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samedi, 10 octobre 2015

Mit welchen Aufträgen waren Friedrich Hielscher und Ernst Jünger nach 1933 unterwegs?

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Mit welchen Aufträgen waren Friedrich Hielscher und Ernst Jünger nach 1933 unterwegs?

Rechtselitäre Schwarz-, Quer- und Geheimfröntler - Bereit gehalten für einen etwaigen Militärputsch?
 
Ex: http://studgenpol.blogspot.com

Hier auf dem Blog sind schon zwei Beiträge veröffentlicht worden zu dem Vordenker der heutigen christlichen Rechtskonservativen, bzw. der "Neuen Rechten" mit Namen Friedrich Hielscher (1902-1990), und zwar:

 
 
hielscher+I+L._SX308.jpgEin dritter Blogbeitrag zu diesem Vordenker aus dem Mai 2012 ist bislang nie veröffentlicht worden. Er soll hiermit veröffentlicht werden. Inzwischen ist auch eine neue Biographie über Friedrich Hielscher erschienen:
  • Lehner, Kurt M.: Friedrich Hielscher. Nationalrevolutionär, Widerständler, Heidenpriester. Schöningh Verlag, Paderborn 2015 (233 S.),
die vor knapp zwei Wochen auch in der rechtschristlichen Wochenzeitung "Junge Freiheit" besprochen worden ist:
  • Weißmann, Karlheinz: Eigentümlich eigenwillig. Der Nationalrevolutionär und Religionsphilosoph Friedrich Hielscher im biographischen Fokus. In: Junge Freiheit, 28. August 2015, S. 21
(Mit Dank an einen Hamburger Blogleser für die Zusendung dieser Buchbesprechung!) Karlheinz Weißmann lässt in dieser Buchbesprechung womöglich eine größere innere Distanzierung von diesem "Vordenker" erkennbar werden, als man das bislang von Autoren seines Schlages zu hören bekommen haben mag. (Aber das kann auch - nach beiderlei Richtungen hin - ein Irrtum sein. Man hält sich ja immer gerne alle Türen offen ...) Seine Rezension enthält jedenfalls mehrere Absätze, die als willkommene inhaltliche Ergänzung und Bestätigung der beiden genannten, hier schon erschienenen Blogbeiträge dienen können. Deshalb sollen diese Absätze angeführt werden. 1932, so schreibt Weißmann, habe Hielscher erkannt, 
dass das entscheidende Feld überhaupt nicht der Staat, sondern die Religion sei. In der Folge konzentrierte er sich auf die Schaffung eines Bundes, der in vielen Zügen Ähnlichkeit mit dem des verhassten Konkurrenten Stefan George hatte, aber in seinem Anspruch weit darüber hinaus ging.
Für diese Glaubensgemeinschaft erarbeitete Hielscher nun eine "Liturgie" (Hervorheb. nicht im Original):
So hat Hielscher zwar gegenüber Außenstehenden ein großes Geheimnis um seine Konzeption gemacht, konnte aber nicht verhindern, dass durch enttäuschte Anhänger bekannt wurde, in welchem Ausmaß er seine Verkündigung abänderte, von den germanischen Göttern zu den keltischen überging und schließlich bei einem Monotheismus landete, der sich auf irritierende Weise jüdischer Formeln bediente.
Grins. Irritierend kann das natürlich für Leser dieses Blogs keineswegs sein. Haben wir doch schon im oben genannten zweiten unserer Blogartikel anhand genauer Lektüre des Buches "Das Reich" dargelegt - was auch immer wieder in der Zeitschrift "Sezession" hindurchklingt (etwa in einem dort vor Jahren gebrachten Aufsatz des katholischen Philosophen Spaemann) -, dass der Bezug zum Judentum sowohl bei der Zeitschrift Sezession allgemein wie bei Friedrich Hielscher im Besonderen ein sehr "besonderer" immer schon war und gar nicht erst werden musste. Woraus sich fast zwanglos die Schlussfolgerung ergibt, dass dieser sehr besondere Bezug zum Judentum nur zuvor bei der Verehrung germanischer oder keltischer Götter verbrämt werden musste, um überhaupt in jenen religiös interessierten Kreisen, die sich vom (jüdischen) Christentum abgewandt hatten, Anklang finden zu können. Lauschen wir also dem gewiss keinesfalls besonders "irritierten" Karlheinz Weißmann weiter:
Dazu kam noch der dramatische Wechsel in Bezug auf die Lehre vom unfreien hin zum freien Willen, das Ganze weiter kombiniert mit einer Art rationalistischer Esoterik und schließlich noch bereichert um Vorstellungen der Freimaurerei.
Ach ja, und wenn man nun sagen würde, da wäre gar nichts durch Vorstellungen der Freimaurerei "bereichert" worden, sondern diese Vorstellungen bildeten immer schon den Kern jener Religiosität, auf die der gute Friedrich Hielscher hinaus wollte, der ja nach 1945 dann auch ganz offen Freimaurer geworden ist, so würde man sicherlich ganz und gar falsch liegen!! "Völkische" Freimaurerei jedenfalls, Orakelgesellschaften wie Thule-Orden, Bund der Guoten, Ariosophen und Vril-Gesellschaft. Die alle gar nichts anderes waren als Freimaurerei. Oder sagen wir besser, die Freimaurerei waren für - - - "Freimaurergegner". ;) (In der Geschichte des menschlichen Irrwahnes gibt es alles. - Alles.) Der, wie gesagt, keineswegs besonders irritierte Karlheinz Weißmann (der sich ja übrigens auch von einem Herrn Lucke in den letzten Monaten viel zu lange viel zu wenig "irritieren" ließ in der sicher klugen "Strategie", sich immer alle Türen offen zu lassen) schreibt weiter:
Niemand außer Hielscher wusste, welchen zahlenmäßigen Umfang die Gemeinschaft eigentlich hatte, und ein hierarchisches System von "Enkeln", "Söhnen", "Vätern" und "Großvätern" führte dazu, dass die jungen Frontoffiziere in Bezug auf die Bewertung des Kriegsverlaufs kein Wort mitzusprechen hatten, sondern sich stattdessen die Weisung ihres ungedienten Meisters und und Älteren ohne militärische Erfahrung demütig anhören mussten.
Weißmann meint, hier hätte Hielschers "Arkandisziplin absurde Formen" angenommen. Dreimal laut gelacht. Weißmann sollte kein Vorstellungsvermögen darüber besitzen, dass in Geheimgesellschaften eigentlich immer die Absurdität vorherrscht, dass "Ungediente" es besser wissen als das doofe Fußvolk, die "Frontschweine"? Wie lächerlich! Was man der Leserschaft der "Jungen Freiheit" alles so zu bieten wagt. Und wieder einmal besonders auffallend, wenn dann ein Jürgen Elsässer mit solchen Augenwischern sich so herrlich versteht ... Aber all das nur nebenbei.

Jedenfalls: Wie kommt uns das alles doch so bekannt - und keineswegs "absurd" - vor. Das allseits beliebte "Wissensgefälle" von Geheimdiensten und Geheimgesellschaften. Jeder soll nur das wissen, was er zur Erfüllung speziell seiner Aufgabe benötigt ... Und Herr Weißmann sollte sich in seinem Leben noch nie in Lebensbereichen bewegt haben, in denen Wissensgefälle vorherrscht? Wer's glaubt, wählt Lucke, möchte man mal hier ein wenig burschikos sagen. Am Ende von solchem Wissensgefälle haben wir jedenfalls dann immer solche Dinge wie: NSU und RAF, Terrorismus hier und Terrorismus dort, Regierungsumsturz hier und Regierungsumsturz dort, Krieg hier und Krieg dort, Flüchtlingswellen hier und Flüchtlingswellen dort, Gutmenschentum hier und Gutmenschentum dort, Dunkelmenschentum hier und Dunkelmenschentum dort. Und keiner war's gewesen. Keiner.

Das ist ja der springende Punkt. Sondern Bönhard, Tschäpe und Mundlos waren es. Oder Lee Harvey Oswald. Oder Siegfried Nonne. Oder das deutsche Volk. Oder Adolf Eichmann. Schuldige müssen natürlich - mitunter - genannt werden. Sonst wird die Unruhe zu groß. Sonst kämen ja auch noch Leute wie Werner Best - also Freunde Ernst Jüngers - vor Gericht. Na, das wollen wir ja dann doch verhindern!

Nachdem wir jedenfalls diese Absätze aus der Weißmann-Besprechung zitiert haben, können wir den Anlass nutzen, den genannten, bislang unveröffentlichten Blogbeitrag aus dem Jahr 2012 hier folgen zu lassen. Er beinhaltet eine Art Zusammenfassung von vielen disparaten, verteilten Bloginhalten aus früheren Jahren, sowie ihre gedankliche Weiterführung, indem auf das Wirken des elitären Salons Salinger ab dem Jahr 1927 hingewiesen wird.

Hielscher - Jünger -Schmitt - Die intellektuelle "Reservearmee" der Wallstreet, des Vatikans und asiatischer Geheimorden für den Fall eines erfolgreichen deutschen Militärputsches gegen Hitler und seinen Krieg?
 
Was die reale und faktische politische Bedeutung von Friedrich Hielscher und seines Kreises betrifft, muss man beachten, dass weite Kreise innerhalb Deutschlands und in den Führungsetagen der anderen Großmächte für das Jahr 1932 ziemlich sicher einen neuen Weltkrieg erwarteten. Bei kaum jemanden werden diese geradezu religiösen Erwartungen eines neuen Krieges, ja, sein Herbeisehnen so deutlich wie bei Friedrich Hielscher und der Bibel seines Freundeskreises, seiner "Kirche", nämlich in seinem Buch "Das Reich" aus dem Jahr 1931. 
 
Die Kreise, die mit dem Ausbruch dieses Krieges an die Macht zu kommen hofften und glaubten, waren eben jene "nationalrevolutionären" Kreise der "Neuen Nationalisten", die spätestens mit der Reichskanzlerschaft des Kurt von Schleicher und mit seinen Querfront-Konzepten ihre politischen Ideale hatten verwirklichen wollen.
 
Von der "Schwarzen Front" (1930) über die "Harzburger Front" (1931) und die "Querfront" (1932) zur "Geheimen Front" (1933/34)
 
Es waren dies - neben anderen - die Kreise rund um den "Deutschen Herrenklub" (dem unter anderem Franz von Papen angehörte) und mehr wohl noch rund um den "Tatkreis", der von Hans Zehrer geleitet wurde. Werner Best hinwiederum hat damals wohl eher dem Herrenklub nahe gestanden. Seine Freunde Friedrich Hielscher, Ernst Jünger und andere standen dem Tatkreis nahe. Man verteilte sich, um überall einsatzbereit zu sein, um überall die "Eisen im Feuer" zu haben. Es wird hier auch viele Überschneidungen gegeben haben. In beiden Kreisen glaubte man - wie Hitler und die Nationalsozialisten - mit einer neuen "Herrenschicht" "Das Reich" oder "Das Dritte Reich" oder "Das Dritte Reich und die Kommenden" (nämlich die östlichen Buddhisten) schaffen zu können.
 
Insbesondere glaubten die mehr intellektuellen Kreise um Salinger, Zehrer, Hielscher, Best (Alexander Rüstow, Carl Schmitt ...) die mehr als proletenhaft empfundene NSDAP am langen Arm von der Macht entfernt halten zu können, bzw. zugleich doch auch ihre Machtstellung ausnutzen zu können und sie nach und nach "einbinden" zu können für die eigenen elitären, totalitären, priesterdiktatorischen ("theokratischen"), ordensartigen Zwecke. (Die Organisation des Staates selbst "als Orden", als totalitäre "[Einheits-]Kirche" und Priesterhierarchie ist der hier vorherrschende faschistische Grundgedanke. Und dies ist auch der faschistische Grundgedanke des zeitgleichen Julius Evola in Italien.)
 
Als dann all diese Pläne für so viele so plötzlich und überraschend Ende Januar 1933 mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler "zunächst" einmal fehlgeschlagen waren, machten sich viele weiterhin Hoffnungen auf eine "Geheime Front" (so der "Jungdeutsche Orden", der "Bund der Guten" unter Kurt Paehlke, die Strasser-Brüder und andere) (vgl. Franz Wegener / Weishaar und der Bund der Guten). Auch zu diesem Zweck schon war es gut, sich in Positionen im neuen Staat hinein zu schieben oder diese Positionen zu behalten und auszubauen.

Einige blieben auf der Strecke ...
 
Die länger vorbereiteten Morde des "Röhm-Putsches" vom 30. Juni 1934 scheinen genau gegen diese "Geheime Front" und damit zum Teil auch gegen die vormalige Schleicher-Strasser(-Röhm[?])'sche "Querfront"-Politik gerichtet gewesen zu sein, die die NSDAP also offenbar immer noch fürchtete und brutalst einzuschüchtern bestrebt gewesen ist. Auch die Querfront-Intellektuellen selbst wären im Falle ihrer Machtübernahme vor ähnlichen Maßnahmen nicht zurückgeschreckt (siehe die Hielscher-Bibel "Das Reich"). Weshalb diese Morde von dieser Seite auch nur "kalt" registriert, bzw. "kalt"-enthusiastisch gerechtfertigt wurden (Carl Schmitt), quasi als eines der vielen "notwendigen" "Stahlgewitter" des weitergehenden "Dreißigjährigen Krieges". Nur dass "Proleten" "Edle" mordeten, war für die nationalrevolutionären Herrenschicht-Kreise womöglich ein Problem. Nicht jedoch, dass sie überhaupt mordeten.
 
Nach dieser endgültigen Entmachtung der rechtselitären Nationalrevolutionäre und "Neuen Nationalisten" durch den "Röhm-Putsch" setzten Friedrich Hielscher, Ernst Jünger, Friedrich Wilhelm Heinz, Carl Schmitt und andere dann endgültig in der Weiterverfolgung ihrer Ziele auf die Unterwanderung von Partei und SS durch die eigenen Leute. Dabei waren sie nicht zimperlich. - Aber was wollten sie dabei? Was hatten sie mit der "Querfront"-Regierung unter von Schleicher denn gewollt?
 
Für Carl Schmitt endete die "Unterwanderung" schon im Oktober 1936. Werner Best wurde 1940 in Nebenpositionen abgedrängt, behielt aber nicht geringe Macht in Frankreich und Dänemark bis 1945. Friedrich Hielscher und zahlreiche Freunde hielten sich im Umfeld des "Ahnenerbes" und konnten sogar einen Schüddekkopf - und wohl zahlreiche andere - ins Reichssicherheitshauptamt schieben.
 
Aber eigentlich haben sie alle außen- und kriegspolitisch nichts anderes gewollt als die NSDAP, nur dass eben jetzt die "proletarischere" NSDAP - und nicht sie selbst (also die vorgeblich "Intelektuelleren", "Überlegeneren", "Abgehobeneren", "Konspirativeren"), am Ruder waren. Wenn sie also in der Folge das Dritte Reich unterwanderten und gerne auch - im Zusammenwirken mit den Geheimdiensten unter Canaris und Best - die Kriegsbemühungen zunächst (bis 1940) anfeuerten und dann (ab 1940) dosiert sabotierten, so nicht etwa deshalb, weil sie die Verwirklichung der als bürgerlich-spießerhaft empfundenen demokratischen, rechtsstaatlichen Prinzipien im Dritten Reich vermissten, beziehungsweise weil sie etwa - Spaß beiseite!: "bürgerlich-spießerhaft" - seine Mordmoral verurteilen würden. 
 
Nein, nein, keineswegs. Sondern schlicht weil sie insgesamt selbst nicht jene Macht in Besitz hatten, von der sie zumindest bis Ende 1932 fast sicher geglaubt hatten, dass diese ihnen zufallen würde und deshalb auch zukommen müsse. Schlicht deshalb, weil der oberste religiöse Führer Adolf Hitler hieß - und nicht Friedrich Hielscher (oder Kurt Paehlke). Dieses ganze Intrigenspiel wurde bis 1945 weitergespielt und nach 1945 dann als "Widerstand" verkauft. Einige blieben auf der Strecke (Gerhard von Tevenar 1943, Kurt Paehlke 1945, Albrecht Haushofer 1945, Wolfram von Sievers 1946 ...). Andere hievten sich nach 1945 in neue Machtpositionen: Friedrich Wilhelm Heinz als erster Geheimdienstchef Adenauers. Andere sollten noch lange nach 1945 von ihren Auftraggebern ans Messer geliefert werden (vermutlich): Rudolf Diehl etwa.
 
Umstürzlerische Tendenzen im "Salon Salinger" seit 1927?
 
Schon im "Salon Salinger", der etwa seit 1927 bestand, hatte die politische Polizei der Weimarer Republik gefährliche Umsturz-Tendenzen vermutet (a):
Der jüdischstämmige Hans Dieter Salinger, Beamter im Reichswirtschaftsministerium und Redakteur der „Industrie- und Handelszeitung“, versammelte hier einen bunt zusammengewürfelten Kreis um sich. Neben Hielscher sind hier Ernst von Salomon, Hans Zehrer, Albrecht Haushofer, Ernst Samhaber oder Franz Josef Furtwängler, die rechte Hand des Gewerkschaftsführers Leipart, zu nennen.
Der Bombenleger Ernst von Salomon wurde im Dezember 1927 nach nur "symbolischer" Haft aus dem Zuchthaus entlassen (1, S. 889):
Am Tage seiner Entlassung lernt er Friedrich Hielscher kennen, der ihn mit dem Wirtschaftsexperten Hans Dieter Salinger in Kontakt bringt. (...) Außerdem trifft er Hans Zehrer, Dr. Erwin Topf, Albrecht Haushofer, Ernst Samhaber und Franz Joseph Furtwängler. Alle zusammen bilden den "Salon Salinger".
Und darüber heißt es weiter (1, S. 893):
Es waren meistens Journalisten (Salinger, Zehrer, Topf) junge Wissenschaftler (Haushofer, Samhaber), Privatgelehrte vom Schlage Friedrich Hielschers und Gewerkschaftler wie Furtwängler. Die Tätigkeit dieses "Salons" war nichts anderes, als jeden Freitag bei Salinger zusammen zu kommen, um über die unterschiedlichsten Dinge zu debattieren. (...) Es war dieser "Salon" eben nicht ein Verschwörernest, wie die "politische" Polizei der Republik annahm, wo konkreter umstürzlerische Pläne geschmiedet wurden und mit Dynamit konkretisiert wurden.

Aber eben doch ...:

 ... Alles zusammengenommen eine politisch hochbrisante Gruppierung, die zu allem imstande schien.
Verneinende Bejahung nennt man das. Oder wie? Jedenfalls: Auch der Schriftsteller Alfred Bronnen, der trotz all seiner Bemühungen die proletarierhaften Nationalsozialisten nicht von seiner "arischen" Herkunft überzeugen konnte, tummelte sich in diesem Kreis (2, S. 423):
Das Phänomen Bronnen indes hatte eine große Anzahl von Freunden in Bogumils (= F. Hielschers) Wohnung gelockt. Hans Dieter Salinger, der mittlerweile auch den wirtschaftspolitischen Teil des "Vormarsch" betreute, saß seiner Gewohnheit gemäß mit untergeschlagenen Beinen auf dem Sofa, Hans Zehrer (...), Otto Strasser war in Begleitung von Herbert Blank (...) erschienen, (...) Samhaber war da, Friedrich Georg Jünger, der Bruder von Ernst, und natürlich eine Anzahl von Jünger-Jüngern, die zu Füßen des Meisters kauerten.
Man kann auch sagen, diese Kreise blieben auch nach 1934 "in Bereitstellung" für den Fall, dass - z.B. - ein eher unerwarteter aber dennoch nicht unmöglicher Militärputsch "nationalkonservative Intellektuelle" gebrauchen sollte. So weit kann man sicherlich gehen, wenn man ihre "Widerstands"-Tätigkeit definieren wollte. Ob ein Militärputsch gegen Hitler etwa im Jahr 1938 oder später - der ja immer vor allem der Kriegsvermeidung oder Kriegsbeendigung hätte dienen sollen (also der schlimmstmögliche Fall für das Weltbild eines Friedrich Hielscher und damit sicherlich auch eines Jünger) - mit solchen "nationalrevolutionären Intellektuellen" nicht auf geradestem Wege von "dem Regen in die Traufe" geführt worden wäre, steht deshalb noch lange dahin.

Bereitstellung für einen - unerwarteteren - Militärputsch
 
Vielleicht wurden diese Kreise auch nur deshalb als "Widerstand" in "kritischer Distanz" zum Regime gehalten, um im Falle eines Militärputsches unter anderem Gewand völlig identisch auf der Linie weitermachen zu können, auf der man bis dahin jeweils schon mit Hitler und Konsorten marschiert war. Oberstes Leitziel musste ja bleiben, dass der Dreißigjährige Krieg Hielschers und Churchills den "Untergang des Abendlandes" zu vollenden hätte. - "So oder so".
 
Nach 1945 konnten sich Jünger, Schmitt und Hielscher in der beruhigenden Sonne wärmen, dass es ja "zum Glück" insgesamt doch noch ohne ihr direktes Eingreifen so weit gekommen war, wie es sowieso hätte kommen sollen und müssen. Zumindest gemäß den ideologischen, gesellschaftlichen Selbstmordprogrammen, die sie in ihren Köpfen herumwälzten.

So konnten die Hielscher, Jünger, Best, Schmitt und Konsorten ihren Lebensabend verbringen, sei es beleidigt (Schmitt), "großsegnieurhaft" (Jünger), die SS-Vergangenheitsbewältigung dirigierend (Best), kleinkariert an "Kirche" bastelnd (Hielscher). Auf jeden Fall waren es langwieirig sich hinziehende Lebensabende, die noch heute ganze Heere von Schreiberlingen in der Aufarbeitung dieser Lebensabende auf Trab hält. Von der großen Bühne des Weltgeschehens waren sie abgetreten, sie wurden kaum noch gebraucht und gaben zu diesem dementsprechend mehr oder weniger nur noch ihre griesgrämlichen, nichtssagenden und verhüllenden Kommentare ab.
____________________________________________
  1. Am Zehnhoff, H.W.: Der Fall Ernst von Salomon. Aktionen und Standortbestimmung eines preussischen Anarchisten in der Weimarer Republik. In: Revue belge de philologie et d'histoire, Année 1977, Volume 55, Numéro, 55-3, pp. 871-896
  2. Aspetsberger, Friedbert: Arnolt Bronnen. Biographie. Böhlau, Wien u. a. 1995 (Google Bücher)

mardi, 06 octobre 2015

LE COMBAT POUR L'HISTOIRE CONTINUE…

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LE COMBAT POUR L'HISTOIRE CONTINUE…

Au moment où la caste médiatique officielle se déchaîne pour interdire toute contestation du système en place, l'importance du combat pour l'Histoire se révèle plus prioritaire que jamais. Les tenants de l'Humanité hors-sol, qui appellent de leurs vœux  la naissance d'un village mondial peuplé de zombies déracinés et méthodiquement normalisés, ont bien évalué le danger que représentait pour leur projet utopique le réveil en cours des diverses identités ethniques, nationales ou religieuses.

Ils ont donc promptement décrété que tout questionnement identitaire était « réactionnaire » et ne pouvait « qu'emprisonner la société dans la nostalgie d'un passé mythifié. » L'abandon de l'enseignement de l'Histoire nationale ou la préférence donnée au royaume africain du Monomotapa au détriment du siècle de Louis XIV s'inscrivent dans cette volonté de déconstruction et de rupture contre laquelle il est à l'évidence urgent de réagir

Engagée depuis plusieurs années dans le combat en faveur d'une  histoire vivante  qui redonne aux Français et aux Européens la conscience de leurs racines et la fierté de leur héritage commun, l'Association Pour l'Histoire organise sur ce thème, le 24 octobre prochain, le colloque intitulé

«HISTOIRE, MEMOIRE, IDENTITE»

 

avec la participation de

Oskar Freysinger, homme politique et essayiste suisse

Identité et démocratie. L'exemple helvétique

Jean Pierre Arrignon, historien médiéviste spécialiste de la Russie

La surprenante renaissance de l'identité russe

Philippe Conrad, directeur de la Nouvelle Revue d'Histoire

L'Histoire, une arme de résistance au service des peuples

 

Samedi 24 octobre 2015 à partir de 14h30

Salle de la Maison des Mines - 270 rue Saint Jacques - 75005 Paris

Participation aux frais de 10 euros

 

Association Pour l'Histoire: a-p-h@orange.fr

00:06 Publié dans Evénement, Histoire | Lien permanent | Commentaires (0) | Tags : histoire, événement, paris | |  del.icio.us | | Digg! Digg |  Facebook

vendredi, 25 septembre 2015

Esploratori tedeschi nel cuore dell’Africa: Heinrich Barth, Adolf Overweg, Eduard Vogel

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Esploratori tedeschi nel cuore dell’Africa: Heinrich Barth, Adolf Overweg, Eduard Vogel

 

Chissà perché, oggi in certi ambienti storiografici è considerato politicamente poco corretto, o quanto meno discutibile, occuparsi degli esploratori europei del XIX secolo, particolarmente di quelli che rivolsero le loro ricerche al continente africano. Più o meno esplicitamente, viene loro imputata la colpa di aver fornito l’avanguardia degli eserciti coloniali; perciò, nell’ambito dei circoli culturali “progressisti”, i loro nomi sono caduti nell’oblio, a dispetto dei notevoli meriti scientifici che, indubbiamente, molti di essi ebbero.

Così, siamo caduti da un estremo all’altro: se, un tempo, le storie del continente africano scritte dagli Europei tendevano ad assegnar loro uno spazio sproporzionato, “dimenticandosi” delle culture locali e delle civiltà indigene, adesso sta divenendo difficile vederli citati anche solo di sfuggita, a parte i cinque o sei più famosi e a meno che le loro vite abbiano qualcosa a che fare con gli eccessi e i crimini del colonialismo.

Un buon esempio di ciò è la famosissima, e forse sopravvalutata, Africa, del saggista inglese John Reader, apparsa nel 1997 (e tradotta in italiano dalla casa Editrice Mondadori nel 2001), tipico prodotto del rigetto anti-vittoriano e anti-etnocentrico della fine del XX secolo. Invano si cercherebbero, nelle oltre 700 pagine di questa grossa opera, una sola citazione dei nomi di Heinrich Barth, Adolf Overweg ed Eduard Vogel (anche se quelle di Livingstone si sprecano addirittura: il lupo sciovinista perde il pelo, ma non il vizio…).

Questa tacita rimozione è particolarmente vistosa nel caso degli esploratori tedeschi, che pure diedero un contributo decisivo alla conoscenza del continente africano dal punto di vista geografico, botanico, zoologico ed etnografico. Infatti, dopo la prima guerra mondiale – quindi, assai prima delle altre potenze europee – la Germania dovette rinunciare alle sue colonie; e la motivazione con cui Francesi e Britannici gliele tolsero, spartendosele, fu che essa aveva dato prova di una estrema irresponsabilità nell’amministrazione delle popolazioni africane.

Ora, se è vero che vi furono, nella storia coloniale tedesca, delle pagine tremende (cfr. F. Lamendola, Namibia 1904: la «soluzione finale» del problema herero nel Sud-ovest africano, pubblicato in libro nel 1988 e su rivista nel 2007, e consultabile anche sul sito di Arianna), è altrettanto vero che anche le altre potenze europee commisero efferatezze; e che, comunque, ciò non autorizza a cancellare le pagine positive, culminate nell’opera di un Albert Schweitzer nel lebbrosario di Lambaréné.

È, quindi, nel segno di una maggiore equità storica che riteniamo si possa riaprire il capitolo sull’opera svolta dagli esploratori europei negli altri continenti. E, dopo esserci occupati di un insigne esploratore tedesco dell’Australia (cfr. il nostro articolo Ludwig Leichhardt, ultimo esploratore romantico nei deserti proibiti dell’Australia), vogliamo qui ricordare una triade di esploratori germanici che percorsero in lungo e in largo la porzione centrosettentrionale del continente africano, allargando enormemente l’orizzonte delle conoscenze che si avevano allora su quelle terre remote e quasi inaccessibili.

HeinrichBarth.jpgHeinrich Barth

Nella prima metà del XIX secolo, l’interno dell’Africa settentrionale era ancora in gran parte ignoto agli Europei, i quali non erano riusciti a spingersi molto al di là delle coste, dopo il grande viaggio esplorativo dello scozzese Mungo Park.

Questi era giunto alla foce del Gambia nel giugno del 1795 con l’obiettivo di raggiungere il Niger, per determinarne le sorgenti e la foce, cosa che era riuscito parzialmente a compiere, tra enormi difficoltà, raggiungendo di nuovo la costa nel 1797 e dimostrando che il grande fiume scorre verso est e non ha alcun rapporto con il Senegal; ma una buona parte del suo corso e, soprattutto, la foce, rimanevano avvolti nell’oscurità. Nel 1805 Park ritornò in Africa per risolvere definitivamente quel problema geografico, ma questa volta la fortuna gli voltò le spalle. Raggiunto il fiume Bamako, lo discese fino a Bussa, dove fu attaccato dagli indigeni: per salvarsi si gettò in acqua, ma perì annegato. Negli anni successivi l’attenzione dei geografi e dei viaggiatori europei si concentrò sul grande deserto dell’Africa settentrionale, il Sahara; ma una serie di spedizioni andarono incontro a un infausto destino. Nel 1823, tuttavia, gli inglesi Clapperton, Denham e Hornemann, partendo da Tripoli, si spinsero audacemente fino alle sponde del lago Ciad: che, a quell’epoca, doveva offrire uno spettacolo ben più maestoso e affascinante, con le sue rive verdeggianti e le sue acque pescose; mentre oggi si sta rapidamente prosciugando. A Murmur, Odney morì e Clapperton si rimise in viaggio da solo, giungendo a Sokoto, ove fu accolto benevolmente dal sultano Bello. Impossibilitato, tuttavia, a proseguire in direzione dell’Atlantico, dovette riprendere la via dell’interno e giunse a Tripoli passando per il Bornu, da dove fece poi vela verso l’Inghilterra. Ormai, però, il «mal d’Africa» lo aveva afferrato e, appena due mesi dopo, era di nuovo in Africa per completare l’impresa, questa volta partendo da Lagos. Ma, dopo aver raggiunto il Niger, a Sokoto, morì improvvisamente; fu il suo compagno, Richard Lander, a trovare la via della costa e a pubblicare, tornato in Inghilterra, le memorie del suo capo.

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Intanto il quadro politico e strategico stava cambiando, specialmente dopo che la Francia ebbe invaso l’Algeria nel 1830 e ne completò la conquista nel 1843, piegando la resistenza dell’indomito Abd-el-Kader. Nell’Africa settentrionale comparvero esploratori di valore e, spesso, di formazione universitaria: naturalisti ed etnologi, che univano alla passione per l’avventura un autentico interesse scientifico. Uno d essi fu il principe von Pücker-Muskau, che viaggiò attraverso l’Egitto, l’Algeria e la Tunisia.

A quell’epoca, la Germania non aveva ancora raggiunto la sua unificazione politica e nessuno degli Stati tedeschi, nemmeno i due più potenti – l’Austria e la Prussia – avevano interessi da far valere in proprio nei confronti dell’Africa, per cui un certo numero di viaggiatori ed esploratori tedeschi si misero al servizio di altre potenze, in particolare della Gran Bretagna. Tale fu il caso di uno dei maggiori di essi, Heinrich Barth, nato ad Amburgo il 16 febbraio 1821 e morto a Berlino il 25 novembre 1865, e dei suoi compagni Adolf Overweg (1822-1852), anch’egli amburghese, ed Eduard Vogel (1829-1856), di Krefel.

barthAZMX06L..jpgDa giovane, Barth aveva studiato i classici all’Università di Berlino e aveva acquisito buone cognizioni filologiche le quali, unite a una naturale predisposizione per le lingue, gli avevano permesso di padroneggiare, sin dal suo primo viaggio africano, l’inglese, il francese, l’italiano, lo spagnolo e l’arabo. Dotato di uno spirito di ricerca scrupoloso e sistematico, nel 1845 Barth aveva compiuto la traversata del deserto da Tripoli all’Egitto, facendosi una buona reputazione, benché in quel primo viaggio avesse quasi perduto la vita nel corso di una aggressione dei predoni nomadi. Così ricorda la figura e le imprese di Heinrich Barth il saggista tedesco Anton Mayer, nel suo libro 6 000 anni di esplorazioni e scoperte (traduzione italiana di Rinaldo Caddeo, Valentino Bompiani Editore, Milano, 1936, pp. 204-206):

…Anche Richardson, che al tempo del viaggio di Barth s’era spinto da Tripoli a Murzuk, lo conobbe di fama. Quando nel 1849 veniva preparata una grande impresa per l’esplorazione del Sudan occidentale e del Sahara e di cui Richardson ottenne il comando, anche Barth e il suo compatriota Overweg vi parteciparono. Il governo inglese aveva un interesse speciale all’esplorazione del Sudan. Non vi erano, è vero, problemi fluviali da risolvere, ma, oltre all’allettamento del bel paesaggio, delle vaste foreste e della fertilità del terreno, si offriva la possibilità di allacciare rapporti commerciali col grande e potente regno degli Arabi, e con quelli dei popoli misti e degli indigeni che esistevano verso la metà del secolo XIX.

L’English mixed scientific and commercial expedition (Spedizione scientifico-militare inglese) che tradiva col suo nome il suo duplice fine, lasciò Tunisi nel dicembre del 1849 e Tripoli, dove cominciò la vera e propria attività di esplorazione, nel febbraio 1850. Da Murzuk Barth si diresse per Gat ad Agades nel paese di Air per entrare in rapporti di commercio col sultano; a Damergu, al confine settentrionale del regno del Bornu, Barth si divise dai suoi compagni ed andò ad oriente verso il lago Ciad. Aveva intenzione di ritrovarsi a Kuka con Richardson che aveva battuto una via ancora più ad oriente, ma l’Africa voleva ancora la sua vittima e Richardson moriva alcuni giorni prima che i suoi compagni raggiungessero il punto d’incontro. Barth lo sostituì nel comando della spedizione e si occupò innanzitutto dell’esplorazione del lago Ciad: la sua descrizione delle acque non assomiglia affatto a quella di Denham del 1823. Egli mette già in luce il carattere paludoso della “laguna” che allargava ogni anno le sue rive e accentuava l’impossibilità di stabilire esattamente la forma del lago. Il viaggiatore proseguì la marcia verso Sud, si spinse ad Adamaua e scoprì il 18 giugno 1851 il fiume Benué. A luglio si incontrò a Kuka nuovamente con Overweg, e poiché quanto aveva fatto non era sufficiente al suo desiderio di attività, decise di spingersi nuovamente a Sud e Sud-Est nel paese dei Baghirmi. Mentre ancora lavorava in quella regione la morte africana gli strappò Overweg, cosicché Barth rimase solo. Egli fidò volentieri su se stesso e diresse la sua marcia dal lago Ciad ad occidente; il Niger fu raggiunto il 12 giugno 1853 presso Sinder per canoa, ma egli non lo percorse. Preferì attraversare l’arco del fiume per terra verso Timbuctù, la qual città aveva assunto in certo qual modo la funzione di Lhasa nel Tibet e fungeva da «regale città del deserto». Qui rimase sei mesi e raccolse una quantità di materiale.

Per apprezzare il merito dell’impresa compiuta dai primi messaggeri dell’Europa nei paesi islamici dell’Africa non dobbiamo dimenticare che la vita di un Europeo era colà minacciata ad ogni istante e che la minima imprudenza poteva avere le più gravi conseguenze.

L’8 aprile 1854 Barth cominciò a discendere il Niger e da Sinder ritornò al Bornu. Il 1 dicembre 1854 incontrò inaspettatamente un collega tedesco, Eberhard [in realtà, Eduard] Vogel, che la Società inglese aveva mandato a sostituire Richardson alla notizia della sua morte. Barth rimase ancora un inverno sul lago Ciad; il 5 maggio 1855 riprendeva la marcia di ritorno per il Sahara, che esattamente verso nord lo riportò per Murzuk a Tripoli. Barth era stato ininterrottamente per sei anni nell’interno dell’Africa, dando prova di una resistenza fisica e spirituale che al di fuori di lui solo pochissimi, come Livingstone, hanno potuto ripetere. La lunghezza dei tratti da lui superati ammontò a più di 20.000 chilometri; le sue osservazioni, ricerche e risultati si distinguono per un’esattezza e acutezza eccezionali e costituiscono la base della conoscenza odierna del Sahara e del Sudan. Egli viaggiò attraverso la metà occidentale dell’Africa dove il continente è più largo, dal Niger al Uadai, centro della parte settentrionale.

Barth ha avuto oltre alle sue qualità di scienziato anche quelle di un buon conoscitore degli uomini che sapeva come trattare, essendogli riuscito di allacciare amichevoli relazioni con i più potenti principi del Sudan e del Sahara meridionale, che gli conservarono la vita. Inoltre Barth era di una modestia straordinaria; egli aveva, disse, lasciato molto, moltissimo da fare ai suoi successori, ma aveva almeno la soddisfazione di aver schiuso alla scienza e persino, forse, ad uno scambio regolare con l’Europa, una parte considerevole dell’interno dell’Africa.

«Da nessun esploratore dell’Africa – disse l’inglese Thomson, occupandosi dell’attività di Barth – è stata raccolta una messe così ricca di materiale geografico, storico, filologico e folcloristico come da Barth».

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Eberhard [sic] Vogel era un uomo di fegato e un esploratore di valore che raggiunse presto buoni risultati quando dopo la partenza di Barth intraprese anch’egli una punta ad Adamaua giungendo poi nel paese di Uadai i cui confini non erano stati superati dagli Europei. Dopo questo sparì e solo le ricerche di Nachtigal hanno messo in luce il suo destino. Egli non possedeva la circospezione di Barth, ed eccitava gli indigeni con scritti, disegni ed altre “magie” tanto da essere battuto a morte con randelli per ordine del Sultano di Uadai. Come suole avvenire molto spesso in Africa, egli compromise senza alcuna intenzione un altro bianco, l’ufficiale prussiano Moritz von Beuermann, che venne inviato per salvarlo., quando fu dato per scomparso. Beuermann andò a Kuka per il Sahara e tentò di entrare nel Uadai; era appena giunto a quei confini che gli indigeni lo uccisero, nel 1863.

Tornato in Europa, Barth ricevette congratulazioni e un alto riconoscimento dalla Reale Società Geografica di Londra; tuttavia – come riconosce l’Enciclopedia Britannica – i viaggi di questo notevolissimo esploratore ricevettero scarsa attenzione da parte del grosso pubblico, ed egli stesso rimase relativamente poco conosciuto anche in seguito. Solo dopo la morte, la sua figura emerse in tutta la sua statura, come quella di uno degli uomini che avevano maggiormente contribuito alla conoscenza del continente africano.

Ritornato in Germania, occupò la cattedra di geografia all’Università di Berlino nel 1863 e divenne presidente della Società Geografica Berlinese. Ma non era fatto per star seduto dietro a un tavolo; instancabile viaggiatore, fu in Asia Minore (1858), in Spagna (1861), ancora in Turchia (1862), sulle Alpi (1863), in Italia (1864) e, per la terza volta, in Turchia (1865). Forse, tutti quei viaggi e quegli strapazzi finirono per logorare il suo organismo: si spense all’età di soli quarantaquattro anni, a Berlino, nel novembre del 1865. Heinrich Barth ha pubblicato la relazione dei suoi viaggi sia in inglese, sia in tedesco (5 volumi), e una edizione abbastanza recente è quella di Londra, in tre volumi, del 1965, con il titolo Travels and discoveries in North and Central Africa.

Altre notizie si possono reperire (citiamo dal Dizionario degli esploratori di Silvio Zavatti, Feltrinelli, Milano, 1967, p. 23) in: A. Jacobs, Expédition du Dr. Barth en Afrique, in Revue des deux mondes, 15 giugno 1858-1 marzo 1859; B. Malfatti, Enrico Barth e le sue esplorazioni nell’Africa Centrale, in Scritti geografici ed etnografici, Milano, 1869; S. Günther, Heinrich Barth der Erforscherdes runklen Kontinents, Wien-München, 1896; G. von Schubert, Heinrich Barth, der Bahnbrechter der Deutschen Afrikaforschung. Ein Leben und Characterbild, ecc., Berlin, 1897; R. Mansel Prothero, Heinrich Barth and the western Sudan, in The Geographical Journal, settembre 1958. Degli esploratori tedeschi dei due decenni successivi – Rohlfs, Nachtigal e Schweinfurth – parleremo in un prossimo articolo.

La situazione politica, in Africa, stava evolvendo rapidamente. Anche se il “Continente Nero” celava ancora molti segreti – primo fra tutti, quello sulle sorgenti del Nilo – che appassionavano non soltanto una ristretta cerchia di studiosi europei, ma anche l’opinione pubblica, si andavano creando le condizioni per un assalto concentrico da parte delle potenze europee e per una spartizione sistematica, che verrà sanzionata dal Congresso di Berlino del 1885.

Adolf_Overweg.jpgOrmai, si andava verso una nuova fase storica, quella della colonizzazione – almeno per quanto riguarda le zone più favorevoli; quella di cui sono testimonianza opere letterarie quali Cuore di tenebra di Joseph Conrad e Via dall’Africa di Karen Blixen.

