’Atlantique. Le Pacifique est en train de prendre le relais, pour peu qu’on veuille prendre en considération l’essor économique des pays riverains de cet océan. […] Or, parmi les cinq continents, l’Europe est le seul à ne pas disposer d’une ouverture ou d’un accès direct à l’Océan Pacifique. » (p.114)
 
« En politique, la lucidité consiste à savoir prévoir le pire, afin de se donner les moyens pour empêcher qu’il arrive. » (p.115)
 
- Julien Freund, « La Thalassopolitique », postface à Carl Schmitt, Terre et Mer. Un point de vue sur l’histoire mondiale, Paris, Éditions du labyrinthe, 1985 (1944 pour la première édition allemande), 121 pages.

jeudi, 23 février 2017

Zur Nietzsche-Rezeption Arthur Moeller van den Brucks

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Armin Thomas Müller: Zur Nietzsche-Rezeption Arthur Moeller van den Brucks

Vortrag an der Universität Freiburg, Februar 2017

mardi, 21 février 2017

Jornadas Schmitt - Teología y secularización

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Jornadas Schmitt - Teología y secularización

Jornadas Actualidad de Carl Schmitt a 30 años de su muerte.
Universidad de Buenos Aires, 18 a 20 de noviembre de 2015.

Panel Teología y secularización
19 de noviembre de 2015.

Borovinsky, Tomás (IIGG/FSOC, UBA)

Schmitt: secularización, crítica y crisis.

Ludueña, Fabián (IIGG/FSOC, UBA)

El problema de la arché. Una arqueología teológica del decisionismo schmittiano.

Naishtat, Francisco (IIGG/FSOC, UBA)

Teología y secularización en Schmitt y Benjamin: las lecturas de Taubes, Agamben y Cohen-Lévinas.

Taub, Emmanuel (IIGG/FSOC, UBA)

Tierra y Mar. La reflexión sobre la cuestión bíblica en Schmitt.


Coordina: Agustín Volco (IIGG/FSOC, UBA).

lundi, 20 février 2017

Äthiopiens Kaiser alliierte sich mit den Deutschen im Ersten Weltkrieg

Äthiopien liegt in Afrika. So viel werden wohl die meisten Menschen noch über das Land wissen. Weniger bekannt ist, dass die Nation Äthiopien die einzige afrikanische Nation war, welche sich erfolgreich gegen westliche Kolonialisierung zur Wehr setzen konnte. Über Jahrhunderte weg schmiedete Äthiopien als souveräner Staat Allianzen, schützte sich mit einer verhältnismäßig starken Armee und unterhielt enge Beziehungen zur orthodoxen und katholischen Kirche in Europa. Es ist eines der ältesten christlichen Länder dieser Erde und hat eine lange Geschichte, die auch in der Bibel Erwähnung findet. Dort bekannter als Abyssinien, welches zeitweise Kriege mit Ägypten führte. Die äthiopische Bibel ist womöglich die älteste Bibelübersetzung in einer nicht-europäischen Sprache. Und interessant ist, dass Äthiopien immer schon ein Vielvölkerstaat war. Multiethnisch, multikulturell und multireligiös. Muslime, Christen, Juden und heute über 80 verschiedene Sprachen/Dialekte.  Das ethnische Bild ist gemischt und die Einschläge aus Nordafrika, Arabien und dem Orient generell geben den Äthiopiern doch ein recht markantes Aussehen. Ähnlich den Nachbarnationen Eritrea und Somalia. Hungersnöte plagten das Land in den letzten Jahrzehnten immer wieder. Dabei war Äthiopien lange Zeit der Brotkorb Afrikas.

Aber wussten Sie, dass Äthiopien eine Nebenrolle im Ersten Weltkrieg spielte? Tatsächlich befand sich das Land damals im Tumult. Es ging um Erbfolge, Streitigkeiten im Königshaus und die Frage, auf welche Seite sich das unabhängige Königreich stellen sollte. Sowohl die Briten, als auch die Deutschen und Türken umwarben das afrikanische Reich.

Der deutsche Botschafter in Addis Abeba war der Mann, der dem äthiopischen (semi-legitimen) Kaiser Iyasu V. gut zuredete und ihm versprach, dass man das Königreich vor dem Kolonialismus der Briten, Franzosen und Italiener schützen würde. Ob das letztendlich stimmt, kann man anzweifeln. Aber Iyasu V. nickte im Laufe des Krieges nach 1916 deutlich den Deutschen zu. Deutschland garantierte den Äthiopiern im Gegenzug für ihre militärische Hilfe bei einem türkisch/deutschem  Angriff auf den von den Briten kontrollierten Suez Kanal, dass das Deutsche Reich die von Äthiopien gemachten Landgewinne anerkennen würde. Propagandablätter sollen zu dieser Zeit auch den Dschihad gegenüber den Briten ausgerufen haben. Die Nähe von Iyasu zum Islam war auch einer der Gründe, warum es mit seiner Herrschaft bald vorbei war.

Zu dem gemeinsamen Angriff kam es nicht. Im Oktober 1916 besiegte die Thronrivalin Zauditu die Loyalisten von Iyasu und verjagte das deutschenfreundliche Regime aus dem Land.  Die Orthodoxe Kirche Äthiopiens führte gegenüber Iyasu eine Exkommunikation durch und rekonstituierte eine christliche Identität als Leitbild Äthiopiens. Heute macht sich der Einfluss der Salafisten aus Arabien in Äthiopien breit und versucht in den traditionellen Sufi Gemeinden Fuß zu fassen, die von den Islamisten als unrein und ketzerisch bezeichnet werden. Denn der Einfluss der heidnischen Naturreligionen ist bei allen Religionen Äthiopiens groß, während Christen, Muslime und Juden dort religionenübergreifend auch die Feste des jeweils anderen Feiern können.  Die Wahhabisten kommen auch nach Äthiopien, wo über ein Drittel der Bevölkerung muslimisch ist und die uralte Frage aufkommt, wo die Identität des Landes liegen soll.

Im Jahr 1855 sandte die Sankt Chrischona-Pilgermission Handwerker und Missionare nach Äthiopien. Auch zu Zeiten des Deutschen Kaiserreiches kamen einige Deutsche hinunter, wo sie sich in meist christlichen Missionen betätigten.

samedi, 11 février 2017

La question allemande et l’islam

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La question allemande et l’islam

par Guillaume Faye

Ex: http://gfaye.com

Pour la première fois, l’Allemagne a été frappée par un attentat musulman d’envergure revendiqué par Dae’ch, le 19 décembre 2016, dans le symbolique marché de Noël de Berlin, après une série de moindres attaques annonciatrices. Le terme ”musulman” est préférable  à ”islamiste”, car ce dernier vocable suggère qu’il ne s’agit pas de l’islam mais de sa déformation extrémiste. Ce qui est faux : l’islamisme et toutes ses exactions, dont le terrorisme, sont le produit du véritable islam, parfaitement conforme au Coran, livre de chevet de tous les djihadistes. Cet attentat est la conséquence de la politique d’encouragement de l’invasion migratoire de son pays – et des voisins européens– de la très perverse chancelière Angela Merkel, folle vêtue de la robe des sages. Le nouveau Président Trump a parfaitement compris la nocivité de la Chancelière. 

Face à l’agression, la réponse bisounours

 Et comme toujours, à cet attentat de Berlin, on a réagi avec des larmes, des bougies, des bouquets de fleurs, des pleurs, des pardons. Les Allemands sont aussi affaiblis que les Français, voire plus. On exprime la ”tristesse”, pas la colère. On donne de soi une image de défaite, de déréliction et donc de soumission, catastrophique.

 Les viols et agressions sexuelles de masse commis à Cologne par des Maghrébins (faux réfugies et vrais envahisseurs) pour le nouvel an 2016 contre des Allemandes de souche n’ont pas tellement fait réagir l’opinion allemande (sauf une minorité diabolisée comme politiquement incorrecte), totalement abrutie par la propagande du système. Ces faits participent du début de la guerre civile ethnique qui menace l’Europe.  

Après l’attentat de Berlin ; Angela Merkel s’est dite « très fière du calme avec lequel un grand nombre de personnes ont réagi à la situation ». Ce ”calme” n’est que de l’apathie et de la soumission. Et Angela Merkel est objectivement complice – organisatrice plutôt – du processus d’invasion migratoire et donc de tous les maux que cela provoque, dont la criminalité et le terrorisme.  Le cynisme froid de cette femme de tête obéit à une logique, non pas  en fait la plus nuisible des dirigeants politiques européens depuis 1945. Et, malheureusement, la plus influente, du fait du rabaissement tragi-comique du partenaire français – entièrement de sa faute, l’Allemagne n’étant pour rien dans les clowneries de François Hollande.

En Allemagne, 168.000 clandestins déboutés du droit d’asile restent en attente d’expulsion. Ils ne risquent pas grand–chose, tout comme en France et ailleurs en Europe. Les agressions sexuelles massives du nouvel ans 2015 à Cologne par de faux réfugiés maghrébins (voir plus haut) ont été réfutées dans leur réalité par l’idéologie antiraciste du déni, dont Mme Merkel est la gardienne, elle qui a invité et fait entrer plus d’un million d’envahisseurs, appelés ”migrants”, et qui continuera à le faire si elle est réélue. Une partie de l’opinion publique allemande, abrutie et infantilisée, appelle la chancelière Mutti (”maman”), comme si elle était une protectrice du peuple allemand ; alors qu’elle en est une destructrice.

L’Allemagne, malade et  masochiste

En pleine forme économique (provisoire), l’Allemagne meurt néanmoins à petit feu, pour d’implacables raisons démographiques. Elle vit son chant du cygne, sa dernière illusion. De moins en moins de jeunes Allemand(e)s de souche naissent et se reproduisent. Le pays doit aller chercher sa main d’œuvre ailleurs. Un peuple qui vieillit est comme un capital qui s’épuise. Si rien ne change, dans deux générations, le peuple allemand aura disparu sous le double choc de la dénatalité et de l’invasion migratoire. C’est plié. Même la langue allemande deviendra doucement une langue morte.  La dégermanisation de l’Allemagne est entamée

Notons que l’Allemagne (l’oligarchie et non l’opinion populaire, le peuple allemand) qui se croyait à l’abri des frappes terroristes musulmanes parce qu’elle n’a pas de passé colonial, qui a toujours manifesté une islamophilie et une turcophilie, a été frappée par les tueurs musulmans. Ironie de l’histoire : le Troisième Reich soutenait l’islam, et le Deuxième était allié du Sultan ottoman pendant la Première guerre mondiale. Les rapports de l’Allemagne et de l’islam sont troubles ; et ce dernier montre une singulière ingratitude. C’est sa marque de fabrique. La naïveté allemande, marquée par la culpabilité, n’en est que plus tragique. 

Selon Ivan Rioufol, « la société allemande est dévastée par la culpabilisation. Ainsi meurent les civilisations émasculées et décadentes ». Comme en France, voire pis encore, « les citoyens sont anesthésiés par l’idéologie du grand mélangisme. […] L’Occident évitera la débâcle s’il renoue avec l’autorité, la force, la guerre. L’islamophilie d’Obama a accentué la vulnérabilité du monde libre, que Merkel a trahi en ouvrant les portes à plus d’un million de musulmans au nom de la ”diversité” » (Le Figaro, Janvier 2017).

L’irresponsabilité allemande menace l’Europe et le peuple allemand

La naïveté et l’angélisme règnent en Allemagne plus qu’ailleurs et cela frise la perversité. Ce pays a accueilli en un an un million de réfugiés et le flux continue. Mme Merkel est une destructrice de la civilisation européenne. Appels irresponsables à l’accueil de ”migrants” et de ”réfugiés” (à 90 % faux persécutés et envahisseurs) frontières ouvertes, contrôles déficients, laxisme judiciaire, police  molle, la liste est longue des dérapages de l’ État allemand, pires que ceux de ses voisins européens.   

Le racisme délirant de Hitler doit être mis en parallèle avec l’antiracisme délirant de Mme Merkel. Le résultat est le même : une catastrophe pour l’Europe. De nature criminelle, dans les deux cas, directe dans le premier, indirecte dans le second. Avec la bêtise en prime. Autant il y a, dans la civilisation européenne, une grandeur allemande par ses apports culturels et scientifiques, par ses réussites économiques, autant, sur le plan politique, l’Allemagne, dès qu’elle s’impose, est une catastrophe pour l’Europe. Tout faux, tout le temps, et ce, depuis…1870 !  Exactement comme la politique étrangère américaine depuis les années 60.

Allemagne-islam.jpgMilitariste ou pacifiste, raciste ou antiraciste, militariste orgueilleuse ou masochiste culpabilisée, atlantiste américanolâtre (l’ex RFA), ou stalinienne et néo-hitlérienne (l’ex RDA), la politique allemande a toujours été catastrophique. Mme Merkel, en ouvrant les frontières de l’Europe aux ”migrants” envahisseurs est dans la continuité de cette irresponsabilité allemande. Cette dernière n’est pas seulement nuisible à l’Europe mais aussi au peuple allemand lui–même

Haine raciste anti-européenne et christianophobie

Pour Gilles Kepel, « le marché de Noël qui a été visé revêt naturellement une dimension chrétienne mais présente aussi un caractère festif […], une fête de la consommation ». (Le Figaro, 21/12/2016).  Noël, symbole de tout ce qu’ils haïssent. Et la fête est le symbole de tout ce qu’ils désirent mais que, frustrés, ils sont incapables de réaliser et de vivre.

L’attentat de Berlin contre le marché de Noël, avec camion qui fonce dans la foule, réplique de celui de Nice pendant le 14 juillet, prouve que les agressions terroristes musulmanes, accomplies ou déjouées, visent les lieux festifs – symboles de notre civilisation ”corrompue”– et le christianisme. Le marché de Noël est une synthèse des deux, un symbole ethnique et de civilisation. En Autriche, un demandeur d’asile, faux réfugié, a été arrête juste avant de commettre un attentat à Salzbourg pendant les fêtes de Noël. C’est une obsession.

Complicité objective avec les tueurs djihadistes au nom de l’”antiracisme”

Depuis le début de 2015, plus d’un million de ”migrants” ou ”réfugiés”, en provenance de pays musulmans à 90%, sont arrivés en Allemagne et en Europe occidentale. Parmi eux, des centaines de guerriers et tueurs djihadistes sont infiltrés, comme Amri, l’assassin du marché de Noël de Berlin ; ce Tunisien était entré en Europe comme faux réfugié, par l’Italie, où il a fait 4 ans de prison pour des délits de droit commun. Jamais expulsé, parfaitement repéré comme candidat au djihad terroriste, connu comme voyou violent et repris de justice en situation irrégulière, demandeur d’asile débouté, il n’a été ni inquiété, ni arrêté, ni expulsé par les autorités allemandes. Des centaines d’autres terroristes musulmans potentiels sont dans son cas et actuellement en liberté dans chaque pays d’Europe.

Un sénateur Vert allemand, Till Steffen, chargé de la Justice dans le Land de Hambourg a refusé la publication de l’avis de recherche de l’assassin tunisien du marché de Noël, afin d’éviter (langue de bois) les« amalgames » avec les musulmans et la « stigmatisation » de ces derniers. Cet ”antiracisme”, qui tient de la pathologie ethnomasochiste et xénophile est la clé de voûte de la démission des élites européennes.

Le tueur tunisien  était passé au travers des contrôles des services de police allemands, non pas, comme on l’a dit par négligence,  ou par laxisme répressif motivé idéologiquement, mais par complicité. Celle-ci s’exerce au nom de l’”antiracisme”. Anis Amri, porteur de fausses identités, délinquant multirécidiviste, reconnu comme candidat au djihad meurtrier, a été libéré d’un centre de rétention en 2016 par un juge allemand. Cette mansuétude, très répandue en Europe, délivre un message – comme en matière de délinquance – d’impunité aux jeunes  musulmans attirés par le djihad. La faiblesse et la lâcheté des autorités européennes excitent leur agressivité.

Les collabos de  l’invasion migratoire et du terrorisme  

Figure de l’ethnomasochisme et de la stupidité, le pasteur de Berlin, Markus Dröge a déclaré après l’attentat musulman du marché de Noël : « Le repli sur soi ne sert à rien. Nous devons apprendre à vivre ensemble  avec des gens de religion et de culture différentes ». Il ajoute que « c’est le message de Noël ». Autrement  dit : continuons d’accueillir l’ennemi en répétant que c’est un ami. Mme Merkel  partage exactement la même idéologie. Le ”message de Noël” consiste donc à accueillir et à tolérer ceux qui  massacrent les chrétiens sur les marchés de Noël…En plus de la bêtise et de la naïveté, il y a de la perversité.

 La secrétaire d’État à l’Intégration (vocable de langue de bois synonyme d’Invasion) Mme Aydan Özoguz, a expliqué: « la diversité nous rend plus riche et pas plus pauvres, cela doit être notre devise ». Ironie tragi-comique, cette déclaration, qui rabâche en langue de bois une des contre–vérités de la vulgate idéologique officielle,  a été faite quelques minutes avant l’attentat musulman de Berlin…Ce genre de propos et de comportements mensongers et pervers est constant chez les élites et les gouvernements d’Europe de l’Ouest (surtout en Allemagne, en France et en Belgique) mais aussi dans les hiérarchies des Églises chrétiennes, jusqu’au Pape. (1)

Ces Allemands lucides qui s’insurgent

Frauke Petry, la dirigeante de l’AfD (Alternative pour l’Allemagne) a proposé d’identifier les suspects de terrorisme, dans toutes les procédures de contrôle, par leur ”ethnie”, à partir de la pigmentation, de la couleur des cheveux et des yeux, etc.. Procédure de bon sens, pratiquée sans complexe aux USA et en Israël, étant donné que 100% des terroristes depuis quelques années en Europe, en Amérique et en Israël, sont d’origine arabe, d’Asie centrale ou africaine. Il ne sert à rien de perdre son temps à contrôler tout le monde. Mieux vaut se concentrer sur une population à risques précise et bien connue. Horreur ! La proposition a fait scandale en Allemagne car Frauke Petry a été accusée d’être « raciste ». Ce genre de préjugé idéologique revient à une complicité objective avec les tueurs.  

Le parti ”populiste” allemand AfD, scandaleusement présenté comme néo–nazi, a fait une remontée dans les sondages et, surtout, a osé dire que Mme Merkel avait « du sang sur les mains »  après l’attentat de Berlin. « Ce sont les morts de Merkel » a accusé un responsable d’AfD, Marcus Pretzell. Cette image est malheureusement vraie. Angela Merkel, plus encore que les autres dirigeants européens, en favorisant l’invasion migratoire, facilite les attentats terroristes et prépare l’éclatement d’une guerre civile ethnique. Homicide par imprudence, 

« Nous sommes en état de guerre, même si certaines personnes qui ne veulent toujours voir que le bien refusent de le reconnaître » a déclaré Klaus Bouillon , ministre de l’Intérieur (CDU) de la Sarre. Sa voix est bien isolée. Cependant, Sigmar Gabriel, le vice–chancelier (SPD), candidat à la succession d’Angela Merkel, s’est tout de même prononcé pour l’interdiction des mosquées salafistes, la dissolution de leurs associations et l’expulsion de leurs prédicateurs. Ces mesures – qui ont peu de chance d’être efficaces, voire même réalisées – sont totalement secondaires face au fait menaçant majeur : le déversement migratoire invasif à 90% musulman. 

Le mouvement Pegida, très courageux, de résistance contre « l’islamisation de l’Occident » a été, bien entendu, assimilé par les médias et la classe politique à un mouvement de type fascisant ! Pour l’idéologie dominante islamophile, qui se légitime systématiquement par l’ ”antiracisme”, résister à l’invasion musulmane organisée est ”fasciste”. Incroyable inversion de la réalité : résister à l’islamo–fascisme serait… fasciste ! Les ennemis de Pegida – dont par ailleurs beaucoup sont d’origine turque, donc musulmans – qui sont Allemands de souche se comportent comme des collabos face à l’envahisseur et ne sont pas exempts d’une certaine fascination pour l’islam, ce qui était aussi curieusement le cas d’un régime passé qu’a connu l’Allemagne. Il est très important de soutenir toutes les forces de la résistance allemande contre l’islamisation et l’invasion migratoire, dont la Chancellerie, la Bundeskanzleramt du 1, Willy–Brandt Strasse à Berlin est la planificatrice – osons le mot– criminelle.

Note: 

(1) Il faut lire à ce propos, le récent essai de Laurent Dandrieu, Église et immigration, le grand malaise, avec ce sous–titre  pertinent : «  Le Pape et le suicide de la civilisation européenne ».

jeudi, 09 février 2017

Adolf von Harnack’s Dark Theology

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Adolf von Harnack’s Dark Theology

Early Life and Career

Adolf von Harnack was one of the most eminent scholars in Germany of his day, and his reputation as a Church historian and New Testament scholar was unparalleled in Europe. He was born in 1851 in the town of Dorpat in Livonia, a province of Russia (today, Tartu in Estonia). He died in 1930 in Berlin.

Harnack belonged to a Prussian nationalist elite that ruled his Russian-majority town. His father, Theosodius Harnack, was a theology professor at Dorpat, and was a strictly orthodox Lutheran. Theodosius’ scholarly discipline and zeal for things German, especially Lutheranism, influenced Adolf Harnack deeply. Harnack studied theology at Dorpat from 1869 until 1872, and in 1872 he went to the University of Leipzig where, within a year, he wrote his doctoral dissertation, and his habilitation dissertation within another. He joined the Leipzig faculty in 1875, and in 1879 he moved to the University of Giessen.[1]

Harnack published the first volume of his monumental multi-volume History of Dogma [2] in 1885. The book drew criticism from conservative Christians, chiefly for using Christianity and the New Testament as sources but not as norms. After its publication, he was offered a position at Harvard University, but he declined the offer and moved to Marburg in 1878, where he continued to work on his History of Dogma.[2]

In 1888, the University of Berlin and the Prussian Ministry of Education invited Harnack to take a professorship in Berlin, but were met with fierce opposition from Prussian church officials, who vetoed the appointment. Their main issues were that Harnack had reservations about the authorship of the Gospel of John, Ephesians, and I Peter, and miracles such as the Virgin Birth, the Resurrection, and the Ascension. To Harnack, the issue was whether theology was a real academic discipline, free from church dogmatism and control. Eventually, Kaiser Wilhelm II and Chancellor Bismarck intervened, and Harnack‘s appointment was approved.[3] In 1893, Harvard University renewed its offer, with a letter from the university‘s President, Charles W. Eliot, offering Harnack absolute freedom of thought and speech from all governmental, academic, or social restrictions, and the highest salary it could offer. Again, Harnack declined.[4]

Harnack‘s relationship with the church was always strained, and eventually he gave up on serving it, instead assuming extensive administrative responsibilities in Kaiser Wilhelm‘s government. In 1905, he was appointed as Director General of the Royal Library in Berlin. Harnack and the Kaiser had a good relationship and often met for discussion. Sometimes their meetings included Houston Stewart Chamberlain, the author of The Foundations of the Nineteenth Century [3]. The reason the Emperor was drawn to Harnack was not to discuss religious matters, but because of Harnack‘s scholarly breadth and administrative astuteness. To the Kaiser, Harnack was an embodiment of Prussian diligence, competence, loyalty, patriotism, and objectivity. In March 1914, he knighted Harnack.[5]

In 1910, Harnack warned Kaiser Wilhelm that Germany was locked in competition with the imperial nations, and that the quality of scholarship, which needed funding, would determine the outcome. German academic institutes could not compete with the immense funds that research institutes in the United States had received from wealthy philanthropists. He said, “This cannot, this dare not remain the case, if German science and with it the Fatherland – its inward strength and its outward image – are to avoid grave damage.” The Kaiser then had the leaders of German industry fund the Kaiser Wilhelm Society for the Advancement of Science.[6] Harnack was appointed as the first President of the Society and a Krupp family member as his Vice President. Harnack had the personality to induce cooperation from specialists in different fields, and interest among the wealthy.[7]

harnzck2222.jpgHarnack on Christianity

Harnack‘s ideas on Christianity were developed in the final years of the nineteenth century and are found in his most famous work, History of Dogma (Lehrbuch der Dogmengeschichte), which was published in four volumes between 1886 and 1889, and in the popular work, What is Christianity? [4] (Das Wesen des Christentums), published in 1900. Both works have been translated into English.

Harnack believed that in the Early Church, the Christian faith was combined with elements of Greek thought that were not essential to the faith, and the result became the Christian dogma. Because of that, he thought, Christian theology over time became preoccupied with physics and metaphysics. But he did not think that the mixing of Christianity with Greek thought was some kind of degeneration. This process was dictated by necessity and was in itself good. The problem was that the dogma became fixed and authoritative for all time, and thus unable to cope with new exigencies as they emerged.[8]

Harnack‘s theology is liberal theology in the sense that it emphasizes the imperative of freedom: the freedom of thought, the pursuit of truth, and freedom from external interference. To him, theology as an academic discipline could not accept limits set by dogmas and Scripture that it held had to be believed in to attain salvation. He was also confident in the power of human thought and the ability to transcend one‘s subjectivity to attain genuine objectivity. In him, scrupulous reasonableness and unshakeable religious faith were combined, resting on his awareness of one‘s dependence on the absolute spirit.[9] Harnack read Goethe regularly and valued his maxims and reflections immensely. In him, as in Augustine, Harnack found a source of wisdom, understanding, and faith.[10]

According to Harnack, true Christianity was something simple and sublime: “It means one thing and one thing only: Eternal life in the midst of time, by the strength and under the eyes of God.”[11] To him, the concern of true religion was the fundamental difficulties of human existence such as living, finding meaning, and death. To the question of what was the basis of the highest form of religion in all of history, he answered, “Jesus Christ and his Gospel.” He added that this answer was exhaustive because it included the whole history of Christianity, but Christianity, not as a doctrine, but as life, “. . . again and again kindled afresh, and now burning with a flame of its own.”[12] He said that “. . . it must not be forgotten that in German Protestantism the ‘gospel’ means Jesus’ preaching of the kingdom of God.”[13] To him, Jesus was not part of the gospel, only God the Father. The meaning of the designation “Son of God” did not mean that Jesus was God incarnated, but rather that he had unique knowledge of God:

It is “knowledge of God” that makes the sphere of divine Sonship. It is in this knowledge that he came to know the sacred being who rules heaven and earth as Father, as his Father. . . Jesus is convinced that he knows God in a way in which no one ever knew him before, and he knows that it is his vocation to communicate this knowledge of God to others by word and by deed – and with the knowledge that men are God’s children.[14]

Harnack did not hold orthodox Christology in high esteem, thinking it enough to follow Luther, who had described Jesus as the “mirror of God’s paternal heart.”[15] Former archbishop Rowan Williams describes the three main pillars of Harnack’s theology thus: “. . . the fatherhood of God, the infinite value of the individual soul, and the higher righteousness . . .”[16]

The First World War

When the First World War approached, latent ideas began to emerge in Harnack’s thought and writings. Because of his standing in German society and his relationship with Kaiser Wilhelm, he was requested to help the Fatherland in the war effort.

On August 4, 1914, the day England declared war on Germany, the Kaiser gave a speech to the members of the Reichstag, written in part by Harnack, in which he stressed that Germany had the moral right to defend “. . . the place in which God has put us . . .”[17] Harnack drafted another speech for the Kaiser, which was delivered [5] on August 6. The speech was called To the German People (An das deutsche Volk), in which the Kaiser declared, “The issue is whether our Fatherland is to be or not to be; it is concerned with German power, German strength, German culture! We will hold fast to the German way, German fidelity, and German civilization to the last breath.”[18] A public declaration signed by Harnack and other German intellectuals defended German militarism: “Without German militarism German culture would long ago have vanished from the earth. [Our militarism] grew out of [our culture] for its protection. . . . Germany’s army and Germany’s people are one.”[19]

Harnack’s thought was permeated with his conviction that war was an essential part of history, and that nations could hardly establish themselves without rivalry that risked wars. War to him seemed to be required by nature. He had hoped that after Bismarck had united Germany and it had enjoyed its great material success, Germany could take its rightful place beside Britain and the United States, and European civilization would thus be brought to a point where major wars could be avoided. In January 1912, he wrote:

harnack3333.jpgThe progress of the development of world history has placed the three Germanic empires of England, North America and Germany at the apex of humanity as far as the main features of culture are concerned. Apart from their being related by blood, these three states have also a great inheritance in common. This common inheritance sets them the highest goals, but also lays on them the solemn obligation before the judgment seat of history to work peaceably together.[20]

But he sensed that tensions between the great powers of Europe were increasing, and in that same month he wrote:

. . . the English government so judges our political existence as France regarded it after the events of 1866. Just as it appeared to France intolerable that a united German state should have arisen in the heart of Europe that had grown stronger than them, so it appears to England intolerable that this state has so developed as to rival her spiritual and material forces.[21]

When the war broke out, Harnack was furious because Britain had sided with Russia, which he believed to be the great enemy of European culture.

Great Britain sides with Russia against Germany! What does that mean? That means: Great Britain breaches the dam that had protected Western Europe and her culture against the desert sands of the asiatic non-culture of Russia and the Panslavs. Now we Germans have to plug that breach in the dam with our own bodies. We will do it though soaked in streams of blood, and we will win through. We have to win through; for we protect the work of fifteen hundred years on behalf of all Europe and also on behalf of Great Britain! But the day when Great Britain breached the dam can never be forgotten in world history.[22]

For Harnack, the cause of the war lay:

. . . in the relationship of [his] Fatherland, the new Great Power, to the old Great Powers and in particular to the world-wide imperialism of England and to the hunger of Russia for new lands and for oceanic might. These older Great Powers did not want to let this powerfully developing Reich, which only strove for air and light in a peaceful manner, take its proper place. It was only a question of time and the constellation of events when they would initiate violent repression and which of them would seize the initiative.

On August 1, 1914, the day the war began, Harnack was giving his last lecture of the summer on the history of dogma. He began the lecture by telling his students that the Kaiser had worked towards peace to the limits of honor, and that they now had the privilege to fight a just war for the Fatherland. He told them that if they were called up, they must to go to the battlefield in the consciousness that they were fighting “With God, for King and Fatherland.” After he said that, the students started singing Martin Luther‘s hymn, “Ein feste Burg ist unser Gott [6]” (“A Mighty Fortress is Our God”).[23]

Serving the Fatherland in war was not against Christian morality, thought Harnack, rather the opposite. God had instituted the state, and from the point of view of the individual Christian, the state had no morality. The state had its own political morality, which was acting with honesty and purpose, deciding itself what was moral, as the contingencies of realpolitik arose. “What gives political ethics its distinctiveness is that the State is both the subject and the object of ethics . . .” he said. The struggle of states and nations on the world-historical stage was beyond the judgement of private morality. In fact, it was a revelation of “. . .the spirit that rules in all the manifestations of history.”[24]

Harnack was under the influence of an idea, powerful within Lutheranism, namely the distinction between God as He is revealed in Scripture and the hidden God in his own nature. The question of theodicy becomes irrelevant in this line of thought, because the hidden God is beyond good and evil. According to Martin Luther, God as he is revealed, does not will the death of the sinner, but the hidden God as he is in himself, wills the death of the sinner, “. . . and in fact wills all things that come to pass.”[25] In On the Bondage of the Will [7] (De Servo Arbitrio), Luther states that the hidden God “. . . neither deplores, nor takes away death, but works life and death and all things: nor has He, in this Character, defined Himself in His Word, but has reserved unto Himself, a free power over all things.”[26] Scripture is thus only a partial testament to the will of God; nature, history, and the emergence of peoples and states also bear witness to his will.

The Science of History

There was more to science than just the natural sciences, according to Harnack. He defined science as “. . . knowledge of reality for purposeful action.”[27] The lower stages of science are occupied with determining and ordering facts, and with the mechanics of the world, but the highest stage of science is where “. . . the conscious spirit meets us with ideas norms and values. At this stage the science of history comes into its own . . .”[28] He added, “Not only natural laws are operative in history, in it lives the spirit which gives birth to the idea, to values and norms, that is to say, to laws of freedom.”[29] The highest stage of science then leads to philosophy, which is itself not a science, but:

. . . an aristocratic activity and cultivates a synthesis which is not everyone’s concern. One must not forget that humanity has not found its upward way by the light of the torches of individual insights gained through quantitative examination but under the guidance of men who had a vision of a central sun and had the courage to advance from physics to metaphysics, from history to metahistory, from ethics to metaethics.[30]

Although Harnack thought it impossible to establish laws of history, he held that analogy was an excellent way to organize and understand historical phenomena. The significance of analogy was brought to light by Oswald Spengler in his “profound and thought-provoking” work, The Decline of the West [8] (Der Untergang des Abendlandes), published in 1918-1922:

[Spengler] was the first to show what a striking analogy exists between all the mental and spiritual phenomena of a given epoch and, then, how the drama of ascent, flowering, decline and fall unfolds in every great epoch. In that work he has taught us that, all the way from the understanding of space, time and number via mathematics, music, the creative arts, scholarship, the shaping of ordinary life up to the reflection of the Whole in philosophy and religion, one and the same forming, law-giving and symbolizing spirit or style is at work in every epoch.[31]

The study of history, according to Harnack, should occupy itself with knowing the institutions of the past. These institutions are the results of historical developments. Nothing that has not taken form in institutions can have a lasting effect on history, no ideas or even great men. “The totality which social groups as such represent is influenced permanently only by an institution which, whether written or unwritten, gives clear expression of itself in the form it imposes, the goals it inspires and the authority it exercises.”[32] The institutions originate in ideas, and the history of institutions reveals the history of ideas. “Therefore, all of the history of institutions is unprobed as long as the motivating ideas are unknown. The ideas are, however, the spirit.”[33] To Harnack, the spirit reveals itself through history.

We must now speak of the spirit. All history is the history of the spirit and has an inner happening for its foundation; the spirit, however, is one. Whether we possess much or little of it, it is always one and the same spirit working in us and in everything brought forth by history.[34]

Thus, history reveals a deep unity between historical events and ourselves, and our higher existence. History was for him essential for the development of character: “To broaden oneself inwardly through history does not only belong to education, it is education. Such education connects itself harmoniously to the inner life of the spirit.”[35] Rather than settle for our own personal experience:

. . . we must expand, with Faust, the ego that is ours into the whole world’s ego. This occurs . . . as we, in noble hunger, take into ourselves the whole of world-happening and all of history’s great and good personalities, transforming all into the fibers of our being . . . We shall remain wretched and in bondage if we limit ourselves to ourselves; we shall become rich and free if we enter every door of history and make ourselves at home in its spacious rooms.[36]

This was, to him, the only way to resist the outmoded on an intelligent basis: it could only be obliterated with the aid of correctly understood history. One of the most profound ideas of his science of history, which is particularly pertinent to European civilization’s current dissipation of its cultural, moral, spiritual, intellectual, biological, and material wealth, is his valuation of the progress of history. If it is granted that “. . . life is something of utter value . . .” one “. . . has in the preservation of life and its advance a standard by which to evaluate the processes of history. Obviously, this preservation and advance are not about the physical life of the individual person but about the higher spiritual life of the whole . . .”[37] He adds, that by applying this measure, “. . . it becomes clear that the orientation towards the conservation and preservation of life is correct and its opposite is false, that force is of value and that weakness corrupts . . .”[38] Ideas, institutions, and the behavior they shape matter because:

. . . everything crumbles under certain circumstances and we ourselves also fall to pieces bit by bit while, under other circumstances life is preserved, it follows that the one is bad and the other good. As to what those circumstances are, history makes unmistakably clear: to preserve life alone is the direction and force in which humans and humankind is set free “from the dominion of that which binds all” or, . . . from servitude to the merely natural and one’s own empirical ego. . . . Destructive to life, not only to only to the life of the whole but also to that of the individual, is the direction which raises to pre-eminence the physical well-being of the individual, and with that the struggle of all against all. No word confirms the course of world-history more assuredly than that of Jesus: that they who seek to save their lives only will surely lose it. The course of world events shows that behind the direction which strives energetically to rise up over the merely natural and egoism there lurk chaos and death.[39] [9]

Culture, is for Harnack an organism whose nature is to expand and advance and permeate all things. If culture loses its restless striving and ascent, “. . . it begins at once to harden into mere civilization; immediately the decay of its dying members sets in until barbarism arises which is the more shocking the more plentiful are the masks and the grimaces into which the higher values of a better day have been changed.”[40] A culture’s ascent and struggle for subjugation carries with it the reward of the preservation of life, while its opposite, descent and weakness, carries with it the punishment of decay and decomposition of life. Empirically, this striving is irrational, but “. . . is experienced as a powerful and blessed feeling for life.” Through history mankind has striven for something it has neither seen nor heard, acting as if God existed.[41]

Latter Years

After the war, Harnack, wanting to help rebuild Germany, supported the new constitution of the Weimar Republic, despite being unhappy with it. He thought that a new way of thinking was required if Germans were “. . . not to bear the entire cost of the world-revolution . . .” To him, the people and its spirit were more important than constitutions and forms of government:

We have to resist Mammonism, godlessness and the loss of ideals . . . for otherwise we will not be spared Bolshevism. New liberal forms alone achieve nothing; they will only have to give way to more ‘liberal’ ones if they are not permeated by a public spirit, seriousness and the courage for sacrifice.[42]

In 1919, in a sermon at the university, he put forth seven principles for a renewed Germany:

  1. Without a national consciousness there can be no peoplehood; without humanness no real greatness.
  2. Without authority there can be no organization.
  3. Without personality there can be no life that is worth living.
  4. Without determination to overcome class-divisions there can be no internal peace.
  5. Without capital there can be no culture.
  6. Without power there can be no state.
  7. Without selflessness and the fear of God there can be no future.[43]

He rejected many offers to join a political party and an offer to become Germany’s ambassador to the United States in 1921, focusing instead on theology for the rest of his life. His theology was beginning to come under attack by the rising neo-orthodox movement in theology, whose main proponent was Karl Barth, a former student of Harnack. The accusation was made that he, and other liberal theologians like him, had merged theology with militaristic nationalism.[44]

In the 1920s, Harnack began a passionate study of the second-century heretic Marcion. He valued Marcion’s gospel for its perfect love and for being purified of rigorous legalism. Marcion separated the “righteous” God of Judaism from the one found in the New Testament, and rejected the Old Testament. Harnack held that rejecting the Old Testament in the second century would have been a mistake. The Reformers of the sixteenth century were unable to withdraw from its legacy, “. . . but for Protestantism since the nineteenth century to continue to treasure it as a canonical document is the result of a religious and ecclesiastical paralysis.”[45]

Notes

1. Gary Dorrien, Kantian Reason and Hegelian Spirit: The Idealistic Logic of Modern Theology [10](Chichester: Wiley Blackwell, 2015), p. 321.

2. Martin Rumscheidt, “Introduction: Harnack’s Liberalism in Theology: A Struggle for the Freedom of Theology,” in Adolf von Harnack: Liberal Theology at Its Height [11], ed. Martin Rumscheidt (Minneapolis: Fortress Press, 1991), pp. 14-15.

3. Rumscheidt, 15-16.

4. Rumscheidt, pp. 17-18.

5. Rumscheidt, pp. 21-22 & 24.

6. Jon Agar, Science in the Twentieth Century and Beyond [12] (Cambridge: Polity Press, 2012), p. 101.

7. Rumscheidt, p. 24.

8. James Hardy Ropes, “Adolf Harnack [13],” The Biblical World, (vol. 7, no. 1, 1896), pp. 22-29.

9. Rumscheidt, p. 33.

10. Rumscheidt, pp. 15 & 21

11. Dorrien, pp. 326-327.

12. Dorrien, p. 327.

13. Adolf Harnack, Adolf von Harnack: Liberal Theology at Its Height, p. 147.

14. Harnack, p. 157.

15. Dorrien, p. 331.

16. Rowan Williams, “The Deadly Simplicities of Adolf von Harnack [14].”

17. Ibid.

18. J. C. O´Neill, “Adolf von Harnack and the entry of the German state into war”, Scottish Journal of Theology, (vol. 55, no. 1, 2002), p. 3.

19. Rumscheidt, p. 25.

20. O‘Neill, pp. 13-14.

21. O‘Neill, p. 12.

22. O‘Neill, p. 7.

23. O‘Neill, p. 15.

24. O‘Neill, p. 18.

25. Noah Kelley, “Luther’s View of the Hidden God and the Revealed God [15],” p. 4.

26. Martin Luther, The Bondage of the Will [16], sect. 64.

27. Harnack, p. 43.

28. Harnack, p. 45.

29. Harnack, p. 45.

30. Harnack, p. 45.

31. Harnack, p. 52.

32. Harnack, p. 54.

33. Harnack, pp. 56-57.

34. Harnack, p. 57.

35. Harnack, p. 57.

36. Harnack, p. 57.

37. Harnack, p. 59.

38. Harnack, p. 59.

39. Harnack, p. 59.

40. Harnack, pp. 59-60

41. Harnack, p. 60.

42. Rumscheidt, pp. 26-27.

43. Rumscheidt, p. 27.

44. Dorrien, pp. 332-333.

45. Rumscheidt, pp. 28-29.

 

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[5] delivered: https://www.youtube.com/watch?v=0j_SlC8Ppx4

[6] Ein feste Burg ist unser Gott: https://www.youtube.com/watch?v=ErKTZchVVeE

[7] On the Bondage of the Will: http://amzn.to/2k3vA2A

[8] The Decline of the West: http://amzn.to/2lkZbox

[9] [39]: #_ftn39

[10] Kantian Reason and Hegelian Spirit: The Idealistic Logic of Modern Theology: http://amzn.to/2kT6qD6

[11] Adolf von Harnack: Liberal Theology at Its Height: http://amzn.to/2kOxjsp

[12] Science in the Twentieth Century and Beyond: http://amzn.to/2loowKp

[13] Adolf Harnack: http://www.journals.uchicago.edu/doi/abs/10.1086/471791

[14] The Deadly Simplicities of Adolf von Harnack: https://lif.blob.core.windows.net/lif/docs/default-source/default-library/rowan-williams---the-deadly-simplicities-of-adolf-von-harnack---january-2014---lecture-transcript-pdf.pdf?sfvrsn=0

[15] Luther’s View of the Hidden God and the Revealed God: https://kelleys4christ.files.wordpress.com/2010/09/luther-research-paper-blog.pdf

[16] The Bondage of the Will: http://grace-ebooks.com/library/Martin%20Luther/ML_Bondage_Of_The_Will.pdf

jeudi, 02 février 2017

Presseschau Februar 2017

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Presseschau
Februar 2017
 
Wieder einige Links. Bei Interesse anklicken...
 
AUßENPOLITISCHES
 
Globale Verschuldung steigt auf 325 % der Wirtschaftsleistung
 
Studie zu sozialer Ungleichheit
Acht Menschen reicher als Hälfte der Welt
 
Wirtschaftsgipfel in Davos
Die vier Krankheiten des Kapitalismus
Die größte Sorge der Elite sind fallende Börsenkurse - normalerweise. Doch beim Wirtschaftsforum in Davos ist 2017 alles anders. Was Manager und Politiker diesmal umtreibt, ist viel schlimmer.
 