L’intera impresa dei tre esploratori tedeschi – Barth, Overweg e Vogel – è stata così riassunta dallo scrittore inglese Richard Hall in La scoperta dell’Africa (titolo originale: Discovery of Africa, London, Hamlyng Publishing, 1969; traduzione italiana di Michele Lo Buono, Arnoldo Mondadori Editore, Milano, 1971, pp. 96-98):

La strada settentrionale fino al lago Ciad e al Sudan occidentale era stata aperta da High Clapperton e dai suoi colleghi nel 1820-29. Nel 1859 la ripercorse un gruppo di tre uomini di cui uno solo, Heinrich Barth, di Amburgo, era destinato a sopravvivere. La spedizione, pur patrocinata dal governo inglese, era composta da Barth e da un altro tedesco, Adolf Overweg, con un solo inglese, James Richardson. Questi morì vicino al lago Ciad un anno dopo la partenza da Tripoli. Overweg fu il secondo a soccombere, ma prima di morire aveva compiuto la circumnavigazione del lago su un battello pneumatico. Barth non si scoraggiò, e nei tre anni che seguirono esplorò minuziosamente la regione compresa fra Timbuctù e il Camerun. Egli istituì un modello completamente nuovo di osservazione scientifica, e l’opera in cinque volumi che riporta le sue scoperte ha contribuito immensamente alla comprensione dell’Africa da parte degli europei. Ogni fatto veniva registrato, la larghezza dei fiumi, l’altezza delle sponde, la natura della vegetazione, la distanza fra una città e l’altra, le usanze delle tribù. Ma ciò non tolse nulla al fascino e all’umanità dei suoi scritti. Ecco come sapeva descrivere una difficile traversata del Benué: «Per fortuna aveva messo i pioli della mia tenda sul fondo della canoa, e così l’acqua non è arrivata fino ai bagagli; ma per la sbadataggine dei suoi compagni tutti i libri di Haggi si sono bagnati, con suo grande dispiacere, dopo l’ho visto spargere calde lacrime, mentre asciugava i suoi tesori rovinati sulla spiaggia sabbiosa del promontorio. I cavalli, che procedevano a nuoto accanto alle canoe, dovettero faticare molto, ma disperata fu la lotta dei cammelli, che erano troppo ostinati per farsi guidare dai fragili battelli, e si dovette ricorrere al bastone; il cammello di Haggi fu per un po’ considerato spacciato fra la disperazione di tutti».

Dopo tre anni senza vedere un altro europeo, Barth fu raggiunto da Alfred [leggi: Eduard] Vogel, anch’egli tedesco. Questi, che era stato mandato con due soldati a causa della crescente preoccupazione per la sorte di Barth, venne assassinato con uno dei soldati a est del lago Ciad. Nel settembre del 1855, accompagnato dal soldato rimasto, Barth ritornò a Londra. Egli fu coperto di onori, fece altri viaggi nell’Asia Minore, divenne professore a Berlino e morì nel 1865 all’età di 44 anni. Un risultato delle sue imprese fu quello di attirare l’attenzione della Germania sulle possibilità dell’Africa.

Syrie: Des intérêts coloniaux de la Grande-Bretagne et de la France à la protection de l’approvisionnement en matières premières pour les USA

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Syrie: Des intérêts coloniaux de la Grande-Bretagne et de la France à la protection de l’approvisionnement en matières premières pour les USA

Interview de Karin Leukefeld*

Ex: http://www.horizons-et-debats.ch

Dans les médias, on parle déjà d’une migration moderne des populations. De même, on débat de la responsabilité des soi-disant bandes de passeurs pour le transport de réfugiés qu’on soupçonne être des criminels ou sinon des migrants économiques aisés. Les vraies causes de la misère de masse des réfugiés ne sont guère étudiées. La correspondante en Syrie, Karin Leukefeld, décrit dans une interview accordée à Jens Wernicke, la situation d’une guerre économique par procuration détruisant de plus en plus l’Etat syrien, affamant la population et provoquant la fuite de 11 millions de Syriens.


Jens Wernicke: A ma connaissance, vous êtes la seule journaliste allemande, à part Jürgen Todenhöfer, qui se trouve réellement sur place au Moyen Orient, qui discute avec les gens concernés et qui en tire des analyses qualifiées sans que ce soient des stéréotypes. En ce moment, vous revenez d’un voyage en Syrie. Quelle est la situation sur place?

Karin Leukefeld: Cela dépend où on se trouve en Syrie. Dans la région côtière, c’est calme. Il y a même des Syriens vivant actuellement en Europe, qui s’y rendent pour y passer leurs vacances et retrouver leurs familles. Cependant, on y trouve de nombreux déplacés internes, donc l’espace libre se fait rare partout.

A Idlib, une province limitrophe de la région côtière, ce trouvent l’«Armée de la conquête» et le Front al-Nusra. Des dizaines de milliers de personnes se sont enfuies, certains villages sont assiégés. A Alep, la situation est très sérieuse. C’est la guerre entre divers groupes armés et l’armée syrienne. De grandes parties de la ville sont détruites, l’approvisionnement en eau et en courant est souvent interrompu, les denrées alimentaires sont très chères, là où on en trouve. Des groupes armés tirent des grenades de mortier, des missiles et des projectiles fabriqués par eux-mêmes en direction des quartiers habités et l’armée syrienne riposte.
A l’est d’Alep, il y a des régions contrôlées par les Kurdes, d’autres sont contrôlées par l’«Etat islamique en Irak et au Levant» auto-proclamé (EI). Là, on est en grande insécurité, les fronts changent quotidiennement, les forces aériennes syriennes et l’«Alliance anti-EI», dirigée par les Etats-Unis, effectuent leurs attaques. Depuis peu, les forces aériennes turques effectuent également des raids. Elles attaquent les positions du Parti des travailleurs du Kurdistan (PKK) dans le nord de l’Irak. Dans le nord de la Syrie, elles attaquent les régions contrôlées par les Kurdes syriens. L’attaque est menée sous le mot d’ordre «lutte contre l’‹Etat islamique›». Au nord d’Alep, les Etats-Unis et la Turquie veulent imposer une «zone de protection». C’est une mesure militaire à l’intérieur du territoire syrien exigeant la permission du Conseil de sécurité de l’ONU. Puisque celle-ci n’existe pas, il s’agit donc d’une attaque contre un Etat souverain et d’une violation du droit international.
Les régions habitées de la province centrale de Homs sont contrôlées par le gouvernement syrien et l’armée. Les zones désertiques, s’étendant de l’est jusqu’à la frontière avec l’Irak ne sont pas sûres. La situation à Tadmur, une ville moderne, proche de Palmyre, n’est pas claire. Dans le cloître de Deir Mar Elian, que j’ai souvent visité, le prêtre Jacques Mourad et un autre religieux ont été kidnappés. On n’a aucune trace d’eux. Entretemps, les habitants de Qaryatayn et de Sadat, dont une grande partie sont des chrétiens, ont été chassés par l’Etat islamique.
A Damas, 7 millions de personnes ont trouvé refuge; ce sont des réfugiés internes, venant de toutes les parties du pays. La situation est assez calme, l’électricité et l’eau manquent, de la banlieue de Damas, où se trouvent les bases du Front islamique et d’al-Nusra on tire souvent sur la ville. L’armée syrienne riposte.
A Sweida, où habitent les Druses et les chrétiens, la situation est encore calme. J’y vais chaque fois que je suis en Syrie. Deraa et le Golan, à la frontière israélienne, sont toujours disputés. Actuellement, une grande bataille pour Zabadani, située à la frontière libanaise, est en cours. Là, se trouve un quartier général des groupes armés combattant aux alentours de Damas. L’armée syrienne et le Hezbollah libanais, luttant en commun, veulent reconquérir cette base stratégiquement importante pour ces combattants.
La vie est chère. La livre syrienne n’a plus qu’un cinquième de son pouvoir d’achat comparé à 2010. Beaucoup d’habitants ont tout perdu; on mendie, la viande s’est raréfiée à table, pour autant qu’il y ait encore une table. Le taux de chômage est à 40%, les enfants travaillent pour aider la famille et ne vont plus à l’école. La moitié des 500?000 Palestiniens syriens ont fui, car leurs camps, qui étaient plutôt des villes, sont détruits.
Les centres économiques de la Syrie – situés autour d’Alep, de Homs et de Damas – sont presque totalement détruits. La Syrie possédait sa propre industrie pharmaceutique, une excellente industrie textile, un secteur agroalimentaire et d’importantes réserves céréalières: tout a été détruit, pillé et vendu en Turquie. Les modestes réserves pétrolières dans l’est du pays sont contrôlées par des groupes de combattants, le pétrole étant vendu dans le pays, également au gouvernement, ou souvent aussi transporté illégalement hors du pays.
Entretemps, une grande partie des stations d’extraction de pétrole ont été bombardées par l’alliance anti-EI. Et puis les sites archéologiques syriens, datant de plus de 10?000 ans avant notre ère – sont occupés, assiégés, pillés, détruits par des combattants.
La situation est dure, la misère est grande. Surtout pour les Syriens en fuite. 4 millions ont fui dans les pays voisins, 7 millions supplémentaires sont des réfugiés internes à l’intérieur de la Syrie.
Ce qui est vraiment perfide c’est que ces flux migratoires sont politiquement instrumentalisés. Le conflit interne de la Syrie a d’abord été élargi en un conflit régional, puis en une guerre internationale par procuration. Partout où les habitants se sont enfuis, des groupes armés, soutenus par des forces régionales et internationales, se sont installés. Puis, on a déclaré que le gouvernement syrien n’avait plus le contrôle dans son pays, qu’il était en outre le problème fondamental, la «racine de tous les maux» en Syrie. Tout récemment un porte-parole du Secrétariat d’Etat américain vient de le répéter: il a déclaré que la Syrie est un «Etat en déliquescence» dans lequel on peut s’ingérer aux niveaux humanitaire et militaire.

Et cette pauvreté, cette misère que vous décrivez et qui fait fuir les gens: d’où vient-elle, quelles en sont les raisons? Et que voulez-vous dire avec le terme de «guerre par procuration»? Je vous prie de préciser cela …

La Syrie est un pays en développement. En 2010, la situation avait déjà beaucoup évolué, et on prévoyait qu’en 2015, donc cette année, le pays serait à la cinquième place des puissances économiques du Monde arabe.
Actuellement, la Syrie se trouve juste devant la Somalie. La crise économique causée par la guerre est encore aggravée par les sanctions économiques de l’UE. Ce que nous observons dans ce pays est aussi une guerre économique contre un pays ascendant.
Les sanctions économiques édictées par l’UE, commencèrent déjà fin 2011 et concernaient le commerce du pétrole et du gaz ainsi que le secteur financier. La compagnie aérienne syrienne n’avait plus le droit d’atterrir sur les aéroports européens, tous les projets bilatéraux furent arrêtés, le personnel fut retiré, la Syrie fut isolée. Au début, l’Etat et la population purent encore surmonter les pénuries grâce à leurs propres réserves, mais le jour vint, où celles-ci furent épuisées. L’Etat obtint un soutien financier et des crédits de l’Iran. Ainsi, on put diminuer les pertes de l’industrie pétrolière. On put livrer du pétrole et du gaz à la population, à l’industrie encore en fonction et à l’armée. L’économie nationale fut cependant soumise à la guerre, une économie de guerre se développa.
Avec ses sanctions économiques, l’UE veut officiellement mettre sous pression la direction politique et militaire du pays afin de la faire plier et démissionner. Cela n’a pas eu lieu. C’est donc la société qui fut sanctionnée; on détruisit ses moyens d’existence créés et développés avec de grands efforts. Dorénavant, c’étaient les profiteurs de guerre qui gagnèrent de l’argent: les milices, les contrebandiers, les marchands du marché noir.
Au delà de la politique des sanctions, on détruisit de façon ciblée l’économie syrienne au niveau matériel. Cela était le plus apparent à Alep et à Damas. Au cours de l’été 2012, il y a eut une attaque coordonnée qui aurait dû mener à la chute du gouvernement syrien. A Damas, quatre hauts militaires et membres des services secrets furent tués lors d’une attaque contre le Conseil national de sécurité. Directement après, suivirent des attaques contre Alep et Damas. Ces vagues d’attaques furent effectuées par des combattants qui avaient été retirés de Homs après que la bataille pour Babr Amr avait été gagnée par les forces armées syriennes. Ces combattants s’étaient rassemblés aux alentours de ces deux grandes villes où ils furent soutenus par les forces locales. Le coup d’Etat ne réussit pas, car les responsables d’Alep et de Damas refusèrent d’ouvrir les portes de la ville aux groupes de combattants. En réaction à ce refus, les zones industrielles autour d’Alep et de Damas furent détruites et pillées et on en fit des bases pour de futures attaques contre ces deux villes.
Le fait qu’il s’agit réellement d’une guerre par procuration est évident aussitôt qu’on prend en compte que le dit Etat islamique, appelé «Daech» dans le pays, n’est nullement surgi du néant, comme nos médias dominants veulent nous le faire croire. Des sponsors régionaux et internationaux le soutienne ce qui semble lui permettre de disposer de ressources financières inépuisables.
Ces sponsors utilisent les combattants pour détruire les Etats nationaux, créés au Levant, il y a 100 ans, contre la volonté des populations de l’époque. En ce temps, les intérêts coloniaux de la Grande Bretagne et de la France primaient, aujourd’hui, il s’agit de la protection des matières premières pour l’Occident dirigé par les Etats-Unis. Le courroux des Etats du Golfe contre la politique indépendante défendue en Syrie, se reflète dans l’armement et la formation de groupes de combats irréguliers, dominés par «Daech». Le terrain sociétal qui les nourrit, c’est la pauvreté.

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Pourriez-vous nous donner un exemple concret de cette «spirale de la pauvreté» dont il semble s’agir?

Prenons une entreprise vendant des équipements médicaux à des cabinets et des hôpitaux. Jusqu’à présent, cette entreprise achetait les équipements en Allemagne. Suite aux sanctions de l’UE, plus rien ne pouvait être acheté ou livré. Acheter dans un autre pays était difficile pour cette entreprise, car tous les transferts financiers étaient interrompus. La Banque centrale syrienne est soumise aux sanctions, personne n’a le droit de faire des affaires avec elle. Pour contourner cela, l’entreprise allemande livre par exemple les produits à une entreprise libanaise qui les vend à l’entreprise syrienne. Le Liban n’est pas soumis aux sanctions de l’UE. Le transfert de marchandises se renchérit ainsi massivement.
 Un autre exemple est que les parents, dont les enfants font des études à l’étranger, ne peuvent plus leur envoyer de l’argent parce que les banques syriennes n’ont plus le droit de faire des affaires. La même chose est valable pour les bourses du gouvernement syrien pour les étudiants à l’étranger. Ou prenons l’exemple des médicaments: jusqu’à présent, ils étaient très avantageux grâce à une bonne production en Syrie. L’industrie pharmaceutique est pratiquement détruite, donc, il faut importer les médicaments par le Liban ou se les procurer de la Turquie par contrebande – ce qui permet d’exiger des prix astronomiques.

Et les intérêts à l’arrière-plan de ce conflit – de quelles forces parlons-nous? A qui pensez-vous, en parlant de «sponsors»?

Les sponsors sont ceux qui soutiennent les groupes armés contre le régime syrien et l’armée. La Russie et l’Iran, qui soutiennent le gouvernement syrien, sont ses alliés parce qu’ils sont liés avec l’Etat syrien par des accords de droit international. Les Etats régionaux, la Turquie, l’Arabie saoudite et le Qatar sont plutôt des «sponsors», parce qu’ils se servent des groupes pour leurs propres objectifs, et si c’est opportun, ils les laissent tomber. Cela est également valable pour les sponsors parmi les Etats européens, de l’Australie et des Etats-Unis.
Le chaos déployé en Irak et en Syrie profite avant tout aux Etats du Golfe, à la Turquie et aux Etats-Unis. Evidemment pas à la population, mais aux élites politiques et industrielles, en premier lieu à l’industrie de l’armement. La péninsule arabe s’est transformée au cours des dernières 5 années en un immense dépôt d’armes. Des militaires occidentaux, étatiques et privés, entraînent des combattants, les arment et les envoient à la guerre. Les Etats-Unis livrent du matériel de guerre valant plusieurs milliards dans les Etats du Golfe et en Israël. L’Allemagne arme les Peschmerga kurdes du nord de l’Irak et les entraîne, et la Turquie profite en tant que pays membre de l’OTAN de sa position de front face à la Syrie et à l’Irak. La Syrie est évidemment aidée militairement par la Russie et l’Iran, mais cela se passe, comme déjà dit, sur la base d’accords bilatéraux.
D’ailleurs, dans aucun des pays affectés par le «printemps arabe», le mouvement de protestation de la jeunesse éclairée et moderne n’a survécu nulle part! En Tunisie, en Egypte et en Syrie les événements sont déterminés par l’islam politique, que ce soit en tant que groupe de combat ou d’opposition.

Face à tout cela, le fanatisme religieux des gens sur place est certes également important, car il contribue pour ainsi dire à de véritables «guerres religieuses» …

Les Syriens n’ont jamais été des fanatiques religieux! Ce sont uniquement les Frères musulmans, qui propagent un islam politique, ou plus précisément une aile des Frères musulmans syriens, qui ont essayé, à la fin des années 1970, de se révolter contre le parti baathiste ayant imposé un Etat séculaire. Cette révolte se termina en 1982 par le massacre de Hama. Des milliers de personnes moururent suite aux attaques aériennes de l’armée syrienne. Des milliers disparurent ou se retrouvèrent en prison. Ceux qui en furent capables prirent la fuite et les Frères musulmans furent interdits sous peine de mort.
Il va de soi que cela continue d’agir. Beaucoup de jeunes gens, qui sont engagés dans des unités de combat islamiques, parlent de Hama, quand on leur demande pourquoi ils combattent. Un jeune homme, tout en manifestant pacifiquement, m’a raconté en 2011 lorsque tout commença, que son oncle avait disparu à Hama et que suite à cela toute sa famille soutenait l’opposition. Toutefois, il faut aussi rappeler que l’aile des Frères musulmans de Damas s’opposait à la révolte armée dans les années 1970.
Le rôle des Frères musulmans dans la montée de l’islam politique radical ne doit pas être sous-estimé. Le parti gouvernemental AKP en Turquie est aussi un parti frère des Frères musulmans, et un sondage a démontré que plus de 10% de la population turque ne voit pas l’«Etat islamique en Irak et au Levant» comme étant une organisation terroriste dont on doit avoir peur, tout au contraire, ils le soutiennent comme une force légitime. Cela n’est possible que parce que le gouvernement turc poursuit lui-même une ligne de l’islam politique. Dans un Etat séculaire une telle chose serait impensable.
Mais retournons en Syrie. Il y eut beaucoup de conflits politiques, mais au niveau culturel et religieux, la Syrie a toujours été un pays tolérant et ouvert. Actuellement, on tente aussi de détruire cette tolérance. Cela ne vient pas «d’en bas» ou «de l’âme des êtres humains» vivant sur place – c’est une conséquence des intérêts géopolitiques et des affrontements stratégiques.

Flag_of_the_French_Mandate_of_Syria_(1920)_svg.jpgAinsi, les gens fuient et souffrent parce que le dit Occident recouvre leur patrie de guerre et la met économiquement à genoux? Les méchantes bandes de passeurs, dont nous entendons beaucoup parler dans nos médias, ne sont pas le problème principal, expliquant pourquoi 11 millions de Syriens sont en fuite?

Les bandes de passeurs sont la conséquence d’une politique totalement erronée au Moyen Orient, non pas la cause. Ces bandes font partie de l’économie de guerre. Sans guerre, ils n’auraient rien à faire. Ils utilisent les mêmes voies pour transporter illégalement des armes, de la munition, des équipements, des téléphones par satellite et des combattants ainsi que des drogues et toutes choses dont on a besoin pour faire la guerre en Syrie.
Les réfugiés rencontrent sur ces sentiers de contrebande des combattants, les organisateurs sont les mêmes. Le bureau des Nations Unis pour la lutte contre la drogue et le crime a présenté un rapport détaillé sur ces voies de contrebande.
Aussi longtemps que l’on peut gagner beaucoup d’argent avec la guerre et la souffrance des gens concernés, on ne peut pas s’attendre à de grands changements.

Comment se fait-il que dans nos médias, on ne rapporte rien de pareil ou alors, si quelque information passe, ce sont en règle générale des infos totalement indifférenciées?

Il faudrait poser ces questions aux médias dominants. Ils doivent diriger, guider et «classer» la perception de la population, c’est ainsi qu’on définit leur tâche depuis peu. Pour moi, cela veut dire qu’ils définissent la direction de nos réflexions et la manière de «classer» un conflit. Cela a peu à voir avec la réalité dans les régions de conflits, d’autant plus que beaucoup de collègues ne s’y trouvent pas, mais plus souvent ils sont dans une ville d’un pays voisin ou dans le studio de leur propre chaîne télévisuelle ou radio. Un pendant à cette présentation serait un reportage, rapportant les options et les développements guerriers, mais donnant au moins autant de place aux propositions, initiatives et développements politiques non armés.

Que faudrait-il, selon vous, changer en Syrie pour que la paix puisse être rétablie? Et: y’a-t-il quelque chose que nous, la population allemande, puissions faire pour soulager la misère dans le pays?

Les Etats-Unis et la Russie doivent se mettre d’accord sur une procédure commune pour stabiliser la Syrie et l’Irak et en intégrant les forces armées et le gouvernement syriens ainsi que l’armée et le gouvernement irakiens. Il faut laisser de côté toutes conditions préalables – telles que «Assad n’a pas d’avenir en Syrie». Les acteurs syriens doivent être soutenus et non empêchés de participer à la table de négociations. Tout le monde doit s’abstenir d’influencer la situation en faveur de ses propres intérêts. La Turquie doit être forcée – par l’OTAN ou bilatéralement par certains pays membres de l’OTAN – de cesser son soutien au prétendu Etat islamique. Si elle ne le fait pas, il faut sanctionner militairement la Turquie. Et les pays d’origine des djihadistes internationaux doivent empêcher les combattants ou sympathisants islamistes de partir à l’étranger. Pour ce faire, il faut aussi ouvrir dans les Etats respectifs le débat sur une cohabitation respectueuse et une égalité des chances.
La population doit surtout assister les réfugiés arrivant en Allemagne. Toutefois, le gouvernement fédéral, qui a contribué à leur fuite par sa politique erronée, ne doit pas être libéré de sa responsabilité pour ces personnes. Au Bundestag, dans les Parlements des Länder, dans les syndicats, les écoles, les églises, les blogs et les réunions politiques –il faut partout expliquer les réels dessous de la guerre en Syrie. C’est la responsabilité de quiconque voulant mettre fin à cette guerre.

Encore un dernier mot?

Oui. 70 ans après la fin de la Seconde Guerre mondiale, je veux rappeler le poème de Wolfgang Borchert: «Alors une seule chose compte: dire NON!». Dans le voisinage direct de l’Europe, dans l’espace méditerranéen oriental et dans diverses parties de l’Afrique ont lieu, sans cesse depuis 25 ans, des guerres qui s’étendent de plus en plus. En ajoutant le conflit israélo-palestinien, nous sommes en guerre au Proche-Orient depuis 1948. Avec l’occupation de l’Irak en 2003, en violation du droit international, les Etats-Unis ont finalement ouvert la «porte de l’enfer», les mises en garde étaient déjà nombreuses en ce temps-là.
Les Palestiniens sont depuis bientôt 70 ans en fuite ou vivent – par exemple dans la bande de Gaza ou en Cisjordanie – comme des prisonniers dans leur propre pays. Des Irakiens fuient leur pays, maintenant les Syriens. L’Occident attise ces guerres, l’Allemagne aussi en livrant des armes et en se taisant face aux violations du droit international. L’opposition politique au Bundestag ou au Parlement européen n’est pas à la hauteur de sa tâche en ce qui concerne la guerre et la paix. De nombreux médias jouent aux va-t-en-guerre.
Je regrette le temps des grands mouvements pour la paix et contre la guerre, qui se retrouvèrent jadis dans la rue contre la guerre en Irak. Ils doivent se rassembler sans se laisser diviser. Le mouvement pour la paix doit se manifester dans la rue contre ces guerres!

Merci de cet entretien.    •

* Karin Leukefeld, 1954, a étudié l’ethnologie, l’islam et les sciences politiques et est libraire de formation. Elle fut responsable des relations publiques entre autre de la Fédération d’initiatives citoyennes pour la protection de l’environnement (BBU), des Verts (parti fédéral) ainsi que du bureau d’information El Salvador. Depuis l’an 2000, elle est correspondante indépendante pour toutes questions concernant le Proche-Orient. Son site internet: www.leukefeld.net

(Propos recueillis par Jens Wernicke)
(Traduction Horizons et débats)
Source: www.nachdenseiten.de/?p=27340
du 27/8/15

samedi, 19 septembre 2015

Dominique Venner’s The Shock of History: Religion, Memory, Identity

Dominique Venner’s The Shock of History: Religion, Memory, Identity

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Dominique Venner
The Shock of History: Religion, Memory, Identity
London: Arktos, 2015
156 pages

hardcover: $37.50

paperback: $21.45

Kindle e-book: $4.50

The shock of history: we live it, neither knowing or comprehending it. France, Europe, and the world have entered into a new era of thought, attitudes, and powers. This shock of history makes clear the fact that there is no such thing as an insurmountable destiny. The time will come for Europe to awaken, to respond to the challenges of immigration, toxic ideologies, the perils of globalism, and the confusion that assails her. But under what conditions? That is the question to which this book responds. Conceived in the form of a lively and dynamic interview with a historian who, after taking part in history himself, never ceased to study and reflect upon it. In this text, the first of his major works to appear in English, Dominique Venner recounts the great movements of European history, the origin of its thought, and its tragedies. He proposes new paths and offers powerful examples to ward off decadence, and to understand the history in which we are immersed and in which we lead our lives.

Contents

Foreword
Editor’s Note
1. Introduction
2. From Action to Reflection
3. Decline or Rebirth?
4. Hidden and Heroic Europe
5. In the Face of Death
6. An Adventurous Heart
7. Where We Came From
8. Europe’s Shattered Memory
9. The Shock of History and Ideas
10. Homer: Remembering Our Origins
11. Mysticism and Politics
Epilogue: History and Memory
About the Author
Index

About the Author

Dominique Venner (1935-2013) was a French writer and historian. He wrote over fifty books about history, specialising in the history of weapons and hunting. He served as a paratrooper during the Algerian War, and was jailed for 18 months for his involvement with the Organisation of the Secret Army, which sought to retain French Algeria through armed insurrection. He was subsequently involved in a decade of intense political activism, and also worked with Alain de Benoist’s ‘New Right’ organisation, GRECE. Before his decision to publicly end his life in 2013, the goal of which was to awaken the minds of his European compatriots, he was in charge of the Nouvelle Revue de l’Histoire. His last book, Un Samouraï d’Occident, was published shortly after his death.

hardcover: $37.50

paperback: $21.45

Kindle e-book: $4.50

jeudi, 17 septembre 2015

Syrien – von den kolonialen Interessen Grossbritanniens und Frankreichs, zur Sicherung von Rohstoffen für die USA

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Syrien – von den kolonialen Interessen Grossbritanniens und Frankreichs, zur Sicherung von Rohstoffen für die USA

Interview mit Karin Leukefeld*

Ex: http://www.zeit-fragen.ch

In den Medien ist bereits von einer neuzeitlichen Völkerwanderung die Rede. Und auch über die Verantwortung sogenannter Schlepperbanden für die Flucht womöglich krimineller, mindestens aber heimlich wohlhabender Flüchtlinge wird diskutiert. Die Ursachen des Massenelends der Flüchtigen werden jedoch kaum erforscht. Die Syrien-Korrespondentin Karin Leukefeld berichtet im Interview mit Jens Wernicke von einem Wirtschafts- und Stellvertreterkrieg, der zunehmend zum Exitus des syrischen Staates führe, die Bevölkerung in den Hungertod treibe und bereits 11 Millionen Syrer auf die Flucht getrieben hat.

Frau Leukefeld, Sie sind neben Jürgen Todenhöfer die einzige mir bekannte deutsche Journalistin, die im Mittleren Osten wirklich vor Ort unterwegs ist, mit den Menschen dort spricht und darauf aufbauend dann qualifizierte Analysen, die mehr als nur Stereotype bedienen, produziert. Im Moment kommen Sie gerade von einer Syrien-Reise zurück. Wie ist die Situation vor Ort?

Es kommt darauf an, wo man sich in Syrien aufhält. In der Küstenregion ist es ruhig, manche Syrer, die jetzt in Europa leben, fahren sogar zum Urlaub dorthin, um ihre Familien zu treffen. Allerdings gibt es dort sehr viele Inlandsvertriebene, es ist also überall sehr eng geworden.
In Idlib, einer an die Küstenregion angrenzenden Provinz, herrschen die «Armee der Eroberung» und die al-Nusra-Front, Zehntausende sind geflohen, manche Dörfer werden belagert. In Aleppo ist die Lage schlimm, es herrscht Krieg zwischen den bewaffneten Gruppen und der syrischen Armee. Viele Teile der Stadt sind zerstört, die Strom- und Wasserversorgung bricht immer wieder ein, Lebensmittel sind sehr teuer, wenn sie überhaupt erhältlich sind. Bewaffnete Gruppen feuern Mörsergranaten, Raketen und selbstgebaute Geschosse in Wohngebiete, die syrische Armee feuert zurück.


Östlich von Aleppo gibt es Gebiete, die von Kurden kontrolliert werden, andere von dem selbsternannten «Islamischen Staat im Irak und in der Levante» (IS). Dort ist es extrem unsicher, die Fronten wechseln täglich, die syrische Luftwaffe und die von den USA geführte «Anti-IS-Allianz» fliegen Luftangriffe. Neuerdings fliegt auch die türkische Luftwaffe Angriffe. Im Nordirak greift sie Stellungen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) an. Im Norden Syriens greift sie die von den syrischen Kurden kontrollierten Gebiete an. Der Einsatz läuft unter dem Motto «Kampf gegen den ‹Islamischen Staat›». Die USA wollen mit der Türkei nördlich von Aleppo eine «Schutzzone» durchsetzen. Das ist eine militärische Massnahme innerhalb Syriens, die der Genehmigung des UN-Sicherheitsrates bedarf. Die gibt es nicht, also handelt es sich um den Angriff auf einen souveränen Staat und ist eine Verletzung des Völkerrechts.
Die besiedelten Gebiete der zentralen Provinz Homs werden weitgehend von der syrischen Regierung und von der Armee kontrolliert. Die Wüstengebiete, die sich im Osten bis an die Grenze zum Irak erstrecken, sind unsicher. Die Lage in Tadmur, der modernen Stadt, die bei Palmyra liegt, ist unklar. Aus dem Kloster Deir Mar Elian, das ich sehr oft besucht habe, wurden Ende Mai der Priester Jacques Mourad und ein weiterer Geistlicher entführt. Von beiden fehlt jede Spur. Inzwischen wurden die Menschen auch aus Qaryatayn und Sadat vom IS vertrieben, viele von ihnen Christen.


Damaskus beherbergt bis zu 7 Millionen Menschen, Inlandsvertriebene aus allen Teilen des Landes. Es ist weitgehend ruhig, Strom und Wasser sind knapp, aus den Vororten um Damaskus, wo die Islamische Front und die al-Nusra-Front Basen haben, wird immer wieder auf die Stadt gefeuert, umgekehrt feuert die syrische Armee auch dorthin.
Sweida, wo die Drusen und Christen leben, ist noch ruhig, ich fahre jedes Mal dorthin, wenn ich in Syrien bin. Deraa ist weiter umkämpft und der Golan, an der Grenze zu Israel, ebenso. Derzeit findet eine grosse Schlacht um Zabadani statt, das liegt an der Grenze zu Libanon. Dort gibt es ein Hauptquartier der bewaffneten Gruppen, die um Damaskus herum agieren. Die syrische Armee und die libanesische Hizbullah, die gemeinsam kämpfen, wollen diese strategisch wichtige Basis der Kampfgruppen zurückerobern.


Das Leben ist teuer, das syrische Pfund hat nur noch ein Fünftel der Kaufkraft von 2010. Viele Menschen haben alles verloren, es wird gebettelt, Fleisch kommt nur noch selten auf den Tisch. Wenn die Leute überhaupt noch einen Tisch haben. Die Arbeitslosigkeit liegt bei über 40 Prozent, Kinder arbeiten, um der Familie zu helfen und gehen nicht mehr in die Schule. Die Hälfte der 500 000 syrischen Palästinenser ist geflohen, weil ihre Lager, die eigentlich Städte waren, zerstört sind.


Die wirtschaftlichen Zentren Syriens – die um Aleppo, Homs und Damaskus angesiedelt waren – sind weitgehend zerstört. Syrien hatte eine eigene Pharmaindustrie, eine hervorragende Textilindustrie, eine Lebensmittelindustrie und grosse Getreidereserven: Alles ist zerstört, geplündert und in die Türkei verkauft. Die bescheidenen Ölvorkommen im Osten des Landes werden von Kampfgruppen kontrolliert, das Öl ausser Landes geschmuggelt und dort oder auch im Land verkauft, selbst an die Regierung.


Inzwischen sind viele Ölförderanlagen von der Anti-IS-Allianz bombardiert worden. Und dann die archäologischen Stätten in Syrien, die bis zu 10 000 Jahre vor die christliche Zeitrechnung zurückdatieren – von Kämpfern besetzt und belagert, geplündert, zerstört.


Die Lage ist hart, das Elend gross. Besonders für die Syrer auf der Flucht. 4 Millionen von ihnen sind in Nachbarstaaten geflohen, weitere 7 sind innerhalb Syriens auf der Flucht.
Die Perfidie ist, dass diese Fluchtbewegungen politisch instrumentalisiert werden. Der innersyrische Konflikt wurde zu einem regionalen und schliesslich zu einem internationalen Stellvertreterkrieg ausgeweitet. Dort, wo Menschen flohen, zogen bewaffnete Gruppen ein, die bis heute regional und international unterstützt werden. Und dann hiess es, die syrische Regierung hat keine Kontrolle mehr und ist ohnehin die «Wurzel von allem Bösen» in Syrien, wie es gerade erst wieder ein Sprecher des US-Aussenministeriums erklärte. Syrien wird zu einem «failed state» erklärt, in den man humanitär und militärisch eingreifen kann.

Und diese Armut, dieses Elend, das Sie beschreiben und vor dem die Leute fliehen: Wo kommen die her, woraus resultieren die? Und wie meinen Sie das mit dem Stellvertreterkrieg? Bitte führen Sie das doch kurz aus …

Syrien ist ein Entwicklungsland. Es war 2010 auf dem aufsteigenden Ast und sollte 2015, also in diesem Jahr, die fünftstärkste Wirtschaftsmacht der arabischen Welt sein.
Heute liegt Syrien knapp vor Somalia. Die durch den Krieg entstandene Wirtschaftskrise wird durch die Wirtschaftssanktionen der EU noch verschärft. Was wir hier beobachten, ist auch ein Wirtschaftskrieg gegen ein aufstrebendes Land.


Die Wirtschaftssanktionen der EU begannen bereits Ende 2011 und betrafen den Öl- und Gashandel sowie den Finanzsektor. Die syrische Fluggesellschaft durfte europäische Flughäfen nicht mehr anfliegen, alle bilateralen Projekte wurden gestoppt, das Personal abgezogen, Syrien wurde isoliert. Anfangs konnten der Staat und die Bevölkerung Mängel aus eigenen Ressourcen überbrücken, doch die waren eines Tages aufgebraucht. Der Staat erhielt finanzielle Unterstützung und nahm bei Iran Kredite auf. Damit konnten Verluste aus der Ölindustrie verringert werden, Öl und Gas konnten an die Bevölkerung, an die noch funktionierende Industrie und die Armee geliefert werden. Doch die nationale Ökonomie wurde dem Krieg untergeordnet, es entstand eine Kriegsökonomie.

 

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Offiziell will die EU mit ihren Wirtschaftssanktionen die politische und militärische Führung Syriens unter Druck setzen, dass sie nachgeben und zurücktreten soll. Das ist nicht geschehen. Statt dessen wurde die Gesellschaft bestraft, ihre mühsam aufgebaute Existenzgrundlage zerstört. Geld konnten fortan diejenigen verdienen, die vom Krieg profitierten: Milizen, Schmuggler, Schwarzmarkthändler.


Jenseits der Sanktionspolitik wurde die Wirtschaft Syriens auch gezielt materiell zerstört. Am besten war das in Aleppo und in Damaskus zu sehen. Im Sommer 2012 gab es einen koordinierten Angriff, der eigentlich zum Sturz der syrischen Führung führen sollte. In Damaskus wurden bei einem Anschlag im Nationalen Sicherheitsrat vier hochrangige Militärs und Geheimdienstler getötet. Unmittelbar darauf folgten Angriffe auf Aleppo und Damaskus. Ausgeführt wurden diese Angriffswellen von Kämpfern, die aus Homs abgezogen worden waren, nachdem der Kampf um Baba Amr sich zugunsten der Streitkräfte entschieden hatte. Diese Kämpfer hatten sich im Umland der beiden grossen Städte gesammelt, wo sie von lokalen Kräften unterstützt wurden. Der Umsturz gelang nicht, sowohl die Aleppiner als auch die Damaszener weigerten sich, den Kampfgruppen die Tore in ihre Städte zu öffnen. Als Reaktion auf diese Weigerung wurden die Industriegebiete um Aleppo und um Damaskus zerstört, geplündert und zu Stützpunkten für weitere Angriffe auf die beiden Städte gemacht.
Und dass es sich hier um einen Stellvertreterkrieg handelt, wird klar, wenn man versteht, dass der sogenannte Islamische Staat, der vor Ort «Daish» genannt wird, anders als in unseren Leitmedien gern verbreitet, alles andere als aus dem Nichts aufgetaucht ist. Regionale und internationale Sponsoren stehen hinter ihm, so dass er offenbar über unerschöpfliche finanzielle Ressourcen verfügt.


Diese Sponsoren benutzen die Kämpfer, um die Nationalstaaten zu zerstören, die vor 100 Jahren in der Levante gegen den Willen der damaligen Bevölkerung geformt worden waren. Damals ging es um die kolonialen Interessen von Grossbritannien und Frankreich, heute geht es um die Sicherung von Rohstoffen für die von den USA angeführte westliche Welt. Der Zorn der Golf-Staaten auf die unabhängige Politik, die in Syrien verteidigt wird, schlägt sich nieder in der Bewaffnung und Ausbildung von irregulären Kampfgruppen, die von «Daish» dominiert werden. Der gesellschaftliche Boden, der sie nährt, ist Armut.

Haben Sie für derlei «Spirale in die Armut», um die es ja offenkundig geht, vielleicht ein konkretes Beispiel parat?

Nehmen wir einen Betrieb, der medizinische Einrichtungen für Praxen und Kliniken verkauft. Bisher hat der Betrieb die Einrichtungen aus Deutschland bezogen. Auf Grund der EU-Sanktionen konnte nichts gekauft und nichts mehr geliefert werden. Und in einem anderen Land zu kaufen, war schwierig für den Betrieb, weil sämtliche Geldgeschäfte unterbrochen waren. Die syrische Zentralbank steht unter Sanktionen, niemand darf mit ihr Geschäfte machen. Um das zu umgehen, liefert nun beispielsweise die deutsche Firma die Produkte an ein Unternehmen in Libanon, das sie dann an die syrische Firma weiterverkauft. Libanon ist an die EU-Sanktionen nicht gebunden. Der Warentransfer wird so extrem teuer.


Ein anderes Beispiel ist, dass Eltern, deren Kinder im Ausland studieren, ihnen kein Geld mehr schicken können, weil mit den syrischen Banken keine Geschäfte gemacht werden dürfen. Das gleiche gilt übrigens auch für Stipendien der syrischen Regierung für Studierende im Ausland. Oder Medikamente: Bisher waren sie sehr billig, weil sie in Syrien produziert wurden. Die Pharmaindustrie ist weitgehend zerstört, also werden Medikamente aus Libanon eingeführt oder aus der Türkei geschmuggelt – das treibt den Preis in schwindelnde Höhen.

Und die Interessen im Hintergrund dieses Konfliktes – von welchen Kräften sprechen wir hier? Wen meinen Sie, wenn Sie «Sponsoren» sagen?

Sponsoren sind diejenigen, die die bewaffneten Gruppen gegen die syrische Regierung und Armee unterstützen. Russland und Iran, die die syrische Regierung stützen, sind deren Alliierte oder Bündnispartner, weil sie mit dem syrischen Staat durch völkerrechtlich bindende Verträge verbunden sind. Die Regionalstaaten die Türkei, Saudi-Arabien und Katar sind eher «Sponsoren», weil sie Gruppen für eigene Zwecke benutzen, sie aber auch, wenn es opportun ist, wieder fallen lassen können. Das gilt auch für die Sponsoren unter den europäischen Staaten, aus Australien und aus den USA.