IWF-Bericht
Griechenlands Schuldenlast langfristig "explosiv"
 
Wagenknecht für Nato-Auflösung und Sicherheitsbündnis mit Rußland
 
"Das Jahr der Patrioten" - Treffen EU-kritischer Parteien in Koblenz (JF-TV Reportage)
 
Obamas Knieschuß
von Thomas Fasbender
 
„Das Zittern der Kollaborateure“ – FPÖ-Außenpolitiksprecher Dr. Johannes Hübner im ZUERST!-Gespräch
 
Alexander Van der Bellen
Österreichs neuer Präsident bekennt sich zu Europa
 
Frankreich
Rücktritt bei Anklage
Fillons rote Linie
 
Tschechiens Innenminister will Waffenzugang für Bürger erleichtern
 
Spezialeinheiten der Polizei nahmen in Wien Terrorverdächtigen fest
 
Gewalt in Großbritannien
Insel des Hasses
Großbritannien ist das Land mit den meisten Hassverbrechen in Europa. Die Leute sind dort aber gar nicht schlimmer als anderswo. Spielen Polizei und Staatsanwaltschaft ihr eigenes Spiel?
 
Bundeswehr im Nato-Einsatz
Panzertruppe bricht nach Litauen auf
Die Nato rüstet im östlichen Bündnisgebiet massiv auf, um Russland militärisch abzuschrecken. Die Bundeswehr verlegt aus diesem Grund eine Panzertruppe nach Litauen. Die Linke warnt vor einer Eskalation.
 
Mindestens 35 Tote bei Angriff auf Nachtclub Reina in Istanbul
 
Large Explosion Reported in Turkish City of Izmir
 
Turkey reinforcing its presence in al-Shahba
 
Nach dem Fall Aleppos
Der Syrienkrieg wird nicht enden, aber er ändert sich
 
"Was Sie über Aleppo hören, ist bestenfalls ein kleiner Teil der Wahrheit"
Interview mit dem Konfliktforscher Jan Oberg, der die Befreiung Aleppos als "weltgeschichtliches" Ereignis einstuft
 
Israelische Kampfflugzeuge greifen syrische Armee in Damaskus an
 
Syrien
IS zerstört Teile der antiken Stadt Palmyra
Während im Nordwesten von Syrien mehrere Dutzend Anhänger der Terrormiliz bei einem Luftangriff getötet werden, wird bekannt, dass die Extremisten neue Teile der antiken Stadt Palmyra zerstört haben.
 
Moderater Islam
Kampf gegen Kriminelle: Marokko verbietet Burkas
 
Fort Lauderdale: Der Mörder ist ein Islamist
Der 26-jährige Islamist Esteban Santiago hat am Flughafen Fort Lauderdale in Florida mindestens fünf Menschen erschossen und neun weitere verletzt.
 
Friedensnobelpreisträger Obama warf im letzten Amtsjahr 26.171 Bomben ab
 
(Zur Zeit nach Obama und zu den internationalen Eliten)
Me, Myself and Media 30 - Cheops, deine Zeit ist um!
 
Kommentar zu Trump
Der Anti-Achtundsechziger
 
Make thinking logical again
Der Schock über die Wahl Trumps lag wie ein Biberdamm im Gefühlsstrom der Deutschen. Doch nun bricht sich scheinbar etwas Bahn, was acht Jahre lang als gezähmtes und „differenziertes“ Rinnsal durch deutsche Gemütsschluchten und Blätterwälder kroch: Der latente linke Antiamerikanismus.
 
„Antifa“-Terror gegen Trump
Diesen kriminellen Abschaum kennen wir aus Deutschland zur Genüge. „Antifa“-Fahnen, Vermummung, Schlagwerkzeuge – damit wird in den USA unter Trump jetzt aufgeräumt!
 
Wahlkampfversprechen eingelöst
Trump kündigt Handelsabkommen TPP auf
 
Trump streicht Abtreibungslobby die Mittel
 
Nato
Trump wird Merkel nicht von der Angel lassen
 
Mit Goebbels‘ Sekretärin gegen Trump
Den deutschen Medienschaffenden sind in diesen Tagen im Umgang mit Donald Trump die letzten Schamgrenzen abhanden gekommen. Die jüngste Wunderwaffe gegen die „dritte Inkarnation des Teufels“ nach Napoleon und Hitler („Bild“ über Trump) heißt Brunhilde Pomsel, die am Freitag in einem Altenheim mit 106 Jahren starb. Sie war eine der ältesten Frauen Deutschlands. Im Zweiten Weltkrieg arbeitete sie als Sekretärin im Büro von Propagandaminister Joseph Goebbels.
 
Wahlleugner
Die Trump-Hasser, darunter ein Grossteil der Medien, kommentieren das Geschehen, als sei ein irrer Putschgeneral am Wüten.
 
Kredite für Enkel
US-Rentner müssen 67 Milliarden Dollar Studiengebühren abstottern
Fast drei Millionen Amerikaner über 60 Jahre sind verschuldet, weil sie Studiengebühren zurückzahlen müssen. Die meisten haben die Kredite für Kinder oder Enkel aufgenommen.
 
Millennials
Junge weiße Amerikaner verdienen viel weniger als ihre Eltern
Sie haben ein geringeres Einkommen, weniger Vermögen und seltener ein Haus: Jungen Weißen in den USA geht es heute schlechter als ihren Eltern in den Achtzigern. Anders ist die Lage bei Schwarzen und Latinos.
 
Proteste in Mexiko
Wut auf die Eliten, Angst vor der Zukunft
 
Nach Protesten in Mexiko steht das Land kurz vor einer Revolution und niemand spricht darüber
 

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INNENPOLITISCHES / GESELLSCHAFT / VERGANGENHEITSPOLITIK
 
Kanzlerin erinnert an Werte
Merkel stellt unmissverständlich klar: "Wir alle sind das Volk"
 
Staatsversagen. Schmerzhafte Erkenntnisse
 
Merkels Rechtsbruch? Unglaubliches zur Grenzöffnung & zur Migrationswelle - Flüchtlinge 2017
 
2017: Vier Kämpfe, vier Fronten
von Wolfgang Hübner
 
Neujahrsansprache Dr. Frauke Petry (AfD)
 
Die Unruhe der Etablierten
von Karlheinz Weißmann
 
(Polit-Satire)
Zwischenruf von der Grünen Couch – Folge 1
Patrick Schenk zu den Zeitläufen
 
Erika Steinbach verlässt die CDU und wirft Merkel Rechtsbruch vor
 
(Zu Norbert Lammert)
Volk als Fiktion
von Karlheinz Weissmann
 
Außenminister nimmt in Frankfurt den Ignatz-Bubis-Preis entgegen
Steinmeier warnt vor "völkischem Denken"
In Frankfurt nimmt der Außenminister und wahrscheinliche nächste Bundespräsident den Ignatz-Bubis-Preis an. Steinmeier sieht die Auszeichnung auch als Auftrag.
 
(Broder rechnet mit der medialen und politischen Kaste ab)
Henryk M Broder: "Kölner Silvesternacht - Es war ein Pogrom!" / Bürgerliche Freiheit in Gefahr
 
(Zu Martin Schulz)
Das Establishment hat seinen Populisten
von Thomas Fasbender
 
2017 - Jahr der Entscheidung
Martin Schulz – der größte Abkassierer von allen?
 
Nicolaus Fest zum Kanzlerkandidaten Martin Schulz
 
Terrorismus
BKA warnt vor Anschlägen mit Chemie-Waffen
 
Bundestagswahl
Spitzenkandidaten: Grüne spielen Demokratie
 
Das grüne Dilemma
von Björn Schumacher
 
Online-Petition
Grünen-Mitglied fordert Talkshow-Verbot für Rainer Wendt
 
Oberhausen: Polizei rechnet Einbruchszahlen runter
 
Verdacht der Bestechlichkeit
Staatsanwalt ermittelt auch gegen ehemaligen Regensburger OB
In der Parteispendenaffäre um den Regensburger SPD-Oberbürgermeister Wolbergs ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt gegen dessen Vorgänger. Auch dem CSU-Politiker Schaidinger wird Bestechlichkeit vorgeworfen.
 
Berlin: Unser Dorf soll schöner werden
Die Hauptstadtpresse bejubelt ihren neuen Bürgermeister, der der alte ist und uralte Ideen verfolgt - die aus der Hauptstadt der DDR. Der Staat kann alles, der Bürger nichts, außer Rad fahren.
 
Nach Rede zum Holocaust-Mahnmal
AfD-Chefin Petry: „Höcke ist eine Belastung für die Partei“
 
Björn Höcke und das »Denkmal der Schande«
 
Persönliche Erklärung von Björn Höcke zu seiner Dresdner Rede
 
Meinung
Höckes Bärendienst
von Michael Paulwitz
 
Nach Holocaust-Rede
AfD-Chef Meuthen hält Streit um Höcke für erledigt
 
Nach Höcke-Rede
Gabriel fordert Verfassungsschutz-Beobachtung der AfD
 
Nach kritisierter Rede
AfD-Vorstand leitet Ordnungverfahren gegen Höcke ein
 
AfD-Führung, es reicht!
Von Wolfgang Hübner
 
Die Rückkehr der sozialen Frage
 
(ebenfalls zur sozialen Frage)
Die soziale Frage
 
„Stolperstein in der Geschichte“
Uni Greifswald streicht ihren Beinamen „Ernst Moritz Arndt“
 
Mühlheim
Bogen zur Gegenwart konsequent gespannt
Schüler stellen Auschwitz-Projekt vor
 

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LINKE / KAMPF GEGEN RECHTS / ANTIFASCHISMUS / RECHTE
 
Identitäre Bewegung
Die neuen Rechten - hip und völkisch
Keine Glatzen mit Springerstiefeln, sondern smarte Jungs in Sneakern. Die Identitäre Bewegung gibt sich modern. Ihr Spielfeld: Facebook und Twitter. Ihre Haltung: national. Ihr Feind: der Islam.
 
(Die "antifaschistische" Journalistin Andrea Röpke bekommt mal wieder den WDR als Bühne zur Verbreitung ihrer Thesen gegen die "Identitären" zur Verfügung gestellt)
Das braune Netzwerk
Ein Film von Caterina Woj und Andrea Röpke
 
(…und eine Antwort auf Röpke von Martin Sellner)
 
Hausdurchsuchung bei Aktivisten der Identitären Bewegung Schwaben
 
PI-News
Undercover-Reporter reist mit Rechtspopulisten – und ist schockiert
 
(Links beeinflusste Amtskirchen…)
Meinung
Wider den Weltverbesserungsplan
von Karlheinz Weißmann
 
Bayern-Präsident Hoeneß hetzt gegen AfD
 
Der Fußball als Büttel der Antifa-Politik
Eintracht-Funktionäre wettern gegen AfD und Trump
 
Kardinal Marx zieht rote Linie zur AfD
 
Ingo Kramer
Arbeitgeberpräsident: AfD ist „tödlich für unsere Volkswirtschaft“
 
Nach kritischer Mail SPD-Mann Lauer outet Sparkassen-Mitarbeiter als AfD-Fan
Christopher Lauer ist immer wieder rechter Hetze ausgesetzt. Nun hat der SPD-Mann die Mail eines AfD-Anhängers veröffentlicht, abgesendet von dessen Sparkassen-Account.
 
(SPD-Politiker Christopher Lauer)
Der Schmalspur-Denunziant
von Michael Paulwitz
 
(Zu Saskia Esken, Christopher Lauer, Rainer Faus…)
Unbelehrbare Denunzianten
von Michael Paulwitz
 
(Zu Andrej Holm)
Linker Staatssekretär absolvierte Schulungskurs für Stasi-Laufbahn
 
Berlin
Müller entläßt Stasi-belasteten Staatssekretär Holm
 
„Arglistige Täuschung“
Humboldt-Universität entläßt Andrej Holm
 
(Zu Lalon Sander)
Auf einen Bubble Tea mit der „taz“
 
von Felix Krautkrämer
 
(Zur Erinnerung hier nochmals etwas zur Ideologie von Lalon Sander…)
Rassismus in der „taz“
 
Sahra Wagenknechts Freischwimmen gegen Rechts
 
(Der "Links-Staat"…)
Doku „Der Links-Staat“
Bayerischer Rundfunk geht gegen unliebsame DVD vor
 
Historisches Urteil in Karlsruhe
Bundesgerichtshof entscheidet: NPD wird nicht verboten
 
Rechte unter Artenschutz
Kommentar: NPD wird nicht verboten
 
(Geld möglichst nur für etablierte Parteien…)
NPD-Urteil
Beuth will Finanzierung der Partei überprüfen
 
Reichsbürger im Visier
Razzien gegen mutmaßliche Rechtsextremisten in mehreren Bundesländern
 
(Wenn mal wieder von "jungen Leuten" die Rede ist…)
Hanau
Suppe aus der "Volxküche"
Autonomes Kulturzentrum feiert 30-jähriges Bestehen
 
Thema "Geschlechterforschung"
Proteste gegen AfD-Vorlesung an der Magdeburger Uni
An der Universität Magdeburg ist eine geplante Veranstaltung der AfD von Studenten gestoppt worden. Die Rechtspopulisten um André Poggenburg verließen nach Randalen den Raum.
 
Linksextreme dürfen an Universität Blockaden üben
Wenn sich im Sommer die mächtigsten Staatschefs der Welt in Hamburg treffen, werden auch diverse Linksextreme demonstrieren. An der Hamburger Uni dürfen sie für ihr Training die Räumlichkeiten nutzen.
 
TU Dortmund: Öffentliche Gründung der „Anarchistischen Hochschulgruppe“ an Nationalisten gescheitert!
 
Berlin
Linksextremisten bekennen sich zu Steinwürfen auf Polizei
 

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EINWANDERUNG / MULTIKULTURELLE GESELLSCHAFT
 
(Zur Lobbyorganisation Pro Asyl)
Pro Asyl – Migrationsnetzwerk und Meinungsmacht
 
Starker Anstieg der Migrationsbereitschaft in Nordafrika
 
Asyl in Deutschland
Familiennachzug um 50 Prozent gestiegen
Das Auswärtige Amt erteilte im vergangenen Jahr 105.000 Visa. Dabei waren besonders viele Syrer und Iraker. Zudem nahm Deutschland mehr als 12.000 Asylbewerber zurück.
 
Bundespolizist: Grenze zu NRW „offen wie ein Scheunentor“
 
Generation haram
 
(Die taz gibt Tipps zur Scheinehe für Einwanderungswillige…)
taz.gazete-Ratgeber
Welcome to Almanya
Sie leben in der Türkei und wollen nach Deutschland migrieren? Das wird nicht einfach. Hier sind fünf Möglichkeiten zur Auswanderung, vier davon legal.
 
Papiere? Der Eritreer schüttelt den Kopf
 
Keine Handy-Kontrolle von Asylbewerben ohne Papiere
 
Generalstaatsanwaltschaft ermittelt - Syrische Botschaft in Berlin verkauft angeblich Pässe
 
Geburtsdatum 1. Januar
Flüchtlinge werden volljährig: Asylkosten für Kommunen explodieren
 
(Ein Beispiel aus dem Ausland)
Israel zieht Gehalt von Asylbewerbern ein
 
Özdemir fordert Visa-Erleichterung für Maghreb-Staaten
 
Zeichen der Wiedergutmachung
Brandenburg schiebt Opfer „rechter Gewalt“ nicht mehr ab
 
Mehr als 5.000 abgelehnte Asylsuchende
Brandenburg schiebt kaum ab
 
Erneute Sammelabschiebung
Bloß nicht abschieben
von Moritz Schwarz
 
Mitarbeiterin zeigte 300 Asyl-Sozialbetrüger an – Gegen den Willen der Aufnahmebehörde
 
Braunschweig
Scheinidentitäten: Ermittlungen in 100 Betrugsfällen
 
Haushalt 2016
21,7 Milliarden Euro für Flüchtlinge
 
Migrationspolitik - Jedes Unrecht beginnt mit einer Lüge
 
Merkels Rechtsbruch? Unglaubliches zur Grenzöffnung & zur Migrationswelle - Flüchtlinge 2017
 
(Die nächste Kunst-Propaganda-Aktion zur Beeinflussung von Schülern)
Ideen gegen Menschenfeindlichkeit
Demokratie trifft Street-Art
 
(Sie sind offenbar gekommen, um deutschen Rentnern den Po zu putzen…)
Vorstoß von Hermann Gröhe
Flüchtlinge sollen Pfleger werden
 
Polizeigewerkschaft sucht nordafrikanische Polizeischüler
 
Gesellschaft im Wandel
Immer mehr Polizisten mit Migrationshintergrund
 
(Einwanderungshelfer klagen…)
PEGIDA-Bachmann hat schon wieder einen neuen Prozess am Hals
 
Flüchtlinge 300 Euro für Taxifahrt zum Sozialamt!
 
Integration soll gefördert werden
Ansturm auf Fahrschulen durch Asylbewerber
 
Integrationspolitik
Ex-Lageso-Chef fordert Lotsen für jeden Flüchtling
 
90 Prozent wollen bleiben
Milliarden für Integration von Zuwanderern notwendig
 
Kripo-Chef kritisiert Bund nach massenhaftem Sozialbetrug durch Asylbewerber
 
Flüchtlinge sind nicht krimineller als Deutsche –
sie begehen nur mehr Straftaten: Das Ergebnis meines Aufrufs zur statistischen "Tiefenbohrung" vom 8. Dezember 2016
von Michael Klonovsky
 
(Auch ein Lösungsversuch… Mehr rot-grüne Pädagogen mit vom Steuerzahler finanzierten Arbeitsstellen versorgen…)
Erzieher: Polizisten allein schaffen es nicht
Damit junge Flüchtlinge nicht zu Kriminellen werden, braucht Deutschland mehr Erzieher.
 
90 Prozent arbeitslos
Österreich: Immer mehr Anzeigen gegen Asylbewerber
 
(Nachtrag zur Rezeption des Berlin-Attentats)
Von Leichenfledderer zu Leichenfledderer
 
Attacke auf Weihnachtsmarkt
Wagenknecht gibt Merkel Mitschuld an Terroranschlag
 
Nach Protesten: Gedenkminute in Berlin für Anschlagsopfer
 
(Zum Berliner Attentat)
Eine widerwillige „Schwamm drüber Stimmung“
Andere Länder, andere Sitten: die Opfer des Attentates am Stade de France von Paris wurden mit einem bewegenden  Staatsbegräbnis beigesetzt. (…)In den letzten drei Wochen wurde nicht bekannt, dass Spitzenpolitiker die Verletzten des Berliner Attentats im Krankenhaus besucht hätten. (…)
 
Weihnachtsmarkt-Anschlag Berlin, eine Stadt ohne Mitgefühl
 
Behörden wußten von IS-Terroristen im Flüchtlingsstrom
 
Deutschland im Jahr 2017: Ein Kommentar von Claus Strunz
 
Libanesische Familienclans beherrschen im Ruhrgebiet ganze Straßenzüge
Parallelwelten? "No-Go-Areas"? Wie die Sicherheitslage im Gelsenkirchener Süden aussieht, schildert ein Polizist vor einem U-Ausschuss im Landtag. Von mafiösen Strukturen ist die Rede.
 
Berlin-Neukölln
Auto an Silvester abgefackelt: Tatverdächtige sind wieder frei
 
»Das Verschweigen hat System« Kositza im COMPACT-Gespräch
Ellen Kositza sprach für die aktuelle COMPACT-Ausgabe mit Jürgen Elsässer über ihr Buch Die Einzelfalle und das dröhnende mediale Schweigen zum Frauenhaß muslimischer Zuwanderer.
 
(So etwas muss ja auch erst einmal mit Steuerzahlergeld erklärt werden…)
Senat startet Postkartenaktion "Nein heißt Nein"
Kurz vor Silvester startet Gleichstellungssenatorin Dilek Kolat eine Aktion, um die Strafbarkeit sexueller Belästigung aufmerksam zu machen.
 
Silvester in Köln
Große Gruppen von Nordafrikanern irritieren die Polizei
 
Simone Peter und die Polizei
Die Wirklichkeit drängt ans Licht
von Karlheinz Weißmann
 
Kommentar
Neujahrsnacht hinterlässt bitteren Nachgeschmack
 
Schwarzer: Nordafrikanern ging es um Machtprobe
 
Silvesternacht
„Klientel von 2015“: Warum zog es erneut mehr als 1000 Nordafrikaner zum Dom?
 
Silvesternacht
Polizist schildert Einsatz: „Die haben Konfrontation gesucht“
 
Die herbeifantasierte „Realität“ der Frankfurter Rundschau
Linker Kampfjournalismus, einmal näher betrachtet
 
(Das hat eigentlich alles gar nichts mit Nordafrikanern zu tun…)
Ausländerbeirat lobt Kölner Beamte
„Dankeschön an Polizei“
 
Kontrolle von Nordafrikanern
Köln: Polizei verteidigt Silvestereinsatz
 
Kölner Polizei distanziert sich von „Nafri“-Tweet
 
Zahlreiche Sex-Attacken an Silvester
 
Frankfurter Polizei meldet Festnahmen wegen sexueller Belästigung
Die Frankfurter Polizei hat in der Silvesternacht mehrere Männer festgenommen. Gegen alle fünf sei ein Strafverfahren eingeleitet worden. Auch andernorts in Hessen gab es Zwischenfälle.
 
Silvester in Deutschland
Im Belagerungszustand
von Michael Paulwitz
 
Grüner Realitätsverlust, Terror und Nafri-Debatte im Jahr der Entscheidung
 
(Der "Spiegel"-Kommentator Christian Neeb versucht naseweis nachzutreten und die Polizei zu maßregeln…)
Meinung
von Thomas Fasbender
Typisch deutsche Autoaggression
 
Safia S. zu sechs Jahren Haft verurteilt
 
Betonpoller sollen Karneval sichern
 
Hamburg
Sexueller Übergriff: Polizei fahndet nach Afrikanern
 
(Ein weiteres Argument für mehr Migranten im Polizeidienst…)
Ermittler-Azubis rasten aus
Wilde Schlägerei an Polizeiakademie
 
Wuppertal und die Brandstifter
Für die Justiz in Nordrhein-Westfalen ist der Anschlag auf eine Synagoge ein Akt der Kritik an Israel
 
Godshorn
Polizei Langenhagen sucht Täter Zwei Räuber überfallen schwangere Frau
Nach einem Raubüberfall auf eine sichtbar schwangere Frau sucht die Polizei nun mithilfe eines Phantombildes einen der beiden Täter. Das 37 Jahre alte Opfer war bei der Tat in Godshorn verletzt worden und musste ins Krankenhaus.
 
Kleve
Vater fasst möglichen Vergewaltiger seiner Tochter
 
("leicht dunkler Teint"…)
15-Jähriger in Pforzheim brutal ausgeraubt
 
Täter wollte Opfer mit Hepatitis anstecken
Polizeibekannter Vergewaltiger aus Pakistan kann nicht abgeschoben werden
 
Uni München: Mutmaßlicher Vergewaltiger gefaßt
 
München
Bande attackiert und beraubt drei Jugendliche
 
Schülergewalt in Neumünster
Gewalt in DaZ-Klassen: Landtagsabgeordneter Volker Dornquast im Interview
 
Migrantenterror in Göteborg, oder wie eine No-Go-Zone entsteht
 
Tat gefilmt
Mutmaßliche Vergewaltigung: Schwedische Polizei nimmt Verdächtige fest
 

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KULTUR / UMWELT / ZEITGEIST / SONSTIGES
 
(Marx-Monument für Trier. Wann folgen Lenin und Stalin?)
Geschenk aus China
Das ist der Mega-Marx für Trier
 
(Jahrhunderte alter Kunststreit)
Figuren und Theater
Geklaute Buddha-Statuen und provozierende "Trostfrauen"-Skulpturen: Südkorea und Japan streiten sich derzeit um gleich mehrere Skulpturen. Und nun sorgt ein Gerichtsurteil für neuen Ärger zwischen den beiden Nationen.
 
Sanierung: Schaut auf diese Schulen!
Übel riechende Toiletten, defekte Dächer, Schimmel an den Wänden – Deutschlands Schulen ähneln Ruinen. Bisher hielt man das für ein ästhetisches Problem. Dabei geht es weit darüber hinaus, wie man an einer Schule in Berlin sieht.
 
LGBTQ: Auch Transgender-Jungen dürfen Pfadfinder sein
In den USA können alle Jungen Mitglied der Boy Scouts werden. Egal, welches Geschlecht in ihrer Geburtsurkunde steht. Bei den Pfadfinderinnen ist das schon Alltag.
 
Not to be normal
Das "Normale" wird gemacht. Endlich mal ein Phänomen, bei dem unstrittig ist, daß wir es mit sozialer Konstruktion zu tun haben und nicht mit Naturgegebenheiten, nicht wahr?
 
(Zum Online-Angebot "Funk")
Funky Business
Von Akif Pirincci
 
Top Zehn der „Fake News“ 2016
Die Deutungshoheit wackelt
 
„First Draft Partner Network“
Deutsche Medien treten Bündnis gegen „Fake News“ bei
 
(Wenn Claus Kleber mit von der Partie ist, wird sicher alles gut…)
Kampf gegen gefälschte Meldungen
Facebook setzt im Kampf gegen „Fake News“ auf Correctiv
 
Die inszenierte Wirklichkeit
Von der TV-Schnulze bis zur Geschichtsdoku: Wie ARD und ZDF die Wahrheit verfälschen
 
(Zu "Fake News")
Ein Gott, ein Recht, keine Wahrheit
von Thomas Fasbender
 
Medien
Gouvernanten in der Krise
von Michael Paulwitz
 
Merkel-Selfie
Flüchtling zieht wegen Hetze bei Facebook vor Gericht
Das Bild eines Flüchtlings, der mit der Kanzlerin ein Selfie macht, ging um die Welt. Unbekannte unterstellen dem Mann später Straftaten – verbreiteten Fake News. Jetzt klagt er.
 
Wenn Journalisten nach Zensur rufen
 
(Zur "Fake-News"-Kontrolle)
Feuchter Alptraum
von Maximilian Krah
 
(Die linke Jury hat mal wieder etwas passendes herausgesucht…)
Diffamierende Sprache
"Volksverräter" ist das Unwort des Jahres 2016
Sprachwissenschaftler haben das Unwort des Jahres bekannt gegeben: Sie entschieden sich für den Begriff "Volksverräter", mit dem rechte Pöbler oft Politiker beschimpfen.
 
Wieder mal ein politisch einseitiges "Unwort des Jahres"
Die Bürger Für Frankfurt machen alternative Vorschläge
 
Am Meinungs- PRANGER ---- RE-UP
 
Politische Korrektheit führt zur geistigen Knechtschaft
Von Norbert Bolz
 
„Nazi“ ist das global erfolgreichste deutsche Wort
 
Identität
Was es heute heißt, deutsch zu sein
 
Volk – Aufgabe statt Konstrukt
von Martin Sellner
 
Warum man das Deutsche Volk schwach halten will
Von Andreas Popp
 
S.P.O.N. - Der Schwarze Kanal In der Identitätsfalle
Der Kolumnist hat den Finanzminister einen Schwaben genannt - das schreit nach Strafe. Halb Baden schickt Leserbriefe. Was verrät die Empörung über unser Heimatgefühl? Kann man seine Identität ändern, wenn man lang genug in Stuttgart lebt?
Eine Kolumne von Jan Fleischhauer
 
Demokratie als Religion?
Über die erschreckenden Hintergründe eines Dogmas
von Andreas Popp
 
Briefwechsel zwischen Claus Leggewie und Götz Kubitschek
 
Umbruchszeiten
 
Hans-Dietrich Sander ist tot
 
London
Zu eurozentrisch
Studenten wollen weiße Philosophen von Lehrplan verbannen
 
(Belästiger werden es in Zukunft einfacher haben…)
Gender-Debatte
Grüne planen Unisex-WCs in Berliner Behörden
 
(Schräg…)
Berlin: Anti-Trump Feminists chant "Allahu Akbar" at "Women's March" against Inauguration
 
Political Correctness
Vom Medienphantom zum rechten Totschlagargument. Die sonderbare Geschichte der Political Correctness
 
Praktische Alternativen fürs Volk
von Felix Menzel
Was glauben Sie, wieviel Geld bei den Anhängern der patriotischen Opposition „herumliegt“? Mit „herumliegt“ ist gemeint, daß es jederzeit verfügbar ist, aber gegenwärtig nicht gebraucht wird.
 
(THRIVE Deutsch) GEDEIHEN: Was Auf Der Welt Wird es Brauchen?
 
(Die nächste Hakenkreuz-Horror-Boulevardmeldung…sofort bei Amazon bestellen…)
Swastikas im Schnee - Winterstiefel hinterlässt Hakenkreuz-Abdrücke
 
(…und endlich. Erleichterung macht sich breit.)
US-Firma nimmt Hakenkreuz-Schuhe vom Markt
(Nun dürfen sich alle freuen, und diese Akte kann endlich ad acta gelegt werden…)
Alois Brunner starb in Damaskus
Nazi-Kriegsverbrecher hauste in Kellerloch
 
Alles eine LÜGE! - die echten Kriegsursachen von 1939
Generalmajor a.D. Gerd Schultze-Rhonhof spricht in München über die Kriegsursachen 1939
 
Frankfurter Polit-"Tatort" über Sprachchaos
"Nafris" gegen "Nazi Bitches"
 
(Dazu…)
Das war's. Diesmal mit: gewaltverherrlichendem Sauerteig und der umfänglichen Naziszene in Frankfurt
 
(Ebenfalls zur "Tatort"-Propaganda)
Danke ARD - die 3 besten Lügen im Identitären – Tatort
 
(Zum Linksdrall und der Selbstkorrumpierung der Kunst- und Kulturszene)
Macht, Kunst, Geld
 
Oscarverleihung
Rassismus in Hollywood?
 
Messertanz
von Johannes Konstantin Poensgen
Der Schnitt durch unser Volk wurde mir nie so fühlbar, wie in dem interessantesten und kultiviertesten Gespräch, das ich seit langem geführt habe. Während einer Bahnfahrt von Koblenz nach Trier begegnete ich einem, ja was eigentlich?
 
Fußball
Real Madrid entfernt Kreuz aus Emblem
 
Änis Ben-Hatira
Fußball-Profi verteidigt Salafisten-Verein
 
Neue Mönche im Kloster Neuzelle
Heiligenkreuz/Neuzelle – 199 Jahre nach der Säkularisation des Klosters Neuzelle in Brandenburg haben die Mönche von Stift Heiligenkreuz in ihrer Kapitelsitzung am 10. November 2016 entschieden, eine Wiederbesiedelung des Klosters Neuzelle zu wagen.
 
Nicolas Cage gibt Dino-Schädel zurück
Reiche Amerikaner kaufen geschmuggelte Fossilien / Jetzt wehrt sich die Mongolei.
 
Sollen Katzenbesitzer für ihre Tiere Steuern zahlen?
 
(Ein Hund, der ein Schaf sein sollte… Leserkommentare beachten)
Dieser dreiste Steuertrick löste einen Polizeieinsatz aus
 
Syrien wie alles begann
Die Anstalt
 
Niemand ist sicher: "Mister"!
Das Warten hat ein Ende: Nach fast acht Jahren und dem Umweg über drei (!) verschiedene Verlage ist der dystopische Roman Mister aus der Feder Alex Kurtagićs endlich in deutscher Übersetzung erhältlich!
 
Berlin und Potsdam 1945 (in Farbe und HD 1080p)
 

samedi, 28 janvier 2017

Parviz Amoghli: Ernst Jünger und wir - Der Waldgang heute

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Parviz Amoghli: Ernst Jünger und wir - Der Waldgang heute

Der Berliner Publizist und Filmemacher Parviz Amoghli formulierte am 25. Februar 2016 seine Sicht von Ernst Jüngers Buch „Der Waldgang“ für die heutige Zeit: „Der Waldgang weist dem freien Einzelnen einen Weg aus dem Dilemma. Und der führt ihn immer weiter zurück in Richtung Ursprung, also genau entgegengesetzt zum Zug der Zeit.“

vendredi, 27 janvier 2017

Hans-Dietrich Sander ist tot

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Hans-Dietrich Sander ist tot

von Martin Lichtmesz

Ex: http://www.sezession.de 

Hans-Dietrich Sander, Schüler Brechts, Herausgeber der Zeitschrift Staatsbriefe und unermüdlicher Publizist für die deutsche »Reichsrenaissance«, ist in der Nacht vom 24. zum 25. Januar 2017 verstorben. Aus diesem Anlaß folgt nun die Würdigung Sanders aus dem Staatspolitischen Handbuch, Bd. 3, die Martin Lichtmesz verfaßte.

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

(Text aus dem Band Vordenker des Staatspolitischen Handbuchs, Schnellroda 2012.)

HDS-3.jpg»Konsequent, hochmütig und rücksichtslos « sei der Tonfall, den der »nationale Dissident« Hans-Dietrich Sander in seinen Schriften anstimme, voller Verachtung für die »feigen fetten Fritzen der Wohlstandsgesellschaft «, was ihn »Gott sei Dank in einen unversöhnlichen Gegensatz zur großen Mehrheit der Bürger der Bundesrepublik Deutschland« bringe. Dennoch müsse verhütet werden, daß »diese stilisierte Einsamkeit, diese ›Kleistsche Radikalität‹ wieder Anhänger findet«.

Denn: »Schon ein paar Tausend wären zu viel für die zivile, parlamentarische Bundesrepublik.« So furcht- wie respektvoll urteilte 1989 der Sozialdemokrat Peter Glotz über den Mann, den Armin Mohler »den unbequemsten Vertreter der Neuen Rechten« nannte und der sich selbst stets jeder Kategorisierung dieser Art entzog. Sander wuchs in einem kleinen mecklenburgischen Dorf auf und besuchte ab 1939 das Gymnasium in Parchim. In Kiel erlebte er als junger Marinehelfer den Krieg in Form von massiven Luftangriffen. Er betonte später, daß diese Erfahrung keinen Platz für »Schuldgefühle« ließ und er den gegen Deutschland erhobenen Anschuldigungen von Anfang an skeptisch gegenüberstand. Er sah sich schon früh als »Reichsdeutscher, der in der Stunde Null nur angeritzt wurde«.

Ab 1949 studierte er Theaterwissenschaften und Germanistik in West-Berlin. Herbert Ihering vermittelte ihm eine Hospitanz bei den Proben des Berliner Ensembles. Die Faszination durch Bertolt Brecht infizierte Sander mit dem Kommunismus. Er brach mit dem politischen und wirtschaftlichen System Westdeutschlands und zog 1952 nach Ost-Berlin, wo er als Dramaturg und Theaterkritiker tätig war. Sein kommunistisches Engagement erlosch am 17. Juni 1953, und im Dezember 1957 ging er wieder zurück in den Westen, dem er allerdings weiterhin kritisch gegenüberstand. 1958 bis 1962 arbeitete Sander unter der Schirmherrschaft Hans Zehrers als Redakteur für die Welt. Seine Arbeit dieser Jahre konzentrierte sich auf das Feuilleton und war nur indirekt politisch geprägt.

HDS-2.jpg1963/64 ging er für ein Forschungsprojekt über revolutionstheoretische Schriften nach Zürich. Im Rahmen dieses Projekts nahm er Kontakt zu bedeutenden Sozialisten, Kommunisten und Ex-Kommunisten wie Boris Souvarine, Giangiacomo Feltrinelli oder Oskar Lange auf. 1965 holte Hans Zehrer Sander zur Welt zurück. Zehrer starb 1966, Ende 1967 wurde Sander entlassen. Die raschen Siege der Studentenrevolte entlarvten in seinen Augen die Brüchigkeit des politischen Systems. Zwischen»liberaler Restauration wie ihrer linken Unterwanderung« führte der Weg zu dezidiert nationalen Positionen, die sich im Laufe der Jahre radikal zuspitzen sollten. 1969 promovierte Sander bei Hans-Joachim Schoeps mit der dogmengeschichtlichen Studie Marxistische Ideologie und allgemeine Kunsttheorie.

Eine Fußnote der 1970 in Buchform erschienenen Dissertation reproduzierte erstmalig den inzwischen berühmten Brief Walter Benjamins an Carl Schmitt, den Theodor W. Adorno in seiner Benjamin-Edition unterschlagen hatte. Mit Schmitt pflegte Sander seit 1967 einen intensiven Briefwechsel, der bis 1981 anhielt. Sanders Geschichte der Schönen Literatur in der DDR (1972), zum Teil aus der Warte eines Augenzeugen geschrieben, löste eine heftige Kampagne aus, in deren Folge der Verlag das Buch aus dem Vertrieb zog. Sander verlor nun zunehmend an publizistischem Spielraum. Asyl fand er in Caspar von Schrenck-Notzings Criticón und in William S. Schlamms Zeitbühne.

1975/76 war er kurzzeitig Lehrbeauftragter an der TU Hannover und auf Einladung Jacob Taubes 1978/79 Gastdozent an der Freien Universität Berlin. Der nationale Imperativ (1980), sein erstes dezidiert politisches Buch, versammelte »Ideengänge und Werkstücke zur Wiederherstellung Deutschlands« und stellte dabei gar »propädeutische Überlegungen zum Vierten Reich« an. 1983–86 übernahm er die Chefredaktion der Deutschen Monatshefte.

Die Auflösung aller Dinge (1988), eine meisterhafte polemische Studie »zur geschichtlichen Lage des Judentums in den Metamorphosen der Moderne «, überschritt als erstes Buch nach 1945 den »Rubikon« (Habermas) einer kritischen Neusichtung der »deutsch-jüdischen Frage« »unter dem Gesichtspunkt der politischen Eschatologie«. Den Hintergrund bildete der Begriff der »Entortung« als zentrales Kennzeichen der Auflösungsprozesse der Moderne. Von Bedeutung sind auch die darin enthaltenen »Thesen zum Dritten Reich«.

Pünktlich zur Wende verwirklichte Sander 1990 das langgehegte Projekt einer eigenen Zeitschrift, der Staatsbriefe, die er als »Freistatt für das offene Wort« im Dienste der »Renaissance des nationalen Denkens« konzipierte. Als Emblem diente der Grundriß des Castel del Monte, entsprechend dem kühnen Programm einer Wiederbelebung einer ghibellinischen Reichsidee, an der Sander mit provozierender Unbeirrtheit festhielt. Zu den Mitarbeitern der ersten Stunde zählten u. a. Armin Mohler, Günter Zehm, Hans-Joachim Arndt, Günter Maschke, Robert Hepp, Salcia Landmann, Reinhold Oberlercher und Wolfgang Strauss.

Die Hoffnungen, mit den Staatsbriefen ein wirkungsvolles Pendant zu Hans Zehrers Tat und ein weltanschaulich weitgespanntes Forum auf nationaler Basis zu lancieren, zerstreuten sich allerdings ebenso schnell wie die Erdrutschstimmung der Wendezeit. Die hochkarätige Mitarbeiterschaft dünnte sich bereits nach dem ersten Jahrgang merklich aus; im Jahre 2000 wurde die Zeitschrift schließlich eingestellt. Viermal im Jahr schreibt der streitbare Autor noch für die österreichische Zeitschrift Neue Ordnung, sein Hauptaugenmerk gilt dabei weiterhin der laufenden Selbstzersetzung des liberalen Systems.

Lieferbare Literatur

Hans-Dietrich Sander: Der ghibellinische Kuß, 208 S., geb., 22 €, Band 1/10 der Gesamtausgabe – hier bestellen

Hans-Dietrich Sander: Politik und Polis, 271 S., geb., 26 €, Band 2/10 der Gesamtausgabe – hier bestellen

(Herausgegeben von Heiko Luge sind diese beiden Titel die ersten Bände der Gesamtausgabe, deren einzelne zehn Werke von 2016 bis 2019 ediert werden. Alle Titel sind nach Erscheinen über antaios.de zu beziehen.)

Außerdem lieferbar ist folgende Festschrift für Sander, die von Schülern, Zeitgenossen und Weggefährten verfaßt wurde:

Heiko Luge (Hrsg.): Grenzgänge. Liber amicorum für den nationalen Dissidenten Hans-Dietrich Sander, 354 Seiten, geb., 29,90 € – hier bestellen

mercredi, 18 janvier 2017

2017 und die Rückkehr der Geschichte

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2017 und die Rückkehr der Geschichte

Deutschland braucht ein Ende der Geschichtsverblendung

von Willy Wimmer

Ex: http://www.zeit-fragen.de 

km. «Das Ende der Geschichte», das der US-Amerikaner Francis Fukuyama im Sommer 1989 erstmals mit einem Essay in der neokonservativen Zeitschrift «The National Interest» und 3 Jahre später mit einem ausführlichen Buch ausrief, war wohl von Beginn an mehr ein Bestandteil von Propaganda als seriöse Analyse. Fukuyamas These konnte mit «Glauben an den ‹Endsieg› des US-Modells in Politik und Wirtschaft» übersetzt werden und passte sehr gut zur US-amerikanischen Tradition, ihrem Land ein «manifest destiny» zur Führung der Welt zu bescheinigen. Der Ideologie folgte auch in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts die tatsächliche US-Politik. Heute, 25 Jahre später, ist der Scherbenhaufen offenbar, und kein vernünftiger Mensch spricht mehr von einem Ende der Geschichte. Geschichtliche Bezüge und Geschichtsdeutungen erlangen wieder zu Recht Gewicht, nicht zuletzt auch, weil sich geschichtliche Ereignisse mit runden Zahlen jähren. 2014 war es der 100 Jahre zurückliegende Beginn des Ersten Weltkrieges, 2015 70 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges und so weiter und so fort.


Willy Wimmer macht in seinem Text den Versuch, auch für das Jahr 2017 deutlich zu machen, wie Geschichte nachwirkt und «lebt». Aber nicht immer so, dass es uns lieb sein kann: Nicht nur die Aussage des ersten Nato-Generalsekretärs Lord Ismay über die Rolle der Nato gegenüber Deutschland und Russ­land, sondern auch das Streben von Staaten und Völkern in Ost- und Südost-Europa, Kleinasien und der arabischen Welt, die Ergebnisse der Versailler Verträge zu revidieren. Und nicht zuletzt: das wachsende Bewusstsein Russlands für die Geschichte des eigenen Landes im 20. Jahrhundert, für die Bedeutung der beiden Revolutionen im Jahr 1917, für die fragwürdige Rolle der westlichen Staaten bei diesen beiden Revolutionen und deren zerstörerische Ziele auch in den Jahren danach. Zum Beispiel: die angelsächsischen Versuche nicht erst vor und während des Zweiten, sondern auch schon im Ersten Weltkrieg, Russland (später die Sowjet­union) zu schwächen, zu zerlegen und in den Griff zu bekommen und dafür Deutschland zu instrumentalisieren. Um so «2 Fliegen mit einer Klappe zu schlagen»: beide wichtigen europäischen Kontinentalmächte gegeneinander aufzubringen und zu schwächen sowie eine Verständigung und Zusammenarbeit zu verhindern.


In Deutschland allerdings, so Willy Wimmer, reiche das verordnete Geschichtsbewusstsein nur bis 1945 zurück. Die Folge: bislang nicht nur mangelhafter Widerstand, sondern auch aktive Mittäterschaft beim erneuten Aufmarsch gegen Russland.

Die turbulenten Ereignisse des Jahres 2016 haben im Rückblick auch dazu beigetragen, Licht ins Dunkel der globalen geopolitischen Verstrickungen zu bringen, insbesondere was die zwielichtige Rolle der Vereinigten Staaten angeht. In meinen Büchern «Wiederkehr der Hasardeure» und jüngst «Die Akte Moskau» habe ich Entwicklungen zusammengefasst und gebe einen Ausblick auf das, was uns ab 2017 erwarten wird.
David Fromkin hat eine «Bibel» zum Nahen Osten verfasst. Sein epochales Werk über das Ende des Ersten Weltkrieges ist unübertroffen. Der Titel trägt bis heute: «The peace to end all peace». International kamen die Ereignisse und Entwicklungen wieder an die Oberfläche, die zum Ersten Weltkrieg und zu seinem Ende führten, unmittelbar nach der Beendigung eines Nachfolgefriedens, des Kalten Krieges. Letzterer wurde im November 1990 mit der berühmten «Charta von Paris» gleichsam feierlich zu Grabe getragen.