Von dem Chaos, das sich über den Irak und Syrien ausbreitet, profitieren vor allem die Golf-Staaten, die Türkei und die USA. Nicht die Bevölkerung natürlich, sondern politische und industrielle Eliten, allen voran die Rüstungsindustrie. Die arabische Halbinsel ist in den letzten 5 Jahren zu einem riesigen Waffenlager aufgerüstet worden. Westliche Militärs, staatliche und private, bilden Kämpfer aus, bewaffnen sie und schicken sie in den Krieg. Die USA liefern Rüstungsgüter in Milliardenhöhe an die Golf-Staaten ebenso wie an Israel. Deutschland bewaffnet die nord­irakischen kurdischen Peschmerga und bildet sie aus, und die Türkei profitiert als Nato-Land von ihrer Frontstellung zu Syrien und zum Irak. Natürlich wird Syrien von Russ­land und Iran militärisch unterstützt, aber das geschieht, wie gesagt, auf der Basis von bilateralen Verträgen.


Übrigens haben in keinem der vom «arabischen Frühling» betroffenen Länder die Protestbewegungen der jungen, aufgeklärten und modernen Jugend überlebt, nirgends! In Tunesien, Ägypten und Syrien wird das Geschehen vom politischen Islam bestimmt, ob als Kampf- oder Oppositionsgruppe.

Relevant ist bei alldem aber sicher doch auch der religiöse Fanatismus der Menschen vor Ort, der dazu beiträgt, dass es sozusagen regelrechte «Religionskriege» gibt …

Die Syrer waren nie religiöse Fanatiker! Lediglich die Muslim-Bruderschaft, die den ­politischen Islam propagiert, genauer gesagt, ein Flügel in der syrischen Muslim-Bruderschaft versuchte Ende der 1970er Jahre den Aufstand gegen die Baath-Partei, die einen säkularen Staat durchgesetzt hatte. Dieser Aufstand endete 1982 mit dem Massaker von Hama. Tausende starben beim Luftangriff der syrischen Armee, Tausende verschwanden ganz oder in Gefängnissen. Wer konnte, floh, die Muslim-Bruderschaft wurde bei Todesstrafe verboten.
Das wirkt natürlich nach, und viele junge Leute, die sich heute bei islamistischen Kampfverbänden verdingt haben, erinnern an Hama, wenn man sie fragt, warum sie kämpfen. Ein junger Mann, der allerdings friedlich demonstrierte, erzählte mir 2011, als alles begann, dass sein Onkel in Hama verschwunden sei und die ganze Familie deswegen die Opposition unterstütze. Allerdings muss man auch daran erinnern, dass der Damaskus-Flügel der Muslim-Bruderschaft damals, in den 1970er Jahren, gegen den bewaffneten Aufstand war.


Die Rolle der Muslim-Bruderschaft bei der Entstehung des radikalen politischen Islam darf dennoch nicht unterschätzt werden. Auch die Regierungspartei AKP in der Türkei ist eine Schwesterpartei der Muslim-Bruderschaft, und eine Umfrage hat ergeben, dass mehr als 10 Prozent der türkischen Bevölkerung den «Islamischen Staat im Irak und in der Levante» nicht als terroristische Organisation oder als Gefahr ansehen, sondern für legitim halten und unterstützen. Das ist nur möglich, weil die türkische Regierung selber eine Linie des politischen Islam verfolgt. In einem säkularen Staat wäre so etwas nicht denkbar.
Doch zurück zu Syrien. Es gab viele ­politische Konflikte, aber kulturell und religiös war Syrien immer ein sehr tolerantes und offenes Land. Auch diese Toleranz soll jetzt zerstört werden. Das kommt allerdings nicht «von unten» oder «aus dem Wesen der Menschen» vor Ort – das ist Folge der geopolitischen Interessen und strategischen Auseinandersetzungen.

Die Leute fliehen und leiden also, weil der sogenannte Westen ihre Heimat mit Krieg überzieht und wirtschaftlich in die Knie zwingt? Böse Schlepperbanden, über die wir medial viel hören, sind also nicht das Hauptproblem, auf Grund dessen inzwischen 11 Millionen Syrer auf der Flucht sind?

Die Schlepperbanden sind die Folge einer völlig falschen Politik im Mittleren Osten, nicht die Ursache. Diese Schlepperbanden sind integraler Teil der Kriegswirtschaft. Ohne Krieg hätten sie gar kein Geschäft. Sie benutzen die gleichen Wege, über die Waffen, Munition, Ausrüstung, Satellitentelefone und Kämpfer ebenso geschmuggelt werden wie Drogen und andere Dinge, die für den Krieg in Syrien gebraucht werden.


Die Flüchtlinge begegnen auf diesen Schmuggelpfaden den Kämpfern, die Organisatoren sind die gleichen. Das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung hat über diese Schmuggelpfade einen ausführlichen Bericht vorgelegt.
Solange sich mit Krieg und dem Leid betroffener Menschen viel Geld verdienen lässt, wird sich wohl auch nichts daran ändern.

Wie kommt es, das in unseren Medien hierüber kaum überhaupt und wenn dann in aller Regel vollkommen undifferenziert berichtet wird?

Diese Fragen muss man den grossen, den sogenannten Leitmedien stellen. Sie sollen das Denken und die Wahrnehmung der Bevölkerung leiten, anleiten und «einordnen», wie es neuerdings heisst. Für mich heisst das so viel wie: Sie geben vor, in welche Richtung zu denken und ein Konflikt «einzuordnen» ist. Mit der Realität in den Konfliktregionen hat das wenig zu tun, zumal viele Kollegen gar nicht dort, sondern in der Stadt eines Nachbarlandes oder auch im Heimatstudio eines Senders sind. Ein Pendant zu dieser Darstellung wäre eine Berichterstattung, die über kriegerische Optionen und Entwicklungen zwar berichtet, die nichtbewaffneten und politischen Vorschlägen, Initiativen und Entwicklungen aber mindestens ebenso viel, wenn nicht mehr Raum einräumen würde.

 

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Was müsste Ihrer Einschätzung nach geschehen, damit in Syrien wieder Frieden möglich wird? Und: Gibt es etwas, das wir, die deutsche Bevölkerung, tun können, um zu unterstützen und zu helfen gegen das Elend vor Ort?

Die USA und Russland müssen sich auf ein gemeinsames Vorgehen zu Stabilisierung Syriens und des Iraks einigen und die syrische Regierung und Streitkräfte ebenso wie die Regierung und Armee des Iraks einbeziehen. Vorbedingungen – wie «Assad hat keine Zukunft in Syrien» – haben zu unterbleiben. Die syrischen Akteure müssen dabei unterstützt und nicht davon abgehalten werden, sich an einen Tisch zu setzen. Einflussnahme im eigenen Interesse hat zu unterbleiben. Die Türkei muss – von der Nato oder bilateral von einzelnen Nato-Staaten – dazu gezwungen werden, ihre Unterstützung für den sogenannten Islamischen Staat einzustellen. Falls sie das nicht tut, muss die Türkei militärisch sanktioniert werden. Und die Heimatländer der internationalen Dschihadisten müssen die Ausreise islamistischer Kämpfer oder Unterstützer unterbinden. Dazu gehört in den jeweiligen Staaten auch eine Auseinandersetzung über ein respektvolles Zusammenleben und Chancengleichheit.
Die Bevölkerung muss vor allem den in Deutschland eintreffenden Flüchtlingen zur Seite stehen. Allerdings darf die Bundesregierung, die mit einer falschen Politik zu deren Flucht beigetragen hat, nicht aus der Verantwortung für diese Menschen entlassen werden. Im Bundestag, in den Landesparlamenten, Gewerkschaften, Schulen, Kirchen, in Blogs und politischen Versammlungen – überall muss über die Hintergründe des Krieges in Syrien aufgeklärt werden. Das ist Sache von jeder und jedem, der diesen Krieg beenden will.

Noch ein letztes Wort?

Ja. 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges will ich an das Gedicht von Wolfgang Borchert erinnern: «Dann gibt es nur eins, sag NEIN». In der direkten Nachbarschaft Europas, im östlichen Mittelmeerraum und in Teilen Afrikas finden seit 25 Jahren ununterbrochen Kriege statt, die sich immer mehr ausweiten. Nehmen wir den Israel-Palästina-Konflikt hinzu, haben wir seit 1948 Krieg im Mittleren Osten. Mit der völkerrechtswidrigen Besetzung des Iraks 2003 haben die USA schliesslich «das Tor zur Hölle» geöffnet, vor dem viele bereits damals warnten.


Palästinenser sind seit bald 70 Jahren auf der Flucht oder leben – etwa in Gaza oder der West Bank – wie Gefangene in ihrem eigenen Land. Iraker sind auf der Flucht, jetzt die Syrer. Der Westen befeuert diese Kriege, auch Deutschland, das Waffen liefert und zum Bruch des Völkerrechts schweigt. Die politische Opposition im Bundestag oder im Europaparlament wird ihrer Aufgabe in Sachen Krieg und Frieden nicht gerecht. Und viele Medien agieren wie Kriegstrommler.


Ich vermisse die grosse Friedens- und Antikriegsbewegung, die einst gegen den Irakkrieg noch auf die Strasse ging. Sie muss zusammenstehen und darf sich nicht spalten lassen. Die Friedensbewegung muss gegen diese Kriege auf die Strassen!

Ich bedanke mich für das Gespräch.    •

(Interview Jens Wernike)

Quelle: www.nachdenkseiten.de/?p=27340 vom 27.08.2015

*    Karin Leukefeld, Jahrgang 1954, studierte Ethnologie, Islam- und Politikwissenschaften und ist ausgebildete Buchhändlerin. Organisations- und Öffentlichkeitsarbeit unter anderem beim Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), Die Grünen (Bundespartei) sowie der Informationsstelle El Salvador. Seit dem Jahr 2000 ist sie als freie Korrespondentin zum Mittleren Osten tätig. Ihre Webseite ist leukefeld.net.

 

lundi, 14 septembre 2015

S.P.Q.R

S.P.Q.R

Inno Impero Romano

00:05 Publié dans Histoire | Lien permanent | Commentaires (0) | Tags : histoire, rome, rome antique, antiquité romaine | |  del.icio.us | | Digg! Digg |  Facebook

Commémorations : mais l’histoire existe-t-elle encore ?

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Commémorations: mais l’histoire existe-t-elle encore?

Ex: http://www.dedefensa.org

Nous avions envisagé comme titre initial “Commémorations : à qui l’histoire appartient-elle?”, puis nous avons préféré le titre que vous lisez, qui est en fait une réponse, elle-même en forme de question, à ce premier projet de titre... “A qui l’histoire appartient-telle ?” Réponse : “Mais l’histoire existe-t-elle encore ?” La réponse est évidemment négative.

Ce (très-vaste) sujet est abordé à l’occasion de la commémoration de la fin de la Deuxième Guerre mondiale qui a eu lieu hier en Chine, un jour après le 70ème anniversaire de la signature de l’armistice entre le Japon et les puissances alliées le 2 septembre 1945. (Voir aussi une contribution de dedefensa.org le 2 septembre 2015.) Cette commémoration en Chine suit la commémoration à Moscou, le 9 mai dernier, de la signature de l’armistice de 1945, entre l’Allemagne et les puissances alliées. Ces deux évènements sont singuliers et marquent, ou plutôt confirment une sorte de bouleversement de la fonction mémorielle de l’histoire, et de l’histoire elle-même.

Pour ce qui est de la fonction mémorielle, il est devenu évident que l’acte de la commémoration représente désormais un acte politique, où le symbolique est utilisé directement comme un acte de la politique. C’est la première fois, cette année, que les commémorations de 1945 sont interprétées directement de cette façon, dans une atmosphère d’antagonisme exacerbé. C’est cet aspect que présente le texte présenté ci-dessous, de Mikhail Gamandiy-Egorov pour Sputnik-français, le 3 septembre 2015. Gamandiy-Egorov présente la célébration du 3 septembre, après celle du 9 mai, respectivement dans les deux capitales du nouvel axe Moscou-Pékin, comme une affirmation de la nouvelle multipolarité du monde contre la vision unipolaire des USA, ou plutôt du bloc BAO selon notre terminologie. Nous présentons également un extrait d’un texte de MK Bhadrakumar, en date du 27 août 2015, qui donne une appréciation des effets de la Seconde Guerre mondiale sur la situation actuelle en Asie, en mettant l’accent sur certains points intéressants, – le plus intéressant étant certainement celui de la présence à Pékin de la présidente sud-coréenne Park Geun-hye, montrant que l’antagonisme avec le Japon qui unit la Corée du Sud et la Chine (souvenirs de la guerre) est extrêmement fort aujourd'hui face au Japon qui voudrait affirmer sa puissance militaire, et plus fort dans le cas sud-coréen que les consignes des USA.

On retrouve donc les mêmes caractères que lors de la commémoration de Moscou, avec le même boycott de la part des mêmes pays du bloc BAO, à peu près selon les mêmes lignes de conduites, parfois avec des arguments exotiques qui montrent une complète absence d’attention diplomatique pour de tels actes, c’est-à-dire le degré étonnant de crudité et de primitivisme auquel est réduite aujourd’hui la politique, surtout lorsqu’il s’agit de prendre en compte des facteurs historiques et culturels. Lorsque Spuntik-français écrit, le 1er septembre 2015 que le porte-parole de la Maison-Blanche «a déclaré lundi lors d'une conférence de presse qu'il ne connaissait rien du projet du président chinois de commémorer cette date et notamment du défilé donné à l’occasion de l’anniversaire de la fin de la Seconde Guerre mondiale», on se dit que le réseau russe pousse un peu du point de vue de la traduction... A peine, à peine, puisque lorsqu’on consulte le texte officiel (le 31 août 2015), on tombe sur cet échange où, effectivement, le porte-parole Josh Earnest n’a pas l’air au courant de grand’chose, y compris, peut-être, le fait lui-même de la Deuxième Guerre mondiale après tout ... (On notera, en passant, que la question elle-même est truffée d’inexactitudes diverses, situant le climat culturel des connaissances à cet égard, et de l’intérêt pour tout ce qui n’est pas Washington D.C.)

Question : «President Xi this week is hosting a sort of military parade to commemorate the 70th anniversary of World War II, and a lot of U.S. allies... Prime Minister Modi, Prime Minister Abe... have declined their invitations to go to that ceremony. I'm wondering if you think that it's appropriate, considering some of the regional tensions, for him to be hosting this, and if this is something that came up with Susan Rice.»

Josh Earnets : «Justin, I don't know if this came up in the context of the National Security Advisor’s trip to China. I can check on that for you. Actually, I will acknowledge I was actually not aware of the Chinese President’s plans to mark the end of the second world war, but you might check with the State Department to see if they have an official response to this. And I'll see if I can get my colleagues at the NSC to respond to your question in terms of whether or not this came up in Dr. Rice’s visit to China this week.»

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Au reste, si l’on s’en tient à cette réponse assez étrange du porte-parole de la Maison-Blanche, qui aurait aussi bien pu la raccourcir en disant simplement qu’il est actually not aware of the end of the second world war et qu’il peut éventuellement check on that for you auprès de ses collègues du NSC, on en vient au constat que tout cela n’a plus rien à voir avec l’histoire elle-même que la commémoration est censée célébrer. Il y a là un phénomène en pleine accélération, né avec les évènements d’Ukraine, les diverses narrative, les diverses récritures de l’histoire (des évènements de la Seconde Guerre mondiale) développées pour pouvoir répondre à la logique de fer du déterminisme-narrativiste, etc. L’histoire, dont la commémoration est devenue un enjeu presque exclusif pour les évènements en cours selon l’interprétation de communication qu’on veut leur donner, est en train de se transformer en un magmas incompréhensible et insaisissable qui n’a plus pour fonction que de correspondre à l’événement de communication “du jour”. Bien entendu, cette évolution est toute entière et absolument de la responsabilité du Système mais elle entraîne nécessairement des réactions antiSystème qui sont nécessairement déployées dans le même sens, – car comment faire autrement ? Que la Chine commémore comme elle le fait la la victoire alliée sur le Japon est une façon de réparer une grande injustice, parce que le rôle de la Chine dans cette victoire a souvent été minorée, sinon complètement ignorée dans les diverses commémorations faites depuis 1945. Pour autant, commémorer cette victoire alliée quasiment in absentia des États-Unis, du Royaume-Uni, etc., n’a pas tellement plus de sens.

Ainsi l’action du Système tend-elle à étouffer, non plus telle ou telle version de l’histoire, mais l’histoire elle-même, en tant que récit fondamental de notre passé commun. D’une certaine façon, on observera que cela n’a rien pour étonner dans la mesure où se développe à très grande vitesse une perception du monde qui se résume dans la formule dite du big Now, bannissant toute existence du passé et réduisant l’avenir à une formule postmoderne qui proclame une sorte de “présent éternel” contenant à la fois le “présent“ et le “futur inéluctable de ce présent”. Cela permet effectivement de faire passer à peu près tout, de proclamer un jour Pravy Sektor mouvement patriotique de libération d’Ukraine, sans s’interdire une seule seconde de le condamner le lendemain comme mouvement “fasciste” téléguidé par Moscou, ou d’affirmer que l’armée ukrainienne a libéré Auschwitz, ce qui permet de fêter le 70ème anniversaire de la libération d’Auschwitz en se passant d’inviter Poutine, représentant actuel de l’Armée Rouge qui libéra le camp.

Le constat de cette expulsion de l’histoire de notre champ de perception, correspondant à la dissolution de la “réalité” au profit de narrative éventuellement diverses, n’est pas un phénomène absolument nouveau et certainement pas inattendu si l’on observe l’évolution du Système. Mais il est extrêmement rapide (évident depuis l’Ukraine) et il n’est jamais apparu aussi évident qu’aujourd’hui. Bien entendu, la disparition de l’histoire telle qu’on l’observe ici ouvre toutes grandes les portes à l'interprétation de la métahistoire, tout comme la disparition de la “réalité” ouvre l’intuition à des constats de “vérités de situation” dont la richesse et la puissance sont incontestables. Bien entendu, nous persistons plus que jamais à considérer que le grand perdant dans cette opération est le Système parce qu’il perd ainsi toute sa légitimité globale qu’il tenait d’un récit de l’histoire jusqu’alors arrangé à son avantage (ce que nous avions notamment traduit par l’idée de métaphysique de l’Holocauste).

Cela ne signifie pas nécessairement que cette légitimité passe à l’antiSystème qu’on pourrait identifier notamment dans l’axe Moscou-Pékin, parce qu’on sait, justement, comme on l’a souvent rappelé, que cette fonction d’antiSystème se développe au sein même du Système (des pays comme la Russie et comme la Chine sont, selon notre formule, “un pied en-dedans, un pied en-dehors” par rapport au Système). L’antiSystème n’est pas une alternative au Système, ce n’est pas une entité d’une essence nouvelle mais une simple fonction, dont la dynamique est de facto d’attaquer le Système, même si cela revient à attaquer le cadre dans lequel on est soi-même installé. (Bien entendu, il faut apporter des nuances à cette règle, mais on les connaît, et certaines auront peut-être, voire certainement un rôle à jouer lors de l’arrivée à maturation extrême de la Grande Crise d’effondrement du Système actuellement en cours ; l’une des nuances les plus connues, d’une grande importance, est la résilience de la nation russe et sa force spirituelle qui, à côté de la fonction antiSystème de la Russie, font de ce pays un acteur central des bouleversements à venir.)

Le résultat général de l’évolution qu’on décrit ici est simplement la disparition de la légitimité comme principe, comme d’ailleurs la disparition de la structure principielle en général, et par conséquent l’affaiblissement du Système qui avait depuis longtemps repris à son avantage l’exploitation subversive de cette structure. Le résultat opérationnel est visible de plus en plus chaque jour, comme le constatait très récemment un orfèvre en la matière, Tony Blair, dont l’article du 31 août 2015 a été l’objet d’une analyse dans notre F&C du 1er septembre 2015. (L’on notera que cet article il a été traduit pour Le Monde, il a été très remarqué dans les milieux européens, – les moutons vont toujours par troupeaux, – avec des commentaires alarmistes devant cette description du surgissement de phénomènes antiSystème jugés “incohérents” et donc insensibles à quelque riposte que ce soit. L’article de Blair, lui-même apprécié comme extrêmement avisé sinon admirable du point de vue de la vision politique, est partout cité dans les milieux-Système, surtout européens, comme un signal d’alarme, et essentiellement dans ce cas parce que le “magicien-Blair” avoue qu’il ne sait pas comment on peut riposter devant de telles inconvenances. Que tout ce remue-ménage puisse encore être produit par un Blair, même un Blair-s’avouant-impuissant, donne une mesure des capacités du Système et de sa hauteur de pensée.)

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... Mais nous devons en revenir à des préoccupations plus terre-à-terre, qui ont salué cette commémoration chinoise du 70èmre anniversaire de la capitulation du Japon. Dire “plus terre-à-terre” ne signifie de notre part nul dédain ni condescendance, mais simplement une description opérationnelle. Pour le reste, la bataille Système versus antiSystème a lieu à tous les échelons, partout, de toutes les façons. Il n’y a rien qui ne mérite d’être salué pour sa participation à la bataille contre le Système... Voici donc les deux textes complet/partiel que nous avons annoncés plus haut.

dedefensa.org

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Après Moscou, la grande marche multipolaire se poursuit à Pékin

La grande alliance multipolaire une nouvelle fois en marche ! Après le défilé de la Victoire du 9 mai dernier à Moscou, célébrant le 70ème anniversaire de la victoire sur le nazisme, cette fois c'est l’allié chinois qui célèbre depuis sa capitale Pékin la fin de la Seconde guerre mondiale.

Pour rappel, l'URSS et la Chine ont perdu respectivement 27 millions et 20 millions de morts (militaires et civils) durant ce conflit, faisant des deux pays ceux qui ont sacrifié le plus pour anéantir la peste brune.

A noter la participation en plus des forces armées de la République populaire de Chine et à l'instar du défilé de la Victoire de Moscou, des forces armées d'autres pays. Et comme pour remercier les amis chinois d'avoir été la plus grande délégation étrangère lors du 9 mai à Moscou, à Pékin ce sont les forces russes qui étaient deuxièmes en termes d'effectifs, après bien évidemment les forces armées chinoises. A noter aussi l'absence à Pékin de tous les dirigeants occidentaux. Seul le courageux président tchèque a fait le déplacement comme il l'avait déjà fait à Moscou, étant ainsi le seul chef d'Etat représentant un pays de l'UE. Pour le reste que des ambassadeurs des pays dits du monde "civilisé". A l'opposé donc des dirigeants russe, kazakh, biélorusse, kirghize, sud-africain, vénézuélien, serbe et d'autres, qui ont bien été présents à Pékin, et pour qui l'histoire ne se réécrit pas.

Pour revenir au défilé, qui a été grandiose, en plus donc des représentants de l'Armée populaire de libération (nom officiel de l'armée chinoise), y ont pris part aussi les militaires de la Russie, de la Biélorussie, du Kirghizistan, du Venezuela, de Cuba, de Mongolie, du Mexique, du Kazakhstan, d'Egypte, du Tadjikistan, du Pakistan, de Serbie, de Cambodge, du Laos, des Fidji et du Vanuatu.

On pouvait aussi observer, comme ce fut le cas à Moscou, les présidents chinois et russe, côte à côte, tout au long du défilé. Et malgré toute la puissance affichée de la Chine, le leader chinois n'a pas manqué de noter dans son allocution que son pays est déterminée à défendre la paix: "La Chine ne recherchera jamais d'hégémonie, pas plus qu'elle ne cherchera à s'étendre. Elle n'imposera jamais des souffrances tragiques à d'autres nations", a affirmé ainsi le président Xi Jinping. Un message clair, précis et plein de sens. Un sens d'ailleurs qui devrait faire méditer une fois de plus le leadership d'un certain nombre de pays, dont un en particulier.

Ce qui est certain, c'est que par cette vision commune de l'histoire des leaders et des peuples de Russie et de Chine, mais également par une vision très proche sur l'avenir du monde, qui ne peut être que multipolaire, l'humanité attend avec espoir la suite des événements. Et compte tenu des événements que l'on observe en ce moment, il ne peut y avoir que deux suites logiques: soit le monde multipolaire s'impose une bonne fois pour toute et les partisans de l'unipolarité dépassée l'acceptent. Soit les habitués du monde unipolaire continuent à prétendre de garder leur hégémonie sur toute la planète, avec tout le chaos qui en découle.

Reste grandement à espérer que c'est la première option qui l'emportera, même si vraisemblablement du temps supplémentaire sera nécessaire, ainsi que des efforts communs de tous les partisans de la multipolarité, peu importe que nous soyons citoyens de grands ou de petits pays.

Mikhail Gamandiy-Egorov

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China’s WW2 parade guest list has meanings

[...] The western countries have a misconception that if they do not grace an international event, it loses importance. It’s a hangover from the colonial era. But then, the vanity has limits, too – provided, there is serious money involved. How the western countries fell over each other to join the China-led Asian Infrastructure Investment Bank [AIIB] as ‘founding members’ is legion. They instinctively saw AIIB as a free ride on Chinese money and no amount of American persuasion could keep them away from the honey pot. Britain and Germany hold very little equity in the AIIB in comparison with India, but are keen on the commercial spin off from the investment projects.

Alas, there is no money in China’s celebrations over the 70th anniversary of World War II. And there is no David Cameron at the ceremony in Beijing on September 3. The western media insists it’s a ‘snub’. Whereas, China says it didn’t press the invite but left to the invitees to suit themselves. At any rate, why should any country ‘snub’ China for celebrating a magnificent victory over fascism? There wasn’t any Holocaust in the Asian theatre, but the marauding Japanese army was no less horrific in war crimes than Nazi Germany.

China wasn’t the aggressor in World War II. It didn’t spill Anglo-Saxon blood. China’s participation took the form of its liberation struggle against Japanese imperialism. No doubt, the impact of World War II on the Asian region was historical. Fundamentally, the war galvanized the national movements across the region. Asia could shake off the colonial yoke, finally.

But in geopolitical terms, the single biggest beneficiary turned out to be the United States. The war on Japan – and the deliberate use of atomic weapons – enabled the US to eventually get embedded in the Asian region. Today, it claims to be an ‘Asian power’. On the other hand, the biggest loser was Imperial Britain, since its decline as a second rate power really began when it found that clinging on to the Indian colony was no longer sustainable. Of course, India’s independence in 1947 is attributable to World War II.

All the same, if the expected line-up in Beijing next week is interesting, it is for three reasons. First, Russian President Vladimir Putin’s presence in Beijing on September 2-4 affirms beyond doubt that the quasi-alliance between the two big powers is only getting stronger by the day and world politics and the international system will be profoundly affected by the Sino-Russian strategic partnership.

Second, the absence of the western countries at the celebrations underscores that they are a long way from accepting China as a strategic partner – and, furthermore, that if push comes to shove, blood will prove thicker than water and the Europeans will dutifully line up behind the US in any confrontation with China. Germany or Britain cannot do without the Chinese market to ensure that their economies remain resilient, but they see China inherently as an adversarial power in the world order. Their disquiet over China’s rise is compounded by the acute awareness of the West’s decline after a long history of global dominance since the Industrial Revolution.

Third, the presence of South Korean President Park Geun-hye as well as the absence of Japanese Prime Minister Shinzo Abe and North Korean leader Kim Jong UN will make a significant template of the emergent realignments in the politics of the Far East. China and South Korea have drawn together as strong economic partners, while Park’s presence in Beijing will underscore the two countries’ shared concerns over the rise of militarism in Japan under Abe. Significantly, setting aside speculations, Park decided to attend the military parade as well...

M.K. Bhadrakumar

vendredi, 11 septembre 2015

American False Flags That Started Wars

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American False Flags That Started Wars

In this March 13, 1964 file photo, President Lyndon Johnson, right, talks with Secretary of Defense Robert McNamara, center sitting, after McNamara returned from a fact-finding trip to South Vietnam, at the White House in Washington. Fifty years ago Sunday, Aug. 10, 2014, reacting to reports of a U.S. Navy encounter with enemy warships in the Gulf of Tonkin off Vietnam, reports long since discredited, Johnson signed a resolution passed overwhelmingly by Congress that historians call the crucial catalyst for deep American involvement in the Vietnam War. (AP Photo/File)

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KITCHENER, Ontario — As this is being written, Congress is experiencing extensive and dramatic hand-wringing as it decides between doing what is best for the country and the world or doing what is best for the American Israel Political Affairs Committee. This is no easy task for members of Congress, especially Democrats who, on the one hand, want to assure a “victory” for President Barack Obama, but who are also loathe to displease the Israeli lobby. Whether preventing a war factors into their deliberations is not known.

AIPAC and its countless minions in Congress are painting the recent agreement reached between Iran and the P5+1 (China, France, Russia, the United Kingdom, and the United States, plus Germany), as nothing short of the end of Israel.

If this deal preventing Iran from developing nuclear weapons is approved, they warn darkly, Iran will secretly develop nuclear weapons. This will mean the destruction of Israel, they say. But if it isn’t approved, Iran will develop such weapons. This, they say, will also mean the destruction of Israel. Feel free to re-read those sentences whenever time allows.

From this point of view, the only alternative is war, with the ostensible purpose of destroying Iran’s nuclear capabilities — capabilities that the Islamic Republic has always said are for peaceful energy purposes. Yet the risk of Iran ever having nuclear weapons is too great. If it did obtain them, then Israel would have a hostile nation to counterbalance its power in the Middle East, and, of course, it doesn’t want that competition. And whatever Israel wants, the U.S. wants. Hence the fear-mongering.

This is a tried-and-true method in the U.S. of getting wars started: Tell lies about some situation that can be construed as a threat to U.S. security (or in this case, Israel’s national security, which seems to be threatened by just about everything), get the populace riled up with jingoistic fervor, watch pompous politicians proclaim their great patriotism on the evening news, and then go bomb some country or other.

The U.S. again gets to flex its international muscle, the citizenry is, for some bizarre reason, proud of the destruction the country has caused, the weapons manufacturers spend all their time tallying their astronomical profits, and all is once again right in the twisted world of U.S. governance.

A few examples will suffice to show that this means of starting wars has been used repeatedly. The examples discussed herein do not by any means represent an exhaustive list, but only show that lying to the world to make the citizenry believe that the U.S. or its citizens had been threatened in some way, and that war was the only response, is business as usual in the U.S.

The War of 1812 (June 18, 1812 – Feb. 18, 1815)

Less than 40 years after the American Revolution, the still-new U.S. government felt constrained in areas of international trade, despite tremendous growth in such trade in the years leading up to the war. In 1811, Britain issued an Order-in-Council, excluding American salted fish from the West Indian colonies and imposing heavy duties on other U.S. imports. This, the U.S. could not countenance.

Additionally, although the heady concept of Manifest Destiny would not actually be defined for several more years, territorial expansion was always on the minds of the leaders of the fledgling nation. Canada, with its rich abundance of natural resources and wide expanses of land, was coveted.

The Battle Lake Borgne Hornbrook, War of 1812.

The Battle Lake Borgne Hornbrook, War of 1812.

Yet trade and expansion were not foremost on the minds of the populace, at least not sufficiently for them to support a war. But many nations at this time had a policy of impressment, wherein the ships of another country were boarded, and their sailors kidnapped and forced to work for the kidnapping navy. This was something with which the common man and woman could identify. Although this wasn’t a common occurrence, it was exaggerated and combined with the trade issues to introduce the rallying cry of “Free Trade and Sailor’s Rights,” Carl Benn wrote in his 2003 book “Essential Histories: The War of 1812.” However, this wasn’t a simple, spontaneous cry of justice. It seems to have been promoted by annexationists running the government, and was sufficient for the U.S. to start an unsuccessful war against Canada.

Spanish-American War (April 25, 1898 – Aug 12. 1898)

Fast-forward to the end of the 19th century. On Feb. 15, 1898, the battleship Maine exploded in Havana harbor, killing 266 men. According to Hyman George Rickover, in his 1976 book “How the Battleship Maine was Destroyed”:

“Lieutenant Frank F. Fletcher, on duty at the Bureau of Ordnance, wrote in a personal letter to [Lieutenant Albert] Gleaves: ‘The disaster to the Maine is the one topic here now. Everybody is gradually settling down to the belief that the disaster was due to the position of the magazine next to the coal bunkers in where there must have been spontaneous combustion.’”

Theodore Roosevelt (center front, just left of the flag) and his "Rough Riders," 1898.

Theodore Roosevelt (center front, just left of the flag)
and his “Rough Riders,” 1898.

The official inquiry into the disaster, however, concluded that an underwater mine had been the culprit. With the battle cry “Remember the Maine,” the U.S. quickly declared war on Spain.

But this “inquiry” was more than a bit flawed. Two widely-recognized experts in ordnance volunteered their services for the investigation, but were not invited to participate. One of them, Prof. Philip Alger, had greatly displeased Secretary of the Navy, and future president, Theodore Roosevelt, when he commented on the disaster in an interview for the Washington Evening Star a few days after it happened. He said, in part, the following, as reproduced by Rickover:

“As to the question of the cause of the Maine’s explosion, we know that no torpedo that is known to modern warfare, can of itself cause an explosion of the character of that on board the Maine. We know of no instances where the explosion of a torpedo or mine under a ship’s bottom has exploded the magazine within. It has simply torn a great hole in the side or bottom, through which water entered, and in consequence of which the ship sunk. Magazine explosions, on the contrary, produce effects exactly similar to the effects of the explosion on board the Maine. When it comes to seeking the cause of the explosion of the Maine’s magazine, we should naturally look not for the improbable or unusual causes, but those against which we have had to guard in the past.”

But Roosevelt was anxious to establish the U.S. as a world power, especially in terms of its Navy. By accusing Spain of blowing up the ship, he had the perfect excuse to launch the Spanish-American War.

The Vietnam War (major U.S. involvement: 1964 – 1975)

Off the coast of China and northern Vietnam is the Gulf of Tonkin, which was the staging area for the U.S. Seventh Fleet in the early 1960s. On the evening of Aug. 4, 1964, the U.S. destroyers Maddox and the C. Turner Joy were in the gulf, when the Maddox’s instruments indicated that the ship was under attack or had been attacked. Both ships began firing into the darkness, with support from U.S. warplanes. However, they “later decided they had been shooting at ghost images on their radar. … The preponderance of the available evidence indicates there was no attack.”

U.S. Huey helicopter spraying Agent Orange over Vietnam. (Photo by the U.S. Army Operations in Vietnam R.W. Trewyn, Ph.D.)

U.S. Huey helicopter spraying Agent Orange over Vietnam. (Photo by the U.S. Army Operations in Vietnam R.W. Trewyn, Ph.D.)

Yet something needed to be done about Vietnam, with anti-Communist hysteria still rampant in the U.S., and this gave Congress the perfect ploy to escalate the war. This non-incident was presented to the world as an act of aggression against the U.S. Congress quickly passed the Gulf of Tonkin resolution. By the end of the following year, the number of U.S. soldiers invading Vietnam increased from 23,000 to 184,300. Eleven years later, with over 55,000 U.S. soldiers dead, hundreds of thousands wounded, and, by conservative estimates, 2,000,000 Vietnamese dead, the U.S. fled Vietnam in defeat.

The Gulf War (Aug. 2, 1990 – Feb. 28, 1991)

In order to gain support for the Gulf War of 1990, Congress and President George Bush relied heavily on what is commonly referred to as the Nayirah testimony. In early October 1990, a 15-year-old girl referred to only as “Nayirah,” who claimed to have been a hospital volunteer, testified of seeing babies dumped by Iraqi soldiers from hospital incubators. This, in the eyes of Congress and the president, highlighted the monstrosity of Iraq, and was widely used to gain support for the war.

However, like nearly all of the information the government feeds to the citizenry to start its wars, this testimony was all lies. “Nayirah” was actually the daughter of the Kuwaiti ambassador to the U.S. She later admitted that she had once visited the hospital in question, but only for a few minutes. She did see an infant removed from an incubator, but only very briefly. A group called Citizens for a Free Kuwait had hired one of the world’s foremost public relations firms, Hill and Knowlton, to create the illusion of legitimacy for an invasion. They coached “Nayirah” on what to say and how to say it when she appeared before Congress.

We will do no more than mention the U.S.’s drafting of a letter for Grenada to send to the U.S., requesting military intervention when that small island nation’s government was overthrown in 1983. Nor will we dwell on the weapons of mass destruction that Iraq was said to possess in 2002, which justified in the eyes of U.S. citizens the disastrous 2003 invasion of that nation. But as we look at this ugly record of lies that the U.S. has used to expand its territory, power and/or influence around the world, we must consider that it is once again using the same tactics to march the nation toward war with Iran.

Responding to Iraq's invasion of Kuwait, troops of the U.S. 1st Cavalry Division deploy across the Saudi desert on Nov. 4, 1990 during preparations prior to the Gulf War. (AP Photo/Greg English, File)

Responding to Iraq’s invasion of Kuwait, troops of the U.S. 1st Cavalry Division deploy across the Saudi desert on Nov. 4, 1990 during preparations prior to the Gulf War. (AP Photo)

The U.S. for generations was successful in deceiving its citizens, and a good part of the world, that it was a beacon of freedom and peace, despite the fact that it has been at war for most of its bloody existence. That myth began to crack during the Vietnam War, broke into pieces with the Iraq War, and may have been dealt a fatal blow by the U.S.’s support of Israeli atrocities in 2014.

Robert Fantina 

Regardless of the outcome of the congressional vote on the Iran agreement, the U.S. will find itself less able to lie its way into corporate wars in the future. That capacity diminished during the lead-up to the Iraqi invasion, and while no one ever went broke betting on the gullibility and short-term memory of the U.S. citizenry, people are beginning to wake up. When they finally do, much of the carnage in the world will end. That day cannot come soon enough.

vendredi, 04 septembre 2015

Quels enseignements tirer de Mai 68 ?

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Intervention d'Arnaud Naudin à Academia Christiana

Quels enseignements tirer de Mai 68 ?

Ex: http://cerclenonconforme.hautetfort.com

Cette version rédigée est une version amendée et étoffée de l'intervention prononcée lors de l'Université d'été d'Academia Christiana le dimanche 23 août. L'intervention a été filmée et sera bientôt disponible sur le site d'Academia Christiana.

Quand il s'agit de parler de Mai 68 et des enseignements que l'on peut en tirer, il incombe d'être le plus exhaustif possible. Ainsi devons-nous parler d'un ou plusieurs Mai 68 ? Mai 68 s'arrête-t-il en juin 68 ? Jusqu'où inclure le phénomène historique : Lip, le Larzac, l'autogestion, les communautés hippies, le retour à la terre, mais aussi les régionalismes et nationalismes armées (FLB, FLNC, etc.) ? Mai 68 est-il un accélérateur de la modernité en France ? Ou comporte-t-il des éléments critiques de la modernité, de la démesure techniciste, du productivisme ? Quant à la postérité, doit-on faire de LMPT et du Printemps français une sorte de Mai 68 de droite (qui plus est 45 ans après) ? Doit-on accepter Mai 68 comme fait et refuser Mai 68 comme idée ?

Ensuite, l'objet de cette intervention est d'en finir autant que faire ce peut avec la vision simpliste et souvent grossière de Mai 68 à droite (droite que je définis par l'ensemble de ceux qui sont dans un refus de toute forme de constructivisme, notamment s'agissant des questions anthropologiques et ceux qui défendent la tradition au sens où l'entendait Dominique Venner). C'est aussi poser les limites de la critique de Mai 68 par Zemmour (notamment dans « Le suicide français ») : croire que c'est un événement téléguidé, extérieur, où la France gaulliste et gaullienne n'aurait pas sa part de responsabilité, où Mai 68 aurait entravé le cours tranquille techniciste et productiviste de cette France-là, en somme cette critique de droite de Mai 68 viserait à ne pas entacher le Grand Homme, sauf que l'on verra un peu plus tard qu'en réalité il n'en est rien. On peut même considérer que la droite techniciste gaullo-pompidolienen a jetée en partie les bases de Mai 68.

Oui, il y a eu plusieurs Mai 68, celui auquel tout le monde pense, le Mai 68 estudiantin, principalement à Paris, autour de ses figures mythiques comme Cohn-Bendit ou Geismar, de ses lieux comme la Sorbonne, Nanterre, le Quartier latin, ses barricades, son carnaval gauchiste, ses slogans, ses grèves, etc. Sans parler de ses suites anthropologiques, les fameux « soixanthuitards » qui ont détruit toute forme d'ordre traditionnel. Mais derrière ce Mai 68, y compris dans la veine hippie, communautés d'amour libre, un autre Mai 68 et surtout après Mai 68, une France un peu sauvage se sont développés voulant retrouver paradoxalement vertus communautaires, enracinement et autogestion.

Mai 68 ne s'arrête donc pas en juin 68, avec les dernières grandes grèves et le vote massif pour les députés gaullistes lors des élections législatives suite à la dissolution décidée par De Gaulle. Comme Mai 68 ne débute pas en mai...