Die Nato-Grenze wurde bis vor die Haustür der Russischen Föderation geschoben

Die Welt hat sich mit dem Ende des Kalten Krieges verändert. Die Spaltung Europas wurde scheinbar beseitigt, um fast 25 Jahre später an der Grenze des Nato-Gebietes zur Russischen Föderation nach dem Motto von Lord Ismay über den Sinn des westlichen Militärbündnisses gegenüber Russland wiederaufzuleben. Danach hat die angelsächsisch dominierte Nato den alleinigen Sinn, «die Amerikaner [in Europa] zu halten, die Russen [aus Europa] herauszuhalten und die Deutschen niederzuhalten».
Die unmittelbare Zeit nach dem Ende des Kalten Krieges wurde allerdings von drei Bewegungen bestimmt: Es galt gemäss der «Helsinki-Charta», die Möglichkeiten der jetzt in ganz Europa vorhandenen freien Staaten zu nutzen. Der nach der finnischen Hauptstadt benannte Prozess mit den sogenannten «drei Körben» konnte das freie Eu­ropa bestimmen: Es sollte mittels einer «Friedensdividende» die Hochrüstung aus der Zeit des Kalten Krieges beseitigt, das ganze Textbuch menschen- und bürgerrechtlicher Vorstellungen umgesetzt und die wirtschaftliche Entwicklung zugunsten der Menschen und der Staaten vorangetrieben werden.
Das stiess bekanntlich auf grösste Hemmnisse, weil die Vereinigten Staaten die Entwicklungen immer dann auf Eis legten, wenn sie die entsprechenden Prozesse nicht alleine und ausschliesslich bestimmen konnten. Deutschland musste diese Erfahrung bei der tatkräftig begonnenen Zusammenarbeit mit den Ostsee-Anrainer-Staaten ebenso machen wie die Mitgliedsstaaten der Rhein-Main-Donau-Konvention. Überall dort, wo europäische Staaten auf regionale Zusammenarbeit vorbereitet und eingestellt gewesen sind, drängten sich die Vereinigten Staaten dazwischen. Es sollte kein Gesprächsfaden mehr zwischen europäischen Staaten aufgenommen werden, bei dem Washington nicht mit am Tisch sass und die Dinge dominieren konnte. Gemeinhin war ein derartiges Vorgehen aus den Staaten des seinerzeit gerade erst aufgelösten «Warschauer Vertrages» bekannt gewesen, wo die Anwesenheit der Sowjetunion bei allen Gesprächen sicherstellte, dass kein unmittelbarer Dialog zwischen Mitgliedsstaaten möglich wurde.

infanterie_.jpgUnbewältigte Auswirkungen des Ersten Weltkrieges

Ungarn gab ein anderes Signal. Wie die Polen waren es die Magyaren gewesen, die den Freiheitswillen in Europa in der dunkelsten Zeit des europäischen und globalen Antagonismus unter grossen Opfern hochgehalten hatten. Mit dem Verzicht auf die deutschen Kerngebiete jenseits der Oder hatte Deutschland ein schmerzliches Opfer erbracht, das aus dem Ende des Zweiten Weltkrieges erwachsen war. Aber mit Ungarn und anderen Staaten in dessen Nachbarschaft, vor allem aber der Entwicklung auf dem Balkan, wurde etwas anderes deutlich und schlug voll auf die Arbeit durch, die uns der gerade beendete Kalte Krieg abverlangte: Versailles und die sogenannten «Pariser Vorort-Verträge» bestimmten die Tagesordnung zwischen Budapest, Bukarest und Ankara, weil man endlich frei über die Konsequenzen reden konnte, die aus Versailles für «Mitteleuropa» resultierten. Es war die Türkei, die den grossen Bogen gegen europäische Ignoranz zu den englisch-französischen Geheimabkommen über eine jüdische Heimstatt in Palästina aus dem Jahre 1916 und damit zum zentralen Wendepunkt des Ersten Weltkrieges sowie den späteren Auswirkungen von Versailles auf einen wesentlichen Teil Europas geschlagen hat.
Während der Brandherd des Balkans in den 1990er Jahren mehr und mehr in kriegerische Glut überging, fiel jede ernsthafte Auseinandersetzung mit den Problemfeldern, die man nach dem Ende des Kalten Krieges eigentlich bewältigen wollte, ins Wasser. Die Vereinigten Staaten hatten in diesen Jahren ihre politischen Prioritäten für sich alleine neu definiert. Die Signale standen nun nicht mehr auf «Helsinki» – und damit Zusammenarbeit –, sondern auf «Lord Ismay pur». Die Zeit der russischen Schwäche sollte genutzt werden, um das amerikanische Vorfeld auf dem europäischen Teil des Kontinentes nach Osten zu erweitern. Dafür musste eine ernsthafte Kooperation der europäischen Staaten mit Russ­land in allen Bereichen hintertrieben und von der Adria aus die traditionell guten Verbindungen Russlands zu den Staaten dieser Region beseitigt werden. Der Ablauf der Kriegsereignisse auf dem Balkan nach Beschlüssen des US-Kongresses ab 1990 hat das bestätigt – eindrucksvollstes «Relikt» ist das «Camp Bondsteel» im Kosovo, die zweitgrösste US-Militärbasis in Europa. Nicht auszuschliessen ist, dass die angelsächsischen Mächte unter allen Umständen eine Beschäftigung mit «Versailles» verhindern wollten, weil damit ihre zentrale Verantwortung für ein fürchterliches Jahrhundert deutlich geworden wäre.

Zwei Weltkriege:  Konsequenz einer Auseinandersetzung um Russland?

Bei nüchterner Betrachtung der sich über Jahrzehnte hinweg erstreckenden Entwicklungen drängt sich der Eindruck auf, dass alle Probleme, mit denen wir es in Europa zu tun haben, direkt mit grundsätzlichen Auseinandersetzungen in Verbindung zu bringen sind: Dabei rückt Versailles mit den bereits erwähnten Vorortverträgen wieder ins Blickfeld. Dafür spricht nicht nur die in Europa spektakulär begangene Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor einhundert Jahren und damit an das Europa der Jahres 1914. Das hatte so gar nichts von der Siegerhistorie, wie sie sich in Deutschland bei denen manifestierte, die selbst eine eindeutige Nazi-Vergangenheit wie der Historiker Fritz Fischer aufwiesen und ihr Land in die Alleinschuld für alles und jedes gestellt hatten. Bis heute haben britische Historiker in Deutschland die Deutungshoheit über unsere Geschichte. Gewiss nicht, um eine kritische Hinterfragung der englischen Verantwortung anzustossen.
Es bedurfte vor gut zwei Jahren des amerikanischen Strategen George Friedman, eines ehemaligen Chefs einer wichtigen Steuerungskomponente des militärisch-industriellen US-Komplexes, um auf die strategische Ausrichtung der amerikanischen Politik seit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 gegen Deutschland und Russland aufmerksam zu machen. Aber auch Christopher Clark, der mit seinen «Schlafwandlern» die allgemeine europäische Verantwortung für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges verdeutlichte, machte mit seinem Verschweigen britischer Zentralverantwortung für die europäische Entwicklung zum Krieg neugierig, was die britische Motivlage anbetraf. Wie liefen die Mechanismen, mit denen schon weit vor dem Ersten Weltkrieg selbst Fragen der Seeblockade gegen das kaiserliche Deutsche Reich geplant worden sind?

Schlagen die geschichtlichen Abläufe auf die Zukunft durch?

Das aktuelle Signal kommt, wie kann es anders sein, in zweifacher Weise aus dem Osten. Bei seiner letzten «Rede zur Lage der Nation» an seine russischen Landsleute am 12. Dezember 2016 hat der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, die historische Schlagzahl der kommenden Jahre für uns in Europa angegeben. Man habe sich im Jahre 2017 mit den beiden revolutionären Prozessen des Jahres 1917 und damit der Revolution im Februar und der im Oktober deshalb zu beschäftigen, weil die heutige Entwicklung in der Russischen Föderation in diesen beiden Ereignissen eine wesentliche Ursache habe. Wohl wahr, und die dazu passende Ergänzung gab es in diesen Tagen, als prominente ukrainische Vertreter polnischer Nationalität für den Westen der Ukraine mit der Hauptstadt Lemberg eine wirtschaftliche Autonomie verlangten, da sie eine ökonomisch bessere Entwicklung nur im Zusammengehen mit Polen erwarten. Damit kommt über die Geheimabkommen von Sykes/Picot und die jüdische Frage im Nahen Osten sowie die Auswirkungen auf den Ersten Weltkrieg wieder alles das auf den Tisch, was den Europäern als «14 Punkte von US-Präsident Wilson» bis hin zu dem Abkommen von Versailles und den sogenannten Pariser Vorortverträgen samt ihrer Auswirkungen auf die Geschichte bis heute bekannt ist.

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Langgehegte Zielvorstellung: Teilung Russlands in zwanzig Einzelstaaten

Weniger dürfte im Blickfeld der interessierten Öffentlichkeit stehen, wie zielgerichtet an Regierung und Parlament vorbei einflussreichste britische Kreise lange vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs sich das erfolgreich als Gesellschaft und Staat konkurrierende Deutschland vor die Brust genommen hatten oder Präsident Wilsons Spezi für alles im Bereich Aussenpolitik, Colonel House, anlässlich seines Besuches 1916 beim bis dahin unter kriegerischen Aspekten siegreichen deutschen Kaiser Wilhelm II vorstellig geworden sein soll. Gegen die westlichen Mächte England und Frankreich müsse der Krieg beendet werden, und zwar aus ausschliesslich politischen Überlegungen, so angeblich Colonel House im Gespräch mit dem Kaiser.
Dafür dürfe man das zaristische Russ­land vernichtend schlagen. Für Russland hatte man ohnehin eine Aufteilung in zwanzig Staaten in Zusammenhang mit möglichen Ergebnissen des Ersten Weltkrieges vorgesehen. Kein Wunder, dass kundige Persönlichkeiten von einem grundlegend überzeugt sind, ob wir das in Deutschland nun wahrhaben wollen oder nicht: Die heutige westliche historische Sicht auf die letzten zweihundert Jahre sei ein «britisches Gesamtkunstwerk». Dabei fängt man bei Napoleons Kriegen an und dem britischen Vorschlag an die Bündnispartner Österreich und das königliche Frankreich. Man müsse die Gelegenheit nutzen und den russischen Bündnispartner durch eine gewaltige gemeinsame Streitmacht, bestehend aus dem kaiserlichen Österreich, dem königlichen Frankreich und England, vernichtend in seinem eigenen Kerngebiet schlagen. Wohlgemerkt: kurz nach dem vergeblichen Unterfangen Napoleons, es schon mal in Moskau versucht zu haben.

Geschichte fängt nur in Deutschland 1945 an

Es mag hierzulande so sein, dass zwar die Bundesrepublik Deutschland ihre staatliche Existenz auf das Deutsche Reich zurückführt. Für ein hinlängliches geschichtliches und damit politisches Verständnis gilt das keinesfalls, und dafür werden künftige Generationen einen hohen Preis bezahlen. Alle anderen Völker und Regierungen leben in der Geschichte ihres Volkes und ihrer Nation und nicht in einem limitierten Teilstück. Die Fehler werden dann zu Hause gemacht, auch wenn die Ursachen auf andere zurückgehen. Es kristallisiert sich allerdings heraus, dass unsere westlichen Partner uns in der Geschichte offenbar immer nur dann eine Rolle beigemessen haben, wenn es ernst wurde: entweder unsere Funktion in der Vernichtung Russlands zu sehen oder selbst unterzugehen. 1914 hat uns 2014 eingeholt, und so wird es mit 1917, 1918 und 1919 bis 1922 auch der Fall sein. Wenig später hat seinerzeit angeblich der amerikanische Militärattaché in Berlin in München Einfluss auf die Finanzbedingungen eines aufstrebenden Politikers namens Adolf Hitler genommen. Das war den Deutschen geläufig, hatten sie es zuvor bei einem Herrn namens Lenin auch so gemacht. Man denke auch an diejenigen, die zeitgleich in New York einen Trotzki in Marsch gesetzt hatten.

Aufmarsch gegen Russland

Die Frage stellt sich heute und morgen: Wollen wir uns ausbluten lassen? Einmal in der Konfrontation gegenüber Russland. Sie wird fast im verborgenen durchgeführt. Man liest zwar davon, doch nichts darüber, wie genau das abläuft, jedenfalls nicht in nachvollziehbaren Bildern in unseren Nachrichtensendungen. Dabei wäre das aus dem Nato-Kriegshafen Kiel in diesen Tagen ein Leichtes, das zu demonstrieren: Rund 2000 Kampffahrzeuge einer amerikanischen Brigade sollen mit Zustimmung der Bundesregierung an die Ostfront verlegt werden. Natürlich unter dem Vorwand der Verteidigung.
Zum anderen dadurch, dass die USA um uns herum einen Krieg nach dem anderen führen, anders als wir ihre Grenzen schützen und keine Kriegsflüchtlinge aufnehmen. Die Hintermänner sogenannter «Nichtregierungsorganisationen» und andere torpedieren über ihr organisiertes Netzwerk den nachhaltigen Schutz unserer Grenzen. Migrationsbewegungen werden genutzt, unsere staatlichen Rechtsordnung zu beseitigen, und unsere jungen Leute werden in anderer Leute Kriegen verheizt. Wo sind die Regierungen, die unsere Interessen schützen? Wo ist die deutsche Politik, welche die nationalen Interessen im Blick hat und sich für eine gute Nachbarschaft in Europa einsetzt? Wie steht es doch im Grundgesetz geschrieben, nach dem Deutschland zum Frieden in der Welt beitragen soll?  

mardi, 17 janvier 2017

Où va l’Allemagne ?

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Où va l’Allemagne ?


Par Alex 

Source Club Orlov & http://lesakerfrancophone.fr 

Il y a environ un an, dans un état de désespoir et de danger imminent, j’ai écrit un article que Dmitry a eu la gentillesse de publier sur son blog intitulé Stratégie de sortie pour les traitres. Cet article est une mise à jour. Rien n’a changé fondamentalement, mais beaucoup de chose sont arrivées, et la situation ne s’est améliorée que sur un seul petit point.

L’afflux quotidien de migrants en direction de l’Allemagne par la Turquie et les Balkans a chuté de façon significative et la pression sur l’Allemagne est redevenue gérable, nous donnant un peu d’air et rendant toute sorte de guerre civile immédiate très improbable. Mais nous constatons toujours une détérioration constante de notre sécurité et de notre humeur. La nation autrefois connue sous le nom d’Allemagne se dissout sous nos yeux et est remplacée par une dictature qui ne dit pas son nom. Le mélange d’euphorie et de choc de 2015 s’est transformé en une guerre de tranchées larvée entre les gauchistes, les ignorants et les autres.

Frontières en miettes

Les frontières de l’UE restent grandes ouvertes à tout parasite, criminel ou terroriste à peine ambitieux, et le nombre d’entrants par la route maritime a maintenant atteint des niveaux record.

Frontex capte encore des « réfugiés » par milliers près de la côte africaine et les amène en Europe – le contraire absolu de leur mission à l’origine. La contrebande de personnes se produit maintenant à l’échelle industrielle, mais n’est pas payée par les personnes passées en contrebande. Il est révolu le temps des simples cercueils flottants en bois remplis de migrants morts. Maintenant, des agents bien équipés s’assurent que les envahisseurs atteignent leur destination. Je me demande si une soi-disant « tragédie » avec des migrants noyés est vraiment arrivée. Rappelez-vous ces photos de qualité professionnelle de bateaux qui chavirent ? Quelle belle coïncidence – une catastrophe en mer et une photo tout en un !

En Espagne, les envahisseurs violent les frontières fortifiées par milliers, mais personne ne fait ce qui était autrefois une tactique de bon sens en défendant une frontière : tirer en l’air, puis viser et ouvrir le feu.

Les déportations – une fois la procédure appropriée activée pour ceux qui réussissent à passer illégalement – ne se produisent pas. Il y a peu de temps, avec une grande fanfare médiatique, 50 Afghans étaient sur le point d’être déportés par avion. Les groupes de gauche protestèrent vigoureusement. Seulement 35 ont été déportés, le reste a rampé dans le bois. Certains de ceux qui avaient été renvoyés en avion en Afghanistan ont immédiatement annoncé leur intention de revenir en Allemagne. Alors que cet exercice de « déportation massive » était en cours, quelque 3 000 nouveaux envahisseurs ont débarqué en Italie ; environ 350 000 pour toute l’année 2016. Faut-il encore expliquer qu’il ne s’agit pas de réfugiés mais d’une opération délibérée et organisée ? L’UE pourrait y mettre fin en quelques heures, mais les ordres actuels disent autre chose, parce que les responsables le veulent ainsi.

La sécurité

Il y a eu beaucoup plus de vols, d’attaques violentes, d’agressions sexuelles et de meurtres à relever en 2016. Une très petite fraction d’entre eux est cependant signalée par la Carte des crimes des réfugiés. Selon un récent rapport officiel de la BKA, les envahisseurs commettent en moyenne 800 crimes par jour. L’opération de contre-espionnage, Hoax Map, n’a pas duré très longtemps, rapidement accablée par cette réalité.

Les zones d’interdiction d’accès ou de non-droit occupées par les envahisseurs, où les autorités craignent d’aller, se répandent en Allemagne, mais par rapport à la France, la Grande-Bretagne ou la Suède, la situation dans la plupart des villes allemandes reste meilleure. Néanmoins, encore et encore, les gens qui vont vers la police reçoivent une fin de non recevoir, les rapports ne seraient même pas pris en compte, ou alors ils disent que les femmes devraient seulement teindre leurs cheveux en noir ou rester à la maison la nuit. En d’autres termes, les autorités ne veulent pas et ne peuvent pas nous aider. Nous sommes prévenus qu’il est interdit de recourir à la vigilance civile, mais nous ne sommes pas informés de notre droit à la légitime défense. Quelques jours après l’attentat terroriste de Berlin, l’UE a ratifié une nouvelle loi pour désarmer tout le monde en Europe, même les gardes forestiers et les tireurs sportifs. Ce que j’en dis, c’est que ceux qui respectent des lois qui les tuent ne méritent pas de pitié.

Là encore, l’Allemagne n’est pas encore tout à fait la Syrie. L’Allemagne est petite en terme de territoire, mais ce n’est pas un petit pays par sa population, et elle n’est pas encore submergée par le nombre d’envahisseurs. À cause de cela, les Allemands peuvent continuer à vivre dans le déni, même maintenant – jusqu’à ce que l’un d’eux devienne une victime. (Et quand vous le serez, vous devrez garder le silence à ce sujet, ou votre propre peuple vous traitera de raciste !) Où que vous alliez, vous êtes partout beaucoup moins en sécurité, à tout moment de la journée.

Certains de mes amis les moins aptes n’ont aucun sens du danger en public. Je l’ai, et donc je ne quitte jamais la maison désarmé, pour moi-même, mais aussi pour le cas pas si improbable ou j’aurais besoin de défendre quelqu’un d’autre. Je les considère comme négligents, mais encore une fois, ma conscience de la situation est maintenant à un niveau presque professionnel. La plupart des gens ne sont tout simplement pas câblés pour faire face à ce genre de situation.

Ce qui est aujourd’hui considéré comme une semaine normale aurait été considérée comme une urgence nationale en 1980. Toute personne de mon âge, en comparant notre enfance à la réalité actuelle, devrait reculer d’horreur et d’incrédulité. Mais les normes sociales sont malléables, et les jeunes générations ne peuvent même pas voir qu’il y a quelque chose de mal à avoir des frontières non surveillées et non défendues, parce qu’on leur a enseigné que les frontières sont périmées et nuisibles. Pourquoi devraient-ils aspirer à la souveraineté et à l’unité nationale s’ils ne les ont jamais vécues ? Au lieu de cela, on leur apprend à accepter le crime, la terreur et l’islamisation forcée. Ceux qui refusent d’accepter cet état de choses sont persécutés comme xénophobes racistes et fascistes.

Les « fausses nouvelles » de la presse mensongère allemande

La presse en Allemagne reste plus ou moins inutilisable, mais malheureusement, nous sommes toujours tributaires de cette information brute. Pour être juste, les rapports de crimes commis par des envahisseurs et le refus du gouvernement d’obéir à la loi en les poursuivant semblent beaucoup plus fréquents maintenant.

Même si les données brutes sont à peu près disponibles, chaque interprétation ou commentaire que nous entendons vise à obscurcir l’invasion islamique, à minimiser ses effets et ses conséquences catastrophiques pour le pays. Personne n’ose l’appeler pour ce que c’est – une invasion – et encore moins exiger qu’il y soit mis fin par des moyens simples, qui sont connus depuis des millénaires.

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Le sentiment anti-allemand exprimé habituellement dans les médias allemands est tout simplement stupéfiant. Tout comme le mépris systématiquement exprimé pour les partisans de Trump par les médias des États-Unis, ils ne font aucun effort pour cacher leur haine et leur mépris pour le citoyen moyen allemand. Le ton anti-blanc, anti-mâle, anti-enfant, anti-occidental et pro-islamiste du commentaire est le même en Allemagne que dans une grande partie de l’Europe et des États-Unis, soulignant clairement une opération de propagande centralement organisée et bien financée, conçue pour soutenir l’invasion et pour neutraliser quiconque pourrait s’y opposer. Les femmes en niqabs et en burkas obtiennent désormais du temps d’antenne dans les talk-shows, apparaissant aux côtés des « experts » gauchistes recyclant sans cesse les mêmes faux points de discussion : pourquoi l’islam est « une religion de paix » et qu’elle n’a rien à voir avec quoi que ce soit (et n’est pas du tout une idéologie totalitaire) ; pourquoi Merkel avait raison de laisser entrer les envahisseurs (et n’a pas commis une horrible erreur) ; et pourquoi quelqu’un qui ne veut pas se rallier au programme de gauche, pro-envahisseur est automatiquement un raciste dangereux, xénophobe et fasciste.