Comme tout événement historique majeur, Mai 68 dépasse les perceptions et les attentes de ces acteurs. D'autant que comme l'indique « Génération » (cf. sources), les différents groupes gauchistes qui constituent le Mai 68 « officiel » sont venus à la remorque des événements, voulant y plaquer leur vision de lutte des classes qui n'avait plus cours, notamment depuis la mise en place de l'Etat-providence, véritable cogestion entre gaullistes et communistes. A tel point que les maoïstes après Mai 68 voyant l'impossibilité de rallier la classe ouvrière à leur cause se tourneront vers les minorités, notamment les immigrés... Ensuite, si ces acteurs du Mai 68 « officiel » ont pu se reconvertir sans problème dans la Modernité, que ce soit pour soutenir la mondialisation heureuse ou pour accompagner le turbo-capitalisme dès les années 80, c'est que justement leur idéologie hostile à toute tradition (traditions certes mises à mal dès le XIXème siècle en se mettant au service du capitalisme et de la bourgeoisie : Eglise, armée, école, famille, mariage,etc.) a accéléré la mainmise de la Modernité (les passages de « Génération » consacrés à l'évolution de ces gauchistes sont particulièrement édifiants). Ainsi, en a-t-on vu certains et non des moindres être partisans de l'action de l'OTAN au Kosovo en 1999.

Mai 68 a surtout dépassé ces acteurs « officiels » quand jusqu'à la fin des années 1970, certains y ont vu une sorte de bascule anthropologique de refus du capitalisme et du productivisme. En fondant des communautés ou encore en se lançant dans l'autogestion à l'instar de Lip en 1973. Figure de l'horlogerie française, Lip a connu une lutte sociale d'un nouveau genre où l'on a vu les salariés gérer leur entreprise, en se passant de la hiérarchie classique, et surtout en vendant leur production. Cette tentative d'autogestion - reprenant les fondements coopératifs dont parlaient les anarchistes du XIXème siècle comme Proudhon - reste un modèle pertinent pour ceux qui veulent revoir complètement les hiérarchies au sein des entreprises. Cette expérience que des gauchistes percevaient comme réformiste a fait que certains d'entre eux ont abandonné leur lutte classique, comme les maoïstes de la Gauche prolétarienne. C'est cette France « sauvage » comme l'expliquait la magazine « Actuel » dans les années 70 qui comporte donc les éléments pertinents et positifs que l'on peut retirer. Si effectivement nombre de ces communautés ont échoué car elles ont elles-aussi voulu plaquer une idéologie sur le réel, elles ont cependant appliqué un certain nombre de valeurs, notamment le refus du productivisme, celui du technicisme et la recherche d'une vie ­saine et communautaire, qui sont les nôtres et qui rappellent notamment ce que les non-conformistes des années 30, plus particulièrement les personnalistes, dont Ellul et Charbonneau, voulaient aussi retrouver et appliquer car cette société techniciste et productiviste était déjà là avant-guerre.

La lutte écologique qui devient un véritable engagement politique date aussi de cette époque, notamment à travers la revue « La Gueule ouverte » qui était bien loin des inepties du développement durable. Sans oublier la candidature de René Dumont à l'élection présidentielle de 1974 qui était marquée déjà par un certain nombre de thèmes décroissants, surtout au niveau démographique. Ainsi que le fameux rapport du club de Rome de 1972.

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De même, dans la postérité positive de Mai 1968, on peut adjoindre, avec une certaine critique bien entendu, les luttes corses et bretonnes, y compris le FLNC et le FLB. Luttes de réenracinement, défense de l'environnement (cf. l'affaire dite des Boues rouges en Corse, voir sources), là aussi, malgré un discours gauchiste un peu dépassé, ces luttes participent d'éléments positifs de l'après Mai 68 dans les années 1970.

Si Mai 68 et sa suite ont été l'explosion due à l'étincelle gauchiste, comme le rappelle en partie « Generation », il est cependant nécessaire de rappeler les causes dues au gaullisme productiviste et techniciste. En effet, si certains résument le gaullisme à la politique étrangère du Général, la France de cette époque est surtout l'âge d'or techniciste et productiviste où des hauts fonctionnaires issus des grandes écoles de la République, avec certes une volonté de bien faire, vont pousser au maximum la logique centralisatrice et bureaucratique dans les questions économiques, écologiques, voire anthropologiques. Alors certes, on peut fantasmer sur le Concorde et autres prouesses techniques (comme le TGV et les centrales nucléaires dans les années 70), pour autant cette décennie que l'on peut qualifier de gaullo-pompidollienne est surtout celles des technocrates qui modifient radicalement la société française, que ce soit dans les campagnes, entre remembrement, mécanisation et chimie à outrance, avec l'exode rural, sans parler du réaménagement du territoire via la Datar et que ce soit dans les villes avec la logique dit des grands ensembles et la transformation des quartiers, avec la place privilégiée accordée à la voiture. Comme le rappelle Thierry Paquot dans « Désastres urbains » (cf. sources). Ces technocrates pensant faire le bien pour les gens, ils ont tellement modifié les structures traditionnelles de la France (ce que les gauchistes ne pouvaient leur reprocher) qu'ils ont préparé le terrain à Mai 68 que ce soit le Mai 68 gauchiste ou les éléments positifs de Mai 68 que nous faisons nôtres. C'est la raison pour laquelle nous ne pouvons défendre ce gaullo-pompidolisme contre les gauchistes... Au contraire, nous le mettons dans le même sac que les gauchistes.

Certains analystes ont voulu voir dans la Manif pour Tous et le Printemps français une sorte de Mai 68 de droite. Si on peut s'inquiéter de voir ces deux mouvements reprendre le côté buzz médiatique et uniquement médiatique de Mai 68, pour autant, issu notamment du mouvement des Veilleurs, tout un pan du monde catholique s'est interrogé sur la limite, la mesure, l'interrogation techniciste... A ce sujet, l'ouvrage « Nos Limites » de Gaultier Bès, Marianne Durano et Axel Nørgaard Rokvam est particulièrement intéressant. Sans oublier bien sûr l'encyclique papale « Laudato si ». Là encore une reprise de l'héritage positif de Mai 68 se dessine.

Donc, sans pour autant mythifier Mai 68, nous ne devons rien nous interdire et tout reprendre et donc se servir de cet événement et de sa postérité comme autant d'éléments quant à l'écologie, le refus du technicisme, du productivisme et la volonté d'une bonne vie.

Arnaud Naudin

Note du C.N.C.: Toute reproduction éventuelle de ce contenu doit mentionner la source.

Sources :

1- « Génération », « Les Années de rêve » (tome 1) et « Les années de poudre » (tome 2) Patrick Rotman et Hervé Hamon, Seuil, 1987. Véritable bible pour comprendre la période « gauchiste » de 1958 à 1980. Ecrit par un ancien de la LCR et un ancien maoïste, il oublie cependant plusieurs organisations essentielles.

2- « Le Mai 68 de la Nouvelle Droite », collectif, éditions du Labyrinthe, 1998. Ouvrage intéressant pour voir comment de nombreux acteurs de la Nouvelel Droite ont vécu et perçu ces événements. D'autant que le GRECE a été fondé en mai 68... Source connexe : « La nouvelle Droite française et son rapport avec Mai 68 » par Jean-Yves Camus. http://tempspresents.com/2009/08/31/jean-yves-camus-la-no...

3- « Contre-histoire de la philosophie - la résistance au nihilisme, dialactique de Mai 68 » Michel Onfray, émission du 27 juillet 2015, France Culture, http://www.franceculture.fr/emission-contre-histoire-de-l...

Plan détaillé du cours : http://mo.michelonfray.fr/wp-content/uploads/2014/11/1Dia... Onfray reste indispensable,à l'instar de Michéa, pour une analyse pertinente dite de « gauche » de Mai 68.

4- « Nous sommes révolutionnaires malgré nous », Bernard Charbonneau, Jacques Ellul, Seuil, 2014. Compilation de textes personnalistes qui montrent en quoi ces deux non-conformes des années trente avaient vu l'essentiel près de 30 ans avant les événements de Mai 68. Un retour aux sources indispensable.

5- Affaire des boues rouges en Corse : http://laterredabord.fr/?p=7124

6- « Génération FLNC » (la voix off est Patrick Rotman) part 1 : https://www.youtube.com/watch?v=LhR40ZbDI0k et part 2 : https://www.youtube.com/watch?v=F73PASO7suU

7- « Désastres urbains, les villes meurent aussi », chonique du Cercle Non Conforme :

http://cerclenonconforme.hautetfort.com/archive/2015/08/0...

8- « Nos limites », Gaultier Bès, Marianne Durano et Axel Nørgaard Rokvam, éditions du Centurion, 2014

Julien Langella: La jeunesse déclare la guerre à la génération de mai 68 au pouvoir !

Julien Langella: La jeunesse déclare la guerre à la génération de mai 68 au pouvoir !

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mercredi, 26 août 2015

MITO DEL SANGUE E METAFISICA DELLA RAZZA NELL’ETNONAZIONALISMO VÖLKISCH

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MITO DEL SANGUE E METAFISICA DELLA RAZZA
NELL’ETNONAZIONALISMO VÖLKISCH

Recensione di Fabio Calabrese

Ex: http://www.ereticamente.net

Raramente capita di leggere un testo così nettamente in controtendenza rispetto agli orientamenti politico-culturali attualmente dominanti, e questo non può fare altro che piacere, perché questi orientamenti politico-culturali dominanti imposti settant’anni fa all’Europa con la forza dai vincitori del secondo conflitto mondiale, sono a mio parere quanto di più deleterio e innaturale possa esistere, la faccia ideologica, la pseudo-giustificazione di quel sistema di potere tirannico che conosciamo come democrazia.

Come io stesso ho spiegato più volte su queste pagine, la democrazia è un sistema tirannico. Libertà? Ci vuole faccia tosta per parlarne in presenza di un sistema giudiziario dove le fattispecie di reati di opinione si moltiplicano. Sovranità popolare? Parlarne è un tragico sarcasmo, quando ai popoli non è concesso di decidere nulla, nemmeno di continuare a esistere come tali, ma il potere dietro le quinte ha deciso che debbano sparire nell’universale meticciato.

misticamagine.jpgLa democrazia è stata imposta all’Europa settant’anni fa con la conclusione disastrosa della seconda guerra mondiale, ma i suoi effetti deleteri hanno cominciato a diventare evidenti dopo la fine della Guerra Fredda, con la messa in atto della decisione di trasformare l’intera umanità in un’orda meticcia facilmente manovrabile dal potere dietro le quinte del sistema democratico, di recidere il legame sempre esistito e che rappresenta l’ordine normale delle cose, tra sangue e suolo.

L’ideologia democratica oggi dominante tende a cancellare  il concetto stesso di nazionalità, il legame naturale fra un popolo e la sua terra, per sostituirlo in tutto con la finzione burocratica nota come cittadinanza, si pretende che un extracomunitario diventi un europeo solo perché si è deciso di scrivere sui suoi documenti la cittadinanza di un Paese europeo, sebbene l’esperienza anche tragica, a cominciare dalla diffusione in Europa di simpatizzanti e fautori del terrorismo islamico come conseguenza dell’immigrazione, dimostri chiaramente che questi presunti “inglesi”, “francesi”, “italiani” a cui concediamo irresponsabilmente diritti che mai e poi mai noi potremmo ricevere nei loro Paesi d’origine,  di europeo non hanno nulla anche quando sono immigrati di seconda o terza generazione, nati sul nostro suolo.

Questo testo costituisce dunque un salutare richiamo al fatto che l’identità di un popolo è data dalla nazionalità, dal legame inscindibile tra sangue e suolo, ma è anche qualcosa di più, infatti questo legame ineludibile fra la terra e il popolo è la base di una concezione che possiamo tranquillamente definire religiosa. Non a caso, parliamo di mistica Volkisch. Come ha messo bene in evidenza Alfred Rosenberg nel Mito del XX secolo, “Razza è anima vista dall’esterno, anima è razza vista dall’interno”: razza e anima, razza è anima, occorre ribadire la falsità del dogma democratico dell’uguaglianza degli uomini: alle diverse caratteristiche fisiche che distinguono le varie razze, corrispondono qualità psichiche differenti. La nostra anima razzialmente determinata, cioè NOI STESSI, è il lascito più importante che abbiamo ricevuto dai nostri antenati, e non possiamo rinnegare la loro eredità, la nostra origine senza rinnegare noi stessi.

Sangue e suolo sono semplicemente due elementi di una triade che andrebbe meglio completata: spirito, sangue e suolo, poiché la scoperta del legame identitario profondo con le nostre origini, il nostro passato, noi stessi in ultima analisi, ci proietta in una dimensione sacrale, ci porta a riscoprire quel fondo di religiosità originaria dell’Europa anteriore all’avvento del cristianesimo.

Se ci liberiamo dal contesto abramitico-cristiano che concepisce la religione come rapporto individualistico con un Dio immaginario, allora ci accorgiamo che non c’è nulla di più SACRO di questa eterna catena della vita che ci lega ai nostri antenati e ci proietta verso il futuro attraverso i nostri discendenti sempre mediante il legame della continuità di sangue.

Al riguardo, mi vengono in mente i versi di una bella poesia di Helmut Stellrecht che ben avrebbero potuto figurare in questo libro:

«Tu porti nel tuo Sangue la santa eredità dei tuoi Padri e dei tuoi
Antenati./Tu non conosci coloro che sono scomparsi in file interminabili
nell’oscurità /del passato. Ma tutti loro vivono in te e nel tuo Sangue, camminano
sulla Terra/ che li ha logorati nelle battaglie e nelle fatiche /e in cui i loro
corpi da tempo si consumano. /Perciò il tuo Sangue è qualcosa di sacro”.

Questo testo rappresenta una sorta di manifesto redatto dai suoi autori per il decennale dalla fondazione dell’associazione etnonazionalista Vokisch “identità e tradizione”, e i suoi autori, Federico Prati, Luca Lionello Rimbotti, e soprattutto Silvano Lorenzoni, il grande Silvano Lorenzoni, sono tre fra i più reputati intellettuali della nostra “area”. Forse occorre chiarire il concetto di etnonazionalismo, un’espressione che può sembrare ridondante, dal momento che etnia e nazione possono essere considerati sinonimi. In realtà, si vuole evidenziare che il “classico” nazionalismo ottocentesco che faceva coincidere la nazione con lo stato, qui non interessa; quello che conta è la nazione, l’etnia come “ghenos”, come comunità umana stretta da legami di sangue, che è come dire di spirito e di destino, cioè l’esatto contrario di qualsiasi delirio multietnico, cioè in ultima analisi ciò che è normale perché disposto dalla Provvidenza (una Provvidenza che almeno io personalmente non riesco proprio a immaginare come possa coincidere con il Dio cristiano, un Dio apertamente “mondialista”), il che si ricollega alla venatura religiosa o per meglio dire SACRALE di questa concezione.

Va detto anche che l’associazione di cui abbiamo detto non è un partito, e si propone di agire piuttosto in campo metapolitico che non politico; gli autori, difatti, esprimono la convinzione che finché ci sarà un’élite intellettuale e spirituale ferma e consapevole su questi  principi a un tempo politici e religiosi, le forze della sovversione democratica, del disordine che sconvolge e distrugge qualsiasi ordine tradizionale, qualsiasi normalità, non riusciranno a prevalere in modo definitivo.

Questo testo, nel quale le mani dei tre autori fondono il loro lavoro senza discontinuità apparenti, sì che è assai arduo attribuire un brano all’uno o all’altro dei tre, è suddiviso in quattro parti che sono: “Il mito del sangue”, “sangue e spirito”, “anima della razza” e “metafisica del sangue”. Ora, probabilmente non in maniera casuale, il titolo della prima di queste tre sezioni richiama quello di un testo di Julius Evola, un pensatore la cui lezione i tre autori hanno tenuto sempre ben presente.

fidus_gral.jpgRiguardo a Evola, è importante precisare che molti hanno voluto vedere in Evola il teorico di una dottrina spirituale della razza in contrapposizione alla visione nazionalsocialista e in particolare dell’ideologo del nazionalsocialismo, Alfred Rosenberg, che si è voluta riduttivamente interpretare come un rozzo materialismo biologico. Questa interpretazione, ci assicurano i nostri autori, è completamente falsa, riesce a stare in piedi solo se si evita e si impedisca che sia accessibile la lettura di prima mano dei testi nazionalsocialisti, e in particolare del ponderoso Mito del XX secolo  di Rosenberg, secondo la prassi democratica che consiste nella censura e nell’impedire il confronto delle idee, altrimenti sarebbe chiaro che il nazionalsocialismo e Rosenberg ebbero ben chiara la dimensione spirituale connessa al “mito del sangue”.

D’altra parte, i nostri tre autori non hanno la pretesa di aver inventato nulla: l’etnonazionalismo volkisch (termine che significa “popolare”, e sottolinea con questo aggettivo che non si tratta affatto di un movimento “di destra” che guardi agli interessi delle classi dominanti, anzi, contiene in embrione l’idea del nazional-socialismo), infatti, nacque in Germania nel tardo XIX secolo, sviluppando alcuni aspetti della visione del mondo romantica, e soprattutto contrapponendosi all’illuminismo, quindi al liberalismo e alla democrazia, di cui rifiuta in particolare la visione individualistica e contrattualistica dei rapporti sociali e politici. Dopo la prima guerra mondiale, esso confluì nel movimento nazionalsocialista, e qui ebbe certamente un ruolo chiave la figura di Alfred Rosenberg di cui il libro propone una significativa rivalutazione.

Noi possiamo sostanzialmente vedere l’etnonazionalismo volkisch come una salutare reazione al rifiuto illuministico, liberale, democratico, di considerare il differente valore delle persone e delle comunità nazionali, in uno col rifiuto della dimensione spirituale, per puntare in definitiva a una società atomizzata, retta esclusivamente dalla legge del denaro, dove i rapporti fra le persone sono ridotti a rapporti fra cose, e le persone stesse sono ridotte a cose.

Questo si vede bene dal fatto che nella dialettica democratica persona e comunità sono sostituiti da individuo e massa (il liberalismo pone l’accento sul primo, il marxismo sulla seconda; entrambi sono manifestazioni di una dialettica distorta nella quale è negata ogni dimensione spirituale).

Alla persona, ridotta a individuo, è ancora concesso di avere una psiche, ma non già spirito e anima. Non a caso, una delle parti più significative del libro è costituita da un testo di Adriano Segatori che è una disamina della psicanalisi. Ciò che caratterizza il pensiero freudiano, la pseudo-scientifica psicanalisi, è infatti la soppressione dell’io inteso come arché, come principio guida della personalità, che resta totalmente in balia di pulsioni e istinti, una marionetta che potrà essere fatta danzare al ritmo di qualunque musica il meccanismo sociale, o meglio il potere economico e politico dietro le quinte del meccanismo sociale decida di imporre, il tutto mascherato dall’alibi della falsa libertà della democrazia.

A questo riguardo vorrei ricordare che sempre sulle pagine di “Ereticamente” tempo addietro vi avevo segnalato il bel libro di Michel Onfray: Crepuscolo di un idolo: smantellare le favole freudiane dove si dimostra in tutta evidenza e dati alla mano che nella psicanalisi non c’è nulla di scientifico, che Sigmund Freud era un ciarlatano che ha falsificato i protocolli delle sue sedute, che non ha mai guarito nessuno, e che ha causato la morte di almeno quattro dei suoi pazienti attribuendo a isteria disturbi che invece avevano una base organica ed erano sintomi di malattie reali. La psicanalisi è con ogni probabilità la più grossa bufala pseudoscientifica dell’età moderna.

D’altra parte il saggio di Segatori contenuto in questo libro ci fa comprendere che essa è pienamente funzionale a quell’insieme di tendenze: liberalismo, marxismo, democrazia, potere usurocratico, scientismo materialista che nel loro insieme possiamo chiamare modernità, l’uomo freudiano è esattamente ciò che la modernità vuole che l’uomo sia, un uomo che non avendo più l’arché in se stesso, deve necessariamente riceverlo dall’esterno, in definitiva un perfetto schiavo, un uomo-macchina.

La modernità, la negazione degli eterni principi dello spirito, del sangue e del suolo, svela allora il suo carattere demoniaco.

Per dirla con le parole del testo:

“Materialismo, ateismo, lotta di classe, deboli ideali eudemonistici, suicidio razziale, atomismo sociale, promiscuità razziale, decadenza dell’arte, erotomania, disintegrazione della famiglia, perdita del senso del sacro, dell’onore sia nell’ambito pubblico che privato, sciatto femminismo, fluttuazioni e catastrofi economiche, guerra civile nelle famiglie europee, degenerazione pianificata della gioventù per mezzo di film e libri abietti e l’introduzione di nevrotiche dottrine nell’educazione. Le Forze della Sovversione hanno cercato di far imputridire l’Europa, di affievolire i suoi istinti razziali, di privarla di eroismo, onore e virilità, del suo sentimento di avere una missione mondiale da compiere, del suo senso di costituire un’unità razziale e spirituale, e persino del suo codice cavalleresco. Essi desiderano paralizzare la capacità di decisione europea e distruggere la sua volontà portando la sifilide morale ed etica di Hollywood ad avvelenare il suolo d’Europa” (pag. 63).

L’etnonazionalismo volkisch si presenta come una reazione salutare contro tutto ciò, un mezzo per far sì che gli Europei ritrovino il contatto con se stessi, la loro civiltà millenaria, l’eredità dei loro antenati, la loro identità.

“L’etnonazionalismo volkisch costituisce un’Idea-forza che rappresenta l’opposto, l’antitesi stessa dell’ideologia posta a base della rivoluzione illuministica francese, la quale è basata sull’idea massonica dell’uguaglianza degli individui e delle razze. Tale nefasta ideologia, approfittando di un particolare momento storico, adattandosi in mille modi, ha prodotto terribili rivoluzioni, ha gettato l’Europa in un seguito di convulsioni rivoluzionarie e belliche da cui è emerso trionfante il dominio di Aasvero-Giuda (…) Ma la disgrazia di questa epoca darà vita nei Popoli d’Europa a una nuova presa di coscienza che li porterà alla rigenerazione” (pag. 85).

Si tratta di un auspicio e di una battaglia  che io personalmente non posso altro che condividere in toto, ma credo di poter parlare da questo punto di vista a nome di tutti noi di “Ereticamente”. Non ci si può augurare altro se non che questo libro abbia la massima diffusione possibile. Potrebbe servire a risvegliare le coscienze di molti.

Federico Prati, Luca Lionello Rimbotti, Silvano Lorenzoni: Mistica Volkisch, Effepi edizioni settembre 2014. €. 20,00

mercredi, 19 août 2015

François Mitterrand: European Statesman, Anti-American, & Judeophobe

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François Mitterrand:
European Statesman, Anti-American, & Judeophobe

President François Mitterrand is a notoriously ambiguous figure and one which, indeed, is an object of both interest and repulsion for the European Right. In his trilogy of little memoirs, hastily written at the end of his life, the president and founder of the European Union makes clear that his passion for “European integration” was founded upon a hostility to the United States of America’s domination of the Old Continent. Intense hostility to American power as well as Jewish power is also evident from private comments he made to his friends and associates. Yet, Mitterrand was also instrumental in the ostracism and persecution of French nationalists from the 1980s onwards.

Mitterrand had been traumatized by the Fall of France in 1940 – during which he had been captured as a soldier before escaping to Vichy after two previous failed attempts. He had personally witnessed European nations’ fratricidal war and calamitous fall from world-hegemony to imperial dependencies of the American and Soviet superpowers. The solution, as he saw it, was eternal peace in Europe and the creation of a European superpower through a fusion of nations, and in particular of France and Germany.

Hostility to American power is evident throughout Mitterrand’s memoirs. He says he rejected the proposed European Defense Community in the 1950s – which would have created a kind of European army made up of French, West German, Italian, and Benelux troops – because it would have been under effective American control:

To refuse the [European Defense Community] was to take the risk of knocking down the fragile edifice of the emerging Europe. To accept it would be a contradiction. To build the Europe of generals before a serious embryo of political authority existed, especially in this period of cold war, left the field too open to general staffs who would have been in a position to determine the fate of Europe and of the countries making it up through the military necessities they would have alone been judges of. And as speaking of general staffs in the plural was in addition no more than a fiction, this defense community would only have been an additional instrument at the service of the Pentagon. That is to say of the Americans. I had not forgotten that at [Georges] Bidault’s request [John] Foster Dulles had gone so far as to imagine deploying the atomic bomb in Vietnam. I could not conceive of Europe being so colonized, and I feared would be destroyed both the body and the soul of what appeared to me as the great ambition of men of my time.[1]

Mitterrand’s attitude towards U.S. influence in Europe had not fundamentally changed between the 1950s and 1990s. He said on the American view of post-Cold War Europe: “the concept of European unity did not mean the same reality depending on if one was American or French.”[2] He rejected closer ties with British Prime Minister Margaret Thatcher, who was gravely concerned about the return of German power, citing the same concerns:

Great Britain did not have sufficient leeway to escape the control of the United States, and I would not exchange European construction, of which Federal Germany was one of the pillars, for a Franco-English entente which was desirable but reduced to good wishes.[3]

In private, Mitterrand would go further, telling the journalist Georges-Marc Benamou, with whom he was co-writing one of his memoirs:

France is at war with America. Yes, a constant war, a vital war, an economic war, a war without death. In appearance. Yes, they are very tough, the Americans, they are rapacious, they want undisputed power over the world . . . You saw, after the Gulf war, that they wanted to control this part of the world. They left nothing to their allies.[4]

Certainly, those on the Right have long lamented that after the Second World War all the nations of Europe were subjected to the Soviet and American Empires. The Soviet Union imposed crude military coercion. The United States in contrast reduced Western Europe to a fluctuating combination of economic, military-atomic, political, and, most perniciously, cultural dependence.[5]

But why was Mitterrand so concerned with American power over Europe? What, exactly, is the problem from a so-called universalist liberal-democratic perspective? Mitterrand’s private comments perhaps provide an indication. On May 17, 1995, his last day in office as president, Mitterrand told a friend inquiring about the continuing media-political campaign surrounding his association with former Secretary-General of the Police René Bousquet (who had deported Jews during the Second World War): “You are observing here the powerful and harmful influence of the Jewish lobby in France.”[6] If France, according to François Mitterrand, suffers from “the powerful and harmful influence of the Jewish lobby,” well then what dark forces of disintegration, eternally hostile to Europe, are lurking in America?

Mitterrand the European and Prussophile

Perhaps surprisingly for a Frenchman, Mitterrand saw the shattered German realm of Prussia as an important part of Europe’s redemption. He considered Prussia’s destruction by the Allies in 1945 as a great injustice designed to “strike Germany to the head,” reducing that great nation to decerebrated impotence. Mitterrand notes: “The influence of the United States exercised itself more strongly over the Federal Republic than over France – or at least with more success.”[7] But the Germans, unlike the British, at least wanted to “build Europe.”

Mitterrand sharply distinguishes between the culture and civilization of Prussia and National Socialism.[8] He seems to imagine German Reunification as a kind of return of Prussia to the Federal Republic:

Prussia, home of civilization and culture, inseparable from the civilization and culture that we, Frenchmen, claim as our own . . . before the end of the century Prussia would reappear in her real dimension, one of the richest reservoirs of men and means of Europe and Germany.[9]

Germany would then find its “head” through reunification with “Prussia,” which in turn would free Europe, through Germany’s union with France.

Indeed, Mitterrand went so far, in one of his last speeches in Berlin, to praise the courage of the Third Reich’s soldiers, offending many Jews:

I knew what there was of strong in the German people, its virtues, its courage, and his uniform matters little to me, and even the idea which inhabited the spirit of these soldiers who would die in such large numbers. They were brave, they accepted to lose their lives. For a bad cause, but their gesture had nothing to do with that. They loved their country.[10]

In any event, Mitterrand’s Prussophilia was too optimistic to not say archaic. Prussia is not reborn. Reunification, in destroying the oddly national socialist German Democratic Republic,[11] actually furthered Germany’s demographic collapse with a sharp fall of fertility in the east and continued economic retardation. But there are flickers in the embers: The Patriots Against the Islamization of the West (PEGIDA) protests are strongest in former Prussia, and it is eastern Germans who have radicalized Alternative for Germany (AfD) towards focus against immigration.

Mitterrand rejected the “Europe of Generals” in the 1950s. Yet he proved was the single most important figure in pushing for the “Europe of Bankers” created by the Maastricht Treaty in the 1990s, with its unlimited free movement of capital and its formal reduction of states to dependence upon financial markets. But Mitterrand apparently hoped this would be compensated by the creation of a European common currency – the écu or the Euro – and a powerful, autocratic European Central Bank. In destroying the Deutsche Mark and creating a formidable European currency to rival the U.S. dollar, Mitterrand believed the monetary dominance of the German Bundesbank and of the U.S. Federal Reserve would be ended. The Mitterrandian poetry reaches its greatest heights on this theme of Franco-German reconciliation and European power:

The incessant tumult of History teaches the vanity of treaties as soon as the balance of power changes. . . . I cannot give up however of the idea that a society can survive only by its institutions. So it will be with Europe. Given that everything thus far rests upon force which itself gives way only to violence, let us break this logic and replace it with free contract. If the community, the daughter of reason, adopts lasting structures, victor, vanquished, these notions will belong to our prehistory. The smallness of our continent, the birth of the [European] Community which includes two thirds of its inhabitants, the need felt in both the east and West of Europe to exist and influence the destiny of the planet by widening the vice which, from Asia and America, is closing upon us, are pushing for this realization. I dream of the predestination of Germany and France, which geography and their old rivalry designate to give the signal. I also work towards this. . . . If they have kept within themselves the best of what I do not hesitate to call their instinct of greatness, they will understand that this here is a project worthy of them. I am drawing a design which I know will be muddled, compromised year by year, beyond this century. . . . France is always tempted by withdrawal upon herself and the epic illusion of glory in solitude . . . The great powers of the rest of the world will seek to ruin the arrival of an order which is not theirs. Those nostalgic for death on the street corner, of the hospital one crushes beneath bombs, of car bombs for the sole honor of raising up a plot of land as a nation, with its border posts at the first hedge, will wrap themselves in the folds of a thousand and one flags . . .[12]

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Pétain and Mitterrand

Mitterrand’s Failure

France, whether embodied in a De Gaulle, a Mitterrand, or a Le Pen, has often provided inspiration for Europeans in other countries who dream of freeing the Old Continent from foreign domination. The French enjoyed a relative freedom and national ambitions far beyond anything the occupied Germans could be allowed to have.

France’s decline is viscerally-felt and painful for the French. Indeed, the French political class, at least from the beginning of the presidency of Charles de Gaulle in 1958 to that of Nicolas Sarkozy in 2007, was sincerely motivated to strengthen French and Europe as a power in the world. This was evident in autonomy within NATO, a relatively independent “Arab policy,” the push for European integration, efforts to promote French language and culture through various protectionist measures, and opposition to the 2003 Iraq War. These efforts were overwhelmingly conservative ones, however, and completely disregarded the deep roots of the nation’s decadence, and were thus doomed to failure.

Mitterrand himself was haunted by the decline of France. He told Benamou:

In fact, I am the last of the great presidents . . . Well, I mean the last in the line of De Gaulle. After me, there will be no more in France . . . Because of Europe . . . Because of globalization . . . Because of the necessary evolution of institutions.[13]

Charles de Gaulle had a similar view. But while the General believed Europe had been strongest, most free and alive, when there had been vigorous warring nations, Mitterrand famously declared that “Nationalism is war!”

Mitterrand was entirely complicit in the demonization of European nationalisms and the rise of the Shoah to what Éric Zemmour has called “the official religion of the French Republic,”[14] notably with the passage of the Fabius-Gayssot Act criminalizing critical historical study of the Holocaust. He empowered Jewish “anti-racist” organizations such as the CRIF, the LICRA, and SOS Racisme. He participated in a concerted police and politico-media campaign to frame the Front National for the desecration of a Jewish cemetery at Carpentras in 1990, indefinitely excommunicating that party from respectability in the eyes of mainstream public opinion. Mitterrand did this for personal and political gain, pandering to the most powerful ethnic networks in the country, and working to keep the Socialist Party in power, despite its manifest economic failures, by dividing the opposition into a “mainstream” right and a “far-right.”

Alain Soral has said that whomever rises by the Jews must fall by the Jews. And, sure enough, Mitterrand was caught in his web of sins: He empowered Jewish organizations to persecute revisionist historians and nationalist activists in the name of the Shoah, but in turn an ever-more-vocal fraction of this same community resented Mitterrand’s own so-called “ambiguities” on the Vichy period, namely his youthful admiration for Marshal Philippe Pétain, his postwar association with Bousquet, and his refusal to officially debase France by recognizing collective and national guilt for participation in the Holocaust.[15]

Characteristically, Mitterrand chose to write his three memoirs with the collaboration of three Jews: the infamous Elie Wiesel, the young Georges-Marc Benhamou, and the atrociously-botoxed publisher Odile Jacob. This no doubt reflected the density of Jewish networks around Mitterrand, many in which still had affection for the old leader, but also (especially in the case of the High Priest of Holocaustianity Wiesel) an attempt by Mitterrand to secure his legacy and respectability before the Jewish community.

Mitterrand’s attempts to appease ethnocentric Jews[16] naturally failed. He continued to be attacked until his dying day and, after his death, Wiesel all but called the recently-departed president a liar, accusing him of “a deformation of facts” and “falsehood” concerning “that bastard Bousquet.”[17] Benamou also repeatedly tried to get Mitterrand to confess some imagined guilt, but failed:

Actually, François Mitterrand did not believe in the specificity of the holocaust, despite his fascination for the Old Testament and his ‘friendship for the Jewish people.’ He had not understood the Twentieth Century and its tragedy. . . . He had always been indifferent to the Jewish question, and that is a positive point, in view of his milieu. The flip side is that this indifference never allowed him to understand the scale of the Jewish tragedy. He was a man of the Nineteenth Century, that is, a man who considered the greatest tragedy of all time to be Verdun, those thousands square kilometers overturned by bombs, that ossuary. . . .

But the cornered monarch had closed in on himself. This confrontation had taken for him such an obsessive turn that to concede apologies on behalf of France, in his eyes, was a personal humiliation. He had convinced himself of this and became again, in these movements, that Gaulish chieftain that I did not like very much.[18]

Indeed, neither Wiesel nor Benamou could tolerate the arrogance of a goy prince who would put his own dead, those French peasants rooted for millennia, before those of their own Tribe. Mitterrand could protest to Benamou that wartime was complicated: “Young man, you do not know what you are talking about,” to no avail.

Mitterrand apparently believed that Europe could become a world-power despite the hegemony of a hostile anti-European culture, despite the demonization of any European ethno-national self-assertion, and despite the founding of the “European Union” on fundamentally neoliberal and plutocratic principles of open borders.

So far, his œuvre has singularly failed, with the Eurozone in particular being a byword for economic failure and permanent crisis. Perhaps this is unsurprising. Indeed, even in his own day Mitterrand had a singular contempt for the man he had appointed to oversee – or perhaps, merely, spectate over – his grand design: European Commission President Jacques Delors. Mitterrand mocks Delors as a non-entity, doing who-knows-what in Brussels, superficially idealized by the French media. He reacts to Delors’ declaration that he would not be running for president despite the superficial polls in his favor: “Oh, what a non-event on live television, that doesn’t happen every day!”[19] It seems very strange of Mitterrand to be so invested in the European Union as his “legacy,” and yet be so mocking of his chosen executor. Indeed, elsewhere he argues that European leaders will know to be conciliatory and push forward with integration precisely because of the fragility of the project: “They know that the European Meccano would collapse if one piece were removed.”[20] That is not exactly a vote of a confidence in a sound foundation.

The ultimate legacy of the flawed Union Mitterrand bestowed upon Europe remains unclear. Perhaps, it is a bridge too far in transnationalism which will, in a dialectical response, bring about a nationalist regime firmly dedicated to the restoration of the nation-state. Perhaps, as Guillaume Faye hoped, the Union can in time be hijacked as an effective power which would enable Europe’s emancipation from the small-states’ seductive temptation of collaboration with American political and military power. Perhaps the whole EU project will simply prove irrelevant to the continued steady decline of Europeans in the face of American cultural-political hegemony and Afro-Islamic demographic submersion.

And what can we conclude on Mitterrand? Every man is indelibly marked by the world of his childhood. In the case of Mitterrand, he was raised a French-speaking, Right-wing Catholic milieu in which America, Jewry, and high finance were seen with suspicion as corrupting and overlapping entities. The values of Mitterrand’s childhood milieu had many similarities with those of a Charles de Gaulle, a Léon Degrelle, or a Hergé, men who also dreamed, each in their way, of a Europe free from America.

There is little logic in Mitterrand’s sinuous rise to power besides perhaps a hostility to an overbearing De Gaulle, openness to alliance with the French Communists, and a good feel for the political center of gravity of the country. Mitterrand served as a decorated Vichy official, joined the Resistance, quickly rose as a postwar minister in the corrupt, parliamentary Fourth Republic and pledged to defend French Algeria. After over two decades in the desert of opposition, he finally became the first Socialist President of the Fifth Republic in 1981, after which he quickly had to renege upon his exaggerated social promises, but maintained his power in part through collaboration with ethnocentric Jewish networks.

In a sense, Mitterrand betrayed the values of his childhood and yet he never went far enough to fully appease a large fraction of the Jewish community. I cannot help but think, in his sincere reconciliation with Germany and his clumsy efforts to set the foundations for a European superpower, Mitterrand also sought to redeem his European soul.

Notes

1. François Mitterrand, Mémoires interrompus (Paris: Odile Jacob, 1996), 212-3.

2. François Mitterrand, De l’Allemagne, de la France (Paris: Odile Jacob, 1997), 45.

3. Mitterrand, De l’Allemagne, 43.

4. Georges-Marc Benamou, Le dernier Mitterrand (Paris: Plon, 1996), 52.

5. Kevin B. MacDonald, The Culture of Critique: An Evolutionary Analysis of Jewish Involvement in Twentieth-Century Intellectual and Political Movements (1st Book Library: 2002).

6. Renaud Dely, “Quand Mitterrand parlait du ‘lobby juif’,” Libération, August 27, 1999. http://www.liberation.fr/politiques/1999/08/27/quand-mitterrand-parlait-du-lobby-juif-jean-d-ormesson-revele-des-propos-tenus-en-1995_280524

7. Mitterrand, De l’Allemagne, 139.

8. Indeed, anti-Nazism is the stated center of Mitterrand’s moral universe. In fact there are both breaks and continuity between Frederick the Great’s Prussia and Adolf Hitler’s Germany. Among the points of continuity: autocracy, militarism, and sacrifice.

9. Mitterrand, De l’Allemagne, 125.

10. Jean Guisnel, “Mitterrand célèbre les soldats morts, allemands compris,” Libération, May 10, 1995. http://www.liberation.fr/evenement/1995/05/10/mitterrand-celebre-les-soldats-morts-allemands-compris_133400

11. The GDR, despite its obsessive anti-Nazism, appeared very national socialist in its Prusso-Stalinism. Indeed, from a demographic point of view East Germany was a superior regime, maintaining higher birth rates and encouraging the more educated to have children.

12. Mitterrand, De l’Allemagne, 128-9.

13. Benhamou, Mitterrand, 146. Indeed, Mitterrand seems to be the last French president whose name American journalists can remember, as miserable an indicator as any. http://www.ohmymag.com/le-petit-journal/le-petit-journal-les-journalistes-americains-ont-du-mal-avec-le-president-francais_art73699.html

14. Éric Zemmour, “The Rise of the Shoah as the Official Religion of the French Republic,” The Occidental Observer, May 12, 2015. http://www.theoccidentalobserver.net/2015/05/eric-zemmour-the-rise-of-the-shoah-as-the-official-religion-of-the-french-republic/

15. Towards the end of his term as president, Mitterrand famously rejected on live television the Sephardic journalist Jean-Pierre Elkabbach’s relaying Jewish organizations’ demands for “apologies” for Vichy:

Mitterrand: “They will wait a long time. They will not get any. France has no need to apologize, nor has the Republic. I would never accept it. I consider that it is an excessive demand from people who do not deeply feel what it means to be French and the honor of being French, and the honor of the history of France. . . .

Elkabbach: “[You successors] will also feel the pressure.

Mitterrand: [Scoffs.] “Perhaps in a hundred year still too? What does this mean? This maintains hatred and it is not hatred which must govern France.” https://www.youtube.com/watch?v=owFF0K9-jcs

16. And Wiesel is truly absurdly ethnocentric in his unenlightening book of interviews with Mitterrand. He opens the book with: “For us, Jews,” and never stops. At least half the questions must have a Jewish focus or framing. I am sorry if I must appear unkind but such selfish self-centeredness is rightly mocked. In his interventions, Wiesel mentions the synagogue, the concentration, the psychoanalyst, the Talmudic sage, a Talmudic saying, “the death of a Hasidic master,” the trauma of forgetting his speech scrolls while in Israel (because he is “very pious,” he says), his being raised “the Bible” [sic], the Jewish tradition, the Yiddish writer, the rabbi, Kafka’s equaling Dostoevsky, and on and on and on. As the libertarian comedian Doug Stanhope has put it: “Jew, Jew, Jew, Jew, Jew, Jew, Jew, Jew!” Wiesel also repeatedly, and quite transparently, emotionally manipulates through selective righteous indignation, either to distract (Biafra, Yugoslavia) or to harass the Jews’ enemies (Islamic fundamentalism in Iran and Algeria, Iranian and Libyan efforts to get nuclear weapons . . .) without a peep on Israel’s crimes against the Palestinians or its nuclear weapons. François Mitterrand and Elie Wiesel, Mémoire à deux voix (Paris: Odile Jacob, 1997).

17. Christophe Barbier, “Wiesel Contre Mitterrand,” L’Express, October 3, 1996. http://www.lexpress.fr/informations/wiesel-contre-mitterrand_618526.html

18. Benamou, Mitterrand, 199-201.

19. Benamou, Mitterrand, 90.

20. Mitterrand, De l’Allemagne, 129-30.

jeudi, 13 août 2015

Eric Bogosian’s Operation Nemesis

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Eric Bogosian’s Operation Nemesis

Ex: http://www.counter-currents.com

Eric Bogosian
Operation Nemesis: The Assassination Plot that Avenged the Armenian Genocide
New York: Little Brown, 2015

For years I have been waiting for a book on Operation Nemesis, the secret Armenian organization that in 1921 and 1922 assassinated virtually the entire leadership of the deposed and exiled Young Turk regime for being the architects of the Armenian genocide. Thus I was delighted that Eric Bogosian’s Operation Nemesis was published this spring to coincide with the 100th anniversary of the beginning of the Armenian genocide, on April 24, 1915.

The Armenians are an ancient Near Eastern Caucasoid people, closely related genetically to Kurds, Georgians, and other peoples of Upper Mesopotamia, Eastern Anatolia, and the Caucasus. Like the Persians, as well as the ancient Hittites and Mittanians, Armenians speak an Indo-European language. The Armenians are probably a continuation of the kingdom or Urartu, which appears in Assyrian chronicles in the 13th-century BC. Because of its location between larger empires to the East and West, Armenia frequently lost its independence, but often regained it by serving as a buffer state between its larger rivals. In 301, Armenia became the first Christian kingdom. In 1071, Armenia was conquered by the Seljuk Turks. From 1198 to 1375, an Armenian kingdom existed in Cilicia but fell to the Egyptian Mameluks. Eventually, all of Armenia was absorbed by the Ottoman and Persian Empires

In 1915, about 3 million Armenians lived in the Ottoman Empire, most of them in the ancestral Armenian homeland in Eastern Anatolia. (Persian Armenia had been absorbed by the Russian Empire.) During the 19th century, the Ottomans had an “Armenian Question”: as one Christian land after another threw off the Ottoman yoke — Greece, Romania, Serbia, Bulgaria, etc. — and the Russian Empire encroached on Ottoman territory, the Sultans naturally regarded the rising national consciousness of the Armenians with some anxiety. They were a populous, ancient Christian people, solidly entrenched in the Ottoman heartland, in the upper and middle classes of the empire, and even in the Ottoman bureaucracy. The personal fortune of the Sultans, for instance, was traditionally managed by an Armenian. (Armenians played similar roles in the Byzantine Empire. Indeed, many Byzantine Emperors were ethnically Armenian.)

In 1894-’96, the “Red Sultan” Abdul Hamid II, who was under Western pressure to give greater autonomy to Armenians, launched as series of massacres in which 80,000 to 300,000 Armenians were killed. This naturally gave rise to an armed Armenian resistance movement, which killed Turkish leaders and Armenian collaborators and almost blew up the Sultan himself on July 21, 1905. When Abdul Hamid was removed from power in the July 1908 Young Turk Revolution, Armenians and other oppressed minorities were elated.

The Young Turks, however, inherited the Ottoman Armenian Question. They wished not only to preserve but expand the Ottoman Empire to include all Tukic peoples across Central Asia to the borders of China, and an independent Armenia would have blocked this Ostpolitik. So, under cover of the night and fog of the First World War, the Young Turks hatched a plan to exterminate the Armenians and other Christian minorities in the East, including Greeks and Assyrians. (A minor flaw of Bogosian’s book is that he does not place the Armenian genocide in the context of a wider policy of exterminating Christian minorities.)

bogNNON-blog427.jpgChristian soldiers — who, thanks to their new constitutional equal rights, could now serve in the military — were disarmed and put in work battalions, after which they were worked to death or slaughtered outright. On April 24, 1915, the Armenian community was decapitated. Some 250 prominent Armenians in Constantinople were arrested and subsequently murdered. In the Armenian homelands in the East, the genocide took place under the pretext of deportation and resettlement. Armenians packed and cataloged their valuables, handed over assets, and were marched out of their towns, where they were plundered and massacred, often with sickening Oriental sadism. Those who were not killed outright were marched to desert internment camps where they perished through disease, hunger, and violence. Between 800,000 and 1.4 million Armenians died, as well as more than half a million Greeks and Assyrians. Hundreds of thousands became refugees. By the end of the war, the Ottoman Empire had virtually eliminated its Armenian population.

In 1918, after the fall of the Russian Empire, Russian Armenia became the first sovereign Armenian state since 1375, but in late 1920, it was conquered by the Red Army and incorporated into the Soviet Union. On August 23, 1990, Armenia seceded from the Soviet Union. Modern Armenia is but a sliver of the Greater Armenia of old. Its population stands at just under three million, and another seven million Armenians live in a diaspora around the world, the largest populations being in Russia, the United States, France, Georgia, and Iran.

At the end of World War I, Constantinople was occupied by the British, who wished to try the Young Turk leadership for war crimes, including the Armenian genocide. Before they could stand trial, however, they fled the country. Thus they were tried in absentia, and five were sentenced to death: the Three Pashas, Talat Pasha (Interior Minister and later Grand Vizier), Enver Pasha (Minister of War), and Djemal Pasha (Minister of the Navy), as well as Dr. Mehmet Nazim and Dr. Behaeddin Shakir, the leaders of the Special Organization that coordinated and executed the genocide.

As the Paris Peace Conference dragged on and the Allies dithered about their plans for Turkey, General Mustapha Kemal, the hero of Gallipoli, rallied Turkish forces in Anatolia and began its reconquest from British, French, and Italian occupiers, Armenian guerrillas, and Greek invaders and insurgents. In the meantime, the Young Turk leaders, exiled in Berlin, Rome, Moscow, and elsewhere, plotted their return to power.

The Armenian exiles, however, had other plans. A small group of Armenian businessmen, intellectuals, ex-diplomats, and guerrilla fighters came together to form Operation Nemesis, as it was christened in Boston on July 8, 1920 at the 27th Regional Conference of the Armenian Revolutionary Association. Operation Nemesis was funded primarily by Armenian-American businessmen and based in the United States.

Although the primary purpose of Operation Nemesis was to assassinate both the Turkish architects and the Armenian collaborators responsible for the genocide, it did, in fact, mark the emergence of a new leadership caste for a nation that — save for the small, embattled, and doomed Armenian Republic — was decapitated and stateless. Operation Nemesis performed the function of a sovereign as defined by Carl Schmitt: standing above all human laws and institutions, in the space opened up by the existential clash between two peoples, it made life and death decisions to preserve a people facing the ultimate emergency, genocide. In Bogosian’s words, “. . .  Operation Nemesis did what governments could not. They were appealing to a higher, final justice. One that exists somewhere between heaven and earth” (p. 302).

The assassinations served several purposes: for the dead, vengeance; for the living, the well-needed feeling of winning a round; for the enemy, a warning; for the world, an occasion to learn of the plight of the Armenian people.

The first assassination was of Talat Pasha in Berlin, on March 15, 1921, by Soghomon Tehlirian. His mission was not merely to kill Talat but to stand trial for his murder and use it as a platform to tell the world about the Armenian genocide. As Bogosian demonstrates, to protect the operation, Tehlirian claimed he acted alone and perjured himself extensively about the details of his life and travels. But the core of his testimony was true, and he very successfully publicized the plight of the Armenians to the world. Astonishingly, Tehlirian was acquitted.

Nemesis also assassinated Djemal Pasha. The third Pasha, Enver, escaped Operation Nemesis. A longtime collaborator with the Soviets, they killed him on August 4, 1922 after he raised an army against them in Central Asia. Other Nemesis victims were Said Halim Pasha, a former Grand Vizier; Behbud Khan Javanshir, Minister of Interior of Azerbaijan, who presided over massacres of Armenians in Baku; Cemal Azmi, Governor of Trebizond, who massacred the local Armenian community; and Dr. Behaeddin Shakir, one of the leaders of the Special Organization. The other Special Organization leader, Dr. Mehmet Nazim, escaped Operation Nemesis and eventually returned to Turkey, where in 1926 he was tried and hanged for plotting to assassinate Mustapha Kemal, now known as Ataturk, the father of modern Turkey.

Decades after the end of Operation Nemesis, the story slowly surfaced as the various conspirators published their memoirs. We can thank Eric Bogosian, the Armenian-American author of Operation Nemesis, for surveying these obscure sources, including Armenian-language ones, and synthesizing them masterfully, with a dramatist’s eye for detail. Bogosian is a novelist and playwright, but he is probably best known as an actor. (He did four seasons of Law and Order: Criminal Intent as Captain Danny Ross.) Generally, his flair for drama serves him well, but I found his account of Sogomon Tehlirian’s life and trial overly detailed and somewhat draggy.

The Armenian genocide illustrates the necessity of ethnonationalism, for stateless peoples are far more likely to be victimized than peoples with their own sovereign homelands. Bogosian, being a typical liberal, indicts Turkish nationalism for the genocide, but the problem was Turkish imperialism. The underlying problem was too few nation-states rather than too many.

Operation Nemesis itself illustrates how a decapitated and stateless people can form a leadership caste, capable of exercising sovereign functions. Indeed, Operation Nemesis was what Turks today call a “deep state” apparatus, namely an organization that operates outside of a state and its laws, performing sovereign acts to preserve the state — or, in this case, a people — in an existential crisis in which the state cannot protect them, or when there is no state to protect them.

I highly recommend Operation Nemesis, not just as a historical study but as food for political thought.

 

mercredi, 12 août 2015

Route des épices et conquête du Pacifique

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Route des épices et conquête du Pacifique

Robert Steuckers

Recension : Carlos Canales y Miguel del Rey, Naves negras – La Ruta de las especias, EDAF (http://www.edaf.netedaf@edaf.net ), Madrid, 2015.

La collection historique EDAF, publiée en Espagne, est remarquable à plus d’un titre. Elle se focalise essentiellement sur l’histoire militaire espagnole depuis les Celtibères. Le dernier volume paru est consacré tout à la fois à la recherche tâtonnante et épique des meilleures routes pour obtenir les épices si convoitées, quand l’Europe était bloquée en Méditerranée par le verrou ottoman, installé surtout depuis la conquête de Constantinople en 1453. L’Europe, acculée par la pression turque, risquait d’étouffer, dos à l’Atlantique alors res nullius, et se trouvait donc devant une nécessité impérieuse : renouer commercialement avec les Indes et la Chine, alors principales créatrices de richesses, soit en faisant sauter le verrou ottoman (opération impossible à l’époque), soit en contournant l’Afrique (le projet portugais), soit en dégageant la Volga de l’étau des Tatars islamisés (l’option russe), soit en voguant vers la Chine par l’Ouest (le projet de Colomb). Ce sont les deux projets ibériques qui obtiendront le plus retentissant succès, bien que les efforts russes en direction de la Caspienne n’aient pas été vains. Les Portugais et les Espagnols contourneront l’Afrique en direction de l’Océan Indien prenant ainsi les Ottomans à revers qui riposteront en conquérant le Levant, la Mésopotamie et l’Egypte.

Colomb, en voulant aller au Cathay (Chine) et aux Indes des épices par les voies maritimes de l’Ouest atlantique, croyait à la véracité des calculs faux d’un géographe et cartographe italien, Toscanelli, qui, en 1474, avait dessiné une carte où l’île de « Cippangu », soit le Japon, se trouvait à hauteur du Mexique et le Cathay au large de la Californie. Toscanelli, inspiré par Eratosthène, imaginait que la Terre avait une circonférence de 29.000 km, alors que le chiffre exact est de 40.000 km. Entre les côtes portugaises et l’hypothétique emplacement de Cippangu, il n’y avait donc pas une distance maritime facilement franchissable mais d’abord la colossale barrière d’un Nouveau monde américain, s’étendant de l’Arctique à l’Antarctique, et, derrière elle, une immense « Mer du Sud », l’Océan Pacifique. L’ouvrage très documenté et richement illustré de nos deux auteurs raconte l’histoire héroïque de la conquête du Pacifique par les forces ibériques, à commencer par la recherche d’un passage à travers l’immense barrière américaine lors de l’expédition de Magellan.

Cette expédition inaugure la conquête du Pacifique, gigantesque espace maritime, que n’avaient même pas deviné les plus méticuleux des cartographes prédécesseurs de Mercator, dont la maîtrise, on le verra, assure la domination mondiale. En s’installant aux Philippines, les Espagnols tiennent en échec les marins chinois et japonais et deviennent les premiers Européens à dominer cet immense espace maritime qui leur sera successivement contesté par les puissances protestantes (Hollande et Angleterre) puis par les Etats-Unis qui les évinceront suite à la guerre de 1898, où l’Espagne perd les derniers de ses atouts impériaux. Cet effondrement provoque la fameuse crise politique et culturelle de 1898 qui force l’Espagne à se penser autrement qu’en l’instrument d’une impérialité voulue par la divine providence. L’Allemagne prend brièvement son relais dans le Pacifique, au nom de l’ancienne fraternité impériale du temps de Charles-Quint, et s’installe aux Mariannes, dominant provisoirement le Pacifique sans pour autant y déployer une volonté géopolitique suffisante. Quand le géopolitologue Karl Haushofer rencontre Lord Kitchener aux Indes, alors qu’il faisait route vers le Japon pour y assumer les fonctions d’attaché militaire allemand, leur conversation, amicale, tourne autour de la maîtrise du Pacifique : Kitchener semblait privilégier une entente anglo-allemande dans cette région maritime. Il ne souhaitait ni une présence américaine accentuée (au-delà des Philippines) ni une conquête japonaise, en dépit de l’alliance anglo-japonaise contre la Russie en 1904-1905. Pour Kitchener, l’éviction des puissances européennes hors de cet espace maritime sonnerait le glas de la prééminence européenne dans le monde. Le vieux général britannique a été prophète, tout en se mettant en porte-à-faux par rapport aux options impérialistes anglaises habituelles. Le Japon déclarera la guerre à l’Allemagne en 1914 pour pouvoir s’emparer, à peu de frais, des Mariannes et des bases chinoises de la marine du Kaiser. Cet élargissement de son assiette géopolitique dans le Pacifique lui vaudra l’inimitié implacable des Etats-Unis qui, à l’occasion de la seconde guerre mondiale, s’empareront à leur tour des Mariannes, ex-espagnoles, ex-allemandes, ex-japonaises, scellant de la sorte leur pouvoir dans la « Grande Mer du Sud », fortement consolidé par leur présence au beau milieu de l’Océan Indien, à Diego Garcia, île minuscule transformée en une formidable base aéronavale à partir de laquelle les Américains sont capables de frapper tous les littoraux et arrière-pays de l’Océan Indien ou de la « Zone des moussons », de l’Afrique du Sud à la péninsule arabique, de l’Inde à Singapour et de Singapour à l’Ouest de l’Australie. C’est à partir de Diego Garcia que les bombardiers américains ont frappé l’Afghanistan dès l’automne 2001. Demain, ce sera au départ de cette même base qu’ils pourront, le cas échéant, frapper les îles ou atolls conquis ou fabriqués par la Chine dans la Mer de Chine du Sud. Avec leurs maîtrise du Pacifique et leur domination de l’Océan Indien au départ de la petite île de Diego Garcia, les Etats-Unis peuvent prétendre être une puissance globale, la première puissance globale de la planète, dont la prééminence est toutefois contestée aujourd’hui par des forces politiques sud-américaines, russes, indiennes, persanes et chinoises.

Lord Kitchener et Karl Haushofer, qui deviendra bien vite un grand spécialiste du Pacifique, avaient raison : la maîtrise de la « Grande Mer du Sud » est la clef de la puissance globale qu’exercent aujourd’hui les Etats-Unis. Cette puissance, initialement, a été espagnole et habsbourgeoise, seule synthèse légitime à nos yeux (l’Angleterre et la France n’ont aucune légitimité traditionnelle en Europe : elles représentent toutes deux des forces obscures et malsaines, issues de la forfaiture anti-templière de Philippe le Bel, des platitudes morales de Louis XI ou de la piraterie utilisée par Elisabeth I). Il faut sans cesse rappeler que cette synthèse du 16ème siècle de Charles Quint est celle qui unit les légitimités bourguignonne (Marie, fille de Charles), habsbourgeoise (Maximilien, fils de Frédéric III), castillane et aragonaise (Ferdinand et Isabelle), celle que l’historien catholique belge Luc Hommel nommait la « Grande Alliance », celle en laquelle voulait nous ancrer un autre historien oublié, Drion du Chapois. C’était le seul projet européen valable, qui aurait pu sauver l’unité de notre civilisation, empêcher préventivement que nous ne tombions dans les abjections actuelles : il a été contrecarré par toutes les voyoucraties incapables d’avoir une vision synthétique et longue-termiste de l’histoire et du destin européen.

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L’ouvrage de Canales et del Rey a été rédigé sur le ton épique, mettant l’accent sur le caractère résolument aventureux des expéditions espagnoles et portugaises en Extrême-Orient, où deux éthiques guerrières se sont affrontées : celle du chevalier (le caballero) et celle du samourai. Les conflits entre Espagnols, d’une part, et seigneurs de la guerre chinois (comme le célèbre Li Ma Hong) ou Indonésiens musulmans se succédaient pour la maîtrise des ports littoraux, de Taiwan, des Philippines, des Moluques (où le Sultan de Ternate a essayé d’expulser les Ibériques des « épiceries ») ou de Malacca (où le Sultan d’Aceh harcelait les Portugais). Le gouvernement portugais de Goa, face à ces assauts continus, voulait capituler, se replier sur les seules Indes et abandonner les comptoirs indonésiens et pacifiques. Le Roi Sébastien, qui mourra les armes à la main au Maroc en 1578, envoie un capitaine exceptionnel, pétri des idéaux de la vieille chevalerie, Luis de Ataide, Comte d’Atouguia et Marquis de Santarem. Celui-ci déclare : « Je veux tout conserver et, moi vivant, nos ennemis ne gagneront pas un pouce de terrain ». La mort héroïque de Sébastien et de la fine fleur de la chevalerie portugaise sur le champ de bataille marocain d’Alcazarquivir en 1578 plongera l’empire lusitanien dans le chaos, avant que l’on ne se décide à donner la couronne du Portugal à Philippe II d’Espagne en 1580. Le contrôle effectif des possessions portugaises se fera à partir de Manille, pourtant assiégée par la piraterie chinoise et japonaise, par les éléments musulmans de l’archipel philippin et par les Moluquois.

L’ouvrage de nos deux auteurs nous révèle également une quantité d’informations aujourd’hui oubliées en Europe sur le Japon et la Chine des 16ème et 17ème siècles. Les activités d’un commerçant armé japonais Luzon Sukezaemon, hostile à toute présence ibérique dans le Pacifique, montrent déjà les lignes de force de la future expansion japonaise après l’ère Meiji : Sukezaemon, en effet, a cherché, y compris avec l’aide du chef chinois Li Ma Hong, à maîtriser les Philippines pour assurer son commerce florissant avec les ports chinois et avec le Cambodge, activités marchandes qu’il poursuivra après être tombé en disgrâce au Japon. On peut dire que Sukezaemon est un précurseur inconscient mais pragmatique de l’idée d’une « sphère de co-prospérité est-asiatique », contrariée dans son développement endogène par une présence étrangère à l’espace asiatique et pacifique, qui bouleverse, par sa simple présence, des flux locaux que les autochtones auraient voulu voir se développer sans cette immixtion. Déjà, à cette époque, le Japon faisait pression, depuis le Nord de l’espace pacifique, sur les Philippines devenues espagnoles et dont les gouverneurs tentaient plutôt de se projeter vers le Sud indonésien, comme il fera pression sur les Philippines américaines après 1898, tout en visant le pétrole indonésien pour parfaire l’industrialisation envisagée par l’ère Meiji. Cette menace japonaise du 16ème siècle avait été bien perçue par le vice-roi du Mexique Martin Enriquez qui a ordonné à l’explorateur Juan de la Isla de cartographier l’océan jusqu’au 60° degré de latitude nord, soit jusqu’au Kamtchatka russe d’aujourd’hui, et de dresser un inventaire aussi complet que possible des populations indigènes et de leurs mœurs. L’objectif est de tenir en échec un Japon qui a certes pour atout une chevalerie belliqueuse et héroïque, admirée par les hidalgos castillans et aragonais, mais pour désavantages une marine peu expérimentée et des navires mal équipés en artillerie.

D’autres capitaines, particulièrement audacieux, interviendront au Siam et en Indochine. Quelques explorateurs découvrirent même l’Australie mais sans pouvoir exploiter cette découverte : leur expédition a donc été oubliée et redécouverte par un chercheur australien Lawrence Hargrave en 1909. Ces aventures extraordinaires seront freinées par deux facteurs : les querelles entre jésuites portugais et franciscains espagnols dans le camp catholique, dont les arguments pseudo-théologiques rencontrent l’incompréhension des Asiatiques ; la concurrence entre Anglais et Hollandais dans le camp protestant, pour des motifs essentiellement commerciaux. Les rapports privilégiés entre Japonais et Espagnols, pourtant promis à un avenir fécond, prendront fin avec l’irruption des Hollandais dans la région, dès les expéditions de Joris van Spielbergen. Les Hollandais seront plus tard évincés par les Anglais, sauf, bien sûr, en Indonésie, dont la conquête totale s’achèvera une grosse vingtaine d’années après Waterloo, les Pays-Bas unis étant alors libérés de la menace française. Le 17ème siècle, déplorent nos deux auteurs, sera une guerre entre Européens en Extrême-Orient, dont tâcheront de tirer avantage Chinois, Japonais, Javanais, ressortissants de Bornéo, etc. Les premiers perdants de cette lutte quadrangulaire furent les Portugais, qui ne bénéficient plus de l’appui espagnol à partir de 1640, où les deux couronnes se séparent après avoir été unies pendant soixante ans. Les Anglais maîtriseront les Indes, l’Australie, la Nouvelle-Zélande et quelques comptoirs épars mais sans jamais se tailler une présence dans la partie la plus œcuménique de l’espace pacifique, entre le Japon, les Philippines, l’Indochine, Formose et le littoral chinois : il faudra attendre le 19ème siècle et les sales guerres de l’opium pour que la pression anglaise se fasse sentir lourdement sur les côtes chinoises. L’Espagne gardera les Philippines envers et contre tout jusqu’en 1898. L’aventure commencée avec les navires que les Japonais nommaient les kurofune, les « navires noirs » prenait alors fin, réduisant à néant les efforts héroïques de soldats, de marchands, de vice-rois, de gouverneurs, de religieux et de marins qui s’étaient déployés dans les pires difficultés depuis le début du 16ème siècle, depuis la mort au combat de Magellan aux Philippines.

Enfin, dernière remarque, l’épopée que retracent Canales et del Rey, est tellement époustouflante qu’on a peine à croire qu’elle ait été effacée des mémoires et qu’aucune agence cinématographique européenne ne se soit emparée de ces souvenirs magnifiques pour produire quantité de films passionnants afin d’éclipser définitivement ces navrantes historiettes de cow-boys, de gangs new-yorkais ou de gangsters de Chicago et les navets américains. Il faut aussi se rappeler, dans ce contexte, que l’Espagne est la première victime du système propagandiste occidental (franco-anglais) visant à répandre des « légendes noires ». Ses œuvres, pourtant cardinales pour l’histoire de l’humanité, doivent dès lors impérativement être « oubliées » comme on tente aussi d’effacer la geste russe dans le Pacifique (nous y reviendrons) ou toutes les gestes allemandes ou autrichiennes de l’histoire européenne.

Robert Steuckers,

Madrid, juillet 2015.

samedi, 04 juillet 2015

Pour commémorer la Grande Guerre autrement

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Pour commémorer la Grande Guerre autrement

par Georges FELTIN-TRACOL

Depuis le 3 août 2014, la France, plus généralement l’Europe ainsi que leurs anciennes possessions d’outre-mer commémorent le déclenchement dramatique, puis le déroulement tragique de la Première Guerre mondiale. Films, émissions d’archives, séries télévisées, expositions muséographiques déferlent autour de ces événements qui constituent le point nodal et la matrice primordiale du XXe siècle au point que Dominique Venner avait raison de parler à ce propos du « Siècle de 1914 ». Les éditeurs ne sont pas en retraite de cette actualité historique brûlante.

 

Dans le flot considérable de mémoires, de récits plus ou moins romancés, d’études universitaires et de témoignages, soulignons la présence de deux ouvrages qui tranchent par rapport à l’offre publiée. Il est intéressant de souligner que les deux maisons d’éditions, de modestes structures si on les compare à leurs homologues parisiennes, sont lorraines, l’une installée à Metz, l’autre à Nancy. Cette dualité de localisation n’est pas anodine d’autant que leur perception de la Grande Guerre ne peut que diverger avec celle qui prévaut à Brest, à Bordeaux, à Marseille ou à Grenoble. Le traité de paix de Francfort en 1871 scinda en deux ensembles distincts la Lorraine : une partie qui correspondait au département de la Moselle (Metz) germanophone fut intégrée avec sa voisine alsacienne dans un Reichsland du tout nouvel empire allemand; l’autre partie autour de Nancy demeura française. Afin d’éviter de possibles contentieux politico-juridiques, le traité autorisait les Alsaciens-Lorrains volontaires et attachés à la nationalité française de déménager en « France de l’intérieur », voire en Algérie…

 

Cependant, de nombreuses familles alsaciennes et lorraines, guère fortunées, préférèrent rester et acceptèrent la tutelle de Berlin. C’est le cas de Pierre Jacques (1879 – 1948). Cet enseignant catholique de Metz, parfait bilingue, rédigea pendant l’Entre-Deux-Guerres un roman métaphorique sur les Lorrains mobilisés sous l’uniforme allemand. Inapte physiquement pour la guerre, Pierre Jacques n’effectua que sept mois de service militaire au cours de laquelle il se liait avec un certain Robert Schuman. Pour ce Prussien malgré lui, il utilisera surtout les témoignages de ses frères et amis qui souffrirent dans les tranchées de l’Ouest.

 

Prussien malgré lui n’est donc pas une autobiographie. C’est une sorte de prise de distance nuancée avec des événements sanglants au nom de la réconciliation franco-allemande en prenant l’exemple de la Lorraine désormais duale. Le héros de Prussien malgré lui, Paul Lorrain, travaille dans les forges industrielles de Moyeuvre, non loin de la France et du Luxembourg. « Originaire de Sierck, petite cité vénérable des bords de la Moselle (p. 26) », Paul Lorrain est un dynamique chef d’équipe trentenaire. Régulièrement, une fois la journée de travail terminée, il apprécie les discussions avec ses collègues et amis dont certains sont de nationalité française. Si les tensions dans les Balkans les préoccupent en cet été 1914, ils pensent qu’une éventuelle guerre se limiterait à cette partie lointaine du continent.

 

Quand le beau temps le lui permet, Paul aime se promener dans la campagne et n’hésite pas à franchir une frontière franco-allemande peu contrôlée. Il va souvent saluer les Stadtfelder dont le fils est un ami d’enfance et la fille, Jeanne, sa fiancé. Sa future belle-famille a opté pour la France en 1871 et attend la « Revanche », d’où une certaine rugosité dans l’appréciation des rapports franco-allemands. Au contraire de Paul Lorrain qui « avait été éduqué […], sans chauvinisme dans un véritable amour de la terre natale. […] Ainsi, Paul était davantage lorrain qu’allemand ou français (p. 48) ». Cette affirmation régionale désarçonne ses interlocuteurs. N’explique-t-il à son futur beau-père qu’« un fort pourcentage de la population actuelle n’est plus de souche lorraine ou alsacienne; il ne serait pas correct d’expulser les immigrés allemands; car beaucoup sont nés chez nous et n’ont pas d’autre patrie (pp. 51 – 52) » ? Or, en 1918 – 1919, la République française, grande donneuse de leçon à la Terre entière, pratiqua – c’est peu connu dans l’Hexagone – une vaste épuration ethnique, chassant sans ménagement de l’ancien Reichsland les populations d’origine allemande au moyen de « commissions de triage » qui agirent aussi en véritable police politique à l’égard des autochtones alsaciens-lorrains. Seul point positif : ce triste précédent étayera l’inévitable réémigration de populations allogènes indésirables en France et en Europe un jour prochain…

 

 

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Quand Paul Lorrain reçoit son ordre de mobilisation, il s’exécute et se dirige vers la caserne où convergent Lorrains et Allemands. Là, « un adjudant tenant à la main les listes des classes d’âge fit l’appel et nota avec satisfaction la présence de frontaliers aux noms français. Lorrain, lui aussi, s’étonna du petit nombre d’absents parmi les frontaliers (pp. 64 – 65) ». Incorporé dans un régiment, le héros entend les bobards sur la trahison intrinsèque des élites lorraines francophones et leurs actions subversives. Il pâtit aussi de l’animosité d’un de ses sous-officiers qui voit dans chaque Alsacien-Lorrain un traître potentiel… L’accueil est en revanche plus fraternel avec les soldats allemands venus d’autres régions qui découvrent leurs nouveaux frères d’arme.

 

Paul Lorrain connaît rapidement les premiers combats et reçoit pour sa bravoure la Croix de Fer. Son âme reste toutefois tiraillée surtout après l’occupation par les Allemands du village détruit de sa fiancée. Il affronte plus tard au front son beau-frère ! Gravement blessé, Paul Lorrain décède finalement du fait de ce déchirement intérieur entre Lorraine, France et Allemagne !

 

Le beau récit de Pierre Jacques démontre l’absurdité de la Guerre civile européenne et les dégâts considérables qu’elle provoqua dans les familles. Prussien malgré lui fait aussi découvrir au lecteur toute la complexité de l’âme lorraine-mosellane.

 

L’absurdité du grand conflit continental entre 1914 et 1945 se retrouve dans la belle nouvelle de Jean-Jacques Langendorf. Historien militaire suisse de renom international et aventurier – écrivain, Jean-Jacques Langendorf narre (romance ?) la vie d’Albéric Magnard. Fils unique du gérant du Figaro, Francis Magnard, Albéric fut un célèbre compositeur français né en 1865. Élève de Massenet et D’Indy, il s’inspire de ses maîtres ainsi que de Wagner et de Beethoven. Très tôt orphelin de mère, c’est son père, un « homme [qui] avait toujours été un solitaire doublé d’un cynique, qui méprisait l’humanité et qui trempait sa plume dans le venin distillé inlassablement par son cerveau, ce qui était loin de déplaire aux lecteurs de ses chroniques (p. 8) », qui l’élève.

 

Misanthrope et casanier, Albéric Magnard « ne tolérait pas la présence de domestiques dans son entourage (p. 22) » et préférait lui-même cirer le parquet et cuisiner pour ses enfants. Bien que ne goûtant guère les voyages, il accepte néanmoins de séjourner à Berlin où il dirige avec succès un orchestre qui joue ses œuvres. Il reçoit même les félicitations d’un officier de carrière qui l’admire.

 

Quand éclate la guerre, Albéric Magnard vit dans son Manoir des Fontaines à Baron dans l’Oise, détesté par le voisinage. Le dictionnaire encyclopédique Larousse précise que « l’auteur mourut dans l’incendie de sa demeure par l’armée allemande lors de l’offensive d’août 1914 ». Jean-Jacques Langendorf détaille les circonstances de la mort du compositeur. Irrité par l’intrusion des troupes allemandes dans sa résidence, le propriétaire irascible tire sur eux. En représailles, les Allemands incendient son domicile. Magnard se suicide alors. Ô ironie ! Le responsable allemand qui commande la destruction n’est autre que l’officier berlinois qui le complimentait naguère… Cet Allemand comme d’ailleurs Paul Lorrain n’a fait qu’obéir « à la loi, à la dure loi de la guerre (p. 34) ». Saloperie de guerre civile européenne !

 

Georges Feltin-Tracol

 

• Pierre Jacques, Prussien malgré lui. Récit de guerre d’un Lorrain 1914 – 1918, Éditions des Paraiges (4, rue Amable-Taste, 57000 Metz) – Éditions Le Polémarque (29, rue des jardiniers, 54000 Nancy), 2013, 128 p., 12 €.

 

• Jean-Jacques Langendorf, La mort d’Albéric Magnard. 3 septembre 1914, Éditions Le Polémarque, 2014, 34 p., 8 €.

 


 

Article printed from Europe Maxima: http://www.europemaxima.com

 

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lundi, 29 juin 2015

Carpet-Bombing History

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Washington’s Anti-Monuments Men

Carpet-Bombing History

by NICK ALEXANDROV
Ex: http://www.counterpunch.org

J. E. Curtis, Keeper of the British Museum’s Middle East collections, was on grim business in Iraq. Armed occupiers held an ancient city there—“tantamount to establishing a military camp around the Great Pyramid in Egypt or around Stonehenge in Britain,” he wrote. The site was “irrevocably contaminated,” he added, suffering “permanent damage that will last forever.”

Curtis was describing Babylon in 2004, under U.S. occupation. But commentary on ISIS ignores Washington’s legacy of cultural ruin, assuming Islamic State has some unique capacity for wrecking artifacts. The group’s “obliterators,” as historian Simon Schama termed them, “all act from the same instinct of cultural panic that the supreme works of the past will lead people astray from blind, absolute obedience.” Toppling Palmyra would reveal “Isis’s littleness,” architecture critic Rowan Moore asserted, asking “how could anyone be so threatened by ancient ruins, unless they lacked belief in their ability to create something themselves?”

“Palmyra,” Moore emphasized, “is an ancient Roman site whose significance and value is exceeded by very few others: those in Rome itself, Pompeii, possibly Petra in Jordan.” So in his view, a “littleness” rivaling Islamic State’s would motivate, say, bombing raids on Pompeii—which the U.S. and British Air Forces carried out in 1943. The first strike happened August 24, “ironically the anniversary of the eruption of Vesuvius,” according to the Getty Museum’s Kenneth Lapatin. “Damage was incurred at various points throughout the archaeological site (over 160 hits were recorded), and some of its most famous monuments were struck,” with dozens “totally destroyed,” he explains.

The Allies bombed the Cathedral of Benevento that same month. “For 1,100 years this medieval church stood as a small but precious religious monument,” LIFE reported, though after the attack only “the bell tower, parts of the façade and one side wall” remained. “Fire that swept the cathedral burned rare Sixth Century Langobardic manuscripts,” though perhaps “the loss of the cathedral’s famous 12th Century bronze doors” was worse.

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Six months later, in February 1944, Allied bombers demolished the Abbey of Monte Cassino, where “the only people killed,” David Hapgood and David Richardson clarify, “were among the civilians.” Dating from the 6th century, the Abbey was “the site where St. Benedict himself had founded the world-famed Benedictine Order,” John S. D. Eisenhower noted. He pointed out that Nazi officials ordered Monte Cassino’s Abbot, Gregorio Diamare—who “could not bring himself to believe that the Allies would destroy such a venerated edifice as the Abbey”—to send its art and archives to a safe location.

Allied bombers brutalized German historic sites for the rest of the war. “The center of Trier, for instance, was subjected to twenty raids between 14 August and 24 December 1944, causing severe damage to the fourth-century AD basilica and the Liebfrauenkirche, one of the oldest Gothic churches in Germany,” Nicola Lambourne writes. After the January 1945 raid on Nuremberg, much “of the historic center was destroyed, including the Albrecht Dürer house and the nineteenth-century building housing the German National Museum.” Sönke Neitzel explains that the February 1945 attack on Dresden badly damaged nineteen of the city’s thirty most significant cultural structures, leveling the other eleven.

And the U.S. Army Air Forces, while firebombing Japan, leveled Kobe’s 700-year-old Yakusenji Temple, Nagoya’s 17th-century Castle, and Tokyo’s Taitokuin mausoleum—“a spectacular complex,” historian William H. Coaldrake affirms—built in 1632. Mark Michael Rowe writes that “Isshinji, an extremely popular Jōdo temple in Osaka, began collecting anonymous remains in 1887. The ashes were ground up, combined with concrete and molded into life-sized, seated Bone Buddha statues.” When U.S. incendiaries razed it, “the remains of nearly one million people, abandoned and otherwise, had been entrusted to the temple.” Washington’s campaign to ignite these cities also “accounted either directly or indirectly for the destruction of 50 percent of the total book resources in Japanese libraries,” Rebecca Knuth writes.

The destruction was equally broad in North Korea, years later. “Pyongyang is usually presented as an ancient city,” Andrei Lankov observes. “The area has been the site of a major settlement for nearly two millennia,” he acknowledges, but adds that “the present Pyongyang was built almost from scratch in the mid-1950s”—mainly because “a major US bombing campaign that reached its height in 1952” wiped out “some 90 percent of the city,” erasing much of its history. Justin Corfield, in his Historical Dictionary of Pyongyang, lists what was lost. The Kwangbop Buddhist Temple dated to 392; Potong Gate “was one of the ancient city gates of the walled city of Pyongyang, built in the mid-sixth century;” Sungryong Hall, a temple, “was built in 1429,” and like the other structures “destroyed during the Korean War,” Corfield concludes.

Or consider Mỹ Sơn Sanctuary. The Global Heritage Fund explains it “is one of Vietnam’s only archaeological sites to be inscribed as a UNESCO World Heritage site and was inhabited from the 4th- through the 15th centuries AD,” when the Champa Kingdom blossomed. But “a large majority of Mỹ Sơn’s exquisite architecture was destroyed by aerial bombing during a single week of the Vietnam War.” A team of scholars, involved in the “ongoing conservation effort” there, admit their work “cannot change one sad truth: one of the towers that the [B-52] bombing crew saw that day [in August 1969], the temple once described as the ‘most perfect expression of Cham architecture,’ is gone forever.’”

Anthropologist Christina Schwenkel uncovered “another buried history of US aerial bombing in Vietnam: that of the demolished city of Vinh, provincial capital of Nghệ An.” From 1964-1973, “the city was subjected to more than 4,700 air strikes,” during which its “historical and cultural patrimony”—including the 18th-century Diệc Pagoda and 19th-century imperial citadel—was finished off. Mervyn Brown, in his memoir recounting years spent in Laos, describes a similar U.S. bombing. “The destruction of Xieng Khouang, a former royal capital with many beautiful temples and other buildings of historical and artistic interest, was a particular act of cultural vandalism.” The ruin was so complete “that it was not feasible to rebuild the town,” he laments.

There were, in other words, precedents for what the British Museum’s Curtis saw in U.S.-occupied Babylon. And that city’s damage stemmed from Washington’s antiquities policy. “During preparations for the 2003 war on Iraq,” writes journalist Robert Bevan, “US military planners identified 150 important archaeological sites to be avoided. US archaeologists responded with a list of 4,000 vital locations—a degree of ‘duty of protection’ that the Pentagon rejected despite international law demanding it.” Familiar results followed. Vandals torched the National Library and Archives and the Ministry of Religious Endowment’s Koranic Library. Looters hit the Museum of Archaeology. “The US forces did not seek to prevent the destruction here and elsewhere,” Bevan argues, “despite being implored to do so.”

“Why does the nihilistic effort to wipe out an ancient civilization echo so strongly?” Thanassis Cambanis asked in the Boston Globe. He was writing about ISIS, with justifiable outrage. But we should ask another question: Why doesn’t Washington’s global bombing of cultural sites—accompanying mass slaughter—echo at all?

Nick Alexandrov lives in Washington, DC.  He can be reached at: nicholas.alexandrov@gmail.com

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vendredi, 26 juin 2015

Belle Alliance, 18.VI.1815 – eine geschichtspolitische Notiz

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Belle Alliance, 18.VI.1815 – eine geschichtspolitische Notiz

von Konrad Gill

Ex: http://www.sezession.de

Napoleons Ende gehört, mehr noch als sein Aufstieg zur Macht, zu den historischen Episoden, für deren Erzählung ein Romanautor als unglaubwürdiger und theatralischer Phantast gescholten würde. Es sei kurz an die wesentlichen Eckdaten erinnert:

Der Offizier aus bescheidenen Verhältnissen, der nach einem Aufstieg als republikanischer Revolutionsgeneral sich selbst zum Kaiser gekrönt und nahezu ganz Europa unterjocht hatte, scheiterte zuerst an Rußland, das soeben noch sein (unfreiwilliger) Bundesgenosse gewesen war. Scheinbar endgültig besiegt war er dann in der gewaltigen „Völkerschlacht“ bei Leipzig worden, deren Ergebnis der mit gigantischem Aufwand zur Neuordnung Europas geführte Wiener Kongreß [1] war.

Den Diktator glaubten die Sieger endgültig befriedet auf der Insel Elba, die ihm Sympathisanten als Fürstentum erhandelt hatten. Dieweil man zu Wien konferierte, wurde Napoleon der Miniaturparaden und Entwicklungsmaßnahmen auf dem Eiland überdrüssig und setzte ungehindert mit den ihm verbliebenen 1000 Soldaten nach Frankreich über. (Sein britischer Bewacher weilte gerade auf dem Festland bei seiner Geliebten.) In einem Gewaltmarsch, schwankend zwischen schier übermenschlicher, heldischer Größe und nacktem Wahnsinn, durchquerte Napoleon Provence und französische Alpen und erreichte schließlich Paris. Der bis heute als „Adlerflug“ in Erinnerung gehaltene Siegeszug gelang gegen manche Wahrscheinlichkeit, sämtliche (schußbereiten!) Soldaten, die ihn aufhalten sollten, liefen nach kurzen Ansprachen zu ihm über, der König floh.