Cette ligne de raisonnement n’est pas populaire auprès de la plupart des Allemands, et certaines publications, comme Spiegel, sont maintenant dans de grandes difficultés financières en raison de leur obéissance aveugle à suivre le programme pro-envahisseur. Mais la TV et la radio d’État sont directement financées par des impôts illégaux, siphonnant environ 8,1 milliards d’euros par an de nos poches, et continuant à pédaler avec les mêmes points de discussion erronés, peu importe à quel point le public les vomit. Mais notre choix est entre des « fausses nouvelles » et pas de nouvelles du tout.

Lorsque la très belle fille d’un politicien de l’UE a été brutalement violée et noyée par un migrant à Freiburg l’année dernière, Tagesschau, le bulletin d’information phare de la chaîne de télévision nationale ARD ne l’a pas rapporté du tout et a été forcé de se justifier deux jours plus tard. Ils appelaient cela alors « seulement un cas d’intérêt régional », se ridiculisant seulement encore un peu plus, parce que même le Washington Post a repris l’histoire. Des choses semblables se sont produites à plusieurs autres occasions, et dans chaque cas, l’exposition de l’histoire dans les médias sociaux a ridiculisé le traitement de ces événements par les médias. Donc, ne pas signaler les nouvelles du tout ne fonctionnera plus, et il est temps pour le Plan B : la censure réelle et immédiate des médias sociaux.

Ce plan est maintenant en jeu, avec le régime de Merkel menaçant de lourdes sanctions les plates-formes de médias sociaux pour… « fausses nouvelles », bien sûr ! Le ministère de l’Intérieur est sur le point de créer un centre de défense de la désinformation, pour lutter contre les « fausses nouvelles ». Si vous pensez que cela ressemble au ministère de la Vérité d’Orwell, ou à la MfS dans l’ancienne Allemagne de l’Est, c’est parce que c’est bien le cas. Situé très près du bureau de Merkel à Berlin, ce centre est censé « réagir très vite » à la « désinformation » sur les médias sociaux, en particulier avec un œil vers les élections générales en 2017, parce que de fausses nouvelles pourraient « influencer » les élections et éviter le résultat prédéterminé (en faisant entendre la voix du peuple).

L’efficacité de ce processus reste à voir. La police secrète est-allemande (STASI) ne peut pas être reconstituée du jour au lendemain, mais avec la pleine coopération de Google, Facebook, Twitter et d’autres, qui semblent prêts à succomber à la pression politique, le CDD pourrait s’avérer très efficace. Il deviendrait alors la deuxième administration la plus performante du gouvernement allemand, après les percepteurs d’impôts.

Perte de contrôle

Si vous regardez l’état du gouvernement national allemand et de son exécutif d’un point de vue historique – disons celui des années 1990 –, il semble maintenant être dans un désordre total et dans un état avancé de décomposition. Prenez, par exemple, le terroriste qui aurait été responsable de l’attentat terroriste à Berlin en décembre, qui était bien sûr un « réfugié ». Il était le deuxième suspect, après que le premier a été jugé « innocent », rien qu’un migrant illégal avec neuf fausses identités ! Il a été relâché, pour ne plus être revu, touchant probablement des prestations en utilisant une dixième identité.

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Le « vrai » auteur était Anis Amri, un Tunisien. Il est venu d’un « pays sûr », l’Italie, où il a été condamné à quatre ans de prison et a été libéré en 2015. On lui a refusé l’asile en Italie et en Allemagne, mais la déportation avait été suspendue, car il avait opportunément « perdu ses papiers ». Il a eu au moins quatorze fausses identités et a probablement perçu des prestations sociales sous chacune. Il était constamment observé alors qu’il essayait d’acheter des armes automatiques à un agent en civil, puis a tenté d’amener d’autres salafistes à devenir des kamikazes. Pourtant, la police n’a vu aucune raison d’arrêter et d’expulser ce terroriste wahhabite trafiquant de drogue et criminel violent.

Même après avoir tué 12 personnes à Berlin, il a réussi à s’enfuir. Une journée entière après son attaque, son mobile fut « retrouvé » dans la cabine de son camion. Il a fallu un autre jour pour « retrouver ses papiers » dans la cabine de ce même camion. Un jour plus tard, la police a « accidentellement » annoncé son intention de procéder à un raid en Rhénanie-du-Nord-Westphalie, à six heures de route de Berlin. La presse est arrivée là et a attendu pendant des heures que quelque chose se produise, mais rien ne s’est passé parce que la police a bousillé le mandat d’arrêt. Alors, étonnamment, ils ne l’ont pas attrapé, et le chef de la police a annoncé qu’« il était parti ». Pendant les deux premiers jours, la police a mis à disposition un avis de recherche du terroriste avec ses yeux pixélisés pour, tenez vous bien, protéger sa vie privée ! C’est seulement après que Twitter et Facebook eurent pris le relais et publié des photos appropriées qu’ils ont changé la leur, mais ils ont ensuite utilisé une photo désuète, et mis une prime de 100 000 euros sur sa tête. Après avoir fait un certain nombre de détours à travers plusieurs frontières de l’UE, il a finalement été abattu en Italie par des policiers italiens qui ont eux fait leur travail.

Beaucoup de gens en Allemagne ne peuvent trancher s’il doivent être heureux avec la mort d’un terroriste ou voir cette histoire comme une farce pathétique / faux drapeau / erreur / machination. Ou tout ce qui précède. Il devient de plus en plus difficile de dire la vérité devant les fables et l’incompétence dues à ces sabotages volontaires. Mais si leurs ordres étaient d’afficher une incompétence complète, les autorités allemandes n’auraient pas pu faire un meilleur travail.

Quand de temps en temps, la police fait du bon travail, nos traîtres en fonction considèrent maintenant que c’est un comportement déloyal. La veille du Nouvel An, les mesures de sécurité à Cologne et dans d’autres villes ont été extrêmes, afin de prévenir les agressions sexuelles massives commises par les migrants l’an dernier. Néanmoins, des milliers de migrants, pour la plupart nord-africains, sont venus de tout le pays et même de France et de Suisse pour « célébrer » de nouveau avec les femmes locales. Beaucoup d’entre eux ont été chassés au début par des milliers de policiers, mais même alors, le commandement opérationnel a craint que la situation ne devienne de nouveau hors de contrôle. Il s’agissait d’un cas évident de « reconnaissance d’un combat au corps à corps » mené par les envahisseurs.

La seule reconnaissance de ces événements par les politiciens allemands était en soi une forme de critique sévère de l’utilisation du profilage racial contre les Nord-Africains. Devant chaque problème il y a maintenant un détournement, alors que les solutions ne sont pas du tout recherchées. Avec la presse docile et les médias sociaux sur le point d’être bâillonnés, personne ne pourra plus poser de questions difficiles. Si quelque chose ne va pas, ce sera probablement à cause d’un « piratage russe », et si quelqu’un n’aime pas ça, c’est probablement du « racisme ». Cela devrait suffire à tout garder à flot.

La situation politique

Comment l’opinion publique allemande change-t-elle à la lumière de tout cela ? Le processus politique normal a cessé d’exister, remplacé par une polarisation politique complète. Il n’y a plus de terrain d’entente : soit vous priez Sainte Merkel, soit vous êtes un ennemi de l’État. Soit vous acceptez tous les mensonges qu’ils vous disent soit vous êtes un nazi. Le gouvernement ne fait aucun effort pour obtenir le consentement des gouvernés ; au lieu de cela, il se sert uniquement de l’intimidation. Merkel est un dictateur de fait, juste parce que personne ne la défie en aucune façon.

Lors de la dernière conférence du parti, elle a fait face à des allégations de membres du parti qu’elle tentait de créer un culte de la personnalité, en prenant les mains des migrants, mais ils l’ont réélu chef du parti avec 89,5% des voix le même jour. Merkel ne se réfère même plus à nous en tant que citoyens ou Allemands. Elle a parlé en nous pointant du doigt à plusieurs reprises comme « ceux qui ont vécu ici pendant un certain temps ». L’implication évidente est que nous n’avons pas de droits ou de privilèges supérieurs à « ceux qui n’ont pas vécu ici pendant un certain temps », les envahisseurs.

Pour des raisons qui devraient être parfaitement évidentes, cela ne peut pas fonctionner. Vous ne pouvez pas gouverner, même par la force, en proclamant que vos propres citoyens sont l’ennemi. Hillary Clinton a essayé, se référant à la moitié de ses aspirants-constituants comme d’« un panier de déplorables ». Et où est-elle maintenant ? Au même endroit où Merkel va. L’aliénation totale des Allemands à leur classe politique ne peut avoir qu’un seul résultat final : le remplacement total de la classe politique allemande.

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Une fois que les électeurs sont pleinement conscients de la situation, ils sont perdus pour les vieux partis, pour toujours. C’est la raison pour laquelle la résistance se construit si lentement : la plupart des électeurs doivent rompre avec pratiquement toutes les convictions politiques qu’ils ont jamais défendues, détruire activement leur faux sentiment de sécurité, abandonner le soutien qu’ils avaient reçu de l’État en étant bons, respectueux de la loi des citoyens et en votant comme leurs parents avaient voté parce que le gouvernement serait toujours à leurs côtés à la fin. Il est maintenant très clairement du côté de leurs ennemis – les terroristes, les violeurs… les envahisseurs.

Mais même ceux qui ne croient plus à rien de ce que les médias de masse diffusent ne parlent pas en public à cause des craintes, imaginaires ou justifiées ,des répercussions. Les dénonciations publiques sont très courantes. Dites le fond de votre pensée une seule fois, et vous ne pourriez ne plus jamais être promu, ou perdre votre carrière.

Pour ceux qui décident de laisser la vieille politique derrière, c’est un peu comme passer dans la clandestinité. On prend cela certainement beaucoup plus sérieusement que le simple divertissement d’avoir une opinion alternative. Nous ne sommes pas encore des hors-la-loi complets, mais si les ANTIFA [les « anti-fascistes »] vous frappent ou brûlent votre voiture, ne vous attendez pas à une quelconque sympathie.

Il y a quelques groupes en marge qui travaillent pour former une résistance souterraine. Outre le mouvement plus international d’identité nationale, très actif en Allemagne, la plupart d’entre eux visent une nouvelle assemblée constituante. Bien sûr, cela ne peut se produire qu’une fois que le paysage politique actuel aura été renversé. Les médias sociaux sont pleins de gens bien intentionnés mais pour la plupart impuissants. C’est un vaste mouvement de révolutionnaires anonymes qui aide ses membres à faire face.

Pour ceux d’entre nous qui préférons le chemin difficile et démocratique vers la réforme, il n’y a pour l’instant que l’AfD [Alternative für Deutschland]. Le parti a obtenu un soutien massif au cours de la dernière année. À la fin de 2016, il comptait 25 000 membres et 300 000 amis sur Facebook, et recueillait environ 16% des voix dans tout le pays. Mais par rapport au monstre, la CDU et ses 400 000 membres, il est encore très petit. En perspective, cependant, son influence peut devenir énorme.

Mais pourquoi devrions-nous nous fier à la politique alors que nos adversaires ne sont pas vraiment des politiciens, mais des traîtres, des ennemis mortels, voulant détruire notre pays, nous ruiner financièrement, et promouvoir le Volkstod [La mort de la nation], marier des enfants, accepter la charia et remplacer la population par des criminels et des fainéants importés d’États en déroute ? Pour moi, leur marxisme culturel n’est plus qu’une maladie mentale. Ceux qui le pratiquent sont malades et dangereux et ne méritent pas notre considération ou même notre condescendance. Nous devrions travailler à les exposer, eux et leur programme comme toxique pour toute société. Croire qu’une nation, ou même la race blanche, doit cesser d’exister par des moyens violents et être remplacée par une semi-société du Tiers Monde, ne doit pas être considéré comme un point de vue politique acceptable. Cela s’appelle un suicide ou un génocide, et ceux qui l’épousent devraient être interdits de vie publique.

C’est pourquoi je crois que nous devons les combattre de façon asymétrique, à tous les niveaux, et pas seulement à travers le système politique démocratique. Tout le monde peut et doit faire cela. Ignorer complètement leurs attaques hystériques, et contre-attaquer sur chacune de leurs propositions vicieuses. Excluez-les de votre entourage, en les définissant comme des fous. Ridiculisez-les à chaque fois que c’est possible, et ne votez jamais plus pour eux, jamais. N’espérez pas un miracle comme ce qui s’est passé aux États-Unis avec l’élection de Donald Trump. Rien ne se produira ici avant que les dommages ne deviennent irréversibles.

C’est le style que Trump incarne, et c’est exactement ce dont nous avons besoin en ce moment. Il n’est pas un grand homme d’État, et peut-être qu’il ne le sera jamais, mais il parle clairement et sans aucune contrainte, contournant les filtres des médias de masse et ignorant l’hystérie qui en résulte, fouetté par les beaux-parleurs de l’establishment. Il peut être un exemple lumineux pour les autres et il sera, à mon avis, l’allié le plus important des peuples d’Europe au cours des prochaines années.

En conclusion, je ne retire presque rien de mon dernier article. Les tendances sont toujours là, mais savoir si le résultat final sera la guerre, l’effondrement social ou la révolution est une question qui reste aussi ouverte qu’il y a un an. L’Allemagne a été changée pour toujours et, à moins de nous défier de tout ce que Soros et Merkel nous ont fait, pour redevenir un pays conservateur et conscient, notre pronostic deviendra de plus en plus affreux.

Alex

Note du Traducteur

Alex avait l'an dernier décrit l'an dernier la situation catastrophique de l'Allemagne. Depuis, il y a eu les viols de masse à Cologne, l'attentat de Berlin et milles autres « incidents » ignorés pas la presse mais qui sont le quotidien des Allemands.

Ce qui semblait à peine croyable l'an dernier est devenu presque normal. Il revient pour une mise à jour très radicale. La situation est en train d'échapper à la classe politique allemande.

Traduit par Hervé, vérifié par Wayan, relu par Cat pour le Saker Francophone

 

dimanche, 15 janvier 2017

Mort du célèbre journaliste d’investigation Udo Ulfkotte

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Mort du célèbre journaliste d’investigation Udo Ulfkotte

L’Allemagne et le monde ont perdu un très grand journaliste. Udo Ulfkotte n’avait que 56 ans quand il est mort d’un arrêt cardiaque le vendredi 13 janvier 2017. Le monde des patriotes et des amoureux de la vérité par les recherches sont tristes. Udo Ulfkotte a été un journaliste qui a dénoncé l’abominable manipulation des média officiels. Udo Ulfkotte a travaillé au Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) et a dénoncé les méthodes de sa rédaction pour manipuler les faits et donc l’information. Udo Ulfkotte est devenu un journaliste à succès pour ses nombreux livres publiés sur le danger de la guerre civile en Allemagne ou en Europe, sur le mensonge des journalistes, sur le mensonge des enseignants. Udo Ulfkotte a reçu une liste incroyable de menaces de mort pour ses positions directes. Udo Ulfkotte a dénoncé la politique menée par Merkel qui mène à la destruction de l’Allemagne. Le journaliste dénonçait sans relâche la censure, le mensonge des responsables politiques qui dirigent les nations dont l’Allemagne. Dans des dernières publications sur Facebook Udo Ulfkotte dénonçait le fait qu’un retraité doive payer une amende de 200 euros pour une retraite de 300 euros car le retraité en question faisait les poubelles pour pouvoir se nourrir. Dans une autre dernière publication sur Facebook, Udo Ulfkotte invitait ses lecteurs à le suivre sur vkontakte, la version russe de Facebook, car Facebook censurait trop souvent Udo Ulfkotte.

Udo Ulfkotte a inspiré de nombreux journalistes pour rétablir la vérité par les faits. J’ai rencontré Udo Ulfkotte la première fois à Berlin dans une conférence en 2006. Je me promenais avec une caméra. « Vous travaillez pour qui », fut sa question. « Je suis journaliste indépendant », je répondis. « Cela n’existe pas », répondit Udo Ulfkotte de manière agacée. Udo Ulfkotte était un homme proche du peuple et de la société et tous les aspects de la société l’intéressait. Udo Ulfkotte répondait aux questions par mail très rapidement dans une très grande simplicité.

Pour la Voix de la Russie, j’ai réalisé des entretiens avec Udo Ulfkotte. Je vous propose de les relire en mémoire d’un journaliste qui a réalisé un travail colossal pour avertir le peuple allemand sur le danger de sa destruction. Udo Ulfkotte reste un exemple à suivre pour ceux qui souhaitent devenir un jour journaliste !

Udo Ulfkotte est mort trop jeune. Il avait encore des projets de lire à écrire pour faire des révélations…

Les entretiens avec Udo Ulfkotte

Udo Ulfkotte : l’Allemagne n’est pas un Etat libre et souverain !

Udo Ulfkotte est le journaliste qui a, dans un entretien donné à RT, confirmé au monde que l’Allemagne n’est pas une démocratie avec une presse libre mais une colonie, et révélé avoir travaillé comme journaliste au Frankfurter Allgemeine Zeitung, illustre titre de la presse allemande, pour le compte de la CIA. Udo Ulfkotte donne toutes ces révélations dans son livre paru cet octobre, « Gekaufte Journalisten – Wie Politiker, Geheimdienste und Hochfinanz Deutschlands Massenmedien lenken » (Journalistes achetés – Comment les politiciens et la finance dirigent les médias de masse). Ses déclarations ont fait le tour de la planète et confirmé aux lecteurs, qui se doutent bien que rien ne va pas plus avec les médias de masse, qu’ils sont désinformés et manipulés par des journalistes formés à mentir. Au-delà de sa position sur les médias, Udo Ulfkotte est aussi connu pour ses livres d’investigations sur l’islam, les services secrets, l’immigration de masse, la menace de guerre civile en Europe, des sujets où il est prophète en la matière. Udo Ulfkotte a, par exemple, dérangé avec son livre « La guerre dans nos villes. Comment des islamistes radicaux infiltrent l’Allemagne » paru en 2003. Les services secrets allemands et le pourvoir politique ont tenté de l’intimider et ont tout fait pour faire disparaître son livre. Udo Ulfkotte est un journaliste d’investigation qui n’a pas peur de mettre la plume dans la plaie. Dans un entretien en deux parties, Udo Ulfkotte nous donne son avis sur les médias, sur l’islamisation, sur l’Etat islamique, sur les services secrets et sur l’immigration de masse (Lampedusa), nous parle de l’arrivée imminente de la guerre civile et nous donne des conseils.

LVdlR : Que vouliez-vous obtenir dans l’entretien de RT ?

Udo Ulfkotte : Après trois infarctus je souhaitais avant tout alléger ma conscience car j’ai aujourd’hui honte de ce que j’ai fait dans le passé. Il faut le savoir. Les gens ont cru qu’ils allaient, par de tels journaux réputés comme le Frankfurter Allgemeine Zeitung, être correctement informés sur la vérité des faits. Ces lecteurs ont d’ailleurs acheté ce journal pour cette vérité ! La vérité est que parmi les médias réputés en Allemagne se trouvent, ou se sont trouvés, certains journalistes qui n’ont écrit que ce que l’OTAN souhaitait. Ces médias ont donc une approche très unilatérale de la vérité et les citoyens qui les consomment ne le savent pas !

LVdlR : Doit-on vous aborder en tant qu’ancien agent de la CIA ou comme journaliste ?

Udo Ulfkotte : Dans mon certificat de travail rédigé par le Frankfurter Allgemeine Zeitung il est mentionné que j’y ai travaillé 17 ans et que j’étais en charge des services secrets internes et externes. Il n’était pas seulement question que de la CIA. Je veux en effet rester au plus prêt de la vérité.

LVdlR : Vous auriez vécu en RDA, auriez-vous été tout ce temps un IM (informateur non officiel de la Stasi) ?

Udo Ulfkotte : Les Américains ont un nom pour mon activité en tant que journaliste : Non Officiel Cover – NOC. Un IM (informateur non officiel de la Stasi) en RDA signe une décharge montrant son engagement. Au contraire de certains de mes collègues je n’ai rien signé auprès des services secrets.

LVdlR : Quels journaux et quels médias aujourd’hui ont une activité réellement journalistique ?

Udo Ulfkotte : Comme je l’écris dans mon livre, on ne trouve pas un seul média allemand connu qui ne soit pas en relation très étroite avec les réseaux américains. A la fin de la Seconde Guerre Mondiale, les Américains ont élaboré un plan pour avoir le dessus sur les reportages en Allemagne et aussi dans le but d’endoctriner les Allemands dans une pensée pro-américaine. C’est toujours valable jusqu’à aujourd’hui. Mais grâce à l’Internet nous avons des médias indépendants qui se dégagent de cette propagande comme le KOPP .

LVdlR : Avez-vous encore de l’espoir dans le rôle des médias ?

Udo Ulfkotte : Oui, bien sûr. Les Allemands ne consomment plus de médias pro-américains et ils le font savoir par le choix du porte-monnaie. Les lecteurs n’achètent plus le Frankfurter Allgemeine Zeitung, un titre de presse qui vient de licencier 200 collaborateurs. Les licenciements touchent aussi les autres titres. Les citoyens sont de plus en plus demandeurs de sites internet pour l’information. Les sites russes, ce qui était impensable avant, sont appréciés des lecteurs.

LVdlR : L’Europe se réveille avec l’islam dans sa maison. L’Europe bientôt musulmane et bientôt la conversion des Européens ?