Doch die folgenden hundert Tage zweiter napoleonischer Herrschaft nahmen kein gutes Ende für die Franzosen: Die in Wien verbundenen Großmächte waren zu keiner Verhandlung bereit und rüsteten sofort für einen neuen Krieg, der heute vor 200 Jahren in der Schlacht bei Belle-Alliance (nebst flankierenden Schlachten bei Ligny und Quatre-Bras) sein Ende fand. Nord- und westdeutsche (vor allem preußische), britische und niederländische Truppen schlugen Napoleons letztes, aber imposant schlagkräftiges Aufgebot endgültig und vernichtend, während Russen und Österreicher noch auf dem Marsch waren. Diese „vielleicht berühmteste Schlacht der Weltgeschichte“ (Marian Füssel) hatte neben der auf Jahrzehnte hinaus nicht mehr überholbaren Entscheidung über das Machtgleichgewicht in Europa vor allem eine ausufernde, interessenpolitisch bedeutsame Erinnerungskultur zur Folge.

Wie geschichtspolitisch bedeutsam der Sieg über Napoleon wurde, zeigt schon die Benennung der Schlacht im folgenden Jahrhundert: „La Belle Alliance“ in deutscher Zunge (traditionsgemäß vom Sieger so benannt, und das war Blücher), „Waterloo“ im britischen Sprachgebrauch (weil dort Wellingtons Hauptquartier war), „Mont Saint Jean“ nach französischer Übung (was geographisch am meisten überzeugt). Heute freilich spricht alle Welt von „Waterloo“, die britische Sichtweise hat sich – wie so oft – durchgesetzt.

Die Briten, die nur knapp und durch preußische Rettung eine drohende Niederlage in einen verlustreichen Sieg hatten wenden können, stellten sich so der Nachwelt gegenüber als strahlende Sieger dar, denen deutsche Truppen nur Hilfsdienste geleistet hätten. So wird in oberflächlichen Darstellungen bis heute Wellington, und nicht Gneisenau, als strategischer Kopf hinter dem Sieg präsentiert; Wellington, nicht Blücher, gilt als erfolgreichster Feldherr. Dieser Ruf, Napoleon besiegt zu haben, verschaffte – neben dem tatsächlichen „Sieg“ im diplomatischen Ringen in Wien – den Briten die Stellung als „Erster unter Gleichen“ in der Pentarchie des 19. Jahrhunderts. Als „Balancer from Beyond“ sah man sich selbst, und war doch allzu oft lediglich der lachend am Feldrand stehende Dritte, der von der Schwäche der einander, und nicht das britische Reich, bekämpfenden Kontinentalmächte profitierte.

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lundi, 22 juin 2015

Numéro hors-série de la NRH: éternel retour de la guerre

L'éternel retour de la guerre...

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Le dixième numéro hors-série de La Nouvelle Revue d'Histoire est en kiosque. Il est consacré à la guerre et à ses métamorphoses.

Au sommaire de ce numéro :

Éditorial : Vers l'explosion de la poudrière mondiale ?
Par Philippe Conrad

L'histoire des guerres, l'histoire du monde
Entretien avec le général Vincent Desportes, propos recueillis par Grégoire Gambier

La préhistoire de la guerre
Par Philippe Conrad

La guerre dans les anciennes sociétés indo-européennes
Par Henri Levavasseur

La chevalerie ou le modèle médiéval de la guerre
Par Bernard Fontaine

Les ordres militaires médiévaux
Par Bernard Fontaine

La Révolution militaire à l'époque moderne
Par Jean-Pierre Bois

La petite guerre, auxiliaire de la "grande"
Par Sandrine Picaud-Monnerat
La "guerre de course" des Bretons
Par Yves de Tréséguidy

De la guerre des rois à la guerre des peuples
Par le général Maurice Faivre

Guerre industrielle, guerre totale
Par Philippe Conrad

La Grande Guerre des écrivains
Par Philippe Colombani

La permanence de la guerre économique
Par Pascal Gauchon

La guerre révolutionnaire,"le pouvoir au bout des fusils"
Par Yves Nantillé

L'école française de la contre-insurrection
Par Mériadec Raffray

La guerre n'est plus un tabou
Entretien avec le colonel Michel Goya, propos recueillis par Philippe Conrad

Comment le cinéma voit la guerre
Par Philippe d'Hugues

dimanche, 21 juin 2015

El Imperium a la luz de la Tradición

por Eduard Alcántara

Ex: http://paginatransversal.wordpress.com

El Mundo Tradicional siempre se caracterizó por tener las miras puestas hacia lo Alto. El hecho Espiritual impregnaba su discurrir (1). En lo Alto oteaba orden: el Orden del Cosmos, los siete Cielos enunciados y descritos por cierta metafísica,… Y si en lo Alto oteaba un orden que se había impuesto a la nada (2) o al caos previos, quiso -dicho Mundo de la Tradición- instaurarlo aquí abajo como si se tratase de un reflejo del imperante allá arriba. Pretendió hacer de la Tierra un espejo de lo que veía en el Cielo, pues siempre concibió que el microcosmos debía de asemejarse al macrocosmos o, lo que es lo mismo, lo de abajo a lo de arriba (3). Y para que ese Orden cósmico imperase en la Tierra debería de existir –aquí abajo- una fuerza centrípeta que evitase la disgregación de los diferentes elementos que debían acabar tomando parte de él –de ese nuevo orden- y que debían acabar haciéndolo realidad. Y esa fuerza centrípeta aglutinadora no podía revestir otra naturaleza que la espiritual.

La Idea (en el sentido Trascendente) sería el eje alrededor del cual giraría todo un entramado armónico. Una Idea que a lo largo de la historia de la humanidad ha ido revistiéndose de diferentes maneras. Una Idea que -rastreando la historia- toma, por ejemplo, cuerpo en lo que simbolizaba la antigua Roma. Y Roma representará a dicha Idea de forma muy fidedigna. La Idea encarnada por Roma aglutinará a su alrededor multitud de pueblos diversos (4) que, conservando sus especificidades, participarán de un proyecto común e irán dando cuerpo a este concepto de orden en el microcosmos representado por la Tierra. Estos pueblos dejarán de remar aisladamente y hacia rumbos opuestos para, por contra, dirigir sus andaduras hacia la misma dirección: la dirección que oteará el engrandecimiento de Roma y, en consecuencia, de la Idea por ella representada. De esta manera Roma se convertirá en una especie de microcosmos sagrado en el que las diferentes fuerzas que lo componen actuarán de manera armoniosa al socaire del prestigio representado por su carácter sacro (por el carácter sacro de Roma). Así, el grito del “Roma Vincis” coreado en las batallas será proferido por los legionarios con el pensamiento puesto en la victoria de las fuerzas de lo Alto; de aquellas fuerzas que han hecho posible que a su alrededor se hayan unido y ordenado todos los pueblos que forman el mundo romano, como atraídos por ellas cual si de un imán se tratase.

Roma aparece, se constituye y se desarrolla en el seno de lo que multitud de textos Tradicionales definieron como Edad de Hierro, Edad del Lobo o Kali-yuga. Edad caracterizada por el mayor grado de caída espiritual posible al que pueda arribar el hombre: por el mayor nivel de oscurecimiento de la Realidad Trascendente. Roma representa un intento heroico y solar por restablecer la Edad Áurea en una época nada propicia para ello. Roma nada contracorriente de los tiempos de dominio de lo bajo que son propios de la Edad de Hierro. Es por ello que, tras el transcurrir de su andadura histórica, cada vez le resultará más difícil que la generalidad de sus ciudadanos sean capaces de percibir su esencia y la razón metafísica de su existencia (las de Roma). Por ello -para facilitar estas percepciones sacras- tendrá que encarnarlas en la figura del Emperador; el carácter sagrado del cual -como sublimación de la naturaleza sacra de Roma- ayudará al hombre romano a no olvidar cuál es la esencia de la romanidad: la del Hecho Trascendente. Una esencia que conlleva a la sacralización -a través de ritos y ceremonias- de cualquier aspecto de la vida cotidiana, de cualquier quehacer y, a nivel estatal, de las instituciones romanas y hasta de todo el ejercicio de su política.

Con la aparición de la figura del Emperador Roma traspasa el umbral que separa su etapa republicana de la imperial. Este cambio fue, como ya se ha señalado, necesario, pero ya antes de dicho cambio (en el período de la República) Roma representaba la idea de Imperium, por cuanto la principal connotación que, desde el punto de vista Tradicional, reviste este término es de carácter Trascendente y la definición que del mismo podría realizarse sería la de una “unidad de gentes alrededor de un ideal sacro”. Por todo lo cual, tanto la República como el Imperio romanos quedan incluidos dentro de la noción que la Tradición le ha dado al vocablo “Imperium“.

Así las cosas la figura del Emperador no podía no estar impregnada de un carácter sagrado que la colocase al nivel de lo divino. Por esto, el César o Emperador estuvo siempre considerado como un dios que, debido a su papel en la cúspide piramidal del Imperio, ejercía la función de ´puente´ o nexo de unión entre los dioses y los hombres. Este papel de ´puente´ entre lo divino y lo humano se hace más nítido si se detiene uno a observar cuál era uno de los atributos o títulos que atesoraba: el de Pontifex; cuya etimología se concreta en ´el hacedor de puentes´. De esta manera el común de los romanos acortaba distancias con un mundo del Espíritu al que ahora veía más cercano en la persona del Emperador y al que, hasta el momento de la irrupción de la misma -de la figura del Emperador-, empezaba a ver cada vez más alejado de sí: empezaba a verlo más difuso debido al proceso de caída al que lo había ido arrastrando el deletéreo kali-yuga por el que transitaba.

Los atributos divinos del Emperador respondían, por otro lado, al logro interno que la persona que encarnaba dicha función había experimentado. Respondían a la realidad de que dicha persona había transmutado su íntima naturaleza gracias a un metódico y arduo trabajo interior que se conoce con el nombre de Iniciación. Este proceso puede llevar (si así lo permiten las actitudes y aptitudes del sujeto que se adentra en su recorrido) desde el camino del desapego o descondicionamiento con respecto a todo aquello que mediatiza y esclaviza al hombre, hasta el Conocimiento de la Realidad que se halla más allá del mundo manifestado (o Cosmos) y la Identificación del Iniciado con dicha Realidad. Son bastantes los casos, que se conocen, de emperadores de la Roma antigua que fueron Iniciados en algunos de los diferentes Misterios que en ella prevalecían: de Eleusis, mitraicos,… Así podríamos citar a un Octavio Augusto, a un Tiberio, a un Marco Aurelio o a un Juliano.

La transustanciación interna que habían experimentado se reflejaba no sólo en las cualidades del alma potenciadas o conseguidas sino también en el mismo aspecto externo: el rostro era fiel expresión de esa templanza, de ese autodominio y de ese equilibrio que habían obtenido y/o desarrollado. Así, el rostro exhumaba gravitas y toda la compostura del emperador desprendía una majestuosidad que lo revestían de un hálito carismático capaz de aglutinar entorno suyo a todo el entramado social que conformaba el orbe romano. Asimismo, el aura espiritual que lo impregnaba hacía posible que el común de los ciudadanos del Imperio se sintiese cerca de lo divino. Esa mayoría de gentes, que no tenía las cualidades innatas necesarias para emprender las vías iniciáticas que podían hacer posible la Visión de lo metafísico, se tenía que conformar con la contemplación de la manifestación de lo Trascendente más próxima y visible que tenían “a su alcance”, que no era otra que aquélla representada por la figura del Emperador. El servicio, la lealtad y la fides de esas gentes hacia el Emperador las acercaba al mundo del Espíritu en un modo que la Tradición ha definido como de ´por participación´.

Hecho este recorrido por la antigua Roma -como buen modelo para adentrarse en el conocimiento del significado de la noción de Imperium-, no deberíamos obviar alguna otra de las cristalizaciones que dicha noción ha visto en etapas posteriores a la romana. Y nos referimos, con especial atención, a la que se concretó, en el Medievo, con la formación de un Sacro Imperio Romano Germánico que nació con la vocación de reeditar al fenecido, siglos antes, Imperio Romano y convertirse en su legítimo continuador.

El título de ´Sacro´ ya nos dice mucho acerca de su fundamento principal. También, en la misma línea, es clarificador el hecho de que el emperador se erigiera en cabeza de la Iglesia; unificando además, de esta manera, en su cargo las atribuciones o funciones política y espiritual.

De esta guisa el carisma que le confiere su autoridad espiritual (amén de la política) concita que a su alrededor se vayan uniendo reinos y principados que irán conformando esta idea de un Orden, dentro de la Cristiandad, que será el equivalente del Orden y la armonía que rigen en el mundo celestial y que aquí, en la Tierra, será representado por el Imperium.

La legitimidad que su carácter sagrado le confiere, al Sacro Imperio Romano Germánico, es rápidamente reconocida por órdenes religioso-militares que, como es el caso de la del Temple, son dirigidas por una jerarquía (visible u oculta) que conoce de la Iniciación como camino a seguir para experimentar el ´Segundo Nacimiento´, o palingénesis, que no es otro que el nacimiento al mundo del Espíritu. Jerarquía, por tanto, que tiene la aptitud necesaria para poder reconocer dónde se halla representada la verdadera legitimidad en la esfera espiritual: para reconocer que ella se halla representada en la figura del emperador; esto sin soslayar que la jerarquía templaria defiende la necesidad de la unión del principio espiritual y la vía de la acción –la vía guerrera- (complementariedad connatural a toda orden religioso-militar) y no puede por menos que reconocer esta unión en la figura de un emperador que aúna su función espiritual con la político-militar (5).

Para comprender aún mejor el sentido Superior o sagrado que revistió el Sacro Imperio Romano Germánico se puede reflexionar acerca de la repercusión que tuvo el ciclo del Santo Grial en los momentos de mayor auge y consolidación de dicho Imperio. Una repercusión que no debe sorprender a nadie si nos atenemos a los importantes trazos iniciáticos que recorren la saga griálica y a cómo se aúnan en ella lo guerrero y lo sacro en las figuras de unos caballeros que consagran sus vidas a la búsqueda de una autorrealización espiritual simbolizada en el afán mantenido por hallar el Grial.

Aclarados, hasta aquí, en qué principios y sobre qué base se sustenta la noción Tradicional del Imperium no estaría de más aclarar qué es lo que se hallaría en sus antípodas, como antítesis total del mismo y como exabrupto y excreción antitradicional propios de la etapa más sombría y crepuscular que pueda acontecer en el seno de la Edad de Hierro; etapa por la que estamos, actualmente, transitando y a la que cabe denominar como ´mundo moderno´, en su máxima expresión. Un mundo moderno caracterizado por el impulso hacia lo bajo –hacia lo que degrada al hombre- y por el domino de la materia, en general, y de la economía (como paradigma de la anterior), en particular.

Pues bien, en tal contexto los Estados (6) ya han defenestrado cualquier aspiración a constituir unidades políticas que los sobrepasen y que tengan la mira enfocada en un objetivo Elevado, pues, por contra, ya no aspiran a restaurar el Imperium. Sus finalidades, ahora, no son otras que las que entienden de mercado (de economía).

En este afán concentran sus energías y a través de la fuerza militar o de la colonización financiera (a través de préstamos imposibles de devolver por los intereses abusivos que llevan implícitos) someten (7) a gobiernos y/o países a los dictados que marcan sus intereses económicos; intereses económicos que, por otro lado, son siempre los de una minoría que convierte a los gobiernos de los estados colonizadores en auténticas plutocracias.

Por estas “artes” estos estados ejercen un imperialismo que no es más que la antítesis de lo que siempre representó la idea de Imperium y lo más opuesto a éste que pueda imaginarse.

Notas

(1) Un ´discurrir´ que, en el contexto expresado, no hay que confundir con el concepto de ´devenir´, de ´fluir´, de lo ´pasajero´, de lo ´caduco´, de lo ´perecedero´,…

(2) Aquí la expresión ´la nada´ debe ser asimilada a la del ´caos´ previo a la configuración del mundo manifestado (del Cosmos) y no debe de confundirse con el concepto de No-Ser que determinada metafísica -o que un Réné Guénon- refería al Principio Supremo que se halla en el origen y más allá de la manifestación.

(3) Como curiosidad podríamos detenernos en el conocido como “Parque del Laberinto de Horta”, en la ciudad de Barcelona, y observar de qué manera su autor quiso reflejar estas dos ideas de ´caos´ y de ´orden´ cósmicos… Lo hizo construyendo el parque en medio de una zona boscosa que representaría el caos previo en el que, a modo de símil, los árboles crecen de manera silvestre y sin ningún tipo de alineamiento. Por contra, el parque implica poner orden dentro de este desorden: construir a partir de una materia prima caótica y darle forma, medida y proporción. Edificar el Cielo en la Tierra.

(4) Estos pueblos diversos que se agruparán alrededor de la empresa  romana no serán pueblos de culturas, costumbres o   religiosidades antagónicas, ya que, en caso contrario hubiera  sido muy difícil imaginarse la integración de los mismos en la Romanidad. Sus usos, costumbres y leyes consuetudinarias en ningún caso chocaron con el Derecho Romano. Sus divinidades fueron, en unos casos, incluidas en el Panteón romano y, en otros, asimiladas a sus equivalentes romanas. Sus ceremonias y ritos sagrados fueron perviviendo en el seno del orbe romano o fueron, también, asimilados a sus semejantes romanos. La extracción, casi exclusivamente, indoeuropea de dichos pueblos explica las semejanzas y concordancias existentes entre los mismos (no debe olvidarse que remontándose a épocas remotas,  que rozan con el mito, todos estos pueblos constituían uno solo; de origen hiperbóreo, según muchas tradiciones  sapienciales).

(5) Hay que tener presente que el mismo vocablo ´emperador´ deriva del latín Imperator, cuya etimología es la de ´jefe del ejército´.

(6) A caballo entre finales de la Edad Media y principios de la Edad Moderna se van debilitando los ideales Superiores supranacionales y van siendo suplantados por otros impregnados por un egoísmo que redundará en favor de la aparición de los Estados nacionales.

Bueno es también recordar que el Emperador Carlos (I de España y V de Alemania) fue, allá por la primera mitad del  siglo XVI, el último que intentó recuperar las esencias y el espíritu, ya mortecinos, del Sacro Imperio Romano Germánico. Al igual que no está de más reconocer en el imperio que España construye -arrancando de fines del siglo XV- a lo largo del s. XVI, el último con pretensiones espirituales (al margen de que, en ocasiones, pudiesen coexistir con otras de carácter económico) de entre los que Occidente ha conocido. Y esto se afirma en base a los principales impulsos que se hallan en la base de su política exterior, como los son, en primer lugar, su empeño en evitar la división de una Cristiandad que se veía seriamente amenazada por el crecimiento del protestantismo o, en segundo lugar, sus esfuerzos por contener los embates del Islam protagonizados por turcos y berberiscos o, en tercer lugar, su decisión de evangelizar a la población nativa de los territorios americanos incorporados a la Corona (aparte de la de otros territorios; como las Filipinas,…). Estos parámetros de la política exterior de España seguirán, claramente, en vigencia también durante el siglo XVII.

A medio camino entre el imperio español y otros de corte eminentemente antitradicional (por lo mercantilista de los mismos), como el caso del imperio británico (que alcanzó su máxima expresión en el s. XIX) o del conocido como imperialismo ´yanqui´ (tan vigente en nuestros días), podríamos situar al de la Francia napoleónica. Y no sólo lo situamos a medio camino por una evidente razón cronológica, sino que también lo hacemos porque a pesar de haber perdido cualquier orientación de carácter espiritual (el laicismo consecuente con la Ilustración y la Revolución Francesa fue una de las banderas que enarboló), a pesar de ello, decíamos, más que motivaciones de naturaleza económica (como es el caso de los citados imperialismos británico y estadounidense), fueron metas políticas las que  ejercieron el papel de motor de su impulso conquistador. Metas políticas que no fueron otras que las de exportar, a los países  que fue ocupando, las ideas (eso sí, deletéreas y antitradicionales) triunfantes en la Revolución Francesa.

Percíbanse los métodos agresivos y coercitivos de que se vale el imperialismo antitradicional (como caracterización que es de  un nacionalismo expansivo) y compárense con la libre decisión (Sacro Imperio Romano Germánico) de participar en el proyecto común del Imperium que, a menudo, adoptaron reinos y principados. Compárense dichos métodos con la rápida decisión de integrarse en la Romanidad a la que optaron (tras su  derrota militar) aquellos pueblos que se enfrentaron a las legiones romanas.

Fuente: Septentrionis Lux

Sobre imperio e imperialismo

por Francisco Núñez Proaño

Ex: http://paginatransversal.wordpress.com

Si un día fuimos grandes, ¿Cómo no hemos de volver a serlo cuando sirvamos en plenitud a nuestros no igualados destinos? (…) Os decía que como imperialismo, no. Imperialismo es el sentido hegemónico de un pueblo sobre otro pueblo, que salta sobre las cuestiones de derecho, que salta por encima de la justicia. Esto no es de nosotros. Debemos ir a una reintegración de los pueblos hispánicos” (Jorge Luna Yepes)

En el estudio de los sistemas políticos comparados, que decepcionantemente la mayoría de veces se reduce a las distintas formas de democracia, Imperio e imperialismo parecerían sinónimos, sin embargo, a la luz de la concepción tradicionalista de Julius Evola por un lado, y nacionalrevolucionaria o de tercera posición de Jorge Luna Yepes por el otro, son antítesis “lo más opuesto” que pueda concebirse.

En la historia de las ideas, en particular de las ideas políticas ecuatorianas, pocos pensadores han alcanzado un grado de claridad y penetración sobre las causas de la decadencia de la idea política y su expresión plasmada en la realidad: el Estado. Jorge Luna Yepes, prácticamente un desconocido en nuestros días, fue un líder político ecuatoriano, así como historiador, y figura máxima del movimiento de tercera posición Acción Revolucionaria Nacionalista Ecuatoriana durante la segunda mitad del siglo XX.

En el caso particular de este artículo nos interesan sus ideas políticas desarrolladas y expuestas en sus escritos a lo largo de las décadas, específicamente la de Imperio y la de imperialismo; Luna entendía a ambos conceptos como enfrentados entre sí, y así nos lo señala claramente, definiendo al Imperio de la siguiente forma:

“Vosotros sabéis que una vez fuimos tan grandes que en nuestras lindes el sol no se ponía. Y siendo esto una verdad en el campo físico, lo era más profundamente en el campo del espíritu… (el) Imperio español de la decadencia, fue quedar confiadamente en el campo de la inactividad. Nosotros tenemos que reaccionar contra algo que se hizo vicio nuestro, pero que no fue de nuestros mayores. Esta inactividad después del éxito no es consustancial con el genio hispano… Si un día fuimos grandes, ¿Cómo no hemos de volver a serlo cuando sirvamos en plenitud a nuestros no igualados destinos?… tenemos que lanzarnos a la reconquista de lo que fue nuestro. ¿Qué fue nuestro? Nuestra fe, nuestra grandeza imperial. El Imperio. ¿Imperialismo? Imperialismo, no…” [1].

En cambio, imperialismo para él significa lo siguiente:

“¿Y cómo no vamos nosotros a volver por lo que antes fuimos? ¿Cómo vamos a rehacer este Imperio? Os decía que como imperialismo, no. Imperialismo es el sentido hegemónico de un pueblo sobre otro pueblo, que salta sobre las cuestiones de derecho, que salta por encima de la justicia. Esto no es de nosotros. Debemos ir a una reintegración de los pueblos hispánicos. ¿Qué se llame Imperio? Es discutible. El nombre es menos importante…. Afirmación imperial, no… imperialista” [2].

A su vez, históricamente concebía un orden específico dentro de la estructura cultural de la colonia, describiendo una vida que “discurre sencillamente, sin ostentación… la vida hogareña y ciudadana de Quito en la unidad del Imperio” [3], y cuando se refiere a al quiteño Miguel Jijón y León (nacido en Cayambe), primer Conde de Casa Jijón, acentúa sus “grandes trabajos a favor de la Patria y del Imperio” [4]. Queda entonces asentado por Jorge Luna Yepes que el Imperio es una unidad física y sobre todo espiritual, que debe ser recuperada, y además; el imperialismo no equivale a Imperio, sino que es su adversario de alguna manera al ser un sistema político hegemónico de un pueblo sobre otro, es decir, un sistema de opresión y explotación del centro hacia la periferia, contrario al sentido de unidad trascendente y en función del bien común explícita e implícita del Imperio.

PAVIA escudo imperial.jpgDe por sí son destacables los conceptos de las ideas políticas de Imperio e imperialismo que presenta Jorge Luna Yepes, con una visión desprejuiciada y nada común en el Ecuador, por aportar con estas a un mejor y más pleno entendimiento de nuestra realidad política-histórica en el continente americano; donde la palabra Imperio se volvió sinónimo de la explotación capitalista estadounidense, siendo usual escuchar a los sectores ideológicos de izquierda –sobre todo- referirse despectivamente a Estados Unidos como “el imperio”, e incluso haciendo alusiones similares –en el sentido de explotación capitalista- a otros países, en particular a España por su claro pasado imperial en América.

Por su parte el pensador tradicionalista italiano Julius Evola, también desarrolló no solo la contraposición de Imperio e imperialismo, sino que dota al Imperio de un sistema relacionado de aplicación para estos tiempos, basado en la experiencia y el desarrollo histórico de los imperios a lo largo de la historia universal [5]. “El fundamento de todo Estado verdadero es la trascendencia de su principio de la soberanía, de la autoridad y de la legitimidad” [6]. Evola pudo definir el Imperio de esta manera:

En épocas precedentes se pudo hablar de un carácter sagrado del principio de la soberanía y del poder, o sea del Estado [7]… idealmente, una única línea conduce de la idea tradicional de ley y de Estado a la de Imperio [8]… Un ordenamiento político, económico y social creado en todo y por todo para la sola vida temporal es cosa propia exclusivamente del mundo moderno, es decir, del mundo de la anti tradición. El Estado tradicionalmente, tenía en vez un significado y una finalidad en un cierto modos trascendentes, no inferiores a los mismos que la Iglesia católica reivindicó para sí en Occidente: él era una aparición del ‘supramundo’ y una vía hacia el ‘supramundo’ [9]… Después, los Imperios serán suplantados por los ‘imperialismos’ y no se sabrá más nada del Estado a no ser que como organización temporal particular, nacional y luego social y plebeya[10].

Marcos Ghio, el principal traductor de la obra de Julius Evola al castellano y uno de sus principales estudiosos, detalla ejemplificando históricamente estas diferencias entre Imperio e imperialismo:

Por una parte “el romano buscaba el Imperio, más que para poder vender sus productos y comerciar mejor, más que para enriquecerse, tal como acontece con los actuales ‘imperialismos’, para plasmar en la existencia de una idea de justicia y de sacralidad; y era dentro de tal contexto místico como Roma se erguía a sí misma como el centro espiritual del universo, en la cual los distintos pueblos de la tierra hallaban un orden superior a su mera inmediatez y a sus apetitos materiales, consiste en un equilibrio dador de sentido último a sus acciones. Así como el alma es el centro ordenador de un cuerpo evitando por su acción que sus partes se desintegren en una lucha incesante entre sí y en un flujo espontáneo hacia la nada, el Imperio es ese mismo orden superior en el seno de los pueblos y partes diferentes en que se compone una civilización, o aun la humanidad en su conjunto, de arribarse a la idea última de Imperio universal”. [11] Y por otra “la idea moderna de imperialismo, el que no representa otra cosa que una extensión de la economía, queriendo significarse con ello además el otro dogma moderno de que los hombres en última instancia solo se movilizan en la vida en función de satisfacer apetitos materiales y que por lo tanto la política y el imperio no serían sino la consecuencia o ‘superestructura’ de dicha disciplina” [12].

A todo lo expuesto, me ha llamado poderosamente la atención; y considero este mi aporte particularísimo al estudio de las ideas políticas comparadas (en el Ecuador y el mundo); la coincidencia que se genera entre los postulados del pensador y político ecuatoriano Jorge Luna Yepes y los del pensador de la Tradición italiano Julius Evola, y no solo eso, además el hecho de que se generaron estas ideas casi simultáneamente en ambos. Siendo conceptos políticos inéditos hasta entonces tanto en América como en Europa: la dicotomía entre Imperio: unidad política con un fin común trascedente y espiritual (descontando de por sí el bien común); e imperialismo: función de explotación económica internacional [13] y sus definiciones detalladas más arriba. Surgiéndome esta interrogante: ¿Cómo es posible que dos personas, al parecer del todo inconexas [14], llegaron a coincidir en sus tesis? La respuesta que puedo darle a esta es que existe algo llamado la verdad.

Addendum:

Jorge Luna Yepes desde su particular visión histórica -alguien incluso la calificó de historicista-, así como Julius Evola desde la suya -desde la Tradición-, mantuvo la idea del retorno a la unidad perdida fundamentada en el Imperio hasta el final de su vida, en el caso específico de la América hispana, en torno al Imperio Hispano:

“La guerra de la Independencia crearon odio contra España, porque la guerra fue brutal: de parte y parte. Las autoridades españolas aplicaban la ley vigente de pena de muerte para los sublevados con armas; y frente a eso, Bolívar decretó la guerra a muerte: nada de prisioneros: todos fusilados. Cuanto odio y desolación, y de inmediato, la insurgencia dentro de las mismas filas patriotas, las conspiraciones contra Bolívar; la destrucción de sus sueños que le hicieron exclamar: ‘América es ingobernable… los que han servido a la Revolución han arado en el mar… A cambio de libertad hemos perdido todos los demás bienes. Estos pueblos caerán indefectiblemente en manos de la multitud desenfrenada, para después pasar a las de tiranuelos imperceptibles de todos los colores y razas, devorados por todos los crímenes’. Y vino la anarquía a nuestro país y vino la decadencia de España. Muchos grupos se olvidaron que España había hecho la unidad de América, con una lengua; una religión, una raza mestiza, una concepción especial de la vida. Pero, ahora, tenemos que pensar en la reacción racional. Tenemos que formar un frente común de Hispanoamérica y España: y, más aún, de Iberoamérica y España y Portugal… Desde California y Nueva York, hasta Madrid y Filipinas, y la Guinea que habla español, podremos hacer fe de inteligencia… ” [15]. Estas palabras fueron escritas en 1991.

Notas

[1] Luna Yepes, Jorge, Mensaje a las juventudes de España, Ediciones para el bolsillo de la camisa azul, Madrid, 1949. Las cursivas son mías.

[2] Ibídem. Las cursivas son mías.

[3] Luna Yepes, Jorge, Síntesis histórica y geográfica del Ecuador, 2da Edición, Ediciones de Cultura Hispánica, Madrid, 1951, pp. 297.

[4] Ibídem, pp. 309.

[5]Ver: Evola, Julius, Los Hombres y las Ruinas, Ediciones Heracles, Buenos Aires, 1994

[6]Ibídem pp. 33

[7] Ibídem. Las cursivas son mías.

[8] Evola, Julius, Rebelión contra el mundo moderno, Ediciones Heracles, Buenos Aires, 1994, pp. 59

[9] Ibídem, pp. 55 y 56. La cursivas son mías.

[10] Ibídem, pp. 62. La cursivas son mías.

[11] Ghio, Marcos, en la Introducción a la obra de Evola: Imperialismo pagano,Ediciones Heracles, Buenos Aires, 2001, pp. 8 y 9.

[12] Ibídem

[13] Eduard Alcántara, estudioso de la metafísica y la metapolítica, señala: “A medio camino entre el imperio español y otros de corte eminentemente antitradicional (por lo mercantilista de los mismos), como el caso del imperio británico (que alcanzó su máxima expresión en el s. XIX) o del conocido como imperialismo ´yanqui´ (tan vigente en nuestros días), podríamos situar al de la Francia napoleónica. Y no sólo lo situamos a medio camino por una evidente razón cronológica, sino que también lo hacemos porque a pesar de haber perdido cualquier orientación de carácter espiritual (el laicismo consecuente con la Ilustración y la Revolución Francesa fue una de las banderas que enarboló), a pesar de ello, decíamos, más que motivaciones de naturaleza económica (como es el caso de los citados imperialismos británico y estadounidense), fueron metas políticas las que ejercieron el papel de motor de su impulso conquistador. Metas políticas que no fueron otras que las de exportar, a los países que fue ocupando, las ideas (eso sí, deletéreas y antitradicionales) triunfantes en la Revolución Francesa. Percíbanse los métodos agresivos y coercitivos de que se vale el imperialismo antitradicional (como caracterización que es de un nacionalismo expansivo) y compárense con la libre decisión (Sacro Imperio Romano Germánico) de participar en el proyecto común del Imperium que, a menudo, adoptaron reinos y principados. Compárense dichos métodos con la rápida decisión de integrarse en la Romanidad a la que optaron (tras su derrota militar) aquellos pueblos que se enfrentaron a las legiones romanas.” En su artículo “El Imperium a la luz de la Tradición”: http://septentrionis.wordpress.com/2009/02/08/el-imperium-a-la-luz-de-la-tradicion/ consultado a 27 de septiembre de 2011.

[14] No poseo ningún tipo de registro que avalen el conocimiento de Luna Yepes sobre Evola o viceversa.

[15] Luna Yepes, Jorge, “LA ANTIHISTORIA EN EL ECUADOR” -discurso de incorporación a la Academia Nacional de Historia del Ecuador- aparecido en Boletín de la Academia Nacional de Historia del Ecuador, Vol. 74, N° 157-158, Quito, ene-dic. 1991, pp.160 y siguientes.

Fuente: Hispanoamérica unida

dimanche, 14 juin 2015

American Capital's Love Affair with Soviet Communism

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Our Kind of Enemy

 

American Capital's Love Affair with Soviet Communism

Ex: http://us2.campaign-archive2.com

Soviet Communism has not been fashionable in elite media and academic circles since 1992. Stalinists are now more often depicted as “conservatives” than leftists, and Communism is seen as a symptom of “nationalism.” A BBC documentary on North Korea declared that country to be a “fascist dictatorship,” on the “right of the political spectrum.” Apparently, if we are to condemn something in the modern world, it must be right-wing.

From a historical perspective, Communism was never really viewed as the enemy by American policymakers. Nationalism was. It has been difficult to discern this, since the true nature and motivations of U.S. policy-making have been shrouded by the myth of the Cold War—the notion that the U.S. and Soviet Union were engaged in an all-or-nothing battle between Freedom and Socialism, with the soul of the world hanging in the balance. In reality, the U.S. and Western Europe invested billions of dollars in the Soviet economy. And at critical times, the USSR was bailed out by cheap grain sales from Archer-Daniels-Midland and other conglomerates.

There was a Cold War of sorts, but it had little to do with “fear of Communism,” which policymakers did not fear nor properly understand. The real antagonism arose when the East sought to create a large, powerful trading bloc outside Western control. Then—and only then—would chatter about “tyranny” and the “Red Menace” be heard. Even in those exceptional times, corporate America continued to invest in “building socialism.”

So it is not entirely surprising to read that President Ford refused to meet with Alexandr Solzhenitsyn, so as not to “prejudice” Brezhnev at a summit held later. Reagan did the same, only meeting with liberal dissidents like Andrei Sakharov. Both Presidents, ostensible “anti-Communists,” were willing to work with Soviets and liberals—but never Russian nationalists.

Sanctions have been put on Putin's Russia that would never have been advocated at the height of the GULAG system. Indeed, the President of Russia has been the target of what scholar Stephen Cohen calls “ongoing, extraordinary, irrational, and nonfactual demonization” from the West. No Soviet dictator was treated so harshly. While Washington was never close to an armed conflict with the Soviet Union, today, a shooting war with Russia is a very real possibility.

The West is deeply indebted, bereft of leadership, and slowly falling into poverty. Yet Washington’s main foreign-policy objectives are to overthrow pro-Russian governments in Uzbekistan, Belarus, Kyrgyzstan, and Armenia. At a low point in American legitimacy, Washington is willing to risk a nuclear war.

In such a context, antiwar protests have been conspicuously absent, mainly because the corporate behemoths that financed them during the Cold War are no longer engaged. There is no peace movement calling for negotiation with Russia, just like there is no peace movement protesting the absurd Afghan war. The U.S. engages in provocative war games in Ukraine and Bulgaria with little domestic protest. This would have been unimaginable during the Cold War. The “no nukes” groups no longer exist, precisely at the time where nuclear war is actually possible.

The U.S. defends the “integrity” of Ukraine today, but demanded her independence during the Soviet era. The U.S. sends agents into Ukraine to overthrow the government, but refused to countenance the idea in 1956 or 1968. The U.S. military is lauded, by Left and Right alike, as heroic, superhuman, and morally spotless. Yet soldiers coming home from Vietnam were attacked physically by protesters at the behest of major media. Apparently, for the official Left, we can peacefully coexist with the USSR; however, nationalist (and non-Communist) Russia is a threat to us all.

To understand this mentality, one must turn to the untold story of the Cold War.

The Greatest Open Secret

On December 17, 2014, the Obama administration rescinded the “trade embargo” on Cuba. Many jumped to the conclusion that Cuba was the last front of Washington’s battle against socialism and Marxism. Nothing can be further from the truth. The West built socialism, not only in the early stages but throughout the Soviet period. (Cuba was exceptional, owing mostly to its geography.)

Bolshevik and early Soviet leaders were open about their desire to bring Russia up to speed with the industrialized West and their willingness to collaborate with European and American firms. In turn, Western capitalists envisioned the Revolution and development of Socialism as an opportunity for Russia to enter the global market. Jacob Schiff—of Kuhn Loeb and Company and the founder of the American Jewish Committee—is probably the most notorious Western capitalist who financed Socialism. According to his grandson, Schiff donated some $20 million to Trotsky to finance world revolution, which would amount to a quarter of a billion in today’s dollars.[1] While Schiff was eager to overthrow regimes (such as Tsarist Russia) that he viewed as threats to the Jewish people worldwide, other American capitalist saw Bolshevik Russia as an investment opportunity.

A key to understanding this relationship between Big Business and Communism is the Congressional Overmann Commission of 1919, a document that is universally ignored by standard texts on the Cold War. The Overmann Commission was called, in large part, to gauge the opinions of American capitalists regarding the USSR. The consensus was that it was quite positive.

One who testified was Roger Simmons, from Hagarstown, Maryland, who was in a Commerce Department Mission in the USSR as Trade Commissioner with the Red State. He was there for 11 months in the transitional period. His entire purpose was to help build the Soviet Union through grants and raw materials from the U.S. He attended a huge business consortium taking place in Grand Rapids, Michigan, where about 800 businessmen were deciding how best to begin investing in the USSR. He spoke of their “misinformed” admiration for the Soviet Union and the potential for profit there. [2]

George A. Simons, the head of the Methodist Mission to Petrograd, noted, “I have a firm conviction that this thing is Yiddish, and one of its bases is in Brooklyn, NY” [3]. (It’s worth noting that Simons said this even though he publicly disavowed anti-Semitism.)

Raymond Robbins, who was part of the Red Cross in Petrograd and elsewhere from 1917-1918, described the work of William Thompson, a wealthy banker negotiating loans for the Soviet government, who used the Petrograd branch of the National City Bank to funnel about 12,000,000 rubles to the revolutionaries (not merely the Bolsheviks), which was, in 1918, about $1 million. Moreover, he was speaking to the Red Cross about coordinating an infrastructure for an entire set of new newspapers supporting the revolutionaries.

What becomes clear in the testimony is that even the most motivated Americans had no idea who was who. There was a sense that there were leftist “revolutionaries,” and that's where the bulk of foreign money went. The Red Cross was granted about $3 million monthly, from both private and state sources in America, to “interpret the revolutionary groups to the army and to peasant villages of how absolutely indispensable to save the revolution to keep the front and defeat the German militarist autocracy.”[4]

This dirty secret of western economics is rarely mentioned, let alone analyzed, by major historians. One of the few is TW Luke writes, who studied Soviet technology.

The Bolsheviks stressed to Soviet workers, managers, and intellectuals the centrality of industry over agriculture in the NEP of 1921. Trotsky notes, 'We [the Soviet Union] are in a process of becoming a part, a very particular part, but nonetheless an integral part of the world market . . . Foreign capital must be mobilized for those sectors of [Soviet] industry that are most backward.' . . . These technological imports were to be limited because the Bolsheviks recognized the dangers of dependencies on the core, especially technological dependence. For example, resolutions of the 14th Party Congress in 1925 stressed the 'whole series of new dangers' in Western trade and advocated domestic technical development to prevent the USSR from becoming, in Parrot's words, 'an appendage of the capitalist world-economy'. Still, as Sutton notes 'the penetration of early Soviet industry was remarkable, Western technical directions, consulting engineers and independent entrepreneurs were common in the Soviet Union.' Even so, throughout the 1920s the Soviet state tightly regulated foreign access to suit its technological needs.[5]

Not only did the U.S. and Western Europe build the USSR, but did so as their own populations were struggling. The West was so involved in the development of the USSR that the 14th Party Congress, mentioned above, was concerned about the loss of Soviet independence.

Luke continues,

The impact of imported technologies differed from industry to industry and from region to region. In the oil industry, for example, they were vital. Petroleum exports in 1926-1927 doubled 1913 exports. Alone, they provided 20 percent of Soviet foreign exchange earnings: 'the importation of foreign oil-field technology and administration, either directly or by concession, was the single factor of consequence in this development (Sutton, 1968:43). While the overall imports of expertise and technology dropped in value from the 1893-1913 levels, the Bolsheviks' bureaucratically planned economy stressed the need for post-1918 imports to be directed toward cost-efficient and economically necessary production to fit the planned industrial program of the regime. [6]

In no other war (“cold” or otherwise) did combatants feverishly invest in building up their opponent.

Had the West not subsidized the USSR, Communism would likely not have survived. Stalin himself admitted that two-thirds of early Soviet industrial products and development were of American origin.[7] Trade and aid to the USSR were constant and often included the most advanced technology available. There were no meaningful sanctions on the USSR throughout most of its history. Hence, the Cuban embargo or the Vietnam War had little to do with Marxism or the USSR. The fact is that the infrastructure of Castro and Ho Chi Minh was largely produced in the US.

The propulsion systems for much of the Soviet Navy and, significantly, at Haiphong Harbor were from American firms. Nixon and Johnson actively went out of their way to stop any move to stifle trade with the USSR, even in the midst of the Vietnam War. The Gorki Truck plant was shipping hundreds of vehicles a month to North Vietnam, with the full blessing of the State Department. It was, of course, a Ford Motors plant, and it was largely staffed by Americans. Henry Ford created the Soviet automotive industry, especially in the development of trucks. His Gorki plant was also making rockets and other military equipment for the USSR, without comment from Washington. Soviet rockets were fired on Ford GAZ-69 chassis.[8]

In 1968, Fiat motors created the world's largest automotive plant in the world at Volgograd. ZIL was created by New Britain Machine Company. In 1972, Nixon personally approved the Kama truck plant deal, the creation of an automotive and trucking plant manufacturing 100,000 vehicles per year, which at the time was more than all U.S. automakers combined. The plant itself came to occupy 36 square miles, every inch created by the U.S.[9]

In Korea, the North Korean Army and China were using trucks made by Ford and tractors by Caterpillar. Soviet fighters were equipped with Rolls Royce engines sent to Stalin by the British automaker. As Anthony Sutton explains, it was the elite, including Maurice Stans, Peter G. Peterson, Peter Flanigan, Averell Harriman, and Robert McNamara, that created the infrastructure for constant and lucrative trade with the “enemy.”[10] The Ural Steel complex that served as the heart of Soviet industrialization was “100% American.” The McKee Corporation built the world's largest steel and iron plant in the world in the USSR:

Organization methods and most of the machinery are either German or American. The steel mill “Morning” near Moscow, is said to be one of the most modern establishments of its kind in the world. Constructed, organized and started by highly paid American specialists, it employs 17,000 workers and produces steel used by motor plants, naval shipyards and arms factories. [11]

The 1932 KHEMZ plant in eastern Ukraine was created by GE, and was 250 percent larger than anything GE had in the U.S.

Anthony Sutton writes:

Major new units built from 1936 to 1940 were again planned and constructed by Western companies. Petroleum-cracking, particularly for aviation gasoline, as well as all the refineries in the Second Baku and elsewhere were built by Universal Oil Products, Badger Corporation, Lummus Company, Petroleum Engineering Corporation, Alco Products, McKee Corporation, and Kellogg Company.[12]

The Federal Reserve Bank of New York sent $1 billion in aid to Trotsky and the Red Army.[13] The First Five year plan had all of its military equipment built by American firms. Sergei Nemetz of Stone and Webber, along with Zara Witkin, supervised most of the military construction for the first two Five-Year Plans, using American capital desperately needed at home. Carp Exports, based in New York City, supplied the Soviet Union with all its high-tech military parts. Electric Boat Company of Groton, Connecticut built the Soviet submarine fleet with express permission of the State Department in 1939. Skoda Armaments of Czechoslovakia was a subsidiary of the Simmons Machine Tool Corporation of Albany, New York. Ball bearings were built in the USSR by Bryant Chucking Grinder Company of Springfield, Vermont.

All told, 90 percent of all Soviet industry was created in the U.S. or Western Europe.

What such a history reveals is that capital does not require markets in order to be profitable. The Western financial elite saw the Soviet system as a perfected version of itself: a totally centralized economy run by experts from one source. Capital looked upon Gosplan—the USSR’s central planning committee—with envy; and it was so similar in its powers to the small group of financial conglomerates that governs the U.S. economy in 2015. The Gosplan board approved investments, set targets, measured economic growth, dictated the amount of money in circulation, manipulated statistics—down to the last detail. This system is little different, institutionally or ideologically, from the American financial elite and the Federal Reserve Board, which organizing the American economy, with remarkable freedom from markets and the influence of politicians.

Once one rejects the formulaic division of the world into “Soviet” and “American” camps, all of 20th-century history appears differently.

One of the most telling quotations is from a Russian-language work, The Political History of the Russian Emigration, written by SA Alexander:

Despite the growing popularity of the right wing in the émigré environment, it is only the leftists that found a response in Western governments. Most significantly, the leftists in exile were feted by the financial and industrial sector interested in trade with the Soviet Union. The “All Emigre Russian Unity” conference was called at the behest of American capital, and the Soviet financial elite were invited. Conferences subsequent to this were called by capital in Cannes, Genoa, The Hague and Lausanne.[14]

Apparently, U.S. capitalists rarely feared Soviet advances.

As an ally of the victorious capitalist core powers, the USSR gained many unexpected technological windfalls in the aftermath of World War II. New technical inputs in weaponry, electronics, nuclear power, aircraft, and chemicals were expropriated from Germany and other Axis powers from 1945 to 1950. Allied Lend-Lease equipment, especially heavy bombers and airplane engines, was also 'reverse engineered' from 1942 to 1953. The USSR dismantled and shipped home 25 percent of the industrial plants in the Western zones of Germany, along with additional industrial equipment constituting 65 percent of all motor vehicle production, 75 percent of all rubber tire capacity, and 40 percent of all paper and cardboard-producing capacity in eastern Germany.[15]

This is extremely significant in that these patents were at least in part financed by American firms. They represent decades of research and millions of dollars in grants. Yet, Stalin brought them home without a peep from the West.

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The Vietnam Era

Between 1965 and 1985, the Soviet Union, Cuba, Vietnam and the rest of the Soviet Bloc was given tremendous boosts by American firms. Alcoa built Soviet aluminum. American Chain and Cable created the machine-tool industry. Ingersoll Rand built much of the heavy-duty transport infrastructure (under Automatic Production Systems, a shell company). Betchell created the construction industry. Boeing was heavily invested in Soviet aviation, while, at the same time, building the bulk of the American Air Force. Dow Chemicals, DuPont, and Dresser industries were competing to see who would build the more advanced Soviet chemical plants. IBM helped create the modern computer industry, while Gulf General Atomic was helping put nuclear missiles together for the USSR.

Much of this was made easier in the 1980s by the U.S.-USSR Trade and Economic Council, a pet project of then-Vice President George H.W. Bush and Commerce Secretary Malcolm Baldrige. Just a partial list of members include Abbott Laboratories, Allen Bradley Gleason Corporation, Allied Analytical Systems, Ingersoll Rand, International Harvester, Kodak, American Express, Archer Daniels Midland, Armco Steel, Monsanto, Cargill, Occidental Petroleum, Caterpillar, Chase Manhattan, Pepsi Co., Chemical Bank, Phibro-Salomon, Coca Cola, Ralston, Continental Grain Seagram, Dow Chemical, and Union Carbide. All members of this Council had substantial investments in the “Soviet enemy” and, through their philanthropic organizations, created the “peace movement.”[16]

In 1985, the San Jose Mercury News reported confirmation from State and Commerce Departments that “[t]he most sensitive, state-of-the-art semiconductor manufacturing equipment went to the Soviet Union after first being shipped to Switzerland.

Creed [spokesman for Commerce] said the material shipped to Cuba, and additional equipment the Cubans were unable to obtain, would have given them the capability to produce semiconductors and integrated circuits. The report stated that such trade was “illegal.”[17]

The State Committee of the Council of Ministers of the USSR sealed a huge deal with Data Control in 1973. While openly denying it in public, Norris and the Department of Commerce squashed all inquiries into the investment and aid project. The Soviets stated that Data Control will “[b]uild a plant for manufacturing mass storage devices based on removable magnetic disk packs with up to 100 million byte capacity per each pack.”

The brunt of the Soviet computer industry was created by American firms. In 1959, the Model-802 system was sold to the USSR from Elliot Automation ltd., an English firm. This was part of General Electric, one of the major offenders in this category. European branches of US firms were selling advanced computer equipment to the USSR at roughly $40 million per year.

During the Vietnam War, giants such as Union Carbide, General Electric, Armco Steel, Bryant Chucking Grinder, and Control Data were just the wealthiest of American capitalists with regular deals in building Soviet industry. This was in 1973, and every bit of it was approved by Johnson and Nixon during the war.

Conclusion

By the 1950s, the Soviets had educated enough of their own in Western methods of production such that they achieved a great deal of independence in most every sector of the economy. Regardless, the USSR was fed on a constant stream of food from American capitalists; American universities praised the USSR as a matter of course (or some form of socialism); and all major capitalists enterprises were invested in the USSR and satellite states. Both before and after Stalin's Great Purges, the U.S. was contributing massively to the Soviet industrialization drive and the creation of its “experimental” economy. When the Cold War got hot, such as during the Vietnam conflict, Washington was never motivated by “anti-Communism” but the fear in the breasts of American business that if China and Russia were to combine forces, the U.S. might become superfluous.


  1. New York Journal—American, February 3, 1949.
  2. Overmann, Congressional Record, 294, 304; all pages come from the Report itself.
  3. Ibid., p. 112.
  4. Ibid., 777.
  5. Luke, TW (1983), “The Proletarian Ethic and Soviet Industrialization,” American Political Science Review 77 (3): 588-601, drawing from Antony Sutton, The Best Enemy Money Can Buy (Montana: Liberty House Press, 1986, Dauphin Publications, 1991),

    http://reformed-theology.org/html/books/best_enemy/index.html.

  6. Ibid., 339-340, also drawing on Sutton.
  7. Chase-Dunn, C, “Socialist States in the Capitalist World Economy,” Social Problems 27(5), 1980: 505-525.
  8. See Sutton, The Best Enemy Money Can Buy.
  9. See Berliner, The Innovation Decision in Soviet Industry (Cambridge, MA: MIT Press, 1976).
  10. All evidence from the State or Commerce Departments has not been declassified. Only through insistent demands have these documents been granted to the public. It is highly likely that the unclassified papers from 70 years ago are largely detailed agreements between American capital and the Soviet Union.
  11. U.S. State Dept. Decimal File, 861.5017, Living Conditions/456, Report No. 665, Helsingfors, April 2, 1932
  12. Sutton, Western Technology and Soviet Economic Development: 1945–1965, Chapter 4 (Stanford, CA: The Hoover Institution, 1973).
  13. Washington Post, Feb. 2, 1918.
  14. S. A. Aleksandrov, Politicheskaia istoriia zarubezhnoi Rossii, http://www.rovs.atropos.spb.ru/index.php?view=publication&mode=text&id=17, translation by the author.
  15. Luke, “The Proletarian Ethic and Soviet Industrialization,” American Political Science Review 77 (3), 1983: 588-601.
  16. Erikson, 1991.
  17. There is no evidence that any law against such a practice existed. Even if it did, it would have made little difference, since the technology would have already been transferred.

vendredi, 12 juin 2015

Spronck le visionnaire

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Spronck le visionnaire

par Georges FELTIN-TRACOL

À l’orée du XXe siècle gravitent autour d’une Action française naissante pas encore subjuguée par les qualités intellectuelles de Charles Maurras quelques personnalités qui célèbrent l’héroïsme et le vitalisme. Les plus éminentes sont Hugues Rebell et Maurice Spronck. Le premier est le pseudonyme de Georges Grassal de Choffat (1867 – 1905). Auteur d’une abondante œuvre pornographique, il déteste le gaz et l’électricité, préfère le chauffage au bois et l’éclairage à la bougie, et se proclame « royaliste et réactionnaire ». Ce connaisseur de Schopenhauer, de Wagner et de Nietzsche qui voyage en Belgique, aux Pays-Bas, en Grande-Bretagne et en Allemagne, écrit en 1894 Les Chants de la pluie et du Soleil profondément païens et une Union des trois aristocraties, dans lequel il prône l’alliance de l’hérédité, du talent et de l’argent. Le second se nomme Maurice Spronck. Dans La République ou le Roi (1), Maurice Barrès et Charles Maurras le mentionnent à quatre reprises dans leurs échanges épistolaires.

 

Avocat brillant, président de la conférence Molé – Tocquenville en 1889, Maurice Spronck naît le 18 février 1861 à Paris. Élu conseiller municipal de sa ville natale en 1900, il est envoyé deux ans plus tard à la Chambre des députés grâce aux électeurs du VIIe arrondissement qui le rééliront constamment jusqu’à son décès en 1921. Ce nationaliste anti-dreyfusard participe à la fondation de l’Action française avant de s’en détacher pour cause de divergences institutionnelles. Comme Barrès, Spronck se proclame en effet républicain. Mais sa République se veut nationale et autoritaire. Membre de la Ligue des Patriotes, il défend son président, Paul Déroulède, exilé en Espagne après sa fumeuse tentative de coup d’État en 1899.

 

Le VIIe arrondissement, foyer contre-révolutionnaire parisien

 

Tribun redoutable et redouté qui siège assez paradoxalement à l’Union libérale, Maurice Spronck combat l’oligarchie avec outrance. Cette exagération lui assure une belle popularité auprès du petit peuple du VIIe arrondissement. Aussi étonnant que cela puisse paraître aujourd’hui, l’arrondissement de la fastueuse Rachida Dati est sous la IIIe République un « vrai réduit de chouans au cœur de Paris républicain [qui] n’a aucun attrait pour les idées nouvelles (2) ». Cette particularité politique perdurera en partie sous les Républiques suivantes avec les députations successives d’Édouard Frédéric-Dupont (1902 – 1995) qui en sera même l’édile de 1983 à 1995. Tantôt indépendant, tantôt gaulliste, tantôt élu du Rassemblement national derrière Jean-Marie Le Pen en 1986 avant de redevenir chiraquien en 1988, le « député des concierges » avait saisi et su profiter de l’esprit foncièrement protestataire de cet arrondissement avant que le remplacement sociologique de la population n’en fasse un fief droitard.

 

msp82865532629.jpgInfluencé par Nietzsche et Carlyle, Maurice Spronck publie en 1894 une contre-utopie (ou dystopie). Thomas More, Francis Bacon, Tommaso Campanella pariaient sur l’avenir ou l’onirisme pour élaborer des systèmes politiques et sociaux parfaits dans lesquels les êtres humains s’épanouiraient harmonieusement au contraire de la dystopie popularisée par les écrivains de science-fiction et d’anticipation (Eugène Zamiatine, écrivain de Nous autres, Aldous Huxley dans Le meilleur des mondes, George Orwell avec 1984, René Barjavel pour Ravage, Ray Bradbury et son Fahrenheit 451). L’an 330 de la République fait de Maurice Spronck un étonnant précurseur.

 

Les Éditions Jean-Cyrille Godefroy viennent de le rééditer agrémenté d’une présentation d’E. Marsala, collaborateur à Causeur. Spronck situe son histoire à venir en 2105 à Orléans. Les États se sont effacés au profit de communes libres autogérées. En 112 de la République, soit 1904, un terrible conflit a dévasté l’Europe. « En cinq semaines, quinze millions de baïonnettes avaient été levées des confins de l’Oural au détroit de Gibraltar. […] En cinq mois, les milliards engloutis ne se chiffraient plus; quatre millions d’hommes avaient péri (p. 60). » La paix revint finalement par le triomphe immédiat de la Révolution universelle fraternitaire. La société européenne se donna au Progrès et entra dans la « Fin de l’Histoire ».

 

La société du dernier homme

 

En 313 de la République, une atmosphère béate de paix perpétuelle domine les esprits. L’égalité sexuelle est complète. Les mets naturels, végétaux et carnés, sont remplacés par une « chimie alimentaire [… qui donne] à profusion […] une nourriture falsifiée aussi savoureuse et presque aussi saine que la véritable (pp. 37 – 38) ». L’obésité touche toutes les classes d’âge d’autant que chaque citoyen se déplace uniquement dans un fauteuil roulant électrique si bien que « passé vingt-cinq ou trente ans, tout le monde s’en servait et ne le quittait guère que pour dormir (p. 42) ». On pense en outre à l’excellente nouvelle de Marc Dem intitulée « Le dernier piéton » (3). Il est probable qu’il connaissait la contre-utopie de Spronck… De nombreux contes rapides dépeignent à l’avance une société abjecte et matérialiste qui émerge sous nos yeux. Bientôt, la navigation aérienne « supplanta tous les autres modes de locomotion à grandes distances, de manière à annihiler les vastes organisations plus ou moins gouvernementales qui dominaient les sociétés européennes et maintenaient le souvenir vague des centralisations de jadis (p. 66) ». N’annonce-t-il pas la mondialisation ? Spronck décrit même une société automatisée sinon robotisée : « l’outillage des manufactures se chargeait amplement de subvenir aux besoins, de la consommation, pourvu que chaque citoyen lui consacrât quelques instants de sa semaine (p. 64). »

 

L’ère radieuse de la République garde cependant quelques défauts. Les communes entretiennent par exemple « collectivement un certain nombre d’ouvriers chinois; et, comme il était à craindre que la présence de ces étrangers constituât un péril, chaque commune se composa par prudence une milice de mercenaires musulmans (pp. 64 – 65) », soit l’immigration de main-d’œuvre surveillée par des vigiles de couleur… En outre, acmé de l’homo festivus cher à Philippe Muray, l’Européen dystopique récuse toute violence et condamne la moindre agressivité. « La dislocation des nationalités avait entraîné la suppression presque complète de toute marine et de toute artillerie sérieuse (pp. 88 – 89). » Riche, désarmée et impuissante, l’Europe devient une proie tentante.

 

La prospérité sans fin dans laquelle se satisfait le dernier homme de Nietzsche engendre inévitablement un ennui pesant vite insupportable pour certains qui ne s’en échappent que par le suicide. Par ailleurs, la mode est à l’ovariotomie (l’amputation des ovaires) chez les jeunes filles au point que « l’excédent des décès sur les naissances augmentait avec une régularité déconcertante (p. 71) ». On demeure pantois devant ce récit ultra-réaliste tant il paraît prémonitoire.

 

L’administration des choses et le pacifisme intégral admis par tous excluent totalement le politique. Or celui-ci revient via le tragique. En 300 de la République, l’Islam incarné par un royaume chérifien au Maroc envahit l’Andalousie. Les communes andalouses ont beau protesté, négocié, cherché à apitoyer leur conquérant de leur sort, voire résisté, elles sont éliminées ! Face à ce péril, de rares Européens tels Frédéric Ledoux réclament une forte réaction et créent une Ligue contre la paix. Mais l’avachissement intellectuel et moral étant à son apogée, « elle mourut faute d’adhérents (p. 103) ».

 

L’islam conquérant

 

Les conquérants mahométans se contentent d’abord de l’ancienne Ibérie. Le successeur du sultan, son fils Ibrahim III futur el-Kébir, parvient à regrouper sous sa seule autorité les peuples africains. « Descendant de Mahomet, il affirma recevoir directement l’inspiration du prophète; et il le fit croire. En même temps qu’il démolissait et reconstruisait à sa guise un continent immense, il osait retoucher les textes coraniques; et sa réforme, au lieu de le perdre, portait son renom de sainteté et son influence morale aux derniers confins du monde asiatique Un jour vint où se réalisa en sa personne le rêve le plus prodigieux de despotisme absolu qui ait jamais pu hanter un cerveau humain. Il fut à la fois le pape infaillible et le césar vainqueur de cinq cents millions d’hommes fanatiques et belliqueux (p. 110). » En 330 donc, il attaque la péninsule italienne et la Provence tandis que l’Est européen subit une double offensive asiatique : « L’Asie et l’Afrique barbares débordaient à la fois sur l’Europe (p. 113) » comme aujourd’hui à Lempedusa et aux Cyclades !

 

Tout le continent européen tombe comme un fruit pourri dans les mains de ce sultan, hormis « les cantons de la Suisse montagneuse et de l’Écosse, où persistent encore aujourd’hui quelques débris de familles européennes (p. 122) ». Précédemment, « moyennant une soumission immédiate, les communes étaient respectées; sous promesse solennelle de se convertir à la religion du Prophète et de reconnaître l’autorité du sultan, les citoyens avaient la vie et la liberté sauves, et conservaient la pleine propriété de leurs biens (pp. 99 – 100) », sinon ils abandonnent sans retour leurs foyers.

 

L’histoire de Maurice Spronck retentit cent vingt-et-un ans plus tard avec une acuité certaine en Orient. Embryon avancé du futur califat universel, l’État islamique du dénommé Ibrahim qui se dit apparenté à la famille de Mahomet, pourrait être cet islam conquérant qui étend ses métastases du Levant à l’Afrique du Nord, du Sahel au Nigéria, ainsi que dans les banlieues de l’immigration en Europe. Michel Houellebecq a-t-il eu connaissance de L’an 330 de la République avant d’écrire Soumission (4) ? L’éditeur a profité avec raison du tintamarre fait autour de ce roman pour présenter ce petit bijou pessimiste. Maurice Spronck avait pressenti que la civilisation occidentale moderne serait médiocre, eudémoniste et fémelline. Le message de sa dystopie est par conséquent évident : les autochtones européens ne se sauveront des périls extérieurs grandissants que si et seulement si ils entreprennent enfin leur révolution intérieure et renouent avec leur essence archaïque et ancestrale en dégageant libéraux, féministes, gendéristes, humanistes, multiculturalistes et autres métrosexuels occidentaux ultra-modernes.

 

Georges Feltin-Tracol

 

Notes

 

1 : La République ou le Roi. Correspondance inédite 1898 – 1923, Plon, 1970, réunie et classée par Hélène et Nicole Maurras, commentée par Henri Massis, introduction et notes de Guy Dupré.

 

2 : Bruno Fuligni, La Chambre ardente. Aventuriers, utopistes, excentriques du Palais-Bourbon, Éditions de Paris – Max Chaleil, coll. « Essais et documents », 2001, pp. 60 – 61.

 

3 : Marc Dem, 70 contes rapides, Les éditions Choc, 1989.

 

4 : Michel Houellebecq, Soumission, Flammarion, 2015.

 

• Maurice Spronck, L’an 330 de la République. XXIIe siècle de l’ère chrétienne, présenté par E. Marsala, Éditions Jean-Cyrille Godefroy (12, rue Chabanais, 75002 Paris), 2015, 127 p., 12 €.

 


 

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jeudi, 11 juin 2015

Ernst Jünger und die >Konservative Revolution

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Matthias Schloßberger

Ernst Jünger und die >Konservative Revolution<.
Überlegungen aus Anlaß der Edition seiner politischen Schriften

Ex: http://www.iaslonline.lmu.de

  • Ernst Jünger: Politische Publizistik 1919 bis 1933. Herausgegeben, kommentiert und mit einem Nachwort von Sven Olaf Berggötz.
    Stuttgart: Klett-Cotta 2001. 898 S. Ln. € 50,-
    ISBN 3-608-93550-9.

Das Bild Jüngers nach 1945

Ein gutes Jahr nach der nationalsozialistischen Machtübernahme, im Mai 1934, schrieb Ernst Jünger im Vorwort zu seiner Aufsatzsammlung Blätter und Steine, es seien "nur solche Arbeiten aufgenommen, denen über einen zeitlichen Ansatz hinaus die Eigenschaft der Dauer innewohnt. [...] Aus dem zu Grunde liegenden Material wurden somit die rein politischen Schriften ausgeschieden; – es verhält sich mit solchen Schriften wie mit den Zeitungen, die spätestens einen Tag nach dem Erscheinen und frühestens in hundert Jahren wieder lesbar sind." 1

Drei Jahre nach seinem Tod sind Jüngers politische Schriften nun zum erstenmal wieder zugänglich. Das Bild, das wir heute von Jünger haben, wäre ein anderes, wenn Jüngers Haltung jener Jahre aus diesen Texten bekannt gewesen wäre. Wo Jünger in der Weimarer Republik politisch stand, war bislang nur in Umrissen erkennbar.

Karl Otto Paetel, der von Jüngers regimekritischer Haltung überzeugen wollte, schrieb 1943 in der Emigrantenzeitschrift Deutsche Blätter, "dass sich Ernst Jünger um die Tagespolitik wirklich nie gekümmert" 2 habe. Paetel hätte es besser wissen müssen: Er kannte Jüngers politische Arbeit gut. Zu Beginn der 30er Jahre war Paetel Hauptschriftleiter der Zeitschrift Die Kommenden, deren Mitherausgeber Jünger war. 3

Als Paetel den Jünger der Marmorklippen (1939) in seiner inneren Emigration vorstellte, hatten Emigranten verschiedener Richtungen Jünger seinen Beitrag zur Zerstörung der Weimarer Republik längst zuerkannt. Siegfried Marck 4 , Hermann Rauschning 5 , Golo Mann 6 und Karl Löwith 7 sahen in Jünger einen Wegbereiter der deutschen Katastrophe. Vermutlich wußten sie von Jüngers tagespolitischem Geschäft in den Jahren 1925 bis 1930. In ihren Analysen waren sie jedoch nicht darauf eingegangen.

Selbst Armin Mohler hatte Jünger zu Lebzeiten nicht überzeugen können, seine politische Publizistik neu zu edieren. Zwei Gesamtausgaben erschienen ohne sie. Unbekannt war sie freilich nicht: In den Bibliographien Jüngers ist sie nahezu vollständig erfaßt. Dennoch sind die zum großen Teil schwer zugänglichen Texte weitgehend unbekannt geblieben.

Künftige Biographen mögen nun entscheiden, ob Jünger sein Denken und Handeln ehrlich oder selbstgerecht verarbeitete. Kurz nach dem Krieg war Jünger vorgeworfen worden, er wolle wie viele bloß Seismograph und Barometer, nicht aber Aktivist gewesen sein. 8 Ein anderer Zugang ist jedoch wichtiger. Die Bedeutung von Jüngers politischer Publizistik liegt weniger in ihrer Teilhabe am Gesamtwerk Jüngers, sondern in ihrem exemplarischen Charakter. Jünger spricht hier als Exemplar seiner Generation – einer Generation, die entscheidende lebensprägende Impulse nicht im Studium, sondern in den Erfahrungen an der Front und in den Wirren der gescheiterten Revolution sowie der katastrophalen wirtschaftlichen Lage bis zur Währungsreform im Dezember 1923 empfing.

Es ist oft betont worden, wie offen in der Spätphase der Weimarer Republik vielen Zeitgenossen die Zukunft schien. Zunächst bietet es sich daher an, Jüngers politische Publizistik zu lesen unter Einklammerung des Wissens um die weitere Entwicklung der deutschen Verhältnisse. Natürlich ist dies nur hypothetisch möglich und hat seine Grenzen. Die Perspektive des Zeitgenossen ist uns verschlossen. Wenn dieses Verfahren hier empfohlen wird, dann aus folgendem Grund: In den Diskussionen des Feuilleton wird der Blick auf Autoren wie Jünger in der Regel auf zwei Perspektiven verengt: Stellung zum Nationalsozialismus und zum Antisemitismus. Selbstverständlich sind dies Fragen, die immer wieder neu gestellt werden müssen. Nur: Jüngers Denken und seine Stellung in den Ideenzirkeln der intellektuellen Rechten wird so im Dunkeln bleiben. Die Kritik, die nur diese Maßstäbe kennt, und die Apologeten vom Schlage Paetels bewirken gemeinsam, daß die Komplexität der Weimarer Rechten, wie sie in so unterschiedlichen Werken wie denjenigen Armin Mohlers und Stefan Breuers erkannt wurde, aus dem Blick gerät.

Überblick

Der nun vorliegende Band Politische Publizistik 1919-1933 versammelt nicht nur die politische Publizistik jener Jahre, sondern auch eine Fülle anderer Texte, die diesem Genre nicht zugeordnet werden können. Insgesamt sind es 144 Texte. Die Vorworte zu verschiedenen Auflagen von In Stahlgewittern, von Der Kampf als inneres Erlebnis , von Feuer und Blut und Das Wäldchen 125, die alle nicht in die Werkausgaben aufgenommen wurden, kommen ebenso zum Abdruck wie einige Rezensionen, die zwischen 1929 und 1933 entstanden.

Man könnte einwenden, daß der Band insgesamt ein heterogenes Sammelsurium von Texten der Jahre 1920–33 sei, und so gesehen der Titel der Ausgabe in die Irre führe. Auf der anderen Seite: Die Grenze zwischen politischen und unpolitischen Arbeiten ist bei einem Autor wie Jünger schwer zu ziehen. Und: die nun vorliegende Ausgabe hat einen eminenten Vorzug. Jüngers mitunter äußerst schwer zugängliche Arbeiten aus der Zeit der Weimarer Republik liegen nun – soweit sie bekannt sind – zum erstenmal vollständig vor. 9

Eingeleitet wird der Band von einigen kleineren Arbeiten, die ebenfalls nicht im strengen Sinn politisch zu nennen sind. Zwischen 1920 – dem Jahr, in dem In Stahlgewittern erschien – und 1923 schrieb Jünger einige kürzere Aufsätze, die Fragen der modernen Kriegsführung behandeln, im Militär-Wochenblatt. Zeitschrift für die deutsche Wehrmacht.

Am 31. August 1923 – in der Hochphase der Inflation – schied Jünger aus der Reichswehr aus. Im Wintersemester immatrikulierte er sich in Leipzig als stud. rer. nat. Jünger war damals 28 Jahre alt. In einer Lebensphase, in der wesentliche Prägungen bereits abgeschlossen sind, begann er zu studieren. Jünger hörte Zoologie bei dem Philosophen und Biologen Hans Driesch, dem führenden Sprecher des Neovitalismus, und Philosophie bei Felix Krüger und dessen Assistenten Hugo Fischer. Auch dürfte er Hans Freyer, der seit 1925 in Leipzig Professor war, an der Universität kennengelernt haben.

Seine erste politische Arbeit schrieb Jünger kurz nach seinem Ausscheiden aus der Reichswehr für den Völkischen Beobachter – einer von zwei Beiträgen in dieser Zeitung, der zweite erschien 1927. Im September 1923, knapp zwei Monate vor Hitlers Münchner Putschversuch, erscheint der Aufsatz mit dem Titel Revolution und Idee. Schon hier finden sich Motive, die sich durch Jüngers politisches Argumentieren der folgenden Jahre ziehen werden: die Bedeutung der Idee und die Unaufhaltsamkeit einer künftigen Revolution. Die gescheiterte Revolution von 1918, schrieb Jünger, "kein Schauspiel der Wiedergeburt, sondern das eines Schwarmes von Schmeißfliegen, der sich auf einen Leichnam stürzte, um von ihm zu zehren", war nicht in der Lage eine Idee zu verwirklichen. Sie mußte daher notwendig scheitern: "Für diese Tatsachen, die späteren Geschlechtern unglaublich vorkommen werden, gibt es nur eine Erklärung: der alte Staat hatte jenen rücksichtslosen Willen zum Leben verloren, der in solchen Zeiten unbedingt notwendig ist" (35). Es gilt daher einzusehen, daß die versäumte Revolution nachgeholt werden muß:

Die echte Revolution hat noch gar nicht stattgefunden, sie marschiert unaufhaltsam heran. Sie ist keine Reaktion, sondern eine wirkliche Revolution mit all ihren Kennzeichen und Äußerungen, ihre Idee ist die völkische, zu bisher nicht gekannter Schärfe geschliffen, ihr Banner ist das Hakenkreuz, ihre Ausdrucksform die Konzentration des Willens in einem einzigen Punkt – die Diktatur! Sie wird ersetzen das Wort durch die Tat, die Tinte durch das Blut, die Phrase durch das Opfer, die Feder durch das Schwert. (36)

EJstgw.jpg1922 erscheint Der Kampf als inneres Erlebnis und die zweite Auflage von In Stahlgewittern, 1923 im Hannoverschen Kurier in 16 Folgen die Erzählung Sturm, 1924 und 1925 Das Wäldchen 125. Eine Chronik aus den Grabenkämpfen und Feuer und Blut. Ein kleiner Ausschnitt aus einer großen Schlacht. Die erste Phase seines Werkes, in dem Jünger seine Fronterlebnisse verarbeitete, ist damit abgeschlossen. Das Jahr 1925 bedeutet für Jünger in vielerlei Hinsicht eine Zäsur. Zehn Jahre lang – bis zu den Afrikanischen Spielen von 1936 – wird Jünger keine Erzählungen und Romane veröffentlichen.

In den zehn für das Schicksal Deutschlands entscheidenden Jahren von 1925–1935 schreibt Jünger Weltanschauungsprosa als politischer Publizist in einer Vielzahl meist rechtsstehender Organe, als Herausgeber verschiedener Sammelbände und als Essayist in den Büchern Das Abenteuerliche Herz (1929) und Der Arbeiter (1932). Aber das Jahr 1925 ist noch in anderer Hinsicht eine Zäsur: Jünger bricht das Studium ab und tritt in den bürgerlichen Stand der Ehe.

Dem im September 1923 im Völkischen Beobachter veröffentlichten Artikel folgt fast zwei Jahre lang keine im strengen Sinne politische Stellungnahme. Die regelmäßige politische Publizistik Jüngers beginnt am 31. August 1925 mit einem Aufsatz in der Zeitschrift Gewissen, dem Organ der sich um Arthur Moeller van den Bruck scharenden jungkonservativen >Ring-Bewegung<. Moderater im Ton als im Völkischen Beobachter finden sich die gleichen Forderungen wie zwei Jahre zuvor: Einsicht in die Bedeutung einer Idee und Notwendigkeit einer Revolution. Bemerkenswert ist der Publikationsort. Zwar lassen sich zwischen Jünger und dem Kreis um Moeller auch Gemeinsamkeiten nachweisen, aber in wesentlichen Punkten bestehen Differenzen – von ihnen wird später noch die Rede sein.

Jünger veröffentlichte seine politischen Traktate in einer Vielzahl auch Kennern der Zeitschriftenlandschaft der Weimarer Republik eher unbekannten Organen. 10 Man kann hier unterscheiden zwischen Zeitschriften, in denen Jünger als Gast schrieb – in der Regel gab es dann nur ein oder zwei Beiträge –, und solchen, in denen er regelmäßig zur Feder griff. Bei den meisten Zeitschriften, in denen Jünger regelmäßig schrieb, trat er auch als Mitherausgeber auf.

Jünger als Aktivist des Neuen Nationalismus in der Stahlhelm–Beilage Die Standarte (1925 / 26)

Die erste Zeitschrift, für die Jünger regelmäßig arbeitete, war das von ihm mitherausgegebene Blatt Die Standarte. Beiträge zur geistigen Vertiefung des Frontgedankens . Es erschien zum erstenmal im September als Sonderbeilage des Stahlhelm. Wochenschrift des Bundes der Frontsoldaten.

Mit dem Erscheinen dieser Beilage begann eine zunehmende Politisierung des Stahlhelm. Der im Dezember 1918 gegründete republikfeindlich eingestellte Bund der Frontsoldaten war schon aufgrund seiner hohen Mitgliederzahlen eine geeignete Zielgruppe für politische Agitation. 11 Bis zum Dezember schrieb Jünger für jede Nummer der wöchentlich erscheinenden Beilage. Diese insgesamt 17 Beiträge stehen in engem Zusammenhang, der letzte Beitrag erscheint als Schluß.

Von allen politischen Zeitschriftenarbeiten Jüngers dürften diejenigen in der Stahlhelm–Beilage Die Standarte die größte Wirkung gehabt haben. Die Wochenschrift des Stahlhelm hatte eine Auflage von 170 000 – eine Zahl, an die sämtliche anderen Zeitschriften, in denen Jünger veröffentlichte, nicht annähernd herankamen. Weil Jünger mit diesen Beiträgen vermutlich die größte Wirkung entfaltete, aber auch, weil sie für eine bestimmte Etappe in seinem politischem Schaffen stehen, sollen sie etwas ausführlicher behandelt werden.

Das Programm, das Jünger in der Stahlhelm–Beilage Die Standarte entwickelt, ist getragen von leidenschaftlicher Parteinahme für eine nationalistische Revolution. Auf einen Punkt von Jüngers Physiognomie der Gegenwart sind alle weiteren Überlegungen bezogen. Jünger lebt im Glauben, daß der große Krieg noch gar kein Ende gefunden habe, noch nicht endgültig verloren sei. Politik ist ihm daher eine Form des Krieges mit anderen Mitteln (S. 63f.). Die Generation der vom Krieg geprägten Frontsoldaten soll diesen Krieg fortsetzen. Jünger will nicht zurückschauen, sondern die Zukunft gestalten. Die Gruppe der Frontsoldaten, der sich Jünger zurechnet, muß daher versuchen, die Jugend zu gewinnen (S. 77).

Jüngers Programm nennt sich>Nationalismus<: "Ja wir sind nationalistisch, wir können gar nicht nationalistisch genug sein, und wir werden uns rastlos bemühen, die schärfsten Methoden zu finden, um diesem Nationalismus Gewalt und Nachdruck zu verleihen" (S. 163). Das nationalistische Programm soll auf vier Grundpfeilern basieren: Der kommende Staat muß national, sozial, wehrhaft und autoritativ gegliedert sein (S. 173, S. 179, S. 197, S. 218). Die "Staatsform ist uns nebensächlich, wenn nur ihre Verfassung eine scharf nationale ist" (S. 151). "Der Tag, an dem der parlamentarische Staat unter unserem Zugriff zusammenstürzt, und an dem wir die nationale Diktatur ausrufen, wird unser höchster Festtag sein" (S. 152). Mit dem Schlagwort Nationalismus ist wenig gesagt. Was ist es, das den Nationalismus des Frontsoldaten auszeichnet?

Durch den Krieg, so Jünger, wurde der von der wilhelminischen Epoche geprägte Frontsoldat in ganz andere Bahnen gerissen: "Er betrat eine neue, unbekannte Welt, und dieses Erlebnis rief in vielen jene völlige Veränderung des Wesens hervor, die sich am besten mit der religiösen Erscheinung der >Gnade< vergleichen läßt, durch welche der Mensch plötzlich und von Grund auf verwandelt wird" (S. 79).

Arminius.jpgMit dem Ende des Kaiserreichs verbindet Jünger die Überwindung einer materialistischen Naturanschauung, der individualistischen Idee allgemeiner Menschenrechte und des bloßen Strebens nach materiellem Wohlstand. Dagegen behauptet er die Bedeutung der >Nachtseite< des Lebens. 12 Gegen das rationalistische, mechanistische, materialistische Denken des Verstandes setzt er das Gefühl und den organischen Zusammenhang mit dem Ganzen: "Für uns ist das Wichtigste nicht eine Revolution der staatlichen Form, sondern eine seelische Revolution, die aus dem Chaos neue, erdwüchsige Formen schafft." (S. 114).

Die Weltanschauung, die Jünger seiner Generation der Frontsoldaten empfiehlt, hat ihre Wurzeln in der Romantik und der Lebensphilosophie Nietzsches. Jünger betont die Bedeutung des Gefühls der Gemeinschaft, der Verbindung mit dem Ganzen, denn das Gefühl stehe am Anfang jeder großen Tat. Wachstum ist für Jünger das natürliche Recht alles Lebendigen (S. 82), das keines Beweises zu seiner Rechtfertigung bedarf (S. 186):

Alles Leben unterscheidet sich und ist schon deshalb kriegerisch gegeneinander gestellt. Im Verhältnis des Menschen zu Pflanzen und Tieren tritt das ohne weiteres hervor, jeder Mittagstisch liefert den unwiderleglichen Beweis. Das Leben äußert sich jedoch nicht nur im Kampfe der Arten untereinander, sondern auch im Kampfe innerhalb der Arten selbst. (S. 133) 13

Jünger hat den soziologischen Blick, der dem Konservatismus seit der Romantik eigen ist. Deutlich zeigt sich seine Aufnahme romantischen Geschichtsdenkens in der Betonung des Besonderen gegen das Allgemeine, seiner Betonung der Abhängigkeit "von unserer Zeit und unserem Raum" (S. 158). Er fordert, mit "dem unheilvollen Streben nach Objektivität, die nur zur relativistischen Aufhebung der Kräfte führt, aufzuräumen" und sich zu bewußter Einseitigkeit zu bekennen, "die auf Wertung und nicht auf >Verständnis< beruht" (S. 79f.).

Ein wichtiges Moment in Jüngers Geschichtsdenken ist das Verhältnis von soziologischer Diagnose und zukünftiger Aufgabe. Wenn Jünger bestimmte historische Entwicklungen untersucht, bemüht er häufig die Kategorie der Notwendigkeit. Ereignisse treten mit Notwendigkeit ein. In der gescheiterten Revolution "lag auch eine Notwendigkeit" (S. 110). Über die Entwicklung der Technik urteilt er: "Zwangsläufige Bewegungen lassen sich nicht aufhalten" (S. 160).