Udo Ulfkotte : Les Européens ont mis du temps à se réveiller sur la question de l’islam. Mais maintenant quand une mosquée est construite dans chaque village, ils se réveillent. Nous avons en Allemagne actuellement sur 80 millions d’habitants 5 millions de musulmans. Cela ne devrait pas être un problème mais ils ont un fort taux de natalité et ils exercent des pressions sur les élus pour établir partout leur idéologie. De plus en plus d’Allemands se sentent comme des individus de seconde classe parce que les musulmans obtiennent des droits particuliers. J’ai suivi un procès dans lequel un musulman, qui a assassiné son voisin allemand durant le ramadan, a obtenu une réduction de peine en raison de son appartenance à l’islam. Le juge a considéré qu’il fallait avoir de la compréhension car les musulmans, devant jeûner, sont irascibles. Je n’ai jamais encore entendu lors d’un procès qu’un chrétien, qui aurait commis un homicide pendant le jeûne des chrétiens, aurait pu obtenir une atténuation de sa peine. Les tribunaux sont remplis de jugements de ce genre. Les Allemands sont en particulier irrités de voir les musulmans avoir le droit d’avoir 4 femmes et de les faire venir de leur pays et de pouvoir toucher pour elles les allocations. La colère monte parmi la population. Les Allemands, pour cette raison, quittent en masse les partis traditionnels qui sont responsables de cette politique. Un jour ou l’autre la situation va exploser ici. Il suffit d’une étincelle. Quand l’euro, cette monnaie qui fait penser à l’argent du Monopoly, va s’effondrer et dévorer les économies des épargnants, tout va partir dans tous les sens ici. Je conseille aux musulmans de faire leur valise très rapidement et de quitter le pays pour toujours quand cela va arriver…

LVdlR : L’Allemagne une colonie des Etats-Unis, des islamistes, de l’Arabie saoudite et du Qatar ?

Udo Ulfkotte : C’est tout à fait exact. L’Allemagne n’est pas un Etat libre et souverain. Les Etats-Unis stockent des armes nucléaires en Allemagne alors que la majorité des Allemands sont contre. Le Qatar et l’Arabie saoudite financent l’islamisation contre la volonté des Allemands.

Udo Ulfkotte : le Mossad a alimenté les révoltes dans les banlieues (Partie 2)

Est-il nécessaire de rappeler qu’Udo Ulfkotte, journaliste d’investigation et auteur de nombreux ouvrages politiques, est cette personne qui a révélé au monde avoir reçu, tout au long de sa carrière, des ordres des services secrets pour écrire le contenu de ses articles dans l’illustre journal allemand, die Frankfurter Allgemeine Zeitung ? Cette personne qui dit que les médias fonctionnent sur ce modèle et non pas dans l’intérêt des lecteurs et auditeurs, car les journalistes sont éduqués à mentir. Udo Ulfkotte écrit des livres qui ne sont pas souhaités par le pouvoir en Allemagne comme par le Ministère de l’intérieur, car la population ne doit pas être informée de l’état réel du pays. Alors qu’en France nous vivons une prise de conscience sur l’islam, Udo Ulfkotte explique que le Mossad a aussi sa part de responsabilité ou pédagogique dans la conscience collective des Français sur ce terrain. La France est, comme l’Allemagne, une colonie et un pays ayant perdu sa souveraineté, le joujou de puissances étrangères. Pour Udo Ulfkotte, l’avenir est sombre et les habitants, surtout des grandes agglomérations, seront forcément touchés par la guerre civile.

LVdlR : L’islam, une arme au service des globalistes et du monde de la finance ?

Udo Ulfkotte : Les Etats Unis et les Saoudiens n’utilisent pas l’islam uniquement en Allemagne mais dans le monde entier pour déstabiliser des Etats et pour que ces Etats soient occupés avec eux-mêmes. Des peuples ayant un niveau d’intelligence élevé sont immunisés contre l’idéologie de l’islam. En Corée du Sud ou à Hong Kong, l’islam n’a aucune chance. Cette idéologie n’avance que parmi des groupes d’individus ayant en moyenne un quotient intellectuel faible ou tendant à la baisse. L’islam n’est pas seulement une religion mais une idéologie qui est facilement compréhensible pour le plus stupide. C’est la recette du succès de l’islam. C’est pour cette raison que ces groupes de personnes pas spécialement intelligents se laissent manipuler comme des marionnettes. C’est ce qui se passe en Allemagne comme en Irak.

LVdlR : Doit-on prendre sérieusement au sérieux la création de l’Etat islamique (EI) ?

Udo Ulfkotte : Non, car derrière se trouvent des actions et des intérêts américains, saoudiens, koweïtiens et qataris. Ils ont été lancés et soutenus par l’Occident. Si les Etats-Unis et l’Arabie saoudite voulaient réellement s’en débarrasser, ils couperaient en l’espace d’une nuit leur alimentation en énergie et leur ravitaillement militaire pour les renvoyer au Moyen Âge. Mais selon toute vraisemblance on ne le souhaite pas. Ce sont des idiots utiles.

LVdlR : Est-ce que la démocratie a déjà existé en Allemagne ?

Udo Ulfkotte : L’Allemagne a été une démocratie après la Première Guerre mondiale à l’époque de la République de Weimar. La démocratie n’est aujourd’hui que simulée. C’est une illusion, une hallucination. L’Allemagne est une République bananière, une colonie des Etats-Unis.

LVdlR : Le Gender, la plastination, les migrants africains comme une chance pour l’Allemagne, Lampedusa, Hartz IV, islam, manipulation, que des valeurs inversées ? Pourquoi ?

Udo Ulfkotte : Oui, les Allemands n’ont plus de valeurs. Le système, qui était basé sur des valeurs chrétiennes, a étéintentionnellement détruit. Celui qui n’a plus de valeurs ne peut plus défendre le système de valeurs. Il n’a plus de conscience en lui même et plus d’identité. C’était exactement l’objectif. La politique sous les ordres des Etats-Unis l’a exactement appliqué.

LVdlR : Islamisation, pauvreté, chute de la démocratie, crise financière, corruption, des causes de la guerre civile à venir ? Ou voyez-vous d’autres causes ?

Udo Ulfkotte : Stop ! Vous nommez beaucoup de causes différentes les unes des autres. Mais le détonateur principal sera l’effondrement de l’euro, quand les Allemands vont devoir payer avec leurs épargnes les dettes incroyables d’autres Etats membres. Arrivé à ce stade on n’aura plus d’argent pour les retraités et pour les masses de musulmans qui vivent de l’aide sociale. Vous devez savoir que plus de 90 % des Libanais qui vivent en Allemagne, vivent de l’aide sociale, comme 67 % des Irakiens, de presque tous les Albanais du Kosovo, tous les Afghans, les Syriens et ainsi de suite. Si le système social s’effondre avec la prochaine crise financière, on n’aura pas seulement une bombe atomique qui va exploser ici.

LVdlR : Qu’est-ce-que le Mossad à avoir avec les révoltes dans les banlieues ? Est-ce qu’Israël joue un rôle dans l’islamisation de l’Europe ?

Udo Ulfkotte : Oui, le Mossad a bien sûr alimenté les révoltes dans les banlieues. Il ne l’a pas initié mais provoqué pour avoir plus d’antipathie en France contre l’islam. Parce que les Français sont pro-Palestiniens.

LVdlR : Quelle forme de guerre civile voyez-vous ?

Udo Ulfkotte : Seulement dans les métropoles, pas à la campagne. Mais dans les grandes villes nous allons avoir les Allemands contre les étrangers, les chrétiens contre les musulmans, les pauvres contre les riches, les chômeurs contre ceux qui travaillent, des actions violentes qui mettront tout à feu et à sang. Même l’armée ne pourra rien faire. Je n’achèterais pas une maison dans et autour d’une métropole.

LVdlR : CIA et services secrets allemands pas au service du peuple ?

Udo Ulfkotte : Ils ne travaillent que pour les élites, jamais dans l’intérêt de la population. Ils sont des instruments des puissants pour qu’ils puissent conserver et accroître leur pouvoir.

LVdlR : Pourquoi les populations africaines viennent facilement dans le pays ? Un programme ?

Udo Ulfkotte : L’explication est la suivante. Les Etats-Unis mènent des guerres pour les matières premières au niveau mondial. En conséquence on a des réfugiés en masse. Et les pays comme l’Allemagne, donc les colonies des Etats-Unis, doivent subir les conséquences des guerres faites par les Etats-Unis. C’est une manière simple de parler de l’action des Etats-Unis.

LVdlR : Que conseillez-vous aux lecteurs de faire ? De construire un bunker ? De stocker des armes, de la nourriture et de faire du feu avec les journaux ?

Udo Ulfkotte : Non, cela serait absurde. Moi même j’ai quitté Francfort sur le Main et ses alentours pour m’installer à la campagne. J’ai ma source d’eau, beaucoup de bétail, des oies, des canards et je suis aussi propriétaire de mon bois. Celui qui vit en Allemagne devrait avoir de bons amis à la campagne pour pouvoir y fuir le moment venu. Tôt ou tard ces nettoyages auront une fin. On peut tout recommencer à nouveau. L’Histoire signifie finalement le changement. Et dans les prochaines années nous allons avoir ici beaucoup de changements.

Olivier Renault

Une grande perte pour nos libertés: Udo Ulfkotte est mort

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Une grande perte pour nos libertés: Udo Ulfkotte est mort

Par Damien Urbinet

Mouvement Identitaire Démocratique (section de Nivelles)

Né en Rhénanie du Nord en 1960, le Dr. Udo Ulfkotte avait été pendant 17 ans journaliste dans un des plus grands quotidiens d’Allemagne, la Frankfurter Allgemeine Zeitung. Il y était correspondant de guerre. Il avait étudié ce qu’il est convenu d’appeler la « gestion de la sécurité » (Sicherheitsmanagement) à l’université de Lüneburg. C’était un spécialiste des services secrets, actif au sein de la fameuse Fondation Adenauer et à l’Académie Fédérale pour les questions de sécurité. En cette qualité, il a rédigé de nombreux ouvrages, tous des best-sellers, notamment sur les menées des services secrets occidentaux, sur les réseaux islamistes en Allemagne, sur le politiquement correct et, surtout, très récemment, sur les journalistes achetés. Dans ce dernier ouvrage, il avait démontré, avec force arguments à l’appui, que les journalistes allemands, dans leur grande majorité, étaient vendus à des agences, des fondations américaines qui les obligeaient à répéter les poncifs officiels du Pentagone et, depuis les présidences des Bush, père et fils, les tirades bellicistes des néoconservateurs. Il était devenu l’une des principales chevilles ouvrières de la maison d’édition alternative « Kopp-Verlag », qui éditait ses livres, ainsi qu’un inspirateur occasionnel de la revue et du réseau « Compact » de Jürgen Elsässer, fer de lance d’une opposition sans concession aux dérives politicides de la gestion Merkel. Ces initiatives, particulièrement intéressantes et focalisées exclusivement sur des faits prouvables, ne sont encore guère connue en dehors de l’espace linguistique allemand.

Depuis les années 1990, le Dr. Ulfkotte a publié au moins une bonne quinzaine de livres sur les activités répréhensibles des services secrets des pays occidentaux. En 2001 et en 2003, il a commencé à se pencher sérieusement sur les menées des multiples réseaux islamistes en Allemagne. Si ses enquêtes sur les activités des services secrets lui valaient indéniablement une certaine sympathie à gauche de l’échiquier idéologique et médiatique, la vaste enquête dans les milieux islamistes et salafistes, au contraire, a provoqué chez les bonnes consciences une levée de bouclier inimaginable. Les réseaux salafistes, sans doute soutenu financièrement par certaines pétromonarchies, lui infligent des procès qu’il gagne tous haut la main, au grand dam d’islamologues irénistes et irréalistes, universitaires ou non, qui tenaient tous à perpétuer, ad vitam aeternam, leur vision étriquée de l’islamisme. Ces postures, que l’on ne connait que trop bien, sont dictées par le besoin irrépressible de remplir sa gamelle à ras-bord : les réseaux et les pétromonarchies savent se montrer très généreux pour qui travaille à les flatter et à cautionner leurs délires. Il n’empêche : les hypothèses avancées en 2003 par Ulfkotte se sont avérées exactes, au vu des massacres de Paris, Bruxelles, Nice et Berlin (pour ne citer que les plus spectaculaires). Pourtant, le lien est facile à établir pour tous ceux qui ne croient plus un mot des discours médiatiques : le salafisme/talibanisme armé est au départ un golem des services américains et britanniques. Le golem a servi et sert encore des intérêts géopolitiques et géo-économiques inavouables des puissances occidentales et de leurs alliés pétromonarchistes mais ce golem est trop souvent incontrôlable en ses franges les plus volatiles. Celles-ci commettent alors des attentats spectaculaires sur lesquels on ne peut guère enquêtér car une enquête complète dévoilerait l’origine non salafiste de la fabrication du dit golem. Ulfkotte a donc poursuivi ses enquêtes sur les services secrets et aperçu le lien évident qu’il y avait entre eux et la montée des salafismes armés et de l’islamo-criminalité (mise en évidence en France par Xavier Raufer et Alexandre del Valle). La position de départ d’Ulfkotte n’est donc pas islamophobe (comme les services veulent le faire croire en manipulant les réseaux salafistes) mais est bel et bien une hostilité nettement démocratique aux manigances occultes des services secrets, essentiellement américains.  Par voie de conséquence, les hurlements des salafistes officiels, des journalistes-mercenaires et des politiciens vendus ont pour origine des injonctions émises par les dirigeants de ces services qui n’entendent pas abandonner le golem fondamentaliste musulman qui les a si bien servis, ni cesser de puiser des hommes à tout faire dans les prisons où ils peuvent et se reposer et recruter de nouveaux volontaires.

bpe-logo.pngEn 2006-2007, le Dr. Ulfkotte adhère à un mouvement, Pax Europa, qui entend, comme son nom l’indique, sauver la paix civile dans tous les pays européens où des conflits internes risquent d’éclater vu l’incontrôlabilité des réseaux salafistes et les désirs inavoués des services américains de voir les concurrents européens plongés dans les affres d’un désordre ingérable. En août 2007, Pax Europa souhaite manifester à Bruxelles devant le Parlement Européen. La manifestation est aussitôt interdite par le politicien bruxellois le plus méprisable de l’histoire de la ville, le bourgmestre Freddy Thielemans, un anticlérical viscéral, qui avait offert du champagne à la galerie au moment où le Pape Jean-Paul II venait de décéder, un pourfendeur frénétique de la fête de Noël qui a, un moment, supprimé le sapin de la Grand Place et débaptisé le « marché de Noël » en « Plaisirs d’hiver ». Ce laïcard, qui cumule toutes les tares de son idéologie abjecte, est un islamophile délirant, prouvant ici les thèses de certains historiens qui parlent d’une alliance pluriséculaire entre puritains anglo-saxons (et hollandais), laïcards maçonniques français et fondamentalistes hanbalites/wahhabites, dont le dénominateur commun est une haine profonde et viscérale de la culture populaire, de l’humanisme classique, de la culture gréco-latine, de la musique européenne et des arts plastiques. L’avocat et sénateur flamand Hugo Coveliers dépose plainte au nom de Ulfkotte contre l’interdiction par l’innommable Thielemans (aujourd’hui dégommé par ses propres copains qui ne valent guère mieux que lui !). Le 30 août 2007, cette plainte est déclarée irrecevable par les tribunaux de Bruxelles, donnant ainsi la preuve que cette magistraille dévoyée est liée aux services d’Outre-Atlantique, aux cénacles laïcards occultes et à la pègre salafiste.

L’action avortée de Pax Europa nous permet aujourd’hui de montrer quelles collusions infâmes structurent les institutions du royaume qui, par ce fait même, sombre lamentablement dans l’impolitisme, donc implose et se dissout. Une semaine avant le décès du Dr. Ulfkotte, les journaleux de cette gazette merdique qu’est le Soir, flanqués de quelques sbires de la Radio-Télévision francophone belge et de sociologues abscons avaient publié les résultats d’une enquête générale sur l’opinion publique en Belgique francophone. Ces raclures sont tombées de haut, faisant ricaner tous les hommes de bien du royaume : 77% des sondés déclaraient que le système belge était bon à jeter, que la démocratie à la belge était une farce, que le pays était gangréné par le salafisme, que les institutions de la sécurité sociale allaient imploser sous les coups du libéralisme, de l’immigration et de l’afflux massif de réfugiés inemployables ; les sondés montraient aussi leur mépris pour les professions médiatiques et juridiques : avocats, magistrats et journalistes sont ouvertement méprisés, considérés comme de la basse engeance. Sans parler du personnel politicien… Le peuple administrait ainsi une gifle retentissante à l’établissement et sanctionnait la faillite d’un barnum politiquement correct qui a coûté des centaines de millions, a déployé des efforts risibles pour faire aimer les salafistes et leurs marottes malsaines et, finalement, n’obtenir que le mépris abyssal des masses. En fait, le peuple belge donnait raison à Ulfkotte sur toute la ligne !

UU-12743520z.jpgTournons-nous maintenant vers deux ouvrages du Dr. Ulfkotte. D’abord, l’ouvrage attaqué tous azimuts par les salafistes et leurs alliés, les « foies jaunes ». Il est intitulé Der Krieg in unseren Städten – Wie radikale Islamisten Deutschland unterwandern (« La guerre en nos villes – Comment les islamistes radicaux minent l’Allemagne»), publié en 2003. L’ouvrage démontrait que les réseaux caritatifs salafistes masquaient des financements occultes, pratiquaient le blanchiment d’argent. Ulfkotte accusait principalement les Frères musulmans et le mouvement turc Milli Görüs (qui fut débouté quand il porta plainte contre le livre). Ces réseaux caritatifs, affirmait Ulfkotte, étaient liés à la criminalité organisée. Il déplorait l’inaction de l’Etat allemand, comme nous pouvons déplorer l’inaction des Etats néerlandais, belge et français. Le livre consacré à la nature mercenaire du journalisme allemand, Gekaufte Journalisten – Wie Politiker, Geheimdienste und Hochfinanz Deutschlands Massenmedien lenken (= « Journalistes achetés – Comment le monde politique, les services secrets et la haute finance d’Allemagne manipulent les mass médias ») a été publié en 2014. Il démontre que quasi la totalité des journalistes allemands  écrivent sous la dictée de l’ Atlantik-Brücke (« Le pont atlantique », un service dirigé au départ par un ancien de la CIA, spécialiste dans l’organisation de putschs, notamment en Iran, avec l’affaire Mossadegh, et au Chili), de la Commission Trilatérale, de l’American Council on Germany, de l’Aspen Institute, etc. Les articles sont écrits par le personnel de ces officines et paraissent sous la signature de célèbres journalistes allemands, à peine arrangés. Après avoir lu ce livre, écrit son éditeur Kopp, le lecteur ne regardera plus jamais les journaux allemands du même œil, le téléspectateur éteindra son poste et finira par ne plus rien croire de ce qui lui est dit. Ulfkotte concluait que le lavage des cerveaux, but de l’occupation américaine, était complet. Toute voix dissonante était traitée de néonazie, de fasciste ou, plus récemment, de « complotiste ». Le Dr. Ulfkotte n’a pas échappé, ces quelques dernières années, à cette litanie d’insultes, alors que ses origines idéologiques ne se situent nullement dans ce qu’il est convenu d’appeler « l’extrême-droite », alors que sa démarche est éminemment démocratique dans le sens où elle s’insurge contre toute menée occulte, contre toutes les entorses à la transparence. Il est vrai que Carl Schmitt, dans une perspective nettement plus engagée dans un univers mental ultraréactionnaire et catholique, s’insurgeait aussi contre la dissimulation et les intrigues en coulisses. Il voulait la visibilité totale.

UU-Livre-6a93c.jpgMalgré la pertinence des enquêtes d’Ulfkotte et donc leur « incorrection politique » dans un monde orchestré par des cénacles (financiers, stratégiques ou salafistes), pariant sur l’occultation totale de leurs démarches, ses livres étaient toujours mis en exergue par Der Spiegel qui signalait leurs tirages phénoménaux. Cela n’a pas empêché cet hebdomadaire de Hambourg de rédiger une notice nécrologique insultante sur ce militant en faveur de la transparence absolue, décédé le 13 janvier 2017. Un homme qui a travaillé jusqu’à son dernier souffle pour que triomphent nos libertés concrètes, sans compter ses efforts. Il faut continuer son combat. Que chacun d’entre nous y participe.  A sa manière, à son rythme mais sans relâche aucune !

 

vendredi, 13 janvier 2017

"The Holy Roman Empire" with Peter H. Wilson

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"The Holy Roman Empire" with Peter H. Wilson

Rana Mitter reads a new history of the Holy Roman Empire written by Chichele Professor of History Peter H. Wilson.

jeudi, 12 janvier 2017

La notion de politique de Carl Schmitt

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La notion de politique de Carl Schmitt

par Karl Peyrade

Ex: http://www.lerougetlenoir.org 

Ex: Publié en 1932, La notion de politique est un des ouvrages les plus connus du juriste catholique allemand Carl Schmitt. A l’origine de ce livre, on trouve une conférence de l’auteur, s’inscrivant dans unCYCLE sur les problèmes de la démocratie, à la Grande École Allemande pour la Politique située à Berlin. La conférence a donné ce texte qui a fait l’objet de nombreux débats au sein de l’intelligentsia allemande. Avant la parution de La notion de politique, les intellectuels allemands assimilaient souvent l’État à la politique. C’est face à ce postulat que Schmitt a entendu réagir.

Selon l’auteur, le concept d’État présuppose le concept de politique. L’État se définit, selon l’acception moderne, comme étant le statut politique d’un peuple organisé légalement sur un territoire donné. Pendant longtemps, les juristes n’ont évoqué que les problématiques liées à la théorie générale de l’État sans se soucier du politique. D’après Max Weber, qui fut le professeur de Carl Schmitt, le pouvoir est un élément caractéristique de la politique. L’Allemagne du XIXe siècle a d’abord placé, l’État au-dessus de la société. Ensuite, la conception libérale a primé en introduisant une dialectique État/société à savoir une opposition entre l’État et la société. Enfin, le début du XXesiècle a accouché de l’État total au sens hégélien c’est-à-dire d’un État compétent dans tous lesDOMAINES. Bien entendu, à l’heure actuelle et depuis la deuxième guerre mondiale, la vision libérale de l’État a repris du galon dans le monde occidental.