Hinter der Überzeugung, daß bestimmte Ereignisse mit Notwendigkeit eintreten, steht die Vorstellung einer überpersönlichen Idee, die sich in der Geschichte zu verwirklichen sucht: Im Krieg gibt es Augenblicke, in denen "die kriegerische Idee sich rein, vornehm und mit einer prächtigen Romantik offenbart. Dort werden Heldentaten verrichtet, in denen kaum noch der Mensch, sondern die kristall-klare Idee selbst am Werke scheint" (S. 109).

Über den geschichtsphilosophischen Schwung der Jahre, in denen diese Aufsätze entstanden sind, schrieb Jünger am 20. April 1943 rückblickend in seinem zweiten Pariser Tagebuch:

Es ist die Geschichte dieser Jahre mit ihren Denkern, ihren Tätern, Märtyrern und Statisten noch nicht geschrieben; wir lebten damals im Eie des Leviathans. [...] Die Mitspieler sind ermordet, emigriert, enttäuscht oder bekleiden hohe Posten in der Armee, der Abwehr, der Partei. Doch immer werden diejenigen, die noch auf Erden weilen, gern von jenen Zeiten sprechen; man lebte damals stark von der Idee. So stelle ich mir Robespierre in den Arras vor. 14

Für den Jünger der zwanziger Jahre gilt: Der Mensch ist nichts ohne eine Idee. Scheitert die Verwirklichung einer Idee, wie in der Novemberrevolution, so scheitert sie notwendig, weil sie noch nicht stark genug war. Die Zeit war dann noch nicht reif genug. Aufgabe des einzelnen ist es, sich in den Dienst der Idee zu stellen: Die großen geschichtlichen Leistungen besitzen die Eigenschaft, daß der "Mensch nur als Werkzeug einer höheren Vernunft" (S. 93) tätig ist. 15

Auch hier zeigt sich: Jüngers Geschichtsdenken kommt aus dem 19. Jahrhundert und zeigt den für die Ideenlehre der historischen Schule typischen Hang zur geschichtsphilosophischen Spekulation. Karl Löwith, der Jünger in der Folge Nietzsches sah, hat darauf hingewiesen, daß "Jünger selbst noch der bürgerlichen Epoche entstammt" und daher in der problematischen Lage sei, daß das Alte nicht mehr und das Neue noch nicht gilt. 16 Dies gilt weniger für die Inhalte, umsomehr aber für die Formen von Jüngers Denken.

Durch den Einfluß von Nietzsches vitalistischer Teleologie werden Jüngers geschichtsphilosophische Spekulationen auch biologisch fundiert: "Aber je mehr man beobachtet, desto mehr kommt man dazu, an die große geheimnisvolle Steuerung durch eine große biologische Vernunft zu glauben" (S. 171). 17 Und auch sein Begriff der Zeit zeigt Jünger, dem die Arbeiten Bergsons vertraut waren, in der Tradition des organologisch-lebensphilosophischen Denkens des 19. Jahrhunderts: Zeit ist ihm nichts Zufälliges, "sondern ein geheimnisvoller und bedeutungsvoller Strom, der jedes durchfließt und sein Inneres richtet, wie ein elektrischer Strom die Atome eines metallischen Körpers richtet und regiert" (S. 182).

>Konservative Revolution<

Die Hinweise auf die Wurzeln von Jüngers Denken erfolgen nicht in der Absicht, Jüngers Originalität zu schmälern oder der bekannten Linie das Wort zu reden, nach der die Lebensphilosophie in den Faschismus mündet. Vielmehr geht es darum, Jüngers Geschichtsdenken in Beziehung zu setzen zur sogenannten >Konservativen Revolution<. Es soll untersucht werden, ob Jüngers Denken als konservative Revolution im Sinne der als >Konservative Revolution< etikettierten Geistesrichtung der Weimarer Republik begriffen werden kann.

Jüngers revolutionäre Einstellung ist offenkundig. Weniger deutlich ist, inwiefern sein Denken >konservativ<genannt werden kann. Das wichtigste >konservative< Moment in Jüngers Denken liegt in der Bedeutung der Gemeinschaft.

Das Gefühl der >Gemeinschaft in einem großen Schicksal<, das am Beginn des Krieges stand, das Bewußtsein der Idee der Nation und die gemeinsame >Unterwerfung unter eine Idee< sind für Jünger Zeichen einer grundsätzlichen Kurskorrektur: "Wir erblicken darin die erste Anknüpfung einer verloren gegangenen Verbindung, die Offenbarung einer höheren Sicherheit, die sich im Persönlichen als Instinkt äußert" (S. 86).

Jünger bejaht die Revolution, aber er schränkt ihre Bedeutung zugleich ein, indem er sie als Methode und nicht als Ziel begreift. Sie kann nur Methode sein, denn der "Frontsoldat besitzt Tradition und weiß, daß alle Größe und Macht organisch gewachsen sein muß, und nicht aus der reinen Verneinung, aus dem leeren Dunst herausgegriffen werden kann. Wie er den Krieg nicht verleugnet, sondern aus ihm als einer stolzen Erinnerung heraus die Kraft zu neuen Aufgaben zu schöpfen sucht, so fühlt er sich auch nicht berufen, das zu verachten, was die Väter geleistet haben, sondern er sieht darin die beste und sicherste Grundlage für das neue größere Reich." (S. 124f.; vgl. S. 128f.)

Die Denkfigur einer >Konservativen Revolution< zielt auf den Versuch, einen organischen Zusammenhang wiederherzustellen. Das Eintreten für eine >Konservative Revolution< lebt also wesentlich von der Entscheidung, an welche gewachsenen Traditionen wieder angeschlossen werden soll. Jüngers Forderung nach einer Revolution, die an die Tradition anschließt, bestimmt sich aber im wesentlichen ex negativo. Die Verbindung, die Jünger zwischen seiner historistischen Lebensphilosophie und seinem Nationalismus herstellen will, bleibt so rein äußerlicher Natur. Es fehlt ihr der Nachweis eines inneren Zusammenhanges.

Ein Argument für diesen Zusammenhang bleibt nur der Versuch, das Individuum auf der Ebene des Gefühls an die organisch gewachsene Nation zu binden. Die Bildung der Nation müßte aber nicht zwingend auf Jüngers Fassung eines autoritativen Nationalismus hinauslaufen. Lediglich die Opposition zu bestimmten Weltanschauungen ist durch den Willen, das Individuum organisch einzubinden, notwendig. Für die Krise des entwurzelten Individuums ist diesem Willen gemäß der Liberalismus und mit ihm die Idee der parlamentarischen Demokratie verantwortlich.

Die großen Gefahren sieht Jünger daher "nicht im marxistischen Bollwerk" (S. 148, S. 151), sondern in allem, was mit dem Liberalismus zusammenhängt: Die "Frage des Eigentums gehört nicht zu den wesentlichen, die uns vom Kommunismus trennen. Sicher steht uns der Kommunismus als Kampfbewegung näher als die Demokratie, und sicher wird irgendein Ausgleich, sei er friedlicher oder bewaffneter Natur erfolgen müssen"(S. 117).

Nach der Trennung vom Stahlhelm

Schon die 19 Aufsätze in der Beilage Die Standarte zwischen September 1925 und März 1926 würden ausreichen, um das Urteil zu korrigieren, Jünger sei im Grunde ein unpolitischer Einzelgänger gewesen. Unabhängig von den politischen Bekenntnissen, die Jünger abgibt, wird dies schon durch seine leidenschaftliche Parteinahme deutlich. Aber auch später spricht Jünger von dem kleinen Kreis, dem er angehöre (S. 197), und greift immer wieder auf die Wir-Form zurück: "Wir Nationalisten" (S. 207). Ein Aufsatz beginnt mit der Anrede: "Nationalisten! Frontsoldaten und Arbeiter!" (S. 250) Und in einem anderen heißt es: "ich spreche im Namen von hunderttausend Frontsoldaten" (S. 267).

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Um so erstaunlicher ist es, daß der Herausgeber Sven Berggötz in seinem Nachwort schreibt, Jünger hätte zwar durchaus einen beachtlichen Leserkreis erreicht, aber dieser hätte "sich weitgehend auf Leser mit einem ähnlichen Erfahrungshintergrund beschränkt". So habe er zwar auf die Meinungsbildung eingewirkt, aber "mit Sicherheit nicht in signifikanter Weise Einfluß auf die öffentliche Meinung genommen" (S. 867).

Weshalb 170 000 den Stahlhelm lesende ehemalige Frontsoldaten nicht zur öffentlichen Meinung zählen, bleibt Berggötz' Geheimnis – oder wollte Berggötz bloß sagen, die Stahlhelmer dachten ohnehin schon, was Jünger formulierte? Von welchem Autor ließe sich dann nicht behaupten, er artikuliere nur, was andere denken? Noch unverständlicher ist aber sein abschließendes Urteil: "Letztlich war Jünger schon damals ein im Grunde unpolitischer Mensch, der im wesentlichen utopische Vorstellungen vertrat." (S. 868) Als ob Utopie und Politik einen Gegensatz darstellten. 18

Der Stahlhelm–Beilage Die Standarte war keine lange Lebenszeit beschieden. Schon nach sieben Monaten erschien Die Standarte im März 1926 nach Unstimmigkeiten mit der Bundesleitung des Stahlhelm zum letzten Mal. Nachfolgeorgan war die fast gleichnamige Standarte. Wochenschrift des neuen Nationalismus, die nun selbständig erschien – herausgegeben von Ernst Jünger, Helmuth Franke, Franz Schauwecker und Wilhelm Kleinau. Ihre Auflage von vermutlich wenigen Tausend Exemplaren reichte nicht annähernd an Die Standarte heran.

Das Selbstverständnis der Herausgeber wird in einem programmatischen Beitrag Helmut Frankes für die erste Nummer der neuen Standarte deutlich: "Wir Standarten-Leute kommen aus allen Lagern: Vom konservativen bis zum jungsozialistischen. Die faschistische Schicht hat kein Programm. Sie wächst und handelt. " 19

Auch die Standarte erschien nicht lange. Im August 1926 wurde die Zeitschrift vorübergehend verboten, weil in dem Artikel Nationalistische Märtyrer die Morde an Walther Rathenau und Matthias Erzberger legitimiert worden waren. Im November 1926 gründete Jünger mit Helmut Franke und Wilhelm Weiss die nächste Zeitschrift: Arminius. Kampfschrift für deutsche Nationalisten (teilweise mit dem Nebentitel: Neue Standarte), die bis September 1927 existierte. Im Oktober 1927 gründete Jünger mit Werner Lass die Zeitschrift Vormarsch. Blätter der nationalistischen Jugend, die bis 1929 erschien. Die nächste Zeitschrift war ebenfalls ein Gemeinschaftsprojekt von Jünger und Werner Lass. Von Januar 1930 bis Juli 1931 gaben sie die Zeitschrift Die Kommenden. Überbündische Wochenschrift der deutschen Jugend heraus.

Zwischen 1926 und 1930 war Jünger also nahezu ununterbrochen in die Herausgabe von Zeitschriften involviert. Neben einer Vielzahl von Beiträgen, die er für seine Zeitschriften schrieb, veröffentlichte Jünger auch in einigen anderen Organen, z. B. in Wilhelm Stapels Deutschem Volkstum.

Einzelne Beiträge erschienen auch in Zeitschriften der demokratischen Linken, in Willy Haas' Literarischer Welt und in Leopold Schwarzschilds Das Tagebuch. Hier stellte Jünger seinen Nationalismus vor. Eine größere Zahl von Beiträgen plazierte Jünger in Ernst Niekischs Widerstand. Zeitschrift für nationalrevolutionäre Politik. Nach 1931 schrieb er fast nur noch in diesem Blatt. Die Hauptphase seiner politischen Arbeiten endet 1930.

Jünger und die Jungkonservativen

Nachdem die Stahlhelmleitung im Oktober 1926 die Parole >Hinein in den Staat< ausgegeben hatte, ging Jünger scharf auf Distanz. Im November 1926 äußerte er seine Befremdung ob der Ereignisse im Stahlhelm und reagierte: Der Wille müsse frei gemacht werden von "organisatorischen Verbindungen, die sich als Fessel" erwiesen haben (S. 258): "Reine Bewegung, aber nicht Bindung fordern wir" (S. 259, vgl. S. 256). Im Februar 1927 wiederholte er im Arminius seinen Angriff: Der Stahlhelm ist "bürgerlicher und damit liberalistischer Natur" (S. 305).

Hinter dem Bekenntnis zum Staat, das die Stahlhelmleitung verkündet hatte, vermutete Jünger bestimmte Interessengruppen: Man "bemühe sich mit Hilfe zur Verstärkung herbeigerufener Routiniers, die sich durch jahrelange Tätigkeit an jenen esoterischen Debattierklubs in Berlin W. ein Höchstmaß an politischer Balancierkunst erworben haben, die Hineinparole so zu verklausulieren, daß sie ebensogut sie selbst wie ihr Gegenteil sein kann" (S. 305).

Nachdem Jünger und seine Mitstreiter aus dem Stahlhelm zurückgedrängt worden waren, gewannen Mitglieder des Juniklubs zunehmend Einfluß. 20 Neben Heinz Brauweiler, dem Theoretiker des Ständestaats, tat sich vor allem der >Antibolschewist< Eduard Stadtler hervor. 21 Stadtler war vor dem Krieg Sekretär der Jugendbewegung der Zentrumspartei. Nach dem Krieg wurde er durch die Gründung der Antibolschewistischen Liga bekannt. Stadtler gehörte zu den ersten, die eine Verbindung von Konservatismus und Revolution als Programm expressis verbis formulierten. 22 Anfang der zwanziger Jahre war er eine der führenden Figuren des Juniklubs.

Versteht man unter >Konservativer Revolution< eine politische Richtung, den Zusammenhang verschiedener Personen und Gruppen, die ein gemeinsames politisches Ziel haben, so ist zu klären, in welchem Verhältnis diese Personen zueinander standen, wo und wie sie sich organisierten.

Im August 1926 hatte Jünger geschrieben: "Dieser Nationalismus ist ein großstädtisches Gefühl" (S. 234). Im Juni 1927 zog er mit seiner jungen Familie von Leipzig nach Berlin um. Zunächst wohnte er in der Nollendorfstraße in Schöneberg, also in unmittelbarer Nähe der Motzstraße, wo die Jungkonservativen im Schutzbundhaus in der Nr. 22 ihre Zusammenkünfte abhielten. Jünger blieb nicht lange in West-Berlin. Bereits nach einem Jahr siedelte er um in den Ostteil der Stadt, in die Stralauer Allee, wo vornehmlich Arbeiter wohnten. 23 1931 zog Jünger in die Dortmunder Straße, nähe Bellevue, 1932 in das ruhige, bürgerliche Steglitz.

Natürlich kann man aus dem Wechsel der Wohnorte nicht einfach auf die Entwicklung eines Denkens schließen. Aber es wird kein bloßer Zufall gewesen sein, daß Jünger zunächst in so unmittelbarer Nähe der Motzstraße wohnte, daß er den Arbeiter schrieb und in einem Arbeiterviertel wohnte, daß sein allmählicher Rückzug aus der politischen Agitation mit dem Umzug nach Steglitz zusammenfiel.

Über die Kontakte Jüngers zu den Jungkonservativen ist wenig bekannt. Hans-Joachim Schwierskott hat seiner Biographie Moellers eine Mitgliederliste der Jungkonservativen beigegeben, in der sich auch der Name Jüngers findet. 24 Aber das Verhältnis zwischen Jünger und den Jungkonservativen war gespannt. In seinen politischen Arbeiten erwähnt Jünger Moeller gelegentlich, aber neben einer Anspielung auf Edgar Julius Jungs Buch Die Herrschaft der Minderwertigen (S. 432) gibt es kaum explizite Hinweise auf eine Auseinandersetzung mit den Jungkonservativen.

Der erwähnte Angriff auf die "esoterischen Debattierclubs in Berlin-West" deutet darauf hin, daß Jünger in für ihn wesentlichen Punkten Differenzen zwischen sich und Jungkonservativen wie Eduard Stadtler, Max Hildebert Boehm oder Edgar Julius Jung sah. Vermutlich waren sie ihm zu bürgerlich, zu liberal, zu christlich, zu sehr im Staat. Den Gedanken einer hierarchisch geprägten Stände-Gesellschaft lehnte Jünger vehement ab: "Aufgrund des Blutes und des Charakters wollen wir uns in Gemeinschaften und immer größere Gemeinschaften binden, ohne Rücksicht auf Wissen, Stand und Besitz, und uns klar trennen und scheiden von allem, was nicht in diese Gemeinschaften gehört" (S. 212).

Aus den Reihen der sich um den 1925 verstorbenen Moeller van den Bruck gruppierenden Jungkonservativen sollte Jünger später heftig attackiert werden. Seine konsequenten Angriffe auf alles Bürgerliche – ein Grundmotiv der politischen Publizistik, das er im Arbeiter besonders radikal vertrat – brachte Jünger eine heftige Replik seitens Max Hildebert Boehms ein. 25 Aber Jünger hat von Seiten der Jungkonservativen auch Zuspruch gefunden. Der Philosoph Albert Dietrich, ein Schüler Ernst Troeltschs und Mitglied des Juniklubs seit der ersten Stunde, überwarf sich mit Boehm über dessen Angriff auf Jünger. 26 Auch hatte Jünger gute Kontakte zu einem anderen Flügel der Jungkonservativen Bewegung‚ zum sogenannten >Tatkreis< um Hans Zehrer, Giselher Wirsing und Ferdinand Fried. 27

Deutungsmöglichkeiten

Ob die Zuordnung Jüngers zur >Konservativen Revolution< gerechtfertigt ist, kann nicht pauschal entschieden werden. Zumindest drei Unterscheidungen bieten sich an.

 

EJw125.jpgEs sind erstens die personellen Verbindungen zu betrachten. Sie können Zeichen sein für ein gemeinsames Arbeiten an gemeinsamen Zielen, auch wenn in letzter Instanz die Ziele nicht die gleichen sind. Zweitens sind die konkreten politischen Positionen zu untersuchen und zu vergleichen. Und drittens ist nach Gemeinsamkeiten der Denkstile, der Denkfiguren, der Mentalität zu suchen.

Über die erste Möglichkeit einer Zuordnung sind bereits einige Anmerkungen gemacht worden. Ihre Bearbeitung erfordert die umfangreiche Sichtung der Nachlässe, um anhand von Briefzeugnissen und anderen persönlichen Dokumenten bekannte und unbekannte Verbindungen zu rekonstruieren.

Die zweite Möglichkeit ist durch die Arbeiten Stefan Breuers sehr erhellt worden. Breuer hat in einem Vergleich der konkreten politischen Positionen einer großen Gruppe von Autoren und Strömungen, die Armin Mohler und einige andere als >Konservative Revolution< bezeichnet haben, eindrucksvoll gezeigt, daß sich insgesamt betrachtet eine im einzelnen auch noch unterschiedlich weit gehende Liberalismuskritik als einziger gemeinsamer Nenner ausmachen läßt.

Dies ist nach Breuer zu wenig, um von einem einheitlichen Gebilde zu sprechen, da eine vehemente Kritik des Liberalismus auch von anderer Seite geübt wurde. Die Rede von der >Konservativen Revolution<, so Breuer, sei daher aufzugeben, da es sich um einen im wesentlichen auf Mohler zurückgehenden Mythos der Forschung handle. 28

Die Suche nach einheitsstiftenden Momenten der >Konservativen Revolution< kann auch jenseits konkreter politischer Programme auf der Ebene der Denkstile und der Mentalität ansetzen. Für Mohler ist diese dritte Möglichkeit die entscheidende. Nach Mohler ist das entscheidende Leitbild die "ewige Wiederkehr des Gleichen" Er versteht dieses Bild als den Versuch, die christliche Auffassung der Geschichte zu sprengen. Das Bild "der ewigen Wiederkehr des Gleichen" biete ein Gegenstück zum linearen Modell der Zeit, an welches die Idee des Fortschritts gekoppelt sei.

Zwar meint Mohler, daß es nicht für alle, die er der >Konservativen Revolution< zurechnet, "in gleichem Maße verpflichtend" sei, aber ihre wesentliche Denkfigur sieht er in den Gedanken Nietzsches vorgebildet. Er folgt Nietzsche in dem Dreischritt: Diagnose des Wertezerfalls, Affirmation dieses Prozesses (Nihilismus) bis zur Vollendung der Zerstörung der alten (christlichen) Werte, damit die Zerstörung in Schöpfung umschlagen kann. 29

Auch Breuer findet auf der Ebene der Mentalität eine Gemeinsamkeit der >Konservativen Revolution<. Während er in den konkreten politischen Positionen keine hinreichende Übereinstimmung findet, die es nahelegen würde, von der >Konservativen Revolution< zu sprechen, sieht er bei allen Autoren eine "Kombination von Apokalyptik, Gewaltbereitschaft und Männerbündlertum" 30 . Diese Bestimmung ist jedoch, wie Breuer selbst bemerkt, zu weit und unbestimmt, und daher ebenso unbefriedigend wie die Bestimmung über die gemeinsame Kritik am Liberalismus.

Mohlers Bestimmung hingegen ist zu eng. Die Unterstellung, der >Konservativen Revolution< sei eine antichristliche Stoßrichtung genuin inhärent, ist denn auch unmittelbar nach Erscheinen der ersten Auflage seines Buches stark kritisiert worden. 31

In der Linie dieser Kritik kann man gegen Mohler einwenden, einseitig einen eher unorganischen Begriff des Konservatismus in den Mittelpunkt gestellt zu haben. Wenn Mohler, die Formulierung Albrecht Erich Günthers aufgreifend, das Konservative versteht "nicht als ein Hängen an dem, was gestern war, sondern an dem was immer gilt", so betont er nur ein Moment des Konservatismus. 32 Denn der deutsche Konservatismus ist seit seinen Ursprüngen in der Romantik weitgehend organologisch und historistisch, d. h. mehr dem Gedanken organischer Entwicklung und einer sich entwickelnden und unterschiedlich ausgestaltenden Wahrheit als dem überzeitlicher Geltung verpflichtet.

In Mohlers Bestimmung des Konservativen ist die Tradition des romantischen Konservatismus – also gerade die Tradition, der die meisten Jungkonservativen verpflichtet sind – zu sehr in den Hintergrund gerückt. 33 So ergibt sich ein schiefes Bild: Diejenige Gruppe, die die Parole >Konservative Revolution< populär gemacht hat, ist in Mohlers Fassung der >Konservativen Revolution< eine Randgruppe, der eine "nur sehr bedingte revolutionäre Haltung" attestiert wird. 34

Nur folgerichtig ist daher Mohlers Vermutung, daß bei der Verbindung von jungkonservativem Christentum und seinem Leitbild der >Konservativen Revolution< eines von beidem Schaden leide.

Zu den Merkmalen organologischen Denkens im deutschen Konservatismus sind im wesentlichen zwei Momente zu zählen: Zum einen die Annahme einer Eingebundenheit des Einzelnen in die Gemeinschaft, zum anderen ein Bild der Geschichte, nach dem eines aus dem anderen wachsen soll. Konservativ sein, bedeutet seit Edmund Burkes Kritik der Französischen Revolution eine kritische Haltung gegenüber jeder radikalen gesellschaftlichen Veränderung. Nicht Veränderung überhaupt, sondern jede Veränderung, die sich nicht in einer Gemeinschaft organisch entwickelt, wird vom konservativen Standpunkt abgelehnt.

Indem der Konservatismus seine Wurzeln in der Kritik der französischen Revolution hat, ist ihm von Beginn an die aporetische Struktur einer >Konservativen Revolution< eigen. 35 Ist der organische Zusammenhang einmal aufgebrochen, muß sich der Konservative eines Mittels bedienen, das er eigentlich ablehnt. Er muß durch einen radikalen Schritt wieder versuchen, gemeinschaftliche Bindung zu gewinnen. Kein Konservatismus kann seine Werte erst neu schaffen.

Aber je tiefer die in der Vergangenheit liegenden Werte verschüttet sind, desto schwieriger wird der Versuch, wieder einen Anschluß zu gewinnen. Nach dem ersten Weltkrieg ist der Konservatismus in Deutschland in einer Verfassung, in der über den Gehalt der Werte der Gemeinschaft – wie die Untersuchungen Breuers zeigen – keine Einigkeit mehr besteht.

Der Schluß, den Breuer aus diesem Ergebnis zieht, daß man besser nicht mehr von der >Konservativen Revolution< sprechen sollte, könnte dennoch verfrüht sein. Denn es könnte ja entweder sein, daß die Formel >Konservative Revolution< eine gemeinsame Denkfigur verschiedener Gruppen benennt, oder aber, daß zwar sinnvoll von der >Konservativen Revolution< gesprochen werden kann, die Gruppe derer, die ihr angehören, jedoch enger gezogen werden muß, als in den Arbeiten Mohlers und seiner Nachfolger.

Konservativ ?

In eigener Sache hat Jünger das Bild einer >Konservativen Revolution< nicht verwendet. Schon der Begriff >konservativ< für sich genommen bezeichnet für Jünger in der Regel etwas ihm Fremdes (218). In Sgrafitti blickte er 1960 mit Distanz auf die Idee einer >Konservativen Revolution< zurück. 36

Er selbst zählte sich ganz offensichtlich nicht zur >Konservativen Revolution<. Alfred Andersch gegenüber bekannte er im Juni 1977: "Sie rechnen mich nicht den Konservativ-Nationalen, sondern den Nationalisten zu. Rückblickend stimme ich dem zu. " 37

Daß sich bei Jünger die Formulierung >Konservative Revolution< nicht in eigener Sache findet, muß nicht bedeuten, daß sich nicht wesentliche ihrer Momente bei ihm aufweisen lassen. Jünger glaubte ja, nur auf dem Weg einer Revolution könne eine Überwindung der mißlichen Gegenwart gelingen.

Die Frage bleibt nur, inwiefern die erstrebten Veränderungen als konservativ aufgefaßt werden können. In den Aufsätzen der Jahre 1925 und 1926 fanden sich einige für das Denken des Konservativen typische Momente: die Bedeutung der Gemeinschaft und die Bedeutung der Tradition.

Etwa ab dem Frühjahr 1926 – in einer Phase, die politisch zu den stabilsten der Weimarer Republik gehörte – wird Jünger in seinen Positionen jedoch immer radikaler. Von einer Bedeutung der Tradition ist nicht mehr die Rede.

Bei oberflächlicher Betrachtung ist eine Veränderung seines Denkens nicht zu erkennen, denn noch im September 1929 bestimmt er den Charakter des Nationalismus wie ehedem durch Angabe der genannten vier Punkte: Der Nationalismus strebe den national, sozial, wehrhaft und autoritativ gegliederten Staat aller Deutschen an (S. 504). Immer wieder kehren die Motive, daß das Sterben der Soldaten im großen Krieg einen Sinn gehabt habe (S. 239), daß alles Wesentliche nur erfühlt und nicht begriffen werden könne (S. 288).

Standarte.jpgBestimmend bleibt auch die Bedeutung der Idee: "Nach neuen Zielen verlangt unser Blut, es fordert Ideen, an denen es sich berauschen, Bewegungen, in denen es sich erschöpfen und Opfer, durch die es sich selbst verleugnen kann" (S. 196).

Etwa seit Mitte 1926 zeigen sich deutliche Akzentverschiebungen. Immer stärker hebt Jünger nun die Notwendigkeit reiner Bewegung, reiner Dynamik hervor: Die Stärke einer Aktion besteht darin, "daß sie zu hundert Prozent Bewegung bleibt" (S. 256, vgl. auch S. 267). 38 Jüngers eigene Einschätzung gibt eine interessante Beschreibung der kollektiven Psyche seiner Generation: "Wir sind Dreißigjährige, früh durch eine harte Schule gegangen, und was sich in uns nicht gefestigt hat, das wird nicht mehr zu festigen sein." (S. 206)

Der Bruch mit dem Stahlhelm war mehr als ein tagespolitisches Ereignis. Er markiert den Beginn eines neuen Angriffs. Jünger fordert weiter, aber forcierter als bisher, die Revolution und den Bruch mit der Demokratie. Mit dem Ehrentitel Nationalisten wollen sich er und die seinen – "Männer, die gefährlich sind, weil es ihnen eine Lust ist, gefährlich zu sein" – vom "friedlichen Bürger" abwenden, schreibt er im Mai 1926 (S. 213). Der Nationalist habe

die heilige Pflicht, Deutschland die erste wirkliche, das heißt von sich rücksichtslos bahnbrechenden Ideen getriebene Revolution zu schenken. Revolution, Revolution! Das ist es, was unaufhörlich gepredigt werden muß, gehässig, systematisch, unerbittlich, und sollte dieses Predigen zehn Jahre lang dauern. [...] Die nationalistische Revolution braucht keine Prediger von Ruhe und Ordnung, sie braucht Verkünder des Satzes: >Der Herr wird über Euch kommen mit der Härte des Schwerts!< Sie soll den Namen Revolution von jener Lächerlichkeit befreien, mit der er in Deutschland seit fast hundert Jahren behaftet ist. Im großen Kriege hat sich ein neuer gefährlicher Menschenschlag entwickelt, bringen wir diesen Schlag zur Aktion! (S. 215)

Seine grundsätzliche Ablehnung der Demokratie brachte Jünger in einem Punkt immer wieder in Distanz zum Nationalsozialismus. Vor den Wahlen schrieb er im August 1926: "es bedeutet einen verhängnisvollen Zwiespalt, eine Einrichtung als theoretisch unsittlich zu erklären und gleichzeitig praktisch an ihr teilzunehmen. [...] Was gefordert werden muß, ist ein allgemeines striktes Verbot, an einer Wahl teilzunehmen" (S. 243ff.).

Schon früher hatte Jünger deutlich gemacht, daß er keinen unüberwindbaren Gegensatz zwischen Sozialismus und Nationalismus entdecken könne. Im Dezember 1926 bekannte er sich offen zur bolschewistischen Wirtschaftspolitik: "Wir suchen die Wirtschaftsführer davon zu überzeugen, daß unser Weg auf geradester Linie zu jener staatlich geordneten Zentralisation führt, die uns allein konkurrenzfähig erhalten kann." (S. 269)

Historismus

Mit der Liberalismuskritik der Romantik, mit den >Ideen von 1914<, teilt Jünger weiter wesentliche Überzeugungen: Es gebe kein moralisches Gesetz an sich, jedes Gesetz werde durch den Charakter bestimmt. Denn Charaktere "sind nicht den Gesetzen des Fortschrittes, sondern denen der Entwicklung unterworfen. Wie in der Eichel schon der Eichbaum vorausbestimmt ist, so liegt im Charakter des Kindes schon der des Erwachsenen" (S. 210). Allgemeine Wahrheiten, eine allgemeine Moral läßt Jüngers Historismus nicht gelten:

Wir glauben vielmehr an ein schärfstes Bedingtsein von Wahrheit, Recht, Moral durch Zeit, Raum und Blut. Wir glauben an den Wert des Besonderen. [...] Aber ob man an das Allgemeine oder das Besondere glaubt, das ist nicht das Wesentliche, wie am Glauben überhaupt nicht die Inhalte das Wesentliche sind, sondern seine Glut und seine absolute Kraft. (S. 280)

Jünger nimmt hier – im Januar 1927 – ein zentrales Motiv des Abenteuerlichen Herzens vorweg: "Ein Recht ist nicht, sondern wird gesetzt, und zwar nicht vom Allgemeinen, sondern vom Besonderen" (S. 283). Im Abenteuerlichen Herz heißt es noch eindrücklicher: "Daher kommt es, daß diese Zeit eine Tugend vor allen anderen verlangt: die der Entschiedenheit. Es kommt darauf an, wollen und glauben zu können, ganz abgesehen von den Inhalten, die sich dieses Wollen und Glauben gibt." 39

Wenn die Einsicht in die historische Gewordenheit die Absolutheit jeder Weltanschauung in Frage stellt, kann dies dazu führen, daß keine wahrer und damit verbindlicher scheint als die andere. In so einer Zeit mag es durchaus sinnvoll sein, für die Bedeutung der Entscheidung, ja für die Notwendigkeit der Entscheidung einzutreten. Wenn aber das >wofür< der Entscheidung beliebig wird, man sich nicht für eine Position entscheidet, für die man zwar keine rationalen Gründe, aber immer noch Gründe anzuführen vermag, dann handelt es sich, wie Jünger ja auch selbst gesehen hat, um reinen Nihilismus. Ob man diesen Nihilismus als Stadium des Übergangs begreift oder nicht, mit einer konservativen Haltung ist diese Position nicht mehr in Einklang zu bringen.

Antihistorismus

Im September 1929 erschien in dem von Leopold Schwarzschild herausgegebenen linksliberalen Tagebuch ein Aufsatz Jüngers, in dem seine Stellung zum Konservatismus besonders deutlich wird. Jünger war von Schwarzschild aufgefordert worden, seine Position darzustellen. Unmittelbarer Anlaß waren die Attentate der Landvolkbewegung, die in der Presse heftig diskutiert wurden.

Jünger wurde vorgestellt als "unbestrittener geistiger Führer" des jungen Nationalismus, für den "sogar Hugenberg, Hitler und die Kommunisten reaktionäre Spießbürger" (S. 788) sind. Jünger stellte klar, daß sein Nationalismus mit dem "Konservativismus" nicht "das mindeste zu schaffen" habe (S. 504, vgl. S. 218). 40 Seine Kritik an der parlamentarischen Demokratie trifft jeden, der sich nicht außerhalb der Ordnung des bestehenden Systems stellt. Letztlich sind ihm alle revolutionären Kräfte innerhalb eines Staates unsichtbare Verbündete (S. 506). Zerstörung sei daher das einzig angemessene Mittel: "Weil wir die echten, wahren und unerbittlichen Feinde des Bürgers sind, macht uns seine Verwesung Spaß" (S. 507). 41

Der Aufsatz im Tagebuch löste eine rege Diskussion um Jüngers Standort aus. Wenige Monate später, im Januar 1930, nahm Jünger in Niekischs Widerstand dazu Stellung ( Schlußwort zu einem Aufsatze): Die "Wendung zur Anarchie" habe sich "endgültig im Jahr 1927" vollzogen, zunächst sei sie jedoch nur "im kleinsten Kreis" zur Sprache gekommen.

Vor mir liegen meine Briefbände aus diesem Jahr, die mit Ausführungen gespickt sind über das, was wir damals den Nihilismus nannten, und dem wir morgen vielleicht wieder einen anderen Namen geben werden - vielleicht sogar den des Konservativismus, wenn es uns Vergnügen macht. Denn Chaos und Ordnung besitzen eine engere Verwandtschaft als mancher Glauben mag. (S. 541) 42

In einem der Briefe, aus denen Jünger zwei längere Passagen zitiert, heißt es, "wir" seien "als Glieder einer Generation vorläufig nur echt", "als wir durch den Nihilismus hindurchgehen und unseren Glauben noch nicht formulieren" (S. 542f.). Jünger kommentiert: Diesen Gedankengängen liege das Bestreben zu Grunde, "das Sein von allen Gewordenen Gebilden zu lösen, um es tieferen und furchtbareren Gewalten anzuvertrauen – solchen, die nicht das Opfer, sondern die Triebkräfte der Katastrophe sind" (S. 543).

Was Jünger und seinem Kreis vorschwebte war also ein radikaler Bruch mit der geschichtlichen Überlieferung überhaupt. Aus der Sicht des deutschen Konservatismus kann man nicht antikonservativer eingestellt sein. Jünger war sich dieses Antikonservatismus vollends bewußt, indem er ihm einen anderen Konservatismus gegenüberstellte:

Die Ursprünglichkeit des Konservativen zeichnet sich dadurch aus, daß sie sehr alt, die des Revolutionärs, daß sie sehr jung sein muß. Die Konservativen von heute sind aber fast ohne Ausnahme erst hundert Jahre alt. [...] Mit anderen Worten: Der Bannkreis des Liberalismus hat größere Reichweite, als man im allgemeinen glaubt, und fast jede Auseinandersetzung vollzieht sich innerhalb seines Umkreises. (S. 589)

In den Aufsätzen des Jahres 1930 manifestierte sich der antihistoristische Affekt weiter. 43 Im Mai 1930 schrieb Jünger:

Unser Gesellschaftsgefühl ist anarchisch. [...] Überall offenbart sich das Streben nach neuer Ordnung, nach Schaffung neuer, im besten Sinne männlicher Werte. Eine Evolution aber ist unmöglich! Nur die kommende, die mit zwingender Gewalt kommende Revolution kann Besserung bringen. [...] Erst aus den Tiefpunkten kulturpolitischer Falschwirtschaft wird sich – gemäß des ehernen Gesetzes der Weltgeschichte – bei uns der Aufstieg vollziehen! (S. 583)

Bestimmt man die >Konservative Revolution< als den radikalen Versuch, das, was traditionell in Deutschland Konservatismus genannt wird, unter den Bedingungen einer antikonservativen Zeit wieder zu beleben, so kann Jünger nach 1926 eigentlich nicht mehr zur >Konservativen Revolution< gezählt werden.

Für Mohler, der einen ungeschichtlichen, eher anthropologischen Konservatismusbegriff zu Grunde legt, bietet Jüngers Denken um 1929 jedoch beinahe den Idealtyp der >Konservativen Revolution<. In einer Hinsicht bleibt jedoch eine Spannung. Die Absage an jede geschichtliche Überlieferung bedeutet auch eine Absage an Geschichtsphilosophie. Jünger bleibt jedoch durch seinen Hang zur Idee dem geschichtsphilosophischen Denken in einem wesentlichen Punkt verhaftet. 44

Die Edition

Zum Schluß noch einige Bemerkungen zu der von Sven Berggötz besorgten Edition. Leider haben sich in die Texte Jüngers einige Fehler eingeschlichen. Bei der Edition eines Klassikers ist dies besonders ärgerlich.

An einigen Stellen störte sich Berggötz an Jüngers Grammatik und griff in den Text ein. Einen Autor vom Format Jüngers bei der Bildung eines Genitivs zu korrigieren, ist eigentlich überflüssig.

Einige der Texteingriffe sind jedoch unbegreiflich. Sie zeigen, wie fremd dem Herausgeber das Denken Jüngers geblieben ist. Natürlich meint Jünger in der folgend angeführten Passage "das Arbeiten der Idee" und nicht ein "Arbeiten an einer Idee". Ideen sind für Jünger überpersönliche Mächte: "Denn was jetzt in allen Völkern vor sich geht, ist das Arbeiten [an] einer universalen Idee" (S. 262).

Weshalb es in der folgenden Passage "Tugend" heißen soll, wie Berggötz in seinem Kommentar vermutet (S. 770), ist ebenfalls nicht einzusehen: "Es bedürfte dieser Aufforderung nicht, denn ich betrachte mich überall als Mitkämpfer, wo man mit jener stillen Entschiedenheit, in der ich die für unsere Zeit notwendigste Jugend [sic] erblicke, an der Rüstung ist" (S. 449f.). Unverständlich ist auch, weshalb die wenigen Fußnoten Jüngers sich nicht in den Texten Jüngers, sondern in den Kommentaren finden.

In den Kommentaren finden sich zwar viele interessante und hilfreiche Erläuterungen, einige Kommentare provozieren jedoch Kritik. In einem Kommentar zum "Fundamentalsatze des Descartes" (S. 503) heißt es, das "ich denke, also bin ich" sei "der erste absolut gewisse Grundsatz, mit dem Descartes die Wende der neuzeitlichen Philosophie zum Sein begründete" (S. 710). Einmal ganz abgesehen davon, daß ein Kommentar zu Descartes' "Fundamentalsatz" vezichtbar wäre: Mit gleichem Recht könnte es auch heißen, der Satz begründe die Wende zum Bewußtsein.

Ein anderes Beispiel: Eine Bemerkung Jüngers über Keyserlings Reisetagebuch eines Philosophen (S. 160) kommentiert Berggötz mit dem Hinweis, Thomas Mann hätte das Buch für die Frankfurter Zeitung rezensieren sollen. Nun weiß der Leser, daß sich Berggötz auch für Thomas Mann interessiert. Für das Verständnis von Jüngers Text ist dieser Kommentar unerheblich.

Viele eindeutige Anspielungen und Zitate blieben hingegen unkommentiert. Nicht wo sich Goethes Wendung "alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis" findet, sondern wo Rathenau gesagt hat, daß die Weltgeschichte ihren Sinn verloren hätte, "wenn die Repräsentanten des Reiches als Sieger durch das Brandenburger Tor in die Hauptstadt eingezogen wären" (S. 575), möchte man gerne erfahren.

Matthias Schloßberger, M.A.
Universität Potsdam
Institut für Philosophie
Praktische Philosophie / Philosophische Anthropologie
Am Neuen Palais, Haus 11
D - 14469 Potsdam
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Diese Rezension wurde betreut von unserem Fachreferenten PD Dr. Alf Christophersen. Sie finden den Text auch angezeigt im Portal Lirez – Literaturwissenschaftliche Rezensionen.

dimanche, 07 juin 2015

L'héritage bolchévique en Russie et en Ukraine

L'héritage bolchévique en Russie et en Ukraine

par Xavier Moreau