L’auteur note que dans de nombreuxDOMAINES, il existe un certain dualisme simplificateur : l’opposition beau/laid en esthétique, l’opposition rentable/non rentable en économie, l’opposition bien/mal en morale etc. En politique, c’est le dualisme ami/ennemi ou union/désunion ou association/dissociation qui est le plus pertinent. L’ennemi est l’étranger générant un conflit non réglable par une norme générale ou un tiers impartial. L’État, en tant que communauté d’intérêt et d’action, va décider si l’ennemi, c’est-à-dire son antithèse, menace son existence.

Le Christ et l’Église catholique à sa suite recommandent d’aimer ses ennemis et de prier pour eux et leur salut. Schmitt rappelle à ce sujet la distinction latine entre inimicus (ennemi personnel) auquel l’Évangile fait référence [1] et hostis (ennemi politique). Pour illustrer son propos, il donne l’exemple suivant :

« Dans la lutte millénaire entre le christianisme et I ’Islam, il ne serait venu à l’idée d’aucun chrétien qu’il fallait, par amour pour les Sarrasins ou pour les Turcs, livrer l’Europe à l’Islam au lieu de la défendre. L’ennemi au sens politique du terme n’implique pas une haine personnelle, et c’est dans la sphère de la vie privée seulement que cela a un sens d’aimer son ennemi, c’est-à-dire son adversaire. »

61S60PfzfrL.jpgCette citation brille par son actualité. Face à l’invasion migratoire et à la place de plus en plusIMPORTANTE que prend la religion mahométane en France, l’Église catholique dans la continuité du Concile Vatican II propose aux chrétiens d’accueillir l’autre sans distinguer l’étranger en tant qu’individu de l’étranger en tant que masse politique. Pourtant, si un chrétien doit aider l’étranger en tant qu’individu lorsque ce dernier lui réclame de l’aide, d’un point de vue politique, l’Église et la sphère étatique doivent se prononcer contre cet afflux considérable d’étrangers qui présente une menace pour le bien commun et l’unité du pays (insécurité culturelle, baisse des salaires, danger pour la foi catholique, violences interethniques etc.). Carl Schmitt le confirme d’un point de vue conceptuel : lorsque l’antagonisme extérieur consistant à distinguer les nationaux des étrangers disparaît, l’État peut perdre son unité politique et l’antagonisme risque alors de se situer à l’intérieur de l’État à travers une guerre civile.

La guerre n’est qu’unINSTRUMENT de la politique. Selon le mot de Clausewitz, « La guerre n’est rien d’autre que la continuation des relations politiques avec l’appoint d’autres moyens [2]. » Même le concept de neutralité découle de l’opposition ami/ennemi car il nécessite l’existence d’un conflit entre amis et ennemis pour qu’une position neutre soit prise. Si la guerre disparaît, l’ennemi et le neutre disparaissent corollairement et, par conséquent, aussi la politique. En effet, un monde sans conflictualité, un monde pacifié est un monde sans distinction ami et ennemi et, par là même, un monde sans politique. La guerre moderne a ceci de spécifique qu’elle ajoute à cette dialectique ami/ennemi un élément moral. Dès lors, l’ennemi n’est plus simplement une catégorie politique, il devient aussi une catégorie morale. En conséquence, l’ennemi étant le mal incarné, il convient de le détruire intégralement par tous les moyens (bombardement des populations civiles, armes atomiques, criminalisation de l’ennemi et fin du statut d’ennemi et de ses droits). Mais la guerre ne peut jamais être religieuse, économique ou morale. Ces motifs peuvent devenir politiques quand ils entraînent la mise en place de la configuration amis et ennemis. La guerre n’est alors que l’actualisation ultime de cette conflictualité.

Qui définit cette opposition entre amis et ennemis ? Celui qui est souverain à savoir celui qui est capable de trancher une situation exceptionnelle, celui qui peut déclencher l’état d’urgence. Cette personne peut être le monarque ou l’État lorsqu’il représente l’unité politique du peuple. Dans le monde moderne, cette décision appartient à l’État. Elle suppose un peuple politiquement uni, prêt à se battre pour son existence et son indépendance en choisissant son propre chef ce qui relève de son indépendance et de sa liberté. Lorsqu’un peuple accepte qu’un tiers ou un étranger lui dicte qui est son ennemi, il cesse d’exister politiquement.

La tâche première de l’État est de pacifier l’intérieur car sinon pas de norme possible. Une communauté n’est politique que si elle est en capacité et en volonté de désigner son ennemi. Cette capacité fonde l’unité politique du groupe en-dessous duquel les entités extérieures sont placées par ce dernier. On retrouve la même idée chez les grecs avec la notion de barbares. Dans la conception libérale de l’économie, chaque agent est libre. Il peut donc décider tout seul des causes pour lesquelles il souhaite agir. Aucune entité collective ne peut rien lui imposer. Dans le monde économique, il est facile d’écarter le gêneur sans user de la violence. On peut le racheter ou le laisser mourir. Il en est de même dans le monde culturel : c’est la norme qui entraîne la mort sociale. Mais en ce qui concerne la politique, des hommes peuvent être obligés de tuer d’autres hommes pour des raisons d’existence.

Le monde est une pluralité politique. En effet, une unité politique définit un ennemi qui constitue alors lui aussi une unité politique. Il n’existe pas d’État universel. Le jour où il n’y aurait plus d’ennemis sur terre, il n’y aurait plus non plus de politique et d’État. Sans État, il ne reste plus que l’économie et la technique. L’auteur précise :

« Le concept d’humanité est un instrument idéologique particulièrement utile aux expansions impérialistes, il est un véhicule spécifique de l’impérialisme économique. On peut appliquer à ce cas, avec la modification qui s’impose, un mot de Proudhon : " Qui dit humanité veut tromper ". »

Un ennemi de cette humanité n’est donc plus humain. Il devient alors possible de l’exterminer totalement. La notion d’humanité est apparue au XIXe siècle pour contrer l’ordre ancien et lui substituer des concepts individualistes, comme le droit naturel, applicables à tout le genre humain. La Société des Nations de 1919 n’est ni universelle, ni internationale. L’adjectif international, se définissant comme la négation des barrières étatiques, est à distinguer de l’adjectif interétatique qui suppose des relations entre États sans nier leur délimitation. La Troisième Internationale a une connotation internationale. La Société des Nations serait plutôt une alliance de nations contre d’autres.

Le libéralisme se fonde sur une vision anthropologique optimiste de l’homme : l’homme est bon et sa raison produit la société qui est à opposer à l’État. Pour Schmitt, les vrais penseurs politiques comme Taine, Machiavel, Fichte, Hegel, De Maistre ou Donoso Cortes adoptent une position inverse. Les hommes sont par nature mauvais, l’État les transcende. Hegel définissait le bourgeois comme « cet homme qui refuse de quitter sa sphère privée non-politique, protégé du risque, et qui, établi dans la propriété et dans la justice qui régit la propriété privée, se comporte en individu face au tout, qui trouve une compensation à sa nullité politique dans les fruits de la paix et du négoce, qui la trouve surtout dans la sécurité totale de cette jouissance, qui prétend par conséquent demeuré dispensé de courage et exempt du danger de mort violente ». Dans un monde où les hommes sont bons, il n’est plus besoin de prêtres pour guérir du péché, ni de politiciens pour combattre l’ennemi. La société libérale s’en remet au Droit comme norme supérieure ce qui est illusoire car le Droit n’est que le produit de ceux qui l’établissent et l’appliquent.

L’essence du libéralisme est antipolitique. Il existe une critique libérale de la politique mais pas de vision libérale de la politique. Le libéralisme suppose un abaissement du rôle de l’État le limitant à concilier les libertés individuelles. Il substitue à l’État et à la politique la morale et l’économie, l’esprit et les affaires, la culture et la richesse. Cette idéologie commence et s’arrête à l’individu. Rien ne peut contraindre un individu à se battre pour le groupe ou pour l’État. Dans l’optique libérale, l’État n’a pour unique but que de permettre l’accomplissement de la liberté humaine mais certainement pas de la contraindre. La lutte politique devient une concurrence économique (les affaires) et une joute verbale (l’esprit). La fixité de la paix et de la guerre est remplacée par l’éternel concurrence des capitaux et des égos. L’État devient la Société vue comme le reflet de l’Humanité. La société correspond à une unité technique et économique d’un système uniforme de production et de communication.

Les libéraux se sont indéniablement trompés. Le monde n’est pas rationalisable, réductible à une formule mathématique et le commerce n’a pas permis la paix. La science et la technique n’ont pas remplacé la violence et le rapport de forces. Hegel avait placé l’État au-dessus de la société. C’est désormais la société qui domine l’État. L’économique et la technique ont pris l’ascendant sur toutes les autres sphères mais rien ne pourra jamais définitivement annihiler le politique.

Carl Schmitt conclut son ouvrage sur le constat suivant :

« Nous sommes à même de percer aujourd’hui le brouillard des noms et des mots qui alimentent la machinerie psychotechnique servant à suggestionner les masses. Nous connaissons jusqu’à la loi secrète de ce vocabulaire et nous savons qu’aujourd’hui c’est toujours au nom de la paix qu’est menée la guerre la plus effroyable, que l’oppression la plus terrible s’exerce au nom de la liberté et l’inhumanité la plus atroce au nom de l’humanité […] Nous reconnaissons le pluralisme de la vie de l’esprit et nous savons que le secteur dominant de notre existence spirituelle ne peut pas être unDOMAINE neutre […] Celui qui ne se connaît d’autre ennemi que la mort […] est plus proche de la mort que de la vie […] Car la vie n’affronte pas la mort, ni l’esprit le néant de l’esprit. L’esprit lutte contre l’esprit et la vie contre la vie, et c’est de la vertu d’un savoir intègre que naît l’ordre des choses humaines. »

A travers cet ouvrage court, exigeant et précis, Carl Schmitt, dans son style habituel, très éloigné de la prose juridique, donne des clés de lecture intéressantes du monde moderne. Sa vision de la politique est utile pour comprendre à quel point notre monde est dépolitisé. De nos jours, les cartes sont brouillées par les dirigeants politiques. L’indistinction généralisée règne. On ne distingue plus l’ami de l’ennemi, le citoyen du migrant, l’homme de la femme, l’homme de l’animal, le catholique du musulman ou du juif ou encore le bien du mal. Face ce délitement de l’État et de la société, lire Carl Schmitt permet de mieux comprendre les dessous conceptuels de l’effondrement du monde contemporain.

Karl Peyrade.
 

[1Math. 5, 44

[2De la guerre (1955)

Die Konvention von Tauroggen - Gehorsamsverweigerung aus Liebe zum Vaterland

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Die Konvention von Tauroggen - Gehorsamsverweigerung aus Liebe zum Vaterland

 

Hunderttausende bluten für Napoleons Russlandfeldzug

Preußens Niederlage bei Jena und Auerstedt markierte das vorläufige Ende der Souveränität des Staates, welcher in kurz darauf vollständig von Frankreich besiegt wurde und unter die Herrschaft von Napoleon kam. Nach dem Frieden von Tilsit wurde das Königreich in seiner Ausdehnung kurzerhand halbiert und die Grande Armée marschierte siegreich durch Berlin, während das Königshaus von Preußen den Rückzug in die beschnittenen Gebiete im Osten antreten musste. Die Demütigungen, wie beispielsweise der Diebstahl der Quadriga vom Brandenburger Tor, enden nicht mit symbolischen Akten. Anders als die Rheinstaaten im Rheinbund, welche auf Napoleons Seite standen und dessen Monarchen von ihm profitierten, leistete Preußen lange Widerstand. Sowohl rhetorischen als auch militärischen. Für diese Impertinenz sollte es büßen, so wollte es Bonaparte.  Für die nationalen Kräfte in den deutschen Landen war die Unterjochung durch Frankreich nicht hinnehmbar. Heinrich Friedrich Karl von und zum Stein, Carl von Clausewitz, Gerhard von Scharnhorst und andere preußische Reformer, die man den aufklärerischen und nationalen Kräften zuordnen könnte, waren wenig angetan von der Unterordnung unter die französische Kaiserkrone. Es folgte die innere Erneuerung Preußens, sowohl die kulturelle als auch die technologische und zivilgesellschaftliche. Nicht alle Ideen der französischen Revolution wurden östlich des Rheins abgelehnt oder für schlecht befunden. Der springende Punkt war der Frondienst, den man als Deutscher plötzlich zu leisten hatte. Gegenüber einem Staat und Kaiser, den man weder kannte noch liebte. Napoleons Streitkräfte schlugen nach Preußen auch die Österreicher und alsbald wandte er seinen Blick auf das gigantische Russland, welches immer noch als die letzte kontinentale Großmacht gegen Napoleon stand. Wenn Russland besiegt worden wäre, gäbe es keine Macht mehr in Europa die dem französischen Kaiser Paroli hätte bieten können. Das französische Imperium würde dann vom Atlantik bis zum Ural reichen. Oder noch weiter.

Im Jahr 1812 überquerten die Streitkräfte Napoleons die Memel. Zu diesem Zeitpunkt bestehen die Truppen des Kaisers nicht mehr nur aus Franzosen, sondern zur Hälfte aus Polen, Deutschen, Italiener, Balkanvölkern und anderen Hilfstruppen, welche er aus allen eroberten Gebieten zusammengerufen hatte. Die genauen Zahlen sind heute Gegenstand der Debatte. Aber etwa ein Drittel der fast 700.000 Soldaten waren deutschsprachige Landeskinder aus Preußen, Württemberg, Bayern, Sachsen, Österreich, Baden und anderen deutschen Landen, wo die Ablehnung gegenüber Napoleon nicht zuletzt wegen der zehrenden Kampagne im Osten immer größer wurde. Man muss das im historischen Kontext betrachten. Preußen und die meisten anderen europäischen Staaten hatten bereits mehrere Jahre Krieg hinter sich und eine ganze Generation von Männern und auch Frauen war im Rahmen dieser Kriege verletzt, getötet oder anders geschädigt worden. Große Teile der mitteleuropäischen Staaten waren von Schlachten verwüstet und vom Durchmarsch der französischen Armee ausgeplündert worden. Napoleons Truppen bedienten sich auf ihrem Weg durch Europa stets im Umland und erpressten, kauften oder plünderten, um sich zu versorgen. Das war eine gängige Praxis zu dieser Zeit und auch in späteren Kriegen. Viele Familien in den deutschen Staaten hatten mehrere Söhne bereits in den Krieg (egal welchen) gegeben und nicht wenige bliebe auf dem Schlachtfeld. Es ist umso leichter die Ressentiments zu verstehen, wenn das Hinterland das französische Heer weiterhin wirtschaftlich unterstützen muss. Vor allem da es gegen Russland ging, den man eigentlich zu den deutschen Verbündeten zählte. Der preußische König schrieb hierzu am Vorabend des Russlandfeldzuges einen Brief an den Zaren mit dem Inhalt : „Beklagen Sie mich, aber verdammen Sie mich nicht. Vielleicht kommt bald die Zeit, wo wir in engem Bunde vereint handeln werden.

Auch im preußischen Offizierskorps war die Stimmung eher gedrückt. Als gute und treue Soldaten fühlten sich Offiziere wie Ludwig York von Wartenburg ihrem Eid und Herren verpflichtet. Dieser war der preußische König, von dem jedoch alle wussten, dass dieser nicht Befehle im Interesse der Deutschen oder Preußens gab, sondern reiner Befehlsempfänger Napoleons war. Der Verlust deutscher und preußischer Souveränität war den Männern im Felde also durchaus bewusst. Preußen war dem französischen Kaiser verpflichtet – gegen seinen Willen und gegen den Willen des Volkes, welches sich in den preußischen, aber auch in den westlich der Elbe liegenden anderen deutschen Ländereien immer wieder gegen französische Besatzungstruppen erhob. Die Zeit von 1807-1812 war durchweg geprägt von sporadisch aufflammenden kleinen Konflikten innerhalb des gigantischen, von Napoleon eroberten Europas. Die teils sehr blutigen Auseinandersetzungen waren kein Geheimnis und nie war die Herrschaft über Europa für Napoleon eine besonders solide Angelegenheit. Dieser Zustand verschlimmerte sich nur, als seine Truppen nach der Erreichung des von den Russen in Brand gesteckten Moskaus den Rückzug antreten mussten. Für den russischen Winter war man nicht vorbereitet. Der Zar nutzte diese Chance um die napoleonische Armee immer wieder in kleine und größere Gefechte zu verwickeln und zu schwächen. Für die Männer im Dienst des französischen Kaisers waren die Monate der Rückzugsgefechte und Eiseskälte demoralisierend, wie wir es uns kaum noch vorstellen können. Während Hunderttausende für Napoleon starben, wurde auch den an ihren Diensteid gebundenen preußischen bzw. deutschen Offizieren etwas klar. Wenn nicht gehandelt wird und keine Befreiung von der Führung Napoleons vollzogen wird, könnte dies das Ende für die eigenen Soldaten und auch für die deutschen Lande bedeuten. Die desaströse Situation, in welcher sich die Grande Armée befand, war nicht mehr zu leugnen und um zu verhindern, dass man mit Napoleons Größenwahn untergehe, fassten einige mutige Männer einen skandalösen Entschluss.

Skandalös und doch treu – Die Entscheidung von York und ihre Implikationen

Der deutschstämmige Generalmajor Hans Karl von Diebitsch diente Zar Alexander und der russischen Armee. Unerwähnt möchte ich nicht lassen, dass ein nicht unerheblicher Teil der russischen Soldaten ebenfalls zumindest teilweise deutscher Sprache und Abstammung waren, sodass nicht ignoriert werden kann, wie nah sich deutsches Preußen und Russland über die Jahrhunderte hinweg standen. Von Diebitsch war der General, welcher am 30. Dezember in Poscherun (heute Litauen), den preußischen York empfing. Im Vorfeld und im Hintergrund hatten bereits jene Verschwörergruppen, zu denen auch Clausewitz, Seydlitz und andere gehörten, an einem ungeheuerlichen Akt des Verrates gearbeitet. Zumindest empfand es Napoleon als einen solchen Verrat, als York den Waffenstillstand zwischen preußischen Korps und russischer Armee unterzeichnete. Es ist insofern ungeheuerlich, dass ein hoher Offizier, also ein Staatsdiener, es wagt die Außenpolitik seines Staates zu bestimmen. York war sich der Konsequenzen und der illegalen Natur seines Handelns voll bewusst, rechtfertigte sich jedoch auf für uns nicht uninteressante Art und Weise. Im Vordergrund stand zunächst die Rettung der eigenen Soldaten. Denn gegenüber diesen hatte York als Kommandeur eine Fürsorgepflicht, die missachten würde, wenn er sie weiterhin durch den russischen Winter auf französischer Seite trieb, während russische Truppen die seinen von hinten beschossen. Das Leben der eigenen Soldaten zu retten hatte also Gewicht bei seiner Entscheidungsfindung. Danach kommt die Verantwortung vor dem Staat und dem König. York argumentiert so, dass er im erweiterten Sinne des Königs gehandelt habe, der das Bündnis mit Napoleon zutiefst ablehne, aber jetzt aufgrund der Lage nicht anders handeln könne. Da sich die Lage aber an der Front zum Nachteil für Napoleon entwickelt habe, sei nun der Moment gekommen, das Bündnis aufzukündigen und Preußens Unabhängigkeit wiederherzustellen. Er sagte :

„Die Armee will den Krieg gegen Frankreich. Das Volk will ihn, der König will ihn, aber der König hat keinen freien Willen. Die Armee muss ihm diesen Willen freimachen.“

Für ihn ist klar, dass wenn Preußen Napoleon weiterhin folgt, seine Auslöschung als politische und unabhängige Einheit bald darauf eintreten könnte. Dass Napoleon verlieren würde, war also absehbar und ebenso, dass die Sieger über Napoleon darüber bestimmen würden, was mit den Besiegten geschah. Hier erkenne ich einen Dienstethos, der sowohl edel, als auch treu ist.  York erkennt, dass jeder weitere Kampf gegen Russland sinnlos ist und nur mit dem Tod enden kann. Die Freiheit und das Überleben Preußens und damit auch ein Stück deutsche Souveränität sind ihm wichtig. Seine Loyalität gegenüber Napoleon basiert auf einem Kontrakt, den sein König unter Zwang unterzeichnen musste und welcher nicht im Sinne des deutschen Volkes ist. York beruft sich bei seinem Verrat also darauf, dass er eben kein Verräter ist. Zumindest verrät er nicht seinen eigentlichen Dienstherren, das Volk. Ähnlich wie Friedrich der Große, der sich als Erster Diener des Volkes sah. So ist auch York als Staatsdiener nur dem obersten Diener und seinem Träger, dem Volk, verpflichtet. Die Verpflichtung gegenüber Napoleon, einem Fremdherrscher, ist für ihn damit nichtig. Eine Loyalität sticht also die andere aus. Obwohl Napoleon theoretisch sein oberster Befehlshaber gewesen wäre, erkennt er dessen Autorität nicht an, da sie nicht mit dem Willen des eigenen Volkes im Einklang steht.

Der preußische König ist zunächst überrascht, sogar ein wenig erbost über die Anmaßung Yorks. Aber dieses Wagnis ist es, welches in Preußen und dann in ganz Europa die Mühlen einer neuen Erhebung anwirft. Beim Bekanntwerden dieses ungeheuerlichen und unerwarteten Bündnisses zwischen preußischen und russischen Soldaten bricht in Norddeutschland und in Ostpreußen eine nationale Widerstandsbewegung hervor, die nur auf diesen Moment gewartet hat. Zar Alexander kann dieses historische Momentum nutzen um Napoleons Truppen aus Russland heraus zu drängen und mit dem preußischen König den alten Bündnisvertrag mit neuem Leben zu erfüllen. Ein Jahr später stehen dann deutsche und russische Soldaten Seite an Seite in der schicksalhaften Konfrontation bei Leipzig.

